(19) |
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(11) |
EP 1 362 000 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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15.04.2009 Patentblatt 2009/16 |
(22) |
Anmeldetag: 20.02.2002 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP2002/001804 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2002/068306 (06.09.2002 Gazette 2002/36) |
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(54) |
SICHERHEITSEINRICHTUNG FÜR BEWEGBARE ELEMENTE, INSBESONDERE AUFZÜGE
SAFETY DEVICE FOR MOVEABLE ELEMENTS, ESPECIALLY ELEVATORS
SYSTEME DE SECURITE POUR ELEMENTS MOBILES, NOTAMMENT POUR ASCENSEURS
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR |
(30) |
Priorität: |
22.02.2001 DE 20103158 U
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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19.11.2003 Patentblatt 2003/47 |
(73) |
Patentinhaber: ThyssenKrupp Aufzugswerke GmbH |
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73765 Neuhausen (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Müller, Wolfgang, T.
78315 Radolfzell (DE)
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(74) |
Vertreter: Karrais, Martin |
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HOEGER, STELLRECHT & PARTNER Patentanwälte
Uhlandstrasse 14 c 70182 Stuttgart 70182 Stuttgart (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
WO-A-98/17575 US-B1- 6 170 614
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US-A- 5 869 794
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sicherheitseinrichtung zur Überwachung eines
bewegbaren Elements, wie sie beispielsweise aus dem Dokument
US 6 170 614 B1 bekannt ist.
[0002] Aus Sicherheitsgründen muss die Geschwindigkeit einer Aufzugskabine überwacht werden,
um im Störungsfall eine Notbremsung einleiten zu können. Dies wird nach dem Stand
der Technik heutzutage noch von einem seilangetriebenen, mechanisch arbeitenden Geschwindigkeitsbegrenzer
durchgeführt, der bei ca. 20% Übergeschwindigkeit über Seile und Gestänge eine Bremsvorrichtung,
wie z.B. eine Fangbremse, auslöst.
[0003] Dieses System stammt jedoch noch aus der Gründerzeit des Aufzugsbaus und ist ungenau,
störanfällig, löst nur mit einer gewissen Verzögerung aus und arbeitet insbesondere
bei Verschmutzung, Alterung sowie schlechter Wartung nur unbefriedigend.
[0004] Aus diesem Grund sind für Aufzugskabinen regelmäßige Fangtests vorgeschrieben, die
jedoch eine unnötige Extrembelastung für den Aufzug darstellen, dessen Sicherheit
langfristig negativ beeinträchtigen oder sogar zu einer Zerstörung wichtiger Komponenten
des Aufzugs, wie z. B. des Getriebes, führen können. Darüber hinaus ist es bei den
im Stand der Technik bekannten mechanischen Geschwindigkeitsbegrenzern nachteilhaft,
dass der Ablauf der Auslösung der Fangvorrichtung in der Regel kaum rekonstruierbar
ist.
[0005] Hier sorgt der aus
US 6 170 614 B1 bekannte elektronische Geschwindigkeitsbegrenzer für Abhilfe. Dort wirkt ein Mikroprocessor
mit an der Aufzuganlage vorhandenen Sensoren, Detektoren und Sicherheitseinrichtungen
zusammen. Von dem Positionsmesssystem erhält der Mikroprozessor genaue Information
hinsichtlich der momentanen Position der Aufzugskabine im Schacht. Anhand dieser fortlaufend
erhaltenen Positionswerte berechnet eine Software die Ist-Geschwindigkeit und vergleicht
diese mit der vorgesehenen Sollgeschwindigkeit, die er anhand der Positionsangabe
aus einer in einem ROM gespeicherten Tabelle ausliest. In der Tabelle sind die Sollgeschwindigkeit
in Abhängigkeit des Weges bzw. der Position gespeichert. Falls die Abweichung der
Ist-Geschwindigkeit von der Soll-Geschwindigkeit einen bestimmten Wert übersteigt,
löst der Mikroprocessor einen Bremsvorgang aus.
[0006] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sicherheitseinrichtung bereitzustellen,
die Sicherheit der durch die Sicherheitseinrichtung überwachten Anlagen erhöht. Darüber
hinaus soll der Betrieb und der Aufbau der Sicherheitseinrichtung komfortabler bzw.
einfacher werden. Insbesondere soll auch eine möglichst kurze Reaktionszeit und präzise
Auslösung der Sicherheitseinrichtung realisiert werden. Durch die erhöhte Sicherheit
der überwachten Anlagen soll auch eine verbesserte Gestaltungsmöglichkeit der Anlagen
realisiert werden.
[0007] Um zukünftige Anforderungen an Aufzugssysteme wie höhere Geschwindigkeiten, verkürzte
Schachtendbereiche, temporäre Schutzräume sowie mehrere Kabinen in einem Schacht erfüllen
zu können, ist es auch erforderlich die Geschwindigkeit in Abhängigkeit von der Distanz
zu einem Ziel zu begrenzen. Dazu zählt z.B. die Distanz zum Schachtende oder die Distanz
zu einer anderen Kabine im gleichen Schacht. Auch diese Aufgaben soll die Sicherheitseinrichtung
übernehmen.
[0008] Diese Aufgaben werden gelöst durch eine Sicherheitseinrichtung mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
[0009] Der erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung zeichnet sich insbesondere dadurch aus,
dass sie eine Distanzermittlungseinheit, eine Geschwindigkeitsermittlungseinheit und
eine intelligente Vergleichseinrichtung enthält, wobei die intelligente Vergleichseinrichtung
einen Speicher zur Speicherung einer maximal zulässigen Geschwindigkeit und mindestens
einer Referenzposition (Distanz zum Ziel des bewegbaren Elementes) mit insbesondere
zugeordneter Zwischengeschwindigkeit umfasst, und wobei die Distanzermittlungseinheit
bei erreichter Referenzposition dies der Vergleichseinrichtung meldet, welche überprüft,
ob für die Referenzposition eine maximal zulässige Zwischengeschwindigkeit vorliegt,
und wenn ja, diese mit der von der Geschwindigkeitsermittlungseinheit zu diesem Zeitpunkt
erfassten tatsächlichen Geschwindigkeit vergleicht und bei einer Überschreitung der
Zwischengeschwindigkeit, die Auslöseeinheit zur Abgabe eines elektronischen Auslösesignals
veranlasst, und wobei die intelligente Vergleichseinrichtung unabhängig von Referenzpositionen
die maximal zulässige Geschwindigkeit kontinuierlich mit der tatsächlichen Geschwindigkeit
vergleicht und bei Überschreitung der maximal zulässigen Geschwindigkeit die Auslöseeinheit
ebenfalls zur Abgabe eines elektronischen Auslösesignals zum Auslösen einer Bremsvorrichtung
veranlasst. Bei mehreren Referenzpositionen werden diese entsprechend der Größe ihres
Abstandes vom Ziel abgearbeitet.
[0010] Durch die distanzabhängige Geschwindigkeitsbegrenzung ist es möglich, nicht nur eine
Begrenzungsgeschwindigkeit zu überwachen, sondern eine Vielzahl von Geschwindigkeiten
und sogar Fahrkurvenverläufe in Abhängigkeit vom Ziel zu überwachen. Dies führt zu
einer sog. Mehrstufigkeit der Sicherheitseinrichtung, was eine Vielzahl von zusätzlichen
Möglichkeiten eröffnet, wie zum Beispiel die Distanzbegrenzung zu einem anderen beweglichen
Objekt im Schacht, eine gezielte Testauslösung bei niedrigen Geschwindigkeiten bzw.
Lasten etc. Auch ist nur noch ein System für alle Funktionen und Geschwindigkeitsbereiche
nötig. Außerdem kann dadurch eine gezieltere Überwachung der Begrenzungsgeschwindigkeit
in der Beschleunigungs- und Bremsphase vorgenommen werden, was den Betrieb und den
Aufbau der gesamten Anlage verbessert und erleichtert, z. B. hinsichtlich geringerer
Anforderungen an zusätzliche Pufferzonen in einem Aufzugsschacht.
[0011] Beispielsweise sehen die Aufzugsrichtlinien in einer Schachtgrube Puffer-Einrichtungen
vor. Diese müssen so ausgelegt sein, dass die Kabine im Störungsfall mit Nenngeschwindigkeit
ungebremst auf diese auffahren kann, ohne Schaden zu nehmen. Je größer die Nenngeschwindigkeit
des Aufzugs, umso höher wird der Puffer und entsprechend tiefer muss die Schachtgrube
sein. Durch die Einführung einer reduzierten Nenngeschwindigkeit im Schachtendbereich
lassen sich die Puffer auf ein Standardmaß verkürzen. Schachtgrube und Schachtkopf
werden entsprechend kleiner, die statischen Anforderungen reduziert.
[0012] Eine zusätzliche reduzierte zweite Begrenzungsgeschwindigkeit setzt jedoch einen
mindestens zweistufig arbeitenden Geschwindigkeitsbegrenzer bzw. Sicherheitseinrichtung
voraus, die automatisch auf die niedrigere Geschwindigkeit umschaltet, wenn die Kabine
in den Schachtendbereich einfährt und eine definierte Distanz zum Schachtende erreicht
hat.
[0013] Hierzu ist es vorteilhaft, auch eine Positionsermittlungseinrichtung und/oder einen
Richtungsanzeiger zur Ermittlung der Position und der Bewegungsrichtung des von der
Sicherheitseinrichtung zu überwachenden bewegten Elements vorzusehen. Eine positionsgesteuerte
Mehrstufigkeit erlaubt es nämlich nicht nur feste Geschwindigkeiten, wie z.B. die
Nenngeschwindigkeit, sondern auch Brems- und Beschleunigungsphasen entsprechend der
vorberechneten Weg-Geschwindigkeitskennlinien zu überwachen und bei Abweichungen eine
Bremsvorrichtung zu betätigen, und zwar vorzugsweise zuerst die Betriebsbremse und
bei negativem Resultat kurze Zeit später eine Notbremse, wie z. B. eine Fangbremse.
Die entsprechenden Referenzdaten vom normalen Weg-Geschwindigkeitsverlauf des zu überwachenden
bewegten Elements, beispielsweise einer Aufzugskabine, können von der Aufzugssteuerung
in den Speicher der Sicherheitseinrichtung kopiert oder separat in diese eingegeben
werden. Darüber hinaus können der Sicherheitseinrichtung auch aktuelle Daten beispielsweise
von einem externen Informationssystem, wie z. B. einem Schachtinformationssystem in
Aufzugsanlagen , zur Verfügung gestellt werden.
[0014] Dazu ist es vorteilhaft, die Sicherheitseinrichtung weiterhin mit einer Datensende-
und/oder Empfangseinheit auszustatten. Damit ist es beispielsweise möglich, mehrere
Kabinen in einem Schacht fahren zu lassen, denen jeweils eine eigene Sicherheitseinrichtung
zugeordnet ist. Die Daten einer jeden Sicherheitseinrichtung werden drahtlos oder
drahtgebunden kontinuierlich mit der Nachbarkabine ausgetauscht. Die Sicherheitseinrichtung
erkennt somit die eigene Position und die der Nachbarkabine. Sie ermittelt daraus
fortlaufend die Distanz zu dieser. Unterschreitet die ermittelte Distanz einen vorgegebenen,
abgespeicherten Referenzwert, so wird zusätzlich die diesem Referenzwert zugeordnete
Geschwindigkeit aktiviert und mit der von der Sicherheitseinrichtung erfassten Ist-Geschwindigkeit
verglichen. Bei Überschreiten der Referenzgeschwindigkeit zum Zeitpunkt der unterschrittenen
Referenzdistanz löst die Sicherheitseinrichtung aus. Durch dieses adaptive Verhalten
wird erreicht, dass sich mehrere Kabinen optimal in einem Schacht bewegen, z.B. auch
aufeinander zufahren können, und die Sicherheitseinrichtung nur dann eingreift, wenn
sicherheitsbedenkliche Fahrzustände eintreten.
[0015] Die Erfindung kann auch dafür eingesetzt werden, die noch vorgeschriebenen Fang-
und Puffertests in einem reduzierten Geschwindigkeitsbereich automatisch und schonend
durchzuführen und das Ergebnis in einem Speicher aufzuzeichnen.
[0016] Des weiteren ist es möglich, bei Aufzügen ohne Grube und Schachttkopf einen temporären
Schutzraum einzurichten, indem die der Sicherheitseinrichtung zugeordnete Aufzugskabine
per Knopfdruck, gesteuert in einer definierten Höhe und mit reduzierter Geschwindigkeit
über dem Schachtende gezielt in den Fang gesetzt wird.
[0017] Für den Aufbau einer mehrstufigen Sicherheitseinrichtung, die unterschiedliche Begrenzungsgeschwindigkeiten
überwachen kann, gibt es mehrere Möglichkeiten und Varianten. Die Mehrstufigkeit der
Sicherheitseinrichtung kann z.B. dadurch erreicht werden, dass die bisherige, seilangetriebene,
einstufige mechanische Auslösung erhalten bleibt und um einen elektronischen Baustein
bzw. eine elektronische Distanz- und Geschwindigkeitsbegrenzereinheit ergänzt bzw.
nachgerüstet wird. Die bekannten, einstufigen mechanischen Geschwindigkeitsbegrenzer
weisen eine fliehkraftgesteuerte mechanische Auslösung auf und sind im Falle einer
Kombination mit einer elektronischen Geschwindigkeitsbegrenzereinheit dafür vorgesehen,
eine absolute Maximalgeschwindigkeit zu überwachen. Das heißt, die mechanische Geschwindigkeitsbegrenzereinheit
eines mehrstufigen kombinierten Distanz- und Geschwindigkeitsbegrenzers ist hauptsächlich
für den Notbetrieb vorgesehen und erhöht damit die Sicherheit des Systems erheblich.
[0018] Die sicherheitsrelevanten Daten des von der Sicherheitseinrichtung überwachten beweglichen
Elementes, wie z.B. des Aufzugs, sowie die Daten im Störungsfall, wie z.B. Auslösegeschwindigkeit,
Auslösezeitpunkt sowie Bremsverzögerung nach Auslösen der Bremsvorrichtung, können
in dem in der Sicherheitseinrichtung vorgesehenen Speicher aufgezeichnet werden und
stehen zur Analyse und Rekonstruktion sämtlicher Vorgänge zur Verfügung.
[0019] Die Daten können auch in einem separaten, gekapselten und verplombten Speicherbaustein
gesichert und in definiertem Zeitabstand, z.B. alle 10 Minuten, wieder überschrieben
werden.
