[0001] Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Verschließen eines Personendurchgangs mit
den Merkmalen im Oberbegriff des Hauptanspruchs.
[0002] Aus der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2005 047 393 A1 ist eine Vorrichtung zum Steuern von Betätigungsvorrichtungen für bewegliche Absperrungen
bekannt. Die bewegliche Absperrung kann beispielsweise als Kipp-, Schiebe- oder Schwenktor
gebildet sein. Dabei ist ein leitendes Teil vorgesehen, das an der Absperrung beispielsweise
als Draht oder Stange angeordnet ist. Das leitende Teil ist in einem Halter angeordnet.
Weiterhin ist eine elektrische Bezugsgröße vorgesehen. Diese ist durch den Boden oder
einen Zaunpfahl gebildet. Es wird eine Kapazität zwischen dem leitenden Teil und der
elektrischen Bezugsgröße gemessen. Die Kapazität zwischen dem leitenden Teil und der
elektrischen Bezugsgröße ist im Wesentlichen konstant. Kommt ein Hindernis in das
elektrische Feld, ändert sich die Kapazität. Eine Steuerung erfasst die Änderung der
Kapazität und unterbricht die Bewegung des leitenden Teiles oder ändert die Bewegungsrichtung.
[0003] Aus der deutschen Patentanmeldung
DE 31 11 684 A1 ist eine elektronische Steuerschaltung für den Antriebsmotor eines versenkbaren Autofensters
bekannt. Eingesetzt ist diese vorzugsweise bei einem Fensterhebemotor. Am oberen Rand
der Glasscheibe ist ein elektrischer Leiter als kapazitiver Fühler, z.B. in Form eines
elektrischen Leitstreifens, vorgesehen. Die Leitstreifen sind mit einer isolierenden
Abdeckschicht versehen. Der andere elektronische Leiter ist der obere Fensterrahmen.
Der Antriebsmotor des Autofensters wird stillgesetzt, wenn sich ein Körperteil dem
Fühler annähert.
[0004] Auch die deutsche Patentanmeldung
DE 35 21 004 A1 beschreibt zwei Elektroden, wobei eine im Schiebedach eines Kraftfahrzeuges und die
zweite im Dach angeordnet ist. Weiterhin ist im Dach ein Isolierteil vorgesehen.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine bessere Anlage zum Verschließen eines
Personendurchgangs aufzuzeigen.
[0006] Die Erfindung löst die Aufgabe mit den Merkmalen im Hauptanspruch.
[0007] Es kommt immer wieder zu Kollisionen mit der Schließeinrichtung der motorisch angetriebenen
Anlage zum Verschließen eines Personendurchgangs und Personen. Diese sollen durch
die veränderte Bauweise vermieden werden.
[0008] Die verbesserte Bauweise und die einfache Bedienung stellen einen größeren Komfort
dar.
[0009] Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt
- Fig. 1
- eine Anlage zum Verschließen einen Personendurchgangs mit Träger, Schließeinrichtung
und Isolator in 3-D-Darstellung.
[0010] Fig. 1 zeigt eine Anlage 1 zum Verschließen eines Personendurchgangs 5. Die Anlage
1 weist wenigstens einen Träger 2 und eine Schließeinrichtung 3 auf. Die Schließeinrichtung
3 ist schwenkbar und/oder drehbar am Träger 2 angeordnet. Träger 2 und Schließeinrichtung
3 sind durch wenigstens einen Isolator 4 voneinander getrennt.
[0011] Unter einem Personendurchgang 5 sind sowohl Zutrittskontrollen wie Drehsperren, Drehkreuze
oder Ein- und Ausgangsanlagen, als auch Kundenführungen, die in Form von Durchgangssperren
wie Schwenktüren, Kassensperren oder Notausgängen ausgeführt sind, zu verstehen.
[0012] Die Schließeinrichtung 3 ist in Fig. 1 als Bügel 6 ausgeführt. Es sind aber auch
andere Arten von Schließeinrichtungen 3, wie z.B. Drehkreuze, Drehsperren, sowie andere
an dem Träger 2 angeordnete Bauteile, die zum Verschließen eines Personendurchgangs
5 geeignet wären, denkbar.
[0013] Der Isolator 4 kann, wie in Fig. 1 dargestellt, in Form einer Isolierbuchse 6 gebildet
sein. Es sind aber auch andere Formen denkbar, die in Abhängigkeit der jeweils gewählten
Schließeinrichtung 3 zu bestimmen sind.
[0014] Es ist wenigstens eine Isolierbuche 10 vorzusehen. Bei einem Bügel 6 als Schließeinrichtung
3, wie er in Fig. 1 dargestellt ist, sind zwei Isolierbuchsen 10 jeweils zwischen
dem Bügel 6 und dem Träger 2 angeordnet.
[0015] Jede Isolierbuchse 10 weist eine zylindrische Form auf. Vorzugsweise ist die Isolierbuchse
10 formschlüssig im Inneren des Bügels 6 angeordnet. Eine zusätzliche, vorzugsweise
wechselbare Sicherung, z.B. mittels eines Sicherungselements 7, bietet sich an. Das
Sicherungselement 7 kann in Form einer Schraubenverbindung gebildet sein, die die
Isolierbuchse 10 und die Schließeinrichtung 3 miteinander wechselbar verbindet. Die
Länge der Isolierbuchse 10 bleibt dem Fachmann überlassen.
[0016] Vorzugsweise ist der Isolator 4 aus Kunststoff, Keramik, Holz oder einem anderen
nicht leitenden Material gefertigt.
[0017] Der Träger 2 stellt ein erstes leitendes Bauteil dar. Die Schließeinrichtung 3 ist
als zweites leitendes Bauteil ausgebildet. Zwischen beiden Bauteilen ist ein elektrisches
Feld gebildet.
[0018] Hierfür ist in jedem Träger 2 eine Steuerung 8 angeordnet. Von der Steuerung 8 führen
Leitungen, Schleifringe etc. von einem Hochfrequenzoszillator in die Schließeinrichtung
3. Hierdurch entsteht ein kapazitives Feld um die Schließeinrichtung 3 herum.
[0019] Bewegt sich ein leitender Gegenstand, wie beispielsweise eine Person, in die Nähe
des Feldes, ändert sich das Feld. Durch Änderung der Position der Schließeinrichtung
3 ändert sich ebenfalls das kapazitive Feld.
[0020] Die Veränderung des Feldes wird von der Steuerung 8 erkannt und gemessen, wodurch
sich eine Reihe von Funktionen ableiten lässt:
- 1. Es erfolgt eine Bewegung bzw. ein berührungsloser Start der Anlage 1, mit vorzugsweise
einem Öffnen der Schließeinrichtung 3.
- 2. Die Anlage 1 ist mit einer Sicherheits-Stopp-Funktion ausgestattet, die eine Kollision
der Schließeinrichtung 3 und einer Person durch sofortiges Stoppen der Schließeinrichtung
3 vermeiden kann. Dadurch kann die Verletzungsgefahr, die durch eine motorisch angetriebene
Schließeinrichtung 3, insbesondere bei Kleinkindern verursacht werden kann, vermieden
werden.
- 3. Es können sowohl Gegenstände, als auch Personen in bestimmten Bereichen erkannt
werden. So z.B. vor Displays, bei Tastfunktion und/oder bei der Bereichsüberwachung.
- 4. Es kann eine genaue Auswertung der Daten wie z.B. die Anzahl der Personen pro Stunde/Tag/Jahr
erfolgen.
[0021] Die Anlage 1 weist eine Steuerung 8 auf, die die dokumentierten Daten über das kapazitive
Feld in Anhängigkeit zur Stellung der Schließeinrichtung 3 derart verarbeitet, dass
davon gesprochen werden kann, die Steuerung 8 "lernt". Hierfür speichert die Steuerung
8 einen Korridor an Sollwerten.
[0022] Nähert sich eine Person der Schließeinrichtung 3, verändert sich das kapazitive Feld
erheblich. Der Wert liegt dann nicht mehr innerhalb des Korridors der Sollwerte. Dies
hat zur Folge, dass die Schließeinrichtung 3 sofort stoppt.
[0023] Hierbei bietet es sich an, den Korridor an Sollwerten so groß zu wählen, dass temporäre
Änderungen der Umwelteinflüsse, wie Feuchtigkeit, Temperatur etc., keine Auswirkung
auf die Erkennung der Werte ausüben, dennoch aber die Sicherheitsfunktion, d.h. das
sofortige Stoppen der Schließeinrichtung 3, jederzeit gegeben ist.
[0024] In einer weiterführenden Variante lässt sich diese Technik auch auf bei einem Anfahrschutz
oder einer Stoßleiste von Regalen, Verkaufsgeräten oder ähnlichem, insbesondere für
von Hand bewegliche Transportwagen, wie beispielsweise Einkaufswagen, einsetzen.
[0025] Aber auch bei Einrichtungen, die zum Aufbewahren von Zigarettenschachteln und/oder
Stangen genutzt werden, ließe sich bei den verschließenden Mitteln eine solche Technologie
einsetzen.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 1
- Anlage
- 2
- Träger
- 3
- Schließeinrichtung
- 4
- Isolator
- 5
- Personendurchgang
- 6
- Bügel
- 7
- Sicherungselement
- 8
- Steuerung, Steuerelektronik
- 9
- Leitungen, Schleifringe
- 10
- Isolierbuchse
1. Anlage (1) zum Verschließen eines Personendurchgangs (5), mit wenigstens einem Träger
(2) und einer Schließeinrichtung (3), wobei die Schließeinrichtung (3) schwenkbar
und/oder drehbar am Träger (2) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (2) und die Schließeinrichtung (3) durch wenigstens einen Isolator (4)
voneinander getrennt sind.
2. Anlage (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Isolator (4) aus Kunststoff, Keramik, Holz oder einem anderen nicht leitenden
Material gefertigt ist.
3. Anlage (1) nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Isolator (4) aus einer Isolierbuchse (10) gebildet ist.
4. Anlage (1) nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Isolierbuchse (10) vorgesehen ist.
5. Anlage (1) zum Verschließen eines Personendurchgangs (5), mit wenigstens einem Träger
(2) und einer Schließeinrichtung (3), wobei die Schließeinrichtung (3) schwenkbar
und/oder drehbar am Träger (2) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (2) als erstes leitendes Bauteil und die Schließeinrichtung (3) als zweites
leitendes Bauteil ausgebildet ist und zwischen beiden Bauteilen, Träger (2) und Schließeinrichtung
(3) ein elektrisches Feld gebildet ist.