[0001] Die Erfindung betrifft einen Wickler und ein Verfahren zum Herstellen eines Wickels
mit mindestens einer Windung, wobei ein an einem drehbaren Wicklerteller angeordneter
Wicklergreifer das voreilende Kabelende eines Kabelabschnittes festhält und am Wicklerteller
peripher angeordnete Finger den Kabelabschnitt zum Wickel formen gemäss der Definition
der unabhängigen Patentansprüche.
[0002] Die Offenlegungsschrift
DE 42 35 007 A1 offenbart eine Wickelvorrichtung für Kabelabschnitte, bei der die Innenwände einer
Trommel als Anlageflächen für die Ausbildung des Wickels dienen und somit den Aussendurchmesser
des Wickels vorgeben. Bei dieser Vorrichtung bleibt die Trommel während des Einschiebens
des Kabels in Ruhe und wird nach Erreichen der Kabellänge und Abbinden des Wickels
geöffnet. Nach der Übergabe der beiden Kabelenden des Wickels an Transfergreifer sind
nachfolgende Kabelendbearbeitungen, beispielsweise Crimpen und/oder Tüllen aufsetzen,
machbar. Nebst Vorteilen von wenig bewegten Massen sind auch Nachteile zu erwähnen,
wie beispielsweise nicht kontrollierbare Biegeradien beim Einschieben und Zusammendrücken
der verschiedenen Wickellagen zum Abbinden. Ob die einzelnen Wickel immer an der Wand
anliegen ist ungewiss. Minimale Biegeradien beim Eintritt und Austritt des Kabels
in bzw. aus der Trommel sind ebenfalls nicht gegeben.
[0003] Aus der Patentschrift
EP 1 387 449 B1 ist eine Wickelvorrichtung mit kontrollierbarem Minimalbiegeradius für Kabel, insbesondere
Lichtwellenleiter bekannt geworden. Bei dieser Vorrichtung wird der Kabelabschnitt
mittels einer Wickeleinheit zu einem Wickel gewickelt, wobei die Kabelenden nach Erreichen
der richtigen Kabellänge identisch lang sind und die Kabelenden nach dem Abbinden
des Wickels von Transfergreifern zur Weiterbearbeitung übernommen werden. Für Lichtwellenleiter
ist der hohe Aufwand an Mechanik und Steuerung eher gerechtfertigt als für Kabel mit
Kupferleiter.
[0004] Die Schrift
WO 03/018456 A1 offenbart eine Wickelvorrichtung für ein Kabel mit einem drehenden Wickeldorn, bei
der hängende und spreizbare Wickelarme angeordnet sind. Je nach Kabelabschnitt werden
die Arme mehr oder weniger gespreizt, damit nach Erreichen der Kabellänge ungefähr
beide Kabelenden gleich lang sind. Für die Bearbeitung der Kabelenden wird der Wickel
nach dem Abbinden von Transfergreifern übernommen.
[0005] Die Handhabung langer Kabelabschnitte (ab beispielsweise 7 m Kabellänge) ist bei
vielen Typen von Kabelbearbeitungsmaschinen schwierig. Bei Schwenkmaschinen mit Schwenkarmen
muss die Kabelablage so lang wie der Kabelabschnitt sein. Bei Transfermaschinen mit
auf einer Geraden verfahrbaren Transfereinheiten liegen beim Transport mehrere schlaufenförmige
Kabel aufeinander, was bei einem schnellen Transport mittels der Transfereinheit relativ
hohe Kabelzugkräfte bewirken kann, weil das Kabel nur an den Enden gehalten wird.
[0006] In den oben genannten Schriften sind Lösungsansätze für Transfermaschinen aufgezeigt
worden. Separate, der Kabelbearbeitungsmaschine nachgeschaltete Wickelvorrichtungen
konnten sich nicht durchsetzen, weil mit den seriellen Bearbeitungsprozessen die Taktzeit
bzw. die gesamte Bearbeitungszeit für einen aufgewickelten Kabelabschnitt entsprechend
lang war.
[0007] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Hauptansprüchen
gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, eine Einrichtung und ein Verfahren zur Herstellung
von langen Kabelabschnitten zu schaffen ohne die gesamte Bearbeitungszeit zu verlängern.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben.
