[0001] Die Erfindung betrifft einen Straßenfertiger der im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 angegebenen Art.
[0002] In dem aus
EP 0 790 353 A bekannten Straßenfertiger ist ein verdrahtetes Bussystem vorgesehen, in welchem der
Zentralrechner, Verarbeitungseinheiten, Sensoren, Aktoren und dgl. kommunizieren.
Der Zentralrechner kann über eine Serviceschnittstelle durch Datenfernübertragung
Daten über Maschinenzustände an ein transportables Speichermedium liefern. Der Zentralrechner
und/oder das Bedientableau können sich in einem stationären Außensteuerstand befinden,
mit dem der Straßenfertiger gesteuert wird. Die Übertragung von Steuerdaten und Rückmeldungsdaten
erfolgt gegebenenfalls kabellos. Auf jedem Fall erfordert das in dem Straßenfertiger
verdrahtete Bussystem einen erheblichen und arbeitsintensiven Verdrahtungsaufwand,
durch den u.a. wegen der relativ groben Arbeitsbedingungen in einem Straßenfertiger
akute Fehlerquellen bedingt sind.
[0003] Die aus
DE 100 53 446 A bekannte Bodenverdichtungsvorrichtung enthält eine elektronische Fahrtregelungseinrichtung,
die die einzelnen Fahrantriebe zur Lenkung des gesamten Bodenverdichtungssystems ansteuert.
Die Fahrtregelungseinrichtung kann per Funk oder Infrarot von einer externen Fernsteuerung
angesteuert werden.
[0004] Bei dem aus
WO 03/055714 A bekannten elektrischen Fahrzeug ist im Fahrzeug ein verdrahtetes Bussystem mit Schnittstellenmodulen
vorgesehen, wobei einige Schnittstellenmodule kabellos kommunizieren.
[0005] Gemäß
US 5 469 150 A sind zur Kommunikation mehrere Sensoren und Aktoren über ein verdrahtetes Eindraht-
oder Zweidraht- oder Vierdraht-Bussystem verknüpft.
[0006] In letzter Zeit findet die Wireless-Technologie zunehmend Eingang in die industrielle
Technik, z. B. um Messwerte oder Prozesssignale zu übertragen. Dabei kommen unterschiedliche
Wireless-Standards zum Einsatz, abhängig von den Umgebungsbedingungen und den Steuer-
und Regelaufgaben. Hierzu sei verwiesen auf die Zeitschrift
QUALITY ENGINEE-RING 11/2005, Seiten 58, 59; die Zeitschrift "
Der Konstrukteur" 10/2005, Seiten 10, 11; die Zeitschrift "
Der Konstrukteur" 10/2005, Seite 14; die Zeitung "
VDMA Nachrichten 11.05", Seiten 54 bis 57; die Zeitschrift "
Der Konstrukteur' 7-8/2005, Seiten 12, 14; die System- und Produktübersicht WL/05* "ESALAN-Wireless", der Firma Elan Schaltelemente
GmbH & Co. KG, D-35435 Wettenberg, und der Artikel "
Industrial Wireless", in UPDATE 1/06, Seiten 4, 5, aus dem Internet unter "update.phoenixcontact.com".
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Straßenfertiger der eingangs genannten
Art mit einem kostengünstigen und fehlersicheren computerisierten Steuerungssystem
anzugeben.
[0008] Die gestellte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0009] Der Aufwand für die Installation und Ansteuerung verringert sich mit der Anwendung
der Wireless-Technologie im Straßenfertiger deutlich, wenn als Übertragungsmedium
elektromagnetische Wellen eingesetzt werden, die keinem mechanischen Verschleiß unterliegen
und keiner Verdrahtung bedürfen. Es wird mit der Wireless-Technologie eine erhöhte
Mobilität der Kommunikationsteilnehmer, auch im Hinblick auf die Kommunikation mit
Außensteuerständen, einem Bedienpult, Bediengeräten, Fernsteuerungen und dgl. erzielt.
Durch großflächige Funkfelder im Rahmen der Wireless-Funkstrecke lassen sich Kommunikationsteilnehmer
flexibel integrieren. Die Installation und Inbetriebnahme können schnell und einfach
erfolgen. Die Kommunikation mit gegebenenfalls vorgesehenen Lokalbussystemen erfolgt
drahtlos. Die Verdrahtung zu Sensoren/Aktoren ist konventionell, beispielsweise über
vorkonfektionierte Steckverbinder. Die Wireless-Technologie gestattet auch den Einsatz
des Straßenfertigers in kontaminiertem Gelände oder in anderen Gefahrenbereichen durch
wirelessfähige Fembedienungseinheiten. Wenn die Funkstrecke sicherheitsgerichtet ausgebildet
ist, werden Übertragungsfehler durch Umwelteinflüsse, hochfrequente und kritische
Störeinflüsse, Dämpfungen, Reflektionen, Absorption, Streuung, Beugung, Brechung und
Interferenz vermieden. Dabei fungiert zweckmäßig der Leitrechner als Master auch für
die Verarbeitungseinheiten. In einer Ausführungsform könnten die Verarbeitungseinheiten
mit ihren zugeordneten Sensoren/Aktoren vom Leitrechner unabhängig kommunizieren und
arbeiten, wobei der Leitrechner dann gegebenenfalls nur eine Überwachungs- und Parametrierungs-Funktion
erfüllt.
[0010] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform des Straßenfertigers ersetzt die Wireless-Funkstrecke
gänzlich ein verdrahtetes Bussystem.
[0011] Bei einer alternativen Ausführungsform ergänzt hingegen die Wireless-Funkstrecke
ein verdrahtetes Bussystem oder lokale verdrahtete Bussysteme. Es wird in jedem Fall
der Verdrahtungsaufwand reduziert oder minimiert, und wird die akuten Fehlerquellen
verdrahteter Systeme vermieden oder zumindest erheblich reduziert.
[0012] Zweckmäßig sind zwei wahlweise oder kombinierte Vorgangsweisen. Der Leitrechner und
die jeweiligen Kommunikationsteilnehmer sind an die Basisstation bzw. ihre Module
angeschlossen. Die Wireless-Kommunikation findet zwischen der Basisstation und den
Modulen, zweckmäßig bidirektional, statt. Im anderen Fall sind der Leitrechner und
zumindest einige der Kommunikationsteilnehmer wirelessfähig ausgebildet, indem die
Basisstation bzw. das Modul in den Leitrechner bzw. den jeweiligen Kommunikationsteilnehmer
integriert ist.
[0013] Da der Leitrechner eine Masterfunktion ausführt, ist es zweckmäßig, am Leitrechner
oder am Bedientableau eine I/O-Schnittstelle vorzusehen, die beispielsweise eine USB-Schnittstelle
oder eine WLAN-Schnittstelle ist. Über die Schnittstelle können Daten vom Leitrechner
nach außen übertragen oder von außen importiert werden, z.B. zum linitialisieren,
Aktualisieren, Parametrieren oder zur Diagnose.
[0014] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform ist jeder Kommunikationsteilnehmer an ein
eigenes Wreless-1/O-Modul angeschlossen oder mit einem solchen Modul versehen. Dieses
Konzept bietet im Störungsfall Vorteile hinsichtlich des leichten Austausches oder
einer Hinzunahme weiterer Kommunikationsteilnehmer.
[0015] Alternativ können sich mehrere Kommunikationsteilnehmer jeweils ein Wireless-I/O-Modul
teilen, um eine reduzierte Anzahl Wireless-Komponenten zu erzielen.
[0016] Ferner kann eine Anwendung von wirelessfähigen Kommunikationsteilnehmern oder Kommunikationsteilnehmem,
die an ein Wireless-I/O-Modul angeschlossen sind, mit über lokale Bussysteme angeschlossenen,
analogen Einheiten sinnvoll sein.
[0017] Die sicherheitsgerichtete und damit fehlersichere Wireless-Funkstrecke im Straßenfertiger
kann problemlos in Wireless-Technologie auf zumindest einen Außen- oder Femsteuerstand
oder ein Navigationssystem oder ein Einbaubohlen-Nivellierungssystem erweitert sein
oder erweitert werden, sofern die Grundkomponenten für die Wireless-Funkstrecke in
industrietauglicher und sicherheitsgerichteter Ausführung im Straßenfertiger vorgesehen
ist, gegebenenfalls entsprechend dem WLAN-Standard beispielsweise als Wireless-ETHERNET-Erweiterung
unter Verwenden wenigstens eines Übertragungsprotokolls, dem BLUETOOTH-Standard im
2,4 GHz-Bereich mit Frequenzsprungtechnik, dem TRUSTED-Wireless-Standard für analoge
und digitale Signale, dem Wireless-MUX-Standard oder dem ASi-SaW-Standard. Die Auswahl
der jeweiligen Funktechnologie für den Straßenfertiger richtet sich nach den Anforderungen,
die im Straßenfertiger vorliegen, und dem Erfordernis, dass die Funkübertragung unter
den Arbeitsbedingungen im Straßenfertiger mindestens ebenso zuverlässig ist wie Kabelverbindungen.
