[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Stromwenden, insbesondere
einen Kommutator. Derartige Vorrichtungen werden insbesondere in Elektromotoren und
Stromgeneratoren eingesetzt, beispielsweise für Elektrowerkzeuge, Stellantriebe oder
Kraftstoffpumpen.
[0002] Vorrichtungen der gattungsgemäßen Art sind beispielsweise aus der
DE 41 37 400 C2 bekannt. Dabei wird aus einem gewalzten oder gezogenen Kupferband ein Segmentverbund
ausgestanzt und anschließend rolliert, angespalten bzw. gepflügt und mit einer Preßstoffmasse
ausgespritzt, die in erhärtetem Zustand den Tragkörper des Kommutators bildet. Anschließend
muß die Bohrung des Tragkörpers bearbeitet werden und die Haken der Kommutatorsegmente
für die Befestigung der Wicklungsenden abgebogen werden. Nach einem weiteren Schäl-
oder Überdrehvorgang werden die Kommutatoren elektrisch geprüft und anschließend mittels
einer Preßpassung auf der Motorwelle angebracht.
[0003] Weiterhin ist aus der
DE 195 30 051 A1 ein Steckkommutator bekannt, bei dem die einzelnen Kommutatorsegmente in einen Montagekorb
eingesteckt werden und anschließend unter Bildung des Tragkörpers mit einer Preßmasse
ausgespritzt werden. Daran schließen sich weitere Bearbeitungs- und Prüfschritte an,
um die Anforderungen an die Genauigkeit der geometrischen Abmessungen des Kommutators
und an dessen Stabilität zu erfüllen.
[0004] Aus der
DE-OS-2 352 155 ist ein Kommutator für einen Miniatur-Elektromotor sowie ein Verfahren zu seiner
Herstellung bekannt, bei dem eine gewünschte Anzahl von Kommutatorblechen auf einer
Mantelfläche eines Kerns an bestimmten Winkelbereichen mit Hilfe eines Klebstoffs
befestigt werden.
[0005] Die
WO 95/14319 zeigt einen Kommutator und ein Verfahren zu seiner Herstellung, bei dem die Segmentaufnahmen
ein Untermaß aufweisen und der Isolierkörper und/oder die Segmente eine Elastizität
derart haben, daß die in die Segmentaufnahme eingefügten Segmente sowohl durch Formschluß
als auch durch Kraftschluß festgelegt sind. Die Segmente können außerdem mit dem Tragkörper
verstemmt oder verklebt sein.
[0006] Die
US 3,819,967 zeigt einen Trommelkommutator, bei dem die Kommutatorsegmente durch Kleben an dem
zylindrischen Tragkörper festgelegt sind.
[0007] Die
EP 0 361 860 A2 zeigt einen Kommutator, gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1, bei dem die Segmente unter
Zwischenlage einer Klebstoffschicht an dem Tragkörper festgelegt sind. Außerdem sind
die Segmente jedenfalls an einem Ende derart hakenförmig abgebogen, daß sie in einen
von der Umfangsfläche radial zurückgesetzten und sich axial erstreckenden Einschnitt
in den Tragkörper eingehakt werden.
[0008] Die
EP 0 127 801 A1 zeigt einen Kommutator für eine elektrische Maschine mit einem gesinterten Keramikkörper,
beispielsweise aus Aluminiumoxyd.
[0009] Die metallischen Segmente werden auf ihrer innen liegenden Schmalseite an der Oberfläche
oxidiert und anschließend unter Erhitzen auf die für die Erzeugung eines Eutektikums
erforderliche Temperatur mit dem Keramikkörper verbunden.
[0010] Die
US 5,629,576 zeigt eine Plankommutator mit kohlenstoffhaltigen Kommutatorsegmenten, die mittels
eines adhesiven Bindemittels an einem Anschlußmittel aus Kupfer festgelegt sind. Die
Ausrichtung von Segment zu Anschlußmittel erfolgt dabei über eine Aussparung in dem
kohlenstoffhaltigen Segment, in die auch das Verbindungsmittel eingebracht ist.
