Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine magnetische Abschirmung für Bauteile an einem Stator
eines Drehstromgenerators. Ferner wird ein Herstellungsverfahren für eine entsprechende
Abschirmung angegeben.
Stand der Technik
[0002] Eine grosse Quelle von Zusatzverlusten bei Drehstromgeneratoren tritt in metallischen
Konstruktionsteilen im Stirnbereich des Stators auf. Parasitäre Magnetfelder, herrührend
von Strömen in den Wickelköpfen von Stator- und Rotorwicklung erzeugen in diesen Teilen
Wirbelströme, welche Zusatzverluste erzeugen. Diese Zusatzverluste machen in der Regel
etwa 0,05% bis 0,1% des Wirkungsgrades eines Turbogenerators aus. Daher ist es ein
grosses Bestreben in diesem Bereich der Technik, diese Zusatzverluste so weit als
möglich zu reduzieren. Ausserdem sollen gleichzeitig Wärmestaus vermieden werden,
die ebenfalls in diesem Bereich auftreten. Mehrere dieser Verluste gehen auf dreidimensionale
Feldeffekte in der Gehäuse- oder Pressplattenregion zurück. Dabei tritt der magnetische
Fluss in die Gehäusewände oder die Pressplatte ein.
[0003] Die übliche Abschirmung von energiereichen magnetischen Feldern oder von elektromagnetischen
Wellen beruht auf der Induktion von starken Wirbelströmen in metallischen Hüllen,
deren Felder den induzierenden Störfeldern entgegenwirken, der so genannten Wirbelstromabschirmung.
[0004] Durch Wirbelströme besonders beansprucht wird die Pressplatte, welche den Statorkern
abschließt und axial gepresst hält. Ferner können auch Gehäuseteile, insbesondere
leiternahe Wände und Rippen gefährdet sein.
[0005] Ein konventioneller Drehstromgenerator 1 vom Stand der Technik ist ausschnittsweise
in einer geschnittenen Darstellung in Figur 5 gezeigt. Darin ist schematisch der Rotorkörper
8 dargestellt, in welchem die Rotorwicklungen 7 angeordnet sind. Der Rotorkörper 8
dreht sich in einem Statorkern 6, der stirnseitig mit Pressplatten 3 aus massivem
Metall, z.B. unmagnetischem Stahl, abschliesst. Im Statorkern 6 liegt die Statorwicklung
11, welche im Stirnbereich in einem Statorwickelkopf endet. Bei dem bekannten Aufbau
entstehen im Stirnbereich Streufelder, die in der Figur durch entsprechende Magnetfeldlinien
9 dargestellt sind. Diese Felder dringen beim Stand der Technik mit einer gewissen
Eindringtiefe in die Pressplatten 3 und die Gehäusewände 5 ein, was zu Wirbelströmen
führt.
[0006] Wirbelströme können erhebliche Energieverluste, die so genannten Wirbelstromverluste
verursachen, bei denen dem Magnetfeld Energie entzogen und in Wärme umgewandelt wird.
Um die Verluste gering zu halten, werden vor die gefährdeten Teile elektrisch gut
leitende Metallplatten (z.B. aus Cu) angeordnet, in welchen die Wirbelströme verlustarm
fliessen können (Flussabweisung). Ferner werden, um diese Verluste gering zu halten,
leitende Körper ferromagnetisch ausgeführt und möglichst weitgehend unterteilt, z.B.
durch getreppte Strukturen aus Dynamoblech (Flussabsaugung).
[0007] Aus der
US 2002/0079875 A1 ist ein Generator bekannt, der Vorrichtungen zur magnetischen Flussabsaugung aufweist.
Die ringförmig ausgebildeten Vorrichtungen zur magnetischen Flussabsaugung sind am
Innenumfang des Stators in den beiden Endbereichen angeordnet. Gemäss einer Ausführungsform
können die Vorrichtungen zur magnetischen Flussabsaugung aus magnetisch isotropem
Material, beispielsweise einer Pulver-Eisen-Zusammensetzung, hergestellt sein, wobei
das Material einen hohen elektrischen Widerstand aufweist, thermisch leitend ist und
eine hohe isotrope Permeabilität aufweist. Allerdings wird hier nur zweidimensional,
axialer magnetischer Fluss abgelenkt.