[0018] Entsprechend dem ESALAN-wreless-Standard wird wechselweise im lizenzfreien 433 MHz-Band
und 869 MHz-Band gearbeitet, d.h. das System ist dann mit eigentlich zwei Funkstrecken
(Dual-Band-System) zu betreiben, um die Zuverlässigkeit, die Fehlertoleranz, die Antennen-Diversität
und dgl. zu verbessern. Der WLAN-Standard beispielsweise als Erweiterung des ETHERNETs
oder der BLUETOOTH-Standard im 2,4 GHz-Bereich mit Frequenzsprungtechnik sind zweckmäßige
Alternativen. Mit dem TRUSTED-Wireless-Standard ist die sichere Übertragung insbesondere
von Mess- und Steuersignalen über relativ große Entfernungen möglich, insbesondere
wenn nur Datenvolumina von wenigen Bytes anfallen. Der Wireless-MUX-Standard oder
der ASi-SaW-Standard mit kurzen Reaktionszeiten von beispielsweise 40 ms kann ebenfalls
zweckmäßig sein, beispielsweise in Verbindung mit einem Feldbus, Profibus, oder Interbus
ähnlichen Feldbusnetzwerken.
[0019] Die oben aufgelisteten Wireless-Standards stellen nur eine nicht beschränkende Auswahl
dar. Das im Straßenfertiger zur Anwendung kommende Wireless-Technologie-Konzept richtet
sich ausschließlich nach der Möglichkeit, die für den Betrieb des Straßenfertigers
erforderlichen Nachrichten bzw. Signale, insbesondere Prozesssignale, so sicher wie
möglich so rasch wie erforderlich zu übertragen.
[0020] Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch ein computerisiertes Steuerungssystem in einem Straßenfertiger, und
- Fig. 2
- eine alternative Ausführungsform in Schemadarstellung.
[0021] In Fig. 1 ist in strichpunktierten Umrissen ein Straßenfertiger F schematisch angedeutet,
der ein computerisiertes Steuerungssystem mit mehreren kommunikationsfähigen Komponenten
aufweist. Hingegen sind der Einfachheit halber vom Straßenfertiger F das Chassis mit
dem Gutbunker am vorderen Ende, dem Führerstand und der Primärantriebsquelle, der
am Chassis angelenkten Einbaubohle, dem Fahrantrieb und die Antriebseinrichtungen,
der Längsförderstrecke vom Gutbunker zu einer hinten liegenden Querverteileinrichtung,
und dgl., nicht dargestellt. Beispielsweise ist als wesentlicher Teil der computerisierten
Steuerungseinrichtung im nicht gezeigten Führerstand ein Leitrechner Z (zentrale Recheneinheit)
mit einem Bedientableau 1 untergebracht, das nicht gezeigte Betätigungselemente, Schalter,
Displayeinrichtungen, Eingabe- und Anzeigesektionen, und dgl. aufweist, und mit dem
Leitrechner Z verdrahtet ist. Am Leitrechner Z (oder am Bedientableau 1, zweckmäßigerweise
dort an einem nicht gezeigten Gehäuse) ist eine I/O-Schnittstelle 3 vorgesehen, beispielsweise
eine USB-Schnittstelle oder eine WLAN-Schnittstelle, die den unidirektionalen oder
bidirektionalen Datenaustausch mit einem externen Datenspeicher oder einem externen
Rechner ermöglicht.
[0022] Ferner ist, beispielsweise über einen verdrahteten Lokalbus, an den Leitrechner Z
eine Wireless-I/O-Basisstation 10 angeschlossen, die über eine Empfangs/Sende-Antenneneinrichtung
2 verfügt. Die Antenneneinrichtung 2 ist gegebenenfalls an einer günstigen Stelle
im Straßenfertiger positioniert.
[0023] Weiterhin sind im Straßenfertiger F vom Leitrechner Z baulich getrennt mehrere Verarbeitungseinheiten
4a, 4b (modulartig erweiterbar durch eine weitere Verarbeitungseinheit 4c) vorgesehen,
die entweder jeweils mit einem eigenen Prozessor ausgestattet sind, oder mit einem
Prozessor des Leitrechners Z zusammenarbeiten.
[0024] Die Verarbeitungseinheiten 4a, 4b, 4c können an adressierten oder kodierten Steckplätzen
gesteckte, untereinander austauschbare Module oder gedruckte Leiterplatten mit elektronische
Komponenten sein.
[0025] In Fig. 1 ist jede Verarbeitungseinheit 4a, 4b, 4c an ein Wireless-I/O-Modul 11 angeschlossen,
das über eine Sende/Empfangs-Antennenvorrichtung 2 verfügt. Gegebenenfalls teilen
sich die Module 11 eine gemeinsame Antennenvorrichtung 2.
[0026] Die Verarbeitungseinrichtungen 4a, 4b, 4c sind beispielsweise jeweils Teil eines
Regelkreises, zu dem wenigstens ein Sensor 5a, 5b, 5c und ein Aktor 6a, 6b, 6c gehört.
Jeweils wenigstens ein Sensor 5a, 5b, 5c und wenigstens ein Aktor 6a, 6b, 6c teilen
sich für Steuerungs- oder Regelaufgaben ein Wireless-I/O-Modul 11 zur Kommunikation
entweder mit den Verarbeitungseinrichtungen 4a, 4b, 4c und/oder dem Leitrechner Z.
[0027] Weiterhin können mit Wireless-I/O-Modulen 11 verbundene Antriebs- oder Steuerkomponenten
für beispielsweise den Fahrantrieb, den Antrieb und die Dosierung der Längsfördervorrichtung,
der Querverteilvorrichtung, und andere Komponenten in der Einbaubohle vorgesehen sein
(nicht gezeigt), wobei die Kommunikationsteilnehmer nicht über verdrahtete Kabelverbindungen
kommunizieren, sondern mittels elektromagnetischer Wellen als Trägermedium für Daten,
Signale, Nachrichten und dgl..
[0028] Somit ist im Straßenfertiger zwischen der Basisstation 10 und den Modulen 11 eine
Wireless-Funkstrecke WL eingerichtet, die entweder ein verdrahtetes Bussystem ersetzt,
oder ein verdrahtetes Bussystem ergänzt und beispielsweise zur Übertragung von Prozesssignalen
und/oder Messwerten und/oder Rückmeldungen und/oder Parametern und/oder Soll- und
Istwerten und dgl., z.B. in serieller Form dient. Hierbei kommunizieren alle Module
11 mit der Basisstation 10 des Leitrechners Z.
[0029] Bei einer alternativen Ausführungsform könnten anstelle der Module 11 für die dann
eigene Prozessoren und dgl. aufweisenden Verarbeitungseinrichtungen 4a bis 4c diesen
entsprechend viele Basisstationen 10 oder eine einzige Basisstation 10 zugeordnet
sein, so dass die Module 11 der Sensoren und Aktoren 5a bis 5c und 6a bis 6c nicht
nur oder nicht mit dem Leitrechner Z kommunizieren, sondern mit den Verarbeitungseinrichtungen
4a bis 4c.
[0030] Ferner können mit dem Leitrechner Z über die Wireless-Funkstrecke WL weitere Systeme
kommunizieren, beispielsweise Fernsteuerungen 7a, 7b von nicht näher hervorgehobenen
Außensteuerständen (jeweils mit einem Modul 11 und einer Antenneneinrichtung 2 ausgestattet),
Navigationssysteme 8a, 8b (jeweils mit einem Modul 11 und einer Antenneneinrichtung
2 ausgestattet) und ein Einbaubohlen-Nivellierungssystem 7c (mit einem Modul 11 und
einer Antenneneinrichtung 2 ausgestattet).
