(19)
(11) EP 1 845 196 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.10.2007  Patentblatt  2007/42

(21) Anmeldenummer: 06007522.3

(22) Anmeldetag:  10.04.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E01C 19/48(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(71) Anmelder: Joseph Vögele AG
68146 Mannheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Zegowitz, Günter
    68199 Mannheim (DE)

(74) Vertreter: Grünecker, Kinkeldey, Stockmair & Schwanhäusser Anwaltssozietät 
Maximilianstrasse 58
80538 München
80538 München (DE)

   


(54) Strassenfertiger


(57) In einem Straßenfertiger (F) mit wenigstens einer Einbaubohle und einem elektronischen Steuerungssystem, das einen Leitrechner (Z) und mindestens ein Bedientableau (1) und ein Kommunikations-Bussystem zur seriellen Übertragung zumindest von Prozesssignalen zwischen wenigstens zweien folgender Kommunikationsteilnehmer aufweist: Leitrechner (Z), einem Antrieb für ein Fahrwerk, Aggregaten, Antriebe für Aggregate, Sensoren (5a, 5b) Aktoren (6a, 6b), elektronische Daten-Verarbeitungseinheiten (4a, 4b), und dgl. ist wenigstens eine industrietaugliche sicherheitsgerichtete Wireless-Funkstrecke (WL) eingerichtet, die wenigstens eine dem Leitrechner (Z) zugeordnete Wireless-I/O-Basisstation (10) und wenigstens ein zumindest einem weiteren Kommunikationsteilnehmer zugeordnetes Wireless-I/O-Modul (11) aufweist, wobei die Funkstrecke (WL) als Ersatz oder Ergänzung eines verdrahteten Bussystems im Straßenfertiger ausgebildet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Straßenfertiger der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.

[0002] In dem aus EP 0 790 353 A bekannten Straßenfertiger ist ein verdrahtetes Bussystem vorgesehen, in welchem der Zentralrechner, Verarbeitungseinheiten, Sensoren, Aktoren und dgl. kommunizieren. Der Zentralrechner kann über eine Serviceschnittstelle durch Datenfernübertragung Daten über Maschinenzustände an ein transportables Speichermedium liefern. Der Zentralrechner und/oder das Bedientableau können sich in einem stationären Außensteuerstand befinden, mit dem der Straßenfertiger gesteuert wird. Die Übertragung von Steuerdaten und Rückmeldungsdaten erfolgt gegebenenfalls kabellos. Auf jedem Fall erfordert das in dem Straßenfertiger verdrahtete Bussystem einen erheblichen und arbeitsintensiven Verdrahtungsaufwand, durch den u.a. wegen der relativ groben Arbeitsbedingungen in einem Straßenfertiger akute Fehlerquellen bedingt sind.

[0003] Die aus DE 100 53 446 A bekannte Bodenverdichtungsvorrichtung enthält eine elektronische Fahrtregelungseinrichtung, die die einzelnen Fahrantriebe zur Lenkung des gesamten Bodenverdichtungssystems ansteuert. Die Fahrtregelungseinrichtung kann per Funk oder Infrarot von einer externen Fernsteuerung angesteuert werden.

[0004] Bei dem aus WO 03/055714 A bekannten elektrischen Fahrzeug ist im Fahrzeug ein verdrahtetes Bussystem mit Schnittstellenmodulen vorgesehen, wobei einige Schnittstellenmodule kabellos kommunizieren.

[0005] Gemäß US 5 469 150 A sind zur Kommunikation mehrere Sensoren und Aktoren über ein verdrahtetes Eindraht- oder Zweidraht- oder Vierdraht-Bussystem verknüpft.

