[0001] Die Erfindung betrifft eine Druckeinheit mit mindestens zwei relativ zueinander in
einer horizontalen Richtung abstandsveränderbaren Seitengestellteilen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Aus der
WO 2005/037553 A1 ist eine als Druckturm ausgebildete Druckeinheit mit vier übereinander angeordneten
Doppeldruckwerken bzw. Brückendruckwerken bekannt, die zwei relativ zueinander bewegliche
Gestellteile mit jeweils zwei gegenüberliegenden Seitengestellplatten umfasst, wobei
jeder Seitengestellplatte drei Zentrier- bzw. Verriegelungsvorrichtungen zugeordnet
sind, die als Haken ausgebildet sein können.
[0003] Aus der
WO 2005/037552 A1 ist eine weitere, als Druckturm ausgebildete Druckeinheit mit vier übereinander angeordneten
Doppeldruckwerken bzw. Brückendruckwerken bekannt, wobei ein relativ zu einem ortsfesten
Gestellteil bewegliches Gestellteil auf Rollen gelagert ist. Die Rollen sind in eine
versenkte Stellung einfahrbar, um das Gewicht des beweglichen Gestellteils auf einem
ortsfesten Träger abzustützen.
[0004] Aus der
EP 07 49 369 B1 ist eine weitere, als Druckturm ausgebildete Druckeinheit mit vier übereinander angeordneten
Doppeldruckwerken bzw. Brückendruckwerken bekannt, mit einem ortsfesten Gestellteil
und einem auf Rollen gelagerten beweglichen Gestellteil, wobei die Gestellteile im
Betriebszustand verriegelbar sind.
[0005] Aus der
EP 1 767 359 A2 ist eine weitere, als Druckturm ausgebildete Druckeinheit mit vier übereinander angeordneten
Doppeldruckwerken bekannt, wobei zwei relativ zueinander bewegliche Gestellteile vorgesehen
sind. Die Druckwerkszylinder der Doppeldruckwerke sind radial verstellbar in Linearlagern
gelagert, die hydraulisch betätigbar sind.
[0006] Die
EP 1 769 912 A1 offenbart Drucktürme, die jeweils aus 4 aufeinander gestellten Maschinenrahmen zusammengesetzt
sind.
[0007] Die
DE 601 18 827 T2 offenbart eine Druckeinheit mit trennbaren Seitenteilen. Die Seitenteile sind auf
mit einem Antreibungsmaterial versehenen Schuhen gelagert.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Druckeinheit mit mindestens zwei relativ
zueinander in einer horizontalen Richtung abstandsveränderbaren Seitengestellteilen
zu schaffen.
[0009] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0010] Mit der Erfindung wird insbesondere eine problemlose, einfache und kostensparende
Transportfähigkeit der Seitengestelle gewährleistet. Bei im Wesentlichen gleichen
Seitengestellhälften mit vorzugsweise gleichen Abmessungen ergeben sich in konstruktionstechnischer
und handhabungstechnischer Hinsicht Vorteile.
[0011] Außerdem ist auch eine einfache gießtechnische Herstellung möglich. Durch Verwendung
einer Gleitschicht als Lagerung ist dieses Seitengestell auch leicht herstellbar und
einfach zu transportieren, da die Gleitfläche schmutzunempfindlich ist.
[0012] Die in bevorzugter Weiterbildung der Erfindung vorgesehene, insbesondere mittig oder
z. B. im Lastenschwerpunkt oder annähernd im Lastenschwerpunkt und im Untergestell
der Druckeinheit angeordnete Zylinder-Kolben-Anordnung unterstützt hierbei eine exakte
Positionierung des beweglichen Seitengestellteils während des Betriebes.
[0013] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im Folgenden näher beschrieben.
[0014] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematisierte Seitenansicht einer Druckeinheit mit einem ortsfesten Seitengestellteil
und einem abstandsvariablen Seitengestellteil;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht des Gestells der Druckeinheit nach Fig. 1, wobei das
dem Betrachter zugewandte Seitengestell nicht dargestellt ist;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht des Gestells nach Fig. 2, welche zusätzlich die horizontale Teilung
des Gestells zeigt;
- Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung einer Schließvorrichtung zum Verriegeln der Seitengestellteile
der Druckeinheit nach Fig. 1 bis 3, sowie eines Anschlags für die Seitengestellteile
in ihrer Funktionsstellung;
- Fig. 5
- eine weitere perspektivische Darstellung der Schließvorrichtung nach Fig. 4, sowie
einer Zentriervorrichtung für die beiden Seitengestellteile in der Funktionsstellung;
- Fig. 6
- eine Seitenansicht der Schließvorrichtung nach Fig. 4 bzw. 5 mit in Funktionsstellung
befindlichen Seitengestellteilen;
- Fig. 7
- eine perspektivische Ansicht des Basis des Gestells der Druckeinheit nach Fig. 1 bis
3 sowie diverser, an der Basis angeordneter Komponenten Druckeinheit;
- Fig. 8
- eine vergrößerte Darstellung gemäß Fig. 7, die insbesondere auch die Zylinder-Kolben-Anordnung
zum Bewegen des verschiebbaren Seitengestellteils zeigt;
- Fig. 9
- eine Detailansicht der Basis gemäß Fig. 7 aus anderer Richtung, die insbesondere eine
Teilansicht der Führung des beweglichen Seitengestellteils mittels Laufschuhen zeigt;
- Fig. 10
- eine Seitenansicht der Anordnung nach Fig. 9;
- Fig. 11
- eine perspektivische Ansicht eines Laufschuhs von unten bei einer Führung nach Fig.
9 oder 10;
- Fig. 12
- eine perspektivische Ansicht eines Laufschuh-Trägers bei einer Führung nach Fig. 9
oder 10;
- Fig. 13
- eine Schnittansicht durch den Laufschuh-Träger nach Fig. 12;
- Fig. 14
- eine weitere Ansicht des Laufschuh-Trägers nach Fig. 13;
- Fig. 15
- eine perspektivische Teilansicht einer alternativen Ausgestaltung einer Führung des
beweglichen Seitengestellteils mittels Gleitschuhanordnungen;
- Fig. 16
- eine Seitenansicht der Darstellung nach Fig. 15;
- Fig. 17
- eine Draufsicht der Darstellung ähnlich Fig. 15, jedoch ohne Gleitschuh-Träger;
- Fig. 18
- eine perspektivische Ansicht eines Gleitschuhs einer Gleitschuhanordnung nach Fig.