[0011] Bei den bekannten Kommutatoren ist eine Vielzahl von Herstellungs- und Prüfungsschritten
erforderlich, um die geforderten Genauigkeiten und Zuverlässigkeiten gewährleisten
zu können.
[0012] Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, einen Kommutator bereitzustellen,
der eine hohe Genauigkeit hinsichtlich seiner geometrischen Abmessungen und eine hohe
Langzeitstabilität aufweist sowie einfach herstellbar ist.
[0013] Das Problem wird durch die im Patentanspruch 1 bestimmte Vorrichtung gelöst. Besondere
Ausführungsarten der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
[0014] Die Segmente können zusätzlich zu der erfindungsgemäßen Positionierung an dem Tragkörper
mittels einem im wesentlichen zwischen dem Tragkörper und den Segmenten angeordneten
Verbindungsmittel festgelegt sein. Der Tragkörper ist in der Regel aus einem elektrisch
isolierenden Werkstoff hergestellt, insbesondere aus einem Kunststoff wie beispielsweise
einem Duroplast, einem Thermoplast oder einer Keramik. Alternativ kommt auch ein metallischer
Tragkörper in Betracht, beispielsweise aus Aluminium, dessen Oberfläche vorzugsweise
mit einem elektrisch isolierenden Überzug versehen ist, beispielsweise einem Lacküberzug
oder einer Metalloxidschicht, die auch durch Oxidation des metallischen Tragkörpers
herstellbar ist. Der Tragkörper kann auch zwei- oder mehrlagig aufgebaut sein, insbesondere
eine elastische Innennabe aufweisen, die von einer temperaturstabilen Außenhülle umgeben
ist, an welcher die Segmente festlegbar sind. Die elastische Innenhülle stellt die
erforderliche Preßpassung für das Anbringen des Kommutators auf der Motorachse bereit.
Die Kommutatorsegmente bestehen in der Regel aus Kupfer oder aus einer Kupferverbindung,
alternativ kommen auch andere Werkstoffe entsprechend den gestellten Anforderungen
hinsichtlich Leitfähigkeit, Temperaturstabilität und chemischer Resistenz in Betracht.
Das Verbindungsmittel ist vorzugsweise schichtförmig zwischen den Segmenten und dem
Tragkörper angeordnet und kann beispielsweise vor dem Festlegen auf dem Tragkörper
und/oder auf den Segmenten aufbringbar sein.
[0015] Der Tragkörper und die Segmente weisen zusammenwirkende Mittel zum Positionieren
und Ausrichten der Segmente in Bezug auf den Tragkörper auf. Diese können durch punkt-,
linien- oder flächenförmige Vorsprünge und entsprechende Ausnehmungen auf dem Tragkörper
bzw. auf den Segmenten realisiert sein. Beispielsweise können die Segmente stegförmige
Vorsprünge aufweisen, die in entsprechende, parallel zur Rotationsachse ausgerichtete
Nuten auf der Umfangsfläche des Tragkörpers einsetzbar sind. Bei einem Plankommutator
können auf einer Stirnfläche in radialer Richtung ausgerichtete Stege in entsprechende
Ausnehmungen oder Nuten auf dem zugehörigen Segment eingreifen oder der zylindrische
Tragkörper kann auf seiner Stirnseite am Rand eine axial vorstehende und vorzugsweise
umfänglich ringförmig durchgehende Auskragung aufweisen, die eine Zentrierung der
an der Stirnseite festzulegenden Segmentscheibe gewährleistet, die anschließend in
einzelne, gegeneinander elektrisch isolierte Kommutator-Segmente teilbar ist.
[0016] Soweit das Verbindungsmittel eine Klebstoffschicht ist, kann diese entsprechend den
elektrischen und/oder thermischen Anforderungen mit entsprechenden Zusatzstoffen gefüllt
sein. Durch einen keramischen Füllstoff kann beispielsweise der thermische Längenausdehnungskoeffizient
der Klebstoffschicht reduziert werden. Durch einen elektrisch leitfähigen, insbesondere
metallischen Füllstoff, beispielsweise auf Ag-, Cu- oder Ni-Basis, kann bei Bedarf
eine elektrisch leitfähige Verbindung zwischen dem Segment und dem Tragkörper hergestellt
werden, beispielsweise wenn bei einem Plankommutator der Tragkörper elektrisch leitfähige,
segmentförmige Anschlußbahnen umfaßt. Die Füllstoffe können insbesondere einen Abstand
zwischen den Kommutator-Segmenten und dem Tragkörper und damit die Dicke der Klebstoffschicht
definieren, vorzugsweise durch kugelförmige Füllstoffe, insbesondere Glas- oder Keramikkugeln.
Die Schichtdicke beträgt beispielsweise zwischen 20 und 250 µm, vorzugsweise zwischen
50 und 100 µm. Die Schichtdicke kann auch durch vorzugsweise einstückig von dem Tragkörper
oder den Kommutator-Segmenten ausgebildeten Abstandhaltern vorgebbar sein, beispielsweise
durch entsprechend punkt-, linien- oder flächenförmige Vorsprünge. Der Klebstoff ist
insbesondere so zu auszuwählen bzw. zu behandeln, daß er nach dem Aushärten möglichst
wenig Feuchtigkeit aufnimmt, insbesondere mit Kupfer eine dauerhaft feste Verbindung
eingeht und auch bei mechanischer und/oder thermischer Beanspruchung formstabil ist.
[0017] Soweit das Verbindungsmittel eine Lot- oder Schweißschicht ist, weist der Kommutator
eine besonders hohe Temperaturstabilität und chemische Resistenz auf. Es kommen dabei
vorzugsweise niedrig schmelzende Weich-, Hart- oder Glaslote in Betracht, beispielsweise
niedrigschmelzende Blei/Zinn-Lote oder Glaslote mit einem hohen Bleioxidanteil. Durch
Ultraschall- oder Reibschweißen wird eine besonders geringe Verbindungstemperatur
erreicht.
[0018] Soweit die Segmente und der Tragkörper kraftschlüssig zusammenwirkende Anker- und
Aufnahmemittel aufweisen, können die Segmente in den Tragkörper eingesteckt werden
und durch die federnd gegeneinander wirkenden Anker- und Aufnahmemittel wird eine
ausreichend stabile Klemmverbindung gewährleistet. Zusätzlich können die Segmente
an dem Tragkörper noch durch das Verbindungsmittel festlegbar sein. Es ist jedoch
auch möglich, auf ein zusätzliches Verbindungsmittel zu verzichten und die Segmente
ausschließlich mit den eine Klemmverbindung bildenden Anker- und Aufnahmemitteln festzulegen.
Sowohl die Segmente als auch der Tragkörper können nur Ankermittel oder nur Aufnahmemittel
oder eine Kombination aus Anker- und Aufnahmemittel aufweisen. Wesentlich ist lediglich,
daß ein Anker- bzw. Aufnahmemittel des Segments mit einem Aufnahme- bzw. Ankermittel
des Tragkörpers zusammenwirkt.
[0019] Besonders vorteilhaft ist, wenn die Segmente beispielsweise bei einem Trommelkommutator
in radialer Richtung in den Tragkörper einsetzbar bzw. einclipbar sind oder beispielsweise
bei einem Plankommutator axial in eine Stirnfläche des Tragkörpers einsetzbar sind.
[0020] Weiterhin ist vorteilhaft, wenn beim Einsetzen der Segmente in den Tragkörper mittels
der Anker bzw. Aufnahmemittel gleichzeitig ein Positionieren und Ausrichten der Segmente
erfolgt. Vorzugsweise erstrecken sich die Mittel zum Positionieren und Ausrichten
parallel zur Rotationsachse entlang einer Umfangsfläche oder radial zur Rotationsachse
entlang einer Stirnfläche des Tragkörpers. Für die Mittel zum Positionieren und Ausrichten
kommen alle geeigneten Formgestaltungen in Betracht, insbesondere Stege mit dreieckigem,
viereckigem, halbrundem oder schwalbenschwanzförmigem Querschnitt. Zum Verankern eignen
sich insbesondere Querschnittformen, die in der Tiefe eine Aufweitung erfahren und
insbesondere mit einer Spitze zum leichten Einführen versehen sind.