[0006] In letzter Zeit findet die Wireless-Technologie zunehmend Eingang in die industrielle Technik, z. B. um Messwerte oder Prozesssignale zu übertragen. Dabei kommen unterschiedliche Wireless-Standards zum Einsatz, abhängig von den Umgebungsbedingungen und den Steuer- und Regelaufgaben. Hierzu sei verwiesen auf die Zeitschrift QUALITY ENGINEE-RING 11/2005, Seiten 58, 59; die Zeitschrift "Der Konstrukteur" 10/2005, Seiten 10, 11; die Zeitschrift "Der Konstrukteur" 10/2005, Seite 14; die Zeitung "VDMA Nachrichten 11.05", Seiten 54 bis 57; die Zeitschrift "Der Konstrukteur' 7-8/2005, Seiten 12, 14; die System- und Produktübersicht WL/05* "ESALAN-Wireless", der Firma Elan Schaltelemente GmbH & Co. KG, D-35435 Wettenberg, und der Artikel "Industrial Wireless", in UPDATE 1/06, Seiten 4, 5, aus dem Internet unter "update.phoenixcontact.com".

[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Straßenfertiger der eingangs genannten Art mit einem kostengünstigen und fehlersicheren computerisierten Steuerungssystem anzugeben.

[0008] Die gestellte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.

[0009] Der Aufwand für die Installation und Ansteuerung verringert sich mit der Anwendung der Wireless-Technologie im Straßenfertiger deutlich, wenn als Übertragungsmedium elektromagnetische Wellen eingesetzt werden, die keinem mechanischen Verschleiß unterliegen und keiner Verdrahtung bedürfen. Es wird mit der Wireless-Technologie eine erhöhte Mobilität der Kommunikationsteilnehmer, auch im Hinblick auf die Kommunikation mit Außensteuerständen, einem Bedienpult, Bediengeräten, Fernsteuerungen und dgl. erzielt. Durch großflächige Funkfelder im Rahmen der Wireless-Funkstrecke lassen sich Kommunikationsteilnehmer flexibel integrieren. Die Installation und Inbetriebnahme können schnell und einfach erfolgen. Die Kommunikation mit gegebenenfalls vorgesehenen Lokalbussystemen erfolgt drahtlos. Die Verdrahtung zu Sensoren/Aktoren ist konventionell, beispielsweise über vorkonfektionierte Steckverbinder. Die Wireless-Technologie gestattet auch den Einsatz des Straßenfertigers in kontaminiertem Gelände oder in anderen Gefahrenbereichen durch wirelessfähige Fembedienungseinheiten. Wenn die Funkstrecke sicherheitsgerichtet ausgebildet ist, werden Übertragungsfehler durch Umwelteinflüsse, hochfrequente und kritische Störeinflüsse, Dämpfungen, Reflektionen, Absorption, Streuung, Beugung, Brechung und Interferenz vermieden. Dabei fungiert zweckmäßig der Leitrechner als Master auch für die Verarbeitungseinheiten. In einer Ausführungsform könnten die Verarbeitungseinheiten mit ihren zugeordneten Sensoren/Aktoren vom Leitrechner unabhängig kommunizieren und arbeiten, wobei der Leitrechner dann gegebenenfalls nur eine Überwachungs- und Parametrierungs-Funktion erfüllt.

[0010] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform des Straßenfertigers ersetzt die Wireless-Funkstrecke gänzlich ein verdrahtetes Bussystem.

[0011] Bei einer alternativen Ausführungsform ergänzt hingegen die Wireless-Funkstrecke ein verdrahtetes Bussystem oder lokale verdrahtete Bussysteme. Es wird in jedem Fall der Verdrahtungsaufwand reduziert oder minimiert, und wird die akuten Fehlerquellen verdrahteter Systeme vermieden oder zumindest erheblich reduziert.

[0012] Zweckmäßig sind zwei wahlweise oder kombinierte Vorgangsweisen. Der Leitrechner und die jeweiligen Kommunikationsteilnehmer sind an die Basisstation bzw. ihre Module angeschlossen. Die Wireless-Kommunikation findet zwischen der Basisstation und den Modulen, zweckmäßig bidirektional, statt. Im anderen Fall sind der Leitrechner und zumindest einige der Kommunikationsteilnehmer wirelessfähig ausgebildet, indem die Basisstation bzw. das Modul in den Leitrechner bzw. den jeweiligen Kommunikationsteilnehmer integriert ist.