Darstellung der Erfindung
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die vorgenannten Nachteile des Standes
der Technik zu vermeiden. Der Erfindung liegt das technische Problem zu Grunde, eine
flächendeckende Abschirmung für Bauteile am Stator eines Drehstromgenerators zur Verfügung
zu stellen, welche die Zusatzverluste verringert und Wärmestaus verhindert. Ferner
soll eine möglichst einfach und kostengünstig herzustellende und zu montierende Lösung
geschaffen werden, die auch bei bestehenden Anlagen einfach nachgerüstet werden kann.
Dabei sollen dreidimensionale Finite Elemente Design Verfahren zur Optimierung des
Magnetfelds genutzt werden können.
[0009] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe durch eine Abschirmung für Bauteile am Stator
eines Drehstromgenerators mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und ein erfindungsgemässes
Herstellungsverfahren nach Anspruch 11 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0010] Die erfindungsgemässe Abschirmung für Bauteile am Stator eines Drehstromgenerators,
wobei stirnseitig am Stator zumindest eine Pressplatte oder dergleichen angeordnet
ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Abschirmung im wesentlichen ein magnetisch
permeables Verbund-Material mit geringer elektrischer Leitfähigkeit aufweist. Das
Verbund-Material weist dabei isotrope magnetische Eigenschaften auf und kann hervorragend
zur Abdeckung von komplexen geometrischen Strukturen verwendet werden.
[0011] Dabei ist die Abschirmung vorteilhaft auf wicklungsnahe Bereiche der zumindest einen
Pressplatte und/oder des Gehäuses aufgebracht.
[0012] Hierdurch werden die Nachteile des Standes der Technik vermieden und eine Abschirmung
für Gehäusebauteile und/oder Gehäusedurchführungen an einem Stator eines Drehstromgenerators
zur Verfügung gestellt, welche die Zusatzverluste verringert und Wärmestaus verhindert.
Ferner wird eine einfach und kostengünstig herzustellende und zu montierende Lösung
geschaffen, die auch bei bestehenden Anlagen einfach nachgerüstet werden kann. Ausserdem
können dreidimensionale Finite Elemente Design Verfahren zur optimierten Führung des
Magnetfelds genutzt werden.
[0013] Erfindungsgemäss ist eine Abschirmung aus einem magnetisch permeablen Verbund-Material
mit geringer elektrischer Leitfähigkeit vorgesehen, die beispielsweise als Überzug
über die stirnseitigen Pressplatten vor den Wickelköpfen verwendet werden kann. Die
hierdurch erreichbare Flussabsaugung und Flussführung ergibt wesentlich kleinere Verluste
als die bisher aus dem Stand der Technik bekannte Flussabweisung insbesondere durch
Alu- oder Kupferabschirmungen, da das Magnetfeld nicht in elektrisch gut leitfähiges
Material (Pressplatten, Abschirmungen) eindringt und dadurch keine Wirbelströme generiert
werden. Gleichzeitig erhöht sich die Stirnstreuung durch Verwendung von hochpermeablem
Material um bis zu 50%, was zu einer erwünschten Vergrösserung der subtransienten
Reaktanz führt.
[0014] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Verbund-Material
(Soft Magnetic Composite - SMC) magnetisch permeable, von einer Isolierschicht umschlossene
Partikel aufweist. Derartige Verbund-Partikel, die im wesentlichen aus Eisenpulver
mit einer isolierenden Kunststoffummantelung bestehen, sind im Handel beispielsweise
unter den Namen SOMALOY 500, SOMALOY 550 der Firma Höganas AB oder unter dem Namen
ACCUCORE der Firma Magnetics International Inc. erhältlich. Bei der geforderten 3D-Feldführung
sind die Wirbelstromverluste bei Verwendung derartiger SMC's deutlich geringer als
bei Verwendung von laminierten Blechen. Die Partikelgrösse beträgt dabei wenige Mikrometer,
beispielsweise 100 µm.
