[0001] Die Erfindung betrifft einen Druckzylinder mit einer Registereinrichtung für die
Einstellung des Seitenregisters eines auf einen äußeren Umfang des Druckzylinders
auflegbaren Druckbelags. Der Druckzylinder ist Bestandteil einer Rotationsdruckmaschine
oder für den Einbau in eine Rotationsdruckmaschine vorgesehen. Bevorzugt handelt es
sich um einen Druckzylinder für eine Rollendruckmaschine, besonders bevorzugt für
eine Offsetdruckmaschine, beispielsweise eine Zeitungsoffset-Druckmaschine.
[0002] Druckzylinder weisen Registereinrichtungen auf, die im Eingriff mit Enden von Druckbelägen
die Position des jeweiligen Druckbelags in Bezug auf die Längsrichtung des Druckzylinders
bestimmen. Die Registereinrichtungen sind relativ zu einem Zylinderkörper des Druckzylinders,
auf dessen äußeren Umfang die Druckbeläge aufgezogen werden, axial bewegbar, um auf
dem Weg einer zu bedruckenden Bahn beispielsweise eine sich aufgrund von unterschiedlichen
Querdehnungen veränderliche Bahnbreite kompensieren zu können. Bahnbreitenvariationen
können insbesondere im Nassoffsetdruck, einem bevorzugten Druckverfahren der Erfindung,
aufgrund der Feuchtmittelaufnahme und des damit einhergehenden FAN-OUTS auftreten.
So verbreitert sich eine im Mehrfarbendruck zu bedruckende Bahn von Druckstelle zu
Druckstelle. Um die Breitenvariation zu kompensieren, werden die Druckformen der Druckformzylinder
von Druckstelle zu Druckstelle ein kleines Stück weiter nach axial außen angeordnet.
Die ansonsten von Druckstelle zu Druckstelle gleichen Druckformzylinder weisen dementsprechend
axial verstellbare Registereinrichtungen auf. Die Registereinrichtungen sind in einer
am Zylinderkörper am äußeren Umfang eingearbeiteten Ausnehmung aufgenommen und mittels
eines dort eingesetzten Füllstücks axial beweglich gelagert. Die axiale Verstellung
wird üblicherweise mittels eines Exzentermechanismus bewerkstelligt. Der Exzentermechanismus
kann Bestandteil der Registereinrichtung, nämlich eines axial beweglichen Registerkörpers,
oder im Druckzylinder drehbeweglich gelagert sein. Derartige Registereinrichtungen
sind komplex, erhöhen die Kosten für die Herstellung des Druckzylinders. Sie benötigen
Bauraum und tragen dadurch zur Vergrößerung des Querschnitts der im Zylinderkörper
vorzusehenden Ausnehmung bei. Letzteres verringert die Biegesteifigkeit des Druckzylinders,
was insbesondere für schlanke Druckzylinder problematisch werden kann.
[0003] Aus der
WO 2005/110752 A2 ist ein Beispiel für eine Registereinrichtung mit integriertem Verstellmechanismus
bekannt.
[0004] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, einen Druckzylinder mit einer einfachen, insbesondere
Platz sparenden Registereinrichtung zu schaffen.
[0005] Die Erfindung betrifft einen Druckzylinder, der an einem äußeren Umfang einen axial
erstreckten Kanal mit einer Kanalöffnung, eine in dem Kanal axial verstellbar angeordnete
Registereinrichtung, ein erstes Klemmmittel und ein zweites Klemmmittel aufweist,
zwischen denen die Registereinrichtung eingeklemmt und in jeweils einem Reibschluss
fixiert ist. Das erste Klemmmittel weist eine erste Klemmfläche und das zweite Klemmmittel
eine zweite Klemmfläche auf, die einander über die dazwischen geklemmte, mit jeder
dieser Klemmflächen in Reibschluss befindlichen Registereinrichtung zugewandt sind.
Bevorzugt sind die beiden Klemmflächen zueinander parallel. Grundsätzlich genügt es
jedoch, wenn sie relativ zueinander so ausgerichtet sind, dass im jeweiligen Reibschluss
eine Klemmkraft erzeugt wird, die zumindest eine Kraftkomponente aufweist, die der
Klemmkraft im Reibschluss mit der jeweils anderen Klemmfläche entgegengerichtet ist.
