[0001] Die Erfindung betrifft eine Gurtanordnung zum Tragen eines handgeführten Arbeitsgeräts
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
[0002] Aus der
DE 196 34 670 C2 ist eine Gurtanordnung bekannt, die Schultergurte sowie einen Beckengurt aufweist.
An dem Beckengurt ist eine Tragplatte angeordnet, an der das handgeführte Arbeitsgerät
eingehakt werden kann.
[0003] Im Betrieb wird das Gewicht des Arbeitsgeräts sowohl vom Beckengurt als auch von
den Schultergurten aufgenommen. Die Schultergurte sind üblicherweise gepolstert ausgeführt
und deshalb vergleichsweise formstabil. Bei einer Bewegung des Bedieners, bei der
eine Schulter tiefer zu liegen kommt als die andere, kann der auf dieser Schulter
angeordnete Schultergurt von der Schulter abheben. Dadurch bekommt der Bediener den
Eindruck, dass der Schultergurt von der Schulter rutscht. Dies ist für den Benutzer
unangenehm.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gurtanordnung zum Tragen eines handgeführten
Arbeitsgeräts zu schaffen, die einen verbesserten Tragekomfort aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Gurtanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Der elastische Bereich des Schulterträgers führt zu einer Verkürzung der Länge des
Schulterträgers, wenn sich eine Schulter des Benutzers absenkt. Der Schulterträger
wird dadurch nachgeführt, so dass ein Abheben des Schulterträgers von der Schulter
des Benutzers vermieden ist. Dadurch kann auf einfache Weise ein verbesserter Tragekomfort
der Gurtanordnung erreicht werden. Die Längenbegrenzung stellt gleichzeitig sicher,
dass bei an der Gurtanordnung angeordnetem Arbeitsgerät und aufrechter Haltung des
Benutzers das Gewicht des Arbeitsgeräts über die feste Längenbegrenzung aufgenommen
werden kann, so dass das Arbeitsgerät im normalen Betrieb fest an der Gurtanordnung
gehalten ist. Dadurch ist ein gutes Arbeiten mit einem an der Gurtanordnung angeordneten
Arbeitsgerät ermöglicht.
[0007] Vorteilhaft weisen beide Schulterträger einen elastischen Bereich und eine Längenbegrenzung
für den elastischen Bereich auf. Bei Gurten, bei denen aufgrund der Arbeitsweise eine
unsymmetrische Haltung des Benutzers gegeben sein kann, so dass nur an einem Schulterträger
die Gefahr des Abhebens besteht, kann jedoch auch nur an einem Schulterträger ein
elastischer Bereich und eine Längenbegrenzung vorgesehen sein.
[0008] Vorteilhaft weist mindestens ein Schulterträger einen Schultergurt zur Auflage auf
der Schulter eines Benutzers und ein Verbindungsband zur Verbindung des vorderen Endes
des Schultergurts mit dem Beckengurt auf. Der Schultergurt ist dabei vorteilhaft gepolstert
ausgeführt, während das Verbindungsband als dünnes Band ausgeführt sein kann, um die
Bewegungsfreiheit des Benutzers nicht einzuschränken. Vorteilhaft ist der elastische
Bereich an dem Verbindungsband angeordnet. Die Längenbegrenzung ist zweckmäßig durch
einen Abschnitt des Verbindungsbands gebildet. Das Verbindungsband ist bei den im
Betrieb üblicherweise an dem Verbindungsband wirkenden Kräften in seiner Längsrichtung
nicht merklich dehnbar. Dadurch kann das Verbindungsband als Längenbegrenzung genutzt
werden. Dadurch werden keine zusätzlichen Elemente für die Längenbegrenzung benötigt.
Insbesondere ist der elastische Bereich als elastisches Band ausgebildet. Das elastische
Band ist an einer bestehenden Gurtanordnung nachrüstbar.