[0021] Bei einem zugehörigen Herstellverfahren erfolgt das Festlegen der Segmente an dem
Tragkörper mittels einem im wesentlichen zwischen dem Tragkörper und den Segmenten
angeordneten Verbindungsmittel. Beispielsweise kann der Tragkörper als Ganzes vor
dem Festlegen der Segmente in ein Verbindungsmittel-Tauchbad gebracht werden. Alternativ
oder ergänzend können auch die Segmente zumindest an ihrer, dem Tragkörper zugewandten
Fläche mit dem Verbindungsmittel versehen werden. Gegebenenfalls sind vor dem Anbringen
des Verbindungsmittels die Oberflächen des Tragkörpers und/oder der Segmente zu reinigen
und/oder mit einem Haftvermittler zu versehen. Die Konditionierung der Oberflächen
kann vorzugsweise in einem Vakuumverfahren erfolgen, beispielsweise in einem lonen-
oder Plasma-Vakuumverfahren. Durch die Oberflächenbehandlung ist weiterhin eine ausreichende
Alterungs- und Korrosionsbeständigkeit der Verbindungsschicht gegenüber den Beanspruchungen
beim späteren Einsatz und/oder eine gleichmäßige Benetzung mit dem Verbindungsmittel
erreichbar. Insbesondere bei einem Verkleben ist auch eine Nachbehandlung der Klebefuge
vorteilhaft, um eine Korrosion und/oder Unterwanderung und damit eine Herabsetzung
der Festigkeit der Verbindung zu vermeiden.
[0022] Es sind Mittel zum Positionieren und Ausrichten der Segmente vorgesehen, deren Form
so gestaltet ist, daß beim Zuführen der Segmente automatisch ein Positionieren und
Ausrichten erfolgt, beispielsweise durch im Querschnitt dreieckförmige Nuten im Tragkörper,
in die entsprechende im Querschnitt dreieckförmige Stege der Segmente eingesetzt werden.
In diesem Fall kann das Verbindungsmittel beispielsweise vor dem Zuführen als Klebstoffstrang
in die Nut eingelegt werden. Beim anschließenden Zuführen der Segmente wird das Verbindungsmittel
verdrängt und bildet eine flächige Verbindungsschicht zwischen Tragkörper und Segment.
[0023] Soweit beim Festlegen eine Klemmverbindung zwischen Anker- und Aufnahmemitteln erfolgt,
kann das zwischen dem Tragkörper und den Segmenten angeordnete Verbindungsmittel entfallen.
In diesem Fall erfolgt das Festlegen lediglich durch die eine Klemmverbindung eingehenden
Anker- und Aufnahmemittel.
[0024] Soweit ein Verbindungsmittel vorgesehen ist, kommt hierfür insbesondere eine Kleb-,
Löt- oder Schweißschicht in Betracht. Die maximale Temperatur bei der Weiterbearbeitung
kann kurzzeitig bis etwa 300°C betragen. Die Aushärtung einer Klebstoffschicht sollte
grundsätzlich bei einer möglichst geringen Temperatur erfolgen, beispielsweise im
Temperaturbereich zwischen 50 und 250°C, vorzugsweise zwischen 170 und 200°C.
[0025] Soweit die Segmente nacheinander dem Tragkörper zugeführt werden, kann dies durch
schrittweises Drehen des Tragkörpers um seine Rotationsachse und stückweises Anlegen
der Segmente oder durch Abrollen des Tragkörpers auf den beispielsweise in einem Streifenverbund
vorliegenden Segmenten erfolgen. Beim stückweisen Zuführen kann die Verbindung zwischen
dem Tragkörper und dem jeweiligen Segment entweder unmittelbar im Anschluß an das
Zuführen erfolgen oder abschließend für alle zugeführten Segmente gemeinsam, beispielsweise
durch Umschließen des mit Segmenten bestückten Tragkörpers mit einer Preß- und/oder
Heizzange.
[0026] Soweit alle Segmente gleichzeitig an den Tragkörper zugeführt werden, kann dies mit
einem geeigneten Preß- und/oder Heizwerkzeug geschehen, welches anschließend an das
Zuführen für das mechanisch sichere Festlegen der Segmente an dem Tragkörper sorgt.
