[0001] Die Erfindung betrifft ein Kosmetikbürstchen, insbesondere ein Mascara-Bürstchen
oder ein Bürstchen zum Haare Färben, umfassend einen Borstenabschnitt mit einem Grundkörper
und einer Vielzahl an Borsten, die von dem Grundkörper abstehen und mittels derer
ein Kosmetikum auftragbar ist.
[0002] Ein derartiges Kosmetikbürstchen und ein zugehöriges Spritzgussherstellungsverfahren
sind beispielsweise in der
DE 25 59 273 A1 beschrieben. Der dort hohl ausgeführte Grundkörper und die Borsten sind einstückig
ausgebildet. Es kommt ein thermoplastischer, elastisch verformbarer Kunststoff, wie
z.B. ein elastisch nachgiebiges Polyethylen, zum Einsatz. Dadurch sind die Borsten
weich und elastisch, wodurch sich das Applizieren des Kosmetikums sehr angenehm anfühlt.
Bei solchen Spritzgussherstellungsverfahren werden derzeit üblicherweise Kunststoffe
mit einer gemäß DIN EN ISO 868 bestimmten Shorehärte A im Bereich zwischen 60 und
95 eingesetzt. Weiterhin liegt die gemäß DIN EN ISO 1183 bestimmte Dichte von in diesem
Anwendungsgebiet gängigen relativ weichen Polyolefinen typisch im Bereich zwischen
0,91 g/cm
3 und 0,94 g/cm
3. Die Verwendung derartig weichelastischer Kunststoffe bringt aber auch einige Beschränkungen
hinsichtlich der wirtschaftlich realisierbaren Ausgestaltungen des Kosmetikbürstchens
mit sich. Zusätzlich sind diese relativ weichen und elastischen Materialien, wie z.B.
Polyethylen und Polypropylen, oft nicht ausreichend chemisch kompatibel mit dem aufzutragendem
Kosmetikum.
[0003] Neben den konventionellen Mascara-Bürstchen, bei denen eine Vielzahl von Borsten
zwischen einem haarnadelförmig umgebogenen Drahtabschnitt durch Verdrillung desselben
festgelegt werden, werden in jüngerer Zeit zunehmend Bürstchen nach der vorstehend
beschriebenen Art mittels Spritzgießens realisiert und auf den Markt gebracht. Bei
diesen Bürstchen sind auch die Borsten spritzgussgefertigte Elemente, d. h. es handelt
sich nicht um Borsten im ursprünglichen Sinn. Der Einfachheit halber wird nachfolgend
diese Terminologie aber beibehalten.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Kosmetikbürstchen der eingangs bezeichneten
Art anzugeben, das sich wirtschaftlich fertigen lässt, gute Transfereigenschaften
für das aufzutragende Kosmetikum aufweist und Wimpern oder Haare während der Applikation
gut trennt und kämmt.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Kosmetikbürstchen entsprechend den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 angegeben. Bei dem erfindungsgemäßen Kosmetikbürstchen weisen die
Borsten eine hohe Borstendichte von mindestens 6 Borsten pro Quadratmillimeter auf
und bestehen aus einem Kunststoffmaterial, das eine Shorehärte D von mehr als 40 hat.
[0006] Das erfindungsgemäße Kosmetikbürstchen hat vorteilhafterweise eine sehr hohe Borstendichte.
Im Gegensatz zu den bislang handelsüblichen spritzgusstechnisch gefertigten Mascara-Bürstchen,
die maximal etwa 500 bis 600 Borsten aufweisen, kann ein erfindungsgemäßes Kosmetikbürstchen
demgegenüber eine deutlich höhere Borstenzahl von beispielsweise mindestens 800 Borsten
und vorzugsweise sogar mindestens 1000 aufweisen. Auch noch höhere Borstenzahlen von
1500 und mehr sind möglich.
[0007] Eine hohe Borstendichte ist insbesondere dann von Vorteil, wenn eine Applikation
an sehr feinen Haaren oder Wimpern vorgenommen werden soll. Aber auch ansonsten bewirkt
die hohe Borstendichte des erfindungsgemäßen Kosmetikbürstchens sehr gute Kämm- und
Separationseigenschaften für die Haare bzw. Wimpern. Dies gilt insbesondere auch für
verhältnismäßig kurze und/oder nach unten abstehende Wimpern. Solche außergewöhnlichen
und mit herkömmlichen Kosmetikbürstchen nicht zufrieden stellend zu handhabenden Verhältnisse
treten insbesondere bei asiatischen und bei älteren Frauen auf. Mit dem erfindungsgemäßen
Kosmetikbürstchen werden aber auch bei so schwierigen Bedingungen sehr gute Ergebnisse
erzielt. Darüber hinaus lässt sich mit einer hohen Borstendichte eine sehr gleichmäßige
Verteilung des aufzutragenden Kosmetikums erreichen. Mit steigender Borstenzahl stehen
auch mehr Trägerelemente für den Transfer des Kosmetikums aus einem Vorratsbehälter
zu dem Applikationsort zur Verfügung. Schließlich begünstigen die bei einer hohen
Borstendichte sehr eng beieinander stehenden Borsten auch den sog. Curl-Effekt, bei
dem die Augenwimpern durch drehendes Abziehen des Kosmetikbürstchens nach oben gebogen
werden. Dieser Vorteil wird vor allem von asiatischen Verbraucherinnen geschätzt,
wobei die in dieser Region verwendeten Kosmetikbürstchen aufgrund der dort weit verbreiteten
Schlupflider insbesondere relativ kleine Durchmesser aufweisen.
[0008] Es wurde weiterhin erkannt, dass die vorteilhaften hohen Borstendichten nur sehr
schwer mit den bislang verwendeten weichen Kunststoffmaterialien hergestellt werden
können. Um insbesondere für die genannten Zielgruppen ältere Damen und Asiatinnen
das beschriebene Applikationsziel zu erreichen, sind aber gerade Kosmetikbürstchen
mit hoher Borstendichte erforderlich. Diese hohe Borstendichte kann bei relativ kleinen
Bürstchen insbesondere nur mit sehr kleinen Borstendimensionen erreicht werden, die
sich aber mit den bislang verwendeten Kunststoffen nicht realisieren lassen. Dazu
sind die beim Stand der Technik eingesetzten Kunststoffe zu weich.
[0009] Dagegen wird im Rahmen der Erfindung auf ein erheblich härteres Kunststoffmaterial
als beim Stand der Technik zurückgegriffen. Die insbesondere nach DIN EN ISO 868 bestimmte
Shorehärte D des beim erfindungsgemäßen Kosmetikbürstchens eingesetzten Kunststoffmaterials
liegt mit einem Wert von größer als 40 deutlich über den Shorehärtewerten der Kunststoffe,
die bisher zur spritzgusstechnischen Herstellung von Kosmetikbürstchen zum Einsatz
kommen. Der erfindungsgemäß vorgesehene härtere Kunststoff ermöglicht überhaupt erst
eine wirtschaftliche Herstellung hoher Borstendichten. Er bietet insbesondere auch
die für die verhältnismäßig kleinen Borsten benötigte Steifigkeit und Flexibilität.
Die verwendeten Kunststoffmaterialien enthalten vorzugsweise keinen Weichmacher.
[0010] Zugleich hat sich gezeigt, dass der Einsatz des härteren Kunststoffmaterials - entgegen
der eigentlichen Erwartungen - den Applikationskomfort des erfindungsgemäßen Bürstchens
praktisch nicht beeinträchtigt. Die Applikation gestaltet sich ähnlich angenehm wie
bei einem herkömmlichen Bürstchen, dessen Borsten aus einem weicheren Kunststoff bestehen.
Dies liegt auch an der kleinen Borstenquerschnittsgeometrie, die insbesondere mit
der hohen Borstendichte einhergeht und die trotz des harten Kunststoffinaterials einen
angenehm weichen Eindruck bewirkt.
[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Kosmetikbürstchens ergeben sich
aus den Merkmalen der von Anspruch 1 abhängigen Ansprüche.
[0012] Günstig ist eine Variante, bei der das Kunststoffmaterial eine Shorehärte D von mindestens
45 und insbesondere von höchstens 60 aufweist. So können besonders hohe Borstendichten
realisiert werden. Bürstchen mit einer Borstenanzahl von beispielsweise über 2000
lassen sich dann problemlos herstellen - insbesondere auch spritzgusstechnisch.
[0013] Weiterhin kann die Borstendichte höchstens 50 Borsten pro Quadratmillimeter betragen.
Mit Borstendichten bis zu dieser bevorzugten Obergrenze werden einerseits alle Applikationen
erfasst, auch solche, bei denen das Kosmetikum auf sehr feine Strukturen aufzutragen
ist. Andererseits lassen sich diese Borstendichten noch sehr gut herstellen.
[0014] Gemäß einer anderen günstigen Variante hat der Borstenabschnitt eine sich in Richtung
einer Mittenachse erstreckende Besatzlänge von 18 mm bis 30 mm, innerhalb derer Borsten
angeordnet sind. Damit sind alle typischerweise vorkommenden Längsausdehnungen des
Applikationsbereichs erfasst.
[0015] Vorzugsweise weisen benachbarte Borsten an einer Oberfläche des Grundkörpers außerdem
einen Basisabstand von höchstens 0,63 mm zueinander auf. Dieser enge Abstand begünstigt
die Kämm- und Separationseigenschaften sowie den Curl-Effekt.
[0016] Mit einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung, bei der die Borsten an einer Oberfläche
des Grundkörpers einen Basisdurchmesser von höchstens 0,3 mm, insbesondere von 0,18
mm, aufweisen, lässt sich eine besonders hohe Packungsdichte der Borsten erzielen.
[0017] Günstig ist weiterhin eine Variante, bei der die Borsten mit einer Borstenlänge von
höchstens 2,5 mm von einer Oberfläche des Grundkörpers abstehen.
[0018] Bevorzugt ist eine andere Ausführungsform, bei der der Grundkörper einen Durchmesser
von bis zu 5 mm aufweist. Damit und mit einer maximalen Borstenlänge von bis zu 2,5
mm ergibt sich eine maximaler Außendurchmesser von bis zu 10 mm. Möglich sind insbesondere
Außendurchmesser von 4,5 mm entsprechend dem derzeitigen Standardwert für Mascara-Bürstchen
und Außendurchmesser von beispielsweise 6 bis 7 mm. Bei einem größeren Grundkörper
steht mehr Platz für Borsten zur Verfügung. So können Kosmetikbürstchen mit einer
besonders hohen Borstenanzahl leichter realisiert werden. Die Borstenlänge und der
Durchmesser des Grundkörpers sind insbesondere aufeinander abgestimmt, um einen gut
proportionierten und ansprechenden optischen Eindruck zu vermitteln und um die gewünschte
Funktion zufrieden stellend zu erfüllen.
[0019] Der Grundkörper der Bürste kann unterschiedliche Querschnittsgeometrien aufweisen,
vorzugsweise eine runde. Aber auch ein nicht runder Querschnitt ist möglich.
[0020] Gemäß einer weiteren günstigen Ausgestaltung verläuft der Grundkörper in Richtung
einer Mittenachse konisch. Die Querschnittsfläche sinkt also insbesondere mit abnehmendem
Abstand von einer vorderen Spitze des Kosmetikbürstchens. Dadurch ergibt sich zur
Spitze hin eine vorzugsweise kontinuierlich ansteigende Borstendichte, wobei aber
bereits an dem gegenüber liegenden, also an dem dem Stielansatz zugewandten Ende des
Borstenabschnitts eine hohe Borstendichte in dem vorstehend genannten Bereich gegeben
ist.
[0021] Eine andere bevorzugte Variante zeichnet sich dadurch aus, dass der Grundkörper einen
in Richtung einer Mittenachse variierenden Querschnittsverlauf aufweist. Längs der
Mittenachse kann sich der Querschnitt des Grundkörpers also z.B. abschnittsweise vergrößern
oder verkleinern. Dadurch ergeben sich Teilbereiche mit kleinerer bzw. größerer hoher
Borstendichte. Insbesondere kann also auch die Borstendichte in Längsrichtung in bestimmter
Weise variieren oder schwanken.