[0031] In der Wireless-Funkstrecke WL werden beispielsweise Prozess- oder Steuersignale
von oder zu agierenden, messenden oder registrierenden Komponenten oder Baugruppen
des Straßenfertigers übertragen, wobei die eingerichtete Wireless-Funkstrecke WL durchaus
auch in mehrere großflächige Funkfelder unterteilt sein könnte, was z.B. die flexible
Integration weiterer Kommunikationsteilnehmer gestattet. Anstelle eines verdrahteten
Bussystems oder in Ergänzung zu dem Bussystem werden die Wireless-I/O-Module 11 und
die Wirelessl/O-Basisstation 10, die dem Leitrechner Z zugeordnet ist, benutzt, wobei
gegebenenfalls einige Kommunikationsteilnehmer beispielsweise mit einem Lokalbus verbunden
sind. Die Wireless-I/O-Basisstation 10 kann ein Gateway-Modul sein, und die Kommunikation
unter den Kommunikationsteilnehmem automatisch steuern. Die Verdrahtung zu den Sensoren/Aktoren
kann konventionell vorgenommen sein, beispielsweise über vorkonfektionierte Steckverbinder.
[0032] Die Ausführungsform des computerisierten Steuerungssystems des Straßenfertigers in
Fig. 2 unterscheidet sich von dem von Fig. 1 dadurch, dass die einzelnen Kommunikationsteilnehmer,
wie der Leitrechner Z, die Verarbeitungseinheiten 4a, 4b, 4c, die Sensoren/Aktoren
5b, 6b, die Außensteuerstände mit ihren Fernsteuerungen 7a, 7b, die Navigationssysteme
8a, 8b, und das Einbaubohlen-Nivellierungssystem 7c jeweils wirelessfähig ausgebildet
sind, beispielsweise in dem die Wireless-I/O-Basisstation 10 in den Leitrechner Z
und die Wreless-I/O-Module 11 in die Verarbeitungseinheiten und die anderen Kommunikationsteilnehmer
integriert sind. Bei dem Sensor 5b und dem Aktor 6b handelt es sich z.B. um smarte
Komponenten, die über eine vorbestimmte Grundintelligenz verfügen. Eine weitere alternative
Möglichkeit in Fig. 2 besteht darin, beispielsweise an den smarten Sensor 5b über
einen Lokalbus 9 eine analoge Einheit 12 anzuschließen und so das integrierte Modul
11 des smarten Sensors 5b in der Wireless-Funkstrecke mitzubenutzen. Der Straßenfertiger
könnte über die Fembedienungseinheiten 7a, 7b durchaus auch in kontaminiertem oder
explosionsgefährdetem Gelände oder in anderen Gefahrenbereichen ferngesteuert eingesetzt
werden.
[0033] Grundsätzlich ist für die Verwendung der Wireless-Technologie im Straßenfertiger
die Wireless-Funkstrecke WL sicherheitsgerichtet und industrietauglich ausgelegt,
so dass im Betrieb des Straßenfertigers auftretende, unvermeidliche Einflüsse nicht
stören und die Funkübertragung ebenso robust und zuverlässig arbeitet wie eine Kabelverbindung.
Eine sicherheitsgerichtete und industrietaugliche Wireless-Funkstrecke WL lässt sich
beispielsweise mit verschiedenen Wireless-Standards schaffen, beispielsweise dem ESALAN-Standard,
dem WLAN-Standard, dem BLUETOOTH-Standard, dem TRUSTED-Wireless-Standard, dem Wireless-MUX-Standard,
oder dem ASi-SaW-Standard und anderen, zur Zeit in Erprobung befindlichen oder zur
Serienreife gebrachten Wireless-Standards. Sicherheitsgerichtet bedeutet z.B., dass
die Verarbeitung, Übertragung, Adressierung und das Timing der Informationen oder
Nachrichten oder Signale über die Wireless-Funkstrecke trotz unvermeidlicher Störeinflüsse,
wie HF-Störungen, Dämpfungen, Überlagerungen, Reflektionen, Interferenzen, magnetische
Störungen und dgl. ordnungsgemäß ablaufen. Industrietauglich bedeutet z.B., dass die
groben Arbeitsbedingungen im Straßenfertiger, Vibrationen, das Wetter, in der Nachbarschaft
arbeitende Maschinen oder Hochspannungsleitungen und dgl. die ordnungsgemäße Funktion
der Wireless-Ausstattungskomponenten nicht beeinflussen.
[0034] Dabei wird beispielsweise der Leitrechner Z als Master in dem Steuerungssystem benutzt,
an den alle Informationen gegeben und von dem die zum Betrieb, der Überwachung oder
dgl. notwendigen Informationen über das Trägermedium der elektromagnetischen Wellen
an andere Kommunikationsteilnehmer übertragen werden. Die Übertragung kann seriell
erfolgen, gegebenenfalls unter Benutzen standardisierter Übertragungsprotokolle.