[0013] Da der Leitrechner eine Masterfunktion ausführt, ist es zweckmäßig, am Leitrechner oder am Bedientableau eine I/O-Schnittstelle vorzusehen, die beispielsweise eine USB-Schnittstelle oder eine WLAN-Schnittstelle ist. Über die Schnittstelle können Daten vom Leitrechner nach außen übertragen oder von außen importiert werden, z.B. zum linitialisieren, Aktualisieren, Parametrieren oder zur Diagnose.

[0014] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform ist jeder Kommunikationsteilnehmer an ein eigenes Wreless-1/O-Modul angeschlossen oder mit einem solchen Modul versehen. Dieses Konzept bietet im Störungsfall Vorteile hinsichtlich des leichten Austausches oder einer Hinzunahme weiterer Kommunikationsteilnehmer.

[0015] Alternativ können sich mehrere Kommunikationsteilnehmer jeweils ein Wireless-I/O-Modul teilen, um eine reduzierte Anzahl Wireless-Komponenten zu erzielen.

[0016] Ferner kann eine Anwendung von wirelessfähigen Kommunikationsteilnehmern oder Kommunikationsteilnehmem, die an ein Wireless-I/O-Modul angeschlossen sind, mit über lokale Bussysteme angeschlossenen, analogen Einheiten sinnvoll sein.

[0017] Die sicherheitsgerichtete und damit fehlersichere Wireless-Funkstrecke im Straßenfertiger kann problemlos in Wireless-Technologie auf zumindest einen Außen- oder Femsteuerstand oder ein Navigationssystem oder ein Einbaubohlen-Nivellierungssystem erweitert sein oder erweitert werden, sofern die Grundkomponenten für die Wireless-Funkstrecke in industrietauglicher und sicherheitsgerichteter Ausführung im Straßenfertiger vorgesehen ist, gegebenenfalls entsprechend dem WLAN-Standard beispielsweise als Wireless-ETHERNET-Erweiterung unter Verwenden wenigstens eines Übertragungsprotokolls, dem BLUETOOTH-Standard im 2,4 GHz-Bereich mit Frequenzsprungtechnik, dem TRUSTED-Wireless-Standard für analoge und digitale Signale, dem Wireless-MUX-Standard oder dem ASi-SaW-Standard. Die Auswahl der jeweiligen Funktechnologie für den Straßenfertiger richtet sich nach den Anforderungen, die im Straßenfertiger vorliegen, und dem Erfordernis, dass die Funkübertragung unter den Arbeitsbedingungen im Straßenfertiger mindestens ebenso zuverlässig ist wie Kabelverbindungen.

[0018] Entsprechend dem ESALAN-wreless-Standard wird wechselweise im lizenzfreien 433 MHz-Band und 869 MHz-Band gearbeitet, d.h. das System ist dann mit eigentlich zwei Funkstrecken (Dual-Band-System) zu betreiben, um die Zuverlässigkeit, die Fehlertoleranz, die Antennen-Diversität und dgl. zu verbessern. Der WLAN-Standard beispielsweise als Erweiterung des ETHERNETs oder der BLUETOOTH-Standard im 2,4 GHz-Bereich mit Frequenzsprungtechnik sind zweckmäßige Alternativen. Mit dem TRUSTED-Wireless-Standard ist die sichere Übertragung insbesondere von Mess- und Steuersignalen über relativ große Entfernungen möglich, insbesondere wenn nur Datenvolumina von wenigen Bytes anfallen. Der Wireless-MUX-Standard oder der ASi-SaW-Standard mit kurzen Reaktionszeiten von beispielsweise 40 ms kann ebenfalls zweckmäßig sein, beispielsweise in Verbindung mit einem Feldbus, Profibus, oder Interbus ähnlichen Feldbusnetzwerken.

[0019] Die oben aufgelisteten Wireless-Standards stellen nur eine nicht beschränkende Auswahl dar. Das im Straßenfertiger zur Anwendung kommende Wireless-Technologie-Konzept richtet sich ausschließlich nach der Möglichkeit, die für den Betrieb des Straßenfertigers erforderlichen Nachrichten bzw. Signale, insbesondere Prozesssignale, so sicher wie möglich so rasch wie erforderlich zu übertragen.

[0020] Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
schematisch ein computerisiertes Steuerungssystem in einem Straßenfertiger, und
Fig. 2
eine alternative Ausführungsform in Schemadarstellung.


[0021] In Fig. 1 ist in strichpunktierten Umrissen ein Straßenfertiger F schematisch angedeutet, der ein computerisiertes Steuerungssystem mit mehreren kommunikationsfähigen Komponenten aufweist. Hingegen sind der Einfachheit halber vom Straßenfertiger F das Chassis mit dem Gutbunker am vorderen Ende, dem Führerstand und der Primärantriebsquelle, der am Chassis angelenkten Einbaubohle, dem Fahrantrieb und die Antriebseinrichtungen, der Längsförderstrecke vom Gutbunker zu einer hinten liegenden Querverteileinrichtung, und dgl., nicht dargestellt. Beispielsweise ist als wesentlicher Teil der computerisierten Steuerungseinrichtung im nicht gezeigten Führerstand ein Leitrechner Z (zentrale Recheneinheit) mit einem Bedientableau 1 untergebracht, das nicht gezeigte Betätigungselemente, Schalter, Displayeinrichtungen, Eingabe- und Anzeigesektionen, und dgl. aufweist, und mit dem Leitrechner Z verdrahtet ist. Am Leitrechner Z (oder am Bedientableau 1, zweckmäßigerweise dort an einem nicht gezeigten Gehäuse) ist eine I/O-Schnittstelle 3 vorgesehen, beispielsweise eine USB-Schnittstelle oder eine WLAN-Schnittstelle, die den unidirektionalen oder bidirektionalen Datenaustausch mit einem externen Datenspeicher oder einem externen Rechner ermöglicht.

[0022] Ferner ist, beispielsweise über einen verdrahteten Lokalbus, an den Leitrechner Z eine Wireless-I/O-Basisstation 10 angeschlossen, die über eine Empfangs/Sende-Antenneneinrichtung 2 verfügt. Die Antenneneinrichtung 2 ist gegebenenfalls an einer günstigen Stelle im Straßenfertiger positioniert.

[0023] Weiterhin sind im Straßenfertiger F vom Leitrechner Z baulich getrennt mehrere Verarbeitungseinheiten 4a, 4b (modulartig erweiterbar durch eine weitere Verarbeitungseinheit 4c) vorgesehen, die entweder jeweils mit einem eigenen Prozessor ausgestattet sind, oder mit einem Prozessor des Leitrechners Z zusammenarbeiten.

[0024] Die Verarbeitungseinheiten 4a, 4b, 4c können an adressierten oder kodierten Steckplätzen gesteckte, untereinander austauschbare Module oder gedruckte Leiterplatten mit elektronische Komponenten sein.

[0025] In Fig. 1 ist jede Verarbeitungseinheit 4a, 4b, 4c an ein Wireless-I/O-Modul 11 angeschlossen, das über eine Sende/Empfangs-Antennenvorrichtung 2 verfügt. Gegebenenfalls teilen sich die Module 11 eine gemeinsame Antennenvorrichtung 2.

[0026] Die Verarbeitungseinrichtungen 4a, 4b, 4c sind beispielsweise jeweils Teil eines Regelkreises, zu dem wenigstens ein Sensor 5a, 5b, 5c und ein Aktor 6a, 6b, 6c gehört. Jeweils wenigstens ein Sensor 5a, 5b, 5c und wenigstens ein Aktor 6a, 6b, 6c teilen sich für Steuerungs- oder Regelaufgaben ein Wireless-I/O-Modul 11 zur Kommunikation entweder mit den Verarbeitungseinrichtungen 4a, 4b, 4c und/oder dem Leitrechner Z.

