(19)
(11) EP 1 717 387 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
17.10.2007  Patentblatt  2007/42

(21) Anmeldenummer: 06002596.2

(22) Anmeldetag:  09.02.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04H 15/20(2006.01)

(54)

Pneumatische Boden- und Wandstruktur

Pneumatic floor and wall structure

Structure pneumatique de plancher et de mur


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR

(30) Priorität: 26.04.2005 DE 102005019289

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
02.11.2006  Patentblatt  2006/44

(73) Patentinhaber: EADS Deutschland GmbH
85521 Ottobrunn (DE)

(72) Erfinder:
  • Fritzsche, Albert
    88677 Markdorf (DE)
  • Geiselhart, Peter
    88709 Meersburg (DE)
  • Waschilewski, Günther
    88099 Neukirch (DE)

(74) Vertreter: Meel, Thomas 
Patentassessor EADS Deutschland GmbH Patentabteilung, DSLA IP1
88039 Friedrichshafen
88039 Friedrichshafen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
WO-A1-20/04015227
US-A1- 2 663 659
DE-A1- 3 011 308
US-B1- 6 282 842
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine pneumatische Boden- oder Wandstruktur nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Mit dem weltweit wachsenden Bedarf an medizinischer und technischer Hilfe verbindet sich die Anforderung, Zelte und vergleichbare mobile Gebäude mit geringem Packvolumen und Gewicht in einfacher Bauweise rasch zu liefern. Als Böden für Zelte und ähnlicher mobiler Bauten sind pneumatische Strukturen nach Art einer Luftmatratze bekannt, z.B. DE-G 93 10 671.8. Diese weisen ein geringes Packvolumen sowie geringes Gewicht auf, erfüllen aber nicht die für manche Anwendungen geforderten Punkt- und Flächenlasten (z.B. für Patientenbetten eines OP's oder einer Intensivstation beim Einsatz des Zelts als mobiles Lazarett).

    [0003] Einen begehbaren, stabilen Boden durch Einlegen von Bodenplatten zu schaffen, ist mit einem unverhältnismäßig hohen Transportgewicht verbunden. Darüber hinaus entspricht eine solche Lösung nicht den Anforderungen hinsichtlich Hygiene und Wärmedämmung.

    [0004] Aus der DE 103 06 055 B3 ist ein mobiles Gebäude bekannt, dass eine pneumatischen Struktur umfasst, wobei deren eine Seite punktförmig mit steifen Flächenelementen verbunden ist.

    [0005] Die DE 2040 814 A offenbart ein Mehrzweckhaus, dessen Strukturelemente ebenfalls aus pneumatischen Elementen bestehen, welche beidseitig mit steifen Verkleidungselementen versehen werden. Die pneumatischen Elemente können getrennt von den Verkleidungselementen gelagert und transportiert werden.

    [0006] Die GB 2 043 737 A beschreibt ein mobiles Gebäude aus einer pneumatischen Dach/Wandstruktur sowie einem Boden aus einzelnen Brettern. Die Bretter liegen parallel zueinander und sind scharnierartig durch Gewebestreifen verbunden, so dass der Boden insgesamt aufgerollt werden kann.

    [0007] Aus der WO 2004/015227 A1 ist eine pneumatische Wandstruktur für mobile Gebäude bekannt, die die Merkmale des Oberbegriffs des Anspruchs 1 aufweist, wobei die äußere Seite einer der Begrenzungsschichten der pneumatischen Struktur mit einer Mehrzahl steifer, profilierter Flächenelemente versehen sind, die nur über einen Bruchteil ihrer Breite mit einer der Begrenzungsschichten verbunden sind. Die Flächenelemente sind durch Verbindungsgelenke miteinander verbunden.

    [0008] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Leichtbaustruktur zu schaffen, insbesondere ausgebildet als Zeltboden, die sämtliche vorgenannten Anforderungen hinsichtlich Packvolumen, Begehbarkeit, Gewicht, Wärmedämmung und Hygiene erfüllt und insbesondere einen schnellen Auf- und Abbau ermöglicht.

    [0009] Diese Aufgabe wird mit dem Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.

    [0010] Die pneumatische Struktur sieht mehrere Luftkammern vor, unter Überdruck gehalten, gemäß den Flächen- und Punktlasten im Bereich von bevorzugt 5 kN/m2 bis 1,5 kN/dm2, gelegentlich auch mehr, verbunden mit einer das Aufrollen der Struktur nicht behindernden, bevorzugt streifenförmigen Versteifung (z.B. Al-, GFK-, CFK-Profile). Diese Deckprofile sind einzeln direkt und dauerhaft (z.B. durch Verkleben) auf der äußeren Deckschicht aufgesetzt.
    Die zwei- oder mehrschichtigen luftdichten Planen aus Kunststoff, Gewebe oder auch aus militärischen Gründen Nylon oder Kevlar mit Flächengewichten von 150 bis 400 g/m2 werden im aufgeblasenen Zustand in bekannter Weise durch flexible faden- oder streifenförmige Verbindungen auf Abstand gehalten. In Richtung des Abrollweges angeordnete schmale Druckkammern (Pfetten, Sparren) können dem durch Druckluft unterstützten Ausrollen der Zeltbahn dienen und ein zweites, redundantes Drucksystem bilden. Beim Zeltboden kann eine wahlweise Druckbeaufschlagung mehrschichtiger Luftkammern geringe Neigungen der Bodenoberfläche ausgleichen.

    [0011] Die Realisierung einer elektrischen Fußboden- und Wandstrahlungsheizung ist in Ergänzung der erfindungsgemäßen Wand- oder Bodenstruktur möglich, ohne das Aufrollen und die Transportierbarkeit zu behindern. Jedoch ist diese Technik, ebenso wie die mögliche Temperierung der Druckluft (Kühlen oder Heizen eines stetigen unter Überdruck stehenden Umluftstroms) wegen der Wärme- (Kälte-) abgabe nach innen und außen energetisch nicht besonders sinnvoll und unwirtschaftlich.

    [0012] Vorzugsweise im zivilen Bereich mit in der Regel längeren Einsatzdauern und auch dem geringeren Zwang, bei allen Klimabedingungen extrem kurze Inbetriebnahmezeiten einzuhalten, ist es von Vorteil, wenn mittels modularer Strukturelemente gemäß der vorliegenden Erfindung die Zeltgröße dem Bedarf angepasst werden kann. Damit erübrigen sich die bekannten Verbindungselemente (Schleusen) zwischen den so genannten Einheitszelten verschiedener Größe. Der Stoß zwischen parallel liegenden Strukturelementen muss dann kraft- und formschlüssig dicht und spaltfrei verbunden werden. Dies kann durch einen Klettverschluss oder in einer besonders vorteilhaften Ausführung mittels einer pneumatischen Verriegelung erfolgen. Für größere Zelte, auch für Wandteile von Leichtbaucontainern kann es zur Versteifung (Schneelast, Winddruck) zweckmäßig sein, am Stoß benachbarter Strukturelemente ein Kupplungsprofil (z.B. aus Al, GFK, CFK) einzufügen (pneumatisch-mechanische Verriegelung). Mittels geeigneter Ausbildung dieser Profile können auch im rechten Winkel zueinander liegende Raumeinheiten aufgebaut werden. Diese Technik ermöglicht auch den Austausch beschädigter und die Wiederverwendung noch funktionsfähiger Teile. Insgesamt können somit aus vorgefertigten Boden- oder Wandstrukturen und Profilen zeltartige Unterkünfte beliebiger Größe aufgebaut werden, wobei die Profile die Tragstruktur des Gebäudes bilden.

    [0013] Für den Einsatz in Regionen nicht nur extremer Klimabedingungen ist die Wärmedämmung der Zeltwände und des Bodens ein wesentlicher Einflussfaktor für die Behaglichkeit und die Betriebskosten der Energieversorgung und Klimatisierung (Heizung, Kühlung, Frischluftversorgung). Die Anordnung von Sonnensegeln ist eine einfache Maßnahme, jedoch nur wirksam, wenn mittels der Durchlüftung ein Hitzestau vermieden wird. In der US 6,598,613 wurde eine Konstruktion beschrieben, die die strömungstechnischen und thermischen Gegebenheiten (Konvektion, Wärmeleitung und -strahlung) für die Wärmedämmung nutzt. Eine Verbesserung besteht darin, sowohl die Konvektion, als auch den Wärmedurchgang durch Strahlung durch auf Abstand gehaltene reflektierende dünne Metallfolien innerhalb der einzelnen Luftschichten - ohne nennenswerte Erhöhung des Flächengewichts - deutlich zu reduzieren. Der Emissionskoeffizient von Gewebebahnen liegt z.B. bei 0,88, der von Aluminium, walzblank bei 0,049. Der Wärmestrom verringert sich umgekehrt proportional der Anzahl der reflektierenden Zwischenschichten. Besonders im Falle des Bodens ist die Realisierung eines geringen Wärmedurchgangswerts Bedingung, um die innere Oberflächentemperatur ganzjährig über dem Taupunkt zu halten.