1. Straßenfertiger (F), mit wenigstens einer Einbaubohle und einem elektronischen Steuerungssystem,
das für Steuerungs- oder Regelungs- oder Überwachungs- oder Parametrierungs-Aufgaben
einen Leitrechner (Z), mindestens ein Bedientableau (1) und ein Kommunikations-Bussystem
zur seriellen Übertragung zumindest von Prozesssignalen zwischen wenigstens zweien
der folgenden Kommunikationsteilnehmer aufweist: dem Leitrechner (Z), Antrieben für
ein Fahrwerk, Arbeitsaggregate, Antriebe für Aggregate, Sensoren (5a, 5b, 5c), Aktoren
(6a, 6b, 6c), elektronische Daten-Verarbeitungseinheiten (4a, 4b, 4c), und dgl., dadurch gekennzeichnet, dass im Straßenfertiger (F) zwischen wenigstens einer dem Leitrechner (Z) zugeordneten
Wireless-I/O-Basisstation (10) und wenigstens einem zumindest einem weiteren Kommunikationsteilnehmer
zugeordneten Wireless-I/O-Modul (11) wenigstens eine industrietaugliche und sicherheitsgerichtete
Wireless-Funkstrecke (WL) installiert ist.
2. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wireless-Funkstrecke (WL) als Ersatz eines verdrahteten Bussystems ausgebildet
ist.
3. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wireless-Funkstrecke (WL) als Ergänzung eines im Straßenfertiger verdrahteten
Bussystems oder lokaler Bussysteme (9) ausgebildet ist.
4. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitrechner (Z) an die Wireless-I/O-Basisstation (10) bzw. zumindest jeweils
ein Kommunikationsteilnehmer an das Wireless-I/O-Modul (11) angeschlossen ist.
5. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wireless-I/O-Basisstation (10) in den wirelessfähigen Leitrechner (Z) und das
jeweilige Wireless-I/O-Modul in zumindest einen weiteren wirelessfähigen Kommunikationsteilnehmer
integriert sind.
6. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitrechner (Z) bzw. das Bedientableau (1) eine I/O-Schnittstelle (3), z.B. eine
USB- oder eine WLAN-Schnittstelle, zur Kommunikation bzw. zum Datenaustausch nach
außen oder von außen aufweist.
7. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Kommunikationsteilnehmer zur Kommunikation mit dem Leitrechner (Z) ein eigenes
Wireless-I/O-Modul (11) aufweist.
8. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich mehrere Kommunikationsteilnehmer zur Kommunikation mit dem Leitrechner (Z) ein
Wireless-I/O-Modul (11) teilen.
9. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mit einem an ein Wireless-I/O-Modul (11) angeschlossenen oder durch Integration eines
Wireless-I/O-Moduls (11) wirelessfähigen Kommunikationsteilnehmer innerhalb eines
verdrahteten lokalen Bussystems (9) wenigstens eine analoge Einheit (12) verbunden
ist.
10. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die im Straßenfertiger (F) eingerichtete, sicherheitsgerichtete Funkstrecke (WL)
zu wenigstens einem Außensteuerstand (7a, 7b) oder einem Navigationssystem (8a, 8b)
oder einem Einbaubohlen-Nivellierungssystem (7c) erweitert oder erweiterbar ist.
11. Straßenfertiger nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die sicherheitsgerichtete Funkstrecke (WL) mit ihren durch die Wireless-I/O-Basisstation
(10) und die Wireless-I/O-Moduole (11) gebildeten Sende-Empfangskomponenten im Straßenfertiger
(F) entsprechend einem der folgenden industrietauglichen Wireless-Standards ausgebildet
ist: dem ESALAN-Standard im 433 MHz-Band oder im 869 MHz-Band oder im Dual-Band; dem
WLAN-Standard beispielsweise als Wireless-ETHERNET-Erweiterung, dem BLUETOOTH-Standard
im 2,4 GHz-Bereich, gegebenenfalls mit Frequenzsprungtechnik; dem TRUSTED-Wireless-Standard;
dem Wireless-MUX-Standard mit Multiplexing-Funktion; oder dem ASi-SaW-Standard; gegebenenfalls
in Verbindung mit einem CAN-Bus, Feldbus, Profibus, Interbus oder einem anderen Busnetzwerk.