[0027] Weiterhin können mit Wireless-I/O-Modulen 11 verbundene Antriebs- oder Steuerkomponenten für beispielsweise den Fahrantrieb, den Antrieb und die Dosierung der Längsfördervorrichtung, der Querverteilvorrichtung, und andere Komponenten in der Einbaubohle vorgesehen sein (nicht gezeigt), wobei die Kommunikationsteilnehmer nicht über verdrahtete Kabelverbindungen kommunizieren, sondern mittels elektromagnetischer Wellen als Trägermedium für Daten, Signale, Nachrichten und dgl..

[0028] Somit ist im Straßenfertiger zwischen der Basisstation 10 und den Modulen 11 eine Wireless-Funkstrecke WL eingerichtet, die entweder ein verdrahtetes Bussystem ersetzt, oder ein verdrahtetes Bussystem ergänzt und beispielsweise zur Übertragung von Prozesssignalen und/oder Messwerten und/oder Rückmeldungen und/oder Parametern und/oder Soll- und Istwerten und dgl., z.B. in serieller Form dient. Hierbei kommunizieren alle Module 11 mit der Basisstation 10 des Leitrechners Z.

[0029] Bei einer alternativen Ausführungsform könnten anstelle der Module 11 für die dann eigene Prozessoren und dgl. aufweisenden Verarbeitungseinrichtungen 4a bis 4c diesen entsprechend viele Basisstationen 10 oder eine einzige Basisstation 10 zugeordnet sein, so dass die Module 11 der Sensoren und Aktoren 5a bis 5c und 6a bis 6c nicht nur oder nicht mit dem Leitrechner Z kommunizieren, sondern mit den Verarbeitungseinrichtungen 4a bis 4c.

[0030] Ferner können mit dem Leitrechner Z über die Wireless-Funkstrecke WL weitere Systeme kommunizieren, beispielsweise Fernsteuerungen 7a, 7b von nicht näher hervorgehobenen Außensteuerständen (jeweils mit einem Modul 11 und einer Antenneneinrichtung 2 ausgestattet), Navigationssysteme 8a, 8b (jeweils mit einem Modul 11 und einer Antenneneinrichtung 2 ausgestattet) und ein Einbaubohlen-Nivellierungssystem 7c (mit einem Modul 11 und einer Antenneneinrichtung 2 ausgestattet).

[0031] In der Wireless-Funkstrecke WL werden beispielsweise Prozess- oder Steuersignale von oder zu agierenden, messenden oder registrierenden Komponenten oder Baugruppen des Straßenfertigers übertragen, wobei die eingerichtete Wireless-Funkstrecke WL durchaus auch in mehrere großflächige Funkfelder unterteilt sein könnte, was z.B. die flexible Integration weiterer Kommunikationsteilnehmer gestattet. Anstelle eines verdrahteten Bussystems oder in Ergänzung zu dem Bussystem werden die Wireless-I/O-Module 11 und die Wirelessl/O-Basisstation 10, die dem Leitrechner Z zugeordnet ist, benutzt, wobei gegebenenfalls einige Kommunikationsteilnehmer beispielsweise mit einem Lokalbus verbunden sind. Die Wireless-I/O-Basisstation 10 kann ein Gateway-Modul sein, und die Kommunikation unter den Kommunikationsteilnehmem automatisch steuern. Die Verdrahtung zu den Sensoren/Aktoren kann konventionell vorgenommen sein, beispielsweise über vorkonfektionierte Steckverbinder.

[0032] Die Ausführungsform des computerisierten Steuerungssystems des Straßenfertigers in Fig. 2 unterscheidet sich von dem von Fig. 1 dadurch, dass die einzelnen Kommunikationsteilnehmer, wie der Leitrechner Z, die Verarbeitungseinheiten 4a, 4b, 4c, die Sensoren/Aktoren 5b, 6b, die Außensteuerstände mit ihren Fernsteuerungen 7a, 7b, die Navigationssysteme 8a, 8b, und das Einbaubohlen-Nivellierungssystem 7c jeweils wirelessfähig ausgebildet sind, beispielsweise in dem die Wireless-I/O-Basisstation 10 in den Leitrechner Z und die Wreless-I/O-Module 11 in die Verarbeitungseinheiten und die anderen Kommunikationsteilnehmer integriert sind. Bei dem Sensor 5b und dem Aktor 6b handelt es sich z.B. um smarte Komponenten, die über eine vorbestimmte Grundintelligenz verfügen. Eine weitere alternative Möglichkeit in Fig. 2 besteht darin, beispielsweise an den smarten Sensor 5b über einen Lokalbus 9 eine analoge Einheit 12 anzuschließen und so das integrierte Modul 11 des smarten Sensors 5b in der Wireless-Funkstrecke mitzubenutzen. Der Straßenfertiger könnte über die Fembedienungseinheiten 7a, 7b durchaus auch in kontaminiertem oder explosionsgefährdetem Gelände oder in anderen Gefahrenbereichen ferngesteuert eingesetzt werden.

[0033] Grundsätzlich ist für die Verwendung der Wireless-Technologie im Straßenfertiger die Wireless-Funkstrecke WL sicherheitsgerichtet und industrietauglich ausgelegt, so dass im Betrieb des Straßenfertigers auftretende, unvermeidliche Einflüsse nicht stören und die Funkübertragung ebenso robust und zuverlässig arbeitet wie eine Kabelverbindung. Eine sicherheitsgerichtete und industrietaugliche Wireless-Funkstrecke WL lässt sich beispielsweise mit verschiedenen Wireless-Standards schaffen, beispielsweise dem ESALAN-Standard, dem WLAN-Standard, dem BLUETOOTH-Standard, dem TRUSTED-Wireless-Standard, dem Wireless-MUX-Standard, oder dem ASi-SaW-Standard und anderen, zur Zeit in Erprobung befindlichen oder zur Serienreife gebrachten Wireless-Standards. Sicherheitsgerichtet bedeutet z.B., dass die Verarbeitung, Übertragung, Adressierung und das Timing der Informationen oder Nachrichten oder Signale über die Wireless-Funkstrecke trotz unvermeidlicher Störeinflüsse, wie HF-Störungen, Dämpfungen, Überlagerungen, Reflektionen, Interferenzen, magnetische Störungen und dgl. ordnungsgemäß ablaufen. Industrietauglich bedeutet z.B., dass die groben Arbeitsbedingungen im Straßenfertiger, Vibrationen, das Wetter, in der Nachbarschaft arbeitende Maschinen oder Hochspannungsleitungen und dgl. die ordnungsgemäße Funktion der Wireless-Ausstattungskomponenten nicht beeinflussen.

[0034] Dabei wird beispielsweise der Leitrechner Z als Master in dem Steuerungssystem benutzt, an den alle Informationen gegeben und von dem die zum Betrieb, der Überwachung oder dgl. notwendigen Informationen über das Trägermedium der elektromagnetischen Wellen an andere Kommunikationsteilnehmer übertragen werden. Die Übertragung kann seriell erfolgen, gegebenenfalls unter Benutzen standardisierter Übertragungsprotokolle.


Ansprüche

1. Straßenfertiger (F), mit wenigstens einer Einbaubohle und einem elektronischen Steuerungssystem, das für Steuerungs- oder Regelungs- oder Überwachungs- oder Parametrierungs-Aufgaben einen Leitrechner (Z), mindestens ein Bedientableau (1) und ein Kommunikations-Bussystem zur seriellen Übertragung zumindest von Prozesssignalen zwischen wenigstens zweien der folgenden Kommunikationsteilnehmer aufweist: dem Leitrechner (Z), Antrieben für ein Fahrwerk, Arbeitsaggregate, Antriebe für Aggregate, Sensoren (5a, 5b, 5c), Aktoren (6a, 6b, 6c), elektronische Daten-Verarbeitungseinheiten (4a, 4b, 4c), und dgl., dadurch gekennzeichnet, dass im Straßenfertiger (F) zwischen wenigstens einer dem Leitrechner (Z) zugeordneten Wireless-I/O-Basisstation (10) und wenigstens einem zumindest einem weiteren Kommunikationsteilnehmer zugeordneten Wireless-I/O-Modul (11) wenigstens eine industrietaugliche und sicherheitsgerichtete Wireless-Funkstrecke (WL) installiert ist.
 
2. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wireless-Funkstrecke (WL) als Ersatz eines verdrahteten Bussystems ausgebildet ist.
 
3. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wireless-Funkstrecke (WL) als Ergänzung eines im Straßenfertiger verdrahteten Bussystems oder lokaler Bussysteme (9) ausgebildet ist.
 
4. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitrechner (Z) an die Wireless-I/O-Basisstation (10) bzw. zumindest jeweils ein Kommunikationsteilnehmer an das Wireless-I/O-Modul (11) angeschlossen ist.
 
5. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wireless-I/O-Basisstation (10) in den wirelessfähigen Leitrechner (Z) und das jeweilige Wireless-I/O-Modul in zumindest einen weiteren wirelessfähigen Kommunikationsteilnehmer integriert sind.
 
6. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitrechner (Z) bzw. das Bedientableau (1) eine I/O-Schnittstelle (3), z.B. eine USB- oder eine WLAN-Schnittstelle, zur Kommunikation bzw. zum Datenaustausch nach außen oder von außen aufweist.
 
7. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Kommunikationsteilnehmer zur Kommunikation mit dem Leitrechner (Z) ein eigenes Wireless-I/O-Modul (11) aufweist.
 
8. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich mehrere Kommunikationsteilnehmer zur Kommunikation mit dem Leitrechner (Z) ein Wireless-I/O-Modul (11) teilen.
 
9. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mit einem an ein Wireless-I/O-Modul (11) angeschlossenen oder durch Integration eines Wireless-I/O-Moduls (11) wirelessfähigen Kommunikationsteilnehmer innerhalb eines verdrahteten lokalen Bussystems (9) wenigstens eine analoge Einheit (12) verbunden ist.
 
10. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die im Straßenfertiger (F) eingerichtete, sicherheitsgerichtete Funkstrecke (WL) zu wenigstens einem Außensteuerstand (7a, 7b) oder einem Navigationssystem (8a, 8b) oder einem Einbaubohlen-Nivellierungssystem (7c) erweitert oder erweiterbar ist.
 
11. Straßenfertiger nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die sicherheitsgerichtete Funkstrecke (WL) mit ihren durch die Wireless-I/O-Basisstation (10) und die Wireless-I/O-Moduole (11) gebildeten Sende-Empfangskomponenten im Straßenfertiger (F) entsprechend einem der folgenden industrietauglichen Wireless-Standards ausgebildet ist: dem ESALAN-Standard im 433 MHz-Band oder im 869 MHz-Band oder im Dual-Band; dem WLAN-Standard beispielsweise als Wireless-ETHERNET-Erweiterung, dem BLUETOOTH-Standard im 2,4 GHz-Bereich, gegebenenfalls mit Frequenzsprungtechnik; dem TRUSTED-Wireless-Standard; dem Wireless-MUX-Standard mit Multiplexing-Funktion; oder dem ASi-SaW-Standard; gegebenenfalls in Verbindung mit einem CAN-Bus, Feldbus, Profibus, Interbus oder einem anderen Busnetzwerk.
 




Zeichnung










Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente




In der Beschreibung aufgeführte Nicht-Patentliteratur