Es kann beispielsweise durch ein Eindrücken der Segmente in den Tragkörper, insbesondere
durch ein Ineinanderschieben der Anker- und Aufnahmemittel, erfolgen und/oder durch
ein Aufheizen der Segmente zum Aufschmelzen des Verbindungsmittels und Herstellen
einer Verbindungsschicht.
[0027] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
mehrere Ausführungsbeispiele im einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den
Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder
in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
- Fig. 1
- zeigt eine Seitenansicht eines aufgeschnittenen Kommutators,
- Fig. 2
- zeigt entsprechend dem Schnitt II-II der Fig. 1 verschiedene Ausführungsarten der
Positionierungsmittel,
- Fig. 3
- zeigt ein ausgestanztes ebenes Kommutator-Segment,
- Fig. 4
- zeigt eine mögliche Montageart des Segments der Fig. 3, und
- Fig. 5
- zeigt das Herstellverfahren in Form eines Flußdiagramms.
[0028] Die Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines aufgeschnittenen Kommutators 1. Der im
wesentlichen zylindrische und eine Rotationsachse 2 aufweisende Tragkörper 3 besteht
vorzugsweise aus einem Thermo- oder Duroplast, beispielsweise aus einem durch Spritzgießen
hergestellten Hohlzylinder aus Phenolharz. An dessen zylindrischer Außenwand sind
in Umfangsrichtung elektrisch isoliert voneinander und vorzugsweise Kupfer oder eine
Kupferverbindung enthaltende Segmente 4 festgelegt, deren eines Ende hakenförmig abgebogen
ist für den Anschluß der zugehörigen (nicht dargestellten) Spulenwicklung. Die Segmente
4 sind mittels einer im wesentlichen zwischen ihnen und dem Tragkörper 3 angeordneten
Verbindungsschicht 5 festgelegt, im vorliegenden Fall mittels einer Klebstoffschicht
aus Epoxidharz-, Polyurethanharz- oder Phenolharz-Klebstoffschicht. In der unteren
Bildhälfte der Fig. 1 ist ein zweites Segment 4' dargestellt, welches einstückig zwei
in radialer Richtung ausgerichtete Ankermittel 4" aufweist, die nicht nur die Festigkeit
der Festlegung des zweiten Segments 4' am Tragkörper 3 erhöhen, sondern gleichzeitig
einer Positionierung und Ausrichtung des zweiten Segments 4' dienen. Die Ankermittel
4" greifen in entsprechende Aufnahmen im Tragkörper 3 ein, die beispielsweise durch
umlaufende Ringnuten 3' oder umlaufende Ringschultern 3" gebildet sein können. An
den Tragkörper 3 ist ein Konus 15 angeformt, um ein Aufschieben des Tragkörpers 3
auf eine (nicht dargestellte) Motorachse zu vereinfachen.
[0029] Die Fig. 2 zeigt entsprechend dem Schnitt II-II der Fig. 1 verschiedene Ausführungsarten
der Mittel zum Positionieren, Ausrichten und Verankern der Segmente 4 auf dem Tragkörper
3, die ergänzend zu den in Fig. 4 dargestellten erfindungsgemäßen Positionierungsmitteln
309, 311 vorgesehen sein können. Im Teilbild 2A weist das Segment 4a zwei parallel
zur Rotationsachse 2 (senkrecht zur Zeichenebene) verlaufende, im Querschnitt dreieckförmige
Stege 4a' auf, die entweder unter Kraft- und/oder Temperatureinwirkung in den Tragkörper
3 eingedrückt werden oder die in entsprechend ausgeformte Nuten in den Tragkörper
3 eingelegt werden. Das Teilbild 2B zeigt ein Segment 4b mit einem einzigen zentrischen,
im Schnitt ebenfalls dreieckförmigen und parallel zur Rotationsachse 2 verlaufenden
Steg 4b'. Das Teilbild 2C zeigt ein Segment 4c mit einem Ankermittel 4c', das im Schnitt
zunächst stegförmig verläuft und an seinem auf die Rotationsachse 2 gerichteten Ende
eine im Schnitt ungefähr kreisförmige Verdickung aufweist. Das Ankermittel 4c' kann
sich parallel zur Rotationsachse 2 stegförmig über einen Teil oder über die gesamte
axiale Länge des Tragkörpers 3 erstrecken oder es kann punktförmig beispielsweise
in Form eines Pilzes ausgebildet sein. In jedem Fall hintergreift das Ankermittel
4c' eine entsprechende Ausnehmung in dem Tragkörper 3, die sich in diesem Bereich
elastisch verformt und eine Klemmkraft zum sicheren Festlegen des Segments 4c aufbringt.
Das Teilbild 2D mit dem Segment 4d und dem Ankermittel 4d' sowie das Teilbild 2E mit
dem Segment 4e und dem im Querschnitt schwalbenschwanzförmigen Ankermittel 4e' zeigen
zwei weitere der nahezu beliebig möglichen Ausgestaltungen der Ankermittel. Das vorzugsweise
einstückig mit dem Segment 4f ausgebildete Ankermittel 4f' des Teilbildes 2F ist in
Abstimmung von Geometrie und Werkstoff so ausgebildet, daß es sich anfänglich beim
Eindrücken des Segments 4f in den Tragkörper 3 verformt und beim vollständigen Eindrücken
eine im wesentlichen T-förmige Ausnehmung des Tragkörpers 3 hintergreift. Auch in
diesem Ausführungsbeispiel kommt es zu einer elastischen Verformung des Tragkörpers
3 in dem hintergriffenen Bereich, die die erforderliche Klemmkraft für das Segment
4f aufbringt. Das Teilbild 2G zeigt ein an seinen Längsseiten in radialer Richtung
umgebogenes oder entsprechend ausgeformtes Segment 4g, wobei die beiden Schenkel 4g'
entweder in entsprechende Ausnehmungen im Tragkörper 3 eingreifen oder in diesen unter
Krafteinwirkung einschneiden. Das Teilbild 2H zeigt ein Segment 4h mit einem kreisringsegmentförmigen
Querschnitt, das in eine entsprechende Ausnehmung des Tragkörpers 3 eingelegt wird.
Die Teilbilder 2A bis 2H zeigen nur eine Auswahl der Vielzahl der möglichen Positionierungs-,
Ausrichtungs- und Verankerungsmöglichkeiten für die Segmente 4 an dem Tragkörper 3.
Selbstverständlich können in analoger Weise die Ankermittel am Tragkörper 3 und entsprechende
Ausnehmungen bzw. Aufnahmemittel an den Segmenten 4 ausgebildet sein. Zusätzlich oder
alternativ zu den Ankermitteln 4c' bis 4f' kann das Festlegen auch durch eine Verbindungsschicht
5, beispielsweise eine Klebstoff-, Lot- oder Schweißschicht erfolgen.
[0030] Die Fig. 3 zeigt ein ausgestanztes ebenes Segment 304 aus Kupfer für einen erfindungsgemäßen
Trommelkommutator, welches im wesentlichen aus der eigentlichen rechteckförmigen Segmentfläche
308 besteht, von dessen einer Schmalseite zwei außenliegende Positionierungsmittel
309 und ein zentrischer Steg 310 abstehen, wobei letzterer für den Anschluß der Spulenwicklung
vorgesehen ist. Auf der gegenüberliegenden Schmalseite ist ebenfalls ein Positionierungsmittel
311 ausgeformt.
Die Positionierungsmittel 309, 311 weisen an ihrem Ende jeweils rechtwinklig abstehende
Nasen auf. Nachdem das Segment 304 mit einer dem Tragkörper angepaßten Krümmung versehen
worden sind, werden die Positionierungsmittel 309, 311 um etwa 90° gegenüber der Segmentfläche
308 in Richtung des Pfeils 312 abgebogen, wie in der Fig. 4 dargestellt. Die abgebogenen
Positionierungsmittel 309, 311 greifen in entsprechende Aufnahmemittel des Tragkörpers
303 ein und werden dadurch positioniert und ausgerichtet. Die Festlegung des Segments
304 am Tragkörper 303 kann dabei ausschließlich aufgrund einer Klemmung zwischen den
Positionierungsmitteln 309, 311 und dem Tragkörper 303 oder ergänzend durch eine Verbindungsschicht
305 erfolgen. Der Tragkörper 303 besteht zu diesem Zweck vorzugsweise aus einem elastischen
Kern 314, der die für die Klemmwirkung auf die Segmente 304 bzw. der Positionierungsmittel
309, 311 und für die Preßpassung auf die (nicht dargestellte) Motorachse elastische
Verformung bereitstellt. In Bezug auf die Rotationsachse 302 radial außerhalb weist
der Tragkörper 304 eine form- und temperaturbeständige Außenhülle 315 auf. In der
rechten Bildhälfte der Fig. 4 ist eine alternative Möglichkeit des Abbiegens des Positionierungsmittels
309 dargestellt, bei dem die abgebogenen Positionierungsmittel 309 nicht mehr plan
sind, sondern durch nochmaliges Abbiegen ein Haken 309' ausgebildet wird, der in eine
entsprechende Ausnehmung im Kern 314 eingreift. In entsprechender (nicht dargestellter)
Weise kann auch das gegenüberliegende Positionierungsmittel 311 eingehakt werden.
[0031] Die Fig. 5 zeigt ein das Herstellverfahren repräsentierendes Flußdiagramm. Das Formen
des Tragkörpers 3 und der zugehörenden Segmente 4 erfolgt dabei parallel, vorzugsweise
werden sowohl der Tragkörper 3 als auch die Segmente 4 vor dem Zuführen durch entsprechende
Lösungs- oder Reinigungsmittel gereinigt und im Bedarfsfall ein Haftvermittler aufgetragen.
Das Zuführen der Segmente 4 an den Tragkörper 3 kann nacheinander oder gleichzeitig
geschehen, in jedem Fall erfolgt bei dem Zuführen ein Ausrichten und Positionieren
der Segmente 4 in Bezug auf den Tragkörper 3. Abschließend werden die Segmente 3 durch
Klemmen, Kleben, Löten oder Schweißen an den Tragkörper 4 festgelegt. Das Kleben,
Löten oder Schweißen kann alternativ oder ergänzend zum Klemmen vorgesehen werden.
1. Vorrichtung zum Stromwenden, insbesondere Kommutator (1), mit einem vorgeformten,
im wesentlichen zylindrischen und eine Rotationsachse (2; 302) aufweisenden Tragkörper
(3; 303) und elektrisch leitfähigen Stromwende- bzw. Kommutator-Segmenten (4; 304),
die an dem Tragkörper (3; 303) festgelegt sind, wobei der Tragkörper (3; 303) und
die Segmente (4; 304) zusammenwirkende Mittel zum Positionieren und Ausrichten der
Segmente (4; 304) in Bezug auf den Tragkörper (3; 303) aufweisen, und wobei die Segmente
(4; 304) mit ihrer Segmentfläche (308) an einer Mantelfläche des Tragkörpers (3; 303)
anliegen und einander gegenüberliegende Endabschnitte als Positionierungsmittel (309,
311) gegenüber der Segmentfläche (308) abgebogen sind, dadurch gekennzeichnet, daß beide Positionierungsmittel (309, 311) im abgebogenen Zustand plan sind und daß die
abgebogenen planen Positionierungsmittel (309, 311) in entsprechende Aufnahmemittel
an den beiden Stirnseiten des Tragkörpers (303) eingreifen und dadurch positioniert und ausgerichtet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Positionierungsmittel (309, 311) an ihrem von der Segmentfläche (308)
entfernten Ende jeweils rechtwinklig abstehende Nasen aufweisen, die sich im abgebogenen
Zustand in der Ebene der Stirnfläche des Tragkörpers (303) erstrecken.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmente (304) zusätzlich durch eine im wesentlichen zwischen dem Tragkörper
(303) und den Segmenten (304) angeordnete Verbindungsschicht (305) an dem Tragkörper
(303) festgelegt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsschicht (305) eine Klebstoffschicht ist, vorzugsweise eine Epoxidharz-,
Polyurethanharz- oder Phenolharz-Klebstoffschicht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsschicht (305) eine Lot- oder Schweißschicht ist, insbesondere eine
Weich-, Hart- oder Glaslotschicht oder eine Ultraschall-, Reib- oder Elektrodenschweißschicht.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein endseitig von dem Segment (304) abgebogener Steg (310) für den Anschluß der Spulenwicklung
vorgesehen ist.
1. Commutation device, in particular commutator (1) with a preformed, substantially cylindrical
carrier body (3; 302) having a rotation axis (2; 302) and with electrically conductive
commutator segments (4; 304) established on the carrier body (3; 303), where the carrier
body (3; 303) and the segment (4; 304) have co-operating means for positioning and
alignment of the segments (4; 304) in relation to the carrier body (3; 303) and where
the segments (4; 304) lie with their segment face (308) on a generated surface of
the carrier body (3; 303) and opposing end sections as positioning means (309; 311)
are bent away in relation to the segment face (308), characterised in that the two positioning means (309, 311) in the bent state are flat and that the bent
flat positioning means (309, 311) engage in corresponding receiver means on the two
side faces of the carrier body (303) and are thereby positioned and aligned.
2. Device according to claim 1, characterised in that the two positioning means (309, 311) at their end remote from the segment face (308)
have lugs protruding at right angles, which in the bent state extend in the plane
of the face of the carrier body (303).
3. Device according to claim 1 or 2, characterised in that the segments (304) are also established on the carrier body (303) by a connecting
layer (305) arranged substantially between the carrier body (303) and the segments
(304).
4. Device according to claim 3, characterised in that the connecting layer (305) is an adhesive layer, preferably an epoxy resin, polyurethane
resin or phenol resin adhesive layer.
5. Device according to claim 3, characterised in that the connecting layer (305) is a solder or weld layer, in particular a soft, hard
or glass solder layer or an ultrasound, friction or electrode weld layer.
6. Device according to any of claims 1 to 5, characterised in that a web (301) bent away from the segment (304) at the end is provided for connection
of the coil winding.
1. Dispositif de commutation, notamment commutateur (1), avec un corps de support (3
; 303) préformé, sensiblement cylindrique et comprenant un axe de rotation (2 ; 302)
et avec des segments de commutation et/ou de commutateur (4 ; 304) électriquement
conducteurs, qui sont fixés au corps de support (3 ; 303), le corps de support (3
; 303) et les segments (4 ; 304) comprenant des moyens coopérant destinés à positionner
et à orienter les segments (4 ; 304) par rapport au corps de support (3 ; 303), et
les segments (4 ; 304) reposant avec leur surface de segment (308) contre une surface
de revêtement du corps de support (3 ; 303) et les sections finales opposées les unes
aux autres étant fléchies en tant que moyens de positionnement (309, 311) par rapport
à la surface de segment (308), caractérisé en ce que les deux moyens de positionnement (309, 311) sont plans à l'état fléchi et en ce que les moyens de positionnement plans et fléchis (309, 311) se mettent en prise dans
des moyens de réception correspondants sur les deux côtés du corps de support (303)
et sont de ce fait positionnés et orientés.
2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que les deux moyens de positionnement (309, 311) comprennent sur leur extrémité éloignée
de la surface de segment (308) des taquets respectivement disposés à angle droit,
qui s'étendent à l'état fléchi dans le plan de la surface frontale du corps de support
(303).
3. Dispositif selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que les segments (304) sont fixés en plus au corps de support (303) par une couche de
liaison (305) disposée entre le corps de support (303) et les segments (304).
4. Dispositif selon la revendication 3, caractérisé en ce que la couche de liaison (305) est une couche adhésive, de préférence une couche en résine
époxy, en résine de polyuréthane ou en résine de phénol.
5. Dispositif selon la revendication 3, caractérisé en ce que la couche de liaison (305) est une couche de brasage ou de soudage, notamment une
couche de brasage tendre, fort ou au verre ou une couche de soudage aux ultrasons,
par friction ou aux électrodes.
6. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce qu'il est prévu une barre (310) fléchie côté extrémité du segment (304) pour le raccordement
de l'enroulement de la bobine.