[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf eine Antenne, im Speziellen
auf eine Antenne für eine drahtlose Datenübertragung zu einem Hörgerät.
[0002] Gegenwärtig existiert eine Vielzahl von tragbaren Geräten, von denen und zu denen
auf drahtlosem Wege Daten übertragen werden sollen. Hierbei bietet es sich an, die
Datenübertragung durch eine elektromagnetische Koppelung zu realisieren. Besondere
Schwierigkeiten entstehen dabei, wenn die verwendeten Geräte sehr klein sind, da es
in einem solchen Fall problematisch ist, eine Antennenstruktur in ein betreffendes
Gerät zu integrieren. Ein wichtiges Beispiel für ein sehr kleines Gerät, bei dem eine
drahtlose Datenübertragung erforderlich ist, ist ein Hörgerät.
[0003] Gemäß dem Stand der Technik werden für eine Datenübertragung zu einem Hörgerät in
der Praxis häufig induktive Übertragungsstrecken realisiert. Hierzu ist in das Hörgerät
eine Induktionsschleife integriert. Allerdings erfordert eine derartige induktive
Übertragung von Sprache bzw. von Daten zu dem Hörgerät spezielle Installationen in
dem entsprechenden Raum, in dem die drahtlose Sprach- oder Datenübertragung stattfinden
soll.
[0004] Bei einer anderen Ausführungsform von drahtlosen Funkübertragungssystemen werden
in den Hörgeräten magnetische Antennen verwendet. Solche koppeln im Wesentlichen mit
den magnetischen Komponenten eines elektromagnetischen Feldes und sind meist als Leiterschleifen
ausgeführt. Derartige Funkübertragungssysteme arbeiten meist bei Frequenzen, die deutlich
niedriger als die im Mobilfunk verwendeten Frequenzen sind, z.B. im VHF-Band bei 174
MHz.
[0005] Die europäische Patentanmeldung
EP 1 326 302 A2 beschreibt eine fraktale Antennenstruktur, die auf einer integrierten Schaltung realisiert
ist, und die in einem Hörgerät eingesetzt werden kann. Allerdings kommen die in der
genannten Druckschrift beschriebenen fraktalen Antennen nur für deutlich höhere Frequenzen
in Frage.
[0006] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Antenne zu schaffen, die in ein tragbares
Gerät integrierbar ist, und die kleinere maximale geometrische Abmessungen aufweist
als eine Dipolantenne für eine entsprechende Frequenz.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Antenne gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0008] Die vorliegende Erfindung schafft eine Antenne mit einem ersten Strahler, der eine
erste Spirale aufweist, und einem zweiten Strahler, der eine zweite Spirale aufweist,
wobei der erste Strahler an einem äußeren Ende der ersten Spirale einen ersten Speisepunkt
aufweist und an einem inneren Ende der ersten Spirale ein offenes Ende aufweist, und
wobei der zweite Strahler an einem äußeren Ende der zweiten Spirale einen zweiten
Speisepunkt aufweist und an einem inneren Ende der zweiten Spirale ein offenes Ende
aufweist.
[0009] Es ist der Kerngedanke der vorliegenden Erfindung, dass eine lineare Antenne dadurch
in ihren maximalen Abmessungen verkleinert werden kann, dass die beiden Strahler in
der Form einer Spirale ausgeführt werden. Hierbei weisen die beiden Strahler je einen
Speisepunkt auf, der an dem äußeren Ende der jeweiligen Spirale gelegen ist. Die inneren
Enden der beiden Spiralen laufen hingegen leer. Ein Aufwickeln der beiden Strahler
resultiert im Gegensatz zu einem bloßen Verkürzen der beiden Strahler in einer Antenne,
deren Speisepunkt-Impedanz problemlos an praktisch verwendete Übertragungsleitungen
bzw. Sende- oder Empfangsstufen anpassbar ist.
[0010] Eine erfindungsgemäße Auslegung einer Antenne ermöglicht es somit, dieselbe vollständig
in ein mobiles Gerät, das eine drahtlose Informationsübertragung aufweist, zu integrieren.
Die erfindungsgemäße Antennenstruktur kann dabei aufgrund der geringen Abmessungen
und der Flexibilität bei der geometrischen Auslegung in ein Kunststoffgehäuse integriert
werden. Somit kann eine Antenne entworfen werden, die von außen völlig unsichtbar
ist. Weiterhin ist festzuhalten, dass eine erfindungsgemäße Antenne an ihren Speisepunkten
ein im Wesentlichen symmetrisches elektrisches Verhalten, bezogen auf ein festes äußeres
Bezugspotential, aufweist. Die Speisung der Antenne kann symmetrisch ausgelegt werden,
wodurch Störungen in einem Empfangsteil verringert werden können. Ebenso ermöglicht
es eine erfindungsgemäße Antennenauslegung, eine Antennenstruktur als Schlitzantenne
in einer Metalloberfläche zu realisieren. Dies ist aufgrund des Dualitätsprinzips
möglich und erlaubt eine größtmögliche Flexibilität bei dem Entwurf einer Antenne.
[0011] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Antenne beträgt ein
Abstand zwischen dem ersten Speisepunkt und dem zweiten Speisepunkt mindestens das
0,005-fache der Freiraumwellenlänge bei einer Betriebsfrequenz, für die die Antenne
ausgelegt ist. Ein derartiger Abstand der Speisepunkte stellt sicher, dass die Eingangsimpedanz
der Antenne in einem technisch vorteilhaften Bereich liegt, so dass eine Impedanzanpassung
mit einfachen Mitteln möglich ist. Weiterhin gewährleistet ein Abstand der Speisepunkte
von mehr als 5*10
-3 mal der Freiraumwellenlänge eine gute Reproduzierbarkeit der Antennenstruktur.
[0012] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Abstand zwischen einem Schwerpunkt
der ersten Spirale und einem Schwerpunkt der zweiten Spirale größer als die Hypotenuse
eines rechtwinkligen Dreiecks, dessen erste Kathete eine Länge aufweist, die gleich
dem halben Durchmesser der ersten Spirale ist, und dessen zweite Kathete eine Länge
aufweist, die gleich dem halben Durchmesser der zweiten Spirale ist. Hierbei ist der
Schwerpunkt einer Spirale definiert als ein geometrischer Schwerpunkt einer Linie,
die den Verlauf der Spirale beschreibt. Der Durchmesser einer Spirale ist definiert
als der maximale Abstand zwischen zwei beliebigen Punkten, die Teil der Spirale sind.
Eine entsprechende Auslegung der Antenne stellt sicher, dass die erste Spirale und
die zweite Spirale einen ausreichenden Abstand haben, und dass keine zu starke direkte
Koppelung zwischen den beiden Spiralen besteht. Eine starke Koppelung der beiden Spiralen
verringert nämlich gerade bei sehr kleinen Geometrien die Effektivität der Abstrahlung
und führt zu einer ungünstigen Speisepunktimpedanz.
