[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Beschlaganordnung für Fenster, Türen oder
dergleichen mit einer Riegelstange und zumindest einem Sperrriegel, der mit der Riegelstange
über eine Getriebeeinheit verbunden ist, durch die beim Verschieben der Riegelstange
der Sperrriegel ein- oder ausgefahren wird.
[0002] Beschlaganordnungen dieser Art werden insbesondere bei Mehrpunktverriegelungsschlössern
verwendet, die üblicherweise mehrere Sperrriegel umfassen, welche durch Verschieben
der Riegelstange ein- oder ausgefahren werden können. Die Ansteuerung der Sperrriegel
erfolgt dabei beispielsweise dadurch, dass die Getriebeeinheit als Zahnstangen/Zahnrad-Kombination
ausgebildet ist, wobei eine erste Zahnstange an der Riegelstange ausgebildet ist,
durch die ein in einem Getriebegehäuse drehbar gelagertes Zahnrad verdreht wird, das
wiederum in eine mit dem Sperrriegel verbundene Zahnung eingreift. Nachteilig an dieser
Lösung ist zum einen der relativ aufwändige Aufbau der Getriebeeinheit und zum anderen
ein oftmals vorhandenes Zahnradspiel, das vermieden werden muss, um ein möglichst
definiertes und spielfreies Betätigen der Beschlaganordnung zu gewährleisten. Darüber
hinaus können aufgrund der verwendeten Zahnräder oftmals unerwünschte Über- oder Untersetzungen
auftreten.
[0003] Es ist auch bekannt, die Getriebeeinheit statt als Zahnstangen/Zahnrad-Kombination
als Kulissenführung auszubilden, die über die Riegelstange angesteuert wird. Nachteilig
an dieser Lösung ist, dass Kulissenführungen oftmals schwergängig sind, da aufgrund
der erforderlichen Schrägführungen durch die auftretenden Reibungskräfte ein erhöhter
Kraftbedarf zur Betätigung der Riegelstange erforderlich ist.
[0004] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Beschlaganordnung der eingangs
genannten Art so auszubilden, dass sie einen möglichst einfachen Aufbau besitzt und
gleichzeitig eine leichtgängige Betätigung gewährleistet.
[0005] Ausgehend von einer Beschlaganordnung der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Getriebeeinheit zumindest einen doppelarmigen
Schwenkhebel mit einem eingangsseitigen Hebelarm und mit einem ausgangsseitigen Hebelarm
umfasst, dass der Schwenkhebel um eine Schwenkachse verschwenkbar gelagert ist und
dass der eingangsseitige Hebelarm mit der Riegelstange und der ausgangsseitige Hebelarm
mit dem Sperrriegel verbunden ist.
[0006] Durch die Verwendung eines doppelarmigen Schwenkhebels werden zum einen die bei Kulissenführungen
auftretenden erhöhten Reibungskräfte vermieden und zum anderen ein einfacher und kostengünstiger
Aufbau der Beschlaganordnung erreicht. Darüber hinaus wird ein unerwünschtes Zahnradspiel
vermieden.
[0007] Vorteilhaft ist die Schwenkachse im Bereich zwischen den beiden Hebelarmen angeordnet.
Da sich die beiden Hebelarme von der Schwenkachse weg erstrecken, kann eine erfindungsgemäß
ausgebildete Beschlaganordnung besonders kompakt ausgebildet werden.
[0008] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der eingangsseitige
Hebelarm gegenüber der Riegelstange verdreh- und verschiebbar mit dieser verbunden.
Vorteilhaft ist der ausgangsseitige Hebelarm gegenüber dem Sperrriegel verdreh- und
verschiebbar mit diesem verbunden. Durch die gleichzeitige Verdrehbarkeit und Verschiebbarkeit
der Hebelarme gegenüber der Riegelstange bzw. gegenüber dem Sperrriegel wird erreicht,
dass eine Drehbewegung der beiden Hebelarme bei einem Verschwenken des Schwenkhebels
jeweils in eine translatorische Verschiebebewegung des Sperrriegels umgesetzt wird
bzw. eine translatorische Verschiebebewegung der Riegelstange in einer Drehbewegung
des Schwenkhebels resultiert.
[0009] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die beiden Hebelarme
im Wesentlichen gleich lang. Dadurch wird insbesondere eine 1:1-Übersetzung erzeugt,
so dass unerwünschte Über- oder Untersetzungen bei der Ansteuerung des Sperrriegels
nicht anfallen. Sind entsprechende Über- oder Untersetzungen erwünscht, so kann dies
durch entsprechende unterschiedliche Längen der beiden Hebelarme erreicht werden.
[0010] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung schließen die beiden
Hebelarme einen Winkel zwischen sich ein, der größer als 0° ist. Bevorzugt schließen
die beiden Hebelarme einen Winkel zwischen ca. 60 und 120°, insbesondere von ca. 70
und 110°, bevorzugt von ca. 80 und 100° zwischen sich ein. Durch diese Anordnung der
beiden Hebelarme zueinander wird eine Umlenkung der Verschieberichtung der Riegelstange
in eine gewünschte Verschieberichtung des Sperrriegels erreicht. Insbesondere bei
einer ungefähr rechtwinkligen Anordnung der beiden Hebelarme zueinander wird eine
Verschiebebewegung der Riegelstange in eine dazu ca. im 90° Winkel verlaufende Verschiebebewegung
des Sperrriegels umgesetzt.
[0011] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der eingangsseitige
Hebelarm mit der Riegelstange über einen in ein Langloch eingreifenden und in diesem
verschiebbaren eingangsseitigen Zapfen verbunden. Bevorzugt sind dabei das Langloch
in dem eingangsseitigen Hebelarm ausgebildet und der eingangsseitige Zapfen an der
Riegelstange angeordnet. Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, dass das Langloch
in der Riegelstange und der eingangsseitige Zapfen in dem eingangsseitigen Hebelarm
ausgebildet sind. Durch die Verbindung von Zapfen und Langloch wird die beschriebene
verdrehbare und gleichzeitig verschiebbare Verbindung zwischen der Riegelstange und
dem eingangsseitigen Hebelarm erreicht.
[0012] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der ausgangsseitige
Hebelarm mit dem Sperrriegel über einen in ein Langloch eingreifenden und diesem verschiebbaren
ausgangsseitigen Zapfen verbunden. Bevorzugt ist dabei das Langloch in dem ausgangsseitigen
Hebelarm ausgebildet und der ausgangsseitige Zapfen an dem Sperrriegel angeordnet.
Grundsätzlich können auch hier wiederum Langloch und Zapfen vertauscht sein, so dass
das Langloch in dem Sperrriegel und der ausgangsseitige Zapfen in dem ausgangsseitigen
Hebelarm ausgebildet sein können.
[0013] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Getriebeeinheit
in einem Getriebegehäuse angeordnet, in dem eine Führung für den ausgangsseitigen
Zapfen vorgesehen ist. Die Führung kann dabei einen parallel zur Bewegungsrichtung
des Sperrriegels verlaufenden ersten Führungsabschnitt umfassen, der insbesondere
zumindest bereichsweise geradlinig verlaufend ausgebildet sein kann. Durch die Führung
des ausgangsseitigen Zapfens wird gleichzeitig eine Führung des Sperrriegels erreicht,
wenn dieser fest mit dem Zapfen verbunden ist.
[0014] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung schließt sich in
Ausfahrrichtung des Sperrriegels an den ersten Führungsabschnitt ein zweiter Führungsabschnitt
an, der schräg oder quer zu dem ersten Führungsabschnitt verläuft. Durch den zweiten
Führungsabschnitt wird bei vollständig ausgefahrenem Sperrriegel eine Selbsthemmung
erzeugt, durch die ein Zurückdrücken des Sperrriegels von außen verhindert wird. Ist
eine solche Selbsthemmung nicht erforderlich oder wird diese auf andere Art und Weise
realisiert, so kann der erste Führungsabschnitt auch der einzige Führungsabschnitt
sein.
[0015] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der ausgangsseitige
Zapfen in dem Sperrriegel in einer Richtung im Wesentlichen parallel zu dem zweiten
Führungsabschnitt verschiebbar gelagert. Dadurch ist gewährleistet, dass bei einem
Eintreten des ausgangsseitigen Zapfens in den zweiten Führungsabschnitt die quer zur
Ausfahrrichtung des Sperrriegels erfolgende Bewegung des Zapfens sich nicht auf den
Sperrriegel selbst auswirkt, so dass dieser unverändert in seiner ausgefahrenen Stellung
verbleibt. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass der ausgangsseitige Zapfen fest
mit dem Sperrriegel verbunden ist und beim Eintreten des ausgangsseitigen Zapfens
in den quer zur Ausfahrrichtung des Sperrriegels verlaufenden zweiten Führungsabschnitt
der Sperrriegel in eine leicht gekippte Position verbracht wird.
[0016] Bevorzugt ist in dem Getriebegehäuse eine Riegelführung für den Sperrriegel vorgesehen.
Durch eine solche Riegelführung ist eine sichere Führung des Sperrriegels beim Ein-
und Ausfahren gewährleistet, auch dann, wenn der ausgangsseitige Zapfen in dem Sperrriegel
verschiebbar gelagert ist.
[0017] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher beschrieben; in diesen zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäß ausgebildeten Beschlaganordnung,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Beschlaganordnung nach Fig. 1 mit eingefahrenem Sperrriegel
und
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf die Beschlaganordnung nach Fig. 1 mit ausgefahrenem Sperrriegel.
[0019] Fig. 1 zeigt eine Getriebeeinheit 1, die in einem Getriebegehäuse 2 angeordnet ist,
das einen Gehäuseboden 3 sowie einen nicht dargestellten Gehäusedeckel umfasst, der
parallel zum Gehäuseboden 3 verläuft und das Getriebegehäuse 2 nach oben abschließt.
[0020] Die Getriebeeinheit 1 umfasst einen doppelarmigen Schwenkhebel 4, der um eine zwischen
dem Gehäuseboden 3 und dem Gehäusedeckel festgelegte Schwenkachse 5 verschwenkbar
gelagert ist. Der Schwenkhebel 4 umfasst einen eingangsseitigen Hebelarm 6 und einen
ausgangsseitigen Hebelarm 7, die ca. im rechten Winkel zueinander angeordnet sind,
wobei die Schwenkachse 5 im Bereich zwischen den beiden Hebelarmen 6, 7 angeordnet
ist.
[0021] Weiterhin ist aus Fig. 1 zu erkennen, dass parallel unterhalb des Schwenkhebels 4
ein entsprechend ausgebildeter Schwenkhebel 4' angeordnet ist, der ebenfalls um die
Schwenkachse 5 verschwenkbar ist und einen eingangsseitigen Hebelarm 6' sowie einen
ausgangsseitigen Hebelarm 7' umfasst. Zwischen den Schwenkhebeln 4, 4' ist ein Abstandselement
8 angeordnet.
[0022] In dem ausgangsseitigen Hebelarm 7 ist ein sich in Längsrichtung des Hebelarms 7
erstreckendes Langloch 9 ausgebildet, in das ein Ende eines ausgangsseitigen Zapfens
10 eingreift. Das andere, in den Figuren nicht dargestellte Ende des ausgangsseitigen
Zapfens 10 greift in ein entsprechendes, in den Figuren nicht dargestelltes Langloch
im ausgangsseitigen Hebelarm 7' ein. Der Durchmesser des Zapfens 10 und die Breite
des Langlochs 9 sind dabei so gewählt, dass der Zapfen 10 in dem Langloch 9 leicht
verschiebbar ist.
[0023] Der Zapfen 10 besitzt an seinen beiden Enden jeweils Abschnitte 11 mit verringertem
Durchmesser, die jeweils in eine in dem Gehäuseboden 3 bzw. in dem Gehäusedeckel ausgebildete
schlitzförmige Führung 12 (siehe Fig. 2 und 3) eingreifen. Die in den Fig. 2 und 3
nicht dargestellte, in dem Gehäusedeckel ausgebildete Führung ist dabei entsprechend
der in dem Gehäuseboden 3 ausgebildeten Führung 12 ausgebildet.
