[0001] Die Erfindung betrifft ein Wasserfahrgeschäft mit einem Wasserfahrzeug, das in einem
Gewässer bewegt wird und einen vom Wasser getragenen Schwimmkörper aufweist.
[0002] Ein derartiges Wasserfahrgeschäft ist aus
DE 10 2004 062 315 A1 bekannt. Der vom Wasser getragene Schwimmkörper ist mit einem Fahrwerk, das von auf
dem Gewässerboden angeordneten Schienen geführt ist, derart gelenkig verbunden, dass
er begrenzte Quer- bzw. Hubbewegungen gegenüber dem Fahrwerk durchführen kann. Vorzugsweise
wird das Fahrwerk mittels eines über Umlenkrollen geführten Zugseiles durch das Gewässer
gezogen.
[0003] Aus
DE 20 2005 018 045 U ist ein Wasserfahrgeschäft, eine sogenannte Rundbootsfahrt, bekannt, bei welchem
sich Schwimmkörper mit rundem Grundriss durch einen Kanal bewegen. Die Fortbewegung
der Fahrgäste aufnehmenden Schwimmkörper erfolgt durch von Strömungspumpen oder das
natürliche Gefälle des Kanals erzeugte Strömungen. Die Schwimmkörper erhalten durch
Berührung mit den Kanalwänden einen Drehimpuls, welcher zu einer unkontrollierten,
zufälligen Drehung des Wasserfahrzeuges führt.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ausgehend von diesem Stand
der Technik ein Wasserfahrgeschäft zu schaffen, bei welchem die erläuterte Drehbewegung
auch ohne Kontaktierung von Kanalwänden erzeugt wird.
[0005] Nach vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass an einem Rahmen
ein gegenüber diesem drehbarer Schwimmkörper mit Plätzen zur Aufnahme von Fahrgästen
vorgesehen ist, an dessen Unterseite ein fest mit diesem verbundenes Schaufelrad derart
angeordnet ist, dass der Schwimmkörper bei Fahrt durch das Gewässer in Drehbewegung
versetzt wird.
[0006] Nach dem Vorschlag gemäß Anspruch 2 weist der Schwimmkörper ähnlich dem aus
DE 20 2005 018 046 U bekannten Wasserfahrzeug eine kreisrunde Plattform auf. Das mit dieser verbundene
Schaufelrad ist koaxial zu dieser angeordnet, wobei die Schaufeln des Schaufelrades
senkrecht zur Fahrtrichtung stehen.
[0007] Wird nun das Wasserfahrzeug durch das Gewässer bewegt, erfährt das Schaufelrad und
damit der Schwimmkörper durch die entstehende Strömung eine Rotationsbewegung.
[0008] Zweckmäßige Gestaltungen der Schaufeln des Schaufelrades sind mit den Ansprüchen
3 und 4 angegeben.
[0009] Nach dem Vorschlag gemäß Anspruch 5 ist dem Schaufelrad ein verstellbares Leitblech
zugeordnet, mit welchem die Drehrichtung und/oder Drehgeschwindigkeit des Schaufelrades
beeinflusst werden kann. Das Leitblech kann, wie mit Anspruch 6 angegeben, aus einer
parallel zum Umfang des Schaufelrades verdrehbar angeordneten Blende bestehen, die
gemäß Anspruch 7 mit einer durch die Schaufelradachse hindurchgeführten Stellwelle
verbunden ist, die an ihrem im Fahrgastraum gelegenen Ende eine Handhabe, vorzugsweise
einen Stellhebel oder ein Stellrad, zu manuellen Verstellung durch einen Fahrgast
aufweist.
[0010] Nach dem Vorschlag gemäß Anspruch 8 kann das Leitblech aber auch in Abhängigkeit
vom Weg des Fahrzeuges z.B. gemäß Anspruch 9 mit einer dem Weg zugeordneten Steuerkurve
automatisch verstellbar sein.
[0011] Durch Verdrehen des Leitbleches in der einen oder anderen Richtung wird die Drehrichtung
und gegebenenfalls auch die Drehgeschwindigkeit des Schaufelrades geändert.
[0012] Wie aus
DE 10 2004 062 315 A1 grundsätzlich bekannt, ist zum Antrieb des Wasserfahrzeuges entweder die mit Anspruch
10 gekennzeichnete Zugseil-Fördereinrichtung oder der mit den Ansprüchen 11 bis 13
gekennzeichnete Strömungsantrieb vorgesehen.
[0013] Die mit Anspruch 11 vorgeschlagenen Strömungspumpen können in Form von Injektionspumpen
gemäß Anspruch 14 auch der Steuerung von Drehrichtung und -geschwindigkeit des Schaufelrades
und damit des mit diesem verbundenen Schwimmkörpers dienen.
[0014] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles,
das in den Zeichnungen dargestellt ist, im Einzelnen erläutert. In den Zeichnungen
zeigen:
- Fig. 1
- teilweise geschnittene Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Wasserfahrzeuges im Gewässer,
- Fig. 2
- Aufsicht des Fahrzeugs gemäß Figur 1,
- Fig. 3
- Untenansicht des Rahmens ohne Schaufelrad,
- Fig. 4
- Aufsicht des Oberteils ohne Fahrgäste,
- Fig. 5
- Untenansicht des Schaufelrades nach einem ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 6
- Untenansicht des Schaufelrades nach einem zweiten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 7
- Untenansicht des Schaufelrades gemäß Figur 5 mit Blende in einer ersten Position und
- Fig. 8
- Untenansicht des Schaufelrades mit Blende in einer zweiten Position.
[0015] Die Figuren 1 und 2 lassen den grundsätzlichen Aufbau des Wasserfahrgeschäftes mit
einem erfindungsgemäßen Wasserfahrzeug erkennen. Das Wasserfahrzeug besteht im Wesentlichen
aus einem Rahmen 10 mit an seiner Unterseite vorgesehenen Leitflossen 10a, an welchem
der drehbare Schwimmkörper 20 angebracht ist. Dieser drehbare Schwimmkörper 20 weist
eine kreisscheibenförmige Plattform 24 auf, auf welcher die Sitzplätze 21 für die
Fahrgäste 23 angebracht sind. Vor den Sitzplätzen sind Wasserspritzpistolen 22 vorgesehen.
[0016] An der im Wasser befindlichen Unterseite der Plattform 24 ist ein mit dieser drehfest
verbundenes Schaufelrad 30 vorgesehen, dessen Gestaltung in den Figuren 5 bis 8 gezeigt
und in diesem Zusammenhang näher erläutert ist.
[0017] Zur Bewegung des Wasserfahrzeuges durch das Gewässer 1 ist im Gewässer ein Zugseil
40 vorgesehen, das über nicht dargestellte, im Gewässergrund 2 verankerte Umlenkrollen
entsprechend der vorgesehenen Route für das Wasserfahrzeug geführt ist. Das Zugseil
40 wird von einem Getriebemotor 42 über die Seilrolle 41 angetrieben. Mit diesem Zugseil
40 ist der Rahmen 10 des Wasserfahrzeuges über Seilkupplungen 13 und Kupplungseile
14 verbunden. Bei Bewegung des Wasserfahrzeuges mittels des Zugseiles 40 in Richtung
des Pfeiles A wird das Schaufelrad 30 und damit der mit diesem verbundene Schwimmkörper
durch die entstehende Strömung in Rotation versetzt.
[0018] Zur Stabilisierung des Rahmens 10 sind Querstreben 12 und eine Längsstrebe 15 vorgesehen,
wie dies genauer die Untenansicht gemäß Figur 3 zeigt. An den äußeren Enden der Querstreben
12 sind seitliche Stützrollen 11 drehbar gelagert, welche ein sanftes Andocken des
Wasserfahrzeugs an die Landeplattform des Bahnhofes gewährleisten. An den vorderen
und hinteren Enden der Längsstrebe 15 befinden sich die Seilkupplungen 13, in welche
die mit dem Zugseil 40 verbundenen Kupplungsseile 14 eingehängt sind.
[0019] Die Gestaltung des drehbaren Schwimmkörpers 20 mit Sitzplätzen 21 und Spritzpistolen
22 ist im Einzelnen in Figur 4 erkennbar,
[0020] Für die Gestaltung des Schaufelrades werden zwei in den Figuren 5 und 6 veranschaulichte
Gestaltungsformen vorgeschlagen.
[0021] Das Schaufelrad 30 gemäß Figur 5 weist radial und geradlinig verlaufende Schaufeln
31 auf.
[0022] Einen besseren Wirkungsgrad hat das in Figur 6 veranschaulichte Schaufelrad 30',
deren radial verlaufende Schaufeln 31' bogenförmig gekrümmt sind.
[0023] Zur Beeinflussung von Drehrichtung und Drehgeschwindigkeit des Schaufelrades 30 ist
eine Blende 32 vorgesehen, die sich auf der Außenseite des Schaufelrades 30 über einen
Sektor von etwa 80° erstreckt. Diese Blende deckt einen Teil der Kammern des Schaufelrades
ab. Sie ist über den Blendenträger 34 mit der Stellwelle 33 verbunden, welche durch
die Mittelachse 36 des Schaufelrades 30 und des Schwimmkörpers 20 nach oben in den
Fahrgastraum geführt ist und an ihrem äußeren Ende einen Stellhebel 35 aufweist. Mittels
dieses Stellhebels 35 können die Fahrgäste 22 die Position der Blende verändern, z.B.
aus der in Figur 7 dargestellten Stellung in die in Figur 8 dargestellte Stellung
verschwenken. Bei gleichbleibender Strömung in Richtung des Pfeiles B hat dies zur
Folge, dass das Schaufelrad 30 und damit der mit diesem verbundene Schwimmkörper 20
zunächst in Richtung C, also im Gegenuhrzeigersinn, und dann nach Verstellung in Richtung
des Pfeiles D, also im Uhrzeigersinn, umläuft. Die Veränderung der Blendenposition
wirkt sich auch auf die Drehgeschwindigkeit aus, so dass mittels dieser verstellbaren
Blende der Fahrgast interaktiv in den Fahrtverlauf eingreifen kann, was zu einer weiteren
Attraktivität des Wasserfahrgeschäftes beiträgt.
Bezugszeichenliste
[0024]
- 1
- Gewässer
- 2
- Gewässergrund
- 10
- Rahmen
- 10a
- Leitflossen
- 11
- Stützrollen
- 12
- Querstreben
- 13
- Seilkupplung
- 14
- Kupplungsseile
- 15
- Längsstrebe
- 20
- drehbarer Schwimmkörper
- 21
- Sitzplätze
- 22
- Spritzpistolen
- 23
- Fahrgäste
- 24
- Plattform
- 30, 30'
- Schaufelrad
- 31, 31'
- Schaufeln
- 32
- Leitblech, Blende
- 33
- Stellwelle
- 34
- Blendenträger
- 35
- Stellhebel
- 36
- Schaufelradachse
- 40
- Zugseil
- 41
- Seilrolle
- 42
- Getriebemotor
- A
- Förderrichtung, Fahrtrichtung
- B
- Strömungsrichtung
- C, D
- Drehrichtungen des Schaufelrades
1. Wasserfahrgeschäft mit einem Wasserfahrzeug, das in einem Gewässer bewegt wird und
einen vom Wasser getragenen Schwimmkörper mit Plätzen (21) zur Aufnahme von Fahrgästen
aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schwimmkörper (20)an einem Rahmen (10) drehbar gelagert ist und dass an der Unterseite
des Schwimmkörpers (20) ein mit diesem verbundenes Schaufelrad (30) derart angeordnet
ist, dass der Schwimmkörper (20) bei Fahrt durch das Gewässer (1) in Drehbewegung
versetzt wird.
2. Wasserfahrgeschäft nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schwimmkörper (20) eine kreisrunde Plattform (24) aufweist und dass das mit dem
Schwimmkörper (20) verbundene Schaufelrad (30) koaxial zur Plattform (24) angeordnet
ist, wobei die Schaufeln (31, 31') des Schaufelrades (30) senkrecht zur Fahrtrichtung
(A) stehen.
3. Wasserfahrgeschäft nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schaufeln (31) radial verlaufen.
4. Wasserfahrgeschäft nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schaufeln (31') bogenförmig gekrümmt sind.
5. Wasserfahrgeschäft nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Schaufelrad (30) ein dessen Drehrichtung und/oder - geschwindigkeit beeinflussendes,
verstellbares Leitblech (32) zugeordnet ist.
6. Wasserfahrgeschäft nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das Leitblech aus einer parallel zum Umfang des Schaufelrades (30) verdrehbar angeordneten
Blende (32) besteht.
7. Wasserfahrgeschäft nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Blende (32) mit einer durch die Schaufelradachse (36) hindurch geführten Stellwelle
(33) verbunden ist, die an ihrem im Fahrgastraum gelegenen Ende eine Handhabe, vorzugsweise
einen Stellhebel (35) oder ein Stellrad, aufweist.
8. Wasserfahrgeschäft nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das Leitblech in Abhängigkeit vom Weg des Wasserfahrzeuges extern steuerbar ist.
9. Wasserfahrgeschäft nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, durch eine dem Weg des Wasserfahrzeuges zugeordnete Steuerkurve zur Verstellung
des Leitbleches.
10. Wasserfahrgeschäft nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (10) mit einem Zugseil (40) verbunden ist, das über im Gewässer (1) angeordnete
Umlenkrollen geführt und von einer motorisch angetriebenen Seilrolle (41) gezogen
wird.
11. Wasserfahrgeschäft nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass im Gewässer (1) Strömungspumpen angeordnet sind, die eine dem Antrieb des Schwimmkörpers
dienende Strömung erzeugen.
12. Wasserfahrgeschäft nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gewässer als Kanal ausgebildet ist.
13. Wasserfahrgeschäft nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gewässer als Kanal mit Gefälle ausgebildet ist.
14. Wasserfahrgeschäft nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass im Gewässer in Nachbarschaft des Fahrzeugweges Injektionspumpen angeordnet sind,
welche eine die Drehrichtung und/oder Geschwindigkeit des Schaufelrades beeinflussende
Strömung erzeugen.