[0020] Zur Ermittlung der Geschwindigkeit des zu überwachenden bewegten Elements weist die
Sicherheitseinrichtung erfindungsgemäß eine Distanz- und Geschwindigkeitsermittlungseinheit
auf. Die Verwirklichung dieser Einheiten kann auf verschiedene Weise erfolgen, z.
B. separat oder kombiniert. Beispielsweise kann ein Impulszähler vorgesehen sein,
der Kodierungen auf einer Kodierscheibe erfasst, welche durch ein Seil, die Treibscheibe
oder ein Reibrad an dem zu überwachenden Element angetrieben wird. Alternativ ist
es auch vorstellbar, Radar- und/oder Lasersensoren zur berührungsfreien Ermittlung
von Distanz und Geschwindigkeit einzusetzen.
[0021] Zur besonders schnellen und verzögerungsfreien Auslösung der Bremsvorrichtung ist
erfindungsgemäß als Teil der Auslöseeinheit des Geschwindigkeitsbegrenzers ein pyrotechnisches
Stellglied vorgesehen, dessen Sprengladung durch ein elektronisches Auslösesignal
der Auslöseeinheit gezündet wird. Vorteilhafterweise kann dieses pyrotechnische Stellglied
z.B. aus einem Zylinder bestehen, in dem ein beweglicher Zug- oder Druckkolben angeordnet
ist, der über ein Gestänge oder eine flexible Verbindung mit der Bremsvorrichtung,
z.B. einer Fangbremse verbunden ist. Durch die Zündung der Sprengladung wird der Zug-
oder Druckkolben in dem Zylinderrohr verschoben und mit dem Gestänge die Bremsvorrichtung
betätigt. Dies führt zu einer besonders schnellen Reaktionszeit der Bremse. Eine weitere
Verbesserung wird durch den Einsatz mehrerer Sprengladungen erreicht, die bei einer
Fehlzündung automatisch nacheinander gezündet werden.
[0022] Die vorliegende Erfindung mit dem elektronisch wirkenden Distanz- und Geschwindigkeitsbegrenzer
unter Verwendung eines pyrotechnischen Stellglieds führt insbesondere zu einer präziseren
und reaktionsschnellen Auslösung sowie Erhöhung der Zuverlässigkeit und Reduzierung
der Wartung. Außerdem können die Geräte standardisiert und vereinheitlicht werden.
Außerdem können damit zusätzliche Aufgaben von dem Geschwindigkeitsbegrenzer übernommen
werden, wie z.B.:
- eine positionsgesteuerte Mehrstufigkeit, d.h. Einsatz mehrerer Auslösegeschwindigkeiten/Kurven
in Abhängigkeit vom Wegabschnitt und der Kabinen-Position im Schacht,
- adaptiver Distanzschutz wenn sich mehrere Kabinen in einem Schacht bewegen,
- situationsabhängige Auslösung parallel und seriell wirkender Fangbremsen,
- Black box zur Aufzeichnung und Sicherung der relevanten Aufzugsdaten vor und nach
dem Einsatz des Geschwindigkeitsbegrenzers mit Fangbremse (Zeit, Geschwindigkeit,
Verzögerungen, Bremsstrecken, etc.).
[0023] Dies wird insbesondere durch folgende Merkmale der elektronischen Sicherheitseinrichtung
realisiert:
- Speicherung von Wegstrecken (1 bis n), definiert durch die Strecke von Position X
zu einem festen oder beweglichen Ziel Y mit darin enthaltenen Referenzpunkten (1 bis
n), die wiederum durch einen Abstand Z zum Ziel definiert sind, und denen jeweils
eine Referenzgeschwindigkeit zugeordnet ist.
- Verdoppelung des Abstandes Z, während sich das bewegliche Ziel Y auf die Kabine zu
bewegt
- Optional drahtlose oder drahtgebundene Verbindungen zu festen schachtinstallierten
Referenzpunkten 1 - n (Kontakte, Magnetschalter, Sensoren usw.)
- Fortlaufende Erfassung der Parameter Zeit, Position, Fahrtziel, Fahrtrichtung, Geschwindigkeit
sowie zurückgelegte Strecke
- Austausch der relevanten Parameterdaten mit den Sicherheitseinrichtungen benachbarter
zu überwachender Elemente wie z.B. Kabinen/Fahrzeugen im selben Schacht (sofern vorhanden)
mit Plausibilitätskontrolle redundanter Daten sowie der fortlaufenden Ermittlung der
Distanz zwischen den benachbarten Kabinen oder Fahrzeugen
- Übernahme der relevanten Ist-Daten vom Schachtinformationssystem
- Übernahme der relevanten Soll-Daten von der Aufzugssteuerung
- Beim Vorliegen eines Fahrziels Y, Auswahl der relevanten Wegstrecke 1 - n und beim
Erreichen des ersten Referenzpunktes Vergleich der zugeordneten Referenzgeschwindigkeit
mit einer aktuellen Ist-Geschwindigkeit und Signalisierung undAuslösung der Bremsvorrichtung
bei einer Überschreitung
- Fortlaufende Speicherung sicherheitsrelevanter Daten.
[0024] Weitere Vorteile, Kennzeichen und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden bei
der nachfolgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
beigefügten Zeichnungen ersichtlich. Die Zeichnungen zeigen dabei in rein schematischer
Weise in
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung;
- Fig. 3
- eine seitliche Schnittansicht einer Bremsvorrichtung mit pyrotechnischem Stellglied;
und in
- Fig. 4
- ein Weg-Geschwindigkeits-Diagramm eines Aufzugs mit verschiedenen Begrenzungsgeschwindigkeiten.
[0025] Figur 1 zeigt eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung
1, die sich aus einer Reihe von Funktionseinheiten zusammensetzt, die mit den nachfolgenden
Baueinheiten realisiert werden. Dazu zählen:
Eine Kodierscheibe 10 mit Impulszähler und Richtungsanzeiger, eine elektronische Steuereinheit
2 ausgestattet mit Mikroprozessor, Speicher, einem virtuellen Baustein, digitaler
Uhr, einer Batterie gepufferten Energieversorgung, Ausgabeeinheiten A mit seriellen
und parallelen Ausgängen, Eingabeeinheiten E mit seriellen und parallelen Eingängen,
sowie einem steckbaren verblombten Zusatzspeicher 13. Dazu kommt ein Stellglied 3,
in diesem Beispiel nach pyrotechnischem Prinzip, zur mechanischen Betätigung der Bremse.
Impulsgeber, elektronische Steuereinheit 2 und Stellglied 3 können auch räumlich getrennt
aufgebaut werden und durch eine drahtgebundene oder drahtlose Verbindung z. B. Funk
miteinander verknüpft sein.
[0026] Ein vereinfachter Ablauf der Begrenzung von nur einer Maximalgeschwindigkeit ist
wie folgt:
Stellt die elektrische Steuereinheit 2 bei einem Vergleich der ermittelten tatsächlichen
Geschwindigkeit mit der im Speicher 13 abgespeicherten Maximalgeschwindigkeit fest,
dass die Maximalgeschwindigkeit überschritten wird, sendet eine Ausgabeeinheit A der
elektronischen Steuereinheit 2 das Auslösesignal der Auslöseeinheit über die Leitung
12 an den Zünder 8 des pyrotechnischen Stellglieds 3, wodurch eine Bremsung der Sicherheitseinrichtung
bzw. der damit verbundenen Aufzugskabine veranlasst wird.
Für die vom Fahrziel abhängige Distanz - und Geschwindigkeitsbegrenzung sind eine
reihe weiterer Funktionen zu betrachten.
Die Funktionseinheiten beinhalten eine Distanz-, eine Geschwindigkeitsermittlungseinheit,
eine intelligente Vergleichseinrichtung und eine Auslöseeinheit.
Geschwindigkeitsermittlungseinheit:
[0027] Die von der Geschwindigkeitsermittlungseinheit benutzten Bausteine umfassen im Beispiel
weiterhin ein Reibrad 9, welches mit Federkraft an eine Führungsschiene 11 gepresst
wird und auf dem eine Kodierscheibe 10 angebracht ist. Mittels eines Impulszählers
und der digitalen Uhr, die in der elektrischen Steuereinheit 2 angeordnet sind, kann
bei einer Drehung der Kodierscheibe 10 die Geschwindigkeit des Geschwindigkeitsbegrenzers
ermittelt werden, der beispielsweise an einer Aufzugskabine angeordnet ist.
Distanzermittlungseinheit:
[0028] Die Distanzermittlungseinheit nutzt im Prinzip dieselben Bausteine wie die Geschwindigkeitsermittlungseinheit
und ist beim gezeigten Ausführungsbeispiel gleichzeitig als Positionsermittlungseinheit
ausgeführt. Sie ermittelt die Position der Kabine im Schacht, die Wegstrecke zum festen
oder beweglichen Ziel und eine gewünschte Distanz zum Ziel. Sie benötigt dafür zusätzlich
genaue Referenzpunkte z. B. am Schachtanfang und Schachtende in Form von Sensoren,
Kontakten, oder Magnetschaltern um das Eintreffen der Kabine am Endzielpunkt an die
Steuereinheit 2 zu signalisieren. Diese Endpunkte P0 können um weitere Zwischenzielpunkte
P1-n ergänzt werden z.B. für die Haltestellen im Schacht.
Die Distanzermittlungseinheit mißt nun zu Betriebsbeginn mit dem Impulszähler in einer
Lernfahrt von P0 nach P0 den Schacht in seiner Gesamtstrecke sowie mit allen vorhandenen
Zwischenstrecken aus und legt diese Referenzstrecken, gekennzeichnet im Speicher ab.
Erreicht die Kabine nach der Lernfahrt oder im späteren Betrieb P0, wird der Impulszähler
wieder auf 0 gesetzt.
[0029] Erhält nun die Kabine im praktischen Betrieb ein Ziel, zum Beispiel um vom untersten
Halt zum Stockwerk 2 zu fahren, geht dieser Ruf an die Aufzugssteuerung und parallel
an die Distanzermittlungseinheit. Diese liest darauf die entsprechende, in der Lernfahrt
gespeicherte Referenzstrecke P0 - Stockwerk 2 aus, und zieht, wenn sich die Kabine
in Bewegung setzt, davon die vom Impulszähler gemessene Wegstrecke ab. Die zurückgelegte
Strecke ergibt die Position der Kabine bezogen auf den Schachtanfang und die Reststrecke
die Wegstrecke bis zum aktuellen Fahrziel. Dadurch kennt die Distanz- bzw. Positionsermitlungseinheit
zu jedem Zeitpunkt die Position der Kabine im Schacht und die verbleibende Wegstrecke
zum Ziel. Tritt eine Richtungsumkehr ein wird das vom Richtungsanzeiger erkannt und
die Wegimpulse werden mit dem der Richtung entsprechenden Vorzeichen versehen. Bewegen
sich 2 Kabinen unabhängig voneinander im Schacht erhält jede Kabine von der Distanz-
bzw. Positions- und Geschwindigkeitsermittlungseinheit der Nachbarkabine Position,
Fahrtrichtung und Geschwindigkeit drahtlos oder drahtgebunden übermittelt und errechnet
daraus fortlaufend die Distanz zum beweglichen Nachbarziel.
Intelligente Vergleichseinrichtung:
[0030] Die intelligente Vergleichseinrichtung hält im Speicher Geschwindigkeitsollwerte
für Distanzen die sie in Abhängigkeit vom vorgegebenen Fahrziel durch einen Softwarebaustein
aus dem Speicher ausliest und mit den angelieferten Istwerten der Distanz- und Geschwindigkeitsermittlungseinheit
vergleicht. Vorgegebene Sollwerte sind z. B. eine Distanz 1-n, zu einem Fahrziel x,
mit einer zugeordneten Referenzgeschwindigkeit y. In einer weiteren Verfeinerung kann
die Gültigkeitsdauer der Referenzgeschwindigkeit wiederum als Punkt oder Strecke definiert
werden.
[0031] Erhält die Vergleichseinheit ein Fahrziel, sieht sie im Speicher nach, ob dazu eine
Distanz mit oder ohne Geschwindigkeit vorliegt. Die Solldistanz wird mit der aktuellen
Distanz zum Ziel verglichen, sind die Distanzen gleich, erfolgt zusätzlich ein Abgleich
des Geschwindigkeitssollwertes mit der aktuellen Istgeschwindigkeit. Bei Überschreitung
der Sollgeschwindigkeit wird ein Auslösesignal erzeugt.
Erhält die Vergleichseinheit ein Fahrziel zu einem mobilen Objekt, das sich in Gegenrichtung
bewegt, verdoppelt sie die abgespeicherte Solldistanz.
Auslöseeinheit sowie Datensende- und -empfangseinheit:
[0032] Die Auslöse- bzw. Datensende- und -empfangseinheit beinhaltet mehrere Eingänge, die
Steuerungsinformationen verarbeiten, und mehrere Ausgänge, die mit den Stellgliedern
der Bremsen verbunden sind. Ein Softwarebaustein ordnet abhängig von der Steuerungsinformation
die Auslöseimpulse der Vergleichseinheit dem richtigen Stellglied in der richtigen
zeitlichen Reihenfolge zu.
Steuerungsinformationen sind z.B. die erfolgte Betätigung des Stellgliedes, die Fahrtrichtung
und die Geschwindigkeit der Kabine.
Erhält ein pyrotechnisches Stellglied 3 einen Zündimpuls über die Leitung 12 und das
Stellglied 3 quittiert dies nicht innerhalb eines Zeitintervalls, wird automatisch
ein zweiter Zündimpuls auf einem weiteren parallelen Ausgang gesendet.
Aufgrund der aktuellen Fahrtrichtung ordnet die Ausgabeeinheit den Auslöseimpuls einer
aufwärts oder abwärts wirkenden Bremse zu.
Bei seriell angeordneten Bremsen zündet die Auslöseeinheit, entsprechend der aktuellen
Geschwindigkeit, z.B. eine oder zwei Bremsen nacheinander.
Stellglied:
[0033] Es sind verschiedene Ausführungen für die Umsetzung eines elektrischen Impulses in
eine mechanische Stellkraft möglich. Das folgende Beispiel zeigt ein pyrotechnisches
Prinzip.
Das pyrotechnische Stellglied 3 besteht aus einem Zylinder 4 und einem in dem Zylinder
verfahrbaren Kolben 5, der über ein Gestänge oder flexible Verbindung 7 mit der nicht
dargestellten Bremsvorrichtung verbunden ist. Wird von der elektrischen Steuereinheit
2 das Auslösesignal an den Zünder 8 übermittelt, wird die in dem Zünder befindliche
Sprengladung gezündet und der Kolben 5 wird in dem Zylinder 4 entsprechend bewegt.
[0034] Ein vorzugsweise am pyrotechnischen Stellglied 3 vorgesehener Sensor erfasst die
Betätigung des pyrotechnischen Stellglieds 3 und meldet diese an die elektronische
Steuereinheit 2 zurück. Die Auslöseeinheit der elektrischen Steuereinheit 2 sendet
so lange Zündsignale in definierten Zeitabständen, bis die Betätigungsbestätigung
von dem pyrotechnischen Stellglied übermittelt worden ist. Die Anzahl der erfolgten
Zündbefehle und die Rückmeldung des Sensors können in einem zusätzlichen Speicher
oder einem Speicherbereich des Speichers 13 gespeichert werden. Darüber hinaus kann
der Zündstatus auch an die Aufzugssteuerung übermittelt werden und der Aufzug gilt
beispielsweise so lange als gestört, bis bei einer Erneuerung der verbrauchten Zündladungen
die Anzahl der erfolgten Zündbefehle auf Null zurückgesetzt werden.
[0035] Die Figur 2 zeigt in einer ähnlichen Darstellung wie die Figur 1 eine weitere Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung 100. Die Sicherheitseinrichtung 100
unterscheidet sich von der Sicherheitseinrichtung 1 der vorangegangenen Ausführungsform
dadurch, dass sie kombiniert mehrstufig, insbesondere kombiniert zweistufig, aufgebaut
ist, wobei eine Stufe der Sicherheitseinrichtung 100 durch eine konventionelle mechanische
Geschwindigkeitsbegrenzereinheit verwirklicht ist. Mehrstufigkeit bedeutet in diesem
Zusammenhang, dass nicht nur eine Maximalgeschwindigkeit überwacht werden kann, sondern
mehrere verschiedene, insbesondere nach der Einsatzsituation abgestufte Geschwindigkeiten
überwacht werden können. Während dies bei dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel,
das in Figur 1 dargestellt ist, in einfacher Weise dadurch realisiert werden kann,
dass in dem Speicher 13 die verschiedenen zu überwachenden Geschwindigkeiten in Abhängigkeit
vom Fahrziel und der Distanz abgespeichert werden und die elektronische Steuereinheit
2 in Abhängigkeit von den ermittelten oder übermittelten Positions- und Bewegungsdaten
die verschiedenen Geschwindigkeiten überwacht, ist bei der Ausführungsform der Figur
2 eine zusätzliche mechanische Geschwindigkeitsbegrenzereinheit vorgesehen, die einen
absoluten Geschwindigkeitsmaximalwert überwacht. Kombiniert mehrstufig bedeutet dann,
dass die Stufen unterschiedlich, also elektronisch oder mechanisch realisiert sind.
[0036] Die mechanische Geschwindigkeitsbegrenzereinheit der Sicherheitseinrichtung 100 umfasst
in bekannter Bauweise eine seilangetriebene Scheibe 125. An diese ist eine weitere
mehreckige Scheibe 124 angebaut. Über dieser ist wiederum eine Wippe 120 montiert.
Der eine Schenkel der Wippe 120 endet in einer Rolle 128, welche mit einer einstellbaren
Feder 121 an die mehreckige Scheibe 124 gedrückt wird. Das andere Ende der Wippe 120
endet in einer Klinke 122. Bei Erhöhung der Drehzahl des Geschwindigkeitsbegrenzers
hebt der aufliegende Schenkel mit der Rolle 128 bei Erreichen der zu überwachenden
maximalen Grenzgeschwindigkeit fliehkraftgesteuert so weit ab, bis der andere Schenkel
in einen schwalbenschwanzartig geformten Nippel 126 auf der Scheibe 124 einrastet
und damit den Geschwindigkeitsbegrenzer 100 blockiert.
[0037] Mittels der unterschiedlich angeordneten Federeingriffsöffnungen 123 kann die Wippe
120 mittels der anliegenden Federspannung auf unterschiedliche Begrenzungsgeschwindigkeiten
eingestellt werden.
[0038] Die Wippe 120 dient ebenfalls zur Betätigung der Bremsvorrichtung über die elektronische
Geschwindigkeitsbegrenzungseinheit der Sicherheitseinrichtung 100, die im wesentlichen
der Ausführungsform der Sicherheitseinrichtung 1 entspricht. Anstelle des pyrotechnischen
Stellglieds 3 bei der Sicherheitseinrichtung 1 gemäß der Ausführungsform der Figur
1 wird das Auslösesignal der elektronischen Steuereinheit 102 der Sicherheitseinrichtung
100 über eine Ausgabeeinheit A und eine entsprechende Kabelverbindung 112 an ein elektronisch
betätigbares Stellglied 127 gesendet, welches bei Betätigung die Wippe 120 betätigt.
[0039] Durch das Vorsehen einer zusätzlichen von der elektronischen Geschwindigkeitsbegrenzungseinheit
unabhängigen mechanischen Geschwindigkeitsbegrenzungseinheit wird die Sicherheit der
Sicherheitseinrichtung 100 erhöht, da beim Ausfall eines Systems das andere zumindest
bei Überschreiten der absoluten Maximalgeschwindigkeit trotzdem auslöst.
[0040] Die Figur 3 zeigt in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht die Integration
eines pyrotechnischen Stellglieds 30 in einer Bremsvorrichtung 40.
[0041] Der Kolben 35 des pyrotechnischen Stellglieds 30 wird über die Zündung der Zündladung
38 mittels eines über die Leitung 42 übermittelten Auslösesignals angetrieben, so
dass über die Umlenkrolle 39 und die Betätigung des Gleitkeiles 41 die Fangbremse
den Bremsvorgang auslöst.
[0042] Diese Ausführungsform ist besonders dann vorteilhaft, wenn eine Sicherheitseinrichtung
1 zentral für mehrere Fangbremsen eingesetzt ist, und z. B. an der Treibscheibe eines
Aufzugs angeordnet wird. In diesem Fall sind nämlich separate Stellglieder 30 mindestens
für jede Fahrtrichtung notwendig. Eine zentral angeordnete Sicherheitseinrichtung
1 kann zentral für Fangvorrichtungen, die aufwärts oder abwärts wirken, eingesetzt
werden, und kann die entsprechenden Fang- bzw. Bremsvorrichtungen situationsabhängig
zünden. Dabei können die Fangvorrichtungen mit integriertem Stellglied 30 gemäß dem
Ausführungsbeispiel der Figur 3 parallel oder in Reihe geschaltet werden. Auf diese
Weise ist es möglich, verschiedene Geschwindigkeits- und Lastfälle besser zu beherrschen
und die Bremsverzögerung sanfter zu gestalten. Sind mehrere Fangvorrichtungen 40 in
Reihe geschaltet, so enthält jede ihr eigenes Stellglied 30. Die Auslöseimpulse gehen
dann zeitgesteuert über vorzugsweise parallele Ausgabeeinheiten A der elektronischen
Steuereinheit 2 an die einzelnen Stellglieder 30, um entsprechend dem Fahrzustand
der Kabine die gewünschte Bremsreaktion zu erzeugen.
[0043] Um die Sicherheit weiter zu erhöhen, können im Störungsfall auch die Fangbremsen
der Nachbarkabinen, beispielsweise über Funk- oder Drahtverbindungen mitgesteuert
werden. Da in der Regel jede Kabine über eine eigene Sicherheitseinrichtung verfügt,
entsteht eine redundante Doppelfunktion. Allerdings ist es dann erforderlich die Daten
der Aufzugssteuerung und die Daten des Schachtinformationssystems zusätzlich auszuwerten.
[0044] Figur 4 zeigt in einem Weg-Geschwindigkeits-Diagramm einen einfachen Anwendungsfall
für eine mehrstufige Sicherheitseinrichtung 1 oder 100 gemäß der vorliegenden Erfindung.
Bewegt sich beispielsweise eine Aufzugkabine auf der Wegstrecke P0 - P0 mit der Geschwindigkeit
MG, so wird von der Sicherheitseinrichtung zum einen die Begrenzungsgeschwindigkeit
BG1 überwacht, deren Überschreiten einen Bremsvorgang einleiten würde. Darüber hinaus
wird eine zweite Begrenzungsgeschwindigkeit BG2 überwacht, und zwar distanzabhängig.
Kurz vor dem Erreichen des Ziels PO muss die Aufzugkabine nämlich auf die Geschwindigkeit
RG abgebremst sein. Stellt somit die Sicherheitseinrichtung an der Position P2 fest,
dass die Aufzugskabine eine höhere Geschwindigkeit (BG2) als die Nenngeschwindigkeit
RG aufweist, wird ebenfalls ein Bremsvorgang eingeleitet. Der Referenzpunkt P2 muss
dabei so gewählt werden, dass bei einer Überschreitung der Begrenzungsgeschwindigkeit
BG2 die ausgelöste Bremsvorrichtung die Kabine noch vor dem Schachtende stoppen kann.
1. Sicherheitseinrichtung (1; 100) zur Überwachung eines bewegbaren Elements, insbesondere
für Aufzüge und vorzugsweise zur Anordnung an einer Aufzugskabine, mit einer Geschwindigkeitsermittlungseinheit
zur Ermittlung der Ist-Geschwindigkeit des bewegbaren Elements, einer Vergleichseinrichtung
zum Abgleichen einer vorgegebenen Soll-Geschwindigkeit mit der ermittelten tatsächlichen
Ist-Geschwindigkeit und einer Auslöseeinheit zum Auslösen einer Bremsvorrichtung bei
Überschreiten der Soll-Geschwindigkeit, und einer Distanzermittlungseinheit zur Ermittlung
der Ist-Distanz des bewegbaren Elements zu einem festen oder beweglichen Ziel (Y)
wobei die Vergleichseinrichtun einen Speicher (13, 113) zur Speicherung einer maximal
zulässigen Geschwindigkeit (BG1) und in Abhängigkeit der vorgebbaren festen oder beweglichen
Ziele jeweils mindestens einer Soll-Distanz (P2) mit zugeordneter Soll-Geschwindigkeit
(BG2) umfasst, wobei die Vergleichseinrichtung in Abhängigkeit des jeweils vorgegebenen
festen oder beweglichen Ziele die gespeicherte Soll-Distanz (P2) mit der von der Distanzermittlungseinheit
gemeldeten Ist- Distanz vergleicht und bei gleicher Distanz die der Soll- Distanz
(P2) zugeordnete Soll- Geschwindigkeit (BG2) mit der von der Geschwindigkeitsermittlungseinheit
zu diesem Zeitpunkt erfassten tatsächlichen Ist - Geschwindigkeit vergleicht und bei
einer Überschreitung der Soll- Geschwindigkeit (BG2), die Auslöseeinheit zur Abgabe
eines elektronischen Auslösesignals veranlasst, und wobei die Vergleichseinrichtung
unabhängig von Soll- Distanzen die maximal zulässige Geschwindigkeit (BG1) kontinuierlich
mit der tatsächlichen Ist- Geschwindigkeit vergleicht und bei Überschreitung der maximal
zulässigen Geschwindigkeit (BG1) die Auslöseeinheit ebenfalls zur Abgabe eines elektronischen
Auslösesignals veranlasst.
2. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Geschwindigkeitsermittlungseinheit einen Impulszähler (12) umfasst, der die Codierungen
auf einer Codierscheibe (10; 110) erfasst, die über ein Reibrad (9) oder ein Seil
mit der zu erfassenden Geschwindigkeit angetrieben wird.
3. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Distanz- und/oder Geschwindigkeitsermittlungseinheit Radar- und/oder Lasersensoren
umfasst.
4. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Sicherheitseinrichtung weiterhin eine Positionsermittlungseinrichtung zur Bestimmung
der Position des vom Geschwindigkeitsbegrenzer zu überwachenden bewegbaren Elements
und/oder einen Richtungsanzeiger zur Ermittlung der Bewegungsrichtung umfasst.
5. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Distanzermittlungseinrichtung, die Positionsermittlungseinrichtung und/oder der
Richtungsanzeiger die von der Geschwindigkeitsermittlungseinheit erzeugten Daten verwenden
und/oder untereinander austauschen.
6. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Speicher (13; 113) Solldistanzen mit jeweils zugeordneter Soll- Geschwindigkeit
in Abhängigkeit vom Fahrziel speichern kann, wobei die Vergleichseinrichtung die Fahrziele
erhält und entsprechend dem Ziel die abhängigen Solldistanzen mit zugeordneter Sollgeschwindigkeit
für den Soll - Istvergleich ausliest und bei zwei aufeinander zufahrenden Fahrzeugen
im selben Schacht die Solldistanz verdoppelt.
7. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Distanzermittlungseinrichtung so ausgebildet ist, dass sie die Position, Richtung
und den Abstand des Fahrzeugs zu einem festen oder beweglichen Ziel erfassen kann,
wobei ferner abhängig vom Ziel im Speicher (13, 113) abgelegte Sicherheitsdistanzen
mit zugehörigen Maximalgeschwindigkeiten aufgerufen werden, deren Überschreiten das
Auslösesignal aktiviert.
8. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Auslöseeinheit weiterhin ein pyrotechnisches Stellglied (3) umfasst, welches durch
das elektronische Auslösesignal gezündet wird.
9. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das pyrotechnisches Stellglied ein Rohr (4) mit eingebautem Zug- oder Druckkolben
(5) und mindestens ein, vorzugsweise mehrere, insbesondere einzeln, elektrisch zündbare
Sprengladungen sowie insbesondere einen die Betätigung meldenden Sensor umfasst.
10. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
das pyrotechnisches Stellglied (3) in einem Gehäuse mit der Geschwindigkeitsermittlungseinheit,
der Distanzermittlungseinheit, der Vergleichseinrichtung, der Positionsermittlungseinheit
und/oder der Auslöseeinheit oder in der zu betätigenden Bremsvorrichtung, insbesondere
in einer Fangbremse für Aufzüge, integriert ist.
11. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Sicherheitseinnchtung (100) mindestens zweistufig aufgebaut ist, und zwar derart,
dass mindestens eine weitere Geschwindigkeitsbegrenzereinheit (125, 124, 120) mit
zumindest unabhängiger Geschwindigkeitsermittlungseinheit und Vergleichseinrichtung
vorgesehen ist.
12. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die weitere Geschwindigkeitsbergrenzereinheit durch einen konventionellen mechanischen,
insbesondere seilgetriebenen Geschwindigkeitsbegrenzer (125, 124, 120) gebildet wird,
der die absolute Maximalgeschwindigkeit überwacht und begrenzt.
13. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Auslöseeinheit eine Wippenschaltung zum Auslösen einer Bremsvorrichtung umfasst,
die zum einen durch die mechanische Geschwindigkeitsbegrenzereinheit und zum anderen
durch ein elektrisch betätigbares Stellglied (127) geschaltet wird.
14. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Sicherheitseinrichtung weiterhin eine Datensende- und/oder -empfangseinheit umfasst,
die mit einem externen Informationssystem, insbesondere einem Schachtinformationssystem
mit vorzugsweise Positionssensoren im Fahrstuhlschacht, oder benachbarten Sicherheitseinrichtungen
Daten, insbesonder Positions- und Bewegungsdaten, austauscht.
15. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
sie als Teil der von der Auslöseeinheit auszulösenden Bremsvorrichtung parallel und/oder
seriell angeordnete Fangbremsen und/oder Sperrfangvorrichtungen für beide Fahrtrichtungen
umfasst.
16. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
sie weiterhin eine Testvorrichtung umfasst, mit deren Aktivierung die Sicherheitseinrichtung
bei einer vorgegebenen Position und/oder Geschwindigkeit des zu überwachenden bewegbaren
Elements die Bremsvorrichtung probeweise auslösen kann.
17. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Auslöseeinheit ferngesteuert aktiviert werden kann, wobei insbesondere eine zweite,
insbesondere um 180° versetzte Wippenschaltung für die Fernauslösung vorgesehen ist.
18. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Sicherheitseinrichtung (14) weiterhin einen, insbesondere gesondert gesicherten,
Sicherheitsspeicher aufweist, in dem alle sicherheitsrelevanten Daten gespeichert
werden, insbesondere sich verändernde Daten intervallartig aktualisiert werden.
19. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Sicherheitseinrichtung eine Notenergieversorgung, insbesondere eine Batterie,
umfasst.
20. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Sicherheitseinrichtung weiterhin eine Betriebsdatenspeichereinheit zur Speicherung
vielfältiger Betriebsdaten umfasst, insbesondere auch der Anzahl der Zündbefehle an
das pyrotechnische Stellglied.
1. A safety device (1; 100) for monitoring a movable element, in particular for lifts
and preferably for arrangement on a lift car, having a speed determination unit for
determining the actual speed of the movable element, a comparator for comparing a
predetermined desired speed with the determined real actual speed and a trigger unit
for triggering a brake device when the desired speed is exceeded, and a distance determination
unit for determining the actual distance of the movable element from a fixed or movable
target (Y), wherein the comparator comprises a memory (13, 113) for storing a maximum
permissible speed (BG1) and, as a function of the predeterminable fixed or movable
targets in each case, at least one desired distance (P2) with associated desired speed
(BG2), wherein the comparator compares, as a function of the fixed or movable target
predetermined in each case, the stored desired distance (P2) with the actual distance
signalled by the distance determination unit and for the same distance compares the
desired speed (BG2) associated with the desired distance (P2) with the real actual
speed detected by the speed determination unit at this point in time and causes the
trigger unit to emit an electronic trigger signal when the desired speed (BG2) is
exceeded, and wherein the comparator continuously compares, independently of desired
distances, the maximum permissible speed (BG1) with the real actual speed and likewise
causes the trigger unit to emit an electronic trigger signal when the maximum permitted
speed (BG1) is exceeded.
2. A safety device according to claim 1, characterised in that the speed determination unit comprises a pulse counter (12) which detects the codes
on a code disc (10; 110) driven, via a friction wheel (9) or a cable, at the speed
to be detected.
3. A safety device according to claim 1, characterised in that the distance and/or speed determination unit comprises radar- and/or laser sensors.
4. A safety device according to any one of the preceding claims, characterised in that the safety device furthermore comprises a position determination device for ascertaining
the position of the movable element to be monitored by the speed limiter and/or a
direction indicator for determining the direction of motion.
5. A safety device according to claim 1 or 4, characterised in that the distance determination device, the position determination device and/or the direction
indicator use and/or exchange with one another the data produced by the speed determination
unit.
6. A safety device according to any one of the preceding claims, characterised in that the memory (13; 113) can store desired distances, with in each case an associated
desired speed, as a function of the destination, wherein the comparator obtains the
destinations and, according to the destination, selects the dependent desired distances
with associated desired speed for the desired-actual comparison and doubles the desired
distance in the event of two vehicles travelling towards one another in the same shaft.
7. A safety device according to claim 6, characterised in that the distance determination device is such that it can detect the position, direction
and distance of the vehicle from a fixed or movable destination, wherein furthermore
safety distances with associated maximum speeds, dependent on the destination and
stored in the memory (13, 113), are retrieved, the exceeding thereof activating the
trigger signal.
8. A safety device according to any one of the preceding claims, characterised in that the trigger unit furthermore comprises a pyrotechnic actuator (3) ignited by the
electronic trigger signal.
9. A safety device according to claim 8, characterised in that the pyrotechnic actuator comprises a pipe (4) with fitted thrust piston or pressure
piston (5) and at least one, preferably a plurality of, in particular individually,
electrically ignitable explosive charges as well as in particular a sensor which indicates
actuation.
10. A safety device according to claim 8 or 9, characterised in that the pyrotechnic actuator (3) is integrated in a housing with the speed determination
unit, the distance determination unit, the comparator, the position determination
unit and/or the trigger unit or in the brake device to be actuated, in particular
in a clasp brake for lifts.
11. A safety device according to any one of the preceding claims, characterised in that the safety device (100) is at least two-stage in design, namely such that at least
one additional speed limiting unit (125, 124, 120) with at least an independent speed
determination unit and comparator is provided.
12. A safety device according to claim 11, characterised in that the additional speed limiting unit is formed by a conventional, mechanical, in particular
cable-driven, speed limiter (125, 124, 120) which monitors and limits the absolute
maximum speed.
13. A safety device according to claim 12, characterised in that the trigger unit comprises a rocker circuit for triggering a brake device, switched
on the one hand by the mechanical speed limiting unit and on the other hand by a electrically
actuatable actuator (127).
14. A safety device according to any one of the preceding claims, characterised in that the safety device comprises furthermore a data transmitting and/or receiving unit
which exchanges data, in particular position and motion data, with an external information
system, in particular a shaft information system preferably having position sensors
in the lift shaft, or adjacent safety devices.
15. A safety device according to any one of the preceding claims, characterised in that as part of the brake device to be triggered by the trigger unit, it comprises clasp
brakes, arranged in parallel and/or in series, and/or dead stop gripping devices for
both directions of travel.
16. A safety device according to any one of the preceding claims, characterised in that it furthermore comprises a test device with whose activation the safety device can
trigger the brake device on a test basis at a predetermined position and/or speed
of the movable element to be monitored.
17. A safety device according to any one of the preceding claims, characterised in that the trigger unit can be acitvated in a remote-controlled manner, wherein in particular
a second rocker circuit, displaced through 180° in particular, is provided for remote
triggering.
18. A safety device according to any one of the preceding claims, characterised in that the safety device (14) furthermore has a safety memory, in particular separately
backed-up, in which all data related to safety is stored, in particular data which
alters is updated at intervals.
19. A safety device according to any one of the preceding claims, characterised in that the safety device comprises an emergency energy supply, in particular a battery.
20. A safety device according to any one of the preceding claims, characterised in that the safety device furthermore comprises an operating data memory unit for storing
diverse operating data, in particular also the number of ignition commands to the
pyrotechnic actuator.
1. Système de sécurité (1; 100) pour surveiller un élément mobile, en particulier pour
des ascenseurs et de préférence pour la disposition sur une cabine d'ascenseur, comportant
une unité de détection de vitesse pour détecter la vitesse réelle de l'élément mobile,
un système de comparaison pour régler une vitesse de consigne prédéterminée par rapport
à la vitesse réelle effectivement détectée et une unité de déclenchement pour déclencher
un dispositif de freinage lors du dépassement de la vitesse de consigne, et une unité
de détection de distance pour détecter la distance réelle de l'élément mobile par
rapport à un but fixe ou mobile (Y), dans lequel le système de comparaison comprend
une mémoire (13, 113) pour mémoriser une vitesse admissible maximale (BG1) et une
vitesse de consigne (BG2) respective associée au moins à une distance de consigne
(P2) en fonction des buts fixes ou mobiles prédéterminés, dans lequel le système de
comparaison compare la distance de consigne mémorisée (P2) à la distance réelle, annoncée
par l'unité de détection de distance en fonction du but fixe ou mobile prédéterminé
respectif, et, pour la même distance, compare la vitesse de consigne (BG2) associée
à la distance de consigne (P2) à la vitesse réelle effectivement détectée à cet instant
par l'unité de détection de vitesse et, lors du dépassement de la vitesse de consigne,
amène l'unité de déclenchement à délivrer un signal de déclenchement électronique,
et dans lequel le système de comparaison compare continûment la vitesse maximale admissible
(BG1) à la vitesse réelle effective indépendamment des distances de consigne et, lors
du dépassement de la vitesse admissible maximale (BG1), amène l'unité de déclenchement
à délivrer un signal de déclenchement électronique.
2. Système de sécurité selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'unité de détection de vitesse comporte un compteur d'impulsion (12), qui détecte
les codes sur un disque de codage (10; 110) qui est entraîné par un galet de friction
(9) ou une corde par la vitesse à détecter.
3. Système de sécurité selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'unité de détection de distance et/ou de vitesse comprend des capteurs radar et/ou
laser.
4. Système de sécurité selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le système de sécurité comporte en outre un système de détection de position pour
déterminer la position de l'élément mobile à surveiller grâce au limiteur de vitesse
et/ou un indicateur de direction pour détecter la direction de déplacement.
5. Système de sécurité selon la revendication 1 ou 4, caractérisé en ce que le système de détection de distance, le système de détection de position et/ou l'indicateur
de direction utilisent les données générées par l'unité de détection de vitesse et/ou
les échangent entre eux.
6. Système de sécurité selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la mémoire (13; 113) peut mémoriser des distances de consigne avec la vitesse de
consigne associée respective en fonction de la destination, dans lequel le système
de comparaison comprend les destinations et lit les distances de consigne dépendantes
avec la vitesse de consigne associée pour la comparaison consigne-réelle conformément
à la destination et double la distance de consigne dans le cas de deux cabines se
déplaçant dans la même cage.
7. Système de sécurité selon la revendication 6, caractérisé en ce que le système de détection de distance est réalisé de sorte qu'il peut détecter la position,
la direction et la distance de la cabine par rapport à un but fixe ou mobile, dans
lequel des distances de sécurité stockées dans la mémoire (13, 113) selon le but avec
des vitesses maximales associées sont en outre appelées, dont le dépassement active
le signal de déclenchement.
8. Système de sécurité selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'unité de déclenchement comporte en outre un actionneur pyrotechnique (3), qui est
allumé par le signal de déclenchement électronique.
9. Système de sécurité selon la revendication 8, caractérisé en ce que l'actionneur pyrotechnique comporte un tube (4) avec un piston de mise en tension
ou de mise en pression inséré (5) et au moins une, de préférence plusieurs, en particulier
différentes charges d'explosif pouvant être allumées électriquement ainsi qu'en particulier
un capteur annonçant l'actionnement.
10. Système de sécurité selon la revendication 8 ou 9, caractérisé en ce que l'actionneur pyrotechnique (3) est intégré dans un boîtier avec l'unité de détection
de vitesse, l'unité de détection de distance, le système de comparaison, l'unité de
détection de position et/ou l'unité de déclenchement ou dans le dispositif de freinage
à actionner, en particulier dans un frein à mâchoire pour ascenseurs.
11. Système de sécurité selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le système de sécurité (100) est réalisé au moins à deux étages, et ainsi de sorte
qu'au moins une autre unité de limitation de vitesse (125, 124, 120) est munie d'au
moins une unité de détection de vitesse indépendante et d'un système de comparaison.
12. Système de sécurité selon la revendication 11, caractérisé en ce que l'autre unité de limitation de vitesse est réalisée sous la forme d'un limiteur de
vitesse (125, 124, 120) mécanique classique en particulier actionné par câble, qui
surveille et limite la vitesse maximale absolue.
13. Système de sécurité selon la revendication 12, caractérisé en ce que l'unité de déclenchement comprend un mécanisme de décalage des balais pour déclencher
un dispositif de freinage, qui est relié d'une part par l'unité de limitation de vitesse
mécanique et d'autre part par an actionneur (127) pouvant être actionné électriquement.
14. Système de sécurité selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le système de sécurité comprend en outre une unité d'émission et/ou de réception
de données, qui échange des données, en particulier des données de position et de
déplacement, avec un système d'information externe, en particulier un système d'information
de colonne comportant de préférence des détecteurs de position dans la cage d'ascenseur,
ou des systèmes de sécurité avoisinant.
15. Système de sécurité selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'il comprend des freins à mâchoire disposés en parallèle et/ou en série et/ou des parachutes
à prise instantanée pour les deux directions de déplacement en tant que partie du
dispositif de freinage pouvant être déclenché par l'unité de déclenchement.
16. Système de sécurité selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'il comprend en outre un dispositif de test, grâce à l'activation duquel le système
de sécurité peut déclencher à l'essai le dispositif de freinage dans le cas d'une
position et/ou d'une vitesse prédéterminée de l'élément mobile à surveiller.
17. Système de sécurité selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'unité de déclenchement peut être activé à distance, dans lequel en particulier
un second mécanisme de décalage des balais décalé en particulier de 180° est prévu
pour le déclenchement à distance.
18. Système de sécurité selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le système de sécurité (14) présente en outre une mémoire de sécurité en particulier
assurée distinctement, dans laquelle sont mémorisées toutes les données relatives
à la sécurité et, en particulier les données se modifiant par intermittence sont actualisées.
19. Système de sécurité selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le système de sécurité comprend une alimentation en énergie de secours, en particulier
une batterie.
20. Système de sécurité selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le système de sécurité comprend en outre une unité de mémoire de données de fonctionnement
pour la mémorisation des différentes données de fonctionnement, en particulier le
nombre d'ordres d'allumage de l'actionneur pyrotechnique.
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