[0024] Der ausgangsseitige Zapfen 10 ist in eine in Fig. 3 teilweise gestrichelt dargestellte
Durchbrechung 13 eines Sperrriegels 14 so eingesetzt, dass die Enden des ausgangsseitigen
Zapfens 10 beidseits des Sperrriegels 14 über diesen hinausragen. Die Durchbrechung
13 ist als quer zur Längserstreckung des Sperrriegels 14 angeordnetes Langloch ausgebildet,
so dass der in der Durchbrechung 13 angeordnete ausgangsseitige Zapfen 10 in einer
Richtung quer zur Längserstreckung des Sperrriegels 14 verschiebbar ist.
[0025] Weiterhin ist in dem Getriebegehäuse 2 ein feststehender Zapfen 15 angeordnet, der
zusammen mit einer Kante 16 des Abstandselements 8 eine Riegelführung für den Sperrriegel
14 bildet. Wie insbesondere aus Fig. 3 zu erkennen ist, besitzt der Sperrriegel 14
in seinem hinteren Bereich einen verbreiterten Abschnitt mit einer Anschlagsfläche
17, die bei vollständig ausgefahrenem Sperrriegel 14 an dem Zapfen 15 zur Anlage kommt
und damit ein weiteres Ausfahren des Zapfens 14 begrenzt.
[0026] In dem eingangsseitigen Hebelarm 6 ist ein Langloch 18 ausgebildet, durch das ein
eingangsseitiger Zapfen 19 mit einem Ende hindurch ragt. Das andere Ende des eingangsseitigen
Zapfens 19 ragt durch ein entsprechendes Langloch in dem eingangsseitigen Hebelarm
6' hindurch.
[0027] Das durch das Langloch hindurch ragende untere Ende des eingangsseitigen Zapfens
19 ist an einem innerhalb des Getriebegehäuses 2 verschiebbar gelagerten Riegelstangenabschnitt
20 befestigt. Der Riegelstangenabschnitt 20 ist als Flacheisen ausgebildet, das mit
seiner Breitseite parallel zu dem Gehäuseboden 3 angeordnet ist. An den beiden Enden
des Riegelstangenabschnitts 20 sind jeweils Kopplungsabschnitte 21, 22 ausgebildet,
über die eine Kopplung mit weiteren, in üblicher Weise ausgebildeten Riegelstangenabschnitten
23, 24 (Fig. 2) möglich ist, so dass die Riegelstangenabschnitte 23, 20 und 24 zusammen
eine Riegelstange 35 bilden. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass die Riegelstange
einstückig ausgebildet ist und sich durch das Getriebegehäuse 2 einstückig hindurch
erstreckt.
[0028] Parallel zu dem Riegelstangenabschnitt 20 kann ein entsprechend ausgebildeter Riegelstangenabschnitt
oberhalb des Sperrriegels 14 angeordnet sein, der ebenfalls mit den Riegelstangenabschnitten
23, 24 verbunden ist und an dem das obere Ende des Zapfens 19 befestigt ist.
[0029] An dem Gehäuseboden 3 sind zwei Führungselemente 25, 26 ausgebildet, die an Seitenkanten
27, 28 des Riegelstangenabschnitts 20 anliegen und dadurch eine Führung für den Riegelstangenabschnitt
20 bilden. Die gegenüberliegende Seitenkante 29 des Riegelstangenabschnitts 20 liegt
an der Innenseite einer Stulpschiene 30 an und ist an dieser entsprechend geführt,
wie es aus Fig. 2 zu erkennen ist.
[0030] In der Stulpschiene 30 ist eine Öffnung 31 ausgebildet, durch die der Sperrriegel
14 hindurch ragt.
[0031] Im Folgenden wird die Funktionsweise der erfindungsgemäß ausgebildeten Beschlaganordnung
unter Bezugnahme auf die Fig. 2 und 3 näher beschrieben.
[0032] Ausgehend von der in Fig. 2 dargestellten, zurückgezogenen Stellung des Sperrriegels
14 wird dieser durch Verschieben des Riegelstangenabschnitts 23 gemäß einem Pfeil
32 in die in Fig. 3 ausgefahrene Stellung gebracht. Der Riegelstangenabschnitt 23
ist dabei beispielsweise in bekannter Weise mit einem Türschloss verbunden und kann
durch Verdrehen eines entsprechenden in einen Schließzylinder eingesteckten Schlüssels
in Richtung des Pfeils 32 bzw. in Gegenrichtung verschoben werden.