    [0014] Mit den DE-AS 1 158 015 und DE-AS 1 223 773 sowie DE-OS 1 409 994 wurden teilflexible Wandstrukturen mit pneumatisch steuerbarem Licht- und allgemein elektromagnetischem Strahlungsdurchgang angegeben. Infolge der funktionsbedingt und zur Unterdrückung des konvektiven Wärmeaustauschs sehr kleinen Kammern ist der konstruktive und der Materialaufwand zur Ausrüstung größerer Flächen beträchtlich. Reduziert man die Funktion auf die zwei Betriebszustände kleiner und großer Wärmedurchgang - die Lichtabschirmung ist hier ohnehin nicht relevant - können die Abmessungen der Luftkammern thermodynamisch vorteilhafter gestaltet werden, in dem das Verhältnis Breite/Dicke tendenziell größer gewählt wird. Durch Umschaltung der Druckbeaufschlagung liegen die reflektierenden, die Konvektion behindernden Zwischenschichten entweder aufeinander, einseitig an oder gespreizt in etwa gleichem Abstand parallel zu den Deckschichten. Vorzugsweise beim Dach und den Seitenwänden kann der Wärmedurchgang auch dadurch verringert werden, dass mittels Unterdruck die Deckschichten der pneumatischen Struktur eingewölbt werden und sich damit die Dicke der Luftschicht bis zur dichten Packung der Deck- und Zwischenschichten verringert.

    [0015] Die Erfindung wird anhand konkreter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf Figuren näher erläutert. Es zeigen:
    Fig. 1
    Eine erfindungsgemäße pneumatische Struktur, ausgebildet als Zeltboden mit Luftkammern und Deckprofilen
    1. a) im Längsschnitt
    2. b) im Querschnitt
    Fig. 2
    Die pneumatische Stoßverbindung aneinander grenzender pneumatischer Strukturen
    1. a) in einer Ebene
    2. b) im rechten (oder beliebigen) Winkel
    Fig. 3
    Kupplungsprofile als Verbindung benachbarter pneumatischer Strukturen
    1. a) in ebener und
    2. b) rechtwinkliger Anordnung
    Fig.4
    eine pneumatische Struktur, ausgebildet als Zeltboden, mit mehreren Strahlungsfolien innerhalb einer Luftkammer sowie einer elektrischen Heizfolie,
    Fig. 5
    eine pneumatische Struktur mit mehreren Strahlungsfolien und mehreren Luftkammern zur druckgesteuerten Veränderung des Wärmedurchgangs
    1. a) Druckbeaufschlagung in der oberen Kammer 60,
    2. b) Unterdruckerzeugung in der oberen Kammer 60,
    3. c) Druckbeaufschlagung in der mittleren Kammer 61
    Fig. 6
    eine - zumindest abschnittsweise - mehrschichtig ausgebildete pneumatische Struktur zum Ausgleich von Bodenneigungen.


    [0016] Der Grundaufbau des erfindungsgemäßen Zeltbodens, Fig. 1a und 1b, besteht aus der durch die Deck- und Bodenplane 1 und 2 abgeschlossenen Luftkammer 3, die auch mehrschichtig ausgebildet sein kann. Die faden- oder streifenförmigen Abstandshalter 4 sind entsprechend dem für die geforderten Flächen- und Punktlasten erforderlichen Innendruck (in der Regel nicht mehr als 1,5 bar Überdruck) in einem Raster angeordnet. Die profilierten streifenförmigen steifen Deckprofile 6 gleichen die Bodenlast aus. Sie sind flächig, z.B. durch Kleben, auf der Oberfläche der Plane 1 aufgebracht. Die Deckprofile sind in dieser Ausführung als Winkelprofile ausgebildet. Die einzelnen Deckprofile 6 sind nicht miteinander verbunden. Sie verlaufen vorteilhaft parallel zu einander und weisen einen Abstand voneinander auf. Der Abstand zwischen den einzelnen Deckprofilen 6 ist so gewählt, dass ein Zusammenrollen der Gesamtstruktur nach Entlüftung möglich ist. Erforderlichenfalls kann zwecks guter Reinhaltung eine weitere Folie die Deckbleche abdecken. Mit 7 ist das Ventil zum Aufbringen des Innendrucks dargestellt. Die in Längsrichtung verlaufenden Druckkammern 8 können als Stützkammern auch mit einem höheren Druck beaufschlagt werden, oder/und im Sinne einer Redundanz in einem von der Luftkammer 3 getrennten Kreis zusammengeschaltet werden. Bilden die Druckkammern 8 die pneumatischen Sparren der Einheit Seitenwände und Dach, so kann es zweckmäßig sein, den Querschnitt der Druckkammer, quadratisch, rechteckig oder kreisförmig, längs der Sparrenlänge zu verändern. Mit einem kleineren Querschnitt beidseitig in Bodennähe ergibt sich ein kleinerer Krümmungsradius als im Firstbereich. Auf diese Weise kann das Verhältnis von Zelthöhe zu -breite dem Bedarf angepasst werden.