[0009] Vorteilhaft ist das elastische Band an mindestens zwei voneinander beabstandeten
Befestigungsstellen mit dem Verbindungsband verbunden. Es ist vorgesehen, dass die
Längenbegrenzung den elastischen Bereich in unbelastetem Zustand des Schulterträgers
zwischen zwei Befestigungsstellen überwölbt. Vorteilhaft sind mindestens drei in gleichem
Abstand zueinander angeordnete Befestigungsstellen vorgesehen. Dadurch kann ein ausreichend
langer elastischer Bereich erreicht werden, und gleichzeitig kann die freie Länge
des jeweils zwischen zwei Befestigungsstellen angeordneten Abschnitts der Längenbegrenzung
vergleichsweise gering gehalten werden, so dass sich durch die über dem elastischen
Bereich aufgewölbten Abschnitte der Längenbegrenzung keine Behinderung des Bedieners
ergibt. Vorteilhaft sind die Längenbegrenzung und der elastische Bereich so ausgelegt,
dass bei maximaler Dehnung des elastischen Bereichs die Längenbegrenzung auf dem elastischen
Bereich aufliegt. Im üblichen Betrieb, wenn beide Schultern des Benutzers etwa auf
gleicher Höhe angeordnet sind und das Gewicht des Arbeitsgeräts auf beide Schulterträger
etwa gleichmäßig verteilt ist, sind die elastischen Bereiche der Schulterträger vorteilhaft
maximal gedehnt. In diesem üblichen Betriebszustand wirken demnach der elastische
Bereich und die Längenbegrenzung wie ein Abschnitt eines bekannten Gurts. Durch das
Aufliegen der Längenbegrenzung auf dem elastischen Bereich ergibt sich ein dünner
Aufbau, so dass eine Behinderung des Benutzers vermieden ist.
[0010] Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass der elastische Bereich durch mindestens
einen elastischen Faden des Schulterträgers gebildet ist. Vorteilhaft wird der elastische
Bereich durch mehrere elastische Fäden des Schulterträgers gebildet. Der elastische
Faden ist dabei vorteilhaft in den Schulterträger eingewebt. Der elastische Bereich,
der durch einen oder mehrere elastische Fäden gebildet wird, ist damit integraler
Bestandteil des Schulterträgers, insbesondere des Verbindungsbands das Schulterträgers.
Die Längenbegrenzung wird zweckmäßig durch mindestens einen Faden des Schulterträgers
gebildet, dessen Elastizitätsmodul größer, vorzugsweise mehrfach größer als das Elastizitätsmodul
des elastischen Fadens ist. Zweckmäßig wird zur Längenbegrenzung ein unelastischer
Faden eingesetzt. Ein unelastischer Faden des Schulterträgers kann dabei ein Faden
sein, aus dem der Schulterträger, insbesondere das Verbindungsband des Schulterträgers,
üblicherweise gefertigt ist. Derartige Fäden besitzen bei den im Betrieb wirkenden
üblichen Kräften keine nennenswerte Längendehnung. Der elastische Bereich und die
Längenbegrenzung können dadurch gebildet werden, dass in ein bekanntes Verbindungsband
zusätzlich elastische Fäden eingewebt werden. Die elastischen Fäden erstrecken sich
dabei insbesondere in Längsrichtung des Schulterträgers bzw. des Verbindungsbands.
[0011] Vorteilhaft ist die Halterung für das Arbeitsgerät im Betrieb unterhalb des Beckengurts
etwa auf der Höhe des Oberschenkels eines Benutzers der Gurtanordnung angeordnet.
Dadurch kann ein ergonomisches Arbeiten erreicht werden. Vorteilhaft umfasst die Halterung
eine Tragplatte mit einer Fixierung für das Arbeitsgerät. Eine Tragplatte mit einer
Fixierung für das Arbeitsgerät ist insbesondere beim Einsatz der Gurtanordnung mit
Freischneidern oder dgl. vorteilhaft. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die
Halterung eine Aufnahme für das Arbeitsgerät umfasst. In diesem Fall ist das Arbeitsgerät
insbesondere ein Hochentaster oder dgl., der im Betrieb von unten durch die Aufnahme
gestützt wird.
[0012] Vorteilhaft ist der Beckengurt offen ausgebildet, wobei das hintere Ende und das
vordere Ende des Beckengurts mit der Halterung für das handgeführte Arbeitsgerät verbunden
sind. Zweckmäßig umfasst die Gurtanordnung einen Seitengurt, dessen vorderes Ende
mit dem vorderen Ende des Beckengurts in Verbindung steht. Dadurch können seitliche
Kräfte von der Gurtanordnung gut aufgenommen werden. Die Gurtanordnung umfasst insbesondere
eine Rückenplatte. Dabei ist vorteilhaft das hintere Ende des Seitengurts an der Rückenplatte
festgelegt. Auch die hinteren Enden der Schultergurte sind vorteilhaft an der Rückenplatte
festgelegt und so über die Rückenplatte mit dem Beckengurt verbunden. Um die Kräfte
gut einleiten zu können, ist ein Lastband vorgesehen, das mit einem Ende mit dem hinteren
Ende des Beckengurts und mit dem anderen Ende mit den Schulterträgern, insbesondere
mit den hinteren Enden der Schultergurte in Verbindung steht.
[0013] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- in schematischer räumlicher Darstellung eine Gurtanordnung zum Tragen eines handgeführten
Arbeitsgeräts von vorne,
- Fig. 2
- die Gurtanordnung aus Fig. 1 von hinten,
- Fig. 3
- die Gurtanordnung aus den Figuren 1 und 2 in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 4
- ein Ausführungsbeispiel der Gurtanordnung in der perspektivischen Darstellung aus
Fig. 3,
- Fig. 5
- eine perspektivische, schematische Darstellung des elastischen Bereichs eines Schulterträgers
mit Längenbegrenzung in unbelastetem Zustand,
- Fig. 6
- eine perspektivische Darstellung des Abschnitts eines Schulterträgers aus Fig. 5 in
belastetem Zustand,
- Fig. 7
- eine Gurtanordnung in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 8
- eine perspektivische, schematische Darstellung des elastischen Bereichs eines Schulterträgers
mit Längenbegrenzung in unbelastetem Zustand,
- Fig. 9
- den Abschnitt des Schulterträgers aus Fig. 8 in schematischer Seitenansicht,
- Fig. 10
- eine Seitenansicht des elastischen Bereichs des Schulterträgers aus den Figuren 8
und 9 in belastetem Zustand.
[0014] In Fig. 1 ist eine Gurtanordnung 1 zum Tragen eines handgeführten Arbeitsgeräts wie
beispielsweise eines Freischneiders oder dgl. gezeigt. Zur Verdeutlichung der Position
der Gurtanordnung 1 im Betrieb ist die Gurtanordnung 1 an einem schematisch skizzierten
Benutzer 50 gezeigt. Die Gurtanordnung 1 besitzt zwei Schulterträger, und zwar einen
linken Schulterträger 3 sowie einen rechten Schulterträger 4. Bezeichnungen wie "links",
"rechts", "vorne" und "hinten" oder dgl. beziehen sich dabei jeweils auf den Benutzer
50. Der linke Schulterträger 3 ist demnach auf der linken Schulter des Benutzers 50
angeordnet und der rechte Schulterträger 4 auf der rechten Schulter des Benutzers
50.
[0015] Der linke Schulterträger 4 besitzt einen Schultergurt 7, der mit seinem hinteren,
also am Rücken des Benutzers 50 angeordneten Ende 13 an einer Rückenplatte 2 festgelegt
ist. Der Schultergurt 7 ist gepolstert ausgebildet und im Betrieb über die Schulter
des Benutzers 50 geführt. An seinem vorderen, im Bereich der Brust des Benutzers 50
angeordneten Ende 14 besitzt der Schultergurt 7 ein Längeneinstellglied 15, an dem
ein vorderes Ende 16 eines Verbindungsbands 9 gehalten ist. Auf der rechten Schulter
des Benutzers 50 ist ein Schultergurt 8 angeordnet, der symmetrisch zum Schultergurt
7 ausgebildet ist und der mit seinem hinteren Ende 13 ebenfalls an der Rückenplatte
2 befestigt ist. Die beiden hinteren Enden 13 sind dabei in einem oberen Bereich 18
der Rückenplatte 2 an der Rückenplatte 2 fixiert. Der Schultergurt 8 ist an seinem
vorderen Ende 14 über ein Längeneinstellglied 15 mit einem vorderen Ende 16 eines
Verbindungsbands 10 verbunden. Ein hinteres Ende 17 des Verbindungsbands 10 ist an
einem Beckengurt 6 festgelegt. Wie Fig. 2 zeigt, ist auch das Verbindungsband 9 um
die Flanke des Benutzers 50 geführt und mit dem Beckengurt 6 verbunden. Beide Verbindungsbänder
9, 10 sind dabei im seitlichen Rückenbereich des Benutzers 50 mit dem Beckengurt 6
verbunden.
[0016] Der Beckengurt 6 ist offen ausgebildet und besitzt ein vorderes Ende 21 sowie ein
hinteres Ende 22. Das Verbindungsband 10 ist im Bereich des hinteren Endes 22 mit
dem Beckengurt 6 verbunden. Auch ein unterer Bereich 19 der Rückenplatte 2 ist am
Beckengurt 6 festgelegt. Das vordere Ende 21 des Beckengurts 6 ist über ein Ausgleichsband
25 mit einem Seitengurt 5 verbunden. Der Seitengurt 5 liegt an einer Flanke des Benutzers
50 an. Im Ausführungsbeispiel liegt der Seitengurt 5 an der linken Flanke des Benutzers
50 an. Der Seitengurt 5 ist zur Rückenplatte 2 geführt und im oberen Bereich 18 an
der Rückenplatte 2 oder an den hinteren Enden 13 der Schultergurte 7 und 8 fixiert.
Dabei ist ein hinteres Ende 38 des Seitengurts 5 im Rückenbereich des Benutzers 50
angeordnet und mit den Schultergurten 7 und 8 bzw. der Rückenplatte 2 verbunden. Auch
der Seitengurt 5 und der Beckengurt 6 sind gepolstert ausgeführt.
[0017] Das Ausgleichsband 25 ist mit einem Ende am vorderen Ende 21 des Beckengurts 6 und
mit seinem anderen Ende an einem vorderen Ende 37 des Seitengurts 5 festgelegt. Das
Ausgleichsband 25 ist dabei durch ein Befestigungsglied 26 durchgeschlauft, das längsverschieblich
an dem Ausgleichsband 25 gehalten ist. An dem Befestigungsglied 26 ist eine Tragplatte
11 gehalten, die eine Tragöse 12 zur Fixierung eines handgeführten Arbeitsgeräts an
der Tragplatte 11 aufweist. Die Tragplatte 11 ist mit dem Ausgleichsband 25 über ein
vorderes Tragband 24 verbunden, das an einer Verstelleinrichtung 28 eines Gegenstücks
27 zum Befestigungsglied 26 gehalten ist. Die Länge des vorderen Tragbands 24 kann
aufgrund der Verstelleinrichtung 28 angepasst werden. Nach hinten ist die Tragplatte
11 über ein hinteres Tragband 23 mit dem hinteren Ende 22 des Beckengurts 6 verbunden.
Zur Längenverstellung des hinteren Tragbands 23 ist das in Fig. 2 gezeigte Verstellglied
32 vorgesehen.
[0018] Zwischen den beiden Schultergurten 7 und 8 erstreckt sich am Rücken des Benutzers
50 ein Halteband 20, das mit jeweils einem Ende an einem Schultergurt 7, 8 festgelegt
ist und das vorteilhaft elastisch ausgebildet ist. Zwischen dem oberen Bereich 18
der Rückenplatte 2 und dem hinteren Ende 22 des Beckengurts 6 erstreckt sich ein Lastband
31.
[0019] Wie Figuren 1 und 3 zeigen, ist an den Verbindungsbändern 9 und 10 benachbart zum
hinteren Ende 17 der Verbindungsbänder 9 und 10 jeweils ein elastischer Bereich 29
vorgesehen. Der elastische Bereich 29 ist als elastisches Band ausgebildet und kann
vorteilhaft ein Gummiband sein. An dem elastischen Bereich 29 ist eine Längenbegrenzung
30 ausgebildet, die durch die Verbindungsbänder 9 und 10 selbst gebildet ist. Der
elastische Bereich 29 erlaubt eine Dehnung der Schulterträger 3 und 4 in Längsrichtung
der Verbindungsbänder 9 und 10, die in Fig. 3 durch den Doppelpfeil 35 angedeutet
ist. In dem in den Figuren 1 und 3 gezeigten unbelasteten Zustand, also wenn kein
Arbeitsgerät an der Gurtanordnung 1 festgelegt ist, sind die elastischen Bereiche
29 nicht gedehnt. Die Längenbegrenzung 30 kommt nicht zum Einsatz.
[0020] In Fig. 2 ist die Gurtanordnung 1 mit einem daran angeordneten Freischneider 33 gezeigt.
Der Freischneider 33 besitzt ein Führungsrohr 34, mit dem der Freischneider 33 mit
geeigneten Befestigungsmitteln an der Tragöse 12 (Fig. 1) der Tragplatte 11 festgelegt
ist. In diesem belasteten Zustand der Gurtanordnung 1 sind die elastischen Bereiche
29 wie Fig. 2 zeigt maximal gedehnt. Diese maximale Dehnung wird durch die Längenbegrenzung
30 bestimmt. Kräfte in den Schulterträgern 3 und 4 werden über die Längenbegrenzung
30, also über die Verbindungsbänder 9 und 10, eingeleitet.
[0021] Senkt der Benutzer 50 aus der in Fig. 2 gezeigten Haltung eine seiner Schultern,
so würde der entsprechende Schulterträger 3, 4 bei herkömmlichen Gurtanordnungen von
der Schulter abheben. Aufgrund des elastischen Bereichs 29 verkürzt sich der Schulterträger
beim Absenken einer Schulter um den entsprechenden Betrag. Der Schulterträger 3, 4
wird nachgeführt. Ein Abheben des Schulterträgers 3, 4 von der Schulter des Benutzers
50 ist dadurch vermieden.
[0022] In Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel für die Tragplatte 11' gezeigt. Hier ist anstatt
der Tragöse 12 ein Haken 36 zur Fixierung eines Arbeitsgeräts wie beispielsweise des
Freischneiders 33 vorgesehen. Im Ausführungsbeispiel sind die Tragbänder 23 und 24
an der Tragplatte 11' bzw. an der Tragplatte 11 festgelegt. Die Tragbänder 23 und
24 können jedoch auch von einem gemeinsamen Tragband gebildet werden, das durch die
Tragplatte 11, 11' durchgeschlauft ist.
[0023] Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Gurtanordnung 1, bei dem an der Gurtanordnung
1 eine Aufnahme 39 für ein Arbeitsgerät wie beispielsweise einen Hochentaster oder
dgl. angeordnet ist. Auch die Aufnahme 39 ist über die Tragbänder 23 und 24 an der
Gurtanordnung 1 befestigt. An der Aufnahme 39 ist im unteren Bereich ein Befestigungsband
40 vorgesehen, das um den Oberschenkel des Benutzers 50 geschlungen werden kann und
die Aufnahme 39 am Oberschenkel des Benutzers 50 fixiert. Wie die Figuren zeigen,
ist sowohl die Tragplatte 11, 11' als auch die Aufnahme 39 unterhalb des Beckengurts
6 auf der Höhe des Oberschenkels des Benutzers 50 angeordnet.
[0024] Die Figuren 5 und 6 zeigen den elastischen Bereich 29 und die Längenbegrenzung 30.
In den Figuren 5 und 6 ist das Verbindungsband 10 dargestellt. Das Verbindungsband
9 ist entsprechend ausgebildet. An dem Verbindungsband 10 ist an insgesamt vier Befestigungsstellen
41, 42, 43, 44 ein elastisches Band 46 fixiert, das den elastischen Bereich 29 bildet.
Das elastische Band 46 kann beispielsweise ein Gummiband oder dgl. sein. Die ungespannte
Länge c des elastischen Bands 46 zwischen den beiden äußeren Befestigungsstellen 41
und 44 ist dabei kleiner als der in Fig. 6 gezeigte Abstand d zwischen den beiden
außen liegenden Befestigungsstellen 41 und 44 am Verbindungsband 10. Das Verbindungsband
10 wird in ungespanntem Zustand dadurch zusammengezogen und überwölbt das elastische
Band 46 bogenförmig zwischen jeweils zwei benachbarten Befestigungsstellen. Alle Befestigungsstellen
41, 42, 43, 44 besitzen in ungespanntem Zustand zueinander den gleichen Abstand a.
[0025] In Fig. 6 ist das Verbindungsband 10 in gespanntem Zustand gezeigt. An dem Verbindungsband
10 wirkt eine Kraft in Längsrichtung, die durch den Pfeil 45 angedeutet ist. Aufgrund
der Kraft ist das elastische Band 46 gespannt. Das elastische Band 46 ist auf eine
Länge gespannt, die dem Abstand d zwischen der Befestigungsstelle 41 und der abgewandt
liegenden Befestigungsstelle 44 entspricht. Der Abschnitt des Verbindungsbands 10,
der die Längenbegrenzung 30 bildet, ist ebenfalls gespannt und liegt auf dem elastischen
Band 46 auf. Bei der in Fig. 6 gezeigten maximalen Dehnung des elastischen Bands 46
besitzen die Befestigungsstellen 41, 42, 43, 44 zueinander einen maximalen Abstand
b, der vorteilhaft für benachbarte Befestigungsstellen jeweils gleich ist.
[0026] Bei weiter steigender Kraft in Längsrichtung des Verbindungsbands 10 kann aufgrund
der Formstabilität des Verbindungsbands 10 in Längsrichtung keine weitere Längenänderung
erfolgen. Das Verbindungsband 10 wirkt ab dieser in Längsrichtung wirkenden Kraft
wie ein herkömmliches Verbindungsband ohne elastischen Bereich. Dies stellt den üblichen
Zustand des Verbindungsbands 10 im Betrieb dar.
[0027] An den Befestigungsstellen 41, 42, 43, 44 können das elastische Band 46 und das Verbindungsband
10 beispielsweise miteinander vernäht sein. Auch andere Befestigungstechniken können
vorteilhaft sein.
[0028] Der elastische Bereich 29 kann auch in das Verbindungsband 10 integriert sein, beispielsweise
dadurch, dass das Verbindungsband 9, 10 elastische und in Längsrichtung im Wesentlichen
unelastische Fäden aufweist, die miteinander in geeigneter Weise verwoben sind, um
bei geringen Kräften eine Dehnung zuzulassen und gleichzeitig die Dehnung auf eine
maximale Dehnung zu begrenzen. Dies ist im Ausführungsbeispiel in den Figuren 7 bis
10 gezeigt. Die in Fig. 7 gezeigte Gurtanordnung 1 besitzt elastische Bereiche 59,
die jeweils einen Abschnitt der Verbindungsbänder 9 und 10 bilden. Der Aufbau der
Gurtanordnung 1 aus Fig. 7 entspricht dem Aufbau der in Fig. 3 gezeigten Gurtanordnung
1. Gleiche Bezugszeichen kennzeichnen gleiche Bauteile. Die elastischen Bereiche 59
sind jeweils im Bereich einer Längenbegrenzung 60 ausgebildet.
[0029] Die Figuren 8 und 9 zeigen den Aufbau der elastischen Bereiche 59. Im Bereich der
elastischen Bereiche 59 sind in die Verbindungsbänder 9 und 10 elastische Fäden 61
eingewebt, die in Längsrichtung der Verbindungsbänder 9 und 10 verlaufen. In Fig.
8 sind lediglich in Längsrichtung der Bänder verlaufende Fäden eingezeichnet. Querfäden,
die die in Längsrichtung verlaufenden Fäden zusammenhalten und vorteilhaft nicht elastisch
sind, sind der Übersichtlichkeit halber nicht gezeigt. Wie die Figuren 8 und 9 zeigen,
sind die elastischen Fäden 61 an zwei Befestigungsstellen 63, die den elastischen
Bereich 59 begrenzen, mit dem jeweiligen Verbindungsband 9, 10 verbunden. Der elastische
Bereich 59 weist außerdem eine Längenbegrenzung 60 auf, die durch im Wesentlichen
unelastische Fäden 62 gebildet ist, die ebenfalls in Längsrichtung der Verbindungsbänder
9, 10 verlaufen. Die unelastischen Fäden 62 sind vorteilhaft Fäden des Verbindungsbands
9, 10. Wie die Figuren 8 und 9 zeigen, verlaufen die elastischen Fäden 61 im Wesentlichen
in Längsrichtung der Verbindungsbänder 9, 10. Die unelastischen Fäden 62 sind wellenförmig
zwischen den beiden Befestigungsstellen 63 angeordnet.
[0030] Wie Fig. 9 zeigt, besitzt der elastische Bereich 59 in unbelastetem Zustand der Verbindungsbänder
9, 10 eine Länge e. In belastetem Zustand vergrößert sich die Länge der Verbindungsbänder
59, 60 im elastischen Bereich 59 auf eine Länge f, die in Fig. 10 gezeigt ist. Auch
die Länge f ist zwischen den beiden Verbindungsstellen 63 gemessen. In belastetem
Zustand liegen die elastischen Fäden 61 und die unelastischen Fäden 62 in der Ebene
der Verbindungsbänder 9, 10. Die Länge f entspricht der Länge der unelastischen Fäden
62 zwischen den Befestigungsstellen 63.
[0031] Es ist vorgesehen, dass mindestens ein elastischer Faden 61 den elastischen Bereich
59 und mindestens ein Faden 62 mit einem größeren Elastizitätsmodul als der elastische
Faden die Längenbegrenzung 60 bilden. Zweckmäßig wird zur Längenbegrenzung ein unelastischer
Faden 62 verwendet. In dem in Fig. 10 gezeigten belasteten Zustand sind die unelastischen
Fäden 62 bzw. die Fäden mit dem größeren Elastizitätsmodul auf Anschlag gezogen.
1. Gurtanordnung zum Tragen eines handgeführten Arbeitsgeräts, mit zwei Schulterträgern
(3, 4) und mit einem Beckengurt (6), wobei jeder Schulterträger (3, 4) mit seinen
beiden Enden (13, 17) mit dem Beckengurt (6) in Verbindung steht, und wobei der Beckengurt
(6) mit einer Halterung für das handgeführte Arbeitsgerät verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Schulterträger (3, 4) einen elastischen Bereich (29, 59) aufweist,
der eine Dehnung des Schulterträgers (3, 4) in Längsrichtung des Schulterträgers (3,
4) zulässt, und dass der Schulterträger (3, 4) eine Längenbegrenzung (30, 60) für
den elastischen Bereich (29, 59) aufweist, die die maximale Dehnung des elastischen
Bereichs (29, 59) begrenzt.
2. Gurtanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass beide Schulterträger (3, 4) einen elastischen Bereich (29, 59) und eine Längenbegrenzung
(30, 60) für den elastischen Bereich (29, 59) aufweisen.
3. Gurtanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Schulterträger (3, 4) einen Schultergurt (7, 8) zur Auflage auf der
Schulter eines Benutzers (50) und ein Verbindungsband (9, 10) zur Verbindung des vorderen
Endes (14) des Schultergurts (7, 8) mit dem Beckengurt (6) aufweist.
4. Gurtanordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der elastische Bereich (29, 59) an dem Verbindungsband (9, 10) angeordnet ist, wobei
die Längenbegrenzung (30, 60) vorzugsweise durch einen Abschnitt des Verbindungsbands
(9, 10) gebildet ist.
5. Gurtanordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der elastische Bereich (29) als elastisches Band (46) vorzugsweise ausgebildet ist
und das elastische Band (46) an mindestens zwei voneinander beabstandeten Befestigungsstellen
(41, 42, 43, 44) mit dem Verbindungsband (9, 10) verbunden ist.
6. Gurtanordnung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Längenbegrenzung (30) den elastischen Bereich (29) in unbelastetem Zustand des
Schulterträgers (3, 4) zwischen zwei Befestigungsstellen (41, 42, 43, 44) überwölbt.
7. Gurtanordnung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens drei in gleichem Abstand (a) zueinander angeordnete Befestigungsstellen
(41, 42, 43, 44) vorgesehen sind.
8. Gurtanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass bei maximaler Dehnung des elastischen Bereichs (29) die Längenbegrenzung (30) auf
dem elastischen Bereich (29) aufliegt.
9. Gurtanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der elastische Bereich (59) durch mindestens einen elastischen Faden (61) des Schulterträgers
(3, 4) gebildet ist, wobei der elastische Faden (61) vorzugsweise in den Schulterträger
(3, 4) eingewebt ist.
10. Gurtanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Längenbegrenzung (60) durch mindestens einen Faden (62) des Schulterträgers (3,
4) gebildet ist, der ein höheres, vorzugsweise mehrfach höheres Elastizitätsmodul
aufweist.
11. Gurtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung für das Arbeitsgerät im Betrieb unterhalb des Beckengurts (6) etwa
auf der Höhe des Oberschenkels eines Benutzers (50) der Gurtanordnung (1) angeordnet
ist und die Halterung vorzugsweise eine Tragplatte (11, 11') mit einer Fixierung für
das Arbeitsgerät oder insbesondere eine Aufnahme (39) für das Arbeitsgerät umfasst.
12. Gurtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass der Beckengurt (6) offen ausgebildet ist, wobei das hintere Ende (22) und das vordere
Ende (21) des Beckengurts (6) mit der Halterung für das handgeführte Arbeitsgerät
verbunden sind und die Gurtanordnung (1) vorzugsweise einen Seitengurt (5) aufweist,
dessen vorderes Ende (37) mit dem vorderen Ende (21) des Beckengurts (6) in Verbindung
steht.
13. Gurtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gurtanordnung (1) eine Rückenplatte (2) aufweist, wobei vorzugsweise das hintere
Ende (38) des Seitengurts (5) und insbesondere die hinteren Enden (13) der Schultergurte
(7, 8) an der Rückenplatte (2) festgelegt sind.
14. Gurtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Lastband (31) vorgesehen ist, das mit einem Ende mit dem hinteren Ende (22) des
Beckengurts (6) und mit dem anderen Ende mit den Schulterträgern (3, 4), insbesondere
mit den hinteren Enden (13) der Schultergurte (7, 8) in Verbindung steht.