[0033] Beim Verschieben des Riegelstangenabschnitts 23 gemäß dem Pfeil 32 wird auch der
mit dem Riegelstangenabschnitt 23 gekoppelte Riegelstangenabschnitt 20 und damit auch
der mit dem Riegelstangenabschnitt 20 verbundene eingangsseitige Zapfen 19 in Richtung
des Pfeils 32 verschoben. Durch die Verschiebung des eingangsseitigen Zapfens 19 werden
die mit dem eingangsseitigen Zapfen 19 gekoppelten doppelarmigen Schwenkhebel 4, 4'
entsprechend einem Pfeil 33 gegen den Uhrzeigersinn um die Schwenkachse 5 verschwenkt,
bis die in Fig. 3 dargestellte Position der Schwenkhebel 4, 4' erreicht wird. Während
dieser Schwenkbewegung verfährt der eingangsseitige Zapfen 19 innerhalb des Langlochs
18 sowie des nicht dargestellten Langlochs im unteren Hebelarm 6', so dass er nach
vollständigem Verschwenken an dem von der Schwenkachse 5 abgewandten Ende des Langlochs
18 fast zur Anlage kommt, wie es aus Fig. 3 zu erkennen ist.
[0034] Gleichzeitig wird mit der Schwenkbewegung der Schwenkhebel 4, 4' der ausgangsseitige
Zapfen 10 von seiner in Fig. 2 dargestellten Position in Richtung eines Pfeils 34
bewegt. Durch den ausgangsseitigen Zapfen 10 wird der von diesem durchsetzte Sperrriegel
14 in Richtung des Pfeils 34 mitgenommen, so dass er durch die Öffnung 31 der Stulpschiene
30 hindurch in seine in Fig. 3 dargestellte ausgefahrene Endstellung verschoben wird.
Der ausgangsseitige Zapfen 10 verfährt bei dieser Verschiebung innerhalb des Langlochs
9 sowie des nicht dargestellten Langlochs im unteren Hebelarm 7', wobei gleichzeitig
eine Relativverdrehung zwischen dem ausgangsseitigen Zapfen 10 und den ausgangsseitigen
Hebelarmen 9, 9' erfolgt. Durch die doppelarmigen Schwenkhebel 4, 4' wird letztlich
die durch den Pfeil 32 dargestellte translatorische Bewegung des Riegelstangenabschnitts
23 in eine senkrecht dazu verlaufende translatorische Bewegung des Sperrriegels 14
in Richtung des Pfeils 34 umgesetzt wird.
[0035] Bei der in Fig. 3 dargestellten Endstellung des Sperrriegels 14 ist dabei der ausgangsseitige
Zapfen 10 gegenüber seiner in Fig. 2 dargestellten Position nicht nur in Richtung
des Pfeils 34, sondern gleichzeitig ein Stück quer zu dieser Richtung verschoben,
soweit es die Durchbrechung 13 zulässt. Diese zusätzliche Verschiebung wird durch
eine spezielle Ausbildung der Führung 12 erreicht. Wie aus Fig. 2 zu erkennen ist,
besitzt die Führung 12 einen ersten, geradlinig verlaufenden Führungsabschnitt 12',
der sich parallel zu der durch den Pfeil 34 dargestellten Ausfahrrichtung des Sperrriegels
14 erstreckt. An dem stulpschienenseitig gelegenen Ende dieses ersten Führungsabschnitts
12' schließt sich ein quer dazu verlaufender zweiter Führungsabschnitt 12" an, wie
es aus Fig. 2 zu erkennen ist. Bei einem Ausfahren des Sperrriegels 14 wird dieser
durch die Schwenkbewegung der doppelarmigen Schwenkhebel 4, 4' gemäß dem Pfeil 33
zunächst bis zu dem stulpschienenseitig gelegenen Ende des ersten Führungsabschnitts
12' geführt und anschließend aufgrund der Drehbewegung der doppelarmigen Schwenkhebel
4, 4' in den zweiten Führungsabschnitt 12' hineingeführt.
[0036] Auf diese Weise wird eine Selbsthemmung der erfindungsgemäßen Beschlaganordnung erreicht,
da bei einem Zurückdrücken des Sperrriegels 14 von außen der ausgangsseitige Zapfen
10 an einer Kante 36 des zweiten Führungsabschnitts 12" zu liegen kommt und an diese
angepresst wird. Ein Zurückdrücken des Sperrriegels 14 wird auf diese Weise automatisch
und zuverlässig verhindert.
[0037] Nur bei einem Verschieben des Riegelstangenabschnitts 23 entgegen dem Pfeil 32 und
der damit verbundenen Schwenkbewegung der Schwenkhebel 4, 4' entgegen dem Pfeil 33
wirkt auf den ausgangsseitigen Zapfen 10 eine zusätzliche Kraftkomponente parallel
zu der Kante 36 in Richtung zu dem ersten Führungsabschnitt 12', so dass der ausgangsseitige
Zapfen 10 aus dem zweiten Führungsabschnitt 12" austritt. Bei einer weiteren Verschwenken
der doppelarmigen Schwenkhebel 4, 4' entgegen dem Pfeil 33 wird der ausgangsseitige
Zapfen 10 anschließend entgegen dem Pfeil 34 innerhalb des ersten Führungsabschnitts
12' wieder bis in die in Fig. 2 gezeigte Stellung verschoben, so dass auch der Sperrriegel
14 wieder in seine in Fig. 2 zurückgezogene Stellung bewegt wird.
[0038] Während in den Figuren die doppelarmigen Schwenkhebel 4, 4' so ausgebildet sind,
dass auch die äußere Form der doppelarmigen Schwenkhebel 4, 4' jeweils durch die separaten
Hebelarme 6, 6' und 7, 7' geprägt ist, ist es erfindungsgemäß lediglich erforderlich,
dass die Getriebeeinheit 1 die Funktion eines doppelarmigen Schwenkhebels realisiert.
Beispielsweise kann der doppelarmige Schwenkhebel 4 gemäß dem in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiel auch zu einem etwa dreieckförmigen Gebilde ergänzt werden, so
dass die äußere Form nicht mehr einem doppelarmigen Schwenkhebel mit zwei Hebelarmen
entspricht. Die Funktion dieses Bauteils wäre jedoch unverändert, so dass gemäß der
Erfindung unter dem Begriff doppelarmiger Schwenkhebel mit eingangsseitigem und ausgangsseitigem
Hebelarm jeweils ein Getriebeelement zu verstehen ist, das um eine Schwenkachse verschwenkbar
gelagert ist und zwei Anlenkpunkte für die Riegelstange und den Sperrriegel besitzt,
durch deren Abstand von der Schwenkachse jeweils ein Hebelarm definiert ist. Auf die
äußere Form des doppelarmigen Schwenkhebels kommt es dabei nicht an.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1
- Getriebeeinheit
- 2
- Getriebegehäuse
- 3
- Gehäuseboden
- 4, 4'
- Schwenkhebel
- 5
- Schwenkachse
- 6, 6'
- eingangsseitiger Hebelarm
- 7, 7'
- ausgangsseitiger Hebelarm
- 8
- Abstandselement
- 9
- Langloch
- 10
- ausgangsseitiger Zapfen
- 11
- Abschnitt des Zapfens 10
- 12
- Führung
- 12'
- erster Führungsabschnitt
- 12"
- zweiter Führungsabschnitt
- 13
- Durchbrechung
- 14
- Sperrriegel
- 15
- Zapfen
- 16
- Kante
- 17
- Anschlagsfläche
- 18
- Langloch
- 19
- eingangsseitiger Zapfen
- 20
- Riegelstangenabschnitt
- 21
- Kopplungsabschnitt
- 22
- Kopplungsabschnitt
- 23
- Riegelstangenabschnitt
- 24
- Riegelstangenabschnitt
- 25
- Führungselement
- 26
- Führungselement
- 27
- Seitenkante
- 28
- Seitenkante
- 29
- Seitenkante
- 30
- Stulpschiene
- 31
- Öffnung
- 32
- Pfeil
- 33
- Pfeil
- 34
- Pfeil
- 35
- Riegelstange
- 36
- Kante
1. Beschlaganordnung für Fenster, Türen oder dergleichen mit einer Riegelstange (35)
und zumindest einem Sperrriegel (14), der mit der Riegelstange (35) über eine Getriebeeinheit
(1) verbunden ist, durch die beim Verschieben der Riegelstange (35) der Sperrriegel
(14) ein-oder ausgefahren wird,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Getriebeeinheit (1) zumindest einen doppelarmigen Schwenkhebel (4, 4') mit einem
eingangsseitigen Hebelarm (6, 6') und mit einem ausgangsseitigen Hebelarm (7, 7')
umfasst, dass der Schwenkhebel (4, 4') um eine Schwenkachse (5) verschwenkbar gelagert
ist und dass der eingangsseitige Hebelarm (6, 6') mit der Riegelstange (35) und der
ausgangsseitige Hebelarm (7, 7') mit dem Sperrriegel (14) verbunden ist.
2. Beschlaganordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Schwenkachse (5) im Bereich zwischen den beiden Hebelarmen (6, 6', 7, 7') angeordnet
ist.
3. Beschlaganordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet ,
dass der eingangsseitige Hebelarm (6, 6') gegenüber der Riegelstange (35) verdreh- und
verschiebbar mit dieser verbunden ist
und/oder
dass der ausgangsseitige Hebelarm (7, 7') gegenüber dem Sperrriegel (14) verdreh- und
verschiebbar mit diesem verbunden ist
und/oder
dass die beiden Hebelarme (6, 6', 7, 7') im Wesentlichen gleich lang sind.
4. Beschlaganordnung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die beiden Hebelarme (6, 6',7,7') einen Winkel zwischen sich einschließen, der größer
als Null Grad ist.
5. Beschlaganordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die beiden Hebelarme (6, 6', 7, 7') einen Winkel von zwischen ca. 60 und 120 Grad,
insbesondere von zwischen ca. 70 und 110 Grad, bevorzugt von zwischen ca. 80 und 100
Grad zwischen sich einschließen.
6. Beschlaganordnung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass der eingangsseitige Hebelarm (6, 6') mit der Riegelstange (35) über einen in ein
Langloch (18) eingreifenden und in diesem verschiebbaren eingangsseitigen Zapfen (19)
verbunden ist.
7. Beschlaganordnung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das Langloch (18) in dem eingangsseitigen Hebelarm (6, 6') ausgebildet ist und der
eingangsseitige Zapfen (19) an der Riegelstange (35) angeordnet ist.
8. Beschlaganordnung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass der ausgangsseitige Hebelarm (7, 7') mit dem Sperrriegel (14) über einen in ein Langloch
(9) eingreifenden und in diesem verschiebbaren ausgangsseitigen Zapfen (10) verbunden
ist.
9. Beschlaganordnung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das Langloch (9) in dem ausgangsseitigen Hebelarm (7, 7') ausgebildet ist und der
ausgangsseitige Zapfen (10) an dem Sperrriegel ( 14) angeordnet ist.
10. Beschlaganordnung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Getriebeeinheit (1) in einem Getriebegehäuse (2) angeordnet ist und dass in dem
Getriebegehäuse (2) eine Führung (12) für den ausgangsseitigen Zapfen (10) vorgesehen
ist.
11. Beschlaganordnung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Führung (12) einen parallel zur Bewegungsrichtung des Sperrriegels (14) verlaufenden
ersten Führungsabschnitt (12') umfasst.
12. Beschlaganordnung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet ,
dass der erste Führungsabschnitt (12') zumindest bereichsweise geradlinig verlaufend ausgebildet
ist.
13. Beschlaganordnung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet ,
dass sich in Ausfahrrichtung des Sperrriegels (14) an den ersten Führungsabschnitt (12')
ein zweiter Führungsabschnitt (12'') anschließt, der schräg oder quer zu dem ersten
Führungsabschnitt (12') verläuft.
14. Beschlaganordnung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet ,
dass der ausgangsseitige Zapfen (10) in dem Sperrriegel (14) in einer Richtung parallel
zu dem zweiten Führungsabschnitt (12'') verschiebbar gelagert ist.
15. Beschlaganordnung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass in dem Getriebegehäuse (2) eine Riegelführung (15, 16) für den Sperrriegel (14) vorgesehen
ist.