[0001] Die Erfindung betrifft ein mit Polyesterfasern gefülltes Steppbett und ein Kopfkissen
mit daunenähnlichen Eigenschaften.
[0002] Aus der
WO 02/22927 ist ein Kissen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt.
[0003] Steppbetten weisen eine Ober- und eine Unterbahn aus einem Textilgewebe auf. Zwischen
diesen Bahnen befindet sich eine Füllung, die der Wärmeisolation des Bettes dient.
Eine gute Isolation ergibt sich, wenn das Füllmaterial ein möglichst großes Luftpolster
zur Verfügung stellt. Je leichter das Material ist, mit dem das angestrebte Luftpolster
erzielt wird, desto komfortabler wird die Decke eingestuft. Als hochwertiges Füllmaterial
dienen großflockige Daunen von Enten und Gänsen. Mit diesen Daunen gefüllte Betten
weisen darüber hinaus einen speziellen Griff auf, der als angenehm und hochwertig
empfunden wird.
[0004] Daunenbetten bestehen im wesentlichen aus zwei an den Kanten miteinander vernähten
Tüchern, die zusätzlich meist durch Längs- und Quersteppnähte schachbrettartig vernäht
werden, so dass sich Kammern bilden, in die das Füllmaterial eingeblasen wird. Die
Kammern sorgen in der Regel für eine gleichmäßige Verteilung des Füllmaterials über
die Fläche des Bettes. In besonderen Fällen kann durch ungleiche Befüllung der Kammern
und/oder eine andere Absteppung als die in Form gleichmäßiger Rechtecke eine spezielle
Verteilung des Füllmaterials erreicht werden.
[0005] Hochwertige Enten- und Gänsedaunen sind sehr teuer. Es hat daher nicht an Versuchen
gefehlt, diese durch synthetische Faserstoffe zu ersetzen. Als Füllmaterial eignen
sich dabei insbesondere Polyesterfasern, da sie auf Grund ihrer thermischen Fixierbarkeit
eine hohe Bauschelastizität aufweisen, die dem Bett sowohl im Neuzustand als auch
während des Gebrauchs ein großes Luftpolster verleihen.
[0006] Zur Füllung von Bettwaren hergestellte Polyesterfasern werden zur Verringerung ihres
Gewichtes meist als Hohlfasern hergestellt. Eine auf die Oberfläche der Fasern aufgebrachte
Silikonisierung ergibt darüber hinaus einen verbesserten Griff der Bettwaren. Derartige
herkömmliche Fasern lassen sich jedoch nicht in gewohnter Weise wie Daunen in Steppbetten
einblasen. Mit Polyesterfasern gefüllte Steppbetten werden daher in der Regel so hergestellt,
dass als Füllmaterial eine voluminöse Materialbahn aus gekrempeltem Vliesstoff gebildet
wird, die dann auf eine Vorratsrolle aufgewickelt wird. An sogenannten Steppmaschinen
werden nun die oberen und unteren Deckstoffe sowie die dazwischen liegende Polyester-Materialbahn
von den Vorratsrollen abgezogen und in gewünschter Weise miteinander vernäht. Eine
derartige Vorrichtung ist z. B. in
EP 0 406 588 A2 beschrieben.
[0007] Krempelvliese weisen nicht ähnlich den Daunen eine rein zufällige Verteilung der
Faserrichtung auf, sondern die Fasern sind bedingt durch den Vliesbildungsvorgang
in bevorzugte Richtungen orientiert. Bei der Absteppung derartiger Betten werden die
unter den Steppnähten liegenden Fasern durch die Nähte stark verdichtet und tragen
daher nicht zum Hohlraumvolumen des Bettes bei. Dies geschieht nicht, wenn die Fasern
in die bereits vorher gebildeten Kammern eingeblasen werden.
[0008] Mit herkömmlichen synthetischen Fasern war es bisher nicht möglich, auf bekannten
Daunen-Einblasanlagen die Fasern in die Kammern einzublasen, bzw. eine gleichmäßige
Verteilung der Fasern in den Kammern zu erreichen. Derartige Bettfedern- und Daunenfüllanlagen
werden beispielsweise von der Fa. L.H. Lorch AG in 73730 Esslingen hergestellt und
sind unter
www.lorch-ag.de beschrieben.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, gefüllte Bezüge wie Steppbetten, Steppdecken,
Kopfkissen und dergleichen zur Verfügung zu stellen, bei denen die Kassette bzw. die
Kassetten gleichmäßig mit eingeblasenen synthetischen Fasern gefüllt sind. Aufgabe
der Erfindung ist es ferner, gefüllte Bezüge zur Verfügung zu stellen, die einen Griff
aufweisen, der dem speziellen Griff von mit Daunen von Enten oder Gänsen gefüllten
Bezügen sehr nahe kommt. Aufgabe der Erfindung ist es ferner, gefüllte Bezüge zur
Verfügung zu stellen, die über ein geringes Flächengewicht verfügen und dabei ein
gutes Isolationsvermögen aufweisen.
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst durch mit eingeblasenen Polyesterfasern gefüllte Bezüge
wie Steppbetten, Steppdecken, Kopfkissen und dergleichen, wobei die Füllung gekräuselte
vorzugsweise stauchgekräuselte silikonisierte Polyesterhohlfasern mit einem Titer
von 0,9 bis 7 dtex, einer Schnittlänge von 8 bis 24, insbesondere 11 bis 28 mm, und
einem Verhältnis Einkräuselung (K1) zu Anzahl Bögen pro cm (Bg), entsprechend der
Beziehung 3,5 ≤ K1 / Bg ≤ 4,5 und einer Bogenzahl pro cm Bg von mindestens 3,0 enthält.
[0011] Vorzugsweise bestehen die Polyesterhohlfasern aus Polyethylenterephthalat.
[0012] Polyesterfasern mit einer Schnittlänge von 14 bis 20 mm, insbesondere von 18 mm sind
vorteilhaft.
[0013] In besonderen Ausführungsformen der Erfindung bestehen die Polyesterhohlfasern aus
einem Titergemisch und/oder einem Gemisch von Fasern unterschiedlicher Stapellänge.
Die Fasern können im Querschnitt ein oder mehrere Hohlräume aufweisen. Die Fasern
können runde, ovale und weitere geeignete Querschnitte aufweisen.
[0014] Bei den im Rahmen der Erfindung eingesetzten Hohlfasern handelt es sich um stauchgekräuselte
Fasern, die auf an sich bekannten Stauchkräuselmaschinen hergestellt werden können.
Es können aber auch nach anderen Verfahren gekräuselte Fasern eingesetzt werden, so
z.B. auch dreidimensional-gekräuselte Fasern.
[0015] Wesentlich im Rahmen der Erfindung ist es, dass die gekräuselten Fasern eine Mindestanzahl
von Kräuselbögen pro cm aufweisen, nämlich mindestens 3 Bögen pro cm. Außerdem muß
die Anzahl Bögen pro cm (Bg) in einem bestimmten Verhältnis zu der sog. Einkräuselung
K1 bestehen.
[0016] Unter Einkräuselung im Rahmen der Erfindung versteht man folgendes Verhältnis:

wobei L
k die Länge der gekräuselten Stapelfaser im entspannten freiliegenden Zustand ist und
L
v die Länge der gleichen jedoch gestreckten Faser, d. h. die Faser liegt dann praktisch
geradlinig ohne Kräuselung vor. Die Streckung erfolgt unter Anwendung der sogenannten
Entkräuselungskraft. Diese wird in Vorversuchen mit Hilfe einer an das Kraft-Dehnungsdiagramm
der jeweiligen Faser angelegte Tangente ermittelt. Diese noch nicht genormte Methode
wird in der Arbeitsanweisung Nr. 320.010.3 der Fa. Trevira GmbH beschrieben.
[0017] Fachüblich und in DIN53840 wird Einkräuselung häufig anders definiert, nämlich:

[0018] Um den Vergleich mit dem Stand der Technik zu erleichtern, werden die normgemäß berechneten
Werte der Einkräuselung K1 in der unten folgenden Tabelle in Klammern gegeben.
[0019] Bei der im Rahmen der Erfindung eingesetzten Faser handelt es sich um flache feinbogige
Fasern. Diese Fasern weisen einen geringen Wert des Quotienten K1/Bg bei großer Bogenzahl
auf.
Tabelle
|
herkömmliche Faser (4,4dtex) |
erfindungsgemäße Faser (4,4dtex) |
K1 (K'1) |
18,0 (94,7%) |
13,2 (93,0%) |
Bg |
3,0 |
3,3 |
K1/Bg |
6,0 |
4,0 |
[0020] Die Tabelle zeigt den Vergleich von herkömmlich mittels Stauchkräuselung hergestellten
Fasern mit einem Titer von 4,4 dtex im Vergleich zu erfindungsgemäß eingesetzten Fasern
von 4,4 dtex. Diese Fasern weisen eine höhere Bogenzahl bei deutlich geringerem K1
auf. Das Verhältnis K1/Bg beträgt bei der erfindungsgemäßen Faser 4,0 statt 6,0 wie
bei der herkömmlichen Ausführung.
[0021] Überraschenderweise hat es sich gezeigt, dass gefüllte Bezüge gemäß der Erfindung
hochwertige Produkte darstellen. Sie weisen insbesondere einen daunenähnlichen Griff
auf, der einem Vergleich mit Bezügen, welche Enten- oder Gänsedaunen enthalten, ohne
weiteres Stand hält.
[0022] Die Herstellung eines gefüllten Bezugs gemäß der Erfindung kann wie im folgenden
bei der Herstellung eines Steppbettes gezeigt wird, wie folgt geschehen.
[0023] Die in einem gepreßten Ballen angelieferten Fasern werden in einem Reißwolf oder
einem Faseröffner geöffnet und durch eine Rohrleitung in einen Behälter geblasen.
In diesem unter Druck stehenden Behälter werden die Fasern durch mehrere Rollen ständig
bewegt. Anschließend gelangen die Fasern wiederum pneumatisch zu einer Waage, wo die
für eine Kassette benötigte Fasermenge abgewogen wird. Es wird jede Kassette separat
gefiillt, bis alle Kassetten des fertiggenähten Steppbettes befüllt sind. Zum Schluß
wird die Decke am Einblasloch zugenäht.
[0024] Ähnlich wie bei einem Steppbett kann auch bei der Befüllung eines Kopfkissen vorgegangen
werden, das quasi als eine einzelne große Kassette gesehen werden kann, die nach der
Befüllung am Einblasloch zugenäht wird.
[0025] Darüber hinaus kann mit der erfindungsgemäßen Faser und dem Einblasverfahren auch
ein Bettbezug hergestellt werden, der ähnlich einem Kopfkissen keine Absteppung aufweist.
[0026] Als Ober- und Unterstoff, zwischen welche die Füllung eingelagert ist, können reine
Baumwollgewebe, Mischgewebe, Baumwolle/Synthetik und Polyestergewebe verwendet werden.
[0027] Die verwendete Garnstärke beträgt NM160 bis NM50, die Fadendichte in Kette und Schuß
ist größer als 30 Fäden/cm. Die Luftdurchlässigkeit der Gewebe beträgt max. 60 l/m
2 s (gemessen nach DIN 53887).
1. Mit eingeblasenen Polyesterfasern gefüllte Bezüge wie Steppbetten, Steppdecken, Kopfkissen
und dergleichen, wobei die Füllung gekräuselte silikonisierte Polyesterhohlfasern
mit einem Titer von 0,9 bis 7 dtex, einer Schnittlänge von 8 bis 24 mm und mit einer
Bogenzahl Bg von mindestens drei Bogen pro cm enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis Einkräuselung (K1) zu Anzahl Bögen pro cm (Bg) der Polyesterhohlfasern
der Beziehung

entspricht.
2. Gefüllte Bezüge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Polyesterhohlfasern Polyethylenterephthalatfasern sind.
3. Gefüllte Bezüge nach Anspruch 1, oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittlänge der Polyesterhohlfasern 14 bis 20 mm ist.
4. Gefüllte Bezüge nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittlänge 18 mm ist.
5. Gefüllte Bezüge nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Polyesterhohlfasern aus einem Titergemisch bestehen.
6. Gefüllte Bezüge nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Polyesterhohlfasern unterschiedliche Schnittlängen aufweisen.
1. Covers filled with blown-in polyester fibres such as quilted duvets, quilts, pillows
and the like, wherein the filling contains crimped siliconised hollow polyester fibres
having a titer of 0.9 to 7 dtex, a cut length of 8 to 24 mm and a number of bends
Bg of at least three bends per cm,
characterized in that the ratio of crimp (K1) to number of bends per cm (Bg) of the polyester hollow fibres
corresponds to the relation
2. The filled covers according to claim 1, characterized in that the hollow polyester fibres are polyethylene terephthalate fibres.
3. The filled covers according to claim 1 or 2, characterised in that the cut length of the hollow polyester fibres is 14 to 20 mm.
4. The filled covers according to claim 3, characterized in that the cut length is 18 mm.
5. The filled covers according to at least one of claims 1 to 4, characterized in that the hollow polyester fibres consist of a mixture of titers.
6. The filled covers according to at least one of claims 1 to 5, characterized in that the hollow polyester fibres have different cut lengths.
1. Housses garnis en fibres de polyester soufflées, comme les couettes, les édredons,
les oreillers et d'autres choses de semblables, étant donné que le garnissage se compose
de fibres de polyester creuses siliconées frisées, dont le titre se trouve entre 0,9
et 7 dtex, avec une longueur de coupe de 8 à 24, et comportant un nombre d'arcs s'évaluant
à au moins 3 arcs par cm,
caractérisées en ce que le rapport, crispation en arrière (K1) / nombre d'arcs pro cm (Bg), correspondant
à la relation
2. Housses garnis selon revendication 1, caractérisées en ce que les fibres de polyester creuses sont des fibres de téréphtalate de polyéthylène.
3. Housses garnis selon revendication 1 ou 2, caractérisées en ce que la longueur de coupe des fibres polyester creuses est de 14 à 20 mm.
4. Housses garnis selon revendication 3, caractérisées en ce que la longueur de coupe est de 18 mm.
5. Housses garnis selon au moins, l'une des revendications 1 à 4, caractérisées en ce que les fibres de polyester creuses comportent d'un mélange de titre.
6. Housses garnis selon au moins, l'une des revendications 1 à 4, caractérisées en ce que les fibres de polyester creuses présentent des longueurs de coupes différentes.