[0009] Die erfindungsgemässe Einrichtung eignet sich besonders für Kabelbearbeitungsmaschinen
mit Schwenkarmen. Die erfindungsgemässe Einrichtung kann aber auch bei Transfermaschinen
mit linear verfahrbaren Transporteinheiten verwendet werden, falls zusätzliche Greifer
und Übergabevorrichtungen für die Handhabung der Kabelenden und des Kabelwickels vorgesehen
sind.
[0010] Im nachfolgend gezeigten Ausführungsbeispiel einer Kabelbearbeitungsmaschine mit
Schwenkarmen ist der Wickler zwischen einer Trenn-/Abisoliereinheit und einem zweiten
Schwenkarm angeordnet. Die Aufwicklung des Kabelabschnittes erfolgt mittels eines
Wickeltellers, der mittels geregeltem Motor in Abhängigkeit eines ebenfalls motorisch
geregelten Bandantriebes drehbar ist, wobei der Bandantrieb dem Kabelvorschub und
der Längenmessung des vorgeschobenen Kabels dient. Diese Anordnung ist besonders vorteilhaft
für elastische Kabel. Das voreilende Kabelende des aufzuwickelnden Kabels wird mittels
Bearbeitungsstationen bearbeitet und nach der Bearbeitung mittels eines ersten Schwenkarmes
wieder zur Trenn-/Abisoliereinheit zurückgeschwenkt und mit dem Bandantrieb eine kurze
Länge vorgeschoben, wobei der Wickler das voreilende Kabelende greifen kann. Dann
schiebt der Bandantrieb das Kabel um die gewünschte Länge des Kabelabschnittes vor
und der Wickler wickelt das vorgeschobene Kabel gleichzeitig zu einem Wickel. Nach
dem Wickelvorgang ergreift eine linear verfahrbare Ablegeinheit den Wickel. Dabei
entspannt der Wicklerteller seine Spannfinger pneumatisch und fährt pneumatisch nach
hinten. Formbleche wirken als Abstreifer verhindern das Mitziehen des Wickels nach
hinten. Dann bewegt sich die Ablegeinheit mit dem Wickel zurück, damit das nacheilende
Kabelende getrennt und abisoliert und falls nötig bearbeitet werden kann, wobei ein
zweiter Schwenkarm das nacheilende Kabelende Bearbeitungsstationen zuführt. Greifer
der Ablegeinheit halten den Wickel und die Ablegeinheit bewegt sich bis etwa unter
den Drehpunkt des zweiten Schwenkarmes und das nacheilende Kabelende kann, falls nötig,
für die Bearbeitung seines Endes mittels des zweiten Schwenkarmes noch aus dem Wickel
ausgezogen werden. Nach der Bearbeitung des nacheilenden Kabelendes bewegt sich die
Ablegeinheit weiter in Kabelvorschubrichtung zur Ablage. Während der Bearbeitung des
nacheilenden Kabelendes und auf der Fahrt zur Ablage kann der Wickel mit einem Abbund
versehen werden. Der Wickel kann während der Bearbeitung des nacheilenden Kabelendes
oder während der Bearbeitung des voreilenden Kabelendes des nächsten Kabelabschnittes
mit dem Abbund versehen werden. Der abgebundene Wickel kann danach in Behälter, auf
Transportbänder oder sonstige Aufnahmemittel, beispielsweise Dorne abgegeben werden.
[0011] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass der Abbindvorgang am Wickel zeitlich parallel zum Bearbeitungsvorgang am Kabelabschnitt
erfolgt. Damit wird die gesamte Bearbeitungzeit für den Kabelabschnitt, auch Maschinenzykluszeit
genannt, nicht verlängert. Die gesamte Bearbeitungszeit bleibt dieselbe mit oder ohne
Abbund. Die Zeit für die Herstellung des Wickels ist vergleichbar mit der Zeit für
die Ablage eines gestreckten Kabelabschnittes bei einer herkömmlichen Kabelbearbeitungsmaschine.
[0012] Mechanisch ist der Wickler und die Ablegeinheit nicht als separate Einrichtung zur
Kabelbearbeitungsmaschine geschaltet, sondern bildet eine integrale Einheit der Kabelbearbeitungsmaschine.
Der herzustellende und zu bearbeitende Kabelabschnitt wird ab dem Kabelvorrat abgelängt,
am voreilenden Kabelende bearbeitet, aufgewickelt, allenfalls am nacheilenden Kabelende
bearbeitet und als Wickel mit Abbund der Ablage übergeben ohne dass ein manueller
Eingriff notwendig ist.
[0013] Weiter vorteilhaft ist, dass die Kabelbearbeitungsmaschine trotz langer Kabelabschnitte
gegenüber einer herkömmlichen Kabelbearbeitungsmaschine kurz baut. Die Länge der Kabelbearbeitungsmaschine
wird nicht durch die Länge des Kabelabschnittes bestimmt.
[0014] Bei der erfindungsgemässen Kabelbearbeitungsmaschine und dem erfindungsgemässen Verfahren
zur Herstellung und Bearbeitung eines Kabelabschnittes wird der Kabelabschnitt ab
einem Kabelvorrat abgelängt und an den Kabelenden bearbeitet, wobei ein Wickler vorgesehen
ist, der den Kabelabschnitt zu einem Wickel mit mindestens einer Windung formt und
eine Ablegeinheit mit einer Abbindeinrichtung den Wickel mit einem Abbund versieht.
[0015] Anhand der beiliegenden Figuren wird die vorliegende Erfindung näher erläutert.
[0016] Es zeigen:
Fig. 1
einen zu einem Wickel geformten Kabelabschnitt,
Fig. 2
eine Kabelbearbeitungsmaschine im Grundriss,
Fig. 3
eine Kabelbearbeitungsmaschine in dreidimensionaler Darstellung,
Fig. 4
einen Wickler, der den Kabelabschnitt zu einem Wickel formt,
Fig. 5
den Wickler von der Rückseite her gesehen,
Fig. 6
Linearführungen eines Wicklertellers,
Fig. 7
Einzelheiten des Wicklers,
Fig. 8 bis Fig. 10
eine Bandstation zur Vorbereitung eines Klebbandes,
Fig. 11 und Fig 12
eine Ablegeinheit bei der Übernahme des Klebbandes,
Fig. 13 und Fig. 14
eine Abbindeinrichtung beim Abbindvorgang.
[0017] Fig. 1 zeigt einen Kabelabschnitt 1, der mit mehreren Windungen 3 zu einem Wickel
2 geformt ist, wobei die Windungen 3 mittels eines Abbundes 4 zusammengehalten werden.
Der Abbund 4 kann beispielsweise aus einem Band mit einseitig aufgetragenem Kleber
bestehen, wobei die Kleberseite des Bandes die Windungen 3 umfasst und die Bandenden
kleberseitig aufeinander liegen. Das voreilende Kabelende 5 ist bearbeitet, beispielsweise
ist ein Crimpkontakt 6 allenfalls mit einer Dichtungstülle angeschlagen. Das voreilende
Kabelende 5 kann auch nur abisoliert oder gar nicht bearbeitet sein. Das nacheilende
Kabelende 7 ist bearbeitet, beispielsweise ist ein Crimpkontakt 8 allenfalls mit einer
Dichtungstülle angeschlagen. Das nacheilende Kabelende 7 kann auch nur abisoliert
oder gar nicht bearbeitet sein.
[0018] Fig. 2 zeigt eine Kabelbearbeitungsmaschine 10 im Grundriss und Fig. 3 die Kabelbearbeitungsmaschine
10 in dreidimensionaler Darstellung.
[0019] Am Eingang der Kabelbearbeitungsmaschine 10 ist eine Kabelvorschubeinrichtung vorgesehen,
bestehend aus einem Bandantrieb 11 und aus einer Längenmessvorrichtung 12. Der Bandantrieb
11 führt ein Kabel 13 einem ersten Schwenkarm 14 mit einem ersten Greifer 15 zu. Der
Bandantrieb 11 schiebt das Kabel 13 vor und die Längenmessvorrichtung 12 misst die
vorgeschobene Kabellänge, wobei die vorgeschobene Kabellänge dem herzustellenden und
an den Enden zu bearbeitenden Kabelabschnitt entspricht. Nicht dargestellt ist der
Kabelvorrat, beispielsweise ein Kabelfass oder eine Kabelspule.
[0020] Mittels Antrieben kann der erste Schwenkarm 14 in eine mit einem Pfeil P1 symbolisierte
Schwenkbewegung und/oder in eine mit einem Pfeil P2 symbolisierte Linearbewegung versetzt
werden. Der erste Schwenkarm 14 bedient als Zuführeinrichtung mittels Drehbewegung
P1 und Linearbewegung P2 seitlich der Kabellängsachse KL angeordnete Bearbeitungsstationen
16 (beispielsweise Crimppressen und/oder Tüllenbestücker) mit voreilenden Kabelenden
5.
[0021] Nach der Bearbeitung des voreilenden Kabelendes 5 bringt der erste Schwenkarm 14
mittels Greifer 15 das voreilende Kabelende 5 wieder zurück in die Kabellängsachse
KL. Dann wird das Kabel 13 mittels Bandantrieb 11 vorgeschoben bis ein Wickler 17
das voreilende Kabelende 5 greifen kann. Danach schiebt der Bandantrieb 11 der vorgegebene
und mittels der Längenmessvorrichtung 12 gemessene Kabelabschnitt 1 vor und der mit
dem Bandantrieb 11 synchronisierte Wickler 17 wickelt den vorgeschobenen Kabelabschnitt
gleichzeitig zu einem Wickel 2 gemäss Fig. 1 auf. Nach der Herstellung des Wickels
2 wird der Kabelabschnitt 1 vom Kabel 13 mittels einer Trenn-/Abisoliereinheit mit
Trenn-/Abisoliermessern 18 getrennt und/oder abisoliert. Das voreilende Kabelende
des nächsten Kabelabschnittes wird vom ersten Schwenkarm 14 mittels Greifer 15 gefasst
und zur Bearbeitung den Bearbeitungsstationen 16 zugeführt.
[0022] Das nacheilende Kabelende 7 des aufgewickelten Kabelabschnittes 1 wird von einem
zweiten Schwenkarm 19 mittels zweitem Greifer 20 gefasst und in eine mit einem Pfeil
P3 symbolisierte Schwenkbewegung und/oder in eine mit einem Pfeil P4 symbolisierte
Linearbewegung versetzt, wobei das nacheilende Kabelende 7 seitlich der Kabellängsachse
KL angeordneten Bearbeitungsstationen 21 (beispielsweise Crimppressen und/oder Tüllenbestücker)
zugeführt wird.
[0023] Vor der Bearbeitung des nacheilenden Kabelendes 7 wird der Wickel 2 von Wickelgreifern
22 einer Ablegeinheit 23 übernommen. Danach bewegt sich die Ablegeinheit 23 in Kabelvorschubrichtung
in Richtung zu einer Ablage 24 bis die Ablegeinheit 23 etwa unterhalb des Schwenkarmantriebes
25 des zweiten Schwenkarmes 19 zu stehen kommt.
[0024] Vor der Bearbeitung des nacheilenden Kabelendes 7 stellt eine Bandstation 26 einen
Bandabschnitt für die Herstellung des Abbundes 4 bereit. Der Bandabschnitt wird von
einer Abbindeinrichtung 27 der Ablegeinheit 23 übernommen.
[0025] Nach der Bearbeitung des nacheilenden Kabelendes 7 bringt der zweite Schwenkarm 19
mittels Greifer 20 das nacheilende Kabelende 7 wieder etwa in die Kabellängsachse
KL zurück und die Ablegeinheit 23 wird mit dem Wickel 2 weiter in Richtung Ablage
24 bewegt. Auf der Fahrt der Ablegeinheit 23 zur Ablage 24 wird der Abbund 4 mittels
der Abbindeinrichtung 27 hergestellt. Der Wickel 2 mit Abbund 4 wird nach Gut-/Schlechtkriterien
sortiert in den einen oder anderen Behälter 31 der Ablage 24 gelegt. Ein Riemenantrieb
28 bewegt die Ablegeinheit 23 mittels Riemen 85 entlang einer an einem Maschinengestell
30 angeordneten Linearführung 29.
[0026] In Fig. 3 sind die Richtungspfeile x, y und z eingetragen. Das Kabel 13 wird mittels
des Bandantriebes 11 in x-Richtung vorgeschoben, bzw. die Kabellängsachse KL liegt
in der x-Richtung. Die Ablegeinheit 23 bewegt sich in der x-Richtung und legt den
fertigen Wickel 2 in z-Richtung in den entsprechenden Behälter 31. Der Wickler 17
ist zur Abstreifung des Wickels 2 wie in Fig. 6 gezeigt in y-Richtung bewegbar.
[0027] Fig. 4 zeigt den Wickler 17, der den Kabelabschnitt 1 zu einem Wickel 2 formt. An
einem drehbaren Wicklerteller 32 sind Stützfinger 33 und Spannfinger 34 kreisrund,
peripher angeordnet. Stützfinger 33 und Spannfinger 34 tragen die Windungen 3 des
Wickels 2. Fig. 7 zeigt Einzelheiten der Finger 33,34. Der Wicklerteller 32 liegt
in der durch die Achsen x und z aufgespannten Ebene und dreht sich um eine horizontal
verlaufende Drehachse 86, die parallel zur y-Achse verläuft. Nach der Bearbeitung
des voreilenden Kabelendes 5 schiebt der Bandantrieb 11 das Kabel 13 weiter vor. Sobald
das voreilende Kabelende 5 eine erste Rolle 35 einer Kabelführung 38 passiert, wird
die Rolle 35 und ein Gegenfinger 42 mittels einer Antriebseinheit 43 in eine Linearbewegung
P6 und der Gegenfinger 42 zusätzlich in eine Drehbewegung P7 versetzt. Gleichzeitig
versetzt die Rolle 35 einen Leitfinger 36 in eine Drehbewegung P5 um eine feststehende
Achse 48, wobei sich der Leitfinger 36 zum Gegenfinger 42 bewegt und das Kabel 13
beim Vorschieben in Richtung eines geöffneten Wicklergreifers 37 ablenkt. Leitfinger
36 und Gegenfinger 42 dienen auch als Führungshilfe zur seitlichen Führung des Kabels
13. Der Wicklergreifer 37 ist innerhalb des durch die Finger 33,34 gebildeten Kreises
am Wicklerteller 32 angeordnet. Rolle 35, Leitfinger 36, Gegenfinger 42 und die die
Linearbewegung P6 erzeugende Antriebseinheit 43 bilden die gegenüber dem Wicklerteller
32 feststehende Kabelführung 38. Die Längenmessvorrichtung 12 misst die vorgeschobene
Kabellänge und die Steuerung stoppt den Bandantrieb 11 sobald die bis zum Wicklergreifer
37 notwendige Kabellänge erreicht ist. Dann wird der das Kabelende umgreifende Wicklergreifer
37 geschlossen. Ein Wicklerantrieb 39 treibt den Wicklerteller 32 an, wobei der Wicklerantrieb
39 und der Bandantrieb 11 beim Herstellen des Wickels 2 synchronisiert sind, was der
Bandantrieb 11 an Kabel vorschiebt, wird vom Wicklerteller 32 gleichzeitig aufgewickelt,
wobei die Windungen 3 des entstehenden Wickels 2 auf den Fingern 33,34 aufliegen.
Nach dem Wickelvorgang wird der Wickel 2 von den Wickelgreifern 22 der Ablegeinheit
23 gefasst und der Wicklerteller 32 in y-Richtung mittels eines Zylinders 41 bewegt,
wobei ein zwischen die Finger 33,34 greifender, gegenüber dem Wicklerteller 32 fest
angeordneter Abstreifer 40 den Wickel 2 ab den Fingern 33,34 schiebt. Einzelheiten
dazu sind in Fig. 6 und Fig. 7 gezeigt.
[0028] Fig. 5 zeigt die Rückseite des Wicklers 17 und Fig. 6 die Vorderseite des Wicklertellers
32 mit Linearführungen 47. Ein Motorpulley des Wicklerantriebes 39 treibt einen Zahnriemen
45 an, der ein Wicklerpulley 46 und somit den Wicklerteller 32 antreibt. Der Wicklerteller
32 ist mitsamt des Wicklerantriebs 39 entlang von Linearführungen 47 in y-Richtung
mittels Zylinder 41 zum Zweck der Abstreifung des Wickels 2 von den Fingern 33,34
bewegbar, wobei der Wickel 2 am feststehenden Abstreifer 40 ansteht und so über die
Finger 33,34 geschoben wird. Mit 49 ist ein Luftanschluss bezeichnet, über den Druckluft
zu pneumatischen Einheiten (Wicklergreifer 37, Spannfinger 34) des Wicklertellers
32 zuführbar ist. Das Motorpulley 44 ist mittels einer Kupplung 50 mit dem Wicklerantrieb
39 verbunden.
[0029] Fig. 7 zeigt Einzelheiten des Wicklers 17 insbesondere die am Wicklerteller 32 angeordneten
pneumatischen Einheiten wie Wicklergreifer 37 und Spannfinger 34. Die Stützfinger
33 tragen die Windungen 3 des Wickels 2. Die Spannfinger 34 tragen und halten die
Windungen 3 des Wickels 2. Jeder Spannfinger 34 weist am freien Ende eine Nase 51
auf, die den Wickel 2 während des Wickelvorganges zurückhalten. Zudem ist der Spannfinger
34 mittels eines pneumatischen Antriebs 52 um eine Achse 53 drehbar. In der gezeigten
Lage kann der Wickel 2 von den Fingern 33,34 mittels Abstreifer 40 abgestreift werden.
Der pneumatische Antrieb 52 betätigt mittels Zylinder 54 einen um eine Achse 73 drehbaren
Hebel 55, der den Spannfinger 34 mittels in Langlöcher 56 eingreifende Bolzen 57 um
die Achse 53 dreht bis der Spannfinger 34 dieselbe Lage hat wie die Stützfinger 33.
In dieser Lage ist der Wicklerteller 32 bereit für den Wickelvorgang.
[0030] Fig. 7 zeigt den Wicklergreifer 37 zum Festhalten des voreilenden Kabelendes 5. Die
beiden in geschlossener Lage gezeigten Greiferhälften 58 sind pneumatisch um eine
Achse 59 drehbar bzw. öffenbar und umgreifen mittels Fingern 60 das Kabelende.
[0031] Fig. 8 bis Fig. 10 zeigen eine Bandstation 26 bei der ein Klebband 61 mit einseitig
aufgetragener Kleberschicht auf eine für den Abbund 4 notwendige Länge vorbereitet
wird. Ein Bandvorrat 62 liegt auf einem in z-Richtung mittels Zylinder 63 höhenverstellbaren
Bandteller 64, der zum erstmaligen, manuellen Einfädeln des Klebbandes 61 der besseren
Zugänglichkeit wegen in der oberen Lage ist. Am Bandteller 64 ist ein Finger 65 mit
zwei Fingerbolzen 66 angeordnet. Das Klebband 61 wird auf der kleberlosen bzw. trockenen
Seite manuell über den tellernahen Fingerbolzen 66 abgezogen und der Bandanfang auf
der Seite mit der Kleberschicht am tellerfernen Fingerbolzen 66 festgeklebt. Das manuelle
Einfädeln ist damit beendet und der Bandteller 64 wird abgesenkt und mittels Zylinder
67 geschwenkt bis das Klebband 61 wie in Fig. 9 gezeigt in Linie ist mit einem ausfahrbaren
Umlenkbolzen 68 und einem Bandgreifer 69 mit Messer 70. Danach wird der Bandgreifer
69 geschlossen und das Klebband 61 mittels Messer 70 durchtrennt. Wie in Fig. 10 gezeigt
wird der Bandteller 64 in die Ausgangslage zurückgeschwenkt. Der am tellerfernen Fingerbolzen
66 klebende Bandrest wird manuell entfernt. Ein mittels pneumatischer Lineareinheit
71 linear in y-Richtung betätigbarer Bandabzuggreifer 72 wird dann geöffnet zwischen
Umlenkbolzen 68 und Bandgreifer 69 verfahren. Anschliessend wird der Bandabzuggreifer
72 geschlossen und der Bandgreifer 69 geöffnet. Die Lineareinheit 71 bewegt nun den
Bandabzuggreifer 72 zurück und mit ihm wird das Klebband 61 ab dem Bandvorrat 62 um
die Länge mitgezogen wie sie für die Herstellung des Abbundes 4 notwendig ist.
[0032] Anstelle des Klebbandes 61 kann ein Band mit vergleichbaren Eigenschaften verwendet
werden. Beispielsweise eignet sich auch ein Kunststoffband mit einseitig, wellenförmig
angeordneten Halbkugelköpfen auf kurzem Stamm, die durch Zusammendrücken gegenseitig
eine feste aber lösbare Verbindung entstehen lassen.
[0033] Fig. 11 und Fig 12 zeigen die Ablegeinheit 23 bei der Übernahme des von der Bandstation
26 vorbereiteten Klebbandes 61. Fig. 11 zeigt die Ablegeinheit 23 zusammen mit Teilen
der Bandstation 26 von unten, wobei der besseren Übersicht wegen lediglich der obere
Wickelgreifer 22 sichtbar gemacht ist, der untere Wickelgreifer ist in Fig. 11 nicht
dargestellt. Die Wickelgreifer 22 sind noch nicht geschlossen, der Wickel 2 wird in
Fig. 11 noch von den Fingern 33,34 des Wicklertellers 32 festgehalten. Das vom Bandabzuggreifer
72 ab dem Bandvorrat 62 ausgezogene Klebband 61 wird von zwei aus je einem drehbaren
Rollenarm 74 und einem feststehenden Druckarm 75 bestehenden Rollengreifern 76 festgehalten,
wobei der Bandabzuggreifer 72 bereits geöffnet worden ist. Die Rollengreifer 76 sind
Teil der Abbindeinrichtung 27. Beim Schliessen des Bandgreifers 69 wird das in y-Richtung
verlaufende Klebband 61 mittels des Messers 70 an der mit Punkten markierten Stelle
77 durchtrennt. Das kabelvorratseitige Ende des Klebbandes 61 wird vom Bandgreifer
69 festgehalten. Wie in Fig. 12 gezeigt ist die Ablegeinheit 23 und die Abbindeinrichtung
27 bereit für die Bewegung in x-Richtung zur Ablage 24 und auf dem Weg zur Ablage
24 zur Herstellung des Abbundes 4. Der Wickel 2 ist von den Wickelgreifern 22 vom
Wickler 17 übernommen worden und wird von diesen festgehalten. Der Abschnitt des Klebbandes
61 wird mittels der Rollengreifer 76 festgehalten und ist bereit für den Abbindvorgang.
[0034] Fig. 13 und Fig. 14 zeigen die Abbindeinrichtung 27 beim Abbindvorgang. Die Wickelgreifer
22 sind der besseren Übersicht wegen nicht sichtbar gezeigt worden. Der Rollenarm
74 des Rollengreifers 76 kann die Drehbewegung P8 ausführen und ist mittels einer
pneumatischen Dreheinheit 78 drehbar. Eine Rolle 79 des Rollenarmes 74 presst das
Klebband 61 gegen den Druckarm 75, wobei die kleberlose Seite des Klebbandes 61 auf
dem Druckarm 75 und die Kleberschicht des Klebbandes 61 auf der Rolle 79 liegt. Rollengreifer
76 und Dreheinheit 78 sind mittels einer pneumatischen Lineareinheit 80 in y-Richtung
bewegbar, wobei die beiden Rollengreifer 76 gegeneinander oder auseinander bewegbar
sind. Die beiden pneumatischen Lineareinheiten 80 sind wiederum in x-Richtung mittels
einer pneumatischen, aus Schubstangen 82 und Zylinder 83 bestehende Lineareinheit
81 bewegbar. Wie in Fig. 13 gezeigt sind die Rollengreifer 76 in x-Richtung entgegen
der Kabelvorschubrichtung zum Wickler 17 bewegt worden, wobei die Kleberschicht des
Klebbandes 61 auf den Wickel 2 zu liegen kommt. Durch die Relativbewegung der Rollengreifer
76 gegenüber dem Wickel 2 werden die in Fig. 11 gezeigten, freien Ende 84 des Klebbandes
61 über die Rollen 79 gezogen ohne diese zu verlassen. In der in Fig. 13 gezeigten
Endlage der Rollengreifer 76 ist das Klebband 61 bereit für die Herstellung des Abbundes
4. Zur Herstellung des Abbundes 4 werden die beiden Rollengreifer 76 in y-Richtung
gegeneinander bewegt, wobei die Druckarme 75 das Klebband 61 um den Wickel 2 legen
und die beiden übrigbleibenden Bandenden Kleberschicht auf Kleberschicht aufeinander
drücken, dabei verlassen die Enden 84 die Rollen 79. Anschliessend schiebt die Lineareinheit
81 die Lineareinheit 80 und mit ihr die Rollengreifer 76 in die in Fig. 14 gezeigte
Endlage in x-Richtung. Der Wickel 2 mit dem Abbund 4 ist nun bereit für die Übergabe
an die Ablage 24 in einen der Behälter 31. Die Übergabe erfolgt durch Öffnen der Wickelgreifer
22.