[0022] Weiterhin ist es vorteilhafterweise vorgesehen, dass die Borsten jeweils eine nach
außen spitz zulaufende konische Form mit einem Kegelwinkel von 1° ° bis 5°, insbesondere
von etwa 4°, haben. Bei diesen konischen Borsten verringert sich die insbesondere
runde Borstenquerschnittsfläche mit zunehmendem Abstand von einer Oberfläche des Grundkörpers.
Eine gewisse Konizität der Borsten erleichtert das Auswerfen des fertig gegossenen
Bürstchens aus dem zum Spritzgießen verwendeten Werkzeug. Andererseits sollte die
Konizität nicht zu groß sein, um eine hohe Borstendichte zu ermöglichen. Die konische
Borstenform ist gerade bei den durch die hohen Borstendichten bedingten kleinen Borstengeometrien
besonders gut geeignet. Die günstige Kegelform führt dazu, dass die Borsten trotz
ihrer kleinen Querschnittsflächen und der verwendeten harten Kunststoffmaterialien
eine sehr hohe Bruchfestigkeit und ein sehr hohes Aufrichtvermögen haben.
[0023] Gemäß einer anderen günstigen Ausführungsform haben die Borsten an ihrem jeweiligen
äußeren Ende eine abgerundete Borstenspitze mit einem Spitzenrundungsradius von höchstens
0,05 mm. Diese Abrundung verhindert ein Verhaken der Borsten an Wimpern oder Haaren
und ermöglicht zugleich eine exakte Separierung von Wimpern oder Haaren, auch wenn
diese übereinander und nicht nebeneinander angeordnet sind.
[0024] Darüber hinaus kann die Borstenoberfläche insbesondere glatt sein oder eine Struktur
aufweisen.
[0025] Ebenso ist es vorzugsweise möglich, dass die Borsten kranzartig um eine Längsachse
des Kosmetikbürstchens angeordnet sind, wobei pro Kranz bis zu etwa 50 Borsten vorgesehen
sein können.
[0026] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel eines Kosmetikbürstchens mit einer hohen Borstendichte in
einem Längsschnitt,
- Fig. 2
- das Kosmetikbürstchen gemäß Fig. 1 in einer Darstellung des Schnitts längs der Linie
II-II in Fig.l,
- Fig. 3
- eine Borste des Kosmetikbürstchens gemäß Fig. 1, und
- Fig. 4 und 5
- jeweils einen Ausschnitt einer abgewickelten Umfangsfläche eines Ausführungsbeispiels
eines Kosmetikbürstchens mit jeweils unterschiedlicher, hoher Borstendichte.
[0027] Einander entsprechende Teile sind in den Fig. 1 bis 5 mit denselben Bezugszeichen
versehen.
[0028] In Fig. 1 und 2 ist ein Ausführungsbeispiel eines Kosmetikbürstchens 1 in Form eines
Mascara-Bürstchens gezeigt. Es ist als einstückiges Kunststoffspritzgussteil mit runder
Querschnittsgeometrie ausgebildet. Das gespritzte Kosmetikbürstchen 1 hat als Hauptbestandteil
einen Borstenabschnitt 2 und einen axial daran angeformten Stielansatz 3, die sich
beide in Richtung einer Mittenachse 4 erstrecken. Der Borstenabschnitt 2 umfasst einen
zentralen Grundkörper 5, der als Träger für eine Vielzahl radial nach außen vom Grundkörper
5 abstehender Borsten 6 dient. Die Borsten 6 sind jeweils einstückig an einer Umfangsfläche
7 des Grundkörpers 5 angeformt. Der Grundkörper 5 und der Stielansatz 3 sind rotationssymmetrisch
bezüglich der Mittenachse 4. Grundsätzlich kann der Grundkörper bei alternativen nicht
gezeigten Ausführungsbeispielen auch einen nicht runden Querschnitt und/oder einen
in Richtung der Mittenachse 4 konischen oder anderes variierenden Längsverlauf aufweisen.
[0029] Sämtliche Teilkomponenten des Kosmetikbürstchens 1, also der Stielansatz 3, der Grundkörper
5 und die Borsten 6 bestehen aus einem einheitlichen vergleichsweise harten Kunststoffmaterial
und sind mittels eines einstufigen Spritzgussprozesses hergestellt. Als Kunststoffmaterial
ist bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ein weichmacherfreies Polyamid mit einer
Shorehärte D von etwa 54 und einer z.B. nach DIN EN ISO 1183 bestimmte Dichte von
etwa 1,02 g/cm
3 vorgesehen. Grundsätzlich eignen sich aber auch andere vorzugsweise ebenfalls weichmacherfreie
Kunststoffe mit einer hohen Shorehärte D von insbesondere mehr als 40 und vorzugsweise
von mehr als 45. Als alternatives Material käme beispielsweise ein entsprechend hartes
Polyester oder Polyacryl in Frage. Diesbezüglich besonders gut geeignete Kunststoffmaterialien
haben außerdem eine Dichte gemäß DIN EN ISO 1183 im Bereich zwischen 0,95 g/cm
3 und 1,30 g/cm
3, vorzugsweise zwischen 0,98 g/cm
3 und 1,04 g/cm
3. Diese bevorzugten Kunststoffmaterialien sind außerdem chemisch vollkommen kompatibel
mit dem mittels des Kosmetikbürstchens 1 aufzutragenden Kosmetikums.
[0030] Aufgrund des verwendeten harten Kunststoffinaterials lässt sich das Kosmetikbürstchen
1 mit einer sehr hohen Borstendichte und demnach auch mit einer sehr hohen Borstenanzahl
herstellen.
[0031] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind die Borsten 6 bei dem Ausführungsbeispiel in Borstenkränzen
zu je 16 in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilten Borsten 6 angeordnet. Benachbarte
Borsten 6 eines Borstenkranzes sind jeweils um einen Borstenversatzwinkel α von 22,5°
in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt. Der Borstenabschnitt 2 hat eine Standard-Besatzlänge
L
BS von etwa 25 mm, innerhalb derer die im Ausführungsbeispiel insgesamt 78 Borstenkränze
angeordnet sind. Damit ergeben sich für das in Fig. 1 und 2 gezeigte Kosmetikbürstchen
1 eine Borstenanzahl von 1248 und eine mittlere Borstendichte von etwa 8,1 Borsten
/ mm
2, wobei als Bezugsfläche die Umfangsfläche 7 des Grundkörpers 5 herangezogen wird.
[0032] Im Ausführungsbeispiel sind die folgenden weiteren Geometrieparameter vorgesehen:
[0033] Der Grundkörper 5 hat einen Grundkörperdurchmesser D
GR von 2 mm und der Borstenabschnitt einen durch den Grundkörper 5 und die angeformten
Borsten 6 bestimmten Außendurchmesser D
AU von 4,5 mm. Dementsprechend haben die Borsten 6 eine Borstenlänge L
BO von 1,25 mm.
[0034] Wie aus der in Fig. 3 gezeigten vergrößerten Darstellung einer einzigen der Borsten
6 ersichtlich, haben die Borsten 6 eine konische Form, die nach außen mit einem Kegelwinkel
β von 4° zuläuft. Dementsprechend ist die runde Querschnittsfläche an der Basis, d.h.
an der Verbindungsstelle zu dem Grundkörper 5 größer als am äußeren Endbereich der
Borste 6. Die Borsten 6 haben einen Basisdurchmesser D
BA von 0,166 mm und münden an ihrem äußeren freien Ende in eine abgerundete Spitze,
die einen Spitzenrundungsradius R von 0,038 mm hat. In Richtung der Mittenachse 4
benachbarte Borsten 6 sind an ihrer jeweiligen Basis um einen Basisabstand A
BA von 0,63 mm voneinander beabstandet.
[0035] Aus den in Fig. 4 und 5 gezeigten Ausschnitten abgewickelter Außenumfangsflächen
von Kosmetikbürstchen mit jeweils unterschiedlicher Borstendichte geht hervor, dass
die Borsten 6 in parallelen Längsreihen angeordnet sind, wobei innerhalb den Längsreihen
benachbarte Borsten 6 jeweils einen einheitlichen, durch ein Reihenrastermaß bestimmten
Abstand zueinander aufweisen und zueinander benachbarte Längsreihen jeweils um ein
halbes Reihenrastermaß in Längsrichtung der Längsreihen gegeneinander versetzt sind.
Dies gilt insbesondere sowohl für eine Betrachtung in Richtung der Mittenachse 4 als
auch für eine Betrachtung in der zur Mittenachsenrichtung senkrechten Umfangsrichtung.
Durch diese versetzte Anordnung der Borsten 6 lässt sich eine hohe Borstendichte erzielen.
[0036] In Fig. 4 ist ein 1 mm x 1 mm großer Ausschnitt einer abgewickelten Umfangsfläche
7 eines Kosmetikbürstchens 8 mit einer Borstendichte von 7 Borsten / mm
2 gezeigt. Legt man dieselben Abmessungen des Grundkörpers 5 wie bei dem Kosmetikbürstchen
1 gemäß Fig. 1 und 2 zugrunde, ergibt sich daraus eine Borstenanzahl von etwas mehr
als 1000, nämlich von 1078.
[0037] In Fig. 5 ist ein 1 mm x 1 mm großer Ausschnitt einer abgewickelten Umfangsfläche
7 eines Kosmetikbürstchens 9 mit einer Borstendichte von 42 Borsten / mm
2 gezeigt. Bei dem in diesem Ausführungsbeispiel gewählten Borstendurchmesser ist dies
die höchste erzielbare Borstendichte. Höhere Werte lassen sich durch eine Reduzierung
des Borstendurchmessers erreichen.
1. Kosmetikbürstchen, insbesondere Mascara-Bürstchen oder Bürstchen zum Haare Färben,
umfassend einen Borstenabschnitt (2) mit einem Grundkörper (5) und einer Vielzahl
an Borsten (6), die von dem Grundkörper (5) abstehen und mittels derer ein Kosmetikum
auftragbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Borsten (6) eine hohe Borstendichte von mindestens 6 Borsten (6) pro Quadratmillimeter
aufweisen und aus einem Kunststoffmaterial bestehen, das eine Shorehärte D von mehr
als 40 hat.
2. Kosmetikbürstchen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffmaterial eine Shorehärte D von mindestens 45 und insbesondere von höchstens
60 aufweist.
3. Kosmetikbürstchen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Borstendichte höchstens 50 Borsten (6) pro Quadratmillimeter beträgt.
4. Kosmetikbürstchen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Borstenabschnitt (2) eine sich in Richtung einer Mittenachse (4) erstreckende
Besatzlänge (LBS) von 18 mm bis 30 mm hat, innerhalb derer Borsten (6) angeordnet sind.
5. Kosmetikbürstchen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass benachbarte Borsten (6) an einer Oberfläche (7) des Grundkörpers (5) einen Basisabstand
(ABA) von höchstens 0,63 mm zueinander aufweisen.
6. Kosmetikbürstchen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Borsten (6) an einer Oberfläche (7) des Grundkörpers (5) einen Basisdurchmesser
(DBA)von höchstens 0,3 mm, insbesondere von 0,166 mm, aufweisen.
7. Kosmetikbürstchen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Borsten (6) mit einer Borstenlänge (LBO) von höchstens 2,5 mm von einer Oberfläche (7) des Grundkörpers (5) abstehen.
8. Kosmetikbürstchen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (5) einen Durchmesser (DGR) von bis zu 5 mm aufweist.
9. Kosmetikbürstchen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Borsten (6) jeweils eine nach außen spitz zulaufende konische Form mit einem
Kegelwinkel (β) von 1° bis 5°, insbesondere von etwa 4°, haben.
10. Kosmetikbürstchen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Borsten (6) an ihrem jeweiligen äußeren Ende eine abgerundete Borstenspitze mit
einem Spitzenrundungsradius (R) von höchstens 0,05 mm haben.
11. Kosmetikbürstchen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (5) einen nicht runden Querschnitt aufweist.
12. Kosmetikbürstchen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (5) in Richtung einer Mittenachse (4) konisch verläuft.
13. Kosmetikbürstchen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (5) einen in Richtung einer Mittenachse (4) variierenden Querschnittsverlauf
aufweist.
14. Kosmetikbürstchen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffmaterial eine Dichte im Bereich zwischen 0,95 g/cm3 und 1,30 g/cm3, vorzugsweise zwischen 0,98 g/cm3 und 1,04 g/cm3 aufweist.