[0015] Dabei sieht eine besonders vorteilhafte Weiterbildung vor, dass die Isolierschicht
der Verbund-Partikel eine Dicke von wenigen Mikrometern, vorzugsweise 20 µm bis 40
µm, beispielsweise 30 µm aufweist. Die elektrisch isolierende Schicht ist dabei beispielsweise
durch eine Phosphatierung der Oberfläche hergestellt.
[0016] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Abschirmung
ein Trägermaterial aufweist, in welchem die Verbund-Partikel aufgenommen sind. Ein
solches Trägermaterial kann ein thermoplastischer Kunststoff sein, der die Partikel
verbindet, wie beispielsweise Peracil® (Phenol-Kresol-Formaldehyd) oder Ultem® (Polyetherimid).
Derartige Abschirmungen können beispielsweise durch ein Pulver-Spritzguss Verfahren
hergestellt werden. Hier wird ein Kunststoffmaterial als Trägermaterial verwendet.
Aber auch Kunststoffharze evtl. in Verbindung mit Verstärkungsmaterialien können hier
als Trägermaterial verwendet werden. Hierdurch lassen sich extrem leichte geometrisch
komplexe Strukturen mit den gewünschten mechanischen, magnetischen und thermischen
Eigenschaften erzeugen.
[0017] Noch eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Abschirmung
aus Modulen gebildet ist, die dreidimensional geformt sind. Derartige Module können
beispielsweise als Überzug bzw. Abdeckungen für bestehende Pressplatten verwendet
werden und z.B. rechteckförmige oder wabenförmige Module bilden, die ohne grossen
Aufwand zwischen den Stützen für die Statorwicklung eingesetzt werden können. Auf
diese Weise lassen sich bestehende Generatoren einfach nachrüsten und Zusatzverluste
effektiv verringern.
[0018] Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass die Abschirmung in Ausnehmungen der
stirnseitigen Pressplatten eingefügt ist. Hierdurch wird einerseits das Magnetfeld
in gewünschter Weise beeinflusst aber auch die mechanische Befestigung des Abschirmungsmoduls
auf der Pressplatte verbessert. Ausserdem kann das Abschirmungsmodul die Pressplatte
zum Luftspalt hin umschliessen.
[0019] Das Einfügen in die Pressplatten kann beispielsweise durch Einschrauben, Anleimen,
Eingießen oder Einpressen erfolgen, wobei Teile der Pressplatte punkt- oder linienweise
zur Verankerung vorstehen können.
[0020] Alternativ zur Anordnung in Ausnehmungen der stirnseitigen Pressplatten kann die
Abschirmung radial über, radial unter oder axial vor den Pressplatten angeordnet werden.
[0021] Grundsätzlich ist die erfindungsgemässe Abschirmung für alle Bereiche des Statorkerns
und des Generatorgehäuses anwendbar, welche von den Magnetfeldlinien des Stirnfeldes
berührt werden. Weiter können die Abschirmungsmodule zwischen den Stützen bzw. oberhalb
und unterhalb der Stützen der Statorwicklung angeordnet sein oder seitlich an den
Stützen anliegen und damit den magnetischen Fluss von den unbedeckten Pressplattenbereichen
unter den Stützen absaugen.
[0022] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemässen Abschirmung sieht
vor, dass die Abschirmung als Schicht-Konstruktion aus Verbund-Partikeln und hoch
leitfähigem Material hergestellt ist. Das hoch leitfähige Material kann vorzugsweise
Kupfer sein, wobei die Verbund-Partikel auf der Seite der Feldeindringung, d.h. auf
der Seite der Statorwicklung, auf das Kupfer gesintert oder galvanisch aufgebracht
sind.
[0023] Schliesslich sieht eine vorteilhafte Ausbildungsform der Erfindung vor, dass die
Pressplatten vollständig durch Abschirmung aus Verbund-Partikeln ersetzt sind. Dies
ist durch die hervorragenden Festigkeitseigenschaften der Verbund-Partikel zusammen
mit eventuellen Verstärkungen (z.B. eingemischten Glasfasern) und die Anwendung entsprechender
dreidimensionaler Finite Elemente Design Verfahren möglich. Hierdurch lassen sich
zusätzliche Einsparungen bei der Herstellung und Montage erzielen und die Leistung
des Drehstromgenerators steigern.
[0024] Ein erfindungsgemässes Verfahren zum Herstellen einer Abschirmung für Bauteile am
Stator eines Drehstromgenerators, wobei die Abschirmungen als komplexe, nötigenfalls
gekrümmte Bauteile bzw. Module ausgeführt sind, weist folgende Schritte auf:
- Erstellen einer Negativform des Bauteils bzw. Moduls;
- Einbringen von weichmagnetischen Verbund-Partikeln in die Form und Pressen unter Umgebungstemperatur;
- Tempern der gepressten Bauteile bzw. Module aus weichmagnetischen Verbund-Partikeln
bei etwa 500°C.
[0025] Zudem können die Abschirmungen noch mit einem Rahmen aus faserverstärktem Kunststoff
oder mit einem Rahmen aus unmagnetischem Stahl umspritzt bzw. umgossen werden.
[0026] Wegen der dünnen elektrischen Isolationsschicht ist ein Sintern der Verbund-Partikel
nicht möglich. Daher wird zur Erstellung einer komplexen Geometrie ein kombiniertes
Press- und Härtverfahren, letzteres bis zu einer Temperatur von 500°C vorgeschlagen.
Bei Verwendung von wesentlichen geringeren Temperaturen verbleiben im Material unerwünschte
Materialspannungen, die zu unerwünschten höheren Hystereseverlusten führen können.
Eine kostenintensive Nachbearbeitung kann bei einem derartigen Einpressen in eine
bleibende Form entfallen. Alternativ kann aber auch ein Block gepresst und die jeweilige
dreidimensionale Struktur aus dem Vollen gefräst werden. Dies ist insbesondere dann
von Vorteil, wenn keine grössere Stückzahl an gleichen Teilen hergestellt werden soll
und sich daher die Erstellung einer Negativform nicht lohnt.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0027] Weitere Vorteile der Erfindung werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen ausschnittsweise dargestellten Drehstromgenerator mit erfindungsgemäßer Abschirmung
im Schnitt;
- Fig. 1 a
- eine abgewandelte Ausführungsform eines Drehstromgenerators mit erfindungsgemäßer
Abschirmung im Schnitt;
- Fig. 2
- eine Teilansicht in Pfeilrichtung A aus Figur 1;
- Fig. 3
- eine ausschnittsweise perspektivische Ansicht einer Plattenabschirmung;
- Fig. 4
- einen schematischen Schnitt durch eine Platte gemäß Figur 3;
- Fig. 5
- einen ausschnittsweise dargestellten Drehstromgenerator vom Stand der Technik im Schnitt.
[0028] Die Darstellung in den beigefügten Figuren erfolgt beispielhaft schematisch. In den
Figuren sind jeweils gleiche oder ähnliche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Ferner sind nur die für das Verständnis der Erfindung wesentlichen Elemente dargestellt.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0029] Figur 1 zeigt einen ausschnittsweise schematisch dargestellten Drehstromgenerator
mit einer vorteilhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßer Abschirmung im Schnitt.
Figur 2 zeigt eine Teilansicht in Pfeilrichtung A aus Figur 1.
[0030] Der schematisch in Figur 1 dargestellte Drehstromgenerator 1 weist einen Rotorkörper
8 auf, in welchem in nicht dargestellten Ausnehmungen Rotorwicklungen 7 angeordnet
sind. Zudem weist der Drehstromgenerator 1 einen Stator 10 auf, welcher einen Statorkern
6 trägt. Der Rotor ist drehbar konzentrisch im Statorkern 6 angeordnet, welcher stirnseitig
in Höhe des Wickelkopfes mit metallenen Pressplatten 3, z.B. aus Stahl oder Aluminium,
abschliesst. Der Statorkern 6 ist in einem Gehäuse 5 aufgenommen.
[0031] Der Statorkern 6 trägt eine Statorwicklung 11. Die freien Enden der Statorwicklung
11, die sogenannten Wickelköpfe, sind über Stützen 4 gehalten, welche ihrerseits auf
der Pressplatte 3 befestigt sind. Wie aus der Darstellung in Figur 2 zu entnehmen
ist sind acht Stützen 4 ausgebildet und jeweils um 45° versetzt über die Kreisringfläche
angeordnet. Zwischen den Stützen 4 erstrecken sich die erfindungsgemässen Abschirmungen
2 über den Pressplatten 3. Die Abschirmungen 2 sind dabei als dreidimensionale Module
aufgebaut, welche die Pressplatten 3 oben und unten umgreifen, wie aus der Schnittdarstellung
in Figur 1 erkennbar ist. Die Abschirmungen 2 sind aus einem isotropen weichmagnetischen
Verbund-material, im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus Somaloy 500 gepresst und
anschliessend bei 500°C getempert. Eine Nachbearbeitung der Abschirmungsmodule ist
bei dieser Art der Herstellung nicht erforderlich. Die Abschirmung 2 weist eine durchschnittliche
Wandstärke von etwa 5 - 10 cm auf.
[0032] Generell können die Abschirmungen 2 in Ausnehmungen der stirnseitigen Pressplatten
3 eingefügt oder radial über, radial unter oder axial vor den stirnseitigen Pressplatten
3 angeordnet werden.
[0033] Figur 1a zeigt eine abgewandelte Ausführungsform eines Drehstromgenerators 1 mit
erfindungsgemäßen Abschirmungen 2, 12 und 13 im Schnitt. Gegenüber der in Figur 1
gezeigten Ausführungsform weist diese Variante zur Versteifung des Gehäuses 5 zusätzliche
Längsrippen 14 und nicht dargestellte, zusätzliche Querrippen auf. Im Stirnbereich
des Stators sind hier neben der Abschirmung 2 noch eine Rippenabschirmung 12 an einer
Querrippe und eine Zylindermantelabschirmung 13 vorhanden.
[0034] Durch die Zwischenräume 15, die zwischen den einzelnen Abschirmungen 2, 12, 12a,
13 vorgesehen sind, lässt sich das Magnetfeld 9 in begrenztem Rahmen einstellen.
[0035] Figuren 3 und 4 zeigen eine Plattenausgestaltung der Abschirmung in einer ausschnittsweise
perspektivischen Ansicht bzw. in einem schematischen Schnitt durch eine Verbundplatte
17. Die Verbundplatten 17 sind dabei im wesentlichen rechteckförmig aufgebaut und
weisen im vorliegenden Ausführungsbeispiel einen Rahmen 17a und vier senkrechte Hülsen
16 zur Aufnahme von Gewindestiften 18 auf. Der Rahmen 17a die Hülsen 16 und die Gewindestifte
18 sind dabei aus faserverstärktem Kunststoff und/oder aus unmagnetischem Stahl hergestellt.
[0036] Die Gewindestifte 18 werden durch die Hülsen 16 hindurchgesteckt und in die Pressplatten
3 geschraubt. Dann werden die Verbundplatten 17 durch Muttern 19, die auf die aus
den Hülsen 16 hervorstehenden Gewindestifte 18 aufgeschraubt werden, an den Pressplatten
3 befestigt. Hierdurch wirken keine mechanischen Kräfte auf die empfindlichen Verbundplatten
17. Ein derartiger kachelförmiger Aufbau ist im Schnitt in Figur 4 dargestellt.
[0037] Zwischen den Verbundplatten 17 sind Luftspalte 20 vorhanden. Die Plattenstruktur
mit magnetischen tangentialen und radialen Luftspalten 20 kann auch dazu dienen, den
aufgesaugten Fluss im Betrag zu kontrollieren. Die Spalte können bei Bedarf auch mit
einem Kühlmedium durchströmt werden (Pfeile in Fig. 4).
[0038] Die in Figuren 3 und 4 mit Rechteckplatten gezeigte Abschirmung kann alternativ auch
durch wabenförmige Module gebildet werden. Die wabenförmigen Module sind dann ebenfalls
aus Verbundmaterial hergestellt und können in ähnlicher Weise an den Pressplatten
befestigt werden.
[0039] Die dargestellte vorteilhafte Ausführungsform einer erfindungsgemässen Abschirmung
bewirkt ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Magnetfeld im Bereich der
Pressplatten, was durch die dargestellten Magnetfeldlinien 9 verdeutlicht wird. Aufgrund
der durch die Vermeidung von Wirbelströmen in der Pressplatte und in der Gehäusewand
erreichten Flussabsaugung werden die Zusatzverluste deutlich verringert und Wärmestaus
verhindert.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Drehstromgenerator
- 2
- Abschirmung
- 3
- Pressplatte
- 4
- Stütze
- 5
- Gehäuse
- 6
- Statorkern
- 7
- Rotorwicklung
- 8
- Rotorkörper
- 9
- Magnetfeldlinie
- 10
- Stator
- 11
- Statorwicklung
- 12
- Abschirmung
- 12a
- Abschirmung
- 13
- Zylindermantelabschirmung
- 14
- Längsrippe
- 15
- Zwischenraum
- 16
- Hülse
- 17
- Verbundplatte
- 17a
- Rahmen
- 18
- Gewindestifft
- 19
- Mutter
- 20
- Luftspalt
1. Abschirmung (2) für Bauteile an einem, einen Statorkern (6) mit einer Statorwicklung
(11) aufweisenden Stator (10) eines Drehstromgenerators (1) mit einem Gehäuse (5),
wobei stirnseitig am Statorkern (6) zumindest eine Pressplatte (3) oder dergleichen
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschirmung (2) im wesentlichen ein magnetisch permeables Verbund-Material mit
geringer elektrischer Leitfähigkeit aufweist.
2. Abschirmung (2) nach Anspruch 1, wobei die zumindest eine Pressplatte (3) und das
Gehäuse (5) wicklungsnahe und wicklungsferne Bereiche aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschirmung (2) auf wicklungsnahe Bereiche der zumindest einen Pressplatte und/oder
des Gehäuses (5) aufgebracht ist.
3. Abschirmung (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbund-Material magnetisch permeable, von einer Isolierschicht umschlossene
Verbund-Partikel aufweist.
4. Abschirmung (2) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Isolierschicht der Verbund-Partikel eine Dicke von wenigen Mikrometern, vorzugsweise
20 µm bis 40 µm aufweist.
5. Abschirmung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschirmung (2) ein Trägermaterial aufweist, in welchem die Verbund-Partikel
aufgenommen sind.
6. Abschirmung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschirmung (2) aus vorzugsweise dreidimensional geformten Modulen gebildet ist.
7. Abschirmung (2) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschirmung (2) einen kachel- oder wabenförmigen Aufbau aufweist.
8. Abschirmung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschirmung (2) in Ausnehmungen der stirnseitigen Pressplatten (3) eingefügt
oder radial über, radial unter oder axial vor der stirnseitigen Pressplatte (3) angeordnet
ist.
9. Abschirmung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschirmung (2) als Schicht-Konstruktion aus Verbund-Partikeln und hoch leitfähigem
Material hergestellt ist, wobei die Schicht der Verbund-Partikel der Statorwicklung
(11) zugewandt ist.
10. Abschirmung (2) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass als hoch leitfähiges Material vorzugsweise Kupfer vorgesehen ist, auf welches die
Verbund-Partikel gesintert oder galvanisch aufgebracht sind.
11. Abschirmung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressplatten (3) vollständig durch eine Abschirmung aus Verbund-Partikeln ersetzt
sind.
12. Verfahren zum Herstellen einer Abschirmung für Gehäusebauteile und/oder Gehäusedurchführungen
an einem Stator eines Drehstromgenerators, wobei die Abschirmungen als komplexe Bauteile
bzw. Module ausgeführt sind und wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist:
- Erstellen einer Negativform des Bauteils bzw. Moduls;
- Einbringen von weichmagnetischen Verbund-Partikeln in die Form und Pressen unter
Umgebungstemperatur;
- Tempern der gepressten Bauteile bzw. Module aus weichmagnetischen Verbund-Partikeln
bei etwa 500°C.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
gekennzeichnet durch den weiteren Schritt
- Umspritzen oder Umgiessen der Abschirmungen mit einem Rahmen aus faserverstärktem
Kunststoff oder mit einem Rahmen aus unmagnetischem Stahl.