[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schließkeil-Antriebsbaugruppe für ein Kraftfahrzeugschloß
einer Kraftfahrzeugklappe o. dgl, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie eine
Klappenanordnung eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 14.
[0002] Der Begriff "Kraftfahrzeugklappe" ist vorliegend umfassend zu verstehen. Es kann
sich hierbei um eine Heckklappe, einen Kofferraumdeckel, eine Motorraumklappe, eine
Laderaumklappe o. dgl. handeln. Umfaßt sind hiervon auch die Türen eines Kraftfahrzeugs,
insbesondere eine Seitentür oder eine Hecktür sowie eine Schiebetür. Im folgenden
wird ausschließlich der Begriff "Kraftfahrzeugklappe" verwendet, der alle genannten
Klappen und Türen umfassen soll.
[0003] Die bekannte Schließkeil-Antriebsbaugruppe (
DE 143 61 843 A1), von der die Erfindung ausgeht, ist mit einem Schließkeil ausgestattet, der zwischen
einer Vorschließstellung und einer Hauptschließstellung verstellbar ist. Hierfür ist
der Schließkeil über eine Getriebeanordnung mit einem Antriebsmotor gekoppelt. Die
Getriebeanordnung ist als Kulissengetriebe ausgestaltet.
[0004] Der Schließkeil läßt sich in einem Zuziehvorgang mittels des Antriebsmotors von einer
Vorschließstellung in eine Hauptschließstellung verstellen, wodurch die Kraftfahrzeugklappe
o. dgl. gegen die Gegenkraft von Dichtungen, Federn, Reibung o. dgl. ihrerseits von
einer Vorschließstellung in eine Hauptschließstellung verstellbar ist. Bei dem Zuziehvorgang
handelt es sich um den letzten Abschnitt des Schließvorgangs der Kraftfahrzeugklappe
o. dgl. Der Zuziehvorgang beginnt bei solchen Anordnungen üblicherweise bei einem
Spalt zwischen der Kraftfahrzeugklappe o. dgl. und der Kraftfahrzeugkarosserie von
ca. 6mm. Aufgrund dieses geringen Spaltes ist der Zuziehvorgang nicht einklemmrelevant.
Dies bedeutet, daß kaum Gefahr besteht, daß Gegenstände oder Personen im Spalt eingeklemmt
werden.
[0005] In bestimmten Anwendungsfällen kann es jedoch vorteilhaft sein, den Zuziehweg zu
vergrößern. Dadurch verbleibt jedenfalls in einem Anfangsabschnitt des Zuziehvorgangs
ein Spalt von erheblicher Größe, der die Gefahr eines Einklemmfalls in sich birgt.
Um die geforderte Benutzersicherheit während des Zuziehvorgangs zu gewährleisten,
ist bei der Vergrößerung des Zuziehweges ein entsprechender Einklemmschutz notwendig,
mit dem ein Einklemmfall detektierbar ist.
[0006] Eine Möglichkeit der Realisierung eines Einklemmschutzes besteht in einer sensorbasierten
Einklemmüberwachung, mit der beispielsweise eine übermäßige Belastung der Türdichtung
detektierbar ist. Die Türdichtung ist dabei mit einem entsprechenden Drucksensor o.
dgl. ausgestattet. Solche Systeme sind aufwendig und teuer.
[0007] Eine andere bekannte Möglichkeit der Realisierung eines Eiunklemmschutzes ist die
Überwachung der Stromaufnahme des Antriebsmotors, die dann als Maß für die vom Antriebsmotor
aufgebrachte Antriebskraft dient. Dabei wird ein Soll-Stromverlauf mit dem tatsächlichen
Stromverlauf verglichen, wobei ein Einklemmfall durch das Überschreiten einer bestimmten
Sollwertabweichung detektiert wird. Da bereits der Soll-Stromverlauf nicht konstant
ist, sondern von der stellungsabhängigen Gegenkraft von Dichtungen, Federn, Reibung
o. dgl. abhängt, hat man es hier gewissermaßen mit einer mitlaufenden Schwelle zu
tun. Mittels der Einklemmüberwachung wird laufend das Überschreiten dieser mitlaufenden
Schwelle überwacht. Nachteilig bei der Einklemmüberwachung mit mitlaufender Schwelle
ist die Tatsache, daß diese Abfrage zeitaufwendig und die resultierende Reaktionszeit
im Einklemmfall entsprechend lang ist.
[0008] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die bekannte Schließkeil-Antriebsbaugruppe
derart auszugestalten und weiterzubilden, daß mit einfachen Mitteln ein leistungsfähiger
Einklemmschutz realisierbar ist.
[0009] Das obige Problem wird bei einer Schließkeil-Antriebsbaugruppe gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
[0010] Zunächst ist es vorschlagsgemäß vorgesehen, daß im Normalfall, in dem ein Einklemmfall
nicht vorliegt, die motorseitige Kraft über den Verlauf zumindest eines einklemmrelevanten
Abschnitts des Zuziehvorgangs gesehen einem angenähert konstanten Verlauf folgt. Die
motorseitige Kraft ist über diesen Verlauf des Zuziehvorgangs gesehen im Normalfall
im wesentlichen konstant.
[0011] Ein Einklemmfall läßt sich nun dadurch detektieren, daß die motorseitige Kraft überwacht
wird. Da es sich bei der im Normalfall wirkenden motorseitigen Kraft vorschlagsgemäß
um eine angenähert konstante Kraft handelt, vereinfacht sich die Einklemmüberwachung
erheblich. Im einfachsten Fall wird das Überschreiten einer ebenfalls konstanten Abweichung
von der im Normalfall wirkenden motorseitigen Kraft überwacht, was letztlich dazu
führt, daß lediglich der Absolutwert der motorseitigen Kraft auf das Überschreiten
einer konstanten Kraftschwelle hin überwacht wird. Eine mitlaufende Schwelle, die
zu hohen Reaktionszeiten im Einklemmfall führt, ist nicht erforderlich.
[0012] Von besonderer Bedeutung ist nun die Überlegung, daß sich der motorseitige, im wesentlichen
konstante Kraftverlauf durch eine geeignete Ausgestaltung der Getriebeanordnung realisieren
läßt. Im einzelnen ist vorzugsweise über den Verlauf des einklemmrelevanten Anfangsabschnitts
des Zuziehvorgangs gesehen der Verlauf der Getriebeübersetzung der Getriebeanordnung
auf den Verlauf der Gegenkraft abgestimmt, vorzugsweise an den Verlauf der Gegenkraft
angenähert.
[0013] Die Gegenkraft, die auf der Wirkung von Dichtungen, Federn, Reibung o. dgl. zurückzuführen
ist, steigt bekanntlich während des Zuziehvorgangs an. Dies liegt daran, daß den größten
Einfluß hier die Dichtungsgegenkraft hat, die entsteht, wenn die jeweiligen Dichtungen
von der Kraftfahrzeugklappe o. dgl. zusammengedrückt werden.
[0014] Grundsätzlich ist bei der Abstimmung der Getriebeübersetzung an die Gegenkraft auch
die Trägheitskraft der Kraftfahrzeugklappe o. dgl. zu berücksichtigen, die bei der
Verstellung der Kraftfahrzeugklappe o. dgl. auftritt. Bei dem üblicherweise vergleichsweise
langsam ablaufenden Zuziehvorgang spielt diese Trägheitskraft verglichen mit der Dichtungsgegenkraft
aber eine eher untergeordnete Rolle.
[0015] Mit "Annäherung" des Verlaufs der Getriebeübersetzung an den Verlauf der Gegenkraft
ist gemeint, daß die jeweiligen Kurvenverläufe, die während des Zuziehvorgangs entstehen,
hinsichtlich ihrer Form aneinander angenähert sind. Wenn also während des Zuziehvorgangs
die Gegenkraft ansteigt, so steigt mit im wesentlichen gleicher Steigung auch die
Getriebeübersetzung der Getriebeanordnung an. Beispielsweise bewirkt eine Verdopplung
der Gegenkraft in einem bestimmten Zeitfenster entsprechend eine Verdopplung der Getriebeübersetzung
im gleichen Zeitfenster, was im Ergebnis zu einer gleichbleibenden motorseitigen Kraft
führt.
[0016] Soweit vorliegend von Kräften bzw. von Kraftverläufen die Rede ist, so sind damit
stets auch die jeweils resultierenden Drehmomente bzw. Drehmomentverläufe gemeint.
Vorliegend ist im Sinne einer einfachen Darstellung nur die Rede von Kräften bzw.
Kraftverläufen.
[0017] Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 2, der eigenständige Bedeutung zukommt,
wird eine spezielle Getriebeanordnung als solche beansprucht. Wesentlich ist nach
dieser weiteren Lehre die Überlegung, die Getriebeanordnung mit zwei Teilgetrieben
auszustatten, die in Serie geschaltet sind und deren Getriebeübersetzungen über den
Verlauf zumindest eines Abschnitts des Zuziehvorgangs gesehen jeweils einem unterschiedlichen
Verlauf folgen.
[0018] Es ist herausgefunden worden, daß durch die Ausstattung der Getriebeanordnung mit
einem ersten Teilgetriebe und einem zweiten Teilgetriebe auf einfache Weise der Verlauf
der Gesamt-Getriebcübersetzung auf den Verlauf der Gegenkraft wie oben beschrieben
abgestimmt werden kann.
[0019] Anspruch 4 betrifft bevorzugte Realisierungen einer Einklemmüberwachung basierend
auf der Messung des Antriebstroms einerseits und dem Einsatz eines Kraftsensors andererseits.
[0020] Die weiter bevorzugte Ausgestaltung gemäß Anspruch 5 betrifft die bereits angesprochene
Überwachung des Überschreitens einer konstanten Kraftschwelle auf der Antriebsseite
der Getriebeanordnung. Eine solche Ausgestaltung ist besonders einfach zu realisieren.
[0021] Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 14, der ebenfalls eigenständige Bedeutung
zukommt, wird eine Klappenanordnung eines Kraftfahrzeugs mit einer an der Kraftfahrzeugkarosserie
um eine Schwenkachse schwenkbar angelenkten Kraftfahrzeugklappe o, dgl. beansprucht.
Der Kraftfahrzeugklappe o, dgl. ist ein Kraftfahrzeugschloß zugeordnet, wobei dem
Kraftfahrzeugschloß wieder eine Schließkeil-Antriebsbaugruppe zugeordnet ist. Alle
Ausführungen zu der obigen Schließkeil-Antriebsbaugruppe gelten für die beanspruchte
Klappenanordnung entsprechend.
[0022] Weitere Einzelheiten, Merkmale, Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden
nachfolgend anhand der Zeichnung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- den Bereich der Hecklclappe eines Kraftfahrzeugs mit einem Kraftfahrzeugschloß und
einer dem Kraftfahrzeugschloß zugeordneten, erfindungsgemäßen Schließkeil-Antriebsbaugruppe,
- Fig. 2
- eine erfindungsgemäße Schließkeil-Antriebsbaugruppe in der Vorschließstellung,
- Fig. 3
- die Schließkeil-Antriebsbaugruppe gemäß Fig. 2 in der Hauptschließstellung,
- Fig. 4
- die Schließkeil-Antriebsbaugruppe gemäß Fig. 2 in der Vorschließstellung im teilweise
demontierten Zustand,
- Fig, 5
- die Schließkeil-Antriebsbaugruppe gemäß Fig. 2 in einer Zwischenstellung im teilweise
demontierten Zustand,
- Fig. 6
- die Schließkeil-Antriebsbaugruppe gemäß Fig. 2 in der Hauptschließstellung im teilweise
demontierten Zustand und
- Fig. 7
- eine Darstellung verschiedener Kraftverläufe über Verlauf des einklemmrelevanten Abschnitts
des Zuziehvorgangs.
[0023] Die in der Zeichnung dargestellte Schließkeil-Antriebsbaugruppe ist einem Kraftfahrzeugschloß
1 einer Kraftfahrzeugklappe 2 o. dgl. zugeordnet. Die umfassende Bedeutung des Begriffs
"Kraftfahrzeugklappe" ist im allgemeinen Teil der Beschreibung erläutert worden. Es
darf vorab darauf hingewiesen werden, daß sich die in den Fig. 4 bis 6 links dargestellte,
im wesentlichen vertikal verlaufende Feder aus zeichnerischen Gründen nur in Fig.
6 im angelenkten Zustand befindet. Für die Erläuterung der Erfindung kommt dieser
Feder keine tragende Bedeutung zu.
[0024] Der Kraftfahrzeugklappe 2 ist in dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel
auch ein Klappenantrieb 2a zugeordnet, der zum motorischen Öffnen und Schließen der
Kraftfahrzeugklappe 2 o. dgl. dient, Ein solcher Klappenantrieb 2a muß aber nicht
vorgesehen sein.
[0025] Die Schließkeil-Antriebsbaugruppe ist mit einem Schließkeil 3 und mit einem Antriebsmotor
4 ausgestattet, wobei der Antriebsmotor 4 über eine Getriebeanordnung 5 mit dem Schließkeil
3 antriebstechnisch gekoppelt ist.
[0026] Der Schließkeil 3 kann grundsätzlich als Schließbügel, als Schließbolzen, als keilförmiger
Schließkeil o. dgl. ausgeführt sein, Bei dem dargstellten und insoweit bevorzugten
Ausführungsbeispiel ist der Schließkeil 3 linear in einer Schließkeilführung 3a geführt.
Hier sind andere Ausgestaltungen denkbar.
[0027] In einem Zuziehvorgang ist der Schließkeil 3 mittels des Antriebsmotors 4 von einer
Vorschließstellung (Fig. 2) in eine Hauptschließstellung (Fig. 3) verstellbar. Während
des Zuziehvorgangs steht der Schließkeil 3 in Eingriff mit einer nicht dargestellten
Schloßfalle des Kraftfahrzeugschlosses 1, so daß die Kraftfahrzeugklappe 2 o. dgl.
gegen die Gegenkraft von Dichtungen, Federn, Reibung o. dgl. ihrerseits von einer
Vorschließstellung in eine Hauptschließstellung verstellt wird.
[0028] Wesentlich ist nun, daß die Getriebeanordnung 5 so ausgestaltet ist; daß über den
Verlauf zumindest eines Abschnitts, vorzugsweise eines einklemmrelevanten Anfangsabschnitts,
des Zuziehvorgangs gesehen der Verlauf der Getriebeübersetzung der Getriebeanordnung
5 derart auf den Verlauf der Gegenkraft abgestimmt, vorzugsweise an den Verlauf der
Gegenkraft angenähert ist, daß sich im Normalfall auf der motorseitigen Antriebsseite
5a der Getriebeanordnung 5 ein angenähert konstanter Kraftverlauf einstellt. Die hiermit
verbundenen Vorteile wurden im allgemeinen Teil der Beschreibung erläutert.
[0029] Wichtig ist auch das richtige Verständnis des Begriffes "angenähert konstanter Kraftverlauf".
Hiermit ist gemeint, daß die absoluten Abweichungen des motorseitigen Kraftverlaufs
von dessen Mittelwert über den betrachteten Abschnitt des Zuziehvorgangs bezogen auf
den absoluten Anstieg der Gegenkraft im gleichen Abschnitt des Zuziehvorgangs unter
einem vorbestimmten Grenzwert bleiben, Vorzugsweise liegt dieser Grenzwert zwischen
8% und 12%, vorzugsweise bei etwa 10%, des absoluten Anstiegs der Gegenkraft.
[0030] Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die Getriebeanordnung
5 ein erstes Teilgetriebe 5c und ein zweites Teilgetriebe 5d auf, wobei die beiden
Teilgetriebe 5c, 5d in Serie geschaltet sind und wobei die Getriebeübersetzungen der
beiden Teilgetriebe 5c, 5d über den Verlauf zumindest eines Abschnitts, vorzugsweise
eines einklemmrelevanten Abschnitts des Zuziehvorgangs gesehen jeweils einem unterschiedlichen
Verlauf folgen. Die beiden Teilgetriebe 5c, 5d sind vorzugsweise derart ausgestaltet,
daß die obige Abstimmung auf den Verlauf der Gegenkraft bzw. die obige Annäherung
an den Verlauf der Gegenkraft erreicht wird. Grundsätzlich können hier auch mehr als
zwei Teilgetriebe 5c, 5d Anwendung finden.
[0031] Die Getriebeanordnung 5 mit zwei Teilgetrieben 5c, 5d wird nach einer weiteren Lehre,
der eigenständige Bedeutung zukommt, auch als solche beansprucht. Eine detaillierte
Erläuterung der Getriebeanordnung 5 wird weiter unter vorgenommen.
[0032] In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist ein vergleichsweise großer Zuziehweg vorgesehen.
In diesem Zusammenhang wird vorschlagen, daß der bei in der Vorschließstellung stehendem
Schließkeil 3 verbleibende Spalt zwischen der Kraftfahrzeugklappe 2 o. dgl. und der
Kraftfahrzeugkarosserie 6 zwischen etwa 25 mm und etwa 35 mm, vorzugsweise bei etwa
30 mm liegt. Mit "Spalt" ist der maximale Abstand gemeint, der sich im Bereich des
Schließkeils zwischen der Kraftfahrzeugklappe 2 und der Kraftfahrzeugkarosserie 6
bildet.
[0033] Während des Zuziehvorgangs reduziert sich der Spalt zwischen der Kraftfahrzeugklappe
2 o. dgl. und der Kraftfahrzeugkarosserie 6 und erreicht schließlich eine Größe, die
nicht mehr einklemmrelevant ist. Diese Größe liegt zwischen etwa 5 mm und 7 mm, vorzugsweise
bei etwa 6 mm. Näheres zu dem bei einer schwenkbar angelenkten Kraftfahrzeugklappe
2 entstehenden Spalt wird weiter unten ausgeführt.
[0034] Der oben beschriebene, große Zuziehweg und der resultierende, vergleichsweise große
Spalt zwischen der Kraftfahrzeugklappe 2 o. dgl. und der Kraftfahrzeugkarosserie 6
erfordert die Realisierung einer Einklemmüberwachung.
[0035] Hier und vorzugsweise liegt der Realisierung der Einklemmüberwachung die Überlegung
zugrunde, daß eine auf einen Einklemmfall zurückgehende Kraftschwankung an der Kraftfahrzeugklappe
2 o. dgl. über den Schließkeil 3 eine korrespondierende Kraftschwankung auf der schließkeilseitigen
Abtriebsseite 5b der Getriebeanordnung 5 und über die Getriebeanordnung 5 selbst eine
korrespondierende Kraftschwankung auf der motorseitigen Antriebsseite 5a der Getriebeanordnung
5 bewirkt.
[0036] In bevorzugter Ausgestaltung ist diese Einklemmüberwachung so ausgelegt, daß sie
eine auf einen Einklemmfall zurückgehende, an der Kraftfahrzeugklappe 2 o. dgl. auftretende
Kraftschwankung detektiert.
[0037] In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist es so, daß die Einklemmüberwachung nur
im einklemmrelevanten Anfangsabschnitt des Zuziehvorgangs aktiviert ist. Das macht
Sinn, da, wie oben beschrieben, in dem Endabschnitt des Zuziehvorgangs die Gefahr
eines Einklemmfalls aufgrund des nur geringen Spalts nicht mehr vorliegt.
[0038] Um die Vorzüge der oben beschriebenen Ausgestaltung der Getriebeanordnung 5 voll
ausschöpfen zu können, ist es vorzugsweise vorgesehen, daß zur Detektion eines Einklemmfalls
die Einklemmüberwachung die Kraft auf der motorseitigen Antriebsseite 5a der Getriebeanordnung
5 auf Kraftschwankungen hin überwacht. Hierfür kann es vorgesehen sein, daß die Einklemmüberwachung
den Motorstrom des Antriebsmotors 4 überwacht, oder, daß ein nicht dargestellter Kraftsensor
auf der Antriebsseite 5a der Getriebeanordnung 5 vorgesehen ist und daß die Einklemmüberwachung
die Kraftschwankung auf der Antriebsseite 5a der Getriebeanordnung 5 mittels des Kraftsensors
überwacht.
[0039] In allen Fällen ist es vorzugsweise so, daß zur Detektion eines Einklemmfalls die
Einklernmüberwachung das Überschreiten einer im wesentlichen konstanten Kraftschwelle
auf der Antriebsseite 5a der Getriebeanordnung 5 überwacht. Dies ist einfach möglich,
da durch die besondere Ausgestaltung der Getriebeanordnung 5 der Kraftverlauf auf
der Antriebsseite 5a der Getriebeanordnung 5 im Normalfall angenährt konstant ist.
Auch hier ist die Überwachung des Motorstroms des Antriebsmotors 4 oder die Realisierung
eines Kraftsensors denkbar.
[0040] Mit der oben beschriebenen Ausgestaltung der Getriebeanordnung 5 läßt sich auch die
Auflösbarkeit einer auf einen Einklemmfall zurückgehenden Kraftschwankung an der Kraftfahrzeugklappe
2 o. dgl. bzw. auf der schließkeilseitigen Abtriebsseite 5b der Getriebeanordnung
5 optimieren. Bei in der Vorschließstellung befindlichem Schließkeil 3 ist es dabei
vorzugsweise so, daß eine auf einen Einklemmfall zurückgehende Kraftschwankung auf
der Abtriebsseite 5b der Getriebeanordnung 5 in eine erhöhte, vorzugsweise vielfache,
weiter vorzugsweise etwa zehnfache, Kraftschwankung auf der Antriebsseite 5a der Getriebeanordnung
5 übersetzt wird.
[0041] Über den Verlauf des Zuziehvorgangs nimmt die obige Übersetzung der Kraftschwankung
ab, wobei sich die Übersetzung der Kraftschwankung nach Durchlaufen des einklemmrelevanten
Anfangsabschnitts des Zuziehvorgangs in eine Untersetzung der Kraftschwankung umkehrt.
Diese bedeutet andersherum nichts anderes, als daß die Kraft des Antriebsmotors 4
auf der motorseitigen Antriebsseite 5a der Getriebeanordnung 5 im Endabschnitt des
Zuziehvorgangs in eine entsprechend höhere Kraft auf der schließkeilseitigen Abtriebsseite
5b der Getriebeanordnung 5 übersetzt wird. Das ist notwendig, da im Endabschnitt des
Zuziehvorgangs die dann vergleichsweise hohe Gegenkraft überwunden werden muß.
[0042] Grundsätzlich ist es auch vertretbar, die Übersetzung der auf einen Einklemmfall
zurückgehenden Kraftschwankung im Laufe des Zuziehvorgangs wie oben erläutert immer
weiter zu reduzieren. Dies liegt zum einen daran, daß der Spalt zwischen der Kraftfahrzeugklappe
2 o. dgl. und der Kraftfahrzeugkarosserie 6 ebenfalls abnimmt, wodurch das Einklemmrisiko
ohnehin sinkt. Zum anderen kann ein Einklemmfall nur dort stattfinden, wo noch ein
hinreichender Spalt vorhanden ist. In den meisten Anwendungsfällen ist dieser Spalt
im Endabschnitt des Zuziehvorgangs so gelegen, daß sich durch die Lage des potentiellen
Einklemmpunkts an der Kraftfahrzeugklappe 2 o. dgl. eine zusätzliche Übersetzung für
die obige Kraftschwankung an der Kraftfahrzeugklappe 2 o. dgl. ergibt. Dies wird im
folgenden anhand einer schwenkbar angelenkten Kraftfahrzeugklappe 2 erläutert.
[0043] Hier und vorzugsweise ist die Kraftfahrzeugklappe 2 o. dgl. an einem Ende um eine
Schwenkachse 2b schwenkbar an der Kraftfahrzeugkarosserie 6 angelenkt und weist am
anderen Ende das Kraftfahrzeugschloß 1 oder den Schließkeil 3 auf. Dabei bildet sich
zwischen der Kraftfahrzeugklappe 2 und der Kraftfahrzeugkarosserie 6 der besagte Spalt,
der ein potentieller Einldemmbereich ist. Durch die einseitige Anlenkung der Kraftfahrzeugklappe
2 o. dgl. verlagert sich über den Verlauf des Zuziehvorgangs gesehen der schwenklagernächste
potentielle Einklemmpunkt im Einklemmbereich in Richtung des schließkeilseitigen Endes
der Kraftfahrzeugklappe 2.
[0044] Die obige Verlagerung des schwenklagernächsten potentiellen Einklemmpunkts in Richtung
des schließkeilseitigen Endes der Kraftfahrzeugklappe 2 bewirkt durch die korrespondierende
Änderung der Hebelverhältnisse, daß bei gleichem Betrag der auf einen Einklemmfall
zurückgehenden Kraftschwankung am jeweils schwenklagernächsten potentiellen Einklemmpunkt
die korrespondierende Kraftschwankung auf der schließkeilseitigen Abtriebsseite 5b
und entsprechend auf der motorseitigen Antriebsseite 5a der Getriebeanordnung ansteigt.
[0045] Letztlich ist es vorzugsweise so, daß sich die Wirkungen, welche die Veränderung
der Getriebeübersetzung der Getriebeanordnung 5 einerseits und die Verlagerung des
schwenklagernächsten potentiellen Einklemmpunkts andererseits, jeweils über den Verlauf
zumindest eines Abschnitts des Zuziehvorgangs gesehen, auf das Verhältnis zwischen
einer auf einen Einklemmfall zurückgehenden Kraftschwankung im schwenklagernächsten
potentiellen Einklemmpunkt und der korrespondierenden Kraftschwankung auf der motorseitigen
Antriebsseite 5a der Getriebeanordnung 5 jeweils haben, zumindest teilweise, vorzugsweise
vollständig, gegeneinander aufheben.
[0046] Damit ist klar, daß bei fortgeschrittenem Zuziehvorgang die oben beschriebene Reduzierung
der Übersetzung der Getriebeanordnung 5 ohne weiteres in Kauf genommen werden kann.
[0047] Es läßt sich einer Zusammenschau der Fig. 4, 5 und 6 entnehmen, daß das erste Teilgetriebe
5c der motorseitigen Antriebsseite 5a der Getriebeanordnung 5 zugeordnet ist und daß
das zweite Teilgetriebe 5d der schließkeilseitigen Abtriebsseite 5b der Getriebeanordnung
5 zugeordnet ist.
[0048] Dabei sind das erste Teilgetriebe 5c und das zweite Teilgetriebe 5d jeweils als Hebelgetriebe
ausgestaltet. Im einzelnen handelt es sich hier um zwei in Serie geschaltete Kniehebelgetriebe.
Vorzugsweise erreicht beim Zuziehvorgang zumindest das zweite, der schließkeilseitigen
Abtriebsseite 5b der Getriebeanordnung 5 zugeordnete Teilgetriebe 5d eine Totpunktstellung.
Hier und vorzugsweise wird diese Totpunktstellung sogar durchlaufen. Dies ist der
Darstellung in Fig, 6 zu entnehmen. Der Darstellung in Fig. 6 ist auch zu entnehmen,
daß beim Durchlaufen des Totpunkts des zweiten Teilgetriebes 5d das erste Teilgetriebe
5c seinen Totpunkt noch nicht erreicht hat. Durch eine geeignete Wahl der Verläufe
der Getriebeübersetzungen der beiden Teilgetriebe 5c, 5d läßt sich der Verlauf der
Gesamt-Getriebeübersetzung der Getriebeanordnung 5 in einem weiten Bereich einstellen.
[0049] Vorzugsweise ist es so, daß über den Verlauf zumindest eines Abschnitts, vorzugsweise
eines einklemmrelevanten Anfangsabschnitts, des Zuziehvorgangs gesehen der Verlauf
der Gesamt-Getriebeübersetzung der Getriebeanordnung 5 durch eine entsprechende Auslegung
der Verläufe der Getriebeübersetzungen der Teilgetriebe 5c, 5d derart auf den Verlauf
der Gegenkraft abgestimmt, vorzugsweise an den Verlauf der Gegenkraft angenähert,
ist, daß sich im Normalfall auf der motorseitigen Antriebsseite 5a der Getriebeanordnung
5 ein oben erläuterter angenähert konstanter Kraftverlauf einstellt.
[0050] Das erste Teilgetriebe 5c weist einen um eine Hebelachse 7 schwenkbaren Antriebshebel
8 und einen exzentrisch am Antriebshebel 8, hier über die Schwenkachse 8a, angelenkten
Abtriebshrbel 9 auf.
[0051] Das zweite Teilgetriebe 5d weist entsprechend einen um eine Hebelachse 10 schwenkbaren
Antriebshebel 11 und einen exzentrisch am Antriebshebel 11, hier über die Schwenkachse
11a, angelenkten Abtriebshebel 12 auf.
[0052] Die Hebelachse 7 des ersten Teilgetriebes 5c ist hier und vorzugsweise beanstandet
von der Hebelachse 10 des zweiten Teilgetriebes 5d angeordnet.
[0053] Insgesamt ist es vorzugsweise so, daß der Antriebshebel 8 des ersten Teilgetriebes
5c mit dem Antriebsmotor 4 antriebstechnisch gekoppelt ist. Diese antriebstechnische
Kopplung ist bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel als
Bowdenzug 13 realisiert. Der Bowdenzug 13 ist mit einer Bowdenzugtonne 13a am Antriebshebel
8 des ersten Teilgetriebes 5c eingehängt.
[0054] Ferner ist es vorzugsweise so, daß der Abtriebshebel 9 des ersten Teilgetriebes 5c
exzentrisch am Antriebshebel 11 des zweiten Teilgetriebes 5d, hier über die Schwenkachse
11b, angelenkt ist. Schließlich ist es vorzugsweise so, daß der Abtriebshebel 12 des
zweiten Teilgetriebes 5d mit dem Schließkeil 3 antriebstechnisch gekoppelt ist. Dies
ist in den Fig. 4 bis 6 dadurch angedeutet, daß der Anlenkpunkt am Abtriebshebel 12,
an dem der Schließkeil 3 angekoppelt ist, mit dem Bezugszeichen 3 in Klammern versehen
ist.
[0055] Durch die Kombination zweier Kniehebelgetriebe lassen sich wie oben angedeutet ganz
unterschiedliche Verläufe von Getriebeübersetzungen der Getriebeanordnung 5 einstellen.
Ein über den Verlauf des Zuziehvorgangs gesehen steiler Anstieg der Getriebeübersetzung
des einen Teilgetriebes, das sich also nahe seines Totpunkts befindet, kann dadurch
"abgeflacht" werden, daß das andere Teilgetriebe zu gleicher Zeit in einem gewissen
Abstand zu seinem Totpunkt betrieben wird.
[0056] Der Zusammenhang zwischen der Gegenkraft und der Kraft auf der motorseitigen Antriebsseite
5a der Getriebeanordnung 5 wird durch die Darstellung in Fig. 7 deutlich. Dargestellt
ist ausschließlich der einklemmrelevante Anfangsabschnitt des Zuziehvorgangs, der
vorzugsweise mit einem Spalt zwischen 30mm und 6mm verbunden ist.
[0057] Die Gegenkraft ist in Fig. 7 mit dem Bezugszeichen 14 versehen, wobei hier ausschließlich
die Dichtungsgegenkraft berücksichtigt ist. Die Kraft auf der motorseitigen Antriebsseite
5a der Getriebeanordnung 5 ist mit dem Bezugszeichen 15 versehen. Die oben beschriebene
Kraftschwelle, deren Überschreiten von der Einklemmüberwachung detektiert wird, ist
schließlich mit den Bezugszeichen 16 versehen.
[0058] Es läßt sich der Darstellung in Fig. 7 zunächst entnehmen, daß im Laufe des einklemmrelevanten
Anfangsabschnitts des Zuziehvorgangs ein erheblicher Anstieg der Gegenkraft, die maßgeblich
durch die Dichtungsgegenkraft bestimmt wird, zu verzeichnen ist.
[0059] Schließlich ist der Darstellung in Fig. 7 zu entnehmen, daß der Kraftverlauf auf
der Antriebsseite 5a der Getriebeanordnung 5 einen sehr flachen Verlauf aufweist und
verglichen mit dem Verlauf der Gegenkraft in obigem Sinne als angenähert konstant
bezeichnet werden kann.
[0060] Die oben beschriebene Getriebeanordnung 5 ist nicht auf die Anwendung im Rahmen einer
Zuziehhilfe beschränkt. Beispielsweise kann eine solche Getriebeanordnung 5 bei entsprechender
Auslegung auch im Rahmen eines Klappenantriebs Verwendung finden, durch den die Kraftfahrzeugklappe
2 o. dgl. zwischen einer Öffnungsstellung und einer Schließstellung verstellbar ist.
Über den Verlauf eines motorischen Öffnungsvorgangs oder Schließvorgangs gesehen ist
der Verlauf der Getriebeübersetzung der Getriebeanordnung dann wieder an den Verlauf
der entsprechenden Gegenkraft angenähert. Diese Gegenkraft wird maßgeblich beeinflußt
durch Federn, Reibung, Gewichtsverlagerungen, aber auch den oben beschriebenen Dichtungsdruck.
Letztlich läßt sich damit wieder erreichen, daß die Kraft auf der Antriebsseite der
Getriebeanordnung angenähert konstant ist, was, wie oben beschrieben, die Einklemmüberwachung
vereinfacht.
[0061] Schließlich darf darauf hingewiesen werden, daß nach einer weiteren Lehre, der ebenfalls
eigenständige Bedeutung zukommt, eine Klappenanordnung eines Kraftfahrzeugs beansprucht
wird. Die Klappenanordnung weist eine an der Kraftfahrzeugkarosserie 6 um eine Schwenkachse
2b schwenkbar angelenkte Kraftfahrzeugklappe 2 o. dgl. auf, wobei der Kraftfahrzeugklappe
2 o. dgl. wie oben ein Kraftfahrzeugschloß 1 zugeordnet ist und wobei dem Kraftfahrzeugschloß
1 eine Schließkeil-Antriebsbaugruppe zugeordnet ist. Alle obigen Ausführungen zu der
Schließkeil-Antriebsbaugruppe gelten für die beanspruchte Klappenanordnung entsprechend.
1. Schließkeil-Antriebsbaugruppe für ein Kraftfahrzeugschloß (1) einer Kraftfahrzeugklappe
(2) o. dgl., mit einem Schließkeil (3) und mit einem Antriebsmotor (4), der über eine
Getriebeanordnung (5) mit dem Schließkeil (3) antriebstechnisch gekoppelt ist, wobei
der Schließkeil (3) in einem Zuziehvorgang mittels des Antriebsmotors (4) von einer
Vorschließstellung in eine Hauptschließstellung verstellbar ist, wodurch die Kraftfahrzeugklappe
(2) o. dgl. gegen die Gegenkraft von Dichtungen, Federn, Reibung o. dgl. ihrerseits
von einer Vorschließstellung in eine Hauptschließstellung verstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Getriebeanordnung (5) so ausgestaltet ist, daß über den Verlauf zumindest eines
Abschnitts, vorzugsweise eines einklemmrelevanten Anfangsabschnitts, des Zuziehvorgangs
gesehen der Verlauf der Getriebeübersetzung der Getriebeanordnung (5) derart auf den
Verlauf der Gegenkraft abgestimmt, vorzugsweise an den Verlauf der Gegenkraft angenähert,
ist, daß sich im Normalfall auf der motorseitigen Antriebsseite (5a) der Getriebeanordnung
(5) ein angenähert konstanter Kraftverlauf einstellt.
2. Schließkeil-Antriebsbaugruppe für ein Kraftfahrzeugschloß (1) einer Kraftfahrzeugklappe
(2) o. dgl., mit einem Schließkeil (3) und mit einem Antriebsmotor (4), der über eine
Getriebeanordnung (5) mit dem Schließkeil (3) antriebstechnisch gekoppelt ist, wobei
der Schließkeil (3) in einem Zuziehvorgang mittels des Antriebsmotors (4) von einer
Vorschließstellung in eine Hauptschließstellung verstellbar ist, wodurch die Kraftfahrzeugklappe
(2) o. dgl. gegen die Gegenkraft von Dichtungen, Federn, Reibung o. dgl. ihrerseits
von einer Vorschließstellung in eine Hauptschließstellung verstellbar ist, vorzugsweise
nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Getriebeanordnung (5) ein erstes Teilgetriebe (5c) und ein zweites Teilgetriebe
(5d) aufweist, daß die beiden Teilgetriebe (5c, 5d) in Serie geschaltet sind und daß
die Getriebeübersetzungen der beiden Teilgetriebe (5c, 5d) über den Verlauf zumindest
eines Abschnitts, vorzugsweise eines einklemmrelevanten Anfangsabschnitts, des Zuziehvorgangs
gesehen jeweils einem unterschiedlichen Verlauf folgen.
3. Schließkeil-Antriebsbaugruppe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine auf einen Einklemmfall zurückgehende Kraftschwankung an der Kraftfahrzeugklappe
(2) o. dgl. über den Schließkeil (3) eine korrespondierende Kraftschwankung auf der
schließkeilseitigen Abtriebsseite (5b) der Getriebeanordnung (5) und über die Getriebeanordnung
(5) selbst eine korrespondierende Kraftschwankung auf der motorseitigen Antriebsseite
(5a) der Getriebeanordnung (5) bewirkt, vorzugsweise, daß eine Einklemmüberwachung
vorgesehen ist, mittels der eine auf einen Einklemmfall zurückgehende, an der Kraftfahrzeugklappe
(2) o. dgl. auftretende Kraftschwankung detektierbar ist, vorzugsweise, daß die Einklemmüberwachung
nur im einklemmrelevanten Anfangsabschnitt des Zuziehvorgangs aktiviert ist.
4. Schließkeil-Antriebsbaugruppe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Detektion eines Einklemmfalls die Einklemmüberwachung die Kraft auf der motorseitigen
Antriebsseite (5a) der Getriebeanordnung (5) überwacht, vorzugsweise, daß die Einklemmüberwachung
hierfür den Motorstrom des Antriebsmotors (4) überwacht, oder, daß hierfür ein Kraftsensor
auf der motorseitigen Antriebsseite (5a) der Getriebeanordnung (5) vorgesehen ist.
5. Schließkeil-Antriebsbaugruppe nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Detektion eines Einklemmfalls die Einklemmüberwachung das Überschreiten einer
im wesentlichen konstanten Kraftschwelle auf der motorseitigen Antriebsseite (5a)
der Getriebeanordnung (5) überwacht, vorzugsweise, daß die Einklemmüberwachung hierfür
den Motorstrom des Antriebsmotors (4) überwacht, oder, daß hierfür ein Kraftsensor
auf der motorseitigen Antriebsseite (5a) der Getriebeanordnung (5) vorgesehen ist.
6. Sehließkeil-Antriebsbaugruppe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Getriebeanordnung (5) so ausgestaltet ist, daß bei in der Vorschließstellung
befindlichem Schließkeil (3) eine auf einen Einklemmfall zurückgehende Kraftschwankung
auf der schließkeilseitigen Abtriebsseite (5b) der Getriebeanordnung (5) in eine erhöhte,
vorzugsweise vielfache, weiter vorzugsweise etwa zehnfache, Kraftschwankung auf der
motorseitigen Antriebsseite (5a) der Getriebeanordnung (5) übersetzt wird, vorzugsweise,
daß die Übersetzung der Kraftschwankung über den Verlauf des Zuziehvorgangs gesehen
abnimmt, weiter vorzugsweise, daß sich die Übersetzung der Kraftschwankung nach Durchlaufen
des einklemmrelevanten Anfangsabschnitts des Zuziehvorgangs in eine Untersetzung der
Kraftschwankung umkehrt.
7. Schließkeil-Antriebsbaugruppe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftfahrzeugklappe (2) o: dgl. an einem Ende um eine Schwenkachse (2b) schwenkbar
an der Kraftfahrzeugkarosserie (6) angelenkt ist und am anderen Ende das Kraftfahrzeugschloß
(1) oder den Schließkeil (3) aufweist, daß sich zwischen der Kraftfahrzeugklappe (2)
und der Kraftfahrzeugkarosserie (6) ein Spalt bildet, der ein potentieller Einklemmbereich
ist und daß sich der schwenklagernächste potentielle Einklemmpunkt im Einklemmbereich
über den Verlauf des Zuziehvorgangs gesehen in Richtung des schließkeilseitigen Endes
der Kraftfahrzeugklappe (2) verlagert.
8. Schließkeil-Antriebsbaugruppe nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Wirkungen, welche die Veränderung der Getriebeübersetzung der Getriebeanordnung
(5) einerseits und die Verlagerung des schwenklagernächsten potentiellen Einklemmpunkts
andererseits, jeweils über den Verlauf zumindest eines Abschnitts des Zuziehvorgangs
gesehen, auf das Verhältnis zwischen einer auf einen Einklemmfall zurückgehenden Kraftschwankung
im schwenklagernächsten potentiellen Einklemmpunkt und der korrespondierenden Kraftschwankung
auf der motorseitigen Antriebsseite (5a) der Getriebeanordnung (5) jeweils haben,
zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, gegeneinander aufheben.
9. Schließkeil-Antriebsbaugruppe nach Anspruch 2 und ggf. nach einem der Ansprüche 3
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Teilgetriebe (5c) der motorseitigen Antriebsseite (5a) der Getriebeanordnung
(5) zugeordnet ist und daß das zweite Teilgetriebe (5d) der schließkeilseitigen Abtriebsseite
(5b) der Getriebeanordnung (5) zugeordnet ist.
10. Schließkeil-Antriebsbaugruppe nach Anspruch 2 und ggf. nach einem der Ansprüche 3
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Teilgetriebe (5c) und/oder das zweite Teilgetriebe (5d) als Hebelgetriebe,
vorzugsweise als Kniehebelgetriebe, ausgestaltet ist bzw. sind, vorzugsweise, daß
beim Zuziehvorgang zumindest das zweite Teilgetriebe (5d) eine Totpunktstellung erreicht
und/oder durchläuft.
11. Schließkeil-Antriebsbaugruppe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Hebelgetriebe (5c) einen um eine Hebelachse (7) schwenkbaren Antriebshebel
(8) und einen exzentrisch am Antriebshebel (8) angelenkten Abtriebshebel (9) aufweist,
und/oder, daß das zweite Hebelgetriebe (5d) einen um eine Hebelachse (10) schwenkbaren
Antriebshebel (11) und einen exzentrisch am Antriebshebel (11) angelenkten Abtriebshebel
(12) aufweist.
12. Schließkeil-Antriebsbaugruppe nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebelachse (7) des ersten Hebelgetriebes (5c) beabstandet von der Hebelachse
(10) des zweiten Hebelgetriebes (5d) angeordnet ist.
13. Schließkeil-Antriebsbaugruppe nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebshebel (8) des ersten Hebelgetriebes (5c) mit dem Antriebsmotor (4) antriebstechnisch
gekoppelt ist, daß der Abtriebshebel (9) des ersten Hebelgetriebes (5c) exzentrisch
am Antriebshebel (11) des zweiten Hebelgetriebes (5d) angelenkt ist und daß der Abtriebshebel
(12) des zweiten Hebelgetriebes (5d) mit dem Schließkeil (3) antriebstechnisch gekoppelt
ist.
14. Klappenanordnung eines Kraftfahrzeugs mit einer an der Kraftfahrzeugkarosserie (6)
um eine Schwenkachse (2b) schwenkbar angelenkten Kraftfahrzeugklappe (2) o. dgl.,
wobei der Kraftfahrzeugklappe (2) o. dgl. ein Kraftfahrzeugschloß (1) zugeordnet ist,
wobei dem Kraftfahrzeugschloß (1) eine Schließkeil-Antriebsbaugruppe zugeordnet ist,
wobei die Schließkeil-Antriebsbaugruppe einen Schließkeil (3) und einen Antriebsmotor
(4), der über eine Getriebeanordnung (5) mit dem Schließkeil (3) antriebstechnisch
gekoppelt ist, aufweist, wobei der Schließkeil (3) in einem Zuziehvorgang mittels
des Antriebsmotors (4) von einer Vorschließstellung in eine Hauptschließstellung verstellbar
ist, wodurch die Kraftfahrzeugklappe (2) o. dgl. gegen die Gegenkraft von Dichtungen,
Federn, Reibung o. dgl, ihrerseits von einer Vorschließstellung in eine Hauptschließstellung
verstellbar ist,
gekennzeichnet durch
die Merkmale des kennzeichnenden Teils eines oder mehrerer der vorhergehenden Ansprüche.