[0001] Die Erfindung betrifft einen Schi oder ein Snowboard in der Gestalt eines brettartigen
Gleitgerätes, wie dies im Anspruch 1 angegeben ist.
[0002] In der
EP 1 297 869 A1 ist ein Schneegleitbrett, insbesondere ein Schi, sowie eine Spreizvorrichtung für
dessen Gleitbrettkörper beschrieben. Der Gleitbrettkörper ist dabei zumindest auf
einer Teillänge durch diese Spreizvorrichtung in seiner Breite veränderbar. Die Spreizvorrichtung
bewirkt dabei ein Spreizen des Gleitbrettkörpers in Abhängigkeit von der Belastung
oder dem Biegen des Gleitbrettkörpers. Diese Spreizvorrichtung besteht aus einer Mehrzahl
von paarweise angeordneten Spreizhebeln, die ein Spreizen des Gleitbrettkörpers im
Bereich eines Schlitzes im hinteren Ende des Schis bewirken. Der belastungsabhängig
breiter und schmäler werdende Schlitz ist dabei also an einem rückwärtigen Ende des
Gleitbrettkörpers vorgesehen. Beim Betätigen der Spreizvorrichtung im Sinne einer
Verkleinerung bzw. Vergrößerung des zwischen zwei Spreizhebeln eingeschlossenen Winkels
wird eine Aufspreizung des hinteren Endes des Gleitbrettkörpers bewirkt. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform kann ein Stellglied ausgebildet sein, über welches das Spreizelement
der Spreizvorrichtung voreinstellbar ist. Bei den vorgeschlagenen Ausführungen wird
das hintere Ende des Gleitbrettkörpers geschlitzt und innerhalb des Schlitzes bzw.
der dementsprechenden Ausnehmung, welche in etwa ein Drittel der Schibreite einnimmt,
die Spreizvorrichtung integriert. Die angeführte Spreizvorrichtung ist baulich relativ
aufwendig und die mit der vorbekannten Ausführung erzielbare Veränderung des Fahr-
bzw. Kurvenverhaltens des Gleitbrettkörpers ist nur dann deutlich veränderbar, wenn
das hintere Ende des Gleitbrettkörpers einer relativ starken, elastischen Spreizung
unterworfen wird. Um markante Veränderungen der Geometrie bzw. des Fahrverhaltens
des Gleitbrettkörpers zu erhalten, sind also starke Verformungen bzw. elastische Spreizungen
des hinteren Endes erforderlich, wodurch die auf den Gleitbrettkörper einwirkenden
Belastungen rasch ein ungünstig hohes Ausmaß einnehmen können oder aufgrund zu geringer
Stellkräfte für die Spreizvorrichtung das gewünschten Ausmaß der Veränderungen im
Fahrverhalten nur relativ schwierig zu erzielen ist.
[0003] Die
DE 43 24 871 A1 beschreibt einen Gleitbrettkörper, welcher aus drei baulich eigenständigen, brettartigen
Elementen zusammengesetzt werden kann. Insbesondere wird aus insgesamt zwei Schiern
und einem dazwischen angeordneten Mittelteil sowie unter Verwendung von Beschlagteilen
ein Gleitbrett, insbesondere ein Snowboard, zusammengesetzt. Im mittleren Abschnitt
des Gleitbrettes ist ein Spannmittel angeordnet, mit dessen Hilfe die seitlich zum
Mittelteil angeordneten Schier unter elastischer Verformung in ihrer Querrichtung
gegeneinander gespannt werden können, sodass der gewünschte Taillierungsradius des
Gleitbrettes eingestellt werden kann. Werden dabei die beiden äußeren Schi mittels
des Spannmittels zueinander gespannt, so wird mit zunehmender Verformung der Schi
in Querrichtung der Spalt immer kleiner, bis er bei vollständiger Anlage der beiden
Schier am Mittelteil vollständig verschwindet. Durch diese Verspannung und Verformung
der Schier erhält das fertig zusammengefügte Gleitbrett oder Snowboard letztendlich
Taillierungsradien, die wesentlich kleiner als diejenigen der Schier sind. Nachteilig
ist dabei, dass das Handling dieses Gleitbretts aufwändig ist und die erforderlichen
Komponenten, insbesondere die Beschlagteile, mechanisch komplex sind und das Gesamtgewicht
des Gleitbrettkörpers deutlich erhöhen.
[0004] Die
DE 34 44 345 A1 beschreibt einen so genannten Doppelkufenschi, bei dem zwei Kufen eines Schis parallel
zueinander verlaufen und an den beiden miteinander verbunden Enden nach oben gebogen
sind. Es können aber auch mehrere, insbesondere drei oder vier Kufen pro Schi parallel
zueinander verlaufen und an ihren gegenüber liegenden Enden zu einer Einheit verbunden
sein. Der längsmittig verlaufende Schlitz zwischen den Doppelkufen soll aufgestauten
Schnee vor der Spitze eines Schis besser abfließen lassen. Abgerundete innere Ränder
der beiden Kufen sollen eine leichtere Drehbarkeit bzw. Wendigkeit des Schis gewährleisten.
Die vorgeschlagenen Ausführungen besitzen jedoch nur eine eingeschränkte Praxistauglichkeit.
[0005] Die
DE 85 12 315 U1 beschreibt einen Schi, dessen hinterer Abschnitt mittels eines Schlitzes geteilt
ist. Die Breite des Schlitzes ist dabei mittels einem Einstellelement verkleiner-
und vergrößerbar, sodass der hintere Abschnitt des Schis hinsichtlich seines Seitenkantenverlaufes
veränderbar ist. Die Schlitzung des hinteren Endes des Schikörpers ermöglicht zwar
Veränderungen der Schigeometrie, das Ausmaß der Veränderungen ist jedoch nur bedingt
zufrieden stellend, wenn man bedenkt, dass die elastische Spreizbarkeit des hinteren
Schiendes konstruktiven bzw. baulichen Beschränkungen unterliegt.
[0006] Die
DE 84 22 316 U1 beschreibt einen Schi, dessen vorderer und hinterer Abschnitt längs verlaufende Schlitze
aufweist, die sich ausgehend vom Bindungsmontageabschnitt nach vorne bzw. nach hinten
erstrecken und kurz vor dem jeweiligen Ende des Schis aufhören, sodass jeweils einstückige,
querstabile Schienden ausgeführt sind. Mittels jeweils zugeordneter Einstellelemente
kann die Breite der Schlitze derart verändert werden, dass eine voneinander unabhängige
Veränderung der Seitenkantenverläufe im vorderen und hinteren Abschnitt des Schis
ermöglicht ist. Nachteilig ist dabei, dass die mit diesem Aufbau einstellbaren Geometrien
relativ bald zu inhomogenen bzw. ungleichförmigen Verläufen der Seitenkanten führen,
sodass das Steuerverhalten des Schis darunter leidet. Insbesondere wird das so genannte
"auf der Kante fahren", welches für die Dynamik bzw. Beschleunigung des Schis am Kurvenausgang
wichtig ist, erschwert, wodurch während der Kurvenfahrt verstärkt nachteilige Rutschphasen
auftreten können.
[0007] Die
DE 24 17 156 A1 beschreibt einen Schi, der aus mindestens zwei nebeneinander angeordneten Gleitleisten
besteht. Diese Gleitleisten sind über Befestigungsmittel derart miteinander verbunden,
dass zumindest in deren mittleren Abschnitt eine Relativbewegung der beiden Gleitleisten
in Vertikalrichtung zu deren Gleitfläche ermöglicht ist. Dadurch wird eine mehrfache,
insbesondere eine zweifache Kantenauflage erzielt, die einen verbesserten Halt gegen
seitliches Abrutschen ermöglichen soll. Die mechanische Koppelung zwischen den beiden
Gleitleisten erfordert komplexe Vorrichtungen, wodurch ein derartiger Aufbau nur eine
geringe Praxistauglichkeit besitzt.
[0008] Die
FR 2 794 374 A1 offenbart verschiedene Varianten zur Veränderung der Geometrie, insbesondere des
Seitenkantenverlaufes eines Schis. Gemäß einer der vorgeschlagenen Ausführungsformen
können beide Enden des Schis mit Schlitzen versehen sein, die sich über die Enden
des Schis hinaus erstrecken, sodass sich längs verlaufende Einschnitte in den einander
gegenüberliegenden Enden des Schis ergeben. Nahe dem vorderen und hinteren Ende des
Schis sind mechanisch gekoppelte oder unabhängig voneinander wirkende Einstellmittel
ausgebildet, die eine Verschmälerung oder Aufspreizung der jeweiligen Enden des Schis
ermöglichen. Mit diesen Maßnahmen können die Fahreigenschaften des Schis zwar deutlich
stärker beeinflusst werden, die mit einem derartigen Gleitgerät erzielbare Performance
ist jedoch wenig zufrieden stellend.
[0009] Die
EP 1 516 652 A1 beschreibt ein Schneegleitbrett, insbesondere ein Snowboard, welches an wenigstens
einem seiner Enden eine Ausnehmung aufweist, in die ein Einsatz eingesetzt ist. Dieser
Einsatz ist derart geformt, dass er an seiner Unterseite wenigstens eine Mulde oder
Vertiefung bildet, die zur Unterseite des Gleitbrettkörpers hin offen ist. Der Einsatz
ist dabei aus einem bleibend verformbaren Material, insbesondere aus einem thermoplastischen
Polymer bzw. Kunststoff gebildet, der dauerhaft in eine gewölbte, über die Oberseite
des Gleitbrettkörpers vorstehende Form verformt wird, während das Schneegleitbrett
produziert wird. Mit diesen Vertiefungen bzw. Ausnehmungen in der Lauffläche des Schneegleitbrettes
soll die Strömung des Schnees bzw. das Gleiten im Schnee positiv beeinflusst werden.
Speziell im Pulverschnee sollen sich eine verbesserte Führung für das Snowboard sowie
ein reduzierter Widerstand im rückwärtigen Schaufelbereich einstellen. Insbesondere
sollen verbesserte Tiefschneeeigenschaften für ein Snowboard erzielt werden. Eine
individuelle Veränderung der Führungseigenschaften, insbesondere des Kurvenverhaltens
des Schneegleitbretts ist via das in die Ausnehmung eingesetzte Einsatzteil aus dauerhaft
umgeformtem, thermoplastischem Kunststoff jedoch nicht ermöglicht.
[0010] Die
DE 201 13 739 U1 beschreibt ein Snowboard, welches im Wesentlichen längs seiner Mittelachse einen
Schlitz aufweist, der sich ausgehend vom hinteren Ende des Gleitbrettkörpers mindestens
bis in dessen mittleren Abschnitt erstreckt und somit zwei voneinander getrennte,
hintere Schenkel bildet, die durch den einstückigen, vorderen Abschnitt miteinander
verbunden sind. Dieser Schlitz verläuft dabei von hinten nach vorne im Wesentlichen
keilförmig zuspitzend, wobei der Schlitz im hinteren Abschnitt des Snowboards breiter
ausgeführt ist, als im mittleren Abschnitt des Snowboards. Zusätzlich kann dieser
Schlitz in eine Vertiefung übergehen, die in Richtung zum vorderen Abschnitt des Snowboards
hin sanft ausläuft. Ferner ist eine Verstellvorrichtung vorgesehen, die auf die beiden
Schenkel des Snowboards einwirkt und als Gewindespindelanordnung ausgeführt ist. Damit
ist der Abstand zwischen den beiden Schenkeln justierbar und zwar sowohl in Zugrichtung,
d.h. in Art einer Verengung des Schlitzes, als auch in Druckrichtung, d.h. in Art
einer Aufweitung des Schlitzes. Folglich kann die Taillierung und somit das Fahrverhalten
des Snowboards in gewissem Ausmaß individuell verändert werden. Nachteilig ist dabei,
dass der Schlitz im Gleitbrettkörper, welcher sich ausgehend vom hinteren Ende über
mehr als die Hälfte der Gesamtlänge des Gleitbrettes erstreckt, zwei Schenkel ausbildet,
welche über weitläufige Abschnitte unabhängig voneinander verlaufen und daher hohen
Belastungen ausgesetzt sind. Insbesondere ist die Kantengriffigkeit bzw. Spurhaltigkeit
einer derartigen Ausführung nur bedingt zufrieden stellend, nachdem auf die relativ
schmalen Schenkel des Snowboards während Kurvenfahrten hohe Torsionsbelastungen einwirken,
die eine relativ starke Verwindung des Schenkel um deren Längsachse verursachen können.
Insbesondere dann, wenn entsprechende Kantenbelastungen auftreten, wie dies vor allem
bei geschnittenen Schwüngen häufig der Fall ist, ist die vom Benutzer gewünschte Stabilität
bzw. Spurhaltigkeit nur schwer zu erfüllen.
[0011] Die
DE 41 30 110 A1 beschreibt einen Schi mit einer räumlich profilierten Oberseite. Der Schi ist dabei
durch einen einstückigen Verbundkörper gebildet, der aus einer Mehrzahl von adhäsiv
miteinander verbundenen Schichten bzw. Lagen besteht. Insbesondere umfasst dieser
einteilige Schi einen Obergurt, einen Untergurt, Seitenwangen und einen von diesen
Elementen umschlossenen Kern. Der Obergurt ist dabei aus mehreren Lagen gebildet.
Zwischen einer Lage des Obergurts und einer Oberflächenlage bzw. dem Kern, ist eine
Zwischenlage angeordnet, die in Längsrichtung eine unterschiedliche Dicke und/oder
Breite aufweist. Diese Zwischenlage kann dabei ein Trag- und/oder Dämpfungselement
aufweisen bzw. durch dieses gebildet sein. Die Schibindung ist über Befestigungsmittel,
wie z.B. Schrauben, am einstückigen Schi, z.B. über die Zwischenlage und/oder den
Kern, befestigt. Insbesondre reichen die Bindungsbefestigungsschrauben bis in das
Kernelement des Schis und enden knapp vor der Unterseite des Schis. Die an der Oberseite
des Schikörpers aufgeklebte bzw. einstückig angeformte Obergurtkonstruktion mit sprungartig
variierenden Breiten- und/oder Dickendimensionen hat dabei sprunghafte Auswirkungen
auf den Steifigkeitsverlauf des einstückigen, mehrschichtigen Schis. Außerdem ist
ein derartiger Schi im Bereich der Bindungsmontagezone, insbesondere bei einem in
die Schibindung eingesetzten Schuh, relativ steif ausgeführt.
[0012] Die
WO 00/62877 A1 beschreibt einen Alpinschi mit einem aus mehreren Elementen zusammengesetzten Körper,
der auf seiner Unterseite eine Lauffläche und auf seiner Oberseite einen Bereich zur
Befestigung einer Bindung aufweist. Dessen Aufbau weist weiters wenigstens ein vorwiegend
auf Druck beanspruchtes Obergurtelement und wenigstens auf Zug beanspruchtes Untergurtelement
auf. Das Obergurtelement weist dabei im mittleren Bereich des Schis die Form eines
flachen, nach oben gewölbten Bogens auf, der sich in Längsrichtung des Schis erstreckt
und das Untergurtelement überspannt. Der Bogen des Obergurtelements ist dabei in Abhängigkeit
von der von der Bindung ausgehenden Belastung in Richtung auf das Untergurtelement
durchbiegbar. Das Obergurtelement ist an den Endbereichen des Schis derart abgestützt,
dass eine aus der Durchbiegung des Bogens resultierende Verschiebung der Enden des
Obergurtelements den Traganteil der Endbereiche des Schis erhöht. Mit dieser Ausgestaltung
kann eine gleichmäßigere Flächendruckverteilung über die Lauffläche des Schis erreicht
werden. Weiters kann eine größtmögliche Auflagelänge der Schikanten erreicht werden
und die Geradeauslauf-Stabilität sowie die Reaktion des Alpinschis auf Steuerimpulse
des Schifahrers etwas verbessert werden. Die erreichbare Fahrdynamik bzw. der mit
dieser Ausbildung erzielbare Fahrspaß ist jedoch für viele Schiläufer noch nicht ausreichend
zufrieden stellend.
[0013] Die
WO 2004/045727 A1 beschreibt einen Alpinschi mit einem Schikörper, der auf seiner Unterseite eine Lauffläche
besitzt und auf seiner der Lauffläche abgekehrten Oberseite wenigstens ein, sich in
Längsrichtung des Schikörpers erstreckendes, Zug- und Druckkräfte aufnehmendes Obergurtelement
aufweist. Dieses Obergurtelement ist mit seinen Enden am Schikörper abgestützt, wobei
auf der Oberseite des Schikörpers eine wellenförmige Stützstruktur angeordnet ist,
an der das Obergurtelement gelagert ist. Die wellenförmige Stützstruktur ist dabei
aus einem langgestreckten, flachen Bauteil gebildet, das in Abständen um im Wesentlichen
parallele, quer zur Längsrichtung des Schis verlaufende Achsen in wechselnder Richtung
jeweils in einem Winkel zur Lauffläche abgebogen ist. Dadurch sollen sich gute Laufeigenschaften
und eine gute Beherrschbarkeit des Alpinschis ergeben. Insbesondere wird ein günstiger
Kompromiss zwischen der einerseits gewünschten Biegeelastizität und der andererseits
erforderlichen Torsionssteifigkeit des Schis ermöglicht. Zudem wird eine vorteilhafte,
gleichmäßige Flächendruckverteilung erreicht. Auch dieser Aufbau ist hinsichtlich
der erzielbaren Fahrdynamik nur für einen eingeschränkten Kreis von Schiläufern zufrieden
stellend.
[0014] In der
DE 198 36 515 A1 der Anmelderin ist eine Verteilungsvorrichtung für auf ein Sportgerät zu übertragende
Belastungen und/oder Kräfte, sowie ein entsprechend ausgestattetes Sportgerät angegeben.
Die Verteilungsvorrichtung umfasst dabei ein Tragelement für eine Kupplungsvorrichtung
zur Halterung des Sportschuhs eines Benutzers. Dieses plattenartige Tragelement für
die Kupplungsvorrichtung ist in seinen Endbereichen über Gelenkanordnungen mit einem
brettartigen Sportgerät, insbesondere einem Schi, verbindbar. Zumindest ein Endbereich
des plattenartigen Tragelementes ist dabei über eine der Gelenkanordnungen schwenkbar
mit einem Zwischenträger verbunden, der seinerseits über zwei in Längsrichtung zum
Tragelement voneinander distanzierte Gelenkanordnungen am brettartigen Sportgerät
und/oder an einem weiteren Stützträger abgestützt ist. Mittels dieser Tragkonstruktion
aus einem plattenartigen Tragelement für die Kupplungsvorrichtung und aus mehreren
zwischen der Oberseite des Sportgerätes und dem Tragelement angeordneten Zwischenträgern
und Gelenkanordnungen sollen die vom Tragelement auf das Sportgerät zu übertragenden
Kräfte, insbesondere ausgehend vom Mittelbereich, möglichst gleichmäßig verteilt werden.
Nachteilig ist dabei, dass die bogenförmigen Zwischenträger und die jeweils verbindenden
Gelenkanordnungen die Komplexität des Aufbaus erhöhen, wodurch auch das Gesamtgewicht
eines derartigen Sportgerätes relativ hoch wird. Darüber hinaus ist die Aufstandshöhe
für den Fuß des Benutzers gegenüber der Lauf- bzw. Gleitfläche des Sportgerätes relativ
hoch und können die diversen Gelenksanordnungen und Längsführungen unter widrigen
Einsatzbedingungen die an sich gewünschte Drehbeweglichkeit und Längsverschieblichkeit
zwischen den jeweiligen Komponenten nur schwer gewährleisten.
[0015] Die
US 3,260,531 A und die
US 3,260,532 A beschreiben ähnliche Kraftverteilungs- und Abstützungskonstruktionen, wie in der
vorhergehend angegebenen Druckschrift. Diese Konstruktionen sollen dabei einen Schi
ergeben, welcher an diverse Geländeformen möglichst anpassungsfähig ist, indem er
eine hohe Flexibilität und eine möglichst geringe Torsionssteifigkeit aufweist. Hierfür
werden elastische und/oder gelenkige bzw. längenausgleichende Kopplungsvorrichtungen
zwischen einer Tragplatte für den Schuh eines Benutzers und dem eigentlichen Gleitbrettkörper
vorgeschlagen. Auch diese Konstruktionen, welche eine möglichst flexible Anpassung
des Gleitbrettkörpers an die jeweilige Geländeform ermöglichen sollen, bieten einem
Benutzer keine zufrieden stellenden Gleit- bzw. Führungseigenschaften. Insbesondere
ist die Kontrollierbarkeit derartiger Schikonstruktionen für den Benutzer wenig zufrieden
stellend.
[0016] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schi oder ein Snowboard
zu schaffen, welcher bzw. welches manuell veränderbare Eigenschaften und/oder belastungsabhängig
veränderliche Fahreigenschaften aufweist, wobei die mit einem solchen Gleitbrettkörper
erzielbare Einsatzperformance möglichst hoch sein soll. Insbesondere soll ein verbessertes
Kurvenverhalten eines in seiner Seitenkantengeometrie bzw. Taillierung variablen Schis
oder Snowboards erzielt werden.
[0017] Diese Aufgabe der Erfindung wird durch ein brettartiges Gleitgerät gemäß den Merkmalen
im Anspruch 1 gelöst. Wesentlich ist dabei, dass der erfindungsgemäße, geometrievariable
Schi bzw. das erfindungsgemäße, geometrievariable Snowboard hinsichtlich seiner Fahreigenschaften
im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik bekannten geometrievariablen, brettartigen
Gleitgeräten deutliche Vorteile bietet. Insbesondere ist ein Schi oder Snowboard geschaffen,
dessen Seitenkantengeometrie - und somit auch dessen Fahrverhalten - in Abhängigkeit
der auftretenden Belastungen und/oder in Abhängigkeit der individuellen Voreinstellungen
relativ markant veränderlich bzw. veränderbar ist, wobei die anspruchsgemäßen Wintersportgeräte
dennoch eine ausgezeichnete Kantengriffigkeit bzw. Spurhaltigkeit erzielen, was insbesondere
beim Durchfahren von Kurven bzw. für eine exakte Schwungauslösung von erhöhter Bedeutung
ist. Insbesondere verleiht das angegebene, plattenartige Kraftübertragungselement
dem Gleitbrettkörper genau jene Stabilität bzw. Festigkeit, die wünschenswert ist,
um geschnittene bzw. so genannte "gecarvte" Schwünge möglichst sicher bzw. kontrollierbar
in den Schnee setzen zu können. Das beanspruchte brettartige Gleitgerät vermittelt
dabei dem Benutzer die benötigte, ausreichend hohe Stabilität und gewährleistet das
beanspruchte Gleitgerät insgesamt eine hohe Kontrollierbarkeit bzw. Führungsstabilität.
Vor allem wird vermieden, dass mit zunehmender Belastung des Gleitgerätes während
einer Schwungphase, der mit dem Untergrund in Kontakt stehende Gleitbrettkörper unerwartet
nachgibt bzw. quasi einknickt und plötzlich ein schwer zu kontrollierendes Verhalten
des brettartigen Gleitgerätes auftritt. Insbesondere kann innerhalb eines relativ
hohen Belastungsbereiches des Gleitbrettkörpers eine harmonische bzw. gleichförmige
Schwungführung erreicht werden, durch welche auch die persönliche Sicherheit bei der
Benutzung des erfindungsgemäßen Gleitbrettkörpers erhöht wird. Das angegebene, plattenartige
Kraftübertragungselement stabilisiert also das durch die Schlitzung in seiner Festigkeit
bzw. Steifigkeit abschnittsweise markant veränderte Gleitbrett derart, dass eine gute
Kontrollierbarkeit bzw. ein günstiges Führungsverhalten erzielt werden kann und dennoch
eine relativ weit reichende bzw. ausgeprägte Veränderung der Taillierung, d.h. der
Seitenform des Gleitbrettkörpers ermöglicht ist. Insbesondere verhindert das plattenartige
Kraftübertragungselement, dass die beidseits des Schlitzes liegenden Gleitbrettzungen
in vertikaler Richtung zum Laufflächenbelag in ungünstigem Ausmaß voneinander abweichen.
Andererseits wird durch das plattenartige Kraftübertragungselement die gewünschte
Annäherung oder Distanzierung zwischen den beiderseits des Schlitzes liegenden Gleitbrettzungen
zumindest nicht behindert bzw. durch das plattenartige Kraftübertragungselement sogar
unterstützt und/oder bewerkstelligt, sodass sich ein aktiver Einfluss auf das Führungsverhalten
bzw. auf das Ausmaß der Richtungsänderung einstellt, wenn die Taillierung des Schis
oder Snowboards via das entsprechende Geometriebeeinflussungs-Mittel belastungsabhängig
beeinflusst wird.
[0018] Durch die Maßnahmen gemäß Anspruch 2 wird die Stabilisierungs- und zugleich Geometriebeeinflussungs-Funktion
des plattenartigen Kraftübertragungselementes auf entsprechend weit reichende Längsabschnitte
des Gleitbrettkörpers übertragen. Insbesondere wird die mehrfunktionale Wirkung, d.h.
die Geometriebeeinflussungs- und Stabilisierungswirkung des plattenartigen Kraftübertragungselementes
in Bezug auf den Gleitbrettkörper in hohem Ausmaß bereitgestellt, ohne dass baulich
komplexe Maßnahmen erforderlich wären.
[0019] Die Ausgestaltung nach Anspruch 3 ergibt den Vorteil, dass das Kraftübertragungselement
mit hoher Effektivität auf den Gleitbrettkörper einwirken kann, nachdem sich das Kraftübertragungselement
über weitläufige Abschnitte des Gleitbrettkörpers erstreckt. Insbesondere wirkt ein
derartiges Kraftübertragungselement nahe der Endabschnitte des Gleitbrettkörpers auf
den Gleitbrettkörper ein, wodurch einerseits eine gute Stabilisierungsfunktion und
andererseits eine ausreichend markante Variabilität der Querschnittsform, insbesondere
der Querschnittsbreite, des Gleitbrettkörpers in zumindest einem seiner Endabschnitte
bewerkstelligt wird.
[0020] Von Vorteil ist auch die Maßnahme nach Anspruch 4, da dadurch die vom Benutzer aufgebrachten
Kräfte bzw. die vom Benutzer eingeleiteten Steuerbewegungen unter Zwischenschaltung
des Kraftübertragungselementes in genau jene Abschnitte des Gleitbrettkörpers eingeleitet
werden können, in welchen das Kraftübertragungselement die meiste bzw. beste Wirkung
gegenüber dem Gleitbrettkörper entfalten kann.
[0021] Von Vorteil ist auch eine Ausführung nach Anspruch 5, da dadurch eine hochstabile
Kopplung und eine möglichst verzögerungsfreie bzw. direkte Kraftübertragung zwischen
dem Kraftübertragungselement und dem Gleitbrettkörper geschaffen werden kann. Zudem
können dadurch die Anforderungen an die Schraubverbindung, insbesondere bezüglich
Verankerungsfestigkeit bzw. Ausreißsicherheit, reduziert werden und ist dennoch eine
hochstabile Kopplung zwischen dem Kraftübertragungselement und dem Gleitbrettkörper
erzielbar.
[0022] Von besonderem Vorteil ist auch eine Ausgestaltung nach Anspruch 6. Durch diese Konstruktion
wird erreicht, dass eine vergrößerte Einschraubtiefe bzw. eine höhere, wirksame Gewindelänge
für die schraubenartigen Befestigungsmittel der Bindungseinrichtung zur Verfügung
steht, wodurch eine hohe Ausreißfestigkeit für die schraubenartigen Befestigungsmittel
erreicht wird. Dennoch kann die Dicke bzw. die vertikale Höhe des plattenartigen Kraftübertragungselementes
relativ gering gewählt werden, sodass die insgesamte Bauhöhe des Gleitgerätes, insbesondere
die Aufstandshöhe des Benutzers des Gleitgerätes gegenüber dem Untergrund, niedrig
gehalten werden kann, obwohl dem Gleitbrettkörper ein plattenartiges Kraftübertragungselement
baulich überlagert ist. Insbesondere kann dadurch eine relativ hohe Gesamt- bzw. Gewindelänge
für die schraubenartigen Befestigungsmittel der Bindungseinrichtung gewählt werden,
wobei diese schraubenartigen Befestigungsmittel mit ausreichender Ausreißsicherheit
ausschließlich im plattenartigen Kraftübertragungselement verankert werden. Insbesondere
dringen dabei die schraubenartigen Befestigungsmittel nicht in die Oberseite des darunter
liegenden Gleitbrettkörpers ein bzw. sind die schraubenartigen Befestigungsmittel
nicht im Gleitbrettkörper verankert und ist dennoch die erforderliche Ausreißfestigkeit
problemlos erreichbar. Damit einhergehend wird ein günstiges Biegeverhalten, insbesondere
eine verbesserte Biegekennlinie für den Gleitbrettkörper erzielt, nachdem der Gleitbrettkörper
in weiten Teilabschnitten gegenüber dem plattenartigen Kraftübertragungselement in
relativ homogener Form elastisch verformbar bleibt.
[0023] Die Maßnahmen nach Anspruch 7 bieten den Vorteil, dass trotz relativ dünn ausführbarer
Plattenhöhe des plattenartigen Kraftübertragungselementes eine hohe Ausreißfestigkeit
der Schraubmittel für die Montage einer Bindungseinrichtung erreicht wird. Trotzdem
wird gewährleistet, dass das plattenartige Kraftübertragungselement mit der darauf
festgelegten Bindungseinrichtung gegenüber dem darunter angeordneten Gleitbrettkörper
in Längsrichtung möglichst frei gleitend bleibt, sodass Verspannungen zwischen den
genannten Komponenten bei Durchbiegung derselben möglichst vermieden sind.
[0024] Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 8 ist von Vorteil, dass eine in Längsrichtung
des Gleitgerätes verlaufende Führungsvorrichtung geschaffen ist, welche die Querstabilität
zwischen dem plattenartigen Kraftübertragungselement und dem Gleitbrettkörper erhöht.
Insbesondere können dadurch hohe Kräfte zwischen dem Gleitbrettkörper und dem plattenartigen
Kraftübertragungselement übertragen werden, ohne dass Abweichbewegungen auftreten
bzw. ohne dass erhöhte Gefahr von Beschädigungen der genannten Komponenten gegeben
ist. Weiters können aufgrund der partiell formschlüssigen Kopplung zwischen dem plattenartigen
Kraftübertragungselement und dem Gleitbrettkörper die zusätzlich erforderlichen Verbindungselemente
zwischen den genannten Komponenten, insbesondere Befestigungsschrauben, schwächer
dimensioniert und/oder hinsichtlich ihrer Anzahl reduziert und/oder in ihrer Positionierung
optimiert werden.
[0025] Von Vorteil sind auch die Maßnahmen nach Anspruch 9, da dadurch in jenen Abschnitten,
in welchen der Gleitbrettkörper und/oder das plattenartige Kraftübertragungselement
seine größte Dicke bzw. Stärke aufweist, ein ausgeprägter Formschluss aufgebaut ist,
welcher die Verbindungsqualität zwischen den genannten Komponenten erhöht. Dem gegenüber
reduziert sich die Ausbildung des Formschlusses in jenen Abschnitten des Gleitgerätes,
in welchen der Gleitbrettkörper und/oder das Kraftübertragungselement eine vergleichsweise
geringere Stärke bzw. Bauhöhe aufweist. Insbesondere wird dadurch vermieden, dass
der Gleitbrettkörper in jenen Abschnitten, in welchen er eine vergleichsweise niedrige
Bauhöhe aufweist, zusätzlich geschwächt wird. Ein Vorteil dieser Ausführung liegt
auch darin, dass durch die lang gestreckte, formschlüssige Kopplung eine hohe Verdrehstabilität
zwischen dem plattenartigen Kraftübertragungselement und dem Gleitbrettkörper, unter
Bezugnahme auf eine vertikal zum Laufflächenbelag verlaufende Achse, erreicht wird.
[0026] Bei den Maßnahmen nach Anspruch 10 ist von Vorteil, dass eine ausgeprägte, formschlüssige
Kopplung zwischen dem Kraftübertragungselement und dem Gleitbrettkörper hergestellt
werden kann, ohne dass die standardmäßige Aufbauweise eines Gleitbrettkörpers, insbesondere
eines Alpinschis, drastisch verändert werden müsste, um die erforderliche Belastbarkeit
und eine vorteilhafte Leichtigkeit der distalen Endabschnitte des Gleitbrettkörpers
erzielen zu können. Insbesondere können nahezu standardmäßige Aufbaumethoden, welche
sich in der Praxis vielfach bewährt haben, beibehalten werden, um das erfindungsgemäße
Gleitgerät, umfassend den Gleitbrettkörper und das darauf gelagerte bzw. abgestützte
Kraftübertragungselement, in möglichst kostengünstiger und bewährter Weise erschaffen
zu können.
[0027] Von besonderem Vorteil ist auch die Ausgestaltung nach Anspruch 11, da dadurch Verspannungen
zwischen dem plattenartigen Kraftübertragungselement und dem Gleitbrettkörper möglichst
unterbunden werden. Insbesondere wird dadurch sichergestellt, dass die Endabschnitte
des plattenartigen Kraftübertragungselementes relativ zum Gleitbrettkörper einen entsprechend
weiten Relativverschiebungsweg zurücklegen können, wenn der Gleitbrettkörper und das
plattenartige Kraftübertragungselement einer elastischen Durchbiegung unterworfen
wird, wie dies z.B. beim Befahren von Mulden und vor allem beim Durchfahren einer
Kurve auftritt. Dies begünstigt eine ausreichend markante Beeinflussung der Querschnitts-
bzw. Seitenkantengeometrie des Gleitgerätes. Weiters wird dadurch sichergestellt,
dass der Gleitbrettkörper eine möglichst ideale Biegekennlinie aufweist, nachdem er
vor allem im Bereich der Montagezone für eine Bindungseinrichtung in seinem Biegeverhalten
vom plattenartigen Kraftübertragungselement möglichst wenig beeinflusst ist, sodass
eine möglichst harmonische, gleichförmige Biegekennlinie erreicht werden kann. Durch
die Maßnahmen nach Anspruch 10 ist quasi ein Paket aus brett- bzw. plattenartigen
Elementen geschaffen, welches in Längsrichtung verlaufende Relativbewegungen zwischen
der Unterseite des plattenartigen Kraftübertragungselementes und der Oberseite des
Gleitbrettkörpers zulässt, wenn die Gesamtkonstruktion einer bogenförmigen, elastischen
Durchbiegung unterworfen wird. Gleichzeitig wird aber Abweich- bzw. Ablösebewegungen
in Querrichtung zur Längsachse des Gleitgerätes erhöhter Widerstand entgegengebracht
bzw. werden derartige Querverschiebungen möglichst vollständig unterbunden. Auch dadurch
wird das Fahr- bzw. Gleitverhalten des erfindungsgemäßen Schis oder Snowboards begünstigt.
[0028] Die Ausgestaltung nach Anspruch 12 erlaubt eine statische Voreinstellung der jeweils
gewünschten Geometrie des Gleitbrettkörpers in Abhängigkeit von den individuellen
Wünschen des Benutzers und/oder eine dynamische Veränderung der Geometrie des Gleitbrettkörpers
während seines Gebrauchs, wodurch der Gleitbrettkörper eine verbesserte Agilität aufweist.
Zudem wird mit einem baulich möglichst einfachen und langfristig funktionszuverlässigen
Mittel ein interessantes Fahrverhalten bzw. ein variantenreiches Einsatzspektrum eröffnet,
wodurch der Benutzer erhöhte Freude bzw. erhöhten Spaß an der Benutzung des erfindungsgemäßen
Gleitgerätes haben kann.
[0029] Eine besonders robuste und baulich vorteilhafte Ausgestaltung eines Geometriebeeinflussungs-Mittels
ist in Anspruch 13 bzw. 14 angegeben. Insbesondere können damit hohe Stellkräfte zwischen
dem Geometriebeeinflussungs-Mittel bzw. dem plattenartigen Kraftübertragungselement
und dem Gleitbrettkörper übertragen werden, ohne dass besonders aufwändige bzw. kostenintensive
Modifikationen am Schi oder Snowboard erforderlich sind.
[0030] Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 15 ist von Vorteil, dass ein robustes und möglichst
kostengünstig aufbaubares Geometriebeeinflussungs-Mittels geschaffen ist, welches
zudem eine hohe Wirkungsbandbreite hinsichtlich einer Veränderung der Querschnittsgeometrie
bzw.
[0031] Seitenform des Gleitbrettkörpers ermöglicht. Insbesondere wird in einfacher und zuverlässiger
Art und Weise eine Umsetzung einer längsgerichteten Bewegung in anteilige Querbewegungen
erzielt, wobei diese Ausgestaltung auch unter den üblicherweise vorhandenen, relativ
rauen Einsatzbedingungen des Gleitgeräts, insbesondere des Wintersportgeräts, möglichst
funktionsstabil bzw. funktionszuverlässig bleibt.
[0032] Bei der Ausführung nach Anspruch 16 ist von Vorteil, dass ein so genanntes Sandwich-Compound-Element
geschaffen ist, welches als plattenartiges Kraftübertragungselement fungiert. Insbesondere
ist dadurch eine Aufbauweise genutzt, welche sich bei der Produktion von brettartigen
Gleitgeräten, insbesondere von Wintersportgeräten, vielfach und langjährig bewährt
hat. Vor allem ist dadurch ein besonders stabiles und den jeweiligen Anforderungen
bestmöglich gerecht werdendes, plattenartiges Kraftübertragungselement geschaffen,
dessen Herstellungskosten möglichst niedrig gehalten werden können, nachdem die beim
Produzenten des Gleitgerätes ohnedies vorhandenen, maschinellen Einrichtungen und
Werkstoffe auch zur Schaffung des plattenartigen Kraftübertragungselementes eingesetzt
bzw. genutzt werden können. Außerdem können dadurch plattenartige Kraftübertragungselemente
geschaffen werden, welche ein gutes Verhältnis zwischen Festigkeit und Leichtgewichtigkeit
aufweisen. Von besonderem Vorteil ist weiteres, dass dadurch das plattenartige Kraftübertragungselement
einen Teil der erforderlichen, statischen Gesamtfestigkeit ideal übernehmen kann,
sodass der darunter liegende Gleitbrettkörper in seinem Aufbau entsprechend schwächer
dimensioniert werden kann, ohne dass Probleme bezüglich Robustheit oder Alltagstauglichkeit
des gesamten Gleitgerätes auftreten.
[0033] Durch die Maßnahmen nach Anspruch 17 ist ein plattenartiges Kraftübertragungselement
geschaffen, welches den jeweiligen technischen Anforderungen in günstiger Art und
Weise gerecht wird. Insbesondere kann ein derartiges Kraftübertragungselement den
auftretenden Belastungen problemlos standhalten bzw. können damit die erforderlichen
Kräfte mit hoher Zuverlässigkeit übertragen bzw. aufgenommen werden. Zudem kann ein
derartiges, plattenartiges Kraftübertragungselement relativ leichtgewichtig und dennoch
ausreichend stabil ausgeführt werden. Ein weiterer wesentlicher Vorteil liegt darin,
dass die für den Bau von herkömmlichen Schiern bzw. Snowboards erforderlichen Komponenten
auch für das plattenartige Kraftübertragungselement Verwendung finden, wodurch eine
möglichst kostengünstige Produktion erzielbar ist. Dieser Produktionskostenvorteil
wird auch dadurch verstärkt, dass die zur Herstellung von herkömmlichen Schiern oder
Snowboards erforderlichen Maschinen auch zur Herstellung des plattenartigen Kraftübertragungselementes
genutzt werden können, sodass eine erhöhte Wirtschaftlichkeit für den Produzenten
eines erfindungsgemäßen Gleitgerätes erreicht werden kann. Zudem kann das für die
Herstellung von Schiern oder Snowboards bereits vorhandene Know-How auch zur Schaffung
qualitativ hochwertiger, plattenartiger Kraftübertragungselemente genutzt werden.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil liegt darin, dass ein optisch möglichst ansprechendes
bzw. vorteilhaftes Erscheinungsbild des Gleitgerätes erzielt werden kann, nachdem
das plattenartige Kraftübertragungselement und der eigentliche Gleitbrettkörper eine
optisch bzw. designerisch relativ homogene Einheit bilden können. Insbesondere sind
auch für das plattenartige Kraftübertragungselement jene Dekorationsverfahren bzw.
Dekorationsoptionen anwendbar, welche auch für herkömmliche Schi oder Snowboards in
bewährter Weise bereits Anwendung finden. Insbesondere kann das Erscheinungsbild des
plattenartigen Kraftübertragungselementes ideal auf das Erscheinungsbild des damit
zu kombinierenden, darunter liegenden Gleitbrettkörpers abgestimmt werden. Dadurch
wird also einerseits ein gutes bzw. harmonisches Erscheinungsbild und zusätzlich eine
technische Produktionsvereinfachung erreicht, die sich unter anderem in einer verbesserten
Wirtschaftlichkeit auswirkt.
[0034] Ein vor allem den festigkeitsrelevanten, gestalterischen und wirtschaftlichen Anforderungen
besonders gerecht werdendes Kraftübertragungselement wird durch die Maßnahmen gemäß
Anspruch 18 erreicht.
[0035] Durch die Maßnahmen gemäß Anspruch 19 wird ein möglichst ungehinderter Längsausgleich
zwischen dem plattenartigen Kraftübertragungselement und dem Gleitbrettkörper erzielt,
wodurch sich ein verbessertes Biegeverhalten, insbesondere eine möglichst ideale Biegekennlinie
der Gesamtkonstruktion, besser erreichen lässt. Außerdem können derartige Längsausgleichsbewegungen
möglichst effektiv in Bewegungen bzw. Stellkräfte zur Veränderung der Querschnittsform
des Gleitbrettkörpers umgesetzt werden. Zudem können dadurch Abrieberscheinungen bzw.
Kratzspuren vermieden werden, sodass ein längerfristig ansehnliches Erscheinungsbild
des Schis oder Snowboards im Bereich der Relativverschiebungszonen zwischen dem Kraftübertragungselement
und dem Gleitbrettkörper erreicht wird.
[0036] Durch die Maßnahmen nach Anspruch 20 wird in vorteilhafter Weise erreicht, dass die
mit dem erfindungsgemäßen Schi oder Snowboard erzielbare Performance bzw. das dadurch
erreichbare Fahrverhalten entscheidend verbessert bzw. hoch gehalten wird. Insbesondere
kann die Spurführung bzw. die Kontrollierbarkeit des angegebenen Schis oder Snowboards
deutlich verbessert bzw. positiv beeinflusst werden. Darüber hinaus kann einerseits
eine ausreichend markante Querschnittsvariabilität erreicht werden und kann dennoch
eine gute Führungsqualität, insbesondere Spurstabilität, und ein berechenbares Kurvenverhalten
für den Benutzer des angegebenen Gleitgerätes gewährleistet werden.
[0037] Die Ausgestaltung nach Anspruch 21 bietet den Vorteil, dass ein guter Kompromiss
zwischen einer ausreichend markanten Variabilität des Querschnitts bzw. der Seitenform
des Gleitgeräts und einer ausreichenden Stabilität zur Erzielung eines guten Fahr-
bzw. Kurvenverhaltens gewährleistet ist. Insbesondere weist ein derart ausgeführter
Schi bzw. ein derart ausgeführtes, geometrievariables Snowboard eine hohe Praxistauglichkeit
auf.
[0038] Schließlich sind auch die Maßnahmen nach Anspruch 22 von Vorteil, da dadurch ein
in Draufsicht im Wesentlichen X-förmiger, beidseitig gespaltener Gleitbrettkörper
geschaffen wird, dessen Fahr- bzw. Kurvenverhalten auch dann ausreichend markant veränderbar
bzw. veränderlich ist, wenn die beiden Enden nur einer relativ geringen Geometriebeeinflussung
bzw. Aufspreizung unterworfen werden. Insbesondere ist es dadurch ermöglicht, mit
geringen Belastungen der stirnseitigen Gleitbrettzungen des Gleitbrettkörpers relativ
markante Querschnitts- bzw. Seitenformveränderungen herbeizuführen. Durch diese Ausgestaltung
können also die Material- bzw. Werkstoffbelastungen des Gleitbrettkörpers relativ
gering gehalten werden und ist für den Benutzer dennoch eine ausreichend spürbare
Veränderung des Fahr- bzw. Kurvenverhaltens erreichbar.
[0039] Vorteilhafte Ausprägungen der Erfindung werden im Nachfolgenden anhand der in den
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
[0040] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein brettartiges Gleitgerät, insbesondere einen Schi mit längsmittig verlaufenden
Schlitzen und einem Geometriebeeinflussungs-Mittel zur Erzielung einer belastungsabhängig
variablen Querschnittsgeometrie in vereinfachter, perspektivischer Ansicht;
- Fig. 2
- den Gleitbrettköper nach Fig. 1 ohne dem Geometriebeeinflussungs-Mittel in vereinfachter,
schematischer Draufsicht;
- Fig. 3
- einen Schi ähnlich zu Fig. 1 in Ansicht von oben;
- Fig. 4
- den Schi nach Fig. 3, geschnitten gemäß den Linien IV-IV in Fig. 3;
- Fig. 5
- den Schi nach Fig. 3, geschnitten gemäß den Linien V-V in Fig. 3;
- Fig. 6
- den Schi nach Fig. 3, geschnitten gemäß den Linien VI-VI in Fig. 3;
- Fig. 7
- ein brettartiges Gleitgerät mit einer anderen Ausführungsform eines Überbrückungselementes
für den längsmittig verlaufenden Schlitz des Gleitbrettkörpers in vereinfachter, schematischer
Querschnittsdarstellung;
- Fig. 8
- ein brettartiges Gleitgerät mit einer weiteren Ausführungsform eines Überbrückungselementes
für den längsmittig verlaufenden Schlitz in vereinfachter, schematischer Querschnittsdarstellung;
- Fig. 9
- eine weitere Ausführungsform eines in seiner Seitenform variablen, brettartigen Gleitgerätes,
insbesondere eines Schis, in vereinfachter, schematischer Querschnittsdarstellung;
- Fig. 10
- ein plattenartiges Kraftübertragungselement und einen Gleitbrettkörper in vereinfachter,
schematischer Querschnitts- und Explosionsdarstellung;
- Fig. 11
- einen Teilabschnitt der Unterseite eines plattenartigen Kraftübertragungselementes
in vereinfachter, beispielhafter Darstellung.
[0041] Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen
werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß
auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen
werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben,
unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen
und sind diese bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen. Weiters
können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen,
unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische oder
erfindungsgemäße Lösungen darstellen.
[0042] Sämtliche Angaben zu Wertebereichen in gegenständlicher Beschreibung sind so zu verstehen,
dass diese beliebige und alle Teilbereiche daraus mit umfassen, z.B. ist die Angabe
1 bis 10 so zu verstehen, dass sämtliche Teilbereiche, ausgehend von der unteren Grenze
1 und der oberen Grenze 10 mitumfasst sind, d.h. sämtliche Teilbereich beginnen mit
einer unteren Grenze von 1 oder größer und enden bei einer oberen Grenze von 10 oder
weniger, z.B. 1 bis 1,7, oder 3,2 bis 8,1 oder 5,5 bis 10.
[0043] In den Fig. 1 bis 6 ist eine bevorzugte Ausführungsform eines brettartigen Gleitgerätes
1 mit belastungsabhängig variierender Geometrie gezeigt. Insbesondere ist ein Schi
2 schematisch dargestellt, dessen Querschnittsgeometrie oder Taillierung in Abhängigkeit
von der auftretenden Belastung beim Aufkanten auf die seitlichen Steuerkanten variiert,
wobei in diesen Figuren nur die wesentlichsten Komponenten beispielhaft dargestellt
sind. Außerdem werden in einzelnen Figuren lediglich die wesentlichsten Teilkomponenten,
insbesondere der Gleitbrett-Grundkörper und das Mittel zur Beeinflussung der Geometrie
des Gleitbrettkörpers veranschaulicht.
[0044] Bevorzugt ist das brettartige Gleitgerät 1 durch einen Schi 2 oder durch ein Snowboard
gebildet. In bekannter Weise ist ein derartiger Schi 2 paarweise zu verwenden, wohingegen
der Benutzer eines Snowboards mit beiden Füßen auf einem einzigen Gleitbrettkörper
abgestützt ist. Zur Verbindung der Füße des Benutzers mit dem Gleitgerät 1 umfasst
dieses zumindest eine Bindungseinrichtung 3, welche als Sicherheits-Auslösebindung
oder als unnachgiebig kuppelnde Bindung ausgeführt sein kann.
[0045] Das brettartige Gleitgerät 1 ist in Sandwich- oder Monocoque-Bauweise ausgeführt.
D.h., dass eine Mehrzahl von Schichten adhäsiv miteinander verbunden sind und insgesamt
den einstückigen Grundkörper des Gleitgerätes 1 bilden. In an sich bekannter Weise
bilden diese Schichten zumindest einen festigkeitsrelevanten Obergurt 4, zumindest
einen festigkeitsrelevanten Untergurt 5 und zumindest einen dazwischen angeordneten
Kern 6 aus. Der Obergurt 4 und/oder der Untergurt 5 kann dabei aus zumindest einer
Kunststoffschicht und/oder metallischen Schicht und/oder Faserschicht und/oder Epoxydharzschicht
oder dgl. gebildet sein. Der Kern 6 kann - wie an sich bekannt - aus Holz und/oder
aus Schaumkunststoffen bestehen. Der Kern 6 distanziert dabei im Wesentlichen den
festigkeitsrelevanten Obergurt 4 gegenüber dem festigkeitsrelevanten Untergurt 5 des
Gleitgerätes 1.
[0046] Die Oberseite 7, d.h. die obere Außenfläche des Gleitgerätes 1, wird durch eine Deckschicht
8 gebildet, welche überwiegend eine Schutz- und Dekorfunktion erfüllt. Die Unterseite
9, d.h. die untere Oberfläche des Gleitgerätes 1, wird durch einen Laufflächenbelag
10 gebildet, welcher möglichst gute Gleiteigenschaften gegenüber dem entsprechenden
Untergrund, insbesondere gegenüber Schnee oder Eis, aufweist. Die Deckschicht 8 kann
sich dabei zumindest abschnittsweise auch über die Seitenwangen des brettartigen Gleitgerätes
1 erstrecken und gemeinsam mit dem Laufflächenbelag 10 einen kastenartigen Aufbau
bilden, wie dies vor allem der Querschnittsdarstellung gemäß Fig. 4 zu entnehmen ist.
Die seitlichen Ränder des Laufflächenbelages 10 werden bevorzugt von Steuerkanten
11, 12, vorzugsweise aus Stahl, begrenzt, um auch auf relativ hartem Untergrund eine
möglichst exakte bzw. weitgehend rutschsichere Führung des Gleitgerätes 1 zu ermöglichen.
Die für die Steuerung bzw. Führung des Gleitgerätes 1 wesentlichen Steuerkanten 11,
12 sind dabei mit dem Aufbau, insbesondere mit der Laufsohle bzw. dem Untergurt 5
des Gleitgerätes 1 starr verbunden. Bevorzugt sind die Steuerkanten 11, 12 - wie an
sich bekannt - form- und kraftschlüssig im Gleitgeräteaufbau festgelegt. Analog dazu
ist der Laufflächenbelag 10 über seine gesamte, dem Kern 6 zugewandte Flachseite mit
dem Gleitgeräteaufbau, insbesondere mit dessen Untergurt 5 fest verbunden. Bevorzugt
ist der Laufflächenbelag 10 vollflächig mit den umliegenden Bauelementen des Gleitgerätes
1 verklebt. Der Laufflächenbelag 10 bzw. die Unterseite 9 des Gleitgerätes 1 ist im
ursprünglichen, unbelasteten Zustand des Gleitgerätes 1 im Querschnitt durch den Bindungsmontageabschnitt
gemäß Fig. 4 gerade bzw. flach ausgeführt, sodass am Gleitgerät 1 im unbelasteten
Ausgangszustand eine im Wesentlichen ebene Unterseite 9 bzw. Laufsohle vorliegt.
[0047] Der vorhergehend geschilderte Aufbau bestimmt maßgeblich die Festigkeit, insbesondere
das Biegeverhalten und die Torsionssteifigkeit des brettartigen Gleitgerätes 1. Diese
Festigkeitswerte werden durch die verwendeten Materialien und Schichtstärken und durch
die angewandten Verbindungsmethoden vorbestimmt bzw. vorgegeben. Wesentlich ist, dass
das angegebene, brettartige Gleitgerät 1 zumindest ein Geometriebeeinflussungs-Mittel
19 umfasst, welches eine belastungsabhängig variable und/oder eine manuell veränderbare,
insbesondere eine voreinstellbare Querschnittgeometrie oder Taillierung des Gleitgerätes
1 ermöglicht. Unter Taillierung ist dabei der so genannte "Sidecut" bzw. Seitenkantenradius
des Gleitgerätes 1 zu verstehen. Die baulich vordefinierte Taillierung des Gleitgerätes
1 ergibt also eine in Längsrichtung des Gleitgerätes 1 variierende Breite 13 des Gleitgerätes
1.
[0048] Das Geometriebeeinflussungs-Mittel 19 des Gleitgerätes 1 umfasst Bezug nehmend auf
die Breite 13 des Gleitgerätes 1 zumindest im mittleren Abschnitt des Gleitgerätes
1 wenigstens einen Schlitz 14. Dieser Schlitz 14 im Gleitbrettkörper verläuft hinsichtlich
seiner Längserstreckung in Längsrichtung des Gleitgerätes 1 und hinsichtlich seiner
Tiefenrichtung - Pfeil 15 - ausgehend von der Oberseite 7 des Gleitgerätes 1 in Richtung
zum Laufflächenbelag 10. Bezüglich seiner Längsrichtung verläuft der zumindest eine
Schlitz 14 im Wesentlichen parallel zur Längsrichtung des Gleitgerätes 1, wie dies
am besten aus Fig. 1 ersichtlich ist. Der zumindest eine Schlitz 14 entlang des Längsmittelabschnittes
des Schi 2 ist derart dimensioniert und derart ausgebildet, dass eine Querschnittsschwächung
des Gleitgerätes 1 bewirkt wird und insbesondere die Steifigkeit bzw. Maßhaltigkeit
des Gleitgerätes 1 quer zu seiner Längsrichtung reduziert wird.
[0049] Wie am besten aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist der Schlitz 14 zumindest im vorderen
Abschnitt, d.h. im Teilabschnitt zwischen der Bindungseinrichtung 3 und dem vorderen
Ende des Gleitgerätes 1 ausgebildet. Bevorzugt ist ein derartiger Schlitz 14 auch
im hinteren Abschnitt des Gleitgerätes 1, d.h. im Abschnitt zwischen der Bindungseinrichtung
3 und dem hinteren Ende des Gleitgerätes 1 ausgeführt. Alternativ dazu kann sich der
zumindest eine Schlitz 14 auch über den Bindungsmontageabschnitt des Gleitgerätes
1 erstrecken, d.h. ausgehend vom vorderen Ende des Gleitgerätes 1 durchgängig in Richtung
zum hinteren Ende des Gleitgerätes 1 verlaufen. In diesem Fall erstreckt sich dieser
Schlitz 14 im Bereich des Längsmittelabschnittes des Gleitgerätes 1, insbesondere
in dessen Bindungsmontageabschnitt, nur über einen Teilabschnitt der Querschnittshöhe
des Gleitgerätes 1, sodass er im Bindungsmontageabschnitt in Art einer Nut ausgeführt
ist.
[0050] Der in zumindest einem Endabschnitt, bevorzugt in beiden Endabschnitten des Gleitgerätes
1 ausgebildete Schlitz 14 durchsetzt in zumindest einem der Endabschnitte des Gleitgerätes
1 alle festigkeits- bzw. steifigkeitsrelevanten Bauelemente des Gleitbrettkörpers
bzw. Gleitgerätes 1. D.h., dass der zumindest eine Schlitz 14 in zumindest einem der
Endabschnitte des Gleitgerätes 1 einen gespalteten Endabschnitt des Gleitgerätes 1
ausbildet.
[0051] Der Schlitz 14 definiert also zumindest einen schwalbenschwanzförmigen Endabschnitt
an zumindest einem Ende des Gleitgerätes 1. Diese Schlitzung bzw. Splittung des vorderen
und/ oder hinteren Endes des Gleitbrettkörpers ergibt zumindest eine erste und eine
zweite Gleitbrettzunge 16, 17 je Endabschnitt des Gleitgerätes 1. Die erste und zweite
Gleitbrettzunge 16, 17 sind dabei im Wesentlichen voneinander unabhängig relativbeweglich.
D.h., dass die erste Gleitbrettzunge 16 gegenüber der zweiten Gleitbrettzunge 17 in
statischer bzw. mechanischer Hinsicht weitgehend entkoppelt ist, wenn man nur den
eigentlichen Gleitbrettkörper betrachtet, wie er in Fig. 2 beispielhaft ersichtlich
ist. Diese mechanische Entkoppelung wird durch den zwischen der ersten und zweiten
Gleitbrettzunge 16, 17 liegenden Schlitz 14 bewerkstelligt, welcher sich ausgehend
von zumindest einem der äußersten Enden des Gleitgerätes 1 in Richtung zur Längsmitte
des Gleitgerätes 1 erstreckt. Insbesondere durchtrennt der Schlitz 14 zumindest einen
Endabschnitt des Gleitgerätes 1 völlig, d.h. innerhalb seiner gesamten Querschnittshöhe,
wobei der Schlitz 14 außerdem bis zum äußersten Ende des Gleitgerätes 1 reicht, sodass
der vorhergehend definierte, schwalbenschwanzförmige Endabschnitt des Gleitgerätes
1, insbesondere des Schi 2 ausgebildet wird.
[0052] Aus den Darstellungen gemäß den Fig. 5, 6 ist klar zu erkennen, dass der zumindest
eine Schlitz 14 den hinsichtlich der Statik bzw. Festigkeit des Gleitgerätes 1 relevanten
Obergurt 4 im Wesentlichen innerhalb der Längserstreckung des Schlitzes 14 in einen
ersten bzw. linken und in einen zweiten bzw. rechten Obergurtstrang 4a und 4b unterteilt
bzw. trennt. D.h., dass der Obergurt 4 aufgrund der Ausbildung des Schlitzes 14 im
Wesentlichen innerhalb des Längsabschnittes des Schlitzes 14 unterbrochen bzw. durchtrennt
wird und in zumindest zwei Obergurtstränge 4a, 4b aufgeteilt ist. Entsprechendes gilt
für den Untergurt 5, der zumindest innerhalb des Längsabschnittes des Schlitzes 14
ebenso in einen ersten bzw. linken und in einen zweiten bzw. rechten Untergurtstrang
5a und 5b unterteilt bzw. getrennt ist. Der festigkeitsrelevante Obergurt 4 und auch
der festigkeitsrelevante Untergurt 5 werden also mittels dem längs verlaufenden Schlitz
14 unterbrochen bzw. aufgespalten, sodass das Gleitgerät 1 in seiner Quersteifigkeit
wesentlich reduziert wird und insbesondere eine Verstellung der derart gebildeten
Gleitbrettzungen 16, 17 relativ zueinander ermöglicht ist, wenn das Gleitgerät 1 bzw.
der Schi 2 entsprechenden Kantenbelastungen ausgesetzt ist und/oder wenn ein entsprechendes
Geometriebeeinflussungs-Mittel 19, beispielsweise ein manuell voreinstellbares Stellmittel,
insbesondere ein Spreizmittel 20, zur Anwendung kommt.
[0053] Um unter realen Einsatzbedingungen bzw. Belastungen des Gleitgerätes 1 eine entsprechende,
elastische Querschnittsverformung, insbesondere eine Streckung bzw. Aufweitung der
Querschnittsbreite quer zur Längsrichtung des Gleitgerätes 1 und im wesentlichen in
einer parallelen Ebene zu dessen Laufflächenbelag 10 bewirken zu können, erstreckt
sich der Schlitz 14 bzw. erstrecken sich mehrere in Längsrichtung des Gleitgerätes
1 aneinander gereihte Schlitze 14 über 40 bis 80 %, bevorzugt über ca. 60 % der Länge
des Gleitgerätes 1. Unabhängig davon oder in Kombination hierzu, erstreckt sich der
am vorderen Ende des Gleitbrettkörpers ausgebildete Schlitz 14 über 50 % bis 90 %,
bevorzugt über ca. 75 % des Abschnittes zwischen der Bindungseinrichtung 3 und dem
vorderen Ende des Gleitgerätes 1.
[0054] Besonders vorteilhaft ist es, wenn sich der Schlitz 14 bis in den vorderen Schaufelabschnitt
des Schi 2 erstreckt und somit auch im Schaufelabschnitt ausgebildet ist, wie dies
in Fig. 1 beispielhaft dargestellt ist. Insbesondere ist es günstig, wenn sich der
Schlitz 14 innerhalb des vorderen Schaufelabschnittes durchgängig bis zum vorderen
Ende der Schispitze erstreckt. Der nach oben gekrümmte Schaufelabschnitt, welcher
durch diese Krümmung eine relativ hohe Quersteifigkeit aufweist, wird dadurch in seiner
Torsions- bzw. Quersteifigkeit maßgeblich beeinflusst, wobei von einem derartigen
Schi 2 mit zumindest einem gesplitteten Endabschnitt einerseits die notwendigen Stabilitätserfordernisse
erfüllt werden können und andererseits die gewünschten, elastischen Verformungen eintreten
können. Diese elastischen Verformungen können dabei durch die während der Benutzung
auftretenden Biegebelastungen auf den Schi 2 generiert werden bzw. unter der Einwirkung
von Stellkräften eines individuell einstellbaren Stellmittels erzielt werden. Im Durchschnitt
können durch das jeweilige Querschnittsbeeinflussungs-Mittel 19 Veränderungen des
effektiven Kurvenradius des Schi 2 von bis zu 6 m erzielt werden. Insbesondere kann
dadurch eine Veränderung des Taillierungsradius des Schi 2 im Bereich von mehreren
Metern erreicht werden, ohne dass baulich komplexe, kostenintensive oder das Gewicht
des Schi 2 deutlich erhöhende Maßnahmen ergriffen werden müssen. Ein derartiger Verstellbereich
für den effektiven Kurvenradius, der mit einem solchen Schi 2 unter Einsatz seiner
Steuerkanten 11, 12 auf einem entsprechenden Untergrund aus Schnee gezogenen werden
kann, ist dabei auch für Benutzer mit durchschnittlichem Fahrkönnen bzw. auch für
Benutzer, welche nur gelegentlich Schisport betreiben, deutlich erkenn- bzw. spürbar.
Somit kann die Nutzungsakzeptanz erhöht bzw. die Freude an der Benutzung derartiger
Schier 2 deutlich gesteigert werden.
[0055] Vorzugsweise nimmt eine Breite 18 des Schlitzes 14 ausgehend von der Oberseite 7
des Gleitgerätes 1 in Richtung zum Laufflächenbelag 10 hin ab. D.h., dass der Schlitz
14 in Querschnittsbetrachtung bevorzugt keilförmig in Richtung zum Laufflächenbelag
10 verläuft, wobei die größte Breite 18 im Übergangsbereich zur Oberseite 7 des Gleitgerätes
1 ausgebildet ist.
[0056] Wie den Darstellungen gemäß den Fig. 1 bzw. 3 bis 6 weiters zu entnehmen ist, umfasst
das brettartige Gleitgerät 1 zumindest ein Geometriebeeinflussungs-Mittel 19, welches
ausgebildet ist, um die Querschnittsgeometrie des Gleitgerätes 1 in zumindest einem
der Endabschnitte des Gleitgerätes 1 verändern bzw. beeinflussen zu können. Beim gezeigten
Ausführungsbeispiel ist als Geometriebeeinflussungs-Mittel 19 ein Spreizmittel 20
ausgebildet, welches in Abhängigkeit der belastungsabhängigen Durchbiegung des Gleitgerätes
1 eine Variation der Breite 18 des Schlitzes 14 und somit eine belastungsabhängige
Veränderung der Taillierung bzw. der Breite 13 des Gleitgerätes 1 innerhalb der Längserstreckung
des Schlitzes 14 bewirkt. Das Spreizmittel 20 ist dabei derart ausgebildet, dass die
beiden Gleitbrettzungen 16, 17 quer zur Längsrichtung des Gleitgerätes 1 und im wesentlichen
parallel zu dessen Laufflächenbelag 10 auseinander gespreizt werden, wenn das Gleitgerät
1 einer Durchbiegung unterworfen wird, wie dies vor allem bei Kurvenfahrten mit dem
Gleitgerät 1, insbesondere beim so genannten "Carven" auftritt. Je stärker dabei das
Gleitgerät 1 durchgebogen wird, desto weiter öffnet sich der Schlitz 14 bzw. desto
größer wird ein Spreizwinkel 21 zwischen den Längsmittelachsen der beiden zueinander
benachbart liegenden Gleitbrettzungen 16, 17. Das Spreizmittel 20 verbreitert also
zumindest einen Endabschnitt des Gleitgerätes 1, wenn eine elastische Aufbiegung des
entsprechenden Endabschnittes des Gleitgerätes 1 um eine Querachse des Gleitgerätes
1 erfolgt, wie dies vor allem aus den Darstellungen des Geometriebeeinflussungs-Mittels
19 gemäß den Fig. 1 und 3 klar erkennbar ist.
[0057] Günstig ist, dass der zumindest eine Schlitz 14, welcher die festigkeitsrelevanten
Bauelemente bzw. Lagen und Schichten des Gleitgerätes 1 in wenigstens einem Endabschnitt
des Gleitgeräts 1 durchtrennt und somit zwei im Wesentlichen parallel zueinander verlaufende
Gleitbrettzungen 16, 17 in wenigstens einem der Endabschnitte des Gleitgerätes 1 ausbildet,
mit einem elastisch dehnbaren Überbrückungselement 22 versehen bzw. verkleidet ist.
Dieses elastisch dehnbare Überbrückungselement 22 ist bevorzugt durch eine einstückige,
elastisch dehn- und rückstellbare Kunststoffschicht 23 gebildet, sodass ein breitenvariables
Überbrückungselement 22 zwischen den beiden Gleitbrettzungen 16, 17 ausgebildet ist.
Insbesondere ist das elastisch dehnbare Überbrückungselement 22 zumindest quer zur
Längserstreckung des Schlitzes 14 bzw. des Gleitgerätes 1 elastisch dehn- und rückstellbar
ausgeführt. Die elastische Dehn- und Rückstellbarkeit des Überbrückungselementes 22
kann dabei durch die der Kunststoffschicht 23 innewohnenden Elastizitätseigenschaften
und/oder durch die Formgebung, insbesondere die Querschnittsform des Überbrückungselementes
22 bewerkstelligt werden. Insbesondere kann das Überbrückungselement 22 bzw. die Kunststoffschicht
23 zumindest eine Dehnungsfalte 24 oder ähnliche, für eine Breitenvariation dienliche
Formgebungen, wie z.B. eine falzartige Umlenkung, eine bogenförmige Ausbuchtung oder
dgl. aufweisen.
[0058] Das Überbrückungselement 22 ist darüber hinaus derart ausgeführt, dass es einen Durchtritt
oder eine Überleitung von Schnee innerhalb des Schlitzes 14, ausgehend vom Laufflächenbelag
10 in Richtung zur Oberseite 7 des Gleitgerätes 1 unterbindet. Das Überbrückungselement
22 erfüllt also die Funktion einer zumindest in Querrichtung elastisch dehn- und rückstellbaren
Sperrschicht, die außerdem einen Durchtritt bzw. eine Überleitung von Schnee oder
Eis zwischen der Unterseite 9 und der Oberseite 7 des Gleitgerätes 1 und umgekehrt
verhindert. Das Überbrückungselement 22 kann dabei ein elastisch dehnbares Zwischenstück
des Laufflächenbelages 10 darstellen, wie dies vor allem aus den Fig. 5, 6 ersichtlich
ist.
[0059] Das Überbrückungselement 22 für den Schlitz 14 im Laufflächenbelag 10 bzw. im Gleitgerät
1 weist also einen bezüglich seiner Querschnittsform reversibel veränderbaren, insbesondere
elastisch dehn- und rückstellbaren Dehnungsabschnitt 25 auf. Bei ausreichend hoher
Elastizität des Überbrückungselementes 22, insbesondere bei Ausbildung einer elastomeren
bzw. gummiartigen Kunststoffschicht 23, ist es dabei möglich, eine plattenartige bzw.
ebenflächige Kunststoffschicht 23 zwischen den beiden Gleitbrettzungen 16, 17 auszubilden.
[0060] Bevorzugt ist das Überbrückungselement 22 vor allem hinsichtlich seiner Querschnittsform
reversibel veränderlich, insbesondere erweiterbar und stauchbar ausgeführt. Hierfür
kann das Überbrückungselement 22 die vorhergehend angegebene Dehnungsfalte 24 aufweisen.
Beispielsweise kann der formveränderliche Querschnitt bzw. Dehnungsabschnitt 25 durch
zumindest eine bogenförmige Umlenkung 26 im Querschnittsverlauf des Überbrückungselementes
22 gebildet sein. Insbesondere kann dieser Dehnungsabschnitt 25 durch eine Ein- bzw.
Ausbuchtung im Querschnittsverlauf des Überbrückungselementes 22 gebildet sein, wie
dies am Besten aus den Fig. 5 bis 9 ersichtlich ist. Eine Scheitellinie 27 bzw. ein
Scheitelpunkt der schleifen- bzw. bogenförmigen Umlenkung 26 bzw. der kuppelartigen
Umformung des Überbrückungselementes 22 liegt dabei in Querschnittsbetrachtung oberhalb
einer durch die Unterseite 9 gebildeten Gleitfläche des Laufflächenbelages 10. Der
Querschnitt des Überbrückungselementes 22 ist bevorzugt derart gewählt, dass innerhalb
der Längserstreckung des Überbrückungselementes 22 wenigstens eine im Wesentlichen
parallel zur Längsmittelachse des Gleitgerätes 1 verlaufende Vertiefung 28 ausgebildet
ist. Diese Vertiefung 28 ist dabei in der Unterseite 9 des Gleitgerätes 1 ausgebildet
und erstreckt sich somit ausgehend von der Gleitfläche an der Unterseite 9 des Laufflächenbelages
10 zumindest partiell in Richtung zur Oberseite 7 des Gleitgerätes 1.
[0061] Wie am besten aus den Fig. 5, 6 ersichtlich ist, weist das Überbrückungselement 22
bevorzugt zwei in Längsrichtung des Gleitgerätes 1 verlaufende, in Querschnittsbetrachtung
kuppelförmig nach oben weisende und im Wesentlichen parallel zueinander verlaufende,
schleifenförmige Umlenkungen 26 auf. Das Überbrückungselement 22 kann aus jeglichem,
möglichst reißfesten und elastisch verformbaren Material gebildet sein. Bevorzugt
ist das Überbrückungselement 22 aus einer streifenförmigen Kunststoffsschicht 23,
insbesondere aus einem elastomeren Kunststoff, gebildet, wobei das Überbrückungselement
22 bevorzugt mittels einem Spritzgussverfahren hergestellt wird und dabei die gewünschte
Profilierung bzw. Querschnittsform erhält. Gegebenenfalls kann das Überbrückungselement
22 auch aus einem nicht formgespritzten Kunststoff, insbesondere aus einem textilen
Werkstoff, gebildet sein. Ein solcher textiler bzw. gewebter Werkstoff ist dabei bevorzugt
mit einer Beschichtung, insbesondere aus einem elastomeren Kunststoff, versehen.
[0062] Eine Dicke 29 des Überbrückungselements 22 entspricht bevorzugt in etwa einer Dicke
30 des Laufflächenbelages 10. Demnach beträgt eine Dicke 29 des Überbrückungselementes
22 zweckmäßigerweise zwischen 0,1 mm bis 2 mm, insbesondere beträgt die Dicke 29 des
Überbrückungselementes 22 in etwa 1 mm.
[0063] Das Überbrückungselement 22 soll neben entsprechenden Elastizitätseigenschaften auch
möglichst durchschlagfest bzw. reißfest ausgeführt sein. Insbesondere ist das Überbrückungselement
22 derart robust bzw. reißfest ausgeführt, dass bei Abstützung der Spitze eines herkömmlichen
Schistockes auf dem Überbrückungselement 22 und einer Belastung des Schistockes mit
dem Oberkörper einer Person, das Überbrückungselement 22 nicht durchlöchert wird.
Bevorzugt ist das Überbrückungselement 22 derart robust bzw. abriebfest ausgeführt,
dass zumindest fünf Wintersaisonen mit durchschnittlicher Benutzungshäufigkeit des
Gleitbrettkörpers bedingt durch die Reibungsbewegungen gegenüber Schnee oder Eis nicht
zu derartigen Verschleiß- oder Abnützungs-Erscheinungen führen, dass die Performance
des Gleitbrettkörpers beeinträchtigt wäre. Die Reißfestigkeit des Überbrückungselementes
22 ist bevorzugt derart gewählt, dass ein Stein, welcher lose auf einer entsprechenden
Schipiste liegt, nicht zum Zerreißen bzw. Aufreißen des Überbrückungselementes 22
führen kann, wenn der Gleitbrettkörper, insbesondere der Schi 2, über einen entsprechenden
Stein gleitet.
[0064] Zumindest die dem Untergrund des Gleitbrettkörpers zugewandte Unterseite des Überbrückungselementes
22 kann mit einer die Gleitreibung vermindernden bzw. mit einer die Gleitfähigkeit
gegenüber Schnee oder Eis erhöhenden Beschichtung versehen sein. Diese den Reibungswiderstand
gegenüber Schnee oder Eis vermindernde Beschichtung des Überbrückungselementes 22
kann durch eine Schicht aus Teflon, Gleitwachs oder aus ähnlichen, die Gleitreibung
vermindernden Stoffen gebildet sein.
[0065] Das zumindest in seiner Querrichtung elastisch dehn- und rückstellbare Überbrückungselement
22 kann auch durch eine aus mehreren Komponenten bestehende Schicht gebildet sein.
Insbesondere kann das Überbrückungselement 22 zumindest eine Armierungslage und zumindest
eine Deckschicht aufweisen. Das Überbrückungselement 22 kann auch transparent oder
färbig diffus bzw. lichtdurchlässig ausgeführt sein. Das Überbrückungselement 22 kann
mittels eines Mehrkomponenten-Spritzgußverfahrens hergestellt werden, um die gewünschte
räumliche Profilierung zu erhalten und/oder um beispielsweise Zonen mit unterschiedlichen
Festigkeits- und/oder Elastizitätseigenschaften zu bilden. Das Überbrückungselement
22 kann dadurch in einfacher Art und Weise auch farblich kontrastierende Zonen aufweisen.
[0066] Das Überbrückungselement 22 ist dabei wenigstens in seinen seitlichen Randabschnitten
33, 34 derart ausgeführt, dass eine hochfeste, adhäsive oder thermoplastisch verschweißte
Verbindung mit den angrenzenden Schichten bzw. Lagen des Gleitbrettkörpers erreicht
wird.
[0067] Wie weiters am besten aus den Fig. 5, 6 ersichtlich ist, ist das Überbrückungselement
22 bevorzugt als baulich eigenständiges Bauelement ausgeführt. Dieses Überbrückungselement
22 ist dabei via seine seitlichen Randabschnitte 33, 34, welche sich im Wesentlichen
parallel zu seitlichen Begrenzungskanten 31, 32 des Schlitzes 14 erstrecken, mit den
beiden Gleitbrettzungen 16, 17 verbunden. Insbesondere schließen seitliche Randabschnitte
33, 34 des Überbrückungselementes 24 möglichst spaltfrei an einander zugewandte Seitenkanten
35, 36 des Laufflächenbelages 10 an. Eine Breite 37 des Überbrückungselementes 22
ist bevorzugt größer bemessen, als eine lichte Weite 38 des zu überbrückenden Schlitzes
14. Insbesondere stellen die seitlichen Randabschnitte 33, 34 des Überbrückungselementes
22 Überlappungszonen 39, 40 dar, über welche das Überbrückungselement 22 mit den Gleitbrettzungen
16, 17 kraftschlüssig, insbesondere adhäsiv verbunden ist. Diese adhäsive Verbindung
ist dabei derart ausgeführt, dass das Überbrückungselement 22 in diesen Überlappungszonen
39, 40 bzw. mit den äußeren Kanten der seitlichen Randabschnitte 33, 34 möglichst
spaltfrei in den Laufflächenbelag 10 übergeht. Insbesondere sollen Spalte im Übergangsabschnitt
zwischen dem Überbrückungselement 22 und dem Laufflächenbelag 10 möglichst vermieden
werden. Die Unterseite bzw. die untere Fläche des Überbrückungselementes 22 liegt
dabei in Querschnittsbetrachtung des Gleitgerätes 1 überwiegend, d.h. zu mehr als
80 %, oberhalb der Unterseite 9 des Laufflächenbelages 10. Bevorzugt ist die Unterseite
des Überbrückungselementes 22 zur Gänze oberhalb der Unterseite 9 des Laufflächenbelages
10 angeordnet. Das Überbrückungselement 22 schließt in seinen seitlichen Randabschnitten
33, 34 mit der Gleitfläche bzw. Unterseite 9 des Laufflächenbelages 10 bündig ab (Fig.
5). Bevorzugt ist das Überbrückungselement 22, welches andersartige Bearbeitungseigenschaften
als der Laufflächenbelag 10 aufweist, insbesondere ein andersartiges Verhalten gegenüber
Schleifvorgängen zeigt, zumindest überwiegend - Fig. 5, 6 - oder aber zur Gänze in
einer Distanz 41 oberhalb der Gleitfläche bzw. Unterseite 9 des Laufflächenbelages
10 angeordnet, wie dies am besten aus Fig. 7 oder aus Fig. 8 ersichtlich ist. Dadurch
wird in effektiver und kostengünstiger Art und Weise vermieden, dass das Überbrückungselement
22 mit seinen elastomeren Eigenschaften bei Schleif- bzw. sonstigen Bearbeitungsvorgängen
der Gleitfläche des Laufflächenbelages 10 beeinträchtigt bzw. ebenso einer schleifenden
Bearbeitung unterzogen wird. Dadurch werden Aufschmelzungen, Riefenbildungen oder
sonstige Einwirkungen gegenüber dem Überbrückungselement 22, insbesondere gegenüber
dessen Oberfläche, vermieden. Insbesondere wird verhindert, dass das Überbrückungselement
22 für den Schlitz 14 während der Produktion des Gleitgerätes 1 oder im Zuge von nachfolgenden
Servicetätigkeiten am Gleitgerät 1, insbesondere bei Belagsschleifarbeiten, einer
schleifenden Oberflächenbehandlung unterzogen wird.
[0068] Die senkrecht zum Laufflächenbelag 10 vorgesehene Distanz 41 zwischen der Unterseite
9 bzw. zwischen der Gleitfläche des Laufflächenbelages 10 und der unteren Fläche des
Überbrückungselementes 22 kann dabei durch einen stumpfen Anschluss zwischen den inneren
Seitenkanten des Laufflächenbelages 10 und den äußeren Seitenkanten des Überbrückungselementes
22 bewerkstelligt werden, wie dies aus Fig. 7 ersichtlich ist. Der Übergangsabschnitt
ist dabei bevorzugt mit einer Rundung versehen, wie dies aus Fig. 7 ersichtlich ist.
Alternativ ist auch die Ausbildung einer Fase möglich.
[0069] Darüber hinaus ist es auch möglich, seitliche Überlappungszonen 39, 40 des Überbrückungselementes
22 derart auszuführen, dass diese Überlappungszonen 39, 40 an der dem Kern 6 zugewandten
Seite des Laufflächenbelages 10 positioniert sind. Innerhalb dieser Überlappungszonen
39, 40 ist das Überbrückungselement 22 bevorzugt durch eine Kunststoff-Schweißung
mit dem Laufflächenbelag 10 verbunden. Insbesondere können die Überlappungszonen 39,
40 des Überbrückungselementes 22 in den Gleitbrettzungen 16, 17 jeweils integral aufgenommen
sein, wie dies in Fig. 8 beispielhaft veranschaulicht wurde. Die Distanz 41 beträgt
dabei in etwa 0,5 mm bis 3 mm. Einander zugewande Randabschnitte bzw. Übergangszonen
des Laufflächenbelages 10 in Richtung zum Überbrückungselement 22 können auch hierbei
mit einer Fase oder einer Abrundung versehen sein, um scharfkantige Übergänge innerhalb
des Laufflächenbelages 10 zu vermeiden.
[0070] Gemäß der Ausführungsform nach Fig. 9 kann das Überbrückungselement 22 und der Laufflächenbelag
10 aus einer einstückigen Kunststofflage bzw. Kunststoffschicht gebildet sein, die
sich nahtlos und unterbrechungsfrei zwischen den beiden Außenkanten bzw. Steuerkanten
11, 12 des Gleitgerätes 1 erstreckt. In diesem Fall ist im zentralen Abschnitt des
Laufflächenbelages 10 eine schleifenförmige Umlenkung 26 ausgeführt, die bevorzugt
durch eine thermische Umformung des Laufflächenbelages 10 gebildet ist, welcher hierfür
aus einem thermoplastischen Kunststoff besteht oder Anteile eines thermoplastischen
Kunststoffes aufweist.
[0071] Wie am besten aus den Fig. 1 bis 3 ersichtlich ist, ist es vorteilhaft, wenn Bezug
nehmend auf die in Längsrichtung einander gegenüberliegenden Enden des Gleitbrettkörpers
ein vorderer bzw. erster Schlitz 14 und ein hinterer bzw. zweiter Schlitz 14 ausgeführt
ist. Insbesondere verläuft der vordere Schlitz 14 ausgehend von einem vorderen Endabschnitt
des Bindungsmontageabschnittes bzw. ausgehend von der Nähe des Montageabschnittes
für die Bindungseinrichtung 3 in Richtung zum vorderen Ende, insbesondere durch den
Schaufelabschnitt des Gleitbrettkörpers hindurch. Der hintere Schlitz 14 verläuft
ausgehend von einem hinteren Endabschnitt des Bindungsmontageabschnittes bzw. ausgehend
von der Nähe des Montageabschnittes für die Bindungseinrichtung 3 in Richtung zum
hinteren Ende, insbesondere bis zum hintersten Endpunkt des Gleitbrettkörpers. Zumindest
der Montageabschnitt für die Bindungseinrichtung 3 und gegebenenfalls daran anschließende
Zonen sind nicht geschlitzt. Gegebenenfalls kann der Schlitz 14 in der Bindungsmontagezone
in eine in der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers ausgebildete Nut übergehen. In Draufsicht
auf den Gleitbrettkörper ergibt sich also eine im Wesentlichen X-förmige Struktur,
wie dies am besten aus Fig. 2 ersichtlich ist.
[0072] Bevorzugt ist sowohl dem vorderen Schlitz 14 als auch dem hinteren Schlitz 14 des
Gleitbrettkörpers zumindest ein Geometriebeeinflussungs-Mittel 19 zugeordnet, wie
dies den Darstellungen gemäß den Fig. 1 und 3 entnehmbar ist. Dadurch ist es ermöglicht,
den so genannten Sidecut bzw. den Taillierungsradius und das Fahrverhalten des Gleitbrettkörpers
deutlich zu verändern bzw. markant zu beeinflussen.
[0073] Das Überbrückungselement 22 ist bevorzugt derart ausgebildet, insbesondere derart
geformt und/oder derart elastisch, dass es in einem dem Ende des Gleitbrettkörpers
nächstliegenden Endabschnitt eine elastische Dehnung hinsichtlich seiner Breite 37
von zumindest 10 mm schadlos übersteht. D.h., dass eine elastische Dehnung und Rückstellung
des Überbrückungselementes 22 von 10 mm in seinem vom Bindungsmontageabschnitt abgewandten
Ende nicht zu Schäden, insbesondere nicht zu einem Aufreißen, brüchig werden oder
Überdehnen des Überbrückungselementes 22 führt.
[0074] Das den geschlitzten Endabschnitten des Gleitbrettkörpers zugeordnete Geometriebeeinflussungs-Mittel
19 kann derart ausgebildet sein, dass eine Breite 18 des Schlitzes 14 individuell
voreinstellbar veränderbar ist, um das Fahr- bzw. Kurvenverhalten des Gleitbrettkörpers
den individuellen Wünschen bzw. Vorstellungen des Benutzers in bestimmtem Ausmaß anpassen
zu können. Alternativ oder in Kombination dazu kann das Geometriebeeinflussungs-Mittel
19 auch derart ausgeführt sein, dass eine von der Belastung oder Durchbiegung des
Gleitbrettkörpers abhängige Variabilität der Breite 18 des Schlitzes 14 bewirkt wird,
wie dies vorhergehend bereits ausgeführt wurde. Bevorzugt umfasst das Geometriebeeinflussungs-Mittel
19 zumindest ein Spreizmittel 20 zur individuell einstellbaren und/oder belastungsabhängigen
Variation der Breite 18 des Schlitzes 14.
[0075] Wie am besten aus den Fig. 1 und 3 ersichtlich ist, umfasst das Spreizmittel 20,
Bezug nehmend auf eine im Wesentlichen parallel zum Laufflächenbelag 10 verlaufende
Ebene, zumindest zwei schräg zur Längsachse des Gleitbrettkörpers verlaufende Stütz-
oder Führungsflächen 42, 43. Bezug nehmend auf die Längsmittelachse des Gleitbrettkörpers
sind diese Stütz- oder Führungsflächen 42 zueinander keilförmig ausgerichtet, wobei
die Längsmittelachse des Gleitbrettkörpers eine winkelhalbierende Gerade darstellt.
Insbesondere wird der zwischen zwei schräg verlaufenden Stütz- oder Führungsflächen
42, 43 eingeschlossene Winkel von der gedachten Längsachse des Gleitbrettkörpers im
Wesentlichen halbiert, wie dies am besten aus Fig. 3 ersichtlich ist. Diese Stütz-
oder Führungsflächen 42, 43 sind bevorzugt in einem plattenartigen Kraftübertragungselement
44 ausgeführt und ergeben durch deren winkelig verlaufende Ausrichtung relativ zur
Längsachse des Gleitbrettkörpers eine Keil- bzw. Spreizwirkung gegenüber dem oder
den geschlitzten Abschnitt(en) des Gleitbrettkörpers. Bevorzugt sind mehrere, in Längsrichtung
des Gleitbrettkörpers bzw. Kraftübertragungselementes 44 zueinander distanzierte Paare
von Stütz- oder Führungsflächen 42, 43 ausgebildet.
[0076] Dieses plattenartige Kraftübertragungselement 44 stützt sich auf der Oberseite 7
des Gleitbrettkörpers ab und ist mit dem Gleitbrettkörper in zumindest einem seiner
Endabschnitte gegenüber dessen Oberseite 7 relativbeweglich gehaltert. Bevorzugt sind
die keilförmig zueinander ausgerichteten Stütz- oder Führungsflächen 42, 43 des Kraftübertragungselementes
44 durch schräg zur Längsmittelachse des Kraftübertragungselementes 44 verlaufende
Langlöcher 45, 46 gebildet, deren Wände die Stütz- oder Führungsflächen 42, 43 bilden.
Via diese Langlöcher 45, 46 und mittels entsprechender Schraubmittel ist das Kraftübertragungselement
44 mit dem Gleitbrettkörper verbunden, insbesondere auf dessen Oberseite 7 relativbeweglich
gehaltert, wobei zumindest eines der Enden des Kraftübertragungselementes 44 in Längsrichtung
zum Gleitbrettkörpers relativbeweglich bleibt. Bevorzugt im mittleren Abschnitt des
Kraftübertragungselementes 44 ist letzteres mit der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers
in allen Richtungen fix verbunden. Dies kann beispielsweise mit kreisrunden Bohrungen
und entsprechenden Schraubmitteln umgesetzt werden, wie dies in Fig. 1 schematisch
veranschaulicht wurde.
[0077] Die Stütz- oder Führungsflächen 42, 43 im bzw. am plattenartigen Kraftübertragungselement
44 wirken mit Widerlagerflächen 47, 48 an der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers zusammen.
Alternativ dazu können die schräg verlaufenden Stütz- oder Führungsflächen 42, 43
des Kraftübertragungselementes 44 auch mit den einander zugewandten, inneren Längsseitenwänden
49, 50 des Schlitzes 14 zusammenwirken, wie dies in Fig. 5 mit strichlierten Linien
beispielhaft angedeutet wurde. Insbesondere sind dabei an der Unterseite des Kraftübertragungselementes
44 Fortsätze 51, 52 ausgebildet, wie dies mit strichlierten Linien angedeutet wurde.
Diese parallel oder winkelig zur Längsmittelachse des Gleitbrettkörpers verlaufenden
Fortsätze 51, 52 können mit schräg zur Längsmittelachse des Gleitbrettkörpers verlaufenden
Widerlagerflächen 47, 48 im Schlitz 14 bzw. in den Randabschnitten des Schlitzes 14
zusammenwirken und derart das Spreizmittel 20 ausbilden. Die Widerlagerflächen 47,
48 können aber auch durch fest mit der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers verbundene
Fortsätze 53, 54, insbesondere durch Schrauben 55, 56 bzw. durch deren Schraubköpfe
gebildet sein.
[0078] Das bevorzugt plattenförmige Kraftübertragungselement 44 mit den darin ausgebildeten
Stütz- oder Führungsflächen 42, 43 bzw. mit den darin ausgeführten, schräg gestellten
Langlöchern 45, 46 erstreckt sich gemäß der Ausführung nach Fig. 1 über mehr als 50
% der Länge des Gleitbrettkörpers. Insbesondere überlappen die Enden des plattenartigen
Kraftübertragungselements 44 mit den Schlitzen 14 im Gleitbrettkörper. Insbesondere
überdecken die beiden Endabschnitte der Kraftübertragungselementes 44 zumindest Teilabschnitte
der beiden Schlitze 14 in den Stirnenden des Gleitbrettkörpers, wenn das Kraftübertragungselement
44 an der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers aufliegt, wie dies am besten aus Fig.
3 ersichtlich ist. Zudem ist das plattenartige Kraftübertragungselement 44 derart
ausgeführt, insbesondere in seiner Breite 57 derart bemessen, dass das plattenartige
Kraftübertragungselement 44 den zumindest einen Schlitz 14 quer zu dessen Längsrichtung,
insbesondere quer zur Längsrichtung des Gleitbrettkörpers überbrückt. D.h., dass das
plattenartige Kraftübertragungselement 44 wenigstens in einem seiner Endabschnitte,
d.h. in einem den Schlitz 14 überlappenden Endabschnitt, eine derart große Breite
57 - siehe Fig. 1,6- aufweist, dass eine bauliche Überbrückung des Schlitzes 14 ausgebildet
ist. Insbesondere stützt sich der den Schlitz 14 zumindest teilweise überlappende
Endabschnitt des plattenartigen Kraftübertragungselementes 44 einerseits auf der linken
und andererseits auf der rechten Gleitbrettzunge 16, 17 des Gleitbrettkörpers ab,
wie dies am besten aus den Fig. 1, 3, 5 und 6 ersichtlich ist. Dadurch wird in vorteilhafter
Weise verhindert, dass die beiderseits des Schlitzes 14 ausgebildeten Gleitbrettzungen
16, 17 in vertikaler Richtung zur Unterseite 9 des Laufflächenbelages 10 gegenseitig
stark abweichen bzw. in ihrer Höhenposition relativ zueinander variieren. Insbesondere
stützt das plattenartige Kraftübertragungselement 44 die beiden Gleitbrettzungen 16,
17 in Vertikalrichtung zur Unterseite 9 des Laufflächenbelages 10 ab und unterdrückt
bzw. begrenzt somit eine vertikale Anhebung bzw. Abweichung der bei Kurvenfahrt belasteten
Gleitbrettzunge 16; 17 im Vergleich zu der während der Kurvenfahrt unbelasteten Gleitbrettzunge
16 oder 17. Dies wird vor allem dadurch erreicht, dass das plattenartige Kraftübertragungselement
44 in seinem dem Schlitz 14 zugewandten Endabschnitt eine erhöhende Biegesteifigkeit
bietet bzw. eine höhere Torsionssteifigkeit aufweist, als die Gleitbrettzungen 16,
17 bzw. der Gleitbrettkörper selbst in seinem geschlitzten Endabschnitt. Alternativ
oder in Kombination dazu wird dies dadurch erreicht, dass die bauliche Überlagerung
und mechanische Kopplung zwischen dem plattenartigen Kraftübertragungselement 44 und
den Gleitbrettzungen 16, 17 in Summe eine erhöhte Biegesteifigkeit bzw. Torsionssteifigkeit
für die Gleitbrettzungen 16, 17 bzw. den zusammengesetzten Gleitbrettkörper bietet.
Die Überbrückung des Schlitzes 14 mittels dem plattenartigen Kraftübertragungselement
44 hat also neben dem Zweck der Ausbildung eines Spreizmittels 20 zur Auffächerung
zumindest eines der Enden des Gleitbrettkörpers auch eine stabilisierende Funktion
für die mittels dem Schlitz 14 geschaffenen, in senkrechter Richtung zum Laufflächenbelag
10 relativ nachgiebigen Gleitbrettzungen 16, 17.
[0079] Die distalen Enden des Kraftübertragungselementes 44 bleiben dabei aber gegenüber
der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers in dessen Längsrichtung relativbeweglich, sodass
bei Relativverschiebungen zwischen dem Kraftübertragungselement 44 und dem Gleitbrettkörper
eine Aufspreizung oder Verengung des Schlitzes 14 im Gleitbrettkörper auftritt und
somit das Geometriebeeinflussungs-Mittel 19 geschaffen ist.
[0080] Der wenigstens eine Schlitz 14 in zumindest einem Endabschnitt des Gleitbrettkörpers
weist in Draufsicht auf die Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers eine Länge zwischen
20 cm und 100 cm auf. Eine Breite 18 bzw. eine lichte Weite 38 des Schlitzes 14 innerhalb
seines Längsmittelabschnittes beträgt dabei zwischen 10 mm bis 20 mm. Durch diese
Dimensionierung ist vor allem eine ausreichend markante Veränderung der Geometrie
des Gleitgerätes 1 erzielbar, ohne dass die Stabilität bzw. Praxistauglichkeit und
Robustheit des Gleitgerätes 1 in kritische bzw. unzureichende Bereiche fällt.
[0081] Wie am besten aus Fig. 5 ersichtlich ist, ist die Deckschicht 8 des Gleitbrettkörpers
bevorzugt als Kunststoffschicht ausgeführt, die auf zumindest einer Seite dekoriert
ist. Diese Deckschicht 8 bildet dabei den überwiegenden Teilabschnitt der Oberseite
7 des Gleitbrettkörpers aus. Bevorzugt verkleidet diese Deckschicht 8 zumindest auch
Teilabschnitte der einander zugewandten Längsseitenwände 49, 50 des Schlitzes 14,
wie dies am besten aus den Fig. 5, 6 ersichtlich ist.
[0082] Das plattenartige Kraftübertragungselement 44 stützt sich innerhalb seiner Längserstreckung
zumindest in Teilabschnitten auf der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers last- bzw.
kraftübertragend ab. Entsprechend der dargestellten Ausführungsform stützt sich die
Unterseite des plattenartigen Kraftübertragungselements 44 nahezu vollflächig auf
der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers ab. Alternativ ist es auch möglich, an der Unterseite
des plattenartigen Kraftübertragungselementes 44 vereinzelt angeordnete Abstützzonen
gegenüber der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers vorzusehen. In diesem Fall sind zumindest
in den Endabschnitten des Kraftübertragungselementes 44 die Abstützzonen derart positioniert,
dass sich das plattenartige Kraftübertragungselement 44 zumindest auf den Gleitbrettzungen
16, 17 last- bzw. kraftübertragend abstützt.
[0083] Zur Erzielung vorteilhafter Wirkungen ist es zweckmäßig, wenn sich das plattenartige
Kraftübertragungselement 44 ausgehend von einem vom Hersteller des Gleitbrettkörpers
vorgesehenen Bindungsmontage-Zentrumspunkt 58 über mehr als 50 % der Länge bis zum
hinteren Ende des Gleitbrettkörpers erstreckt und zugleich über mehr als 50 % der
Länge bis zum vorderen Ende des Gleitbrettkörpers erstreckt. Günstig ist es, wenn
sich das Kraftübertragungselement 44 in etwa über 51 % bis in etwa 96 %, vorzugsweise
über 66 % bis 86 % der projizierten Länge des Gleitbrettkörpers erstreckt. Unter projizierter
Länge ist dabei die Länge des Gleitbrettkörpers in Ansicht von oben zu verstehen.
Die Längserstreckung des plattenartigen Kraftübertragungselementes 44 ist im wesentlichen
darin limitiert, dass sich das plattenartige Kraftübertragungselement 44 nicht in
den nach oben gebogenen Schaufelabschnitt bzw. Endabschnitt des Gleitbrettkörpers
erstrecken soll, um nicht bezüglich der Relativverschiebungen zwischen den Enden des
plattenartigen Kraftübertragungselementes 44 und dem Gleitbrettkörper hinderlich zu
sein, wenn dieses blattfederartige Paket aus Kraftübertragungselement 44 und Gleitbrettkörper
einer Durchbiegung nach unten oder einer Anhebung des Bindungsmontageabschnittes bzw.
des mittleren Abschnittes gegenüber den Endabschnitten unterworfen wird. Insbesondere
würde der nach oben gebogene Schaufelabschnitt des Gleitbrettkörpers gegenüber dem
Stirnende des plattenartigen Kraftübertragungselementes 44 blockieren bzw. würden
Hemmkräfte auftreten, wenn das plattenartige Kraftübertragungselement 44 in geradliniger
oder in ebenso nach oben gewölbter Form, in den Schaufelabschnitt des Gleitbrettkörpers
hineinreichen würde. Insbesondere dann, wenn sich das plattenartige Kraftübertragungselement
44 in etwa über zwei Drittel bis in etwa neun Zehntel, beispielsweise über ca. drei
Viertel der Länge des Gleitbrettkörpers zwischen dem Bindungsmontage-Zentrumspunkt
58 und dem jeweiligen Ende des Gleitbrettkörpers oder aber Bezug nehmend auf die Gesamtlänge
des Gleitbrettkörpers erstreckt, ist ein gutes Verhältnis zwischen Gewichtsoptimierung
und Stabilität bzw. Funktionalität des gesamten Gleitgerätes 1 erzielt.
[0084] Wie am besten aus den Fig. 1 und 3 ersichtlich ist, ist das plattenartige Kraftübertragungselement
44 zur lastübertragenden Abstützung, insbesondere zur Montage einer Bindungseinrichtung
3 für den Schuh eines Benutzers vorgesehen. Insbesondere wird auf der Oberseite des
plattenartigen Kraftübertragungselementes 44 eine Bindungseinrichtung 3 in an sich
bekannter Weise befestigt. Die Bindungseinrichtung 3 kann dabei wie an sich bekannt
einen Vorder- und einen Fersenbacken umfassen, welche entweder direkt oder unter Zwischenschaltung
einer Führungsschienenanordnung mit der Oberseite des plattenartigen Kraftübertragungselementes
44 verbunden sind. Zur Verbindung der Backenkörper bzw. der Schienenanordnung der
Bindungseinrichtung 3 mit der Oberseite des Kraftübertragungselementes 44 ist zumindest
ein Schraubmittel 59, 60 vorgesehen. Insbesondere kann über dieses zumindest eine
Schraubmittel 59, 60 eine ausreichend abreißsichere Verbindung zwischen dem Kraftübertragungselement
44 und der Bindungseinrichtung 3 aufgebaut werden. Die Bindungseinrichtung 3 ist dabei
also unter Zwischenschaltung des plattenartigen Kraftübertragungselementes 44 gegenüber
dem eigentlichen Gleitbrettkörper abgestützt.
[0085] Wie am besten aus einer Zusammenschau der Fig. 1 und 4 ersichtlich ist, ist es zweckmäßig,
zwischen der Unterseite 61 des plattenartigen Kraftübertragungselementes 44 und der
Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers zumindest ein formschlüssiges Kopplungsmittel 62,
63 auszuführen. Dieses formschlüssige, bevorzugt paarweise ausgeführte Kopplungsmittel
62, 63 zwischen der Unterseite 61 des plattenartigen Kraftübertragungselements 44
und der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers erstreckt sich im Wesentlichen innerhalb
einer Montagezone für die Bindungseinrichtung 3, wie dies am besten aus Fig. 1 ersichtlich
ist. Innerhalb dieser Montagezone für eine Bindungseinrichtung 3 weist der brettartige
Gleitbrettkörper seine größte Dicke bzw. Stärke auf, wie dies aus Fig. 4 ersichtlich
ist, wodurch die Ausbildung eines ausreichend markanten, gegenseitigen Formschlusses
bzw. Eingriffes zwischen dem plattenartigen Kraftübertragungselement 44 und dem Gleitbrettkörper
ermöglicht ist, wie dies in Fig. 4 beispielhaft veranschaulicht wurde.
[0086] Das formschlüssige Kopplungsmittel 62, 63 ist dabei derart ausgebildet, dass es Längsverschiebungen
ausgleichende Relativbewegungen zwischen dem Kraftübertragungselement 44 und dem Gleitbrettkörper
in Längsrichtung des Gleitbrettkörpers zulässt, wenn der Gleitbrettkörper und das
plattenartige Kraftübertragungselement 44 einer Durchbiegung unterworfen wird, wie
dies zum Beispiel beim Durchfahren von Mulden auftritt. Dem gegenüber ist das formschlüssige
Kopplungsmittel 62, 63 derart ausgebildet, dass es Relativverschiebungen zwischen
dem Kraftübertragungselement 44 und dem Gleitbrettkörper in Querrichtung zur Längserstreckung
und im Wesentlichen parallel zum Laufflächenbelag 10 des Gleitbrettkörpers möglichst
unterbindet bzw. derartigen Verschiebetendenzen erhöhten Widerstand entgegen setzt.
D.h., dass das zumindest eine formschlüssige Kopplungsmittel 62, 63 Relativverschiebüngen
zwischen dem plattenartigen Kraftübertragungselement 44 und dem Gleitbrettkörper in
Längsrichtung des Gleitbrettkörpers zulässt, jedoch seitliche Abweichbewegungen zwischen
dem plattenartigen Kraftübertragungselement 44 und der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers
unterbindet, wie diese aus einer Zusammenschau der Fig. 1 und 4 klar erkennbar ist.
Dieser partiell wirkende Formschluss zwischen dem plattenartigen Kraftübertragungselementen
44 und dem Gleitbrettkörper begünstigt also eine möglichst direkte bzw. verzögerungsfreie
Übertragung von Kräften zwischen dem Kraftübertragungselement 44 und dem Gleitbrettkörper,
ohne dass der Gleitbrettkörper in seinem Biegeverhalten vom plattenartigen Kraftübertragungselement
44 blockiert werden würde.
[0087] Das formschlüssige Kopplungsmittel 62, 63 ist bevorzugt derart ausgeführt, dass an
der Unterseite 61 des Kraftübertragungselementes 44 wenigstens ein warzen- oder leistenartiger
Vorsprung 64, 65 ausgebildet ist, der in eine korrespondierende bzw. gegengleiche
Vertiefung 66, 67 in der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers eingreift, um die mechanische
Kopplung zwischen den genannten Komponenten zu verbessern. Der wenigstens eine, bevorzugt
aber doppelsträngig ausgeführte, warzen- oder leistenartige Vorsprung 64, 65 an der
Unterseite 61 des Kraftübertragungselementes 44 dient aber auch zur Aufnahme des vorderen
Abschnittes, insbesondere des Spitzenabschnittes 68 der Schraubmittel 59, 60 zur Befestigung
der Bindungseinrichtung 3 am plattenartigen Kraftübertragungselement 44. Insbesondere
liegt das vordere Ende bzw. der Spitzenabschnitt 68 eines im Kraftübertragungselement
44 verankerten Schraubmittels 59, 60 zur Festlegung der Bindungseinrichtung 3 innerhalb
dieses warzen- bzw. leistenartigen Vorsprunges 64, 65 an der Unterseite 61 des Kraftübertragungselementes
44. Dadurch wird vor allem eine relativ ausreißsichere Verankerung der Schraubmittel
59, 60 und somit eine besonders zuverlässige bzw. ausreichend ausreißsichere Verbindung
der Bindungseinrichtung 3 bzw. dessen Schienenanordnung gegenüber dem plattenartigen
Kraftübertragungselement 44 erzielt. Die vorhergehend beschriebenen Schraubmittel
59, 60, dessen Spitzenabschnitte 68 bis in das Material der Vorsprünge 64, 65 hineinreichen,
können auch zur Befestigung von Führungselementen, insbesondere von Führungsschienen
bzw. von so genannten Bindungsplatten für die Backenkörper der Bindungseinrichtung
3 vorgesehen sein. Wesentlich ist, dass eine relativ große Verankerungs- bzw. Verschraubungslänge
innerhalb des plattenartigen Kraftübertragungselementes 44 vorliegt, wenn der zumindest
eine Vorsprung 64, 65 an der Unterseite 61 des Kraftübertragungselementes 44 in vorteilhafter
Weise auch zur Erhöhung der Einschraubtiefe für die Schraubmittel 59, 60 genutzt wird,
wie dies am besten aus Fig. 4 ersichtlich ist.
[0088] Wie aus einer Zusammenschau der Fig. 1, 2 und 4 ersichtlich ist, nimmt eine Profilhöhe
69 des zumindest einen, bevorzugt leistenartigen Vorsprunges 64, 65 ausgehend vom
Bindungsmontage-Zentrumspunkt 58 in Richtung zum hinteren und vorderen Ende des Gleitbrettkörpers
fortlaufend oder sprungartig ab und läuft bevorzugt gegen Null aus. Analog dazu nimmt
eine Aufnahmetiefe 70 der wenigstens einen, bevorzugt nutartigen Vertiefung 66, 67
ausgehend vom Bindungsmontage-Zentrumspunkt 58 in Richtung zum hinteren und vorderen
Ende des Gleitbrettkörpers fortlaufend oder sprungartig ab und läuft bevorzugt ebenso
gegen Null aus. D.h., dass die zumindest eine Vertiefung 66, 67 und der wenigstens
eine, damit korrespondierende Vorsprung 64, 65 ausgehend vom Bindungsmontage-Zentrumspunkt
58 in Richtung zu den distalen Enden des Gleitbrettkörpers bzw. des plattenartigen
Kraftübertragungselementes 44 auslaufen und dabei vor den Enden des Gleitbrettkörpers
enden. Beispielsweise verflachen diese Vorsprünge 64, 65 mit zunehmendem Abstand vom
Bindungsmontage-Zentrumspunkt 58 allmählich gegenüber der Unterseite 61 des plattenartigen
Kraftübertragungselementes 44 und verschwinden diese letztendlich völlig. Die Vorsprünge
64, 65 und/oder die damit korrespondierenden Vertiefungen 66, 67 können aber auch
sprungartig enden. Wie am besten aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, läuft die wenigstens
eine Vertiefung 66, 67 in der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers unmittelbar vor den
Gleitbrettzungen 16, 17 bzw. vor dem bzw. den Schlitz(en) 14 aus. In zweckmäßiger
Weise gehen also die gegenüber liegenden Endabschnitte der Vertiefungen 66, 67 ebenflächig
bzw. bündig in die Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers über, wie dies vor allem der
perspektivischen Darstellung in Fig. 1 zu entnehmen ist. Der Gleitbrettkörper weist
also die nutartigen Vertiefungen 66, 67 in seinem Mittelabschnitt auf, in welchen
der Gleitbrettkörper eine ausreichende bzw. vergleichsweise große Stärke bzw. Dicke
aufweist. Mit zunehmendem Abstand zum Bindungsmontage-Zentrumspunkt 58, in welchem
der Gleitbrettkörper üblicherweise die größte Stärke bzw. Dicke besitzt, kann die
Vertiefung 66, 67 somit die größte Aufnahmetiefe 70 aufweisen, während die Aufnahmetiefe
70 mit zunehmender Annäherung zu den Endabschnitten des Gleitbrettkörpers fortlaufend
kleiner wird oder sich sprungartig reduziert und schließlich bevorzugt gegen Null
ausläuft.
[0089] Wesentlich ist, dass die Schraubmittel 59, 60 zur Festlegung der Bindungseinrichtung
3 lediglich innerhalb des plattenartigen Kraftübertragungselementes 44 verankert sind
und nicht im Gleitbrettkörper verankert sind bzw. nicht in den darunter liegenden
Gleitbrettkörper eingeschraubt sind. Dadurch bleibt die Relativbeweglichkeit zwischen
dem plattenartigen Kraftübertragungselement 44 und dem Gleitbrettkörper erhalten,
wenn die genannten Komponenten bezüglich einer quer zu deren Längsrichtung verlaufenden
Achse durch- oder aufgebogen werden. Wie in Fig. 4 schematisch dargestellt wurde,
können diese Schraubmittel 59, 60 zur Festlegung der Bindungseinrichtung 3 auch indirekt
wirken und insbesondere die zwischengeschaltete Bindungsplatte oder eine Führungsschienenanordnung
für die Backenkörper der Bindungseinrichtung 3 am plattenartigen Kraftübertragungselement
44 abreißsicher festlegen. Insbesondere ist es günstig, wenn die Profilhöhe 69 des
warzen- oder leistenartigen Vorsprunges 64, 65 und eine Plattenhöhe 82 des plattenartigen
Kraftübertragungselementes 44 zumindest gleich ist oder größer bemessen ist als eine
Einschraubtiefe 83 des Schraubmittels 59, 60 für die Festlegung der Bindungseinrichtung
3 bzw. deren Komponenten. Dadurch wird die Bindungseinrichtung 3 bzw. eine entsprechend
erforderliche Komponente der Bindungseinrichtung 3 ausschließlich mit dem plattenartigen
Kraftübertragungselement 44 fest verbunden, ohne dass eine direkte bzw. unmittelbare
Verschraubung mit dem Gleitbrettkörper erfolgt.
[0090] In Fig. 10 ist eine weitere Ausführungsform einer baulichen Kombination eines brettartigen
Gleitkörpers und eines darauf abgestützten, plattenartigen Kraftübertragungselementes
44 in vereinfachter, beispielhafter Explosions- und Querschnittsdarstellung veranschaulicht.
Für vorhergehend bereits beschriebene Teile werden dabei gleiche Bezugszeichen verwendet
und sind die vorhergehenden Beschreibungen sinngemäß auf gleiche Teile mit gleichen
Bezugszeichen übertragbar.
[0091] Daraus ist klar ersichtlich, dass ähnlich zum Gleitbrettkörper das plattenartige
Kraftübertragungselement 44, welches bevorzugt einen Bestandteil des Geometriebeeinflussungs-Mittels
19 - Fig. 1 - darstellt, ebenso als ein mehrschichtiger Verbundkörper 71, insbesondere
als so genanntes Sandwich-Compound-Element ausgeführt ist. D.h., dass das plattenartige
Kraftübertragungselement 44 aus einer Mehrzahl von adhäsiv miteinander verbundenen
Schichten gebildet ist und ähnlich wie der eigentliche Gleitbrettkörper mittels einer
Heizpresse in einem Heißpressverfahren hergestellt wird, wie dies zur Schaffung von
Schiern und Snowboards oder dgl. an sich bekannt ist.
[0092] Insbesondere umfasst das plattenartige Kraftübertragungselement 44 in seiner Funktion
als Komponente des Geometriebeeinflussungs-Mittels 19 - Fig. 1 - zumindest einen festigkeitsrelevanten
Untergurt 72, zumindest einen festigkeitsrelevanten Obergurt 73, zumindest ein dazwischen
angeordnetes Kernelement 74 und zumindest eine auf wenigstens einer Seite dekorierte
oder zu dekorierende Deckschicht 75 über dem festigkeitsrelevanten Obergurt 73. Die
Unterseite 61 des plattenartigen Kraftübertragungselementes 44 ist bevorzugt durch
eine Gleitschicht 76 aus Kunststoff gebildet. Diese Gleitschicht 76 weist gegenüber
der Oberseite 7 der Deckschicht 8 des Gleitbrettkörpers einen reduzierten bzw. möglichst
geringen Reibungswiderstand auf. Zudem ist die Gleitschicht 76 gegenüber der Deckschicht
8 möglichst abriebfest ausgeführt. Die Gleitschicht 76 an der Unterseite 61 des plattenartigen
Kraftübertragungselementes 44 kann dabei durch eine thermoplastisch formbare Kunststoffschicht
gebildet sein, welche ähnliche Eigenschaften aufweist, wie die Oberfläche bzw. die
Deckschicht 8 des Gleitbrettkörpers bzw. ähnliche Eigenschaften wie der Laufflächenbelag
10 des Gleitbrettkörpers aufweist.
[0093] Eine Dicke der Gleitschicht 76 des plattenartigen Last- bzw. Kraftübertragungselementes
44 beträgt dabei zwischen 0,1 bis 2 mm, bevorzugt in etwa 0,4 mm. Zur Erzielung optischer
Kontraste ist die Gleitschicht 76 bevorzugt eingefärbt ausgeführt. Ähnlich wie der
Laufflächenbelag 10 des Gleitbrettkörpers erstreckt sich bevorzugt auch die Gleitschicht
76 des plattenartigen Kraftübertragungselementes 44 über die gesamte Breite 57 des
plattenartigen Kraftübertragungselementes 44, wie dies in Fig. 10 beispielhaft dargestellt
wurde. Auch hinsichtlich der Längserstreckung des Kraftübertragungselementes 44 verläuft
die Gleitschicht 76 bevorzugt über die gesamte Länge des Kraftübertragungselementes
44. Insbesondere bildet die Gleitschicht 76 quasi den unteren Abschluss des Kraftübertragungselementes
44 aus, sodass zumindest ein überwiegender Teil der Unterseite 61 des Kraftübertragungselementes
44 durch die Gleitschicht 76 gebildet ist.
[0094] Zumindest die überwiegende Anzahl der einzelnen Schichten bzw. Elemente des mehrschichtigen,
plattenartigen Kraftübertragungselementes 44 wird dabei mittels einer Heizpresse,
insbesondere in wenigstens einem Heißpressvorgang für die diversen, in eine beheizbare
Pressform gelegten Schichten bzw. Elemente, zum einstückigen, mehrschichtigen Verbundkörper
71 geformt und verbunden.
[0095] Der zumindest eine festigkeitsrelevante Untergurt 72 und/oder der zumindest eine
festigkeitsrelevante Obergurt 73 umfasst zumindest eine Schicht aus einem so genannten
Prepreg, d.h. eine Schicht aus einem mit wärmefließfähigen Kunstharz getränkten Gewebe,
beispielsweise einem Glasfasergewebe. Darüber hinaus kann der Obergurt 73 eine zusätzliche
Bindungs-Verankerungsschicht 77 aufweisen. Diese Bindungs-Verankerungsschicht 77 erstreckt
sich im Wesentlichen innerhalb eines Teilabschnittes des Kraftübertragungselementes
44, in welchem später die Bindungseinrichtung 3 - Fig. 1 - über Schraubmittel 59,
60 - Fig. 1 und 10 - direkt oder indirekt über Führungsschienen bzw. so genannte Bindungstragplatten
am Kraftübertragungselement 44 festgelegt wird. Der Unter- und/oder Obergurt 72, 73
des plattenartigen Kraftübertragungselementes 44 kann neben den genannten festigkeits-
bzw. steifigkeitsrelevanten Prepreg-Schichten auch metallische Schichten und/oder
festigkeitserhöhende Kunststoffschichten aufweisen, wie dies aus dem Stand der Technik
in vielfältigen Ausführungen bekannt ist.
[0096] Das Kernelement 74 des plattenartigen Kraftübertragungselementes 44 kann beispielsweise
durch ein zumindest teilweise vorgefertigtes Element aus Hartschaumstoff und/oder
aus Holz gebildet sein. Gegebenenfalls ist das Kernelement 74 von einer schlauchartigen
Umhüllung 78, welche die adhäsive Verbindung mit den umliegenden Schichten verbessern
soll, zumindest abschnittsweise umgeben.
[0097] Der sandwichartige Aufbau des mehrschichtigen Verbundkörpers 71 ergibt ein plattenartiges
Kraftübertragungselement 44, welches eine relativ Torsions- bzw. Verwindungssteifigkeit
erreicht. Die Torsions- bzw. Verwindungssteifigkeit des plattenartigen Kraftübertragungselementes
44 ist dabei derart hoch, dass bei Einwirkung von im Fahrbetrieb auftretenden Belastungen
auf nur eine der beiden Gleitbrettzungen 16, 17 - Fig. 1 - ein Höhenversatz zwischen
den beiden Gleitbrettzungen 16, 17 in senkrechter Richtung zum Laufflächenbelag 10
vor allem durch das plattenartige Kraftübertragungselement 44 zumindest gehemmt bzw.
reduziert oder unterbunden ist. D.h., dass das plattenartige Kraftübertragungselement
44 einer Aufsplittung der beiden Gleitbrettzungen 16, 17 in senkrechter Richtung zum
Laufflächenbelag 10 erhöhten Widerstand entgegensetzt bzw. derartige Höhenvariationen
zwischen den beiden Gleitbrettzungen 16, 17 zumindest ab Erreichung eines gewissen
Ausmaßes möglichst unterbindet. Insbesondere wird über das plattenartige Kraftübertragungselement
44, welches sich zumindest abschnittsweise über die beiden Gleitbrettzungen 16, 17
- Fig. 1 - lastübertragend erstreckt, verhindert, dass eine der beiden Gleitbrettzungen
16; 17 einer deutlich stärkeren Durchbiegung bzw. Verformung überzogen wird, als die
weitere Gleitbrettzunge 16 oder 17. Insbesondere wird der Verformungsgrad der bei
Kurvenfahrt belasteten Gleitbrettzunge 16; 17 annähernd gleich zum Verformungsgrad
der unbelasteten Gleitbrettzunge 16 oder 17 gehalten. Dies wird primär durch das plattenartige
Kraftübertragungselement 44 erreicht, welches sich über beiden Gleitbrettzungen 16,
17 lastübertragend abstützt, wie dies z.B. aus Fig. 1 oder 3 entnehmbar ist. Dieses
Kraftübertragungselement 44 stellt also auch sicher, dass zumindest innerhalb des
Überlappungsbereichs zwischen dem Kraftübertragungselement 44 und den Gleitbrettzungen
16, 17 eine relativ gleichmäßige Verformung, insbesondere Aufbiegung der beiden Gleitbrettzungen
16, 17 auftritt. Das plattenartige Kraftübertragungselement 44 ist dabei zu einem
wesentlichen Anteil mitbestimmend für das Biegeverhalten bzw. für die Biegesteifigkeitsverteilung
eines zusammengesetzten, einsatzbereiten Gleitgerätes 1, insbesondere eines entsprechend
ausgebildeten Alpin- bzw. Carving-Schis 2.
[0098] Eine mittlere Bauhöhe bzw. Dicke 79 des plattenartigen Kraftübertragungselementes
44 beträgt zwischen 0,5 bis 3 cm. Insbesondere beträgt die Dicke 79 des mehrschichtigen,
plattenartigen Kraftübertragungselementes 44 zwischen 50 % und 150 % der Dicke des
Gleitbrettkörpers innerhalb der Bindungsmontagezone. Bei der in Fig. 10 dargestellten,
vorteilhaften Ausführungsform entspricht die Bauhöhe bzw. Dicke 79 des plattenartigen
Kraftübertragungselementes 44 in etwa der Bauhöhe bzw. der Dicke des Gleitbrettkörpers
innerhalb der gleichen Querschnittsebene, insbesondere innerhalb der Bindungsmontagezone.
Die Gesamtstärke bzw. Gesamthöhe des aus dem plattenartigen Kraftübertragungselement
44 und dem eigentlichen Gleitbrettkörper zusammengesetzten Gleitgerätes 1 beträgt
innerhalb des Bindungsmontagebereiches, wie er in Fig. 10 beispielhaft veranschaulicht
wurde, maximal 5 cm, bevorzugt 2 bis 3 cm. Diese relativ niedrige Bauhöhe des Gleitgerätes
1 und seine dennoch praxistaugliche Festigkeit bzw. Steifigkeit wird vor allem durch
den mehrschichtigen, plattenartigen Lastübertragungskörper, insbesondere durch das
plattenartige Kraftübertragungselement 44 erreicht, welches über zumindest ein formschlüssiges
Kopplungsmittel 62, 63 mit dem eigentlichen Gleitbrettkörper formübergreifend gekoppelt
ist.
[0099] Im betriebsbereiten Zustand des Gleitgerätes 1 - Fig. 3 - ist auf der Oberseite des
plattenartigen Kraftübertragungselementes 44 eine Bindungseinrichtung 3 montiert.
Die Schraubmittel 59, 60 - Fig. 1 - zur direkten oder indirekten Halterung der Bindungseinrichtung
3 sind dabei ausschließlich im plattenartigen Kraftübertragungselement 44 verankert.
Das plattenartige Kraftübertragungselement 44 wiederum ist über separate Schraubmittel,
beispielsweise im Bereich der Bindungsmontagezone, bevorzugt jedoch auf oder nahe
des Bindungsmontage-Zentrumspunktes 58 - siehe Fig. 1 - in allen Richtungen möglichst
starr und fest mit dem eigentlichen Gleitbrettkörper verbunden. Insbesondere ist das
plattenartige Kraftübertragungselement 44 im Bereich des Bindungsmontage-Zentrumspunktes
58 über zumindest eine Schraube starr bzw. bewegungsfest mit dem Gleitbrettkörper
verbunden, wie dies in Fig. 1 schematisch veranschaulicht wurde. In den einander gegenüberliegenden,
relativ zum darunter liegenden Gleitbrettkörper freigleitend gelagerten Endabschnitten
des plattenartigen Kraftübertragungselementes 44 ist das wenigstens eine Geometriebeeinflussungs-Mittel
19 ausgeführt, welches eine Spreizung bzw. Auffächerung zumindest eines Endabschnittes
des Gleitbrettkörpers bewirken kann.
[0100] Wie in Fig. 1 weiters schematisch veranschaulicht wurde, ist das plattenartige Kraftübertragungselement
44 über eine Mehrzahl von in Längsrichtung zueinander distanzierter Schraubmittel
mit dem Gleitbrettkörper derart verbunden, dass ein Abheben bzw. Ablösen des plattenartigen
Kraftübertragungselementes 44 von der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers unterbunden
ist. Insbesondere können vor allem im nahen Umfeld zu den Backenkörpern der Bindungseinrichtung
3 Schraubmittel vorgesehen sein, welche das plattenartige Kraftübertragungselement
44 via Langlöcher, die parallel zur Längsrichtung des Kraftübertragungselementes 44
ausgerichtet sind, mit dem darunter liegenden Gleitbrettkörper derart verbinden, dass
unterschiedliche Biegungs- bzw. Sehnenlängen zwischen den genannten Komponenten möglichst
ungehindert ausgeglichen werden können.
[0101] Aus der Darstellung gemäß Fig. 1 ist auch klar zu erkennen, dass das Gleitgerät 1
zumindest zwei den Benutzer tragende Komponenten umfasst, insbesondere das plattenartige
Kraftübertragungselement 44 und den darunter anzuordnenden Gleitbrettkörper aufweist.
Das brettartige Gleitgerät 1 ist somit zumindest zwei- oder mehrteilig ausgeführt,
wobei die genannten Komponenten über Formschlussverbindungen und Schraubverbindungen
miteinander gekoppelt sind.
[0102] Zweckmäßig kann es auch sein, das plattenartige Kraftübertragungselement 44 im Teilabschnitt
des Geometriebeeinflussungs-Mittels 19 verstärkt auszuführen, indem beispielsweise
zumindest eine Verstärkungslage integriert oder aufgesetzt wird, wie dies in Fig.
1 mit strichlierten Linien schematisch veranschaulicht wurde. Eine derartige Verstärkungslage
ist vor allem im nahen Umfeld um das Spreizmittel 20 bzw. um die Langlöcher 45, 56
zweckmäßig, wobei die Verstärkungslage von den Langlöchern 45, 46 bevorzugt durchsetzt
wird.
[0103] In Fig. 11 ist die Unterseite 61 des plattenartigen Kraftübertragungselementes 44
im Bereich des Bindungsmontage-Zentrumspunktes 58 beispielhaft und schematisch veranschaulicht.
[0104] Dabei sind an der Unterseite 61 des plattenartigen Kraftübertragungselementes 44
zwei parallel zueinander verlaufende, leistenartige Vorsprünge 64, 65 ausgebildet,
welche in zumindest annähernd korrespondierende Vertiefungen 66, 67 - Fig. 10 - an
der Oberseite 7 eines Gleitbrettkörpers eingreifen können, wie vorhergehend beschrieben
wurde. Das plattenartige Kraftübertragungselement 44 weist bezugnehmend auf die Längsrichtung
des plattenartigen Kraftübertragungselementes 44 bevorzugt lediglich einen Fixpunkt
80 oder eine möglichst kurze Fixierungszone gegenüber dem darunter anzuordnenden Gleitbrettkörper
auf. Bevorzugt ist dieser Fixpunkt 80 bzw. diese Fixierungszone nahe des Bindungsmontage-Zentrumspunktes
58 positioniert. An diesem Fixpunkt 80 bzw. innerhalb dieser schmalen Fixierungszone
ist das plattenartige Kraftübertragungselement 44, bevorzugt über Schraubmittel, in
sämtlichen Richtungen weitgehendst unnachgiebig bzw. starr mit dem darunter anzuordnenden
Gleitbrettkörper verbindbar. An diesem Fixpunkt 80 sind also sämtliche Relativverschiebungen
zwischen dem plattenartigen Kraftübertragungselement 44 und dem Gleitbrettkörper unterbunden.
Mit zunehmendem Abstand von diesem Fixpunkt 80 sind jedoch immer größer werdende Relativverschiebungen
zwischen dem plattenartigen Kraftübertragungselement 44 und dem Gleitbrettkörper ermöglicht,
wenn die genannten Komponenten einer Durch- oder Aufbiegung unterworfen werden.
[0105] An diesem Fixpunkt 80 bzw. möglichst nahe zu diesem Fixpunkt 80 kann an der Unterseite
61 des plattenartigen Kraftübertragungselementes 44 zumindest eine Verdickung 81 bzw.
zumindest eine Verengung ausgeführt sein, welche mit einer korrespondierenden Vertiefung
oder Erhebung an der Oberseite des Gleitbrettkörpers formschlüssig koppelbar ist.
Dadurch können in Längsrichtung des Kraftübertragungselementes 44 gerichtete Kräfte
gegenüber dem Gleitbrettkörper besser aufgenommen werden. Insbesondere ist es zweckmäßig,
im Bereich des Fixpunktes 80 mittels korrespondierender Vertiefungen bzw. Erhebungen
einen Formschluss aufzubauen, welcher Relativverschiebungen zwischen dem Kraftübertragungselement
44 und dem Gleitbrettkörper zuverlässig unterbindet. Ein weiterer Vorteil liegt darin,
dass das plattenartige Kraftübertragungselement 44 während des Zusammenbaus einfach
auf die Oberseite des Gleitbrettkörpers aufgelegt werden kann und dabei auch in Längsrichtung
plangemäß positioniert wird, wodurch sich Montagevereinfachungen bei der Verbindung
bzw. Verschraubung der genannten Komponenten ergeben. Ein Vorteil dieser Formschlussverbindung
liegt auch darin, dass Längskräfte bzw. Scher- oder Schiebekräfte zum Teil von dieser
Formschlussverbindung aufgenommen werden können und nicht die gesamte Belastung von
den schraubenartigen Befestigungsmitteln aufgenommen werden muss. Dadurch können die
schraubenartigen Befestigungsmittel in ihrer Anzahl reduziert und/oder schwächer dimensioniert
werden.
[0106] Die Ausführungsbeispiele zeigen mögliche Ausführungsvarianten des brettartigen Gleitgerätes
1, wobei an dieser Stelle bemerkt sei, dass die Erfindung nicht auf die speziell dargestellten
Ausführungsvarianten derselben eingeschränkt ist, sondern vielmehr auch diverse Kombinationen
der einzelnen Ausführungsvarianten untereinander möglich sind und diese Variationsmöglichkeit
aufgrund der Lehre zum technischen Handeln durch die gegenständliche Erfindung im
Können des auf diesem technischen Gebiet tätigen Fachmannes liegt. Es sind also auch
sämtliche denkbaren Ausführungsvarianten, die durch Kombinationen einzelner Details
der dargestellten und beschriebenen Ausführungsvarianten möglich sind, vom Schutzumfang
mit umfasst.
[0107] Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis
des Aufbaus des Gleitbrettkörpers dieser bzw. dessen Bestandteile teilweise unmaßstäblich
und/ oder vergrößert und/oder verkleinert dargestellt wurden.
[0108] Vor allem können die einzelnen in den Fig. 1, 2, 3, 4, 5, 6; 7; 8; 9; 10; 11 gezeigten
Ausführungen den Gegenstand von eigenständigen, erfindungsgemäßen Lösungen bilden.
Die diesbezüglichen, erfindungsgemäßen Aufgaben und Lösungen sind den Detailbeschreibungen
dieser Figuren zu entnehmen.
Bezugszeichenaufstellung
[0109]
- 1
- Gleitgerät
- 2
- Schi
- 3
- Bindungseinrichtung
- 4
- Obergurt
- 4a
- Obergurtstrang
- 4b
- Obergurtstrang
- 5
- Untergurt
- 5a
- Untergurtstrang
- 5b
- Untergurtstrang
- 6
- Kern
- 7
- Oberseite
- 8
- Deckschicht
- 9
- Unterseite
- 10
- Laufflächenbelag
- 11
- Steuerkante
- 12
- Steuerkante
- 13
- Breite
- 14
- Schlitz
- 15
- Tiefenrichtung
- 16
- Gleitbrettzunge
- 17
- Gleitbrettzunge
- 18
- Breite
- 19
- Geometriebeeinflussungs-Mittel
- 20
- Spreizmittel
- 21
- Spreizwinkel
- 22
- Überbrückungselement
- 23
- Kunststoffschicht
- 24
- Dehnungsfalte
- 25
- Dehnungsabschnitt
- 26
- Umlenkung
- 27
- Scheitellinie
- 28
- Vertiefung
- 29
- Dicke
- 30
- Dicke
- 31
- Begrenzungskante
- 32
- Begrenzungskante
- 33
- Randabschnitt
- 34
- Randabschnitt
- 35
- Seitenkante
- 36
- Seitenkante
- 37
- Breite
- 38
- lichte Weite
- 39
- Überlappungszone
- 40
- Überlappungszone
- 41
- Distanz
- 42
- Stütz- oder Führungsfläche
- 43
- Stütz- oder Führungsfläche
- 44
- Kraftübertragungselement
- 45
- Langloch
- 46
- Langloch
- 47
- Widerlagerfläche
- 48
- Widerlagerfläche
- 49
- Längsseitenwand
- 50
- Längsseitenwand
- 51
- Fortsatz
- 52
- Fortsatz
- 53
- Fortsatz
- 54
- Fortsatz
- 55
- Schraube
- 56
- Schraube
- 57
- Breite
- 58
- Bindungsmontage-Zentrumspunkt
- 59
- Schraubmittel
- 60
- Schraubmittel
- 61
- Unterseite
- 62
- Kopplungsmittel
- 63
- Kopplungsmittel
- 64
- Vorsprung
- 65
- Vorsprung
- 66
- Vertiefung
- 67
- Vertiefung
- 68
- Spitzenabschnitt
- 69
- Profilhöhe
- 70
- Aufnahmetiefe
- 71
- Verbundkörper (mehrschichtig)
- 72
- Untergurt
- 73
- Obergurt
- 74
- Kernelement
- 75
- Deckschicht
- 76
- Gleitschicht
- 77
- Bindungs-Verankerungsschicht
- 78
- Umhüllung
- 79
- Dicke
- 80
- Fixpunkt
- 81
- Verdickung
- 82
- Plattenhöhe
- 83
- Einschraubtiefe
1. Schi oder Snowboard in der Gestalt eines brettartigen Gleitgerätes (1), umfassend
einen mehrschichtigen Gleitbrettköper zumindest bestehend aus
wenigstens einem festigkeitsrelevanten Obergurt (4),
wenigstens einem festigkeitsrelevanten Untergurt (5),
wenigstens einem dazwischen angeordneten Kern (6),
wenigstens einer die Oberseite (7) des Gleitbrettköpers ausbildenden Deckschicht (8)
und wenigstens einem die Unterseite (9) des Gleitbrettkörpers ausbildenden Laufflächenbelag
(10),
wobei Bezug nehmend auf die Breite (13) des Gleitbrettköpers in dessen mittleren Abschnitt
zumindest ein Schlitz (14) ausgebildet ist, der sich in Tiefenrichtung - Pfeil (15)
- ausgehend von der Oberseite (7) des Gleitbrettkörpers in Richtung zum Laufflächenbelag
(10) und in seiner Längsrichtung im wesentlichen parallel zur Längsrichtung des Gleitbrettkörpers
erstreckt und ausgebildet ist, um eine Querschnittsschwächung zu bewirken und die
Steifigkeit des Gleitbrettkörpers quer zu seiner Längsrichtung zu reduzieren und mit
wenigstens einem Geometriebeeinflussungs-Mittel (19) für eine belastungsabhängig variable
und/oder manuell veränderbare Querschnittsform oder Taillierung des Gleitbrettkörpers,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Geometriebeeinflussungs-Mittel (19) ein plattenartiges Kraftübertragungselement
(44) umfasst, welches sich über mehr als 50 % der Länge des Gleitbrettkörpers erstreckt
und innerhalb seiner Längserstreckung zumindest in Teilabschnitten auf der Oberseite
(7) des Gleitbrettkörpers lastübertragend abgestützt ist,
wobei das plattenartige Kraftübertragungselement (44) gegenüber dem wenigstens einen
Schlitz (14) in Längsrichtung überlappend und quer zur Längsrichtung des Schlitzes
(14) überbrückend angeordnet ist.
2. Schi oder Snowboard nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich das plattenartige Kraftübertragungselement (44) ausgehend von einem Bindungsmontage-Zentrumspunkt
(58) über mehr als 50% der Länge bis zum hinteren Ende des Gleitbrettkörpers und über
mehr als 50% der Länge bis zum vorderen Ende des Gleitbrettkörpers erstreckt.
3. Schi oder Snowboard nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich das plattenartige Kraftübertragungselement (44) über 51% bis 96%, vorzugsweise
über 66% bis 86% der projizierten Länge des Gleitbrettkörpers erstreckt.
4. Schi oder Snowboard nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das plattenartige Kraftübertragungselement (44) zur lastübertragenden Abstützung
einer Bindungseinrichtung (3) gegenüber dem Gleitbrettkörper ausgebildet ist.
5. Schi oder Snowboard nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Unterseite (61) des plattenartigen Kraftübertragungselementes (44) und
der Oberseite (7) des Gleitbrettkörpers zumindest ein formschlüssiges Kopplungsmittel
(62, 63) ausgeführt ist.
6. Schi oder Snowboard nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Unterseite (61) des Kraftübertragungselementes (44) wenigstens ein warzen-
oder leistenartiger Vorsprung (64, 65) ausgebildet ist, der zur Aufnahme des Spitzenabschnittes
(68) eines Schraubmittels (59, 60) für die Bindungseinrichtung (3), insbesondere zur
geschraubten Verankerung des Einschraubanfangs von Schraubmitteln (59, 60) für Backenkörper,
Führungselemente und/oder einer Bindungsplatte der Bindungseinrichtung (3) eingerichtet
ist.
7. Schi oder Snowboard nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Profilhöhe (69) des warzen- oder leistenartigen Vorsprunges (64, 65) und eine
Plattenhöhe (82) des plattenartigen Kraftübertragungselementes (44) zumindest gleich
oder größer einer Einschraubtiefe (83) eines Schraubmittels (59, 60) für die Festlegung
einer Bindungseinrichtung (3) bemessen ist.
8. Schi oder Snowboard nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine warzen- oder leistenartige Vorsprung (64, 65) in wenigstens eine
korrespondierende Vertiefung (66, 67) in der Oberseite (7) des Gleitbrettkörpers eingreift.
9. Schi oder Snowboard nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Profilhöhe (69) des bevorzugt leistenartigen Vorsprunges (64, 65) und eine Aufnahmetiefe
(70) der bevorzugt nutartigen Vertiefung (66, 67) ausgehend vom Bindungsmontage-Zentrumspunkt
(58) in Richtung zum hinteren und vorderen Ende des Gleitbrettkörpers fortlaufend
oder sprungartig kleiner werdend und bevorzugt auslaufend ausgeführt ist.
10. Schi oder Snowboard nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich das wenigstens eine formschlüssige Kopplungsmittel (62, 63) in etwa innerhalb
einer Montagezone für eine Bindungseinrichtung (3) erstreckt.
11. Schi oder Snowboard nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine formschlüssige Kopplungsmittel (62, 63) derart ausgebildet ist,
dass es Relativverschiebungen zwischen dem plattenartigen Kraftübertragungselement
(44) und dem Gleitbrettkörper in Längsrichtung des Gleitbrettkörpers infolge von Durchbiegungen
des Gleitbrettkörpers zulässt und Relativverschiebungen zwischen dem Kraftübertragungselement
(44) und dem Gleitbrettkörper in Richtung quer zur Längserstreckung und im Wesentlichen
parallel zum Laufflächenbelag (10) des Gleitbrettkörpers unterbindet.
12. Schi oder Snowboard nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Geometriebeeinflussungs-Mittel (19) wenigstens ein Spreizmittel (20) zur individuell
einstellbaren Vergrößerung der Breite (18) des wenigstens einen Schlitzes (18) umfasst
und/oder wenigstens ein Spreizmittel (20) zur Variation der Breite (18) des wenigstens
einen Schlitzes (14) abhängig von der Durchbiegung des Gleitbrettkörpers umfasst.
13. Schi oder Snowboard nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Spreizmittel (20) bezugnehmend auf eine im wesentlichen parallel zum Laufflächenbelag
(10) verlaufende Ebene zumindest zwei schräg zur Längsachse des Gleitbrettkörpers
verlaufende Stütz- oder Führungsflächen (42, 43) umfasst, welche mit Widerlagerflächen
(47, 48) an der Oberseite (7) des Gleitbrettkörpers oder mit Längsseitenwänden (49,
50) des Schlitzes (14) zusammenwirken.
14. Schi oder Snowboard nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Widerlagerflächen (47, 48) an fest mit dem Gleitbrettkörper verbundenen Fortsätzen
(53, 54), wie z.B. Schrauben (55, 56) oder Schraubköpfen, ausgebildet sind.
15. Schi oder Snowboard nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils wenigstens ein Paar von winkelig zur Längsmittelachse verlaufenden Stütz-
oder Führungsflächen (42, 43), insbesondere in Form von schräg gestellten Langlöchern
(45, 46), in den einander gegenüberliegenden Endabschnitten des plattenartigen Kraftübertragungselementes
(44) ausgebildet ist.
16. Schi oder Snowboard nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das plattenartige Kraftübertragungselement (44) durch einen mehrschichtigen Verbundkörper
(71) gebildet ist, der eine Mehrzahl von adhäsiv miteinander verbundenen Schichten
umfasst.
17. Schi oder Snowboard nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das plattenartige Kraftübertragungselement (44) zumindest einen festigkeitsrelevanten
Untergurt (72), insbesondere zumindest eine Prepreg-Schicht, zumindest einen festigkeitsrelevanten
Obergurt (73), zumindest ein dazwischen angeordnetes Kernelement (74) und zumindest
eine auf wenigstens einer Seite dekorierte oder zu dekorierende Deckschicht (75) umfasst.
18. Schi oder Snowboard nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der mehrschichtige Verbundkörper (71) des Kraftübertragungselementes (44) mittels
einer Heizpresse in wenigstens einem Heißpressvorgang für die einzelnen Schichten
gebildet ist.
19. Schi oder Snowboard nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine Unterseite (61) des plattenartigen Kraftübertragungselementes (44) durch eine
Gleitschicht (76) aus Kunststoff gebildet ist, welche gegenüber der Oberseite (7)
der Deckschicht (8) des Gleitbrettkörpers abriebfest ist und einen geringen Reibungswiderstand
aufweist.
20. Schi oder Snowboard nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das plattenartige Kraftübertragungselement (44) eine derart hohe Torsions- bzw. Verwindungssteifigkeit
aufweist, dass bei Einwirkung von im Fahrbetrieb auftretenden Belastungen auf nur
eine von zwei beiderseits des Schlitzes (14) liegenden Gleitbrettzungen (16, 17) ein
Höhenversatz zwischen den Gleitbrettzungen (16, 17) in senkrechter Richtung zum Laufflächenbelag
(10) innerhalb des Überlappungsabschnittes mit dem plattenartigen Kraftübertragungselement
(44) via das plattenartige Kraftübertragungselement (44) zumindest gehemmt oder unterbunden
ist.
21. Schi oder Snowboard nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Schlitz (14) in Draufsicht auf die Oberseite (7) des Gleitbrettkörpers
eine Länge zwischen 20 cm bis 100 cm aufweist und eine Breite (18) oder eine lichte
Weite (38) des Schlitzes (14) in seinem Längsmittelabschnitt zwischen 10 mm bis 20
mm beträgt.
22. Schi oder Snowboard nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Schlitz (14) ausgehend von einem vorderen Endabschnitt einer Montagezone
für eine Bindungseinrichtung (3) in Richtung zum vorderen Schaufelabschnitt des Gleitbrettkörpers
verläuft und ein zweiter Schlitz (14) ausgehend von einem hinteren Endabschnitt einer
Montagezone für eine Bindungseinrichtung (3) in Richtung zum hinteren Ende des Gleitbrettkörpers
verläuft.