(19) |
 |
|
(11) |
EP 2 045 376 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
|
08.04.2009 Patentblatt 2009/15 |
(22) |
Anmeldetag: 18.07.2008 |
|
(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
|
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL
PT RO SE SI SK TR |
|
Benannte Erstreckungsstaaten: |
|
AL BA MK RS |
(30) |
Priorität: |
22.08.2007 DE 102007039738
|
(71) |
Anmelder: Hergeth, Hubert A. |
|
6300 Zug (CH) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Hergeth, Hubert A.
6300 Zug (CH)
|
|
|
|
(57) Zur Erzielung einer besseren Gleichmäßigkeit wird die Fasersäule durch einzelne Rüttelungen
vergleichmäßigt.
[0001] Es sind seit über 40 Jahren zum Beschicken von Karden Beschickungsschächte gebräuchlich.
Auch bei Krempelbeschickungen im Vliesstoffbereich werden Beschickungsschächte eingesetzt.
Im Vliesstoffbereich hat eine geregelte Breitenverteilung nach
DE 3315909 breite Anwendung gefunden. Hierbei wird bei der Bildung der Fasersäule aufgrund von
Meßwerten des gebildeten Vlieses die Luftführung oder die Schachttiefe automatisch
variiert, um eine gleichmäßige Faservorlage in Längs- und Querrichtung für die Krempel
zu erhalten. Es ist auch seit langem bekannt, die Gleichmäßigkeit der ganzen Fasersäule
in Längsrichtung durch Bewegen einer Schachtwand zu verbessern. Die Schachtwand wird
meist drehbar gelagert und als Ganzes über die Breite gesehen um einen Drehpunkt in
und aus dem Schacht gedreht. Der Schacht wird so um etwa 5 cm vergrößert oder verkleinert.
Eine Rüttelbewegung erfolgt etwa alle 2 Sekunden. Es ist eine Vorrichtung bekannt
geworden, bei der durch einen Exzenter die Schachtwand von den Fasern wegbewegt wurde
und durch fix einstellbare Federkräfte wieder auf die Fasern zurückbewegt wurde. Nachteilig
bei den Rüttelungen ist, daß bisher eine Beeinflussung der Breitenverteilung nicht
möglich war. Nachteilig bei der Luftverdichtung ist die Bildung von Faserzöpfen, die
manuell oft entfernt werden müssen, da sie Streifen im Vlies bewirken. Auch führt
die Luftablage der Fasern zu einer bevorzugen Querorientierung der Fasern in der Fasersäule,
die eine schlechtere Auflösung im Einzug der Krempel bewirkt.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Beschickungsschacht zu schaffen, bei dem eine
höhere Gleichmäßigkeit der erzeugten Fasermatte in Längs- und Querrichtung erzielt
wird, ohne die Nachteile der Luftverdichtung in Kauf zu nehmen.
Erfindungsgemäß geschieht dies durch Verwendung einer Vielzahl von Rütteleinrichtungen
über die Arbeitsbreite des Schachtes, wobei die Rüttelung aufgrund von Meßwerten unterschiedlich
über die Breite erfolgen kann. Erfindungsgemäß werden z. B. über die Breite verteilt
mehrere Rütteleinrichtungen angebracht, die individuell betätigt werden. Die Masse
der Fasersäule wird an mehreren Meßpunkten quer zur Transportrichtung gemessen und
an den den Meßpunkten korrespondierenden Stellen die Rüttelung beeinflußt. Die Messung
kann durch mechanische Abtastung des Vlieses, durch traversierende Isotopenmessgeräte
oder durch Messung der Absorption von Licht oder Schall erfolgen. Wird eine zu dichte
Fasersäule gemessen, wird die Rüttelung verringert, z. B. durch Reduzierung des Hubes,
der Rüttelfrequenz oder durch Unterbrechung der Rüttelung. Bei zu geringer gemessener
Fasermasse wird die Rüttelung intensiviert. Die Zuführung der Fasermasse zu dem Schacht
kann auf wie bei Speiseschächten bekannte Weise geschehen, z. B. durch Einblasung
oder mechanische Förderung. Jede der Rüttelwände besteht bevorzugt aus einem flexiblen
Material wie Gummi, das an einer Stelle durch einen Stempel in den Schacht gedrückt
wird. Die Rüttelfläche des individuellen Rüttlers ist sehr viel kleiner als bei bekannten
Rütteleinrichtungen und die Rüttelfrequenz erheblich höher. Hierdurch wird eine erstaunlich
hohe Dichte und Gleichmäßigkeit erreicht, die bei den bekannten langsamen über die
ganze Breite sich erstreckenden Rüttelungen nicht erreicht wurde.
1. Speiseschacht mit mindestens einer Fasereinspeisung an einem Ende, mit der Fasern
in lockerer Form zugeführt werden und in diesem Speiseschacht durch Rüttelung verdichtet
werden, und mit einer Auszugsvorrichtung, durch die diesem Schacht eine Fasermatte
entnommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Rüttelung aufgrund von Meßwerten an mehreren den Meßorten korrespondierenden
Stellen während der Produktion automatisch variiert wird, um eine Solldichte zu erzielen.
2. Speiseschacht nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Messung in Materialflußrichtung gesehen nach der Rüttelung erfolgt.
3. Speiseschacht nach einem der Ansprüche 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß die Rüttelung bei abnehmender Dichte der gebildeten Fasermatte intensiviert wird.
4. Speiseschacht nach einem der Ansprüche 1 - 3 dadurch gekennzeichnet, daß die Intensivierung durch eine Erhöhung der Rüttelfrequenz, durch eine Verlängerung
des Rüttelweges oder durch eine längere Rütteldauer innerhalb einer Produktionsmenge
erfolgt.
5. Speiseschacht nach einem der Ansprüche 1 - 4 dadurch gekennzeichnet, daß die Rüttelungen durch Membranen auf die Fasern übertragen werden und die Membranen
durch Antriebe in Richtung der Fasern und zurück bewegt werden.
6. Speiseschacht nach einem der Ansprüche 1 - 5 dadurch gekennzeichnet, daß mindestens 3 individuelle Rütteleinrichtungen pro Schacht Verwendung finden.
7. Speiseschacht nach einem der Ansprüche 1 - 6 dadurch gekennzeichnet, daß die durchschnittliche Rüttelfrequenz aller Rüttler bei mehr als 2 Hz liegt.
8. Speiseschacht nach einem der Ansprüche 1 - 7 dadurch gekennzeichnet, daß die abgezogene Fasermatte ohne weitere Auflösung einer Krempel zugeführt wird.
9. Speiseschacht nach einem der Ansprüche 1 - 8 dadurch gekennzeichnet, daß die Rüttelung durch eine elastische Membrane auf die Fasern übertragen wird.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information
des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes.
Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei
Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente