[0001] Die Erfindung betrifft eine Hotflue gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Hotflue dient zum Trocknen von textilen Warenbahnen und weist typischerweise
eine oder mehrere in Förderrichtung der Warenbahn hintereinander angeordnete Kammern
auf, in welchen die Warenbahn mit Heißluft beaufschlagt wird. Zur Führung der Warenbahn
in einer Kammer sind zwei Serien von jeweils in einer horizontalen Ebene liegenden
und parallel angeordneten Leitwalzen vorgesehen. Um die Warenbahn unter Zugspannung
zu halten und in Schleifen aufwärts und abwärts zu fuhren, ist die Warenbahn alternierend
jeweils über eine Leitwalze in einer oberen Ebene und dann über eine Leitwalze in
einer unteren Ebene geführt.
[0003] Eine wesentliche Anforderung für eine einwandfreie Behandlung der Ware in der Hotflue
besteht darin, dass diese faltenfrei über das Walzensystem der Hotflue geführt wird.
Ursachen für derartige Faltenbildungen sind einerseits Krumpfprozesse der Warenbahn
bei Durchgang durch die Hotflue und andererseits die Zugspannung, unter welcher die
Warenbahn über das Walzensystem geführt wird. Bedingt durch diese Zugspannung treten
Durchbiegungen der Leitwalze in deren Zentrum auf, wobei diese umso größer sind, je
größer die Breiten der Warenbahn und damit die Längen der Leitwalzen sind.
[0004] Aus der
DE 102 04 365 A1 ist eine gattungsgemäße Hotflue bekannt, bei welcher gebogene Ausbreitwalzen in Form
so genannter Mycock-Walzen eingesetzt werden, um die unerwünschten Faltenbildungen
zu vermeiden. Derartige Ausbreitwalzen bestehen aus einer Vielzahl von Wälzlagern,
die auf einer gebogenen Stange angebracht sind. Die Wälzlager sind von einem Schlauch
aus flexiblem Material umgeben. Das flexible Material besteht aus Gummi oder aus Silikon,
wodurch eine hohe Reibung zwischen der Warenbahn und der Ausbreitwalze erzielt wird.
Durch diese Reibung wird die Mitnahme der auf der Mantelfläche umlaufenden Warenbahn
bewerkstelligt.
[0005] Abgesehen davon, dass derartige Ausbreitwalzen einen unerwünscht aufwendigen Aufbau
aufweisen, ist bei derartigen Ausbreitwalzen nachteilig, dass der aus Gummi oder Silikon
bestehende flexible Schlauch als Mantel der Ausbreitwalze keine ausreichende Temperaturstabilität
ausweist, um in industriellen Anlagen typischerweise verwendeten Hotflues eingesetzt
werden zu können. In typischen Applikationen werden in den Trockenkammern Temperaturen
im Bereich zwischen 70°C und 230°C erreicht. Insbesondere im oberen Grenzbereich dieses
Temperaturbereichs sind die mit den flexiblen Schläuchen vorgesehenen Ausbreitwalzen
nicht mehr verwendbar, da dort der Schlauch zu schmelzen oder wenigstens zu schmieren
beginnt, was zu einer Beschädigung der darauf umlaufenden Warenbahn führt, d. h. diese
wird unbrauchbar.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Hotflue der eingangs genannten Art
bereitzustellen, mit welcher auch bei hohen Temperaturen eine einwandfreie, faltenfreie
Behandlung von Warenbahn durchführbar ist.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte
Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0008] Die erfindungsgemäße Hotflue umfasst mindestens zwei Serien von jeweils in einer
Ebene angeordneten und parallel zueinander angeordneten Leitwalzen, mit welchen wird
ein schleifenförmiges Auf- und Abführen einer unter Zugspannung stehenden textilen
Warenbahn erreicht wird. Zudem ist wenigstens eine Ausbreitwalze zum Ausbreiten der
Warenbahn vorgesehen. Diese Ausbreitwalze weist eine temperaturbeständige Oberfläche
mit zwei vom Zentrum der Ausbreitwalze ausgehenden gegenläufigen Spiralstrukturen
auf.
[0009] Durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Ausbreitwalze kann eine Faltenbildung der
Warenbahn beim Transport durch die Hotflue vollständig vermieden werden. Besonders
vorteilhaft hierbei ist, dass der Ausbreiteffekt der Ausbreitwalze durch deren gegenläufige
Spiralstrukturen bewirkt wird, welche Bestandteil einer temperaturbeständigen Oberflächenschicht
der Ausbreitwalze sind. Wesentlich hierbei ist, dass zur Ausbildung der Spiralstrukturen
keine flexiblen Werkstoffe wie Gummi und dergleichen benötigt werden, die bei hohen
Temperaturen Zersetzungserscheinungen zeigen. Vielmehr können die Spiralstrukturen
in die vorzugsweise aus Edelstahl oder temperaturbeständigen Kunststoff, wie zum Beispiel
Teflon, bestehende Oberflächenschicht eingearbeitet sein, welche nicht nur äußerst
temperaturstabil sondern auch abriebfest ist.
[0010] Um eine hinreichende Reibung zwischen Ausbreitwalze und der Warenbahn und dadurch
bedingt eine Mitnahme der Warenbahn durch die Ausbreitwalze zu erzielen, umschlingt
die Warenbahn die Ausbreitwalze über einen hinreichend großen Winkelbereich, der vorzugsweise
bis zu 180° beträgt, prinzipiell jedoch auch größer sein kann. Vorteilhaft hierbei
ist, dass die Spiralstrukturen der Ausbreitwalze eine Oberflächenstrukturierung bilden,
die die Reibung der Warenbahn an der Ausbreitwalze erhöht und damit die Mitnahme der
Warenbahn durch die Ausbreitwalze unterstützt.
[0011] Der Ausbreiteffekt der Ausbreitwalze kann durch eine geeignete Strukturierung der
Spiralstrukturen gezielt vorgegeben werden. Insbesondere sind die Höhen der Spiralstrukturen
so gewählt, dass diese keine Streifen auf der Warenbahn hinterlassen. Auch sind bevorzugt
Kanten zur Ausbildung der Spiralstrukturen bevorzugt abgerundet um unerwünschte Beeinträchtigungen
der Warenbahn zu vermeiden. Die Spiralstrukturen können dabei nicht nur in Form von
spiralförmig laufenden Kantenstrukturen sondern generell von ein- oder mehrgängigen
Gewinden gebildet sein. Generell sind dabei die vom Zentrum der Ausbreitwalze ausgehenden
Spiralstrukturen gegenläufig ausgebildet, so dass dadurch die Warenbahn zum Zentrum
der Ausbreitwalze zu dessen Rändern hin ausgebreitet wird. Die Ortsabhängigkeit der
Ausbreitwirkung kann dadurch einfach vorgegeben werden, dass der räumliche Verlauf
der Spiralstruktur progressiv, degressiv oder gleichförmig gewählt werden.
[0012] Die Oberflächengeschwindigkeit der Ausbreitwalze entspricht vorzugsweise der Geschwindigkeit
der Warenbahn, d. h. es ist generell keine Voreilung der Ausbreitwalze nötig, um die
gewünschte Ausbreitung der Warenbahn zu erzielen. Damit kann im einfachsten Fall auf
einen separaten Antrieb der Ausbreitwalze verzichtet werden. Zur Aufrechterhaltung
der Spannung der Warenbahn kann jedoch ein Antrieb für die Ausbreitwalze als Unterstützung
vorgesehen werden.
[0013] Zur Vermeidung der Faltenbildung der Warenbahn beim Transport durch die Hotflue können
die Ausbreitwalzen in geeigneter Anzahl und Anordnung in oder an dieser angeordnet
werden. Beispielsweise kann eine Ausbreitwalze am Einlauf der Hotflue, d. h. außerhalb
der Hotflue, angeordnet sein um einen faltenfreien Einlauf der Warenbahn in die Hotflue
zu gewährleisten.
[0014] Alternativ oder zusätzlich können eine oder mehrere Ausbreitwalzen in der Hotflue
angeordnete Leitwalze ersetzen. Prinzipiell können dabei Ausbreitwalzen Leitwalzen
ersetzen, die in der oberen Ebene der Hotflue angeordnet sind. Da das Gewicht einer
Ausbreitwalze typischerweise größer als das Gewicht einer Leitwalze ist, ersetzen
die Ausbreitwalzen bevorzugt Leitwalzen in der unteren Ebene der Hotflue.
[0015] Die Erfindung wird im Nachstehenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- Schematische Darstellung einer Hotflue
- Figur 2:
- Komplettdarstellung einer Ausbreitwalze für die Hotflue gemäß Figur 1
- Figur 3:
- Vergrößerte Darstellung eines Ausschnitts der Ausbreitwalze gemäß Figur 2
[0016] Figur 1 zeigt schematisch den Aufbau einer Hotflue 1, d.h. einer Vorrichtung zum
Trocknen von textilen Warenbahnen 2. Die Hotflue 1 weist im vorliegenden Fall vier
in Reihe angeordnete Kammern 1a, 1b, 1c, 1d auf, durch welche die zu trocknende Warenbahn
2 geführt wird. Vor der ersten Kammer 1a, 1b, 1c, 1d ist eine Einlaufzone 3 zum Einführen
in die Kammern 1 a, 1b, 1c, 1d der Hotflue 1 vorgesehen. Die von einem vorgelagerten
Behandlungsschritt nasse oder feuchte Warenbahn 2 wird kontinuierlich über die Einlaufzone
3 in die Kammer 1a geführt. Am Ende der letzten Kammer 1d ist eine Auslaufzone 4 vorgesehen,
über welche die Warenbahn 2 einer weiteren Bearbeitungsstation, beispielsweise eine
Aufwicklungsvorrichtung, zugeführt wird.
[0017] Die einzelnen Kammern 1a, 1b, 1c, 1d der Hotflue 1 weisen einen im wesentlichen identischen
Aufbau auf. In jeder Kammer 1a, 1b, 1c, 1d sind zur Führung der Warenbahn 2 jeweils
zwei Serien von parallel zueinander angeordneten Leitwalzen 5, 5' vorgesehen. Dabei
liegt eine erste Serie von Leitwalzen 5 in einer oberen, horizontalen Ebene E
1 und die zweite Serie von Leitwalzen 5' in einer unteren, horizontalen Ebene E
2. Wie aus Figur 1 ersichtlich, wird die Warenbahn 2 in der jeweiligen Kammer 1a, 1b,
1c, 1d unter Zugspannung stehend schleifenförmig auf- und abgeführt indem die Warenbahnen
2 abwechselnd von einer Leitwalze 5, 5' der oberen Ebene E
1 zur nächsten Leitwalze 5, 5' der unteren Ebene E
2 usw. geführt wird.
[0018] Zur Trocknung der Warenbahnen 2 sind in jeder Kammer 1a, 1b, 1c, 1d nicht dargestellte
Düsenanordnungen vorgesehen, mit welchen die Warenbahnen 2 mit Heißluft beaufschlagt
werden. Je nach Ausbildung der Warenbahn 2 und deren Feuchtigkeitsgehalt liegen die
Bearbeitungstemperaturen im Bereich zwischen 70°C und 230°C.
[0019] Die Düsenanordnungen bestehen aus parallel zu den Längsachsen der Leitwalzen 5, 5'
verlaufenden Düsenreihen. Erste Düsenreihen sind im Bodenbereich einer Kammer 1a,
1b, 1c, 1d angeordnet, über welche Heißluft vertikal nach oben jeweils zwischen die
Leitwalzen 5' der unteren Ebene E
2 in eine Schlaufe der Warenbahn 2 geblasen wird. Entsprechend sind zweite Düsenreihen
im Bereich der Decke einer Kammer 1a, 1b, 1c, 1d angeordnet, über welche Heißluft
vertikal nach unten jeweils zwischen zwei Leitwalzen 5 der oberen Ebene E
1 in eine Schlaufe der Warenbahn 2 geblasen wird.
[0020] Zur Vermeidung der Faltenbildung in der Warenbahn 2 beim Transport durch die Hotflue
1 ist wenigstens eine Ausbreitwalze 6 vorgesehen. Ein Ausführungsbeispiel dieser Ausbreitwalze
6 ist in Figur 2, ein Detail der Ausbreitwalze 6 in Figur 3, dargestellt.
[0021] Die im wesentlichen hohlzylinderische Ausbreitwalze 6 weist eine temperaturbeständige
Mantelfläche aus Edelstahl oder einem abriebfesten, harten Kunststoff, wie zum Beispiel
Teflon, auf. Die Länge der Ausbreitwalze 6 ist an die Warenbahnbreite der Warenbahn
2 angepasst. Die Warenbahnbreite kann typischerweise im Bereich zwischen 3m und 4m
liegen.
[0022] Der Ausbreiteffekt der Ausbreitwalze 6 wird erzielt durch zwei vom Zentrum der Ausbreitwalze
6 ausgehende gegenläufige Spiralstrukturen 7a, 7b, die in die Oberfläche der Ausbreitwalze
6 eingearbeitet sind.
[0023] Wie aus Figur 2 ersichtlich, sind die Spiralstrukturen 7a, 7b symmetrisch zur Mittelebene
der Ausbreitwalze 6 ausgebildet. Dabei sind die Spiralstrukturen 7a, 7b durch einen
Steg 8 im Zentrum getrennt und verlaufen jeweils bis zu einem äußeren Rand der Ausbreitwalze
6. Der Steg 8 im Zentrum der Ausbreitwalze 6 weist eine glatte, zylindrische Oberfläche
auf und dient zum Auswuchten der Ausbreitwalze 6.
[0024] Die Ausbreitwalze 6 gemäß Figur 2 weist auf der linken Seite eine rechtsgängige Spiralstrukturen
7a, 7b und auf der rechten Seite eine linksgängige Spiralstruktur 7a, 7b auf. Durch
diese Gegenläufigkeit der Spiralstrukturen 7a, 7b wird die über die Ausbreitwalze
6 geführte Warenbahn 2 vom Zentrum zu ihren Rändern hin ausgebreitet, wodurch Faltenbildungen
in der Warenbahn 2 vermieden werden.
[0025] Die Ausbildung der Spiralstrukturen 7a, 7b der Ausbreitwalze 6 gemäß Figur 2 ist
in Figur 3 detaillierter dargestellt. Demzufolge bestehen die Spiralstrukturen 7a,
7b aus spiralförmig umlaufenden Kantenstrukturen. Die Kantenstrukturen bestehen jeweils
aus einer abgerundeten Kante 9a mit einer anschließenden Flanke 9b, die etwa um 45°
zur Horizontalen geneigt ist. Die Kantenstrukturen sind jeweils durch Mantelsegmente
10 der Oberfläche der Ausbreitwalze 6 getrennt, wobei diese leicht geneigt zur Horizontalen
sind.
[0026] Durch die Abrundung der Kanten 9a werden unerwünschte Abdrücke der Spiralstrukturen
auf der Warenbahn 2 vermieden. Weiterhin weisen die Kanten 9a selbst eine geringe
Höhe auf, vorzugsweise im Bereich zwischen 0,2 mm und 0,5 mm, um Rillenbildungen auf
der Warenbahn 2 zu vermeiden.
[0027] Bei der Ausführungsform gemäß den Figuren 2 und 3 sind gleichförmige Spiralstrukturen
7a, 7b vorgesehen, d. h. benachbarte Kanten 9a sind stets durch ein Mantelsegment
10 gleicher Länger getrennt. Zur Vorgabe spezifischer Ausbreitwirkungen können generell
auch progressive oder degressive Spiralstrukturen 7a, 7b vorgesehen sein, d. h. die
Abstände benachbarter Kanten 9a nehmen zu den Rändern der Ausbreitwalze 6 hin zu oder
ab.
[0028] Die Spiralstrukturen 7a, 7b der Ausbreitwalze 6 können weiterhin in Form von ein-
oder mehrgängigen Gewinden ausgebildet sein.
[0029] Besonders vorteilhaft entspricht die Oberflächengeschwindigkeit der Ausbreitwalze
6 der Geschwindigkeit der Warenbahn 2. Damit braucht im allgemeinen kein separater
Antrieb für die Ausbreitwalze 6 vorgesehen werden. Generell kann jedoch mit einem
zusätzlichen Antrieb für die Ausbreitwalze 6 die Zugspannung der Warenbahn 2 vorgegeben,
insbesondere erhöht werden.
[0030] Zur Vermeidung von Faltenbildungen in der Warenbahn 2 beim Transport durch die Hotflue
1 können Ausbreitwalzen 6 in unterschiedlicher Anzahl und in unterschiedlichen Positionen
vorgesehen sein.
[0031] Beispielsweise kann eine Ausbreitwalze 6 im Bereich der Einlaufzone 3 und damit außerhalb
der Kammern 1a, 1b, 1c, 1d der Hotflue 1 angeordnet sein. Dadurch wird erreicht, dass
die Warenbahn 2 bereits faltenfrei den Kammern 1a, 1b, 1c, 1d der Hotflue 1 zugeführt
wird.
[0032] Alternativ oder zusätzlich können die Ausbreitwalzen 6 in den Kammern 1a, 1b, 1c,
1d der Hotflue 1 angeordnet sein. Dabei können prinzipiell die Ausbreitwalzen 6 als
zusätzliche Walzen zwischen den Leitwalzen 5, 5' angeordnet werden. Besonders vorteilhaft
ersetzen die Ausbreitwalzen 6 jedoch Leitwalzen 5, 5' in der jeweiligen Kammer 1a,
1b, 1c, 1d.
[0033] Prinzipiell können dabei Leitwalzen 5 der oberen Ebene E
1 durch Ausbreitwalzen 6 ersetzt werden. Da die Ausbreitwalzen 6 jedoch typischerweise
schwerer als die Leitwalzen 5, 5' sind, ist es besonders vorteilhaft, die Leitwalzen
5' der unteren Ebene E
2 durch die Ausbreitwalzen 6 zu ersetzten.
[0034] Je nach Beschaffenheit der Warenbahn 2 kann die Anzahl der Ausbreitwalzen 6 pro Kammer
1a, 1b, 1c, 1d unterschiedlich gewählt werden. Besteht die Warenbahn 2 aus Textilien,
die stark zu Faltenbildungen neigen, ist es sinnvoll, sämtliche Leitwalzen 5' der
unteren Ebene E
2 einer Kammer 1a, 1b, 1c, 1d durch Ausbreitwalzen 6 zu ersetzen, die vorzugsweise
jeweils identisch ausgebildet sind. Bei Warenbahnen 2 mit geringer Neigung zur Faltenbildung
kann es ausreichend sein, jede zweite oder sogar nur jede dritte Leitwalze 5' der
unteren Ebene E
2 durch eine Ausbreitwalze 6 zu ersetzen. Dasselbe gilt entsprechend für die Anbringung
der Ausbreitwalze 6 in der oberen Ebene E
1 einer Kammer 1a, 1b, 1c, 1d.
[0035] Zu Reinigungszwecken kann in der Hotflue 1 anstelle der zu bearbeitenden Wahrenbahn
2 eine nicht dargestellte Vorlaufbahn, d. h. ein so genannter Vorläufer, der an ein
Ende der Warenbahn 2 angehängt wird, geführt werden. Aufgrund der erfindungsgemäßen
Struktur der Ausbreitwalzen 6 werden diese durch den anliegenden Vorläufer gereinigt.
Insbesondere können dort abgelagerte Farbstoff-Chemikalien entfernt werden. Der Reinigungseffekt
wird dadurch erhöht, dass die Ausbreitwalzen 6 mit vorgegebener Voreilung oder Nacheilung
zum Vorläufer betrieben werden, d. h. die Oberflächengeschwindigkeiten sind größer
bzw. kleiner als die Geschwindigkeit des Vorläufers. Diese Voreilungen und Nacheilungen
werden durch entsprechende Ansteuerungen der Antriebe der Antriebswalzen 6 vorgegeben.
Besonders vorteilhaft erfolgt die Ansteuerung derart, dass die Antriebswalzen 6 einzeln
nacheinander mit der jeweiligen Vor- und Nacheilung betrieben werden, so dass dann
lokal an der jeweiligen Antriebswalze 6 ein besonders hoher Reinigungseffekt auftritt.
Bezugszeichenliste
[0036]
- (1)
- Hotflue
- (1a)
- Kammer
- (1b)
- Kammer
- (1c)
- Kammer
- (1d)
- Kammer
- (2)
- Warenbahn
- (3)
- Einlaufzone
- (4)
- Auslaufzone
- (5)
- Leitwalze
- (5')
- Leitwalze
- (6)
- Ausbreitwalze
- (7a)
- Spiralstruktur
- (7b)
- Spiralstruktur
- (8)
- Steg
- (9a)
- Kante
- (9b)
- Flanke
- (10)
- Mantelsegment
1. Hotflue (1) mit mindestens zwei Serien von jeweils in einer Ebene angeordneten und
parallel zueinander angeordneten Leitwalzen (5, 5') für ein schleifenförmiges Auf-
und Abführen einer unter Zugspannung stehenden textilen Warenbahn (2), wobei wenigstens
eine Ausbreitwalze (6) zum Ausbreiten der Warenbahn (2) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausbreitwalze (6) eine temperaturbeständige Oberfläche mit zwei vom Zentrum der
Ausbreitwalze (6) ausgehenden gegenläufigen Spiralstrukturen (7a, 7b) aufweist.
2. Hotflue nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenschicht der Ausbreitwalze (6) aus Edelstahl besteht.
3. Hotflue nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenschicht der Ausbreitwalze (6) aus einem abriebfesten und temperaturbeständigen
Kunststoff besteht.
4. Hotflue nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff Teflon ist.
5. Hotflue nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Spiralstrukturen (7a, 7b) symmetrisch zur Mittelebene der Ausbreitwalze (6) ausgebildet
sind.
6. Hotflue nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Spiralstrukturen ( 7a, 7b) durch einen Steg (8) mit glatter Oberfläche im Zentrum
der Ausbreitwalze (6) getrennt sind.
7. Hotflue nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass jede Spiralstruktur (7a, 7b) eine spiralförmig laufende Kante (9a, 9b) aufweist.
8. Hotflue nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanten (9a, 9b) abgerundet sind.
9. Hotflue nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass jede Spiralstruktur (7a, 7b) von einem Gewinde gebildet ist.
10. Hotflue nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewinde eingängig oder mehrgängig ist.
11. Hotflue nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanten (9a, 9b) oder Gewinde der Spiralstrukturen (7a, 7b) progressiv, degressiv
öder gleichförmig ausgebildet sind.
12. Hotflue nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächengeschwindigkeit der Ausbreitwalze (6) der Geschwindigkeit der Warenbahn
(2) entspricht.
13. Hotflue nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausbreitwalze (6) nicht angetrieben ist.
14. Hotflue nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausbreitwalze (6) mittels eines Antriebs angetrieben ist.
15. Hotflue nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass diese in wenigstens einer Kammer (1a, 1b, 1c, 1d) integriert ist, in welcher ein
Düsensystem zur Beaufschlagung der Warenbahn (2) mit Heißluft vorgesehen ist.
16. Hotflue nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Warenbahn (2) mit Heißluft mit Temperaturen bis 230°C beaufschlagt ist.
17. Hotflue nach einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Ausbreitwalze (6) außerhalb der Kammer (1a, 1b, 1c, 1d) angeordnet
ist.
18. Hotflue nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Ausbreitwalze (6) innerhalb der Kammer (1a, 1b, 1c, 1d) angeordnet
ist.
19. Hotflue nach einem der Ansprüche 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Ausbreitwalze (6) eine Leitwalze (5, 5') ersetzt.
20. Hotflue nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass Leitwalzen (5, 5') von der in einer unteren Ebene (E2) liegenden Serie durch Ausbreitwalzen (6) ersetzt sind.
21. Hotflue nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass Leitwalzen (5, 5') von der in einer oberen Ebene (E1) liegenden Serie durch Ausbreitwalzen (6) ersetzt sind.
22. Hotflue nach einem der Ansprüche 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass jede Leitwalze (5, 5') einer Serie durch eine Ausbreitwalze (6) ersetzt ist.
23. Hotflue nach einem der Ansprüche 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass jede zweite Leitwalze (5, 5') einer Serie durch eine Ausbreitwalze (6) ersetzt ist.
24. Hotflue nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass zu Reinigungszwecken eine Vorlaufbahn anstelle der Wahrenbahn (2) in dieser geführt
ist.
25. Hotflue nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausbreitwalzen (6) mit einer vorgegebenen Geschwindigkeitsdifferenz zur Vorlaufbahn
betrieben werden.
26. Hotflue nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausbreitwalzen (6) in Förderrichtung der Vorlaufbahn einzeln nacheinander mit
einer Geschwindigkeitsdifferenz zur Vorlaufbahn betrieben werden.