[0001] Die Erfindung betrifft eine Anschlussprofilleiste, insbesondere eine Laibungsanschlussprofilleiste,
mit einem Profilkörper mit einem Außenschenkel und einem mit diesem über zwei Verbindungsstege
beweglich verbundenen Bauteilbefestigungsabschnitt zum Befestigen der Leiste an einem
Rahmen- oder Schienenbauteil, insbesondere einem Tür- oder Fensterrahmen oder einer
Rolloschiene, über eine Klebefläche.
[0002] Derartige Profilleisten dienen zumeist der Herstellung eines Übergangs zwischen einem
Fenster- oder Türrahmen oder einer Rolloschiene und einer daran anschließenden Wand,
wobei bekannte Anschlussprofile entweder an eine Putzschicht anschließen, oder aber
der Aufnahme von Verkleidungsplatten oder dergleichen dienen. Bei bekannten Leisten
ist eine relative Beweglichkeit des Bauteilbefestigungsabschnitts, also des Profilkörperteils,
der über die Klebefläche am Rahmen oder der Schiene befestigt ist, zum Außenschenkel,
an dem beispielsweise vorspringende Stege oder dergleichen vorgesehen sind, über Verbindungsstege
realisiert, die den Außenschenkel und den Bauteilbefestigungsabschnitt verbinden,
und die aus einem weicheren Material als der Außenschenkel und der Bauteilbefestigungsabschnitt
bestehen, beispielsweise Weich-PVC, während die anderen Profilkörperteile aus Hart-PVC
bestehen. Diese relative Beweglichkeit ermöglicht es zu einem gewissen Grad, etwaige
sich im Laufe der Zeit einstellende Bewegungen zwischen dem Rahmen- oder Schienenbauteil
und der Putzfläche, in der der Außenschenkel verankert ist, kompensieren zu können
und gleichzeitig die über die Leiste realisierte Anbindung und Abdichtung aufrecht
zu halten. Gleichwohl sind die Verbindungsstege bei bekannten Leisten noch relativ
starr, die maximale Beweglichkeit des Bauteilbefestigungsabschnitts relativ zum Außenschenkel,
insbesondere in Querrichtung, ist deshalb gering.
[0003] Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, eine Anschlussprofilleiste anzugeben,
bei der eine ausreichend große Relativverschiebung des Befestigungsabschnitts zum
Außenschenkel, insbesondere in horizontaler Bewegungsrichtung gesehen, gegeben ist.
[0004] Zur Lösung dieses Problems ist bei einer Anschlussprofilleiste der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass die aus einem verformbaren Material bestehenden
Verbindungsstege derart flexibel ausgebildet sind und gebogen vom Außenschenkel zum
Befestigungsabschnitt verlaufen, dass sie bei einer horizontalen Verschiebung des
Bauteilbefestigungsabschnitts relativ zum Außenschenkel in einer abrollartigen Bewegung
verformbar sind.
[0005] Die erfindungsgemäße Anschlussprofilleiste zeichnet sich durch hochflexible Verbindungsstege
aus, die also aus einem sehr weichen, elastisch sehr leicht verformbaren Material
bestehen, so dass mithin die Verbindungsstege einer einwirkenden Bewegungs- oder Verschiebekraft
einen kaum merklichen Widerstand entgegensetzen. Das verwendete Kunststoff- oder Gummimaterial
sollte also eine möglichst niedrige Shore-Härte aufweisen, beispielsweise eine Härte
Shore ≤ A50, vorzugsweise ≤ A30. Diese hohe Flexibilität ermöglicht es, dass sich
die Profilleiste sehr einfach und vollständig einer etwaigen Bauwerksbewegung anpassen
kann und insbesondere auf den Verbindungsbereich des Bauteilbefestigungsabschnitts
zum Rahmen- oder Schienenbauteil bei einer Verschiebung wenn überhaupt nur minimale
Kräfte einwirken, da die Verbindungsstege aufgrund ihrer sehr leichten Verformbarkeit
keine Spannungen oder Kräfte auf den Rahmenbefestigungsabschnitt und über diesen die
Klebeverbindung zum Rahmen- oder Schienenbauteil ausüben.
[0006] Weiterhin zeichnet sich die Anschlussprofilleite dadurch aus, dass die hochflexiblen
Verbindungsstege gebogen ausgebildet sind, so dass sie eine einfache Horizontalverschiebung
ermöglichen und bei dieser eine abroll- oder abwälzartige Bewegung durchführen. Das
heißt, die Verbindungsstege sind von Haus aus gebogen ausgeführt, bevorzugt nach außen
gebogen. Wirkt nun eine Kraft auf die Verbindungsstege in Horizontal- oder Querrichtung
ein, so reagieren diese aufgrund ihrer hohen Flexibilität sofort und rollen oder wälzen
sich, der Kraft folgend, zur Seite hin ab. Über diese Abroll- oder Abwälzeigenschaft
kann eine beachtliche Bewegungsstrecke, längs welcher also die Relativverschiebung
des Rahmenbefestigungsabschnitts zum Außenschenkel möglich ist, realisiert werden.
Bewegungsstrecken von 3 - 4 mm nach jeder Seite, ausgehend von der Mittenstellung,
sind ohne weiteres realisierbar. Die erfindungsgemäße Anschlussprofilleiste lässt
also eine Bewegungskompensation der verbundenen Bauwerksteile zu, wobei sie bereits
bei minimalen Bewegungen bzw. einwirkenden Kräften im Verbindungsstegbereich reagiert
und imstande ist, auch große bauwerksseitige Bewegungsstrecken vollständig aufnehmen
zu können, ohne dass die Gefahr besteht, dass der Anschluss beispielsweise im Bereich
der Verklebung des Bauteilbefestigungsabschnitts aufreißt.
[0007] Um eine möglichst große Abroll- oder Abwälzstrecke zu realisieren, münden die Verbindungsstege
unter einem möglichst kleinen, spitzen Winkel am Außenschenkel bzw. dem Befestigungsabschnitt,
bevorzugt stehen sie zum Außenschenkel und zum Befestigungsabschnitt unter einem Winkel
≤ 45°, insbesondere ≤ 30°. Die gebogenen Stege münden also möglichst flach, woraus
sich eine relativ große, freie gebogene Steglänge ergibt, und daraus resultierend
eine große Verschiebe- oder Abrolllänge. Der Abstand des Außenschenkels zum Befestigungsabschnitt,
bezogen auf die Innenseiten, beträgt wenigstens 2 mm. In Verbindung mit dem sehr flachen
Winkel der Stege relativ zu dem Außenschenkel und dem Befestigungsabschnitt ergeben
sich hieraus zwangsläufig große freie Schenkellängen. Die Dicke der Verbindungsstege
sollte ≤ 2 mm, insbesondere ≤ 1 mm, und vorzugsweise im Bereich zwischen 0,5 - 0,7
mm liegen. Je dünner die Verbindungsstege sind, um so größer ist die Flexibilität
dieses Verformungsabschnitts, wobei die Dicke der Verbindungsstege natürlich auch
unter Berücksichtigung des Abstands des Außenschenkels vom Befestigungsabschnitt wie
auch des Abstands der Verbindungsstege voneinander selbst, mithin also letztlich der
Größe des Profilkörpers gewählt werden kann. Jedoch hat sich eine Stegbreite ≤ 1 mm,
insbesondere im angegebenen Bereich zwischen 0,5 - 0,7 mm bei den üblichen Anschlussprofilleistengrößen
als besonders zweckmäßig erachtet. Dabei ist hier darauf hinzuweisen, dass selbstverständlich
auch alle anderen Werte oberhalb von 0,7 mm und unterhalb von 0,5 mm als erfindungswesentlich
offenbart gelten.
[0008] Die Verbindungsstege, die aus einem möglichst weichen, elastischen Kunststoff- oder
Gummimaterial bestehen, werden zweckmäßigerweise mit den sonstigen Bauteilen des Profilkörpers,
soweit diese aus Kunststoff extrudiert werden, gemeinsam in einem Coextrusionsverfahren
hergestellt, mithin also angeformt. Dies gilt bezüglich jeder erfindungsgemäßen Ausgestaltung
der Anschlussprofilleite. Dabei kann nach einer ersten Erfindungsalternative vorgesehen
sein, dass die Verbindungsstege Teil einer einstückigen, am Außensteg angeordneten
Schlaufe sind, die den oder zumindest einen Teil des Befestigungsabschnitts bildet.
Bei dieser Ausgestaltung der Leiste ist am beispielsweise aus Hart-PVC bestehenden
Außensteg eine beispielsweise aus sehr weichem Weich-PVC einstückig ausgebildete Schlaufe
angeformt, die quasi eine Hohlkammer darstellt und die beiden Verbindungsstege bildet.
Ferner bildet sie auch entweder den Befestigungsabschnitt selbst, auf den dann unmittelbar
die Klebeschicht aufgebracht ist oder beispielsweise ein Schaumstoffband mit der unterseitigen
Klebeschicht, oder sie bildet einen Teil des Befestigungsabschnitts, an welchem Teil
dann eine weitere Leiste oder dergleichen aus härterem Material angeformt ist, die
dann die Klebeschicht oder das Schaumstoffband etc. trägt. Hierauf wird nachfolgend
noch eingegangen. Bei dieser Erfindungsausgestaltung wird also am Außensteg eine komplette
Schlaufe angeformt, die multifunktional ist und eben die Verbindungsstege wie auch
den Befestigungsabschnitt selbst bzw. zumindest eines Teils davon bildet. Dabei kann
die Dicke des Schlaufenabschnitts, der den oder einen Teil des Befestigungsabschnitts
bildet, gleicher oder größer als die Dicke des Verbindungssteges sein. Aus Stabilitäts-
oder Festigkeitsgründen ist es ausreichend, wenn die Schlaufe überall eine einheitliche
Dicke aufweist. Mitunter kann es aber, beispielsweise wenn auf dem den Befestigungsabschnitt
bildenden Teil des Schlaufenabschnitts unmittelbar eine Klebeschicht oder ein diese
tragendes Schaumstoffklebeband aufgeklebt wird, zweckmäßig sein, diesen Schlaufenabschnitt
etwas stärker, also stabiler auszuführen.
[0009] Alternativ oder zusätzlich hierzu kann, wie bereits beschrieben, an der Schlaufe
auch ein einen weiteren Teil des Befestigungsabschnitts bildendes versteifendes Teil
in Form einer Versteifungsleiste angeordnet, also ebenfalls bevorzugt coextrudiert
sein. Dies ist beispielsweise dann denkbar, wenn die Schlaufe insgesamt überall die
gleiche Dicke aufweist, mithin also auch im mittleren Schlaufenabschnitt, der einen
Teil des Befestigungsabschnitts bildet, sehr dünn ist. Über diese Versteifungsleiste,
beispielsweise wiederum aus Hart-PVC, kann dann, wenn gewünscht, eine noch größere
Festigkeit oder Steifigkeit im Befestigungsabschnittsbereich realisiert werden.
[0010] Neben der Erfindungsalternative mit einer am Außenschenkel einstückig angeformten,
hoch elastischen bzw. flexiblen Schlaufe ist es auch denkbar, am Außenschenkel lediglich
die beiden Verbindungsstege anzuordnen, und diese unter Bildung des Befestigungsabschnitts
am anderen Ende an einer Schenkelleiste, die bevorzugt wiederum entsprechend dem restlichen
Profilkörper aus einem härteren Material wie Hart-PVC gebildet ist, anzubinden. Bei
dieser Ausgestaltung ist wiederum eine Hohlkammer gebildet, jedoch in Verbindung mit
der zusätzlichen Schenkelleiste.
[0011] Grundsätzlich sind auch hinsichtlich der Anbindung der Verbindungsstege am Außenschenkel
zwei Möglichkeiten gegeben. Zum einen können diese voneinander beabstandet am Außenschenkel
angeordnet sein, mithin also an zwei separaten Befestigungspunkten am Außenschenkel
angeformt sein. Alternativ ist es, insbesondere bei Ausbildung einer Schlaufe, aber
auch möglich, die Verbindungsstege in einen Verbindungsabschnitt übergehen zu lassen,
der dann großflächig am Außenschenkel angeformt ist. Wenn eine Schlaufe ausgebildet
wird, ist es möglich, diese also in zwei separaten Punkten am Außenschenkel zu fixieren,
oder aber vollflächig über einen Verbindungsabschnitt, das heißt, die Schlaufe selbst
ist quasi ein angeformter Schlauch.
[0012] Wie bereits beschrieben, kann unmittelbar auf dem Befestigungsabschnitt, insbesondere
der Schlaufe oder dem Schlaufenabschnitt oder der Verbindungsleiste, die Klebeschicht
aufgebracht sein. Alternativ ist es auch denkbar, daran ein die Klebeschicht aufweisendes
Schaumstoffband anzuordnen. Dieses Schaumstoffband ist ein beidseits klebendes Band,
über die eine Klebeschicht erfolgt die Fixierung des Bandes an dem Befestigungsabschnitt,
sei es die Schlaufe bzw. der Schlaufenabschnitt oder die Versteifungsleiste, über
die andere Klebeschicht wird die Profilleiste an dem Rahmenbauteil fixiert. Selbstverständlich
ist diese Klebeschicht mit einem abziehbaren Schutzband, üblicherweise einem Silikon
beschichteten Band, abgedeckt. Denkbar ist es aber auch, unmittelbar auf dem Befestigungsabschnitt
eine Klebeschicht ohne Schaumstoffträger aufzubringen und mit einem Abdeckband abzudecken.
[0013] Bei bekannten Anschlussprofilleisten ist am Außenschenkel häufig ein an die Putzschicht
anschließender, vom Außenschenkel vertikal abstehender Steg vorgesehen, der in der
Montagestellung sichtbar ist und einen sauberen Anschluss an der Putzschicht bildet.
In der Montagestellung liegt damit der unterhalb des Außenschenkels befindliche Bereich
umfassend die Verbindungsabschnitte sowie der Befestigungsabschnitt gegebenenfalls
nebst dort befindlichem Schaumstoffklebeband frei. Das heißt, von außen ist zumindest
der äußere Verbindungssteg sowie der Rahmenbefestigungsabschnitt und gegebenenfalls
das Schaumstoffklebeband sichtbar. Mitunter ist am Befestigungsabschnitt eine zur
Seite vorspringende Dichtlippe angeformt, die das Schaumstoffklebeband überdeckt,
so dass in diesem Fall diese Dichtlippe sichtbar wäre. Insgesamt sind also von der
Leiste diverse Teile unterhalb des Außenschenkels in der Montagestellung sichtbar,
was nicht zuletzt aus optischen Gesichtspunkten nicht immer vorteilhaft ist oder gewünscht
wird. Um dem entgegenzuwirken, sieht eine zweckmäßige Erfindungsausgestaltung vor,
dass am Profilkörper ein den in der Montagestellung äußeren Verbindungssteg zumindest
teilweise, vorzugsweise vollständig verdeckender Verkleidungssteg vorgesehen ist.
Dieser Verkleidungssteg, der bevorzugt nahe der oder an der Kante des Außenschenkels
angeordnet ist, erstreckt sich also um ein gewisses Stück seitlich der Verbindungsstege
und gegebenenfalls des Schaumstoffklebebands, deckt also den unterhalb des Außenstegs
befindlichen Bereich zumindest teilweise ab. Es verbleibt in der Montagestellung damit
eine Schattenfuge zum Rahmenbauteil, die je nachdem, wie weit der Verkleidungssteg
gezogen ist, mehr oder weniger breit ist. Die endgültige Fugenbreite ist letztlich
von der konkreten Ausgestaltung der Profilleiste, insbesondere der eigentlichen Größe
bzw. dem Profilkörperaufbau abhängig. Sie liegt z.B. im Bereich zwischen ca. 1 - 10
mm, vorzugsweise zwischen 1 - 5 mm, insbesondere zwischen 1 - 3 mm, wobei bei kleineren
Leisten eine Fugenbreite von beispielsweise 1 - 3 mm realisierbar ist, da die von
diesen Leisten aufzunehmenden Bauteilverschiebungen anzunehmenderweise nicht allzu
groß sind, während bei großen Profilleisten auch Fugen von beispielsweise 5 mm und
mehr verbleiben können. Diese verbleibende Schattenfuge, die jedoch in der Montagestellung
grundsätzlich möglichst klein gehalten werden sollte, ist optisch ansprechend, sichtseitig
ist also letztlich lediglich der Verkleidungssteg als geradliniges Sichtelement zu
sehen, was optisch ansprechend ist.
[0014] Ist nach einer ersten Erfindungsausgestaltung am Profilkörper ein in der Montagestellung
äußerer Steg, der an die Putzschicht wie beschrieben anschließt und vorzugsweise vertikal
vom Außensteg absteht, vorgesehen, so kann dieser zur Bildung des Verkleidungsstegs
verlängert ausgebildet sein. Der äußere Steg dient als Abzugssteg, an den sich die
Putzschicht anschließt. Dieser Steg wird nun erfindungsgemäß nach unten verlängert,
so dass der Verkleidungssteg in unmittelbarer Verlängerung ausgebildet wird. In der
Montagestellung ist damit lediglich anschließend an die Putzschicht der Steg und der
ihn verlängernde Verkleidungssteg sichtbar, an den sich dann die möglichst schmale
Schattenfuge anschließt. Hieraus ergibt sich ein sehr ansprechendes, homogenes Erscheinungsbild.
[0015] Denkbar ist es aber alternativ auch, dass am Profilkörper ein in der Montagestellung
äußerer Steg, der vorzugsweise vertikal vom Außenschenkel absteht, vorgesehen ist,
der bezüglich des Verkleidungsstegs horizontal versetzt angeordnet ist. Bei dieser
Erfindungsausgestaltung ist der Steg nicht an der Außenschenkelkante angeformt, sondern
etwas weiter innen liegend, so dass er in der Montagestellung von der anschließenden
Putzschicht abgedeckt ist, also in diese eingebettet ist. Es handelt sich um einen
unter Putz zu legenden Einputzsteg. Die Putzschicht läuft bis zum Außenschenkel, an
sie schließt sich dann unmittelbar der Verkleidungssteg an. In der Montagestellung
ist dann also nur noch der schmale, z.B. nur 1 - 4 mm breite Verkleidungssteg sichtbar,
der dann unmittelbar in die Schattenfuge von einem oder wenigen Millimetern Breite
übergeht. Von der Profilleiste ist damit letztlich lediglich nur noch der Verkleidungssteg
sichtbar, gegebenenfalls, sofern noch vorgesehen, die Dichtlippe, die möglicherweise
in der Schattenfuge ausläuft, ansonsten ist die Profilleiste jedoch vollständig verschwunden.
[0016] Bei bekannten Anschlussprofilleisten ist wie beschrieben häufig am Profilkörper bzw.
am Außenschenkel ein in der Montagestellung äußerer Steg vorgesehen, der üblicherweise
vertikal vom Außensteg absteht, und der dem Putzabzug dient. Die Putzschicht reicht
bis an die Oberkante des Steges, dieser ist mit seiner Außenfläche in der Montagestellung
sichtbar. Das heißt, die Profilleiste ist in der Montagestellung mit ihrer Außenseite
annähernd vollständig sichtbar, der Betrachter kann die Stegaußenseite sehen, wie
auch etwaige unterhalb des Außenschenkels befindliche Profilleistenteile wie den äußeren
Verbindungssteg und gegebenenfalls das Schaumstoffklebeband etc. Um die Möglichkeit
zu geben, das Bauwerk optisch ansprechender zu gestalten, sieht eine zweckmäßige Weiterbildung
der Erfindung vor, dass am Profilkörper ein in der Montagestellung äußerer Steg an
seiner Außenseite mit einem die Haftung einer aufzunehmenden Putz- oder Farbschicht
verbessernden Belag oder einer hierfür dienenden dreidimensionalen Oberflächenstruktur,
z. B. einer Aufrauung versehen ist. Gemäß dieser Erfindungsausgestaltung dient der
Steg als Putz- oder Farbträger, das heißt, er wird außenseitig vollständig eingeputzt
oder gestrichen, so dass er in der Montagestellung nicht sichtbar ist. Es handelt
sich also um einen Einputzsteg. Um eine optimale Haftung des Putzes oder einer Farbschicht
zu ermöglichen, ist die Außenseite des Einputzsteges mit einem entsprechenden haftungsverbessernden
Belag versehen oder dreidimensional strukturiert. Über diesen Belag oder die Oberflächenstruktur
wird eine sichere Verankerung der aufgebrachten Putz- oder Farbschicht auf der Einputzstegaußenfläche
gewährleistet, so dass vermieden wird, dass es im Laufe der Zeit zu einem Ablösen
der Putz- oder Farbschicht kommt. In der Montagestellung ist damit von der Profilleiste
wenn überhaupt nur noch der unterhalb des Außenstegs anschließende Leistenteil sichtbar.
Auch dieser kann jedoch optisch ansprechend versteckt werden, wenn, wie erfindungsgemäß
ferner vorgesehen ist, auch der Verkleidungssteg mit einem solchen die Haftung der
aufzubringenden Putz- oder Farbschicht verbessernden Belag oder einer solchen Oberflächenstruktur
versehen ist. Insbesondere wenn der Einputzsteg verlängert ist und unmittelbar in
den Verkleidungssteg übergeht, ist es ohne weiteres möglich, den haftungsverbessernden
Belag auf der gesamten Profilkörperaußenseite, gebildet durch die Außenseite des Einputzsteges
und des Verkleidungssteges, aufzubringen oder die genannte Seite mit der Strukturierung
zu versehen. Die Profilleiste ist dann vollständig unter Putz oder Farbe verschwunden,
es ist lediglich noch die Schattenfuge zu sehen. Gleichzeitig aber bleiben die hervorragenden
Eigenschaften der erfindungsgemäßen Leiste hinsichtlich der Aufnahme von Längs- und
Querkräften aufgrund des arbeitenden Bauwerks erhalten.
[0017] Hinsichtlich des verwendbaren Belags sind unterschiedliche Möglichkeiten gegeben.
Nach einer ersten Erfindungsalternative kann der Belag ein vorzugsweise aufgeklebtes
strukturiertes Band, z. B. ein Kunststoff- oder Textilstoffband, oder ein aufgeklebtes
Gewebe, z. B. ein Glasfaserbewebe, oder nach Art einer Beflockung aufgebrachte Fasern,
jeweils insbesondere aus Kunststoff oder Textil, sein. Über das Band oder Gewebe oder
die Fasern wird eine Oberflächenstrukturierung erreicht, die es ermöglicht, dass sich
insbesondere die Putzschicht fest in die Oberflächenstruktur verkrallen kann. Das
Band oder das Gewebe bzw. die Flocken können aus Kunststoff sein. Beispielsweise kann
ein perforiertes oder anderweitig dreidimensional verformtes Kunststoffband, gegebenenfalls
rückseitig mit einer selbstklebenden Schicht versehen, aufgeklebt werden. Das Gewebe
kann beispielsweise ein aus Kunstfasern hergestelltes Textilgewebe sein, das beispielsweise
sehr grob gewebt ist bzw. aus dicken Fasern besteht, so dass sich eine entsprechende
"offenporige" Webstruktur ergibt. Zur "Beflockung" können bevorzugt Kunststofffasern
von einem oder mehreren Millimetern Länge verwendet werden, die beispielsweise auf
eine zuvor aufgebrachte Klebeschicht aufgebracht werden, oder die gegebenenfalls in
einer aushärtenden oder selbstklebenden Trägermasse enthalten sind, die auf die Außenseite
des Einputzsteges und gegebenenfalls des Verkleidungsstegs aufgetragen wird. Die in
die Trägermasse eingebetteten Fasern stehen aus dieser vor, bilden also eine dreidimensional
strukturierte Oberfläche, wenn das Trägermaterial, beispielsweise ein aushärtender
Klebstoff oder Kunstharz, ausgehärtet ist. Hinsichtlich des verwendeten Bandes bzw.
Gewebes bzw. der Fasern sind keine Beschränkungen gegeben, so lange sich die haftungsverbessernde
Strukturierung der Stegoberfläche erzielen lässt.
[0018] Alternativ zu den beschriebenen Belägen kann der Belag auch ein klebendes oder ausgehärtetes
Trägermedium mit darauf aufgebrachten oder darin eingebrachten Partikeln, insbesondere
Quarzmehl oder Sand, sein. Die Strukturierung erfolgt hier über auf- oder eingebrachte
Partikel, wobei vornehmlich Quarzmehl oder Sand verwendet wird, zumal Quarzmehl oder
Sand alkalisch beständig sind, was im Hinblick auf aufzubringende Putzschichten von
Vorteil ist. Die Partikel, unabhängig davon, welche Partikel eingebracht oder aufgebracht
werden, sollten eine Größe von wenigstens 0,5 mm, vorzugsweise 1 mm oder mehr, haben,
um eine hinreichende Oberflächenrauigkeit zu verleihen. Dabei kann das Aufbringen
der Partikel derart erfolgen, dass zunächst auf die Stegaußenseite eine Klebeschicht
oder ein Trägermedium aufgebracht wird, auf das dann die Partikel gestreut werden.
Denkbar ist aber auch die Verwendung einer entsprechend applizierbaren viskosen Masse,
bestehend aus dem Trägermedium und darin eingemischten Partikeln, vorzugsweise Sand,
welche Masse auf die Stegaußenseite aufgebracht wird und anschließend aushärtet.
[0019] Schließlich kann der Belag auch eine Haftbrücke sein, also eine Beschichtung, die
per se keine dreidimensionale Strukturierung aufweist, sondern aufgrund ihrer chemischen
oder physikalischen Eigenschaften einen besonders haftfähigen Untergrund für die darauf
aufzubringende Putz- oder Farbschicht bietet. Diese Haftbrückenbeschichtung wird im
flüssigen Zustand auf die Außenseite aufgetragen und härtet anschließend aus.
[0020] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den im
folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei
zeigen:
- Fig. 1
- eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Anschlussprofilleiste einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 2
- die Anschlussprofilleiste aus Fig. 1 in der Montagestellung,
- Fig. 3 + 4
- zwei Ansichten der Anschlussprofilleiste aus Fig. 1 mit nach rechts und links verschobenem
Bauteilbefestigungsabschnitt,
- Fig. 5 - 10
- verschiedene weitere erfindungsgemäße Anschlussprofilleisten unterschiedlicher Ausführungsformen,
- Fig. 11
- eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Anschlussprofilleiste mit einem haftungsverbessernden
Belag in Form eines Gewebes,
- Fig. 12
- eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Anschlussprofilleiste mit einem haftungsverbessernden
Belag in Form eines strukturierten Bandes,
- Fig. 13
- eine Perspektivansicht einer erfindungsgemäßen Anschlussprofilleiste mit einem haftungsverbessernden
Belag in Form von eingebundenen Partikeln, und
- Fig. 14
- eine erfindungsgemäße Anschlussprofilleiste mit einem haftungsverbessernden Belag
in Form aufgebrachter Fasern.
[0021] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Anschlussprofilleiste 1 mit einem Profilkörper
2 umfassend einen Außenschenkel 3 sowie einem Bauteilbefestigungsabschnitt 4, wobei
der Außenschenkel 3 und der Bauteilbefestigungsabschnitt 4 über flexible Verbindungsstege
5 vertikal zueinander und quer zueinander bewegbar sind, wie durch die gekreuzten
Doppelpfeile dargestellt ist.
[0022] Am Außenschenkel 3 sind zwei im Wesentlichen vertikal abstehende Einputzstege 6,
7 vorgesehen, wobei der äußere Einsputzsteg 7 bis in den Bereich unterhalb des Außenschenkels
3 verlängert ausgebildet ist und einen Verkleidungssteg 8 bildet, der sich ersichtlich
bis weit seitlich neben dem äußeren Verbindungssteg 5 erstreckt, diesen also in der
Montagestellung abdeckt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist an der Unterkante des
Verkleidungssteges 6, gestrichelt dargestellt, eine angeformte Dichtlippe dargestellt,
die aus einem weicheren Kunststoffmaterial besteht, als die harten Profilkörperteile
in Form des Außenschenkels 3 sowie der Einputzschenkel 6, 7 und des Verkleidungsstegs
8. Während diese beispielsweise aus Hart-PVC bestehen, ist die Dichtlippe 9, so sie
vorgesehen ist, aus sehr weichem, flexiblem Weich-PVC mit niedriger Shore-Härte in
einem Coextrusionsverfahren angeformt. An dem Verkleidungssteg 8 ist, im Wesentlichen
rechtwinklig dazu abstehend, eine Abdecklasche 10 über eine Sollbruchstelle 11, hier
z.B. in Form einer Materialschwächung, angeformt, die ein Klebeelement 12, beispielsweise
in Form eines doppelseitig klebenden Klebebandes (Schaumstoffklebeband) trägt, das
auf die Oberseite der Abdecklasche 10 aufgeklebt ist. Die obere Klebefläche ist mit
einem Schutzstreifen abgedeckt, sie kann bei Bedarf freigelegt werden. Auf diese Abdecklasche
10 kann eine Schutzfolie aufgeklebt werden, die zum Abdecken eines anschließenden
Fensters oder dergleichen dient. Nach Gebrauch kann die Abdecklasche 10 im Bereich
der Sollbruchstelle 11 vom Profilkörper 3 abgetrennt werden.
[0023] Weiterhin zeigt Fig. 1 einen auf die Außenseite des äußeren Einputzsteges 7 und des
Verkleidungssteges 8 aufgebrachten Belag 13, der der Verbesserung der Haftung einer
aufzubringenden Putzschicht dient, worauf bezüglich Fig. 2 noch näher eingegangen
wird. Bei diesem Belag kann es sich um ein aufgebrachtes Gewebe oder ein strukturiertes
Band oder aufgebrachte Fasern oder Schnitzel etc. handeln. Geeignet ist jedes Material,
das eine ausreichende Oberflächenstrukturierung oder -profilierung erzeugt, die sicherstellt,
dass der aufgebrachte Putz oder dergleichen gut haftet. Anstelle eines Belags wäre
es auch denkbar, die Außenseite der Stege 7 und 8 selbst mit einer dreidimensionalen
Oberflächenprofilierung zu versehen, z. B. aufzurauhen oder mit Kerben oder Rillen
etc. zu versehen.
[0024] Wie beschrieben ist der Außenschenkel 3 und der Bauteilbefestigungsabschnitt 4 über
die flexiblen Verbindungsstege 5 miteinander verbunden. Die Verbindungsstege 5 selbst
sind Teil einer einstückigen Schlaufe 14, die einerseits am Außenschenkel 3 befestigt
ist und mit dem unteren Schlaufenabschnitt 15 einen Teil des Bauteilbefestigungsabschnitts
4 bildet. Der Bauteilbefestigungsabschnitt 4 wird hier aus dem Schlaufenabschnitt
15 gebildet, auf den im gezeigten Beispiel ein doppelseitig klebendes Schaumstoffklebeband
16 mit einer unteren Klebeschicht 17, die mit einem zum Ankleben abzuziehenden Schutzband
(Silikonband) abgedeckt ist, aufgeklebt ist. Über diese Klebeschicht 17 erfolgt die
Befestigung an dem Rahmen- oder Schienenbauteil, worauf nachfolgend noch eingegangen
wird.
[0025] Am Außenschenkel 3 sind die beiden Verbindungsstege 5 in den Bereichen 18 fest mit
dem Außenschenkel verbunden. Das Anformen der Schlaufe 14 an den Außenschenkel 3 erfolgt
zweckmäßigerweise ebenfalls in einem Coextrusionsverfahren. Das Material der Schlaufe
14 und damit das der Verbindungsstege 15 ist sehr weich und flexibel zu wählen, es
kann sich beispielsweise ebenfalls um Weich-PVC handeln, wobei auch hier eine möglichst
niedrige Shore-Härte (z. B. Shore A ≤ 30) zu wählen ist, damit die Verbindungsstege
5 hochflexibel sind und eine Relativbewegung des Bauteilbefestigungsabschnitts zum
Außenschenkel auch bei sehr niedrigen einwirkenden Quer- oder Längskräften ermöglichen.
Auch andere weiche Kunststoffe sind verwendbar, wie auch eine Schlaufe oder die Verbindungsstege
aus Gummi oder einem gummiartigen Material sein können. Hierzu sind die Verbindungsstege
auch möglichst dünn auszuführen, die Wandstärke der Verbindungsstege 5 sollte ≤ 1
mm sein, sie sollte vorzugsweise im Bereich zwischen 0,5 - 0,7 mm liegen, wobei es
aber auch nicht ausgeschlossen ist, noch dünnere Wandstärken von beispielsweise 0,3
oder 0,4 mm zu verwenden, je nach verwendetem Material und Größe der Leiste sowie
Einsatzzweck. Die Verbindungsstege 5 sind ersichtlich nach außen gebogen geformt.
Sie stehen unter einem sehr flachen Winkel zur Unterseite des Außenschenkels 3, laufen
also von diesem möglichst flach aus und gehen dann in die Biegung über. In entsprechender
Weise laufen sie möglichst flach auch in den Befestigungsabschnitt 4 ein, so dass
sich insgesamt eine relativ große Biegung oder Rundung ergibt. Diese Geometrie in
Verbindung mit der hohen Flexibilität der Verbindungsstege, realisiert über das verwendete
Material und die geringe Stegstärke, lässt eine hochflexible Relativbewegung des Bauteilbefestigungsabschnitts
4 zum Außenschenkel zu, indem die Verbindungsstege 5 nach Art einer Rollbewegung deformiert
bzw. verformt werden können, worauf nachfolgend noch eingegangen wird.
[0026] Fig. 2 zeigt die Profilleiste 1 aus Fig. 1 in der Montagestellung. Ersichtlich ist
sie über die Klebeschicht 17 an einem Bauteil 19 befestigt, beispielsweise am Fensterrahmen,
der über eine Klebe- oder Isolationsschicht 20 mit einem Mauerwerk 21 verbunden ist.
Die Profilleiste 1 ist in eine Putzschicht 22 eingebettet, die die Einputzstege 6,
7 umschließt wie auch den U-förmigen Bereich zwischen den Einsputzstegen 6, 7 und
dem Außenschenkel 3 ausfüllt. Ersichtlich ist die Putzschicht 22 auch auf die Außenseite
des Einputzsteges 7 bzw. den dortigen Belag 13 aufgetragen, so dass die Profilleiste
1 annähernd vollständig versteckt ist. Der Profilkörper 2 ist also nicht sichtbar.
Es verbleibt lediglich eine sehr schmale Schattenfuge 23 zwischen der Unterkante des
Verkleidungssteges 8 und dem Bauteil 19. Diese Schattenfuge beträgt beispielsweise
1 - 2 mm, das heißt, die Fuge lässt eine Vertikalbewegung des Befestigungsabschnitts
4 relativ zum Außenschenkel bei einer Bauwerksbewegung zu. Selbstverständlich ist
die Größe der Schattenfuge letztlich auch abhängig von der Größe der Profilleiste.
Grundsätzlich sollte die Schattenfuge im Bereich eines oder weniger Millimeter liegen.
[0027] In jedem Fall kann über die Ausbildung des Verkleidungssteges 8 in Verbindung mit
dem aufgebrachten Haftbelag 13 die Außenseite der Profilleiste 1 vollständig unter
Putz gelegt werden, so dass die Profilleiste nicht sichtbar ist und sich eine saubere,
optisch ansprechende Schattenfuge 23 ausbildet, die so schmal gehalten werden kann,
dass der Bereich dahinter nicht einsehbar ist.
[0028] Die Figuren 3 und 4 zeigen zwei Ansichten, bei denen der Bauteilbefestigungsabschnitt
4 relativ zum Außenschenkel 3 verschoben ist. In Fig. 3 ist der Bauteilbefestigungsabschnitt
4, wie durch den Pfeil dargestellt ist, weit nach rechts verschoben. Dies ist mit
geringstem Kraftaufwand möglich, da die Verbindungsstege 5 derart flexibel sind und
in Form ihrer gebogenen Geometrie derart leicht verformt werden können, dass eine
Abrollbewegung bei einer Krafteinleitung in horizontaler Richtung erfolgt. Ersichtlich
verschieben sich die einander überlappenden Verbindungsstegabschnitte der beiden Verbindungsstege
5 in diesem Fall, sie schieben sich übereinander weg, so dass es insgesamt zu einer
abroll- oder abwälzartigen Bewegung kommt, wie es bei einer solchen Schlaufengeometrie
an sich bekannt ist. Die gebogene Ausgestaltung lässt einen beachtlichen Bewegungs-
oder Verschiebeweg zur Seite hin zu, sei es nach rechts oder (siehe Fig. 4) links
zu. Die maximale Bewegungslänge hängt letztlich von der freien Länge der Verbindungsstege
5 ab, die wiederum vom Abstand des Bauteilbefestigungsabschnitts 4 zum Außenschenkel
und dem Biegeradius abhängt. Bewegungswege von 2 - 4 mm in jede Richtung sind denkbar
und realisierbar, bei großen Profilleisten durchaus auch mehr. Auch eine vertikale
Bewegung im Bereich mehrerer Millimeter ist, je nach Abstand vom Bauteilbefestigungsabschnitt
zum Außenschenkel 3, gegeben, wobei der Bauteilbefestigungsabschnitt 4 bei einer horizontalen
Bewegung auch etwas vertikal zum Außenschenkel 3 bewegt wird. Insgesamt lässt also
die hochflexible Ausgestaltung der Verbindungsabschnitte 5, resultierend aus dem sehr
weichen, flexiblen Kunststoffmaterial in Verbindung mit der geringen Dicke und der
erfindungsgemäßen gebogenen Ausgestaltung, die besonders vorteilhafte abrollartige
Verformbarkeit der Verbindungsstege bei Einwirken einer Querkraft zu, so dass ein
hochflexibles System geschaffen ist, das auch geringe Bauteilbewegungen sicher kompensieren
kann, ohne dass über die Bewegungskopplung zwischen Befestigungsabschnitt und Außenschenkel
einer solchen Kompensation ein Widerstand entgegengesetzt wird und es zu irgendeiner
Ablösung im Anschlussbereich kommt.
[0029] Die Figuren 5 - 10 zeigen verschiedene Ausführungsformen erfindungsgemäßer Anschlussprofilleisten.
Soweit möglich werden gleiche Bezugszeichen zur Bezeichnung gleicher Elemente verwendet.
Grundsätzlich ist der Aufbau jeder Profilleiste im Wesentlichen der gleiche. Es ist
jeweils ein Außenschenkel 3 aus hartem Kunststoffmaterial vorgesehen, mit dem ein
Befestigungsabschnitt 4 über die Verbindungsstege 5 hochflexibel bewegungsgekoppelt
ist. In Fig. 5 sind die Verbindungsstege 5 im Bereich der Befestigung am Außenschenkel
3 über einen Verbindungsabschnitt 24 verbunden, das heißt, es bildet sich hier insgesamt
eine schlauchartige Schlaufe 14 aus, die also vollständig geschlossen ist. Hieraus
ergibt sich eine sehr großflächige Anbindung am Außenschenkel 3 in einem einzigen,
sehr breiten Verbindungsbereich 18, anders als bei der Ausgestaltung nach Fig. 1,
wo zwei separate Verbindungsbereiche 18 vorgesehen sind. Unabhängig von der Art der
Anbindung ergibt sich auch hier die extrem hohe Flexibilität und Bewegungsfreiheit.
Am Außenschenkel 3 ist hier zusätzlich zu den beiden randseitig liegenden Einputzstegen
6, 7 ein weiterer mittiger Verankerungssteg 25 vorgesehen, der jedoch optional ist.
Der Übersicht halber sind bei dieser und den folgenden Ausgestaltungen jeweils die
Abdecklaschen 10 nicht dargestellt. Diese können vorgesehen sein, müssen aber nicht.
Anders als bei der zuvor beschriebenen Ausführung ist hier exemplarisch die Klebeschicht
17 direkt auf der Schlaufe 14 bzw. den Schlaufenabschnitt 15 aufgebracht, es ist kein
Schaumstoffband dazwischen angeordnet.
[0030] Bei der Profilleiste 1 aus Fig. 6 ist ebenfalls eine geschlossene, schlauchartige
Schlaufe 14 vorgesehen, entsprechend der Ausgestaltung nach Fig. 4. Dort ist jedoch
der Bauteilbefestigungsabschnitt 4 nicht über ein Schaumstoffklebeband 16 mit darunter
befindlicher Klebeschicht 17 gebildet, vielmehr ist am Schlaufenabschnitt 15 eine
relativ steife, weil bevorzugt ebenfalls aus härterem Material (entsprechend dem Material
des Außenschenkels 3, z. B. Hart-PVC) gebildete Versteifungsleiste 26 angeordnet,
die ebenfalls in einem Coextrusionsverfahren angeformt werden kann. Hieraus ergibt
sich ein steiferer Befestigungsabschnitt 4, verglichen mit dem elastischeren Befestigungsabschnitt
4, der das weiche Schaumstoffklebeband 16 umfasst. In jedem Fall ist auch an der Versteifungsleiste
26 eine Klebeschicht 17 aufgebracht, in diesem Fall direkt. Weiterhin ist bei der
Ausgestaltung nach Fig. 6 zwischen die beiden Einputzstege 6, 7 über einen Halte-
oder Klemmabschnitt 27 (Keder) ein Einputzgewebe 28 aufgenommen, das in die Putzschicht
zur noch besseren Verankerung eingebunden wird.
[0031] Bei Ausgestaltung nach Fig. 7 ist die Weichkunststoff-Schlaufe 14 wiederum in zwei
separaten Befestigungsbereichen 18 am Außenschenkel 3 angeordnet. Auch hier ist auf
den Schlaufenabschnitt 15 eine Versteifungsleiste 26 gesetzt, auf die hier jedoch
ein Schaumstoffklebeband 16, das die Klebeschicht 17 trägt, aufgebracht ist. Der Verkleidungsschenkel
8 ist etwas weiter heruntergezogen, da der gesamte Aufbau unterhalb des Außenschenkels
3 etwas stärker ist, um diesen weitgehend unter Bildung der Schattenfuge abzudecken.
[0032] Eine weitere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Profilleiste 1 zeigt Fig. 8. Auch
dort ist die Materialschlaufe 14 aus hochflexiblem weichem Kunststoffmaterial in einem
einzigen, großflächigen Befestigungsabschnitt am Außenschenkel 3 angeordnet. Die Enden
der Verbindungsstege 5 sind hier jedoch in separaten Befestigungsbereichen 29 an einer
Versteifungsleiste 26 angeordnet, es bildet sich hier also kein mittiger Schlaufenabschnitt
15 wie bei den zuvor beschriebenen Ausführungsformen aus. Gleichwohl kann auch bei
einer solchen Ausgestaltung die hohe Relativbeweglichkeit realisiert werden, da auch
hier die Verbindungsstege 5 die erfindungsgemäße Abroll- oder Abwälzbewegung bei Einleiten
einer Querkraft infolge ihrer Geometrie und hochflexiblen Ausgestaltung vollziehen
können. Denkbar wäre es auch, die beiden Verbindungsstege 5 bei dieser Ausgestaltung
auch am Außenschenkel 3 in zwei separaten Befestigungsbereichen 18 anzuordnen.
[0033] Fig. 9 zeigt eine weitere Profilleiste, die vom Aufbau her der Profilleiste 1 aus
Fig. 1 entspricht. Dort ist jedoch eine separate Dichtlippe 9 vorgesehen, die an der
Unterseite des Außenschenkels 3 angeformt ist und in der Montagestellung in der Schattenfuge
23 endet. Wie beschrieben ist auch eine solche Dichtlippe optional.
[0034] Fig. 10 zeigt eine erfindungsgemäße Profilleiste, die vom Grundaufbau her, was die
Ausgestaltung der Bewegungskopplung etc. angeht, im gezeigten Beispiel der Leiste
aus Fig. 1 entspricht. Jedoch ist hier der äußere Einputzsteg 7 nicht an der Kante
des Außenschenkels 3 angeordnet, sondern etwas nach innen versetzt, so dass sich quasi
eine Stufenform ergibt. Der Verkleidungssteg 8 wiederum ist kantenseitig am Außenschenkel
3 angeformt. Beide sind hier jeweils mit einem haftungsverbessernden Belag 13 versehen
und können, wie exemplarisch dargestellt ist, mit einer Putzschicht 22 belegt werden.
[0035] Die Figuren 11 - 13 zeigen drei weitere Ausgestaltungen, die verschiedene haftungsverbessernde
Beläge zeigen. Fig. 11 zeigt eine Profilleiste 1, bei der es sich um eine beliebige
Profilleiste der vorbeschriebenen Art handeln kann. Der haftungsverbessernde Belag
13 besteht hier aus einem strukturierten Gewebe 30, wie durch die einander kreuzenden
Gewebefäden angedeutet ist. Das Gewebe 30 ist aus Kunststoff, kann aber auch aus Textilfasern
gebildet sein. Auch die Verwendung eines Glasfasergewebes ist denkbar. Bevorzugt weist
das Gewebe rückseitig selbst eine Klebefläche auf, über die es auf die Außenseite
des Einputzsteges 7 aufgeklebt ist. Denkbar ist es aber auch, zunächst auf die Außenseite
des Außensteges 7 eine Klebeschicht aufzubringen, auf die dann das Gewebe aufgeklebt
wird. Das Gewebe, das beispielsweise relativ grobmaschig gewebt sein kann, damit sie
eine möglichst offene Struktur, in die sich die Putzschicht verkrallen kann, erstreckt
sich auch über den Verkleidungssteg 8, so dass auch dieser vollständig eingeputzt
werden kann. Das Material, das zur Bildung des Gewebes 30 verwendet wird, kann ein
beliebiges sein, gegebenenfalls ist darauf zu achten, dass das Material insoweit chemisch
resistent ist, dass er nicht durch etwaige in der Putzschicht enthaltenden Inhaltsstoffe
angegriffen werden kann.
[0036] Fig. 12 zeigt eine Profilleiste 1 mit einem haftungsverbessernden Belag 13 in Form
eines aufgeklebten, strukturierten Bandes 31. Dieses Band ist beispielsweise aus Kunststoff
und über die Fläche zur Ausbildung von im gezeigten Beispiel noppenartigen Erhebungen
32 geprägt. Das Band 31 kann selbstklebend sein, mithin also eine eigene Klebefläche
aufweisen, über die es auf die Außenseite des Einputzsteges 7 und des Verkleidungssteges
8 geklebt ist. Auch kann alternativ die jeweilige Außenseite mit einer Klebeschicht
versehen werden, auf die dann das Band 31 geklebt wird. Anstelle der noppenartigen
Erhebungen 32 wäre es selbstverständlich auch denkbar, Ausnehmungen zu bilden, mithin
also das Band 31 zu perforieren, um so die Oberfläche zu strukturieren. Auch können
längs laufende Erhebungen oder schräg laufende Erhebungen oder Rillen ausgeprägt werden
etc. Die Art der dreidimensionalen Strukturierung ist beliebig. Auch dieses Kunststoffband,
beispielsweise ein Band aus PVC, bietet die Möglichkeit, dass sich die Putzschicht
fest daran verankert. Denkbar ist aber auch die Verwendung eines textilen Filzbandes
oder eines beflockten, also sehr kurze, dichte abstehende Fasern aufweisenden Bandes.
[0037] Fig. 13 zeigt eine Anschlussprofilleiste 1, bei der auf der Außenseite des Einputzsteges
7 und des Verkleidungssteges 8 Partikel 33 die Oberflächenstrukturierung erzeugen.
Die Partikel 33 sind in ein Trägermedium 34, beispielsweise einen ausgehärteten Kleber
oder eine Harzschicht, eingebettet. Auch hieraus ergibt sich eine raue, strukturierte
Oberfläche, an der der Putz großflächig und sicher haftet. Dabei kann im Rahmen der
Herstellung zunächst das Trägermedium auf die Außenseite gebracht, beispielsweise
aufgestrichen oder aufgespritzt werden, wonach die Partikel 33, bei denen es sich
beispielsweise um Sand oder Quarzmehl handelt, aufgestreut werden. Denkbar ist es
aber auch, diese Partikel in das noch viskose Trägermedium einzumischen und die Mischung
dann aufzubringen und das Trägermedium auszuhärten. Anstelle der Sand- oder Quarzmehlpartikel
wäre es auch denkbar, Glas- oder Kunststoff- oder Holz- oder Metallpartikel zur Strukturierung
aufzubringen.
[0038] Fig. 14 zeigt schließlich noch eine Profilleiste 1, bei der der Belag 13 durch in
einem Trägermedium 35 fixierte Fasern 36 gebildet ist. Bei den Fasern 36 kann es sich
beispielsweise um Kunststoff- oder Textilfasern handeln. Wenngleich in Fig. 14 die
Fasern 36 relativ grob gezeichnet sind, so können diese auch sehr fein, also dünn
und kurz sein, so dass sich insgesamt eine Art Beflockung ausbildet, wie sie in Fig.
14 anhand der sehr kurzen Fasern 36' zusätzlich dargestellt ist.
[0039] An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, dass die beschriebenen unterschiedlichen
Ausgestaltungen selbstverständlich nicht abschließend sind. So können die verschiedenen
gezeigten Profilkörper 2 bzw. Ausgestaltungen des Aufbaus am Außenschenkel etc. mit
beliebigen Ausgestaltungen des Befestigungsabschnitts 4 wie auch beliebigen Ausgestaltungen
der Verbindungsstege 5 bzw. deren Anbindung am Außenschenkel 3 oder am Befestigungsabschnitt
4 kombiniert werden. Auch sind selbstverständlich Ausgestaltungen anderer Form hinsichtlich
der am Außenschenkel 3 angeordneten Stege oder Verankerungsstege etc. denkbar. Auch
können die verschiedenen Leisten mit jeweils einer seitlichen Abdecklasche versehen
sein. Alternativ zu dem Haftbelag kann auch eine dreidimensionale Oberflächenstruktur
an den Stegaußenseiten selbst ausgebildet werden. Ferner kann auch anstelle eines
Schaumstoffbands mit Klebeschicht die Klebeschicht unmittelbar auf den Schlaufenabschnitt
bzw. den Befestigungsabschnitt aufgebracht werden.
1. Anschlussprofilleiste, insbesondere Laibungsanschlussprofilleiste, mit einem Profilkörper
mit einem Außenschenkel und einem mit diesem über zwei Verbindungsstege beweglich
verbundenen Bauteilbefestigungsabschnitt zum Befestigen der Leiste an einem Rahmen-
oder Schienenbauteil, insbesondere einem Tür- oder Fensterrahmen oder einer Rolloschiene,
über eine Klebefläche, dadurch gekennzeichnet, dass die aus einem verformbaren Material bestehenden Verbindungsstege (5) derart flexibel
ausgebildet sind und gebogen vom Außenschenkel zum Befestigungsabschnitt verlaufen,
dass sie bei einer horizontalen Verschiebung des Befestigungsabschnitts (4) relativ
zum Außenschenkel (3) in einer abrollartigen Bewegung verformbar sind.
2. Anschlussprofilleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsstege (5) nach außen gebogen sind.
3. Anschlussprofil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsstege (5) unter einem Winkel ≤ 45°, insbesondere ≤ 30° zum Außenschenkel
(3) und zum Befestigungsabschnitt (4) stehen.
4. Anschlussprofilleiste nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsstege (5) eine Dicke ≤ 2 mm, insbesondere ≤ 1 mm, und vorzugsweise
im Bereich zwischen 0,5 - 0,7 mm aufweisen.
5. Anschlussprofilleiste nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsstege (5) Teil einer einstückigen, am Außenschenkel (3) angeordneten
Schlaufe (14) sind, die den oder zumindest einen Teil des Befestigungsabschnitts (4)
bildet.
6. Anschlussprofilleiste nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke des Schlaufenabschnitts (15), der den oder einen Teil des Befestigungsabschnitts
(4) bildet, gleich oder größer als die Dicke der Verbindungsstege (5) ist.
7. Abschlussprofilleiste nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass an der Schlaufe (14) eine einen weiteren Teil des Befestigungsabschnitts (4) bildendes
Versteifungsleiste (26) angeordnet ist.
8. Anschlussprofilleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsabschnitt (4) von einer Schenkelleiste (26) gebildet ist, an der
die Verbindungsstege (5) angeordnet sind.
9. Anschlussprofilleiste nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsstege (5) am Außenschenkel (3) voneinander beabstandet angeordnet
sind, oder insbesondere bei Ausbildung einer Schlaufe (14) in einen Verbindungsabschnitt
(24) übergehen, der am Außenschenkel (3) angeordnet ist.
10. Anschlussprofilleiste nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass unmittelbar auf dem Befestigungsabschnitt (4), insbesondere der Schlaufe (14) oder
dem Schlaufenabschnitt (15) oder der Versteifungs- oder Schenkelleiste (26) die Klebeschicht
(17) aufgebracht ist, oder dass daran ein die Klebeschicht (17) aufweisenden Schaumstoffband
(16) angeordnet ist.