1. Wickler (17) zum Herstellen eines Wickels (2) mit mindestens einer Windung (3), wobei
ein an einem drehbaren Wicklerteller (32) angeordneter Wicklergreifer (37) das voreilende
Kabelende (5) eines Kabelabschnittes (1) festhält und am Wicklerteller (32) peripher
angeordnete Finger (33,34) den Kabelabschnitt (1) zum Wickel (2) formen,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wicklerteller (32) um eine horizontale Drehachse (86) drehbar ist und dass der
Wicklergreifer (37) innerhalb der Finger (33,34) am Wicklerteller (32) angeordnet
ist und eine Kabelführung (38) das voreilende Kabelende (1) dem Wicklergreifer (37)
zuführt.
2. Wickler nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wicklerteller (32) zum Zweck der Abstreifung des Wickels (2) von den Fingern
(33,34) in Richtung der horizontalen Drehachse (86) bewegbar ist, wobei der Wickel
(2) an einem feststehenden Abstreifer (40) ansteht und so über die Finger (33,34)
schiebbar ist.
3. Wickler nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wicklerteller (32) mitsamt eines Wicklerantriebs (39) entlang von Linearführungen
(47) in Richtung der horizontalen Drehachse (86) bewegbar ist.
4. Wickler nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wicklerteller (32) mittels Motorpulley (44), Riemen (45) und Wicklerpulley (46)
antreibbar ist.
5. Wickler nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die die Windungen (3) des Wickels (2) tragenden Stützfinger (33) und Spannfinger
(34) an der Peripherie des Wicklertellers (32) kreisrund angeordnet sind.
6. Wickler nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass je Spannfinger (34) am freien Ende eine Nase (51) vorgesehen ist, die den Wickel
(2) während des Wickelvorganges zurückhält und
dass der Spannfinger (34) um eine Achse (53) in Richtung der horizontalen Drehachse (86)
schwenkbar ist, wobei die Nase (51) den Wickel (2) zum Abstreifen freigibt.
7. Wickler nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kabelführung (38) eine Rolle (35), einen Leitfinger (36) und einen Gegenfinger
(42) aufweist, wobei die Rolle (35) und der Gegenfinger (42) in eine Linearbewegung
(P6) und der Gegenfinger (42) zusätzlich in eine Drehbewegung (P7) versetzbar sind
und der Leitfinger (36) mittels der Rolle (35) in eine Drehbewegung (P5) versetzbar
ist, wobei das voreilende Kabelende (5) beim Vorschieben in Richtung Wicklergreifer
(37) ablenkbar ist.
8. Verfahren zum Herstellen eines Wickels (2) mit mindestens einer Windung (3), wobei
das voreilende Kabelende (5) eines Kabelabschnittes (1) mittels eines an einem drehbaren
Wicklerteller (32) angeordneten Wicklergreifers (37) festgehalten wird und der Kabelabschnitt
(1) mittels am Wicklerteller (32) peripher angeordneten Fingern (33,34) zum Wickel
(2) geformt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wicklerteller (32) um eine horizontale Drehachse (86) gedreht wird und das voreilende
Kabelende (5) innerhalb der Finger (33,34) mittels Wicklergreifer (37) am Wicklerteller
(32) festgehalten wird, wobei das voreilende Kabelende (1) mittels einer Kabelführung
(38) dem Wicklergreifer (37) zugeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wickel (2) mittels an der Peripherie des Wicklertellers (32) kreisrund angeordneten
Stützfingern (33) und Spannfingern (34) getragen wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wicklerteller (32) zum Zweck der Abstreifung des Wickels (2) von den Fingern
(33,34) in Richtung der horizontalen Drehachse (86) bewegt wird, wobei der Wickel
(2) an einem feststehenden Abstreifer (40) ansteht und so über die Finger (33,34)
geschoben wird.