[0013] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die Antenne so ausgelegt, dass eine Parallelprojektion
einer ersten Spulenträgerfläche in Richtung einer ersten Spulenachse eine zweite Spulenträgerfläche
meidet, und dass eine Parallelprojektion der zweiten Spulenträgerfläche in Richtung
einer zweiten Spiralenachse die erste Spiralenträgerfläche meidet. Eine Spiralenträgerfläche
ist hierbei definiert als eine Fläche, die durch die äußerste Spiralenwindung einer
Spirale begrenzt ist und unter Minimierung der Oberfläche eine einfach zusammmenhängende
Fläche bildet, in der die Spirale enthalten ist. Mit anderen Worten, eine Spiralenträgerfläche
ist eine Fläche von näherungsweise kreisförmiger Gestalt, die geeignet ist, eine Spirale
zu tragen. Eine Spiralenachse kann konstruiert werden, indem die Spirale abschnittsweise
durch einen Kreis angenähert wird, und indem ein Normalenvektor gebildet wird, der
senkrecht auf der Ebene steht, in der der Näherungskreis liegt. Eine Mittelung der
Normalenvektoren für verschiedene Abschnitte der Spirale ergibt dann die Richtung
der Spiralenachse. Falls die Spirale in einer Ebene liegt, so hat die Spiralenachse
einfach die Richtung einer Normale zu dieser Ebene. Liegt die Spirale hingegen auf
einer gekrümmten Oberfläche, so ist die Spiralenachse näherungsweise gleich der gemittelten
Oberflächennormale über den Bereich, in dem sich die Spirale befindet. Eine derartige
Auslegung der Antenne stellt sicher, dass die Antenne als strahlungsfähiger elektrischer
Dipol wirkt, und dass die beiden Spiralen nicht näherungsweise parallel angeordnet
sind.
[0014] Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel sind der erste Strahler und der
zweite Strahler elektrisch leitfähige Strukturen. Genauso ist es allerdings möglich,
dass der erste Strahler und der zweite Strahler strahlende Schlitze sind, die von
einer leitfähigen Struktur umgeben sind. Somit ist es möglich, eine erfindungsgemäße
Antennenanordnung entsprechend dem Grundsatz der Dualität auch als Schlitzantenne
auszuführen.
[0015] Erfindungsgemäßer Weise werden also die Strahler einer Antenne dadurch gebildet,
dass die beiden Arme eines gestreckten linearen Strahlers zu einer ersten Spirale
und einer zweiten Spirale aufgewickelt werden. Das Aufwickeln ist hierbei allerdings
nicht in einem physikalischen Sinne als eine Materialbearbeitung anzusehen, sondern
als ein Vorgehen bei dem Entwurf der Antenne, sodass definitionsgemäß auch eine Metallisierungsschicht,
eine flache Metallfolie, ein Draht oder ein vergleichbares leitendes Material als
aufgewickelt betrachtet werden kann. Das gleiche gilt für einen Schlitz in einer leitenden
Struktur. Eine fertigungstechnische Bearbeitung kann beispielsweise durch ein Beschichten
in Verbindung mit einem photolithographischem Strukturieren, ein Schneiden, ein Stanzen
oder ein anderes Herstellungsverfahren erfolgen. Weiterhin ist festzuhalten, dass
das Aufwickeln der beiden Arme des gestreckten linearen Strahlers nicht gemeinsam,
sondern getrennt voneinander erfolgt. Somit sind die beiden Spiralen, die den ersten
Strahler und den zweiten Strahler bilden, nicht gemeinsam bzw. ineinander gewickelt,
sondern liegen als getrennte Spiralen vor. Sie sind also räumlich beabstandet.
[0016] Die erste Spirale und die zweite Spirale weisen bevorzugterweise einen gleichen Wickelsinn
bzw. Umlaufsinn bzw. Drehsinn auf. Dies resultiert, zumindest näherungsweise, in einer
Punktsymmetrie der Anordnung und führt zu besonders vorteilhaften Abstrahleigenschaften
der Antenne. Zur Bestimmung des Umlaufsinns werden zwei Spiralen, die nicht in einer
Ebene liegen, durch eine Parallelprojektion in eine Ebene abgebildet, wobei die parallelen
Projektionsstrahlen stets in die gleiche Richtung verlaufen und die gleiche Orientierung
aufweisen. Der Umlaufsinn der Projektion repräsentiert dann den Umlaufsinn der beiden
Spiralen. Zwei Spiralen in einer Ebene haben dann den gleichen Umlaufsinn, wenn beide
Spiralen von ihrem inneren Ende zu ihrem äußeren Ende mit dem gleichen qualitativen
Krümmungsverhalten (link-gekrümmt oder rechts-gekrümmt) durchlaufen werden.
[0017] Weiterhin wird es bevorzugt, die Antenne so auszulegen, dass sie an dem ersten Speisepunkt
und dem zweiten Speisepunkt ein bezüglich eines Bezugspotentials im Wesentlichen symmetrisches
elektrisches Verhalten aufweist. Dies ermöglicht eine symmetrische Speisung der Antenne
und macht im Vergleich zu unsymmetrischen Antennen eine großflächige Bezugspotentialfläche
überflüssig. Die Vermeidung einer ausgedehnten Bezugspotentialfläche ist gerade bei
sehr kleinen Geräten vorteilhaft, da diese bezüglich ihrer Abmessungen kleiner sind
als die Wellenlänge der verwendeten Sendefrequenzen, und da solche Geräte oft keine
größeren metallischen oder metallisierten Gehäuseteile aufweisen.
[0018] Weiterhin wird es bevorzugt, dass der erste Strahler und der zweite Strahler auf
einer Oberfläche eines dielektrischen Materials gebildet sind. Es hat sich nämlich
gezeigt, dass die Anbringung einer erfindungsgemäßen Antennenstruktur auf einem dielektrischen
Trägermaterial die Antenneneigenschaften nicht wesentlich verschlechtert. Die Verwendung
eines Trägermaterials ist vorteilhaft, da dies sowohl die mechanische Stabilität der
Antenne gegenüber einer freitragenden Metallisierungsstruktur verbessert, als auch
die Herstellung erleichtert. So können nämlich beispielsweise die metallischen Strukturen
durch ein Beschichtungsverfahren (z.B. Aufdampfen, Laminieren, Kleben) auf die Oberfläche
des dielektrischen Materials aufgebracht und anschließend strukturiert werden. Es
ist also nicht die separate Herstellung einer Metallisierungsstruktur erforderlich,
die sehr schwer zu handhaben und mechanisch instabil wäre.
[0019] Weiterhin wird es bevorzugt, dass die Oberfläche des dielektrischen Materials, auf
dem der erste Strahler und der zweite Strahler gebildet sind, gewölbt ist. Somit kann
die erfindungsgemäße Antennenstruktur ohne Probleme an die Topologie einer bestehenden
Oberfläche angepasst werden. Dies ist besonders wichtig bei der Realisierung einer
Antenne auf oder in dem Gehäuse eines Geräts, wobei die Formgebung des Gehäuses meist
einer Vielzahl von Kriterien gehorchen muss.
[0020] Daneben ist es vorteilhaft, den ersten Strahler und den zweiten Strahler in einem
Gehäuse eines elektronischen Geräts zu integrieren, das aus einem dielektrischen Material
gebildet ist, und das eine elektrische Schaltung häust. Es ist nämlich nicht nur möglich,
die erfindungsgemäße Antennenstruktur an der Oberfläche eines dielektrischen Trägermaterials
anzubringen, sondern es ist auch möglich, diese in das Trägermaterial, also in das
Gehäuse, zu integrieren. Eine solche Auslegung kann bei manchen Anwendungen sehr große
Vorteile bringen, da die Antenne hierbei erstens gegenüber äußeren Einflüssen und
Beschädigungen geschützt ist und da die Antenne zweitens von außen nicht mehr sichtbar
ist. Die Abstrahlungseigenschaften der Antenne werden nicht wesentlich verschlechtert,
wenn das Gehäuse hinreichend dünn ist.
[0021] Ferner hat es sich gezeigt, dass die erfindungsgemäße Antenne vorteilhaft an der
Oberfläche eines Gehäuses, das Teil einer Hinterohr-Hörhilfe ist, angeordnet werden
kann. Eine solche Hinterohr-Hörhilfe ist typischerweise ausgelegt, um hinter einer
Ohrmuschel eines Menschen getragen zu werden. Es hat sich gezeigt, dass die Anpassungs-
und Abstrahlungseigenschaften einer erfindungsgemäßen Antenne auch in diesem schwierigen
Betriebsumfeld gut sind.
[0022] Schließlich wird es bevorzugt, dass die Arbeitsfrequenz einer erfindungsgemäßen Antenne
zwischen 500 MHz und 6 GHz liegt. Weiterhin wird es bevorzugt, dass die Antenne eine
maximale Abmessung von weniger als 10 cm aufweist. Damit kann die erfindungsgemäße
Antenne in portablen Geräten eingesetzt werden.
[0023] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Antenne eine maximale Abmessung von weniger
als einem Fünftel einer Freiraumwellenlänge bei einer Betriebsfrequenz, bei der die
Antenne betrieben wird, aufweist. In diesem Fall ist die Spirale eng genug gewickelt,
um eine geeignete Feldverteilung zu erzielen. Im übrigen tritt der Größenvorteil einer
erfindungsgemäßen Antenne im Vergleich zu einer herkömmlichen Dipolantenne am stärksten
in den Vordergrund, wenn die Antenne klein gegenüber der Freiraumwellenlänge ist.
[0024] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend bezugnehmend
auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Antenne gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Antenne gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, angeordnet auf dem Gehäuse eines Hörgeräts;
- Fig. 3
- eine fotografische Abbildung eines Prototypen einer erfindungsgemäßen Antenne gemäß
dem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, angeordnet auf dem Gehäuse
eines Hörgeräts;
- Fig. 4a
- ein Blockschaltbild eines elektrischen Messaufbaus zur Bestimmung des Eingangsreflexionsfaktors
einer erfindungsgemäßen Antenne; und
- Fig. 4b
- eine grafische Darstellung des Eingangsreflexionsfaktors in logarithmierter Form über
der Frequenz für eine erfindungsgemäße Antenne gemäß einem Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung.
[0025] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Antenne gemäß
einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Antenne ist in ihrer
Gesamtheit mit 100 bezeichnet. Sie weist einen ersten Strahler 110 sowie einen zweiten
Strahler 112 auf. Der erste Strahler 110 weist eine erste Spirale 120 sowie einen
ersten Speisepunkt 122 auf. Der erste Speisepunkt 122 ist an dem äußeren Ende 124
der ersten Spirale 120 gelegen. Das innere Ende 126 der ersten Spirale 120 hingegen
ist offen. Der zweite Strahler 112 ist ähnlich dem ersten Strahler 110 aufgebaut und
weist eine zweite Spirale 130 sowie einen zweiten Speisepunkt 132 auf. Der zweite
Speisepunkt 132 ist an dem äußeren Ende 134 der zweiten Spirale 130 angeordnet. Das
innere Ende 136 der zweiten Spirale 130,ist offen.
[0026] Bei dem ersten Strahler 110 sowie dem zweiten Strahler 112 handelt es sich bevorzugt
um eine elektrisch leitende Anordnung. Es kann aber auch ein strahlender Schlitz,
der von einer leitenden Struktur, beispielsweise einer Metallisierung, umgeben ist,
verwendet werden. Ist der Strahler durch eine leitende Struktur gebildet, so kann
diese in einer Vielzahl von Technologien hergestellt sein. Beispielsweise können die
Spiralen 110, 112 durch einen entsprechend geformten Draht gebildet sein. Genauso
gut kann eine bearbeitete Folie aus einem leitfähigen Material (z.B. Kupferfolie)
verwendet werden, um die leitfähigen Spiralen herzustellen. Weiterhin kann die Strahlerstruktur
durch eine dünne leitende Schicht gebildet sein, die bei der Herstellung auf ein Trägermaterial
aufgebracht und dann strukturiert worden ist.
[0027] Die leitfähige Struktur kann entweder freitragend (d.h. nur an einem oder wenigen
Befestigungspunkten festgemacht) sein oder auf ein Trägermaterial aufgebracht sein.
Es ist im Übrigen nicht nötig, dass die beiden Strahler 110, 112 in einer Ebene liegen.
Vielmehr können diese gegeneinander geneigt sein oder dem Verlauf einer gekrümmten
Oberfläche angepasst sein, solange sich der Verlauf der elektrischen und magnetischen
Feldlinien nicht grundsätzlich gegenüber dem gezeigten Ausführungsbeispiel verändert.
[0028] Die Ankoppelung der beiden Strahler 110, 112 an eine Übertragungsleitung oder eine
zugehörige Schaltungsanordnung kann an den Speisepunkten 122, 132 erfolgen. Diese
liegen bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel an dem äußeren Ende 124 der ersten Spirale
120 sowie an dem äußeren Ende 134 der zweiten Spirale 130. Die Ankoppelung kann beispielsweise
über ein Paar von Leitungen erfolgen, das in der gleichen Ebene bzw. auf der gleichen
Materialoberfläche liegt wie die beiden Strahler 112,112 selbst. Daneben ist es aber
auch möglich, dass die Zuführung senkrecht zu der Ebene bzw. Fläche, in der die beiden
Strahler 110, 112 liegen, erfolgt. Zu diesem Zweck können beispielsweise Durchkontaktierungen
an den äußeren Enden 124, 134 der beiden Spiralen 120, 130 vorhanden sein. Auch gemischte
Lösungen, bei denen ein Teil der Speisestruktur in einer Strahlerebene liegt und ein
anderer Teil der Speisestruktur außerhalb dieser Ebene oder Fläche angeordnet ist,
sind möglich. Auch Speiseleitungen, die Schräg zu der Antennenebene verlaufen, sind
durchaus möglich. Im übrigen kann die Speisestruktur Anpassschaltungen (z.B. Leitungen
mit veränderlicher Breite, Stichleitungen oder konzentrierte Elemente) umfassen. Daneben
ist es möglich, dass eine Ankopplung der Spiralen nicht an dem äußersten Ende erfolgt,
sondern beabstandet von dem Ende. Dadurch kann gegebenenfalls eine Impedanzanpassung
erfolgen, wenn diese nicht schon durch die Geometrie der Strahler gewährleistet ist.
Im Hinblick auf eine solche Ausführungsform ist das äußere Ende der Spirale nicht
in einem engen geometrischen Sinne als ein Punkt anzusehen, sondern als eine Region,
die sich von dem äußersten Ende der Spirale etwa 1/10 der Freiraumwellenlänge, gemessen
entlang dem Verlauf der Spirale, zu dem inneren Ende der Spirale hin erstreckt.
[0029] Ist der Strahler durch einen strahlenden Schlitz gebildet, so erfolgt die Ankoppelung
über eine beliebige Anordnung, die zur Anregung einer Schlitzantenne geeignet ist,
wobei die Speisestruktur an die Speisepunktimpedanz der Schlitzantenne angepasst ist,
oder ausgelegt ist, um eine Impedanztransformation auf eine bevorzugte Impedanz zu
erreichen.
[0030] Weiterhin ist es möglich, dass die Breite der Spiralen von dem äußeren Ende zu dem
inneren Ende hin variiert. Insbesondere ist es je nach Anwendungsfall möglich, dass
die Breite der Spiralen (d.h. die Breite der leitenden Struktur oder des strahlenden
Schlitzes) an den inneren Enden 126, 136 größer oder kleiner ist, als die Breite der
Spiralen an den äußeren Enden 124, 134. Durch eine solche Maßnahme kann beispielsweise
ein Impedanzverlauf oder die Bandbreite der Antenne verbessert werden.
[0031] Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel 100 einer erfindungsgemäßen Antenne weisen
die beiden Spiralen 120, 130 einen gleichen Umlaufsinn auf. Es ist jedoch ebenfalls
möglich, dass der Umlaufsinn einer Spirale verändert ist, dass also die beiden Spiralen
120,130, die die Antenne bilden, entgegengesetzten Umlaufsinn aufweisen.
[0032] Basierend auf der strukturellen Beschreibung wird im Folgenden die Funktionsweise
einer erfindungsgemäßen Antenne beschrieben.
[0033] Die erfindungsgemäße Antenne basiert auf einer Dipolantenne, wobei die Arme einer
linearen Dipolantenne zu Spiralen 120, 130 aufgewickelt sind. Dadurch wird die maximale
Abmessung der Antenne gegenüber einer gestreckten Dipolantenne verkleinert. Da die
erfindungsgemäße Antenne im Wesentlichen auf einer Dipolantenne basiert, handelt es
sich um eine symmetrische Antenne. Das elektrische Verhalten an den Speisepunkten
122, 132 ist also im Wesentlichen symmetrisch bezüglich eines Bezugspotentials, wobei
eventuelle geometrische Asymmetrien sich freilich auf die elektrischen Eigenschaften
auswirken.
[0034] Die Funktionsweise der vorliegenden Antenne kann ansatzweise verstanden werden, indem
von einer herkömmlichen Dipolantenne mit Verkürzungsspulen ausgegangen wird. Bei einer
Antenne gemäß der vorliegenden Erfindung ist allerdings der gesamte Dipol aufgewickelt.
Die Wickelachse ist hierbei näherungsweise senkrecht zu der Ebene bzw. Fläche, in
der die jeweilige Spirale gelegen ist. Herkömmliche Verkürzungsspulen hingegen sind
entweder als konzentrierte Elemente oder als eine Mehrzahl von Windungen ausgeführt
und meist in der Nähe des Speisepunktes angeordnet, wobei die Abstrahlung im wesentlichen
von dem verbleibenden gestreckten Dipol ausgeht.
[0035] Bei einer erfindungsgemäßen Antenne hingegen ist die Trennung zwischen einem der
geometrischen Verkürzung dienenden aufgewickelten Bereich und einem gestreckten Strahler
aufgehoben. Vielmehr ist ein gesamter Dipol aufgewickelt. Bei Verwendung einer Antennengeometrie
gemäß der vorliegenden Erfindung wird somit aufgrund der besonders günstigen Feldverteilung
ein Effekt erzielt, der von seiner Wirkung her eine Anpassung der Antenne an übliche
Wellenleiterimpedanzen mit sich bringt.
[0036] Dadurch kann trotz geringer geometrischer Abmessungen der Antenne ein ausreichender
Strahlungswirkungsgrad erreicht werden. Es kann weiterhin vermieden werden, dass ein
großer Teil der Sendeleistung in einem Anpassnetzwerk verloren geht.
[0037] Die erfindungsgemäße Antenne kann freitragend verwendet, auf ein Substrat aufgebracht
oder in ein Kunststoffgehäuse integriert werden. Es hat sich hierbei gezeigt, dass
eine Montage der erfindungsgemäßen Antenne in einem Kunststoffgehäuse oder auf einem
Kunststoffgehäuse keine unakzeptable Verschlechterung der elektrischen Eigenschaften
mit sich bringt. Somit ist die erfindungsgemäße Antenne beispielsweise für den Einsatz
in kleinen portablen Geräten wie Hörgeräten, Pagern und Mobiltelefonen gut geeignet.
[0038] Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Antenne gemäß
einem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, angeordnet auf dem Gehäuse
eines Hörgeräts. Die Anordnung ist in ihrer Gesamtheit mit 200 bezeichnet.
[0039] Die gezeigt Anordnung 200 umfasst eine Spiralantenne 210, die auf dem Hörgerätekörper
220 eines Hörgeräts 240 angebracht ist. Der Hörgerätekörper 220 bildet zusammen mit
dem Ohrpass-Stück 230 und der Spiralantenne 210 das Hörgerät 240.
[0040] Die Spiralantenne 210 besteht aus zwei Strahlern 110, 112. Da die Spiralantenne 210
der anhand von Fig. 1 beschriebenen Spiralantenne 100 von ihren Bestandteilen her
entspricht, sind gleiche Einrichtungen in den Fig. 1 und 2 mit gleichen Bezugszeichen
bezeichnet und werden hier nicht mehr näher erläutert.
[0041] Die Anordnung 200 zeigt also, wie eine erfindungsgemäße Spiralantenne 210 auf einem
Hörgerät 240 aufgebaut werden kann. Bemerkenswert ist hierbei, dass die beiden Spiralen
120, 130 an die Form des Hörgerätekörpers 220 angepasst sein können.
[0042] Bei der gezeigten Realisierung ist die Spiralantenne 210 auf der Außenseite des Hörgerätekörpers
220 aufgebracht. Es ist aber genauso gut möglich, dass die Antenne auf der Innenseite
des Hörgerätegehäuses ausgebildet ist. Ebenso ist es denkbar, dass die Spiralantenne
210 zwischen mehreren Schichten des Hörgerätegehäuses eingebettet ist, so dass beispielsweise
eine Schutzschicht die Spiralenantenne 210 schützt. Die Schutzschicht kann gleichzeitig
dazu dienen, das Aussehen des Hörgeräts 240 den Wünschen der Benutzer anzupassen.
[0043] Die Spiralantenne 210 ist in Verbindung mit dem Hörgerät 240 bevorzugterweise ausgelegt,
um ein Sprach- oder Datensignal, das drahtlos übertragen wird, zu empfangen und an
eine Elektronik in dem Hörgerät weiterzuleiten. Ein empfangenes Sprachsignal kann
hierbei über das Ohrpass-Stück 230 an den Gehörgang eines Benutzers des Hörgeräts
240 ausgegeben werden. Drahtlos übertragene Datensignale können ferner verwendet werden,
um Einstellungen des Hörgeräts 240 zu beeinflussen und beispielsweise entsprechend
den Wünschen des Benutzers anzupassen.
[0044] Die Spiralantenne 210 kann sowohl zum Senden als auch zum Empfangen verwendet werden.
Beispielsweise kann es wünschenswert sein, Statusinformationen von dem Hörgerät zu
einem Empfänger zu übertragen. Aufgrund der Reziprozität kann die Spiralantenne 210
sowohl als Sendeantenne als auch als Empfangsantenne genutzt werden, wobei Senden
und Empfangen gleichzeitig oder im Zeitmultiplex erfolgen können.
[0045] Für entsprechende Anwendungen wird es bevorzugt, die Spiralantenne für eine Betriebsfrequenz
auszulegen, die zwischen 500 MHz und 6 GHz liegt. Beispielsweise ist es vorteilhaft,
das ISM-Band bei 868 MHz zu benützen. Auch können beispielsweise Frequenzbänder benutzt
werden, die für medizinische Anwendungen reserviert sind.
[0046] Bei einem Einsatz einer erfindungsgemäßen Spiralantenne 210 in Verbindung mit einem
Hörgerät 240 oder mit anderen mobilen Sende- und/oder Empfangsgeräten wie Pagern und
Mobiltelefonen ist die Größe der gesamten Spiralantennenstruktur auf weniger als 10
cm beschränkt. Es hat sich allerdings gezeigt, dass die erfindungsgemäße Antennenstruktur
trotz der geringen Abmessungen hinreichend gute Eigenschaften aufweist. Weiterhin
hat es sich gezeigt, dass die Gesamtgröße der Antennenstruktur bei einem Einsatz in
Verbindung mit einem Hörgerät 1/16 der Freiraumwellenlänge bei einer Betriebsfrequenz
der Antenne nicht unterschreiten sollte, sofern 1/16 der Freiraumwellenlänge kleiner
als 2cm ist. Sofern bei niedrigen Frequenzen 1/16 der Freiraumwellenlänge größer ist
als 2cm (die Freiraumwellenlänge also größer als 32cm ist), so beträgt die Gesamtgröße
der Antennenstruktur bevorzugterweise mindestens 2cm. Die Antenne muss also in jedem
Falle, auch bei niedrigen Frequenzen unter 1 GHz, kleiner als das Hörgerät sein. Eine
Gesamtgröße der Antennenstruktur von etwa λ/5 hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen,
da hierbei ein bestmöglicher Kompromiss zwischen Platzbedarf der Antenne und Abstrahleigenschaften
besteht.
[0047] Fig. 3 zeigt eine fotografische Abbildung eines Prototypen einer erfindungsgemäßen
Antenne gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, angeordnet
auf dem Gehäuse eines Hörgeräts. Die Anordnung ist in ihrer Gesamtheit mit 300 bezeichnet.
Da die Anordnung im Wesentlichen mit den in den Fig. 1 und 2 gezeigten Anordnungen
100, 200 übereinstimmt, sind gleiche Elemente hier mit gleichen Bezugszeichen versehen
wie bei den oben beschriebenen Anordnungen 100,200 und werden hier nicht noch einmal
erläutert.
[0048] Die gezeigte Anordnung 300 stellt einen Prototypen eines Hörgeräts mit einer daran
angebrachten Spiralantenne 210 dar. Der Prototyp wurde mit einem elektromagnetischen
Feldsimulator simuliert und aus einer selbstklebenden Kupferfolie ausgeschnitten und
auf ein Hörgerät geklebt. Bemerkenswert ist hierbei die Speisung der beiden Strahler
110, 112. Die beiden Speisepunkte 122, 132 weisen Durchführungen auf, bei denen elektrische
Verbindungen von den äußeren Enden 124, 134 der beiden Spiralen 120, 130 in das Innere
des Hörgeräts geführt sind. Der Abstand d der beiden Speisepunkte beträgt etwa die
Hälfte des Durchmessers der beiden Spiralen. Der Abstand der beiden Speisepunkte ist
somit größer als dies bei einer herkömmlichen Dipolanordnung zu erwarten ist. Im Übrigen
ist anzumerken, dass der minimale Abstand zwischen der ersten Spirale 120 und der
zweiten Spirale 130 bevorzugterweise zwischen dem 0,3-fachen des Durchmesser einer
Spirale und dem 0,5-fachen des Durchmessers einer Spirale liegt. Dadurch wird sichergestellt,
dass eine geeignete Verkoppelung zwischen den Spiralen gewährleistet ist, die eine
optimale Abstrahlung ermöglicht.
[0049] Ein Abstand d der beiden Speisepunkte 122, 132 ist typischerweise kleiner als ein
Durchmesser der ersten Spirale 110 und ferner kleiner als ein Durchmesser der zweiten
Spirale 112. Es wird beispielsweise bevorzugt, dass der Abstand d der beiden Speisepunkte
122, 132 in einem Bereich zwischen 0,25 x dMIN und 0,75 x dMIN ist, wobei dMIN einen
Durchmesser der kleineren der beiden Spiralen 110, 112 beschreibt, oder gleich dem
Durchmesser der beiden Spiralen ist, falls die beiden Spiralen 110, 112 gleichen Durchmesser
aufweisen.
[0050] Ferner wird es bevorzugt, dass die beiden Spiralen 110, 112 derart ausgelegt sind,
dass eine Tangentialrichtung der ersten Spirale 120 an dem ersten Ende 124, also eine
Richtung, die den Verlauf der Spirale an dem ersten Ende 124 beschreibt, mit einer
Tangentialrichtung der zweiten Spirale 130 an dem zweiten Ende 134 einen spitzen Winkel
einschließt, der nicht größer als 30° ist. In anderen Worten, die beiden Spiralen
110, 112 weisen an den äußeren Enden 124, 134, bzw. in einer Umgebung der Speisepunkte
122, 132 näherungsweise gleiche Richtungen auf. Somit fließen in den beiden Spiralen
110, 112 in der Umgebung der Speisepunkte 122, 132 die Ströme in näherungsweise gleiche
Richtungen, wodurch eine Abstrahlung der beiden Spiralen 110, 112 in der Umgebung
der Speisepunkte 122, 132 maximiert ist.
[0051] Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Abstand der beiden Speisepunkte
122, 132 in dem Bereich zwischen dem 0,4-fachen des Durchmessers einer der beiden
Spiralen 110, 112 und dem 0,6-fachen des Durchmessers der entsprechenden Spirale 110,
112.
[0052] Durch die entsprechende Ausgestaltung wird im übrigen sichergestellt, dass die beiden
Spiralen 110, 112 als zwei Arme einer Dipolantenne wirken.
[0053] Fig. 4a zeigt ein Blockschaltbild eines elektrischen Messaufbaus zur Bestimmung des
Eingangsreflexionsfaktors einer erfindungsgemäßen Antenne. Der Messaufbau ist in seiner
Gesamtheit mit 400 bezeichnet.
[0054] Der Messaufbau umfasst eine erfindungsgemäße Antenne 410. Diese weist an ihren Speisepunkten
412, 414 ein näherungsweise symmetrisches elektrisches Verhalten auf. Daher ist die
Antenne über einen Balun 420 mit einem Netzwerkanalysator 430 gekoppelt. Der Balun
420 umfasst hierbei beispielsweise einen Balun-Transformator, so dass auf seiten des
Netzwerkanalysators ein unsymmetrisches Signal 434 zur Verfügung steht. Bei dem Netzwerkanalysator
430 kann es sich je nach den erforderlichen Messdaten um einen skalaren Netzwerkanalysator
oder einen vektoriellen Netzwerkanalysator handeln.
[0055] Fig. 4b zeigt eine grafische Darstellung des Eingangsreflexionsfaktors (bzw. der
Rückflussdämpfung) in logarithmierter Form über der Frequenz für eine erfindungsgemäße
Antenne gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Der vermessene
Prototypen der erfindungsgemäßen Antenne wurde bei der Herstellung aus einer selbstklebenden
Kupferfolie ausgeschnitten und auf ein Hörgerät geklebt. Ein Beispiel eines derartigen
Prototypen ist in der Fig. 3 gezeigt. Für die Messung der Rückflussdämpfung, d.h.
des Eingangsreflexionsfaktors in logarithmierter Form, wurde die Antenne 410 gemäß
dem Messaufbau 400 über einen diskreten Balun 420 an den Netzwerkanalysator 430 angeschlossen
(vgl. Fig. 4a). Ferner wurde das Hörgerät 240 mit der aufgeklebten Antenne 210 während
der Messung an dem Ohr eines Probanden getragen, um die Auswirkungen des menschlichen
Kopfes bzw. Ohres auf die Eigenschaften der Antenne mit zu berücksichtigen. Das Ergebnis
der Messung ist in der grafischen Darstellung 510 gezeigt. An der Abszisse 520 ist
hierbei die Frequenz in einem Bereich von 500MHz bis 1200MHz angetragen. Die Ordinate
522 zeigt die Rückflussdämpfung in einem Bereich von -80 dB bis +20 dB. Die gemessene
Rückflussdämpfung ist als Funktion der Frequenz aus der Kurve 530 ersichtlich. Die
Rückflussdämpfung zeigt hierbei ein deutliches Maximum bei etwa 860 MHz, wobei eine
-10-dB-Bandbreite der Rückflussdämpfung etwa 35MHz beträgt. Die maximal erzielbare
Rückflussdämpfung beträgt etwa 12 dB. Abseits der Nutzfrequenz geht die Rückflussdämpfung
auf etwa 2 bis 3 dB zurück. Dies deutet auf eine geringe Abstrahlung der Antenne 410
hin.
[0056] Wie erwartet strahlt die Antenne also nur in einem Frequenzintervall um die Entwurfsfrequenz
herum effektiv Leistung ab. Die -10dB-Bandbreite von etwa 35 MHz entspricht einer
relativen nutzbaren Bandbreite von etwa 4 Prozent.
[0057] Die vorliegende Erfindung beschreibt also eine neuartige Antenne zur drahtlosen Sprach-
und Datenübertragung. Die erfindungsgemäße Antenne wurde insbesondere für sehr kleine
Geräte, wie z.B. Hörgeräte, die hinter dem Ohr getragen werden, konzipiert. Sie eignet
sich besonders gut zum mobilen Senden und Empfangen. Ein besonderer Vorzug der erfindungsgemäßen
symmetrischen Spiralantenne besteht darin, dass sie auf vergleichsweise einfache Weise
in ein bestehendes System, beispielsweise ein Hörgerät, integriert werden kann. Dadurch,
dass die Antenne in ein Kunststoffgehäuse integriert werden kann, kann diese so ausgeführt
werden, dass sie von außen völlig unsichtbar ist. Weiterhin ist die Antenne vergleichsweise
klein realisierbar und ermöglicht eine symmetrische Speisung. Daneben ist die erfindungsgemäße
Antennenstruktur auch als Schlitzantenne in einer Metalloberfläche integrierbar.
[0058] Die erfindungsgemäße Antenne ist besonders gut dafür geeignet, in ein Hörgerät integriert
zu werden. Aufgrund der geringen Baugröße und der Integrierbarkeit in ein Kunststoffgehäuse
sind für eine erfindungsgemäße Antenne aber auch andere Anwendungsgebiete, wie beispielsweise
Pager und Mobiltelefone, denkbar.
1. Antenne (100; 210) mit folgenden Merkmalen:
einem ersten Strahler (110), der eine erste Spirale (120) aufweist; und
einem zweiten Strahler (112), der eine zweite Spirale (130) aufweist,
wobei der erste Strahler (110) an einem äußeren Ende (124) der ersten Spirale (120)
einen ersten Speisepunkt (122) aufweist und an einem inneren Ende (126) der ersten
Spirale (120) ein offenes Ende aufweist;
wobei der zweite Strahler (112) an einem äußeren Ende (134) der zweiten Spirale (130)
einen zweiten Speisepunkt (132) aufweist, und an einem inneren Ende (136) der zweiten
Spirale (130) ein offenes Ende aufweist,
wobei die erste Spirale (120) und die zweite Spirale (130) räumlich beabstandet sind,
wobei die erste Spirale (120) und die zweite Spirale (130) einen gleichen Wickelsinn
aufweisen, und
bei der der erste Strahler (110) und der zweite Strahler (112) derart ausgebildet
sind, dass der erste Strahler als ein erster Arm einer Dipolantenne wirkt, während
der zweite Strahler (112) als ein zweiter Arm der Dipolantenne wirkt;
wobei der erste Strahler und der zweite Strahler in einer gleichen Ebene oder auf
einer gleichen Materialoberfläche liegen;
dadurch gekennzeichnet daß ein Abstand zwischen dem ersten Speisepunkt (122) und dem zweiten Speisepunkt (132)
mindestens das 5*10
-3-fache einer Freiraumwellenlänge bei einer Betriebsfrequenz, für die die Antenne ausgelegt
ist, beträgt; und
wobei ein minimaler Abstand zwischen der ersten Spirale und der zweiten Spirale zwischen
einem 0,3-fachen des Durchmessers einer Spirale und einem 0,5-fachen des Durchmessers
einer Spirale liegt.
2. Antenne (100; 210) gemäß Anspruch 1, wobei ein Abstand der Speisepunkte zwischen einem
0,4-fachen eines Durchmessers einer der beiden Spiralen und einem 0,6-fachen eines
Durchmessers einer der beiden Spiralen liegt.
3. Antenne (100; 210) gemäß Anspruch 1 oder 2, bei der ein Abstand zwischen einem Schwerpunkt
der ersten Spirale (120), der als ein geometrischer Schwerpunkt einer Linie, die den
Verlauf der ersten Spirale (120) beschreibt, definiert ist, und einem Schwerpunkt
der zweiten Spirale (130), der als ein geometrischer Schwerpunkt einer Linie, die
den Verlauf der zweiten Spirale (130) beschreibt, definiert ist, größer ist als die
Hypotenuse eines rechtwinkligen Dreiecks, dessen erste Kathete eine Länge aufweist,
die gleich einem halben Durchmesser der ersten Spirale (120) ist, und dessen zweite
Kathete eine Länge aufweist, die gleich einem halben Durchmesser der zweiten Spirale
(130) ist.
4. Antenne (100; 210) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die erste Spirale (120)
eine erste Spiralenträgerfläche und eine erste Spiralenachse aufweist, und bei der
die zweite Spirale (130) eine zweite Spiralenträgerfläche und eine zweite Spiralenachse
aufweist, wobei eine Parallelprojektion der ersten Spiralenträgerfläche in Richtung
der ersten Spiralenachse die zweite Spiralenträgerfläche nicht schneidet, und wobei
eine Parallelprojektion der zweiten Spiralenträgerfläche in Richtung der zweiten Spiralenachse
die erste Spiralenträgerfläche meidet.
5. Antenne (100; 210) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der erste Strahler (110)
und der zweite Strahler (112) elektrisch leitfähige Strukturen sind.
6. Antenne (100; 210) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der der erste Strahler (110)
und der zweite Strahler (112) strahlende Schlitze sind.
7. Antenne (100; 210) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Antenne so ausgelegt
ist, dass sie an dem ersten Speisepunkt und dem zweiten Speisepunkt ein bezüglich
eines Bezugspotentials im Wesentlichen symmetrisches elektrisches Verhalten aufweist.
8. Antenne (210) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der der erste Strahler (110)
und der zweite Strahler (112) auf einer Oberfläche eines dielektrischen Materials
(220) gebildet sind.
9. Antenne (210) gemäß Anspruch 8, wobei die Oberfläche des dielektrischen Materials
(220) gewölbt ist.
10. Antenne (210) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, bei der der erste Strahler (110)
und der zweite Strahler (112) in ein Gehäuse (220) integriert sind, das aus einem
dielektrischen Material gebildet ist und das eine elektronische Schaltung häust.
11. Antenne (210) gemäß Anspruch 10, bei der das Gehäuse Teil einer Hinterohr-Hörhilfe
ist, die ausgelegt ist, um hinter einer Ohrmuschel eines Menschen getragen zu werden.
12. Antenne (100; 210) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, die für eine Arbeitsfrequenz
in einem Bereich zwischen 500 MHz und 6 GHz ausgelegt ist.
13. Antenne (100; 210) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, die eine maximale Abmessung
von höchstens 10 cm aufweist.
14. Antenne (100; 210) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, bei der eine maximale Abmessung
der Antenne weniger als ein Fünftel einer Freiraumwellenlänge bei einer Betriebsfrequenz,
für die die Antenne (100; 210) ausgelegt ist, beträgt.
1. Antenna (100; 210) with the following characteristics:
a first radiator (110) which has a first spiral (120); and
a second radiator (112) which has a second spiral (130),
whereby the first radiator (110) has a first feed point (122) at an outer end (124)
of the first spiral (120) and has an open-circuit end at an inner end (126) of the
first spiral (120);
whereby the second radiator (112) has a second feed point (132) at an outer end (134)
of the second spiral (130) and has an open-circuit end at an inner end (136) of the
second spiral (130),
whereby there is a spatial gap between the first spiral (120) and the second spiral
(130),
whereby the first spiral (120) and the second spiral (130) are coiled in the same
sense, and
for which the first radiator (110) and the second radiator (112) are constructed in
such a way that the first radiator functions as the first arm of a dipole antenna
while the second radiator (112) functions as a second arm of the dipole antenna;
where the first radiator and the second radiator lie in the same plane or on the same
material surface;
characterized in that a gap between the first feed point (122) and the second feed point (132) amounts
to at least 5*10
-3 times a freespace wavelength at an operating frequency for which the antenna is designed;
and
where a minimum gap between the first spiral and the second spiral lies between 0.3
times the diameter of a spiral and 0.5 times the diameter of a spiral.
2. Antenna (100; 210) according to claim 1, for which the gap between the feed points
lies between 0.4 times the diameter of one of the two spirals and 0.6 times the diameter
of one of the two spirals.
3. Antenna (100; 210) according to claim 1 or 2, for which a gap between a centre of
gravity of the first spiral (120), defined as the geometric centre of gravity of a
line which follows the course of the first spiral (120), and a centre of gravity of
the second spiral (130), defined as a geometric centre of gravity of a line which
follows the course of the second spiral (130), is greater than the hypotenuse of a
right-angled triangle in which the first cathete has a length equal to half the diameter
of the first spiral (120) and in which the second cathete has a length equal to half
the diameter of the second spiral (130).
4. Antenna (100; 210) according to one of the claims 1 to 3, for which the first spiral
(120) has a first spiral substrate area and a first spiral axis, and for which the
second spiral (130) has a second spiral substrate area and a second spiral axis, where
a parallel projection of the first spiral substrate area in the direction of the first
spiral axis does not intersect with the second spiral substrate area, and where a
parallel projection of the second spiral substrate area in the direction of the second
spiral axis misses the first spiral substrate area.
5. Antenna (100; 210) according to one of the claims 1 to 4, for which the first radiator
(110) and the second radiator (112) are electrically conductive structures.
6. Antenna (100; 210) according to one of the claims 1 to 4, for which the first radiator
(110) and the second radiator (112) are radiating slots.
7. Antenna (100; 210) according to one of the claims 1 to 6, where the antenna is designed
in such a way that at its first feed point and at its second feed point it exhibits
electrical characteristics which are essentially symmetrical in relation to a reference
potential.
8. Antenna (210) according to one of the claims 1 to 7, for which the first radiator
(110) and the second radiator (112) are formed on a surface of a dielectric material
(220).
9. Antenna (210) according to claim 8, where the surface of the dielectric material (220)
is domed.
10. Antenna (210) according to one of the claims 1 to 9, for which the first radiator
(110) and the second radiator (112) are integrated into a housing (220) which is formed
from a dielectric material and which houses an electronic circuit.
11. Antenna (210) according to claim 10, where the housing is part of a behind-the-ear
hearing aid which is designed to be worn behind the pinna of a person's ear.
12. Antenna (100; 210) according to one of the claims 1 to 11, which is designed for a
working frequency in a range between 500 MHz and 6 GHz.
13. Antenna (100; 210) according to one of the claims 1 to 12, which has a maximum dimension
of at most 10 cm.
14. Antenna (100; 210) according to one of the claims 1 to 12, for which the maximum dimension
of the antenna is less than one fifth of the freespace wavelength at an operating
frequency for which the antenna (100; 210) is designed.
1. Antenne (100 ; 210) ayant des caractéristiques suivantes :
un premier radiateur (110) qui a une première spirale (120) ; et
un deuxième radiateur (112) qui a une deuxième spirale (130) ;
dans laquelle le premier radiateur (110) a à une extrémité (124) extérieure de la
première spirale (120) un premier point (122) d'alimentation et à une extrémité (126)
intérieure de la première spirale (120) une extrémité ouverte ;
dans laquelle le deuxième radiateur (112) a à une extrémité (134) extérieure de la
deuxième spirale (130) un deuxième point (132) d'alimentation et à une extrémité (136)
intérieure de la deuxième spirale (130) une extrémité ouverte ;
dans laquelle la première spirale (120) et la deuxième spirale (130) sont à distance
dans l'espace ;
dans laquelle la première spirale (120) et la deuxième spirale (130) ont un même sens
d'enroulement ; et
dans laquelle le premier radiateur (110) et le deuxième radiateur (112) sont constitués
de façon à ce que le premier radiateur agisse en tant que premier bras d'une antenne
dipôle tandis que le deuxième radiateur (112) agit en tant que deuxième bras de l'antenne
dipôle ;
dans laquelle le premier radiateur et le deuxième radiateur sont dans un même plan
ou sur une même surface matériau ;
caractérisée en ce qu'une distance entre le premier point (122) d'alimentation et le deuxième point (132)
d'alimentation représente au moins 5 x 10
-3 fois une longueur d'onde d'espace libre à une fréquence de fonctionnement pour laquelle
l'antenne est conçue ; et
dans laquelle une distance minimum entre la première spirale et la deuxième spirale
représente entre 0,3 fois le diamètre d'une spirale et 0,5 fois le diamètre d'une
spirale.
2. Antenne (100 ; 210) suivant la revendication 1, dans laquelle une distance des points
d'alimentation représente entre 0,4 fois un diamètre de l'une des deux spirales et
0,6 fois un diamètre de l'une des deux spirales.
3. Antenne (100 ; 210) suivant la revendication 1 ou 2, dans laquelle une distance entre
un centre de gravité de la première spirale (120), qui est défini comme un centre
de gravité géométrique d'une ligne qui décrit la courbe de la première spirale (120),
et un centre de gravité de la deuxième spirale (130) qui est défini comme un centre
de gravité géométrique d'une ligne qui décrit la courbe de la deuxième spirale (130)
est plus grande que l'hypoténuse d'un triangle rectangle dont le premier côté a une
longueur qui est égale à la moitié du diamètre de la première spirale (120) et dont
le deuxième côté a une longueur qui est égale à la moitié du diamètre de la deuxième
spirale (130).
4. Antenne (100 ; 210) suivant l'une des revendications 1 à 3, dans laquelle la première
spirale (120) a une première surface support de spirale et un premier axe de spirale
et dans laquelle la deuxième spirale (130) a une deuxième surface support de spirale
et un deuxième axe de spirale, dans laquelle une projection parallèle de la première
surface support de spirale dans la direction du premier axe de spirale ne coupant
pas la deuxième surface support de spirale et dans laquelle une projection parallèle
de la deuxième surface support de spirale dans la direction du deuxième axe de spirale
évite la première surface support de spirale.
5. Antenne (100 ; 210) suivant l'une des revendications 1 à 4, dans laquelle le premier
radiateur (110) et le deuxième radiateur (112) sont des structures conductrices d'électricité.
6. Antenne (100 ; 210) suivant l'une des revendications 1 à 4, dans laquelle le premier
radiateur (110) et le deuxième radiateur (112) sont des fentes rayonnantes.
7. Antenne (100 ; 210) suivant l'une des revendications 1 à 6, dans laquelle l'antenne
est telle qu'elle a au premier point d'alimentation et au deuxième point d'alimentation
un comportement électrique sensiblement symétrique par rapport à un potentiel de référence.
8. Antenne (210) suivant l'une des revendications 1 à 5, dans laquelle le premier radiateur
(110) et le deuxième radiateur (112) sont formés sur une surface d'un matériau (220)
diélectrique.
9. Antenne (210) suivant la revendication 8, dans laquelle la surface du matériau (220)
diélectrique est bombée.
10. Antenne (210) suivant l'une des revendications 1 à 9, dans laquelle le premier radiateur
(110) et le deuxième radiateur (112) sont intégrés dans un boîtier (220) qui est en
un matériau diélectrique et dans lequel est logé un circuit électronique.
11. Antenne (210) suivant la revendication 10, dans laquelle le boîtier fait partie d'une
prothèse auditive à porter derrière l'oreille, qui est conçue pour être portée derrière
le muscle auriculaire postérieur d'un homme.
12. Antenne (100 ; 210) suivant l'une des revendications 1 à 11 qui est conçue pour une
fréquence de travail dans une plage comprise entre 500 MHz et 6 GHz.
13. Antenne (100 ; 210) suivant l'une des revendications 1 à 12 qui a une dimension maximum
d'au plus 10 cm.
14. Antenne (100 ; 210) suivant l'une des revendications 1 à 12 dans laquelle une dimension
maximum de l'antenne représente moins d'un cinquième d'une longueur d'onde d'espace
libre pour une fréquence de fonctionnement pour laquelle l'antenne (100 ; 210) est
conçue.