[0006] Nach der Erfindung weist das zweite Klemmmittel eine Klemmfläche auf, die in Richtung
auf das erste Klemmmittel und dessen Klemmfläche und von dem ersten Klemmmittel und
dessen Klemmfläche weg beweglich ist, wobei das zweite Klemmmittel an einer von der
zweiten Klemmfläche abgewandten Seite an dem Druckzylinder abgestützt ist, so dass
die beschriebene Beweglichkeit der zweiten Klemmfläche erhalten wird. Die beiden Klemmflächen
werden somit insbesondere nicht mittels einer für die Fixierung der Registereinrichtung
auf Zug beanspruchten Schraube oder einem ähnlichen Befestigungsmittel erzeugt, dass
die Registereinrichtung durchragt, sondern von Klemmmitteln und Klemmflächen, die
eine für die Fixierung in der gewünschten Axialposition erforderliche Klemmkraft von
außen in die Registereinrichtung einbringen. Durch die Erfindung wird eine Lagerung
für eine axial verstellbares und innerhalb seines Verstellwegs axial festlegbaren
Registereinrichtung geschaffen, die ohne formschlüssig quer zur Axialen eingreifende
Eingriffsmittel auf der Seite des Druckzylinders und auf der Seite der Registereinrichtung
auskommt. Ein formschlüssiger Eingriff wird lediglich für die Einstellung der axialen
Position und bevorzugt auch nur durch ein Werkzeug während des Einstellvorgangs hergestellt.
Dies vereinfacht die Konstruktion und verringert das Volumen der Registereinrichtung
und entsprechend den für die Lagerung der Registereinrichtung benötigten Bauraum innerhalb
des Kanals.
[0007] Die Registereinrichtung ist in bevorzugten Ausführungen mit wenigstens einem der
Klemmmittel, vorzugsweise beiden Klemmmitteln, ausschließlich reibschlüssig verbunden.
[0008] Die bewegliche zweite Klemmfläche kann unmittelbar von einem als Andrückeinrichtung
wirkenden Federglied gebildet werden. Vorzugsweise werden das zweite Klemmmittel und
die zweite Klemmfläche jedoch von einem in Richtung auf die erste Klemmfläche und
von dieser weg hin und her bewegbaren Druckstück gebildet. Solch ein Druckstück wird
vom Druckzylinder vorzugsweise linear beweglich geführt, vorzugsweise verdrehgesichert.
Das Druckstück wiederum stützt sich über eine Andrückeinrichtung, vorzugsweise ein
Federglied, an den Druckzylinder ab. Das Federglied kann insbesondere eine mechanische
Feder sein, alternativ aber beispielsweise auch ein pneumatisches Federglied. Eine
mechanische Feder vereinfacht die Konstruktion jedoch beträchtlich.
[0009] Bei federelastischer Klemmung der Registereinrichtung umfasst die Andrückeinrichtung
vorteilhafterweise ein Halteglied, an dem das Federglied abgestützt ist. Das Federglied
kann zwischen dem als Druckstück gebildeten Klemmmittel und dem Halteglied eingespannt
sein. Das Halteglied ist vorzugsweise montiert. Das Federglied stützt sich an der
dem Druckstück in Federrichtung gegenüberliegenden Seite ab. Das Halteglied kann in
Richtung der Federkraft relativ zum Druckzylinder und dem Klemmmittel hin und her
beweglich und in vorzugsweise jeder Position fixierbar sein. Vorzugsweise ist es in
einem Schraubeingriff mit dem Druckzylinder bewegbar. Das Halteglied kann aber stattdessen
auch von einer Wand des Druckzylinders in fest integrierter Form gebildet werden.
Ein montiertes Halteglied erleichtert allerdings die Montage der Andrückeinrichtung.
Das Halteglied kann das zweite Klemmittel hin und her bewegbar führen.
[0010] Die erste Klemmfläche kann insbesondere von einer Kanalwand des Druckzylinders gebildet
werden. Die erste Klemmfläche ist in bevorzugten Ausführungen relativ zum Druckzylinder
ortsfest und nicht nachgiebig.