15;
- Fig. 19
- eine Ansicht des Gleitschuhs nach Fig. 18 von oben;
- Fig. 20
- eine Seitenansicht des Gleitschuhs nach Fig. 19;
- Fig. 21
- eine weitere Seitenansicht des Gleitschuhs nach Fig. 19;
- Fig. 22
- eine perspektivische Ansicht des Gleitschuhs nach Fig. 19 von schräg unten.
[0015] Fig. 1 zeigt in stark vereinfachter Form schematisch eine Druckeinheit 01 bzw. Druckmaschine
01, insbesondere eine Rollenrotationsdruckmaschine 01 in Form eines Druckturms 01,
vorzugsweise eine mehrere unterschiedliche Druckfarben verdruckende Druckmaschine
01, mit z. B. vier in einem Gestell 02 vertikal übereinander angeordneten Druckwerken
04, nämlich Doppeldruckwerken 03, wobei ein Bedruckstoff 05, z. B. eine Materialbahn
05, insbesondere eine Papierbahn 05, in vertikaler Richtung die Doppeldruckwerke 03
nacheinander passiert. Jedes dieser Doppeldruckwerke 03 ist aus zwei Druckwerken 04
gebildet.
[0016] In dem gezeigten Beispiel ist in jedem Doppeldruckwerk 03 beidseitig der Papierbahn
05 für den Schön- und Widerdruck jeweils ein Druckwerk 04 mit einem ersten Zylinder
06 bzw. Druckwerkszylinder 06, insbesondere einem Druckfarbe übertragenden, mit mindestens
einem Gummituch bestückten Übertragungszylinder 06 bzw. Gummizylinder 06 und einem
zweiten Zylinder 07 bzw. Druckwerkszylinder 07, insbesondere einem auf dem Gummizylinder
06 abrollenden, eine oder mehrere Druckplatten tragenden Formzylinder 07 bzw. Plattenzylinder
07 angeordnet. Die beiden Gummizylinder 06 und die beiden Plattenzylinder 07 zweier
gegenüberliegender Druckwerke 04 eines Doppeldruckwerks 03 sind so angeordnet, dass
ihre Rotationsachsen in einer Ebene liegen, die gegenüber der Papierbahn 05 um vorzugsweise
75° bis 88° geneigt ist.
[0017] Jedem zumindest aus einem Gummizylinder 06 und einem Plattenzylinder 07 bestehenden
Druckwerk 04 ist ein Farbwerk 08 zugeordnet, beispielsweise ein Walzenfarbwerk 08
oder ein Kurzfarbwerk 08. Weiterhin ist jedem Druckwerk 04 ein Feuchtwerk 09, beispielsweise
ein Sprühfeuchtwerk 09 zugeordnet. Falls in nicht näher dargestellter Weise im "Trockenoffset"
bzw. "wasserlosen Offsetdruck" gearbeitet wird, ist kein Feuchtmittel und somit auch
kein Feuchtwerk 09 vorgesehen und das Farbwerk 08 kann beispielsweise als Pumpenfarbwerk
08 ausgebildet sein.
[0018] Jedes Druckwerk 04 der Druckmaschine 01 weist mindestens einen vorzugsweise lagegeregelten,
hier nicht näher dargestellten Antriebsmotor auf. Der Plattenzylinder 07 und der Gummizylinder
06 können antriebsmäßig miteinander verbunden sein, insbesondere mittels Zahnrädern.
In alternativer Weise kann jeder Gummizylinder 06 und jeder Plattenzylinder 07 mit
einem eigenen, hier nicht näher dargestellten Antriebsmotor versehen sein, wobei bei
einem solchen Antriebskonzept ein Plattenwechsel an einem Plattenzylinder 07 unabhängig
von einem Plattenwechsel an einem anderen Plattenzylinder 07 durchgeführt werden kann.
[0019] Die Druckwerke 04 bzw. deren Plattenzylinder 07 können zur Aufnahme mehrerer Druckplatten
in axialer Richtung ausgebildet sein, insbesondere von 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8 Druckplatten
in axialer Richtung, sowie zur Aufnahme von einer oder ggf. auch zur Aufnahme von
mehreren Druckplatten in Umfangsrichtung, insbesondere von zwei Druckplatten in Umfangsrichtung.
[0020] In der Darstellung gemäß Fig. 1 sind die beidseitig der Papierbahn 05 in jeweils
einem Doppeldruckwerk 03 angeordneten Gummizylinder 06 in einer so genannten Gummi-Gummi-Anordnung
gegeneinander angestellt, so dass die gegeneinander angestellten Gummizylinder 06
wechselseitig als ein Gegendruckzylinder fungieren. Alternativ können in nicht näher
dargestellter Weise Druckwerke 04 zu einer Satellitendruckeinheit zusammengefasst
werden, wobei beispielsweise jeweils vier Druckwerke 04 um einen gemeinsamen, von
den übrigen Zylindern 06; 07 separaten Gegendruckzylinder angeordnet sind, wobei die
Papierbahn 05 jeweils zwischen mindestens einem an den Gegendruckzylinder angestellten
Übertragungszylinder 06 und dem Gegendruckzylinder geführt ist.
[0021] Wie in Fig. 1 angedeutet umfasst der Druckturm 01 mehrere, insbesondere zwei trennbare
und zueinander in horizontaler Richtung abstandsveränderbare Seitengestellmodule 11;
12 bzw. Seitengestellteile 11; 12, insbesondere ein maschinenfestes bzw. ortsfestes
Seitengestellteil 11 und ein demgegenüber verschiebbares Seitengestellteil 12, wobei
das verschiebbare Seitengestellteil 12 entlang einer unteren ortsfesten Basis 13 verschiebbar
ist. In alternativer Weise können auch beide Seitengestellteile 11; 12 verschieblich
angeordnet sein. An jedem Seitengestellteil 11; 12 ist jeweils ein Druckwerk 04 eines
Doppeldruckwerks 03 samt zugehörigen Komponenten wie insbesondere Farbwerk 08 und
ggf. Feuchtwerk 09 sowie hier nicht dargestellte, ggf. automatisch oder halbautomatisch
arbeitende Plattenwechselvorrichtungen bzw. Plattenmagazine angeordnet. Aufgrund der
Teilbarkeit des Gestells 02 lässt sich das Gestell 02 öffnen und entsprechende Druckwerkskomponenten
sind somit zu Rüst-, Wartungs- und ggf. Reparaturzwecken optimal zugänglich.
[0022] Die Druckwerkszylinder 06; 07, d. h. der Übertragungszylinder 06 bzw. Gummizylinder
06 und der Formzylinder 07 bzw. Plattenzylinder 07, sind jeweils in einer Lagereinheit
14 bzw. einem Linearlager 14 gelagert, wobei vorzugsweise jeweils beide Enden eines
jeden Druckwerkszylinders 06; 07 in einem Linearlager 14 gelagert sind. Ein solches
Linearlager 14 lagert einen Druckwerkszylinder 06; 07 zur Rotation und gestattet gleichzeitig
eine Translation, also einen linearen Stellweg des Druckwerkszylinders 06; 07, beispielsweise,
um den Plattenzylinder 07 vom Gummizylinder 06 z. B. zum Zwecke eines Plattenwechsels
abzustellen. Die Linearlager 14 sind mittels Aktoren 16 in Form von Hydraulikkolben
16 bewegbar, die eine gemeinsame, hier nicht näher dargestellte Versorgung aufweisen.
Zum Aufbau und der Funktionsweise der an sich bekannten Linearlager 14 wird beispielsweise
auf die eingangs genannte
EP 17 67 359 A2 verwiesen.
[0023] Wie insbesondere in Fig. 2 erkennbar, bei der die dem Betrachter zugewandten Seitengestelle
zum Zwecke der Übersichtlichkeit nicht dargestellt sind, umfasst das Gestell 02 das
ortsfeste Seitengestellteil 11, dessen sich gegenüberliegende Seitengestelle an der
Basis 13 fixiert sind, sowie das verschiebbar gelagerte Seitengestellteil 12, dessen
sich gegenüberliegende Seitengestellteile an der Basis 13 verschieblich gelagert sind
und die miteinander mittels einer unteren, basisnah angeordneten Traverse 19 zur gemeinsamen
Bewegung starr verbunden sind.
[0024] Wie in Fig. 3 dargestellt, ist zumindest eines der Seitengestellteile 11; 12, vorzugsweise
alle bzw. beide Seitengestellteile 11; 12, in seiner Höhe teilbar ausgebildet, und
zwar insbesondere entlang einer zumindest im Wesentlichen horizontalen Ebene. Grundsätzlich
ist, insbesondere in Abhängigkeit von der Höhe des jeweiligen Druckturms 01, eine
Teilung in mehrere Teile möglich, im Falle der vorliegenden Ausführungsform ist jedoch
eine Teilung in zwei Teile 11a; 11b bzw. 12a; 12b bzw. in zwei Seitengestellhälften
11a; 11b bzw. 12a; 12b vorgesehen, was in der Regel ausreichend sein dürfte, um die
hierdurch insbesondere bezweckte besonders problemlose, einfache und Kosten sparende
Transportfähigkeit der Seitengestellhälften 11a; 11b; 12a; 12b zu gewährleisten. Die
Seitengestellhälften 11a; 11 b bzw. 12a; 12b sind insbesondere nach Ihrem Transport
zur Montage zu Seitengestellteilen 11 bzw. 12 miteinander fest verbindbar, beispielsweise
über Schraubbolzen verschraubbar.
[0025] Wie aus Fig. 3 deutlich wird, erfolgt eine zumindest im Wesentlichen mittige Teilung
der Seitengestellteile 11; 12, so dass sich zumindest im Wesentlichen gleiche Seitengestellhälften
11a; 11b; 12a; 12b von zumindest im Wesentlichen gleichen Abmessungen ergeben, was
in konstruktionstechnischer und handhabungstechnischer Hinsicht von Vorteil ist.
[0026] Die einzelnen Seitengestellhälften 11 a; 11b; 12a; 12b sind jeweils zumindest im
Wesentlichen kastenförmig ausgebildet, mit ihrer offenen Seite jeweils z. B. nach
außen weisend. Die Seitengestellhälften 11 a; 11b; 12a; 12b weisen des Weiteren diverse
Öffnungen 21 zur Aufnahme von Lagereinrichtungen der Druckwerkszylinder 06; 07 und
peripheren Einrichtungen wie Farbwerk 08 bzw. Farbwerkswalzen, Feuchtwerk 09 bzw.
Feuchtwerkswalzen usw. der einzelnen Druckwerke 04 auf. Sie sind so ausgebildet, dass
sie je nach Bedarf des Kunden für unterschiedliche Formate d. h. das Formzylinder
07 und Übertragungszylinder 06 mit unterschiedlichen Durchmessern einsetzbar sind.
[0027] Zum horizontalen Verfahren bzw. Verschieben des abstandsvariablen Seitengestellteils
12 ist eine vorzugsweise hydraulisch arbeitende Zylinder-Kolben-Anordnung 22 vorgesehen
mit einem Zylinder 23, der an einem seiner Enden an der Basis 13 befestigt ist und
mit einer Kolbenstange 24, die mit einem ihrer Enden mit dem bewegbaren Seitengestellteil
12 verbunden ist, vgl. auch Fig. 2, 3, 7, 8 und 15 bis 17. Die Zylinder-Kolben-Anordnung
22 ist, wie dargestellt, vorzugsweise an der Unterseite des bewegbaren Seitengestellteils
12 angeordnet. Im Einzelnen ist die Zylinder-Kolben-Anordnung 22 zumindest im Wesentlichen,
vorzugsweise exakt mittig oder z. B. im Lastenschwerpunkt zwischen den sich gegenüberliegenden
Seitengestellteilen 11; 12 angeordnet und die Kolbenstange 24 ist mit einem sich vertikal
erstreckenden Bolzen 26 verbunden, der seinerseits mit der Traverse 19 des Seitengestellteils
12 verbunden ist.
[0028] Die Zylinder-Kolben-Anordnung 22 ist mit einem ersten Ende, nämlich mit dem in der
Darstellung nach z. B. Fig. 8 rechten Ende, über eine Lagereinrichtung 27, nämlich
ein Schwenklager 27 mit vertikal ausgerichteter Schwenkachse an der Basis 13 gelagert
und mit einem zweiten Ende, nämlich mit dem in der Darstellung nach Fig. 8 linken
Ende, über eine weitere Lagereinrichtung 28, nämlich ein Schwenklager 28 ebenfalls
mit vertikal ausgerichteter Schwenkachse am bewegbaren Seitengestellteil 12, d. h.
im Falle der hier in Rede stehenden Ausführungsform an der Traverse 19, insbesondere
an dem an der Traverse 19 befestigten Bolzen 26 gelagert.
[0029] Wie in Fig. 2 schematisch angedeutet ist für die Zylinder-Kolben-Anordnung 22 und
mindestens ein weiteres Hydraulikelement, insbesondere Hydraulikaggregat der Druckeinheit
01 eine gemeinsame Hydraulikversorgung 29 vorgesehen. Insbesondere kann die gemeinsame
Hydraulikversorgung 29 auch die Aktoren 16 bzw. Hydraulikkolben 16 der Lagereinheiten
14 bzw. Linearlager 14 versorgen (s. Fig. 1) und/oder die im Folgenden beschriebenen
hydraulisch betätigbaren Schließvorrichtungen 31 bzw. Schwenkspanner 31 (vgl. auch
Fig. 2) zum Sichern der geschlossenen Funktionsposition der Seitengestellteile 11;
12. Schließlich kann die gemeinsame Hydraulikversorgung 29 noch mindestens eine weitere,
nicht näher dargestellte Druckerzeugungseinrichtung der Druckeinheit 01 versorgen.
[0030] Zum gegenseitigen Fixieren der Seitengestellteile 11; 12 in ihrer Funktionsstellung,
d. h. in derjenigen Stellung, in der sich die Druckeinheit 01 in ihrem Produktionsbetrieb
befindet, ist mindestens eine Schließvorrichtung 31 vorgesehen, vorzugsweise mindestens
eine Schließvorrichtung 31 für jede Seite des Gestells 02, d. h. für jede Seitengestellpaarung
11, 12. Besonders bevorzugt ist es, wenn an jeder Seite mindestens zwei Schließvorrichtungen
31 vorgesehen sind, insbesondere an jeder Seite drei Schließvorrichtungen 31, wie
in Fig. 2 dargestellt, oder, bei einem anderen zu druckenden Format, vier Schließvorrichtungen
31 pro Seite. Hierbei ist jeder Seitengestellhälfte 11a; 11b; 12a; 12b jeweils mindestens
eine Schließvorrichtung 31 zugeordnet. Im Falle der dargestellten bevorzugten Ausführungsform
ist die Anordnung so, dass den unteren Seitengestellhälften 11b; 12b an jeder Seite
der Druckeinheit 01 jeweils zwei Schließvorrichtungen 31 und den oberen Seitengestellhälften
11a; 12a jeweils eine Schließvorrichtung 31 zugeordnet sind, wie insbesondere aus
Fig. 2 zu erkennen ist. Im Falle von mehreren Schließvorrichtungen 31 sind diese vorzugsweise
senkrecht übereinander angeordnet.
[0031] Der Aufbau einer bevorzugten Ausführungsform einer Schließvorrichtung 31 ergibt sich
insbesondere aus Fig. 4 bis 6. Die Schließvorrichtung 31 umfasst einen vorzugsweise
hydraulisch betätigbaren, die zugeordneten Seitengestellteile 11; 12 in die geschlossene
Funktionsposition vorspannenden Zylinder 32, insbesondere einen die Seitengestellteile
11; 12 in die Funktionsposition ziehenden Zugzylinder 32. Vorzugsweise umfasst die
Schließvorrichtung 31 zumindest einen verschwenkbaren Spannarm 33, der von einer Schließposition
in eine Freigabeposition verschwenkbar ist und am freien Ende der Kolbenstange 34
des Zylinders 32 angeordnet sein kann.
[0032] Insbesondere kann der verschwenkbare Spannarm 33 mit der Kolbenstange 34 des Zugzylinders
32 starr verbunden sein und der Kolben des Zugzylinders 32 kann um seine Achse drehbar
ausgebildet sein. Der Zugzylinder 32 ist dann in an sich bekannter Weise zweckmäßig
so konstruiert, dass ein Teil des Hubes des Zugzylinders 32 als Drehhub zum Drehen
des Kolbens und somit zum Verschwenken des Spannarms 33 genutzt wird. Die Schließvorrichtung
31 ist somit vorzugsweise als Schwenkspanner 31 ausgebildet.
[0033] Die Schließvorrichtung 31 umfasst des Weiteren einen Befestigungsflansch 36, der
Durchgangsbohrungen 37 aufweist, über die die Schließvorrichtung 31 mittels Schrauben
38 an einem Seitengestellteil 11; 12 bzw. einer Seitengestellhälfte 11a; 11b; 12a;
12b befestigbar ist. Vorzugsweise werden die Schließvorrichtungen 31 bzw. Schwenkspanner
31 am ortsfesten Seitengestellteil 11, d. h. den zugeordneten Seitengestellhälften
11a; 11b befestigt. An den in Funktionsposition gegenüberliegenden Seitengestellteilen
12, d. h. an den zugeordneten Seitengestellhälften 12a; 12b, können dann geeignete
Öffnungen 35 bzw. Durchbrüche 35 ausgebildet sein, die der Schwenkspanner 31 mit seiner
Kolbenstange 34, insbesondere samt Spannarm 33, in der noch nicht fixierten Funktionsposition
durchdringt; bei Betätigung des Zugzylinders 32 wird der Spannarm 33 sodann zunächst
verschwenkt, so dass er den entsprechenden Seitengestellteil 11 bzw. 12 bzw. die entsprechende
Seitengestellhälfte 11a; 11b; 12a; 12b hintergreift, und im weiteren Verlauf der Kolbenbewegung
wird der in seine Spannposition verschwenkte Spannarm 33 zunehmend hin zum Zylinder
32 gezogen, wodurch die bewegbare Seitengestellhälfte 12a; 12b zunehmend hin zur ortsfesten
Seitengestellhälfte 11 a; 11 b in ihre Schließstellung bzw. Funktionsposition gezogen
wird. Zusätzlich unterstützt die große Zylinder-Kolben-Anordnung 22 im Untergestell
die exakte Positionierung des beweglichen Seitengestellteils 12 während des Betriebes.
[0034] Die Öffnungen 35 besitzen vorzugsweise eine umlaufende, vorzugsweise eine endlose
Begrenzung. Die Öffnungen 35 befinden sich vorzugsweise in einer parallel zu den Rotationsachsen
der Druckwerkszylinder 06; 07 vorlaufenden Wand (insbesondere des Randes der kastenförmigen
Seitengestellteile 11; 12 oder Seitengestellhälften 11a; 11b; 12a, 12b), vorzugsweise
in der auf das gegenüberliegende Seitengestell weisenden Wand.
[0035] Am Befestigungsflansch 36 des Schwenkspanners 31 sind des Weiteren Anschlüsse 39;
41 für das Arbeitsmedium, insbesondere das Hydrauliköl ausgebildet, welches über Leitungen
42; 43 zu- bzw. abgeführt wird. Die Leitungen 42; 43 sind, wie weiter oben erläutert,
mit einer gemeinsamen Hydraulikversorgung 29 verbunden, die auch die Zylinder-Kolben-Anordnung
22 versorgt. Vorzugsweise sind alle Schließvorrichtungen 31 gemeinsam betätigbar.
[0036] Zum seitlichen Führen bzw. Zentrieren der Seitengestellteile 11; 12 in ihrer Funktionsstellung
ist mindestens eine Zentriervorrichtung 44 vorgesehen, die die benachbarten Seitengestellteile
11; 12 gegeneinander ausrichtet, vgl. Fig. 2 und 5. Im Falle der gezeigten Ausführungsform
wird die Zentriervorrichtung 44 von einer Prismavorrichtung 44 gebildet, die ein Aufnahmeteil
46 mit prismatisch geformter Aufnahmeöffnung 47 an einem Seitengestellteil 11; 12,
z. B. dem ortsfesten Seitengestellteil 11, und ein Einführteil 48 mit einer prismatisch
geformten Einführnase 49 am anderen Seitengestellteil 11; 12, z. B. am verschieblichen
Seitengestellteil 12, umfasst, wobei sich die prismatischen Formen von Aufnahmeteil
46 und Einführteil 48 entsprechen.
[0037] Die Zentriervorrichtung 44 ist, wie aus Fig. 2 ersichtlich, nur an einer Seite der
Druckeinheit 01 vorgesehen und dort an den einander zugewandten oberen Endabschnitten
der Seitengestellteile 11; 12 oberhalb der obersten oder z. B. unterhalb der untersten
Schließvorrichtung 31 angeordnet.
[0038] Für eine definierte Funktionsstellung der beiden Seitengestellteile 11; 12 ist des
Weiteren mindestens eine die Funktionsstellung definierende Anschlagsvorrichtung 51
vorgesehen, vgl. z. B. Fig. 2, 4 oder 10. Vorzugsweise sind mehrere Anschlagsvorrichtungen
51 vorgesehen, insbesondere Anschlagsvorrichtungen 51 auf beiden Seiten der Druckeinheit
01, d. h. an den Steingestellteilen 11; 12 beider Seiten der Druckeinheit 01. Insbesondere
können auf jeder Seite der Druckeinheit 01 jeweils mehrere Anschlagsvorrichtungen
51 vorgesehen sein, beispielsweise jeweils zwei Anschlagsvorrichtungen 51 oder jeweils
drei oder vier Anschlagsvorrichtungen 51, je nach zu druckendem Format. Insbesondere
kann jeder Schließvorrichtung 31 eine Anschlagsvorrichtung 51 zugeordnet sein, vorzugsweise
so zugeordnet sein, dass die jeweilige Anschlagsvorrichtung 51 der jeweils zugeordneten
Schließvorrichtung 31 unmittelbar benachbart angeordnet ist.
[0039] Jede Anschlagsvorrichtung 51 kann, wie dargestellt, zwei z. B. scheibenförmige Anschlagselemente
52; 53 umfassen, deren einander zugewandte Flächen die Anschlagsflächen definieren
und von denen jeweils eines am Seitengestellteil 11 und das andere am Seitengestellteil
12 befestigt ist, beispielsweise mittels Schrauben. Jede Anschlagsvorrichtung 51 kann
hinsichtlich ihrer exakten Anschlagsposition einstellbar bzw. justierbar ausgebildet
sein, beispielsweise in nicht näher dargestellter Weise durch Einsetzen von Distanzstücken
unterschiedlicher Anzahl und/oder unterschiedlicher Dicke.
[0040] Zur verschieblichen Lagerung des zumindest einen verschieblichen Seitengestellteils
12 des Gestells 02 der Druckeinheit 01 bzw. des Druckturms 01 ist auf jeder Seite
der Druckeinheit 01 zumindest eine Laufschuhanordnung 54 vorgesehen, vgl. Fig. 7 bis
14.
[0041] Im Falle der gezeigten Ausführungsform sind auf jeder Seite beispielsweise drei Laufschuhanordnungen
54 vorgesehen, die z. B. mittels Schrauben 56 an der jeweiligen Unterseite der beiden
sich gegenüberliegenden bzw. deren jeweils unterer Seitengestellhälfte 12b des verschiebbaren
Seitengestellteils 12 befestigbar sind. Den Laufschuhanordnungen 54 gegenüberliegend
sind auf den beiden seitlichen Trägern 57 der Basis 13 Führungsleisten 58 befestigt,
entlang denen die Laufschuhanordnungen 54 laufen und die gleichzeitig, wie weiter
unten beschrieben, zur seitlichen Führung bzw. Justage des beweglichen Seitengestellteils
12 dienen.
[0042] Jede Laufschuhanordnung 54 umfasst einen insgesamt in etwa quaderförmigen Laufschuh-Träger
59, vgl. insbesondere Fig. 12 bis 14, der über Durchgangsbohrungen 60 an der Unterseite
des jeweiligen Seitengestellteils 12 befestigbar ist und der einen Laufschuh 61 aufnimmt,
wie er aus Fig. 11 deutlich wird. Der Laufschuh 61 umfasst ein Gehäuse 62, an dem
seitlich zwei Stege 63 mit Durchgangsbohrungen 64 zur Befestigung am Laufschuh-Träger
59 bzw. an der Unterseite des Seitengestellteils 12 ausgebildet sind.
[0043] Im Gehäuse 62 des Laufschuhs 61 ist eine Mehrzahl von Rollen 66 parallel angeordnet
und bei Bewegung des Laufschuhs 61 entlang mindestens einer geschlossenen Bahn umlaufend,
die in einer vertikalen Ebene angeordnet ist, welche in Bewegungsrichtung des verschieblichen
Seitengestellteils 12 verläuft. Wie aus Fig. 11 deutlich wird, können mehrere parallele
Bahnen für mehrere Gruppen von umlaufenden Rollen 66 vorgesehen sein, insbesondere
wie dargestellt zwei parallele Bahnen nebeneinander für zwei Gruppen 67; 68 von umlaufenden
Rollen 66. Die geschlossene Bahn kann jeweils in nicht näher dargestellter Weise beispielsweise
von zwei sich gegenüberliegenden Führungsnuten definiert sein, in denen sich axial
erstreckende Achsstummel der Rollen 66 geführt sind.
[0044] Das Gehäuse 62 des Laufschuhs 61 ist an seiner der Führungsleiste 58 zugewandten
Unterseite geöffnet und die Führungsbahn der Rollen 66 ist in diesem Bereich geradlinig
bzw. eben, so dass die Rollen 66 an ihrer Unterseite in Kontakt mit der Führungsleise
58 kommen können und sich an der gegenüberliegenden, oberen Seite an einer im Gehäuse
62 ausgebildeten, nicht näher dargestellten Stützfläche abstützen. Bei Bewegung des
verschieblichen Seitengestellteils 12 wälzen die Bauteile dann nach Art eines Wälzlagers
aneinander ab.
[0045] Jeder Laufschuhanordnung 54 ist mindestens eine Abstreifeinrichtung 69 zugeordnet,
welche den Rollen 66 des Laufschuhs 61 vorauseilend angeordnet ist, um bei Bewegung
des Laufschuhs 61 Verschmutzungen von der Oberfläche der Führungsleise 58 abzustreifen
und somit vom Laufschuh 61 fernzuhalten. Vorzugsweise sind zwei Abstreifeinrichtungen
69 vorgesehen, wobei jeweils eine Abstreifeinrichtung 69 in jeweils einer der beiden
Laufrichtungen des Laufschuhs 61 dem Laufschuh 61 vorauseilend angeordnet ist.
[0046] Insbesondere kann die Abstreifeinrichtung 69 an der Laufschuhanordnung 54 angeordnet
sein, z. B. an der in Laufrichtung der Laufschuhanordnung 54 gesehen vorderen und
hinteren Seite des quaderförmigen Laufschuh-Trägers 59. Die Abstreifeinrichtung 69
kann hierbei jeweils als Abstreifdichtung 69 ausgebildet sein und beispielsweise aus
einem elastisch deformierbaren Material bestehen mit mindestens einer in der Laufebene
der Rollen 66 angeordneten Abstreiflippe 71. Für eine besonders wirkungsvolle Dichtung
weist im Falle des Ausführungsbeispiels jede Abstreifeinrichtung 69 zwei in Laufrichtung
des Laufschuhs 61 gesehen hintereinander angeordnete Abstreiflippen 71, beispielsweise
Dichtlippen 71 auf.
[0047] Zusätzlich zu den vorstehend beschriebenen Laufschuhanordnungen 54 sind an der Unterseite
eines der beiden sich gegenüberliegenden verschieblichen Seitengestellteile 12 oder
beider sich gegenüberliegender verschieblicher Seitengestellteile 12, vorzugsweise
nur an dem einem, die Zentriervorrichtung 44 tragenden Seitengestellteil 12, hinsichtlich
ihrer Position gegebenenfalls justierbar ausgebildete Führungsrollenträger 72; 73;
74 befestigt, an denen Führungsrollen 76; 77; 78; 79 mit vertikal angeordneter Drehachse
gelagert sind, die sich beidseitig der Führungsleiste 58 an deren Schmalseite abstützen
und so eine Führung bzw. Justierung des beweglich gelagerten Seitengestellteils 12
ermöglichen. Der Führungsrollenträger 72 trägt eine innenliegend angeordnete Führungsrolle
76, der Führungsrollenträger 73 eine außenliegend angeordnete Führungsrolle 77 und
der Führungsrollenträger 74 sowohl eine innenliegend angeordnete Führungsrolle 78
als auch eine außenliegend angeordnete Führungsrolle 79.
[0048] Eine zur vorstehend beschriebenen Lagerung des verschiebbaren Seitengestellteils
12 mittels Laufschuhen 61 alternative Art der Lagerung, nämlich eine Lagerung mittels
Gleitschuhen 82, wird im Folgenden anhand der Fig. 15 bis 22 beschrieben.
[0049] Zur verschieblichen Lagerung des zumindest einen verschieblichen Seitengestellteils
12 des Gestells 02 der Druckeinheit 01 bzw. des Druckturms 01 ist auf jeder Seite
der Druckeinheit 01 eine Gleitschuhanordnung 81 mit jeweils zumindest einem eine Gleitfläche
88 vorzugsweise aus Kunststoff aufweisenden Gleitschuh 82 vorgesehen. Im Falle der
gezeigten Ausführungsform sind auf jeder Seite der Druckeinheit 01 beispielsweise
drei Gleitschuhe 82 vorgesehen, die in einem gemeinsamen Gleitschuh-Träger 83 gehalten
sind, der z. B. mittels Schrauben 84 an der jeweiligen Unterseite der beiden sich
gegenüberliegenden bzw. deren jeweils unterer Seitengestellhälfte 12b des verschiebbaren
Seitengestellteils 12 befestigbar ist. Die Gleitfläche 88 ist auch direkt aufschraubbar
oder auch aufklebbar. Der Gleitschuhanordnung 81 gegenüberliegend sind auf den beiden
seitlichen Trägern 57 der Basis 13 Führungsleisten 58 befestigt, entlang denen die
Gleitschuhanordnungen 81 laufen und die gleichzeitig, wie weiter unten beschrieben,
zur seitlichen Führung bzw. Justage des beweglichen Seitengestellteils 12 dienen.
[0050] Jeder Gleitschuh 82 ist in einer entsprechend der Form des Gleitschuhs 82 geformten
Ausnehmung des Gleitschuh-Trägers 83 aufgenommen und, wie sich insbesondere aus Fig.
18 bis 22 ergibt, zumindest in etwa plattenförmig ausgebildet. Der Gleitschuh 82 weist
eine Gleitschuhbasis 86 sowie eine auf der Gleitschuhbasis 86 befestigte, beispielsweise
angeklebte, insbesondere aus Kunststoff mit hoher Gleitfähigkeit bestehende Gleitschicht
87 auf, welche die Gleitfläche 88 definiert. Die nach unten weisende Gleitfläche 88
des Gleitschuhs 82 ragt im eingebauten Zustand des Gleitschuhs 82 nach unten über
die Unterseite des Gleitschuh-Trägers 83 vor, so dass nur die Gleitschuhe 82, nicht
jedoch der Gleitschuh-Träger 81 die Oberfläche der Führungsleiste 58 berühren.
[0051] Der als Material für die Gleitschicht 87 verwendete Kunststoff hoher Gleitfähigkeit
weist vorzugsweise eine Reibungszahl zwischen 0,02 und 0,40 bei einer Flächenpressung
zwischen 1,0 und 4,0 N/mm
2 und einer Temperatur von 25° C auf, insbesondere eine Reibungszahl zwischen 0,04
und 0,30 bei einer Flächenpressung zwischen 0,5 und 4,0 N/mm
2 und einer Temperatur von 25° C, besonders bevorzugt eine Reibungszahl zwischen 0,06
und 0,12 bei einer Flächenpressung zwischen 0,3 und 4,7 N/mm
2 und einer Temperatur von 25° C. Des Weiteren ist bevorzugt, wenn das Kunststoffmaterial
eine Zugfestigkeit zwischen 30 und 100 N/mm
2, insbesondere zwischen 45 und 75 N/mm
2 aufweist. Schließlich weist ein bevorzugtes Kunststoffmaterial einen Verschleißfaktor
bei 20 ° C von weniger als 0,2 mm/100 km auf, vorzugsweise einen Verschleißfaktor
bei 20 ° C von weniger als 0,1 mm/100 km, insbesondere einen Verschleißfaktor bei
20°C von weniger als 0,05 mm/100 km.
[0052] Ein als Kunststoffmaterial für die Gleitschicht 87 geeignetes Material kann insbesondere
ein Konstruktionskunststoff sein, der vorzugsweise als, als mehrere Materialien aufweisender,
Verbundkunststoff ausgebildet sein kann und vorzugsweise wartungsfrei und verschleißfest
sein sollte. Vorzugsweise umfasst der Kunststoff eine Komponente aus thermoplastischem
Polyester und eine weitere Komponente weist einen gummiartigen Charakter mit hoher
Elastizität auf. Ein geeignetes Material ist unter der Bezeichnung ZEDEX bekannt und
im Handel erhältlich, hier insbesondere unter der Bezeichnung ZX-100, vorzugsweise
ZX-100A, oder insbesondere Uniform 2000 graublau, welches die vorzugsweise gewünschten
Eigenschaften in hohem Maße aufweist.
[0053] Jeder der Gleitschuhe 82 kann eine Gleitfläche 88 beispielsweise zwischen 20 und
1.000 cm
2, vorzugsweise zwischen 40 und 400 cm
2, insbesondere von 100 cm
2 +/- 50 % aufweisen. In der Gleitfläche 88 können zur Aufnahme von Verunreinigungen
Vertiefungen 89 ausgebildet sein, um einen durch Verunreinigungen verursachten Verschleiß
bzw. eine Verminderung der Gleitfähigkeit möglichst zu vermeiden. Die Vertiefungen
89 können insbesondere nut- bzw. rillenförmig ausgebildet sein und, wie dargestellt,
die Gleitfläche 88 netzförmig überziehen. Insbesondere kann die Längserstreckung der
Vertiefungen 89 schräg zur Verschieberichtung des beweglichen Seitengestellteils 12
verlaufen, um z. B. ein selbsttätiges Entleeren der Vertiefungen 89 zu ermöglichen,
und insbesondere mit der Verschieberichtung einen Winkel von 45° einschließen. Besonders
bevorzugt ist, wenn, wie beispielsweise in Fig. 19 dargestellt, die Gleitfläche 88
ein Raster an sich kreuzenden nutförmigen Vertiefungen 89 aufweist, die schräg zur
Verschieberichtung des Seitengestellteils 12 verlaufen.
[0054] Es ist bevorzugt, wenn die Vertiefungen 89 der Gleitfläche 88 einen relativ großen
Flächenanteil von mehr als 10% der Gleitfläche 88 in Anspruch nehmen, vorzugsweise
von mehr als 20%, insbesondere einen Flächenanteil zwischen 25% und 35%, beispielsweise
im Falle des bevorzugten Ausführungsbeispiels einen Flächenanteil von 30% +/- 3%.
[0055] Zur seitlichen Führung bzw. Justierung des beweglichen Seitengestellteils 12 sind
an der Unterseite eines oder beider verschieblicher Seitengestellteile 12, vorzugsweise
nur an dem die Zentriervorrichtung 44 tragenden Seitengestellteil 12, hinsichtlich
ihrer Position gegebenenfalls justierbar ausgebildete Führungsrollenträger 92; 93;
94 befestigt, an denen Führungsrollen 96; 97; 98; 99 mit vertikal angeordneter Drehachse
gelagert sind, die sich beidseitig der Führungsleiste 58 an deren Schmalseite abstützen
und so eine Führung bzw. Justierung des beweglich gelagerten Seitengestellteils 12
ermöglichen, vgl. insbesondere Fig. 17. Der Führungsrollenträger 92 trägt eine innenliegend
angeordnete Führungsrolle 96, der Führungsrollenträger 93 eine außenliegend angeordnete
Führungsrolle 97 und der Führungsrollenträger 94 sowohl eine innenliegend angeordnete
Führungsrolle 98 als auch eine außenliegend angeordnete Führungsrolle 99.
Bezugszeichenliste
[0056]
- 01
- Druckeinheit, Druckmaschine, Rollenrotationsdruckmaschine, Druckturm
- 02
- Gestell
- 03
- Doppeldruckwerk
- 04
- Druckwerk
- 05
- Bedruckstoff, Materialbahn, Papierbahn
- 06
- Zylinder, Druckwerkszylinder, Übertragungszylinder, Gummizylinder
- 07
- Zylinder, Druckwerkszylinder, Formzylinder, Plattenzylinder
- 08
- Farbwerk, Walzenfarbwerk, Kurzfarbwerk, Pumpenfarbwerk
- 09
- Feuchtwerk, Sprühfeuchtwerk
- 10
- -
- 11
- Seitengestellmodul, Seitengestellteil
- 12
- Seitengestellmodul, Seitengestellteil
- 13
- Basis
- 14
- Lagereinheit, Linearlager
- 15
- -
- 16
- Aktor, Hydraulikkolben
- 17
- -
- 18
- -
- 19
- Traverse
- 20
- -
- 21
- Öffnung
- 22
- Zylinder-Kolben-Anordnung
- 23
- Zylinder
- 24
- Kolbenstange
- 25
- -
- 26
- Bolzen
- 27
- Lagereinrichtung, Schwenklager
- 28
- Lagereinrichtung, Schwenklager
- 29
- Hydraulikversorgung
- 30
- -
- 31
- Schließvorrichtung, Schwenkspanner
- 32
- Zylinder, Zugzylinder
- 33
- Spannarm
- 34
- Kolbenstange
- 35
- Öffnung, Durchbruch
- 36
- Befestigungsflansch
- 37
- Durchgangsbohrung
- 38
- Schraube
- 39
- Anschluss
- 40
- -
- 41
- Anschluss
- 42
- Leitung
- 43
- Leitung
- 44
- Zentriervorrichtung, Prismavorrichtung
- 45
- -
- 46
- Aufnahmeteil
- 47
- Aufnahmeöffnung
- 48
- Einführteil
- 49
- Einführnase
- 50
- -
- 51
- Anschlagsvorrichtung
- 52
- Anschlagselement
- 53
- Anschlagselement
- 54
- Laufschuhanordnung
- 55
- -
- 56
- Schraube
- 57
- Träger
- 58
- Führungsleiste
- 59
- Laufschuh-Träger
- 60
- Durchgangsbohrung
- 61
- Laufschuh
- 62
- Gehäuse
- 63
- Steg
- 64
- Durchgangsbohrung
- 65
- -
- 66
- Rolle
- 67
- Gruppe (66)
- 68
- Gruppe (66)
- 69
- Abstreifeinrichtung, Abstreifdichtung
- 70
- -
- 71
- Abstreiflippe, Dichtlippe
- 72
- Führungsrollenträger
- 73
- Führungsrollenträger
- 74
- Führungsrollenträger
- 75
- -
- 76
- Führungsrolle
- 77
- Führungsrolle
- 78
- Führungsrolle
- 79
- Führungsrolle
- 80
- -
- 81
- Gleitschuhanordnung
- 82
- Gleitschuh
- 83
- Gleitschuh-Träger
- 84
- Schraube
- 85
- -
- 86
- Gleitschuh-Basis
- 87
- Gleitschicht
- 88
- Gleitfläche
- 89
- Vertiefung
- 90
- -
- 91
- -
- 92
- Führungsrollenträger
- 93
- Führungsrollenträger
- 94
- Führungsrollenträger
- 95
- -
- 96
- Führungsrolle
- 97
- Führungsrolle
- 98
- Führungsrolle
- 99
- Führungsrolle
- 11 a
- Teil, Seitengestellhälfte
- 11 b
- Teil, Seitengestellhälfte
- 12a
- Teil, Seitengestellhälfte
- 12b
- Teil, Seitengestellhälfte
1. Druckeinheit (01) mit mindestens zwei übereinander angeordneten Druckwerken (04) und
zwei relativ zueinander in einer horizontalen Richtung abstandsveränderbaren Seitengestellteilen
(11; 12), welche jeweils mindestens ein Druckwerk (04) oder Teile eines Druckwerks
(04) aufnehmen und zwischen einer Funktionsstellung, in der sie zusammengeführt und
gegeneinander fixiert sind, und einer Öffnungsstellung, in der sie voneinander beabstandet
sind, relativ zueinander bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass beide Seitengestellteile (11; 12) in ihrer Höhe entlang einer horizontalen Ebene
teilbar ausgebildet sind.
2. Druckeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitengestellteile (11; 12) mittig teilbar ausgebildet sind.
3. Druckeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beide Seitengestellteile (11; 12) in zwei Seitengestellhälften (11a; 11 b bzw. 12a;
12b) teilbar ausgebildet sind.
4. Druckeinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die übereinander angeordneten Seitengestellhälften (11a; 11 b bzw. 12a; 12b) eines
jeden teilbaren Seitengestellteils (11; 12) miteinander verbunden sind.
5. Druckeinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitengestellhälften (11a; 11 b bzw. 12a; 12b) der Seitengestellteile (11; 12)
miteinander verschraubt sind.
6. Druckeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eines der Seitengestellteile (11; 12) ortsfest ausgebildet ist.
7. Druckeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beide Seitengestellteile (11; 12) in ihrer Höhe zwischen zwei Druckwerken (04) teilbar
ausgebildet sind.
8. Druckeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckeinheit (01) als Druckturm (01) mit vier übereinander angeordneten Doppeldruckwerken
(03) ausgebildet ist, wobei ein Seitengestellteil (11) ortsfest und ein Seitengestellteil
(12) gegenüber dem ortsfesten Seitengestellteilen (11) abstandsvariabel verfahrbar
ausgebildet ist.
9. Druckeinheit nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckeinheit (01) zumindest im Wesentlichen in der Berührungsebene der aneinander
anliegenden Übertragungszylinder (06) der Doppeldruckwerke (03) teilbar ist.
10. Druckeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitengestellhälften (11a; 11b bzw. 12a; 12b) kastenförmig ausgebildet sind.
11. Druckeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitengestellhälften (11 a; 11 b bzw. 12a; 12b) so dimensioniert sind, dass Formzylinder
(07) und/oder Übertragungszylinder (06) mit unterschiedlichen Durchmessern verwendbar
sind.
12. Druckeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Druckwerk genau einen Formzylinder (07) umfasst.
13. Druckeinheit nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das verfahrbare Seitengestellteil (12) auf mindestens einer Gleitfläche (87) aus
Kunststoff verschiebbar ist.
14. Druckeinheit nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff ein mehrerer Materialien umfassender Verbundkunststoff ist.