    [0017] Der Luftüberdruck wird mit dem Aufbau des Zelts aufgebracht. Er kann gemäß der geforderten örtlichen Flächen- und Punktlast justiert und durch geeignete Sensoren kontrolliert und automatisch gehalten werden.

    [0018] Druckentlastet und aufgerollt sinkt der Boden auf die Dicken der beiden luftdichten Gewebeplanen 1,2 und der Deckprofile 6 zusammen. Die Gesamtabmessungen werden vorzugsweise so gewählt, dass für die manuelle Verlastung ein Gewicht pro Rolle, z.B. 1,20m breit, von 25 kg bis 30 kg nicht überschritten wird.

    [0019] Aneinanderstoßende Bahnen können in einfacher Weise durch einen Klettverschluss zusammengehalten werden, auch bei einer Anordnung im rechten Winkel zueinander. Die stabilere Verbindung ist, wie mit Fig. 2 a,b in zwei Konstruktionsbeispielen dargestellt, die Deck- und Bodenplanen 1 und 2 über die Druckkammer 8 herausragen zu lassen und die Druckkammer 8' des zweiten Zeltbodens zwischen die Abstandshalter 4' einzuschieben. Die Druckbeaufschlagung liefert den notwendigen Anpressdruck und damit die Dichtigkeit. Die freiliegenden Abstandshalter 4' können auch zum Zwecke einer einfacheren Montage mit breiten Unterlegscheiben beidseitig eingehängt werden.

    [0020] Das gleiche Prinzip der pneumatischen Verriegelung kann auch für als Wandelemente geneigt oder senkrecht angeordnete Bahnen dienen, wobei die Stützstruktur durch Kupplungsprofile 40 aus Leichtbaumaterialien in Längsrichtung gerade oder gekrümmt, gebildet wird, Fig. 3a. Die Druckkammern 41 und 42 verkrallen die Wandelemente 43 und 44 im Profil 40. Mit Fig. 3b ist mit dem modifizierten Profil 45 eine Eckverbindung dargestellt. Die Kombination der Profilformen 40 und 45, um einen Anschluss von drei Bahnen zu erreichen, ist ebenso möglich wie die Bildung von Kreuzstücken zum Anschluss von vier Bahnen.

    [0021] Die Qualität der Wärmedämmung einer Luftschicht kann durch Einfügen von reflektierenden Folien deutlich gesteigert werden. Einmal wird die Konvektion innerhalb einer horizontalen Luftschicht behindert, zum anderen wird bereits mit einer Folie der Wärmeübergang durch Strahlung halbiert. In Fig. 4 sind beispielhaft Reflexionsfolien 50 dargestellt. Auch die äußeren Gewebebahnen 1,2 können auf ihrer Innenseite mit einer reflektierenden Folie von wenigen Hundertstel Millimetern Dicke belegt werden. Die Abstandshalter 4 halten die Folien 50 auf Abstand, ohne im druckentlasteten Zustand das Aufrollen der gesamten Bahn und den Druckausgleich beim Aufblasen zu behindern.

    [0022] Mit 51 sind schematisch dargestellte elektrische, schmale Heizfolien (für AC- oder DC-Betrieb) bezeichnet. Sie sind in dieser Ausführung auf der Unterseite der Deckschicht 1 aufgeklebt. Der weitaus größere Leistungsanteil dringt als Fußbodenheizung in den Raum ein, der Verlustanteil verschwindet im Boden. Besonders mit dieser konstruktiven Erweiterung ist eine verbesserte Wärmedämmung von Vorteil.

    [0023] Ebenfalls möglich ist eine Fußbodenheizung (analog auch als Kühlung realisierbar) mittels Durchblasen erwärmter bzw. gekühlter Druckluft durch die Luftkammern 3 und 8, 8'. Eine derartige Heizung weist jedoch einen thermisch schlechteren Wirkungsgrad auf.

    [0024] Fig. 5a zeigt die Position von drei Zwischenschichten 50a,b,c, die infolge des konvektiven Wärmeaustauschs im breiten Luftspalt (innerhalb des Raums 60) und der nicht unterdrückten Wärmestrahlung zu einem großen Wärmedurchgang führt. Der Raum 60 zwischen oberer Deckschicht und oberster Zwischenschicht 50a ist druckbeaufschlagt. Wird im Raum 60 mittels Umschaltung des Verdichters (Druckseite/Saugseite) ein Unterdruck erzeugt, wölben sich die äußeren Begrenzungsschichten 1 und 2, (Fig. 5b), entsprechend ihrer Steifigkeit bis zum gegenseitigen Anliegen und vermindern damit die Qualität der Wärmedämmung. Auf diese Weise kann der Wärmedurchgang gezielt eingestellt werden. Ein Bereich von 1:8 der Wärmedurchgangszahlen kann beispielsweise mit drei reflektierenden Zwischenschichten realisiert werden.

    [0025] Wird der Überdruck in den Raum 61 zwischen zwei Zwischenschichten 50b,c eingelassen, stellt sich eine Konfiguration gemäß Fig. 5c ein. Die zwecks Druckverteilung perforierten Zwischenschichten 50b,c spreizen sich und die Gesamtschichtdicke teilt sich mit Vorteil geringerer äquivalenter Wärmeleitung und mehrerer Strahlungsebenen so auf, dass sich der Wärmedurchgang in der Größenordnung auf 20% verringert.

    [0026] Die erfindungsgemäße Bauweise kann auch dahingehend erweitert werden, dass Bodenunebenheiten und -neigungen ausgeglichen werden können. Da aus Stabilitätsgründen keine dehnbaren Luftkammern verwendet werden, können z.B. Druckkammern in mehreren Schichten 71, 72 über- oder nebeneinander ausgebildet werden, wie Fig. 6 zeigt. Die Druckbeaufschlagung dieser zusätzlichen Kammern 71,72, die in Längsrichtung der Bahn auch in Einzelkammern aufgeteilt werden können, kann entweder durch getrennte Ventilanschlüsse oder durch Öffnen von Verbindungsleitungen erfolgen.


    Ansprüche

    1. Pneumatische Boden- oder Wandstruktur für mobile Gebäude, umfassend zwei luftundurchlässige flexible Begrenzungsschichten (1,2), wobei zwischen den Begrenzungsschichten (1,2) eine Mehrzahl von Luftkammern (3,8,8') gebildet werden, wobei eine Seite der pneumatischen Boden- oder Wandstruktur mit einer Mehrzahl steifer, profilierter Flächenelemente (6) flächig versehen ist, wobei die Flächenelemente (6) auf die äußere Seite einer der Begrenzungsschichten (1) direkt und dauerhaft aufgesetzt sind und wobei die Flächenelemente (6) einen in der Aufrollrichtung sich erstreckenden Abstand zueinander aufweisen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Flächenelemente (6) mit der äußeren Seite der Begrenzungsschicht (1) über ihre ganze in die Aufrollrichtung erstreckende Breite verbunden sind und die Flächenelemente (6) miteinander nur durch die Begrenzungsschicht (1) verbunden sind, derart, dass die Boden- oder Wandstruktur nach Druckentlastung aufrollbar ist.
     
    2. Pneumatische Boden- oder Wandstruktur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung benachbarter Boden- oder Wandstrukturen durch sich überlappende Begrenzungsschichten (1,2) hergestellt wird, wobei der Überdruck in einer der beiden zu verbindenden Boden- oder Wandstrukturen eine form- und kraftschlüssige Verbindung mit den Begrenzungsschichten (1,2) der anderen zu verbindenden Boden- oder Wandstruktur erzeugt.
     
    3. Pneumatische Boden- oder Wandstruktur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei benachbarten Boden- oder Wandstrukturen ein Kupplungsprofil (40,45) angeordnet ist, in dem sich Luftkammern (41,42) der benachbarten Boden- oder Wandstrukturen unter Druckbeaufschlagung verriegeln.
     
    4. Pneumatische Boden- oder Wandstruktur nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass in den Luftkammern (3,60,61) zum Zwecke der Verbesserung der Wärmedämmung berührungsfrei und im wesentlichen parallel zu den Begrenzungsschichten (1,2) strahlungsreflektierende Zwischenschichten (50, 50a,50b,50c) angeordnet sind.
     
    5. Pneumatische Boden- oder Wandstruktur nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftkammern (60,61) in mehreren Schichten angeordnet sind, und mittels Druckbeaufschlagung einzelner Luftkammern (60,61) die Abstände der Zwischenschichten (50,50a,50b,50c) untereinander verändert werden können, um den Wärmedurchgang gezielt einzustellen.
     
    6. Pneumatische Boden- oder Wandstruktur nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels Unterdruck gegenüber Atmosphäre in einzelnen Luftkammern (60) eine Einwölbung der Begrenzungsschichten (1,2) gemäß ihrer Steifigkeit erzielt werden kann, so dass die Dicke der Luftschicht verringert und damit der Wärmedurchgang erhöht wird.
     
    7. Pneumatische Boden- oder Wandstruktur nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Innenseite einer Begrenzungsschicht (1,2) flexible elektrische Heizfolien (51) angebracht werden.
     
    8. Pneumatische Boden- oder Wandstruktur nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass einzelne Luftkammern (3,8,8') zum Zwecke der Raumklimatisierung von erwärmter bzw. gekühlter Druckluft durchströmt werden, wobei zum Zwecke der Wärmedämmung zwischen diesen durchströmten Luftkammern und einer Begrenzungsschicht (1,2) eine weitere, nicht durchströmte Luftkammer vorhanden ist.
     
    9. Pneumatische Boden- oder Wandstruktur nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Luftkammern (71,72) in mehreren Schichten angeordnet sind, wobei durch Druckbeaufschlagung dieser Luftkammern ein Niveauausgleich im Falle eines nicht ebenen Untergrundes hergestellt werden kann.
     


    Claims

    1. Pneumatic floor or wall structure for mobile buildings, comprising two air-impermeable flexible boundary layers (1, 2), wherein between the boundary layers (1, 2) a plurality of air chambers (3, 8, 8') are formed, wherein one side of the pneumatic floor or wall structure is extensively provided with a plurality of rigid, profiled surface elements (6), wherein the surface elements (6) are placed directly and durably onto the outer side of one of the boundary layers (1), and wherein the surface elements (6) have a space between them extending in the roll-up direction, characterized in that the surface elements (6) are connected to the outer side of the boundary layer (1) over the whole of their width extending in the roll-up direction, and the surface elements (6) are connected to one another only by the boundary layer (1) such that the floor or wall structure can be rolled up following depressurization.
     
    2. Pneumatic floor or wall structure according to Claim 1, characterized in that the connection of adjacent floor or wall structures is established by mutually overlapping boundary layers (1, 2), the overpressure in one of the two floor or wall structures to be connected producing a positive and non-positive connection to the boundary layers (1, 2) of the other floor or wall structure to be connected.
     
    3. Pneumatic floor or wall structure according to Claim 1, characterized in that between two adjacent floor or wall structures there is disposed a coupling profile (40, 45), in which air chambers (41, 42) of the adjacent floor or wall structures lock under pressurization.
     
    4. Pneumatic floor or wall structure according to one of the preceding claims, characterized in that, in the air chambers (3, 60, 61), radiation-reflecting intermediate layers (50, 50a, 50b, 50c) are arranged in a contact-free manner and substantially parallel to the boundary layers (1, 2) for the purpose of improving the heat insulation.
     
    5. Pneumatic floor or wall structure according to Claim 4, characterized in that the air chambers (60, 61) are arranged in a plurality of layers and, by means of pressurization of individual air chambers (60, 61), the mutual spaces between the intermediate layers (50, 50a, 50b, 50c) can be altered in order specifically to adjust the heat transmission.
     
    6. Pneumatic floor or wall structure according to one of the preceding claims, characterized in that, by means of sub-atmospheric pressure in individual air chambers (60), an arching of the boundary layers (1, 2) according to their rigidity can be obtained, so that the thickness of the air layer is reduced and thus the heat transmission is increased.
     
    7. Pneumatic floor or wall structure according to one of the preceding claims, characterized in that on the inner side of a boundary layer (1, 2) flexible electric heating foils (51) are applied.
     
    8. Pneumatic floor or wall structure according to one of the preceding claims, characterized in that individual air chambers (3, 8, 8'), for room air-conditioning purposes, are flowed through by heated or cooled compressed air, a further air chamber being present between these flowed-through air chambers and a boundary layer (1, 2), for heat insulation purposes, through which no flow takes place.
     
    9. Pneumatic floor or wall structure according to one of the preceding claims, characterized in that air chambers (71, 72) are arranged in a plurality of layers, a levelling, in the case of an uneven foundation surface, being able to be produced by pressurization.
     


    Revendications

    1. Structure pneumatique de plancher ou de mur pour des bâtiments mobiles, comprenant deux couches de limitation souples (1, 2), imperméables à l'air, dans laquelle une pluralité de chambre à air (3, 8, 8') sont formées entre les couches de limitation (1, 2), dans laquelle une face de la structure pneumatique de plancher ou de mur est pourvue à plat d'une pluralité d'éléments plats profilés rigides (6), dans laquelle les éléments plats (6) sont posés directement et durablement sur la face extérieure d'une des couches de limitation (1) et dans laquelle les éléments plats (6) présentent entre eux un espacement s'étendant dans la direction d'enroulement, caractérisée en ce que les éléments plats (6) sont assemblés à la face extérieure de la couche de limitation (1) sur toute leur largeur s'étendant dans la direction d'enroulement et les éléments plats (6) ne sont reliés l'un à l'autre que par la couche de limitation (1), de telle manière que la structure de plancher ou de mur soit enroulable après le relâchement de la pression.
     
    2. Structure pneumatique de plancher ou de mur selon la revendication 1, caractérisée en ce que l'assemblage de structures de plancher ou de mur voisines est effectué au moyen de couches de limitation (1, 2) qui se chevauchent, dans laquelle la surpression dans une des deux structures de plancher ou de mur à assembler produit une liaison par complémentarité de forme et de force avec les couches de limitation (1, 2) de l'autre structure de plancher ou de mur à assembler.
     
    3. Structure pneumatique de plancher ou de mur selon la revendication 1, caractérisée en ce qu'un profilé de couplage (40, 45) est disposé entre deux structures de plancher ou de mur voisines, profilé dans lequel des chambres à air (41, 42) des structures de plancher ou de mur voisines se verrouillent sous l'action de la pression.
     
    4. Structure pneumatique de plancher ou de mur selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que des couches intermédiaires (50, 50a, 50b, 50c) réfléchissant les rayonnements sont disposées dans les chambres à air (3, 60, 61), sans contact et sensiblement parallèlement aux couches de limitation (1, 2), dans le but d'améliorer l'isolation thermique.
     
    5. Structure pneumatique de plancher ou de mur selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que les chambres à air (60, 61) sont disposées en plusieurs couches, et les distances des couches intermédiaires (50, 50a, 50b, 50c) entre elles peuvent être modifiées par une application de pression dans des chambres à air individuelles (60, 61), afin de régler le passage de chaleur de façon ciblée.
     
    6. Structure pneumatique de plancher ou de mur selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que l'on peut produire une courbure vers l'intérieur des couches de limitation (1, 2) au moyen d'une dépression par rapport à l'atmosphère dans des chambres à air individuelles (60), selon leur rigidité, de telle façon que l'épaisseur de la couche d'air soit réduite et que le passage de chaleur soit ainsi accru.
     
    7. Structure pneumatique de plancher ou de mur selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que des films chauffants électriques souples (51) sont appliqués sur la face intérieure d'une couche de limitation (1, 2).
     
    8. Structure pneumatique de plancher ou de mur selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que des chambres à air individuelles (3, 8, 8') sont parcourues par de l'air comprimé chauffé ou refroidi, en vue d'une climatisation de l'espace, dans laquelle une autre chambre à air non parcourue est prévue entre ces chambres à air parcourues et une couche de limitation (1, 2) dans un but d'isolation thermique.
     
    9. Structure pneumatique de plancher ou de mur selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que des chambres à air (71, 72) sont disposées en plusieurs couches, dans laquelle on peut, en soumettant ces chambres à air à la pression, réaliser une compensation de niveau dans le cas d'un sol inégal.
     




    Zeichnung

















    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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