[0011] Der Druckzylinder umfasst in bevorzugten Ausführungen einen Zylinderkörper, der einen
überwiegenden Teil des äußeren Umfangs des Druckzylinders bildet und an seinem äußeren
Umfang eine axial erstreckte Ausnehmung aufweist, in der ein Füllstück angeordnet
ist. Vorzugsweise lagert das Füllstück die Registereinrichtung. In dem Kanal sind
in Längsrichtung beabstandet voneinander mehrere Registereinrichtungen vorzugsweise
der gleichen Art angeordnet, bevorzugt genau eine Registereinrichtung für jeweils
einen der axial nebeneinander auf den Druckzylinder aufziehbaren Druckbeläge. Diese
Zuordnung gilt strenggenommen jedoch nur für Druckbeläge gleicher Art, d.h. im Wesentlichen
gleicher axialen Breite. Falls auf den Druckzylinder Druckbeläge unterschiedlicher
Breite aufgezogen werden können, beispielsweise einfach breite Druckbeläge und doppeltbreite
Druckbeläge (Panoramformat), ist vorzugsweise für die einfachbreiten Druckbeläge jeweils
eine Registereinrichtung und für die doppeltbreiten Druckbeläge jeweils eine weitere
Registereinrichtung nur für diese Panoramabeläge vorgesehen und in erfindungsgemäßer
Weise gelagert.
[0012] Bei Lagerung der Registereinrichtung bzw. der mehreren Registereinrichtungen mittels
eines Füllstücks bildet das Füllstück in bevorzugten Ausführungen die erste Klemmfläche,
wobei die erste Klemmfläche vorteilhafterweise eine in Bezug auf das Füllstück ortsfeste,
unnachgiebige Füllstückwand ist. Vorzugsweise lagert das Füllstück das zweite Klemmmittel,
zumindest einen die zweite Klemmfläche umfassenden Teil des zweiten Klemmmittels,
beweglich. Im Falle eines Druckstücks wird dieses vorzugsweise von dem Halteglied
oder dem Füllstück hin und her beweglich geführt. Das genannte Halteglied ist vorzugsweise
ebenfalls am Füllstück gehalten.
[0013] Das Füllstück und die Registereinrichtung oder -einrichtungen bilden in vorteilhaften
Ausführungen eine vormontierte Montageeinheit, die als Ganzes in die Ausnehmung des
Zylinderkörpers eingesetzt wird.
[0014] Die Registereinrichtung ist vorzugsweise in einer axial erstreckten Aussparung des
Füllstücks gelagert und reibschlüssig gehalten. Die Aussparung weist einander zugewandt
gegenüberliegende Wände auf, von denen die eine die erste Klemmfläche bildet und die
andere einen Durchgang für das zweite Klemmmittel aufweist, so dass die zweite Klemmfläche
relativ zu der den Durchgang aufweisenden Wand des Füllstücks und vorzugsweise ortogonal
zu der ersten Klemmfläche und vorteilhafterweise auch zu dieser Wand hin und her beweglich
ist.
[0015] Die Registereinrichtung weist in bevorzugten Ausführungen einen Stützabschnitt für
ihre eigene Lagerung und einen Registerabschnitt auf, der winklig zu dem Stützabschnitt
weist. Die Registereinrichtung kann insgesamt vorteilhafterweise als Winkelstück mit
den beiden besagten Abschnitten als Schenkel des Winkelstücks geformt sein. Der Stützabschnitt
ragt zwischen die erste und die zweite Klemmfläche, und der Registerabschnitt ragt
in Richtung auf die Kanalöffnung auf. Der Stützabschnitt ragt vorzugsweise in die
genannte Aussparung des Füllstücks.
[0016] Die Registereinrichtung weist in bevorzugten Ausführungen ein Langloch auf, das so
angeordnet ist, dass ein durch die Kanalöffnung in den Kanal einführbares Werkzeug
für die axiale Verstellung in das Langloch eingreifen kann. Nach dem Einstellen der
axialen Position wird das Werkzeug wieder entfernt, so dass das Langloch dann wieder
frei ist.
[0017] Die Registereinrichtung kann vorteilhafterweise ein im Ganzen als Einheit beweglicher
Registerkörper ohne bewegliche Einbauten oder Anbauten sein. Der Registerkörper kann
aus mehreren unbeweglich, fest miteinander verbundenen, beispielsweise miteinander
verschweißten Teilen gefügt oder in einem Stück geformt sein.
[0018] Ein Werkzeug für die axiale Verstellung der Registereinrichtung kann insbesondere
als Exzenter gebildet sein, mit einem ersten Werkzeugabschnitt, der eine Werkzeug-Drehachse
bestimmt, und einem zweiten Werkzeugabschnitt, mit dem das Werkzeug formschlüssig
mit der Registereinrichtung zusammenwirkt, um die Verstellung zