[0001] Die Erfindung betrifft ein elektrisches Bauelement, insbesondere ein NTC-Bauelement,
sowie dessen Herstellung.
[0002] Herkömmliche elektrokeramische Bauelemente weisen normalerweise auf der Oberfläche
des keramischen Grundkörpers Kontaktkörper auf, die zur elektrischen Kontaktierung
des Bauelements dienen und unter anderem die SMD (
Surface
Mounted
Device)-Fähigkeit des Bauelements gewährleisten. Diese elektrisch leitenden Kontaktkörper
bzw. Terminierungen bestehen dabei in der Regel aus einem anderen Material als der
keramische Grundkörper, mit der Folge, dass Probleme betreffend die Haftung der Kontaktkörper
auf dem Grundkörper auftreten.
[0003] Aus
US 5,245,309 sind keramische NTC-Bauelemente bekannt, bei denen der keramische Grundkörper in
Vielschichttechnologie gefertigt ist und aus keramischen Schichten mit darin angeordneten
Innenelektroden besteht. Diese Innenelektroden kontaktieren jeweils einen äußeren
Kontaktkörper und bilden ein Elektrodenterminal. Weiterhin kann hier eine äußere Passivierungsschicht,
z. B. Glas auf der Oberfläche des Bauelements, aufgebracht sein. Mit dieser Technik
ist es möglich, durch Variation der Anordnung der Innenelektroden bei Bauteilen mit
gleicher Bauteilnorm unterschiedliche Widerstände zu realisieren.
[0004] Aus
JP 11219846 ist ein Vielschichtbauelement mit einem keramischen Grundkörper bekannt, dessen Innenelektroden
alternierend mit je einem von zwei Kontaktkörpern elektrisch verbunden sind. Die Kontaktkörper
sind an gegenüberliegenden Seiten des Grundkörpers angebracht. Diejenigen Teile der
Oberfläche des Grundkörpers, die nicht von den Kontaktierungen bedeckt sind, sind
mit einer schützenden Haftschicht bedeckt.
[0005] Aus
DE 10159451 A1 ist ein NTC-Bauelement mit einem Grundkörper bekannt, der zumindest einen ersten
und einen zweiten jeweils räumlich ausgeformten keramischen Teilbereich aus unterschiedlichen
NTC-Materialien umfasst, wobei wenigstens eine erste und eine zweite Kontaktschicht
auf der Oberfläche des Grundkörpers vorgesehen sind. Ebenfalls werden durch Variation
sowohl der relativen Anordnung und der relativen Anteile der beiden keramischen Teilbereiche
im Grundkörper als auch durch geeignete Materialkombinationen bei gleichen Abmessungen
des Grundkörpers NTC-Bauelemente mit unterschiedlichen elektrischen Eigenschaften
hergestellt.
[0006] Aus
DE 4207915 ist bekannt, dass sich der Widerstandswert eines Thermistorelements variieren lässt,
indem man den Abstand zwischen den Enden der Innenelektroden variiert. Dadurch wird
vermieden, dass NTC-Bauelemente, die einen niedrigen Widerstandswert aufweisen, besonders
dünn ausfallen und dadurch durch Brüche oder Risse beschädigt werden können.
[0007] Es liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein elektrisches Bauelement
bereitzustellen, welches gegenüber aggressiven Umgebungsbedingungen resistent ist.
[0008] Die Aufgabe wird hinsichtlich eines elektrischen Bauelements und hinsichtlich seiner
Herstellung durch die Merkmale der Ansprüche 1, 7 und 8 gelöst.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Bezüglich der Herstellung wird gemäß Patentanspruch 1 ein Verfahren zur Herstellung
eines elektrischen Bauelements angegeben, bei dem ein keramischer Grundkörper mit
einer teilweise keramischen Oberfläche erzeugt wird, wobei in dessen Inneren mehrere
Elektroden so ausgeformt werden, dass die Enden der Elektroden einen Teil der Oberfläche
bilden. Die Oberfläche des Grundkörpers wird mit einer Haftschicht benetzt, welche
bei einer vorgegebenen Temperatur schlecht an den Enden der Elektroden haftet.
[0011] Insbesondere wird die Oberfläche des Grundkörpers mit einer Haftschicht benetzt,
wobei die Haftschicht in einem Temperaturbereich an der keramischen Oberfläche haften
bleibt und von den Enden der Elektroden abgeführt wird.
[0012] Unter einer schlechten Haftung wird auch verstanden, dass die Haftschicht im erwärmten
Zustand überhaupt nicht mehr an den Enden der Elektroden haftet.
[0013] Das Herstellungsverfahren wird vorzugsweise dadurch erweitert, dass ein Kontaktkörper
auf den Grundkörper aufgebracht wird, wobei während einer thermischen Fixierungsphase
das elektrische Bauelement so erwärmt wird, dass die Haftschicht von den Teilen der
Oberfläche des Grundkörpers, welche mit Elektroden ausgebildet sind, abgeführt und
eine Durchkontaktierung des Kontaktkörpers mit den Enden der Elektroden erreicht wird.
[0014] Mit dem Begriff "thermische Fixierungsphase" wird eine thermische Phase verstanden,
bei der die Kontaktkörper auf den keramischen Grundkörper eingebrannt werden- das
Einbrennen der Kontaktkörper ist also ein Teil der thermischen Fixierungsphase.
[0015] Hinsichtlich des elektrischen Bauelements wird gemäß Patentanspruch 7 ein elektrisches
Bauelement angegeben, welche durch das Herstellungsverfahren unmittelbar erzeugt wird.
[0016] Das elektrische Bauelement weist einen keramischen Grundkörper mit einer teilweise
keramischen Oberfläche und mehreren im keramischen Grundkörper angeordneten Elektroden
auf, deren Enden einen Teil der Oberfläche des Grundkörpers bilden. Die Oberfläche
des Grundkörpers ist mit einer Haftschicht versehen, welche eine Zusammensetzung aufweist,
die so gewählt ist, dass sich deren Haftung bei Erwärmung an den Enden der Elektroden
vermindert.
[0017] Auch wird gemäß Patentanspruch 8 ein elektrisches Bauelement angegeben, bei dem nur
die Enden der Elektroden von der Haftschicht freigelassen sind.
[0018] Gemäß einer Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass das elektrische Bauelement mindestens
einen elektrischen Kontaktkörper aufweist, welcher auf der Oberfläche des Grundkörpers
aufgebracht und mit den Enden der Elektroden elektrisch leitend verbunden ist. Die
Oberfläche des Grundkörpers ist dabei mit einer Haftschicht zur wenigstens teilweisen
Verbindung des Kontaktkörpers mit dem keramischen Teil der Oberfläche des Grundkörpers
versehen.
[0019] Ein so ausgebildetes elektrisches Bauelement hat den Vorteil, dass die Haftschicht
bei ihrer Erwärmung von den Elektrodenenden von selbst abgeführt wird und der hierdurch
freigelegte Bereich eine Kontaktierung von Kontaktkörpern mit den Elektrodenenden
ermöglicht, ohne dass eine den Widerstandswert des elektrischen Bauelements verändernde
Haftschicht zwischen den Elektrodenenden und der Kontaktkörper in nennenswerten Umfang
bestehen bleibt.
[0020] Es wird also vorteilhafterweise die maximale Fläche der keramischen Oberfläche des
Grundkörpers für die Haftung mit dem Kontaktkörper ausgenutzt. Gleichzeitig ist der
keramische Grundkörper dort mit einer vor aggressiven Umgebungsbedingungen schützenden
Haftschicht versehen, wo der Kontaktkörper nicht auf dem Grundkörper angeordnet ist.
[0021] Die Köntaktkörper können selbstverständlich auch als Kontaktschichten realisiert
sein, oder auch als Enden von Kontaktdrähten welche eine Verbindung zu einer externen
Strom- und Spannungsquelle herstellen.
[0022] Vorteilhafterweise sind die Kontaktkörper aufgrund der speziellen Eigenschaft der
Haftschicht mit den keramischen Bereichen der keramischen Oberfläche verbunden, obwohl
sie gleichzeitig mit den im selben Bereich angeordneten Elektrodenenden durchkontaktiert
sind.
[0023] Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass die Kontaktkörper verstärkt auf dem
keramischen Grundkörper haften und dadurch eine hohe Abzugsfestigkeit aufweisen.
[0024] Bisher konnten die Kontaktkörper während einer thermischen Fixierungsphase nur auf
den keramischen Grundkörper bei gleichzeitiger, erheblicher Veränderung des Grundwiderstandswerts
des elektrischen Bauelements eingebrannt werden. Mittels eines der hier vorgeschlagenen
elektrischen Bauelemente ist es also besonders günstig, dass der Einfluss des Einbrennens
der Kontaktkörper auf den Widerstandswert des elektrischen Bauelements durch die Beschichtung
des keramischen Grundkörpers reduziert wird, da keine Haft- und Entkopplungsschicht
mehr an den Elektrodenenden haftet und die Durchkontaktierung der Elektroden zum Kontaktkörper
besonders rein ist. Zudem ist der keramische Grundkörper von den Köntaktkörpern elektrisch
isoliert, so dass hier auch eine verringerte Veränderung des Grundwiderstandswerts
des elektrischen Bauelements erreichbar ist. Zu diesem Zweck wird also bevorzugt,
dass die Haftschicht elektrisch isolierend ist und somit auch eine Entkopplungsschicht
ist.
[0025] Es wird bevorzugt, dass die verminderte Haftung der Haftschicht an den Enden der
Elektroden in einem Temperaturbereich von zwischen 50 bis 200 K unterhalb der Einbrenntemperatur
des Kontaktkörpers liegt. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass beim Einbrennen des
Kontaktkörpers auf den keramischen Grundkörper eine derart ausreichende Erweichung
der Haftschicht stattfindet, dass die Haftschicht von den Enden der Elektroden von
selbst abführbar ist. Zu diesem Zweck wird bevorzugt, dass die Haftschicht eine Blei-BorosilikatMischung
aufweist, sodass sie bei Erweichung von den Enden der Elektroden besonders gründlich
abführbar ist.
[0026] Die Erfindung wird anhand der folgenden Ausführungsbeispiele und Figuren näher erläutert.
Dabei zeigen:
Figuren 1 und 2 jeweils eine Längs- und Querschnittsansicht einer bevorzugten Ausführungsform
eines elektrischen NTC-Bauelements,
Figur 3 das Verhalten von 3 keramischen Grundkörpern mit oder ohne einer Haft- und
Entkopplungsschicht in bestimmten Herstellungsschritten bei unterschiedlichen Temperaturen.
[0027] Figur 1 zeigt, wie ein keramischer Grundkörper 2, welcher vorzugsweise ein Mangan-Nickel-Mischoxid
aufweist, mit parallel zueinander angeordneten Elektroden 3 versehen ist, welche sich
jeweils mit einem Ende 6 bis zur Oberfläche erstrecken und somit einen Teil der Oberfläche
bilden. Gleichzeitig ist eine Haft- und Entkopplungsschicht 5 auf den keramischen
Grundkörper aufgebracht.
[0028] Die Elektroden weisen vorzugsweise eine Silber-Palladium (Ag-Pd) Legierung auf. Die
Kontaktkörper weisen eine Grundmetallisierung aus Silber (Ag) auf, welche vorzugsweise
galvanisch mit einer Nickel- und einer Zinnschicht verstärkt ist.
[0029] Ein solches elektrisches NTC-Bauelement wird vorzugsweise folgendermaßen hergestellt:
Auf den gesinterten KeramikGrundkörper 2 wird eine Glasschicht 5 aufgebracht. Dies
geschieht vorzugsweise durch ein Verfahren zur Abscheidung dünner Schichten, wie z.
B. durch Tauchen in einen Glasschlicker, Aufsprühen eines Glasschlickers und anschließende
oder prozessbegleitende Trocknung. Der Glasschlicker wird vorteilhafterweise mit einem
Bindemittel versetzt, welches die Haftung der getrockneten Schicht verbessert. Typische
Schichtstärken, grün getrocknet, liegen im Bereich zwischen 1 und 20 µm. Eine beispielhafte
Glasschlicker-Zusammensetzung könnte aus 100 g Glaspulver, 3 bis 20 g Bindemittel
und 500 bis 1000 g Wasser bestehen. Als Bindemittel können Zellulose-Derivate, wie
z. B. Carboxymethylzellulose, Hydroxypropylmethylzellulose, Polyvinylalkohol, Polyethylenglykol
und Silikonharze verwendet werden.
[0030] Die Zusammensetzung des Glases ist auf die Benetzung, insbesondere des Keramikkörpers,
d. h. der keramischen Oberfläche des keramischen Grundkörpers, auszurichten. Eine
typische Zusammensetzung des Glases kann aus den Systemen B-Si (Borosilikat), insbesondere
Blei-Borosilikat (Pb-B-Si), oder Zn-B-Si (Zinn-Borosilikat) kommen, gegebenenfalls
mit weiteren Zusätzen, wie z. B. Ba, Al., Cu, Fe, Cr, Mg. Der so erhaltene beschichtete
keramische Grundkörper 2 wird nun in bekannter Weise durch Tauchen und Trocknen mit
den Kontaktkörpern bzw. den Terminierungen 4 versehen. Nachdem mit diesem Schritt
die Kontaktkörper erstmals auf den keramischen Grundkörper aufgebracht sind, haftet
die Haftschicht bereits mit der Oberfläche des Kontaktkörpers, da dieser eine Oberflächenzusammensetzung
aufweist, welche dazu führt, dass die Haftschicht zwischen den Partikeln der Kontaktkörperoberfläche
eindringt. Somit ist eine bleibende Haftung zwischen dem Kontaktkörper und der Haftschicht
auch in der späteren thermischen Fixierungsphase gewährleistet. Danach folgt die thermische
Fixierung, üblicherweise im Bereich zwischen 650° C und 850° C.
[0031] Das Glas wird so ausgewählt, dass sein Erweichungspunkt ca. 50 bis 200 K unterhalb
der Einbrenntemperatur der Kontaktkörper bzw. der Terminierung liegt. In dieser thermischen
Fixierungsphase wird die Haftschicht auf eine Temperatur erwärmt bei der sie beginnt
zu erweichen, und schließlich von den Enden der Elektroden abgeführt wird. Somit bleibt
die Haftschicht auf der keramischen Oberfläche des keramischen Grundkörpers haften,
nicht aber an den Enden der Elektroden, sodass eine Durchkontaktierung der Terminierung
bzw. der Kontaktkörper zu den Enden der Elektroden ermöglicht wird. Die Durchkontaktierung
der Kontaktkörper zu den Elektrodenenden geschieht dadurch, dass der Kontaktkörper
während der thermischen Fixierungsphase teilweise erweicht und somit auf die Elektrodenenden
fließt. Dieses verflüssigte Kontaktkörpermaterial kann sich anschließend aushärten
und bildet damit eine feste elektrische Kontaktierung zu den Elektroden.
[0032] Die Zusammensetzung der Haftschicht ist so zu wählen, dass die allgemeine Wechselwirkung
zwischen dem Glas und dem Elektrodenmaterial dahingehend berücksichtigt wird, dass
die Abfuhr der erweichten Glasschicht in der thermischen Fixierungsphase entsprechend
erleichtert wird. Im allgemeinen wird auch darauf geachtet, dass die Elektrodenenden
aus einem anderen Material bestehen als die Kontaktkörper, und zwar dahingehend, dass
die Haftschicht wesentlich schlechter an den Elektrodenenden haftet als an den Kontaktkörpern.
[0033] Durch die Abfuhr der Haftschicht von den Elektrodenenden während der thermischen
Fixierungsphase wird erreicht, dass der bisher übliche Prozessschritt, in dem die
an den Enden von Elektroden noch haftenden Haftschichtanteile abgeschliffen werden
mussten, eingespart wird. Selbstverständlich ist auch die auf die Oberfläche des keramischen
Grundkörpers aufgetragene Dicke der Haftschicht so zu wählen, dass eine vollständige
Erweichung der Haftschicht an den Enden der Elektroden während der thermischen Fixierungsphase
erreichbar ist.
[0034] Die bestehen gebliebene Haftschicht zwischen den Kontaktkörpern und der keramischen
Oberfläche des keramischen Grundkörpers ergibt eine verstärkte Abzugsfestigkeit der
Kontaktkörper, so dass eine Abzugsfestigkeit der Kontaktkörper von bis zu 50 Newton
erreicht werden kann. Dagegen weisen Referenzteile ohne eine Haftschicht zwischen
den Kontaktkörpern und der keramischen Oberfläche einen Fehleranteil bei einem Peel-Off-Test
von typisch 10 bis 20 % auf, wogegen das erfindungsgemäß vorgeschlagene Bauelement
diesen Test mit 100 % besteht.
[0035] Die Änderung des Grundwiderstandswerts des elektrischen Bauelements durch das Einbrennen
der Kontaktkörper kann mit dem erfindungsgemäßen elektrischen Bauelement von ca. 12
% auf unter 4 % abgesenkt werden. Die Veränderung des Widerstands des keramischen
Grundkörpers bei der galvanischen Verstärkung der Kontaktkörper, hervorgerufen durch
den Keramik-Abtrag an der freiliegenden Oberfläche des keramischen Grundkörpers in
sauren Galvanikbädern, wird von 2 % auf unter 0,5 % reduziert (siehe dazu Figur 3).
Im Falle von NTC-Bauelementen auf Spinellbasis wird insbesondere mittels der Haft-
und Entkopplungsschicht eine Verringerung der Empfindlichkeit des Widerstandswerts
des keramischen Bauelements gegenüber dem Einbrennen von Terminierungen auf den keramischen
Grundkörper erreicht.
[0036] Es wird bevorzugt, dass der keramische Grundkörper in bekannter Vielschichttechnik
erzeugt wird.
[0037] Die an den Bereichen des Grundkörpers aufgebrachte Haftschicht, welche nicht zwischen
dem Kontaktkörper und dem Grundkörper liegt, dient als Schutzschicht welche gegenüber
aggressiven Umgebungsbedingungen in weiteren Prozessschritten resistent ist, wie z.
B. bei der galvanischen Verstärkung der Terminierung mit Nickel-Zinn-Schichten oder
beim Flussmittelangriff beim Löten.
[0038] Figur 2 zeigt eine Ansicht auf das elektrische Bauelement 1 in der Richtung des in
Figur 1 gezeigten Pfeils. Der von der Haftschicht freigelegte Bereich 8 wird schematisch
um das eine Elektrodenende 6 herum dargestellt. Der Kontaktkörper 4, welcher mit dieser
Perspektive zwischen dem Beobachter des elektrischen Bauelements und dem keramischen
Grundkörper liegt, ist zur freien Ansicht des Querschnitts des elektrischen Bauelements
nicht eingezeichnet.
[0039] Figur 3 zeigt die Änderung des Widerstandswertes ΔW von 3 keramischen Grundkörpern
mit oder ohne einer Haft- und Entkopplungsschicht in bestimmten Herstellungsschritten
bei unterschiedlichen Temperaturen.
[0040] Die linke Balkengruppe zeigt den Fall, wenn der keramische Grundkörper mit einer
erfindungsgemäßen Haftschicht versehen ist. Dabei zeigt:
- 1. der linke Balken B1 eine geringe Änderung des Widerstandswerts ΔW1 des keramischen Grundkörpers in einem Zeitraum von 10 Minuten vor und nach der galvanischen
Verstärkung der Terminierung bei 25°C.
- 2. der mittlere Balken B2 eine geringe Änderung des Widerstandswerts des Grundkörpers
in einem Zeitraum von 10 Minuten vor und nach der galvanischen Verstärkung der Terminierung
bei Temperaturen zwischen 25 und 100°C.
- 3. der rechte Balken B3 die negative Änderung des Widerstandswerts des keramischen
Grundkörpers während der thermischen Fixierungsphase.
[0041] Die mittlere Balkengruppe zeigt den Fall, wenn der keramische Grundkörper ebenfalls
mit einer erfindungsgemäßen Haftschicht, diesmal mit einem dickeren Schichtauftrag,
versehen ist, wobei hier eine Wartezeit von 20 Minuten nach den oben geschilderten
Zeitpunkten 1. bis 3. eingelegt wurde, bis die Messung des Widerstandswerts erfolgte.
Wie bei der linken Gruppe von Balken ist hier ebenfalls eine hohe Stabilität des Widerstandswerts
des keramischen Grundkörpers zu sehen.
[0042] Die rechte Balkengruppe zeigt den Referenzfall, wo gemäß des Standes der Technik
keine Haft- und Entkopplungsschicht zwischen dem Kontaktkörper bzw. der Terminierung
und dem keramischen Grundkörper vorliegt. In diesem Fall sind die Änderungen der Widerstandswerte
des keramischen Grundkörpers in den oben geschilderten Fällen 1. bis 3. sehr viel
höher.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- elektrisches Bauelement
- 2
- keramischer Grundkörper
- 3
- Elektroden
- 4
- Terminierung
- 5
- Haftschicht
- 6
- Elektrodenenden
- 7
- keramische Oberfläche
- 8
- von Haftschicht freigelegter Bereich
- B1
- erster Balken Änderung Widerstandswert
- B2
- zweiter Balken Änderung Widerstandswert
- B3
- dritter Balken Änderung Widerstandswert
1. Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Bauelements (1), bei dem
- ein keramischer Grundkörper (2) mit einer teilweise keramischen Oberfläche (7) erzeugt
wird, wobei in dessen Inneren mehrere Elektroden so ausgeformt werden, dass die Enden
(6) der Elektroden einen Teil der Oberfläche (7) bilden, wobei
- die Oberfläche des-Grundkörpers mit einer Haftschicht (5) benetzt wird, wobei die
Haftschicht derart auf eine Temperatur erwärmt wird, dass sie an der keramischen Oberfläche
haften bleibt während sie von den Enden der Elektroden abgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem ein Kontaktkörper (4) auf den Grundkörper (2) thermisch
fixiert wird, wodurch die Haftschicht (5) von den Teilen der Oberfläche des Grundkörpers,
welche mit den Elektrodenenden (6) ausgebildet sind, abgeführt und eine Durchkontaktierung
des Kontaktkörpers zu den Enden (6) der Elektroden erreicht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem der Kontaktkörper (4) zwischen 650 °C und 850 °C
thermisch fixiert wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Temperaturbereich,
in dem die Haftschicht (5) von den Enden der Elektroden abgeführt wird, zwischen 50
bis 200 K unterhalb der Einbrenntemperatur des Kontaktkörpers (4) liegt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem eine Haftschicht (5) verwendet
wird, die ein Material enthält, das gewählt ist aus: Borosilikatmischung, Blei-Borosilikatmischung.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Grundkörper (2) in
Vielschichttechnik erzeugt wird.
7. Elektrisches Bauelement, das mittels eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden
Ansprüche erzeugt ist.
8. Elektrisches Bauelement, umfassend:
- einen keramischen Grundkörper (2) mit einer teilweise keramischen Oberfläche (7),
- mehrere im keramischen Grundkörper angeordnete Elektroden (3), deren Enden einen
Teil (6) der Oberfläche des Grundkörpers bilden, wobei
- die Oberfläche des Grundkörpers mit einer Haftschicht (5) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass nur die Enden der Elektroden von der Haftschicht freigelassen sind.
9. Elektrisches Bauelement (1) nach Anspruch 8 mit mindestens einem elektrischen Kontaktkörper
(4), welcher auf der Oberfläche des Grundkörpers (2) aufgebracht und mit den Enden
der Elektroden (3) elektrisch leitend verbunden ist.
10. Elektrisches Bauelement (1) nach einem der Ansprüche 8 oder 9, bei dem die Haftschicht
(5) ein Material enthält, das gewählt ist aus: einer Borosilikatmischung, einer Blei-Borosilikatmischung.
11. Elektrisches Bauelement (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, bei dem der keramische
Grundkörper (2) ein Mangan-Nickel-Mischoxid aufweist.
12. Elektrisches Bauelement (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 11, bei dem der Kontaktkörper
(4) eine Grundmetallisierung aus Silber aufweist.
13. Elektrisches Bauelement (1) nach Anspruch 12, bei dem der Kontaktkörper (4) galvanisch
mit einer Nickelschicht und einer Zinnschicht verstärkt ist.
14. Elektrisches Bauelement (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 13, bei dem der Grundkörper
(2) in Vielschichttechnik erzeugt ist.
15. Elektrisches Bauelement (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 14, das ein NTC-Bauelement
ist.
1. Method for the production of an electric component (1), in which
- a ceramic base body (2) with a partially ceramic surface (7) is created, a number
of electrodes being formed inside it in such a way that the ends (6) of the electrodes
form part of the surface (7),
- the surface of the base body being wetted with an adhesive layer (5), the adhesive
layer being heated to a temperature such that it remains adhering to the ceramic surface
while it is removed from the ends of the electrodes.
2. Method according to Claim 1, in which a contact body (4) is thermally fixed on the
base body (2), whereby the adhesive layer (5) is removed from the parts of the surface
of the base body that are formed by the electrode ends (6), and a plated-through connection
of the contact body to the ends (6) of the electrodes is achieved.
3. Method according to Claim 2, in which the contact body (4) is thermally fixed between
650°C and 850°C.
4. Method according to one of the preceding claims, in which the temperature range in
which the adhesive layer (5) is removed from the ends of the electrodes lies between
50 and 200 K below the firing temperature of the contact body (4).
5. Method according to one of the preceding claims, in which an adhesive layer (5) that
contains a material chosen as either a borosilicate mixture or a lead-borosilicate
mixture is used.
6. Method according to one of the preceding claims, in which the base body (2) is created
by a multi-layer technique.
7. Electric component created by means of a method according to one of the preceding
claims.
8. Electric component, comprising:
- a ceramic base body (2) with a partially ceramic surface (7),
- a number of electrodes (3) that are arranged in the ceramic base body and the ends
of which form part (6) of the surface of the base body,
- the surface of the base body being provided with an adhesive layer (5), characterized in that only the ends of the electrodes are left free from the adhesive layer.
9. Electric component (1) according to Claim 8 with at least one electric contact body
(4), which is applied to the surface of the base body (2) and is connected to the
ends of the electrodes (3) in an electrically conducting manner.
10. Electric component (1) according to either of Claims 8 and 9, in which the adhesive
layer (5) contains a material chosen as either a borosilicate mixture or a lead-borosilicate
mixture.
11. Electric component (1) according to one of Claims 8 to 10, in which the ceramic base
body (2) comprises a manganesenickel mixed oxide.
12. Electric component (1) according to one of Claims 8 to 11, in which the contact body
(4) comprises a base metallization of silver.
13. Electric component (1) according to Claim 12, in which the contact body (4) is galvanically
reinforced with a nickel layer and a tin layer.
14. Electric component (1) according to one of Claims 8 to 13, in which the base body
(2) is created by a multi-layer technique.
15. Electric component (1) according to one of Claims 8 to 14 that is an NTC component.
1. Procédé de production d'un composant (1) électrique, dans lequel
- on produit un corps (2) de base en céramique ayant une surface (7) en partie en
céramique, dans lequel on forme en son intérieur plusieurs électrodes de façon à ce
que les extrémités (6) des électrodes forment une partie de la surface (7), dans lequel
- on mouille la surface du corps de base par une couche (5) d'adhérence, la couche
d'adhérence étant chauffée à une température, de sorte qu'elle reste en adhérence
sur la surface céramique tandis qu'elle est enlevée des extrémités des électrodes.
2. Procédé suivant la revendication 1, dans lequel on fixe thermiquement un corps (4)
de contact sur le corps (2) de base, de manière à enlever la couche (5) d'adhérence
des parties de la surface du corps de base qui sont formées par les extrémités (6)
d'électrodes et à obtenir une mise en contact du corps de contact avec les extrémités
(6) des électrodes.
3. Procédé suivant la revendication 2, dans lequel on fixe thermiquement le corps (4)
de contact entre 650°C et 850°C.
4. Procédé suivant l'une des revendications précédentes, dans lequel la plage de température
dans laquelle la couche (5) d'adhérence est enlevée des extrémités d'électrodes est
comprise entre 50 et 200 K en dessous du point de calcination du corps (4) de contact.
5. Procédé suivant l'une des revendications précédentes, dans lequel on utilise une couche
(5) d'adhérence qui contient une matière choisie parmi un mélange de borosilicate,
un mélange de borosilicate de plomb.
6. Procédé suivant l'une des revendications précédentes, dans lequel on produit le corps
(2) de base en technique stratifiée.
7. Composant électrique qui est produit au moyen d'un procédé suivant l'une des revendications
précédentes.
8. Composant électrique comprenant :
- un corps (2) de base en céramique ayant une surface (7) en partie en céramique,
- plusieurs électrodes (3) qui sont disposées dans le corps de base en céramique et
dont les extrémités forment une partie (6) de la surface du corps de base, dans lequel
- la surface du corps de base est munie d'une couche (5) d'adhérence, caractérisée en ce que seules les extrémités des électrodes sont laissées exemptes de la couche d'adhérence.
9. Composant (1) électrique suivant la revendication 8 ayant au moins un corps (4) de
contact électrique qui est déposé sur la surface du corps (2) de base et qui est relié
d'une manière conductrice de l'électricité aux extrémités des électrodes (3).
10. Composant (1) électrique suivant l'une des revendications 8 ou 9, dans lequel la couche
(5) d'adhérence contient une matière qui est choisie parmi : un mélange de borosilicate,
un mélange de borosilicate de plomb.
11. Composant (1) électrique suivant l'une des revendications 8 à 10, dans lequel le corps
(2) de base en céramique comporte un oxyde mixte de manganèse et de nickel.
12. Composant (1) électrique suivant l'une des revendications 8 à 11, dans lequel le corps
(4) de contact comporte une métallisation de base en argent.
13. Composant (1) électrique suivant la revendication 12, dans lequel le corps de contact
est renforcé galvaniquement par une couche de nickel et par une couche d'étain.
14. Composant (1) électrique suivant l'une des revendications 8 à 13, dans lequel le corps
(2) de base est produit en technique stratifiée.
15. Composant (1) électrique suivant l'une des revendications 8 à 14, qui est un composant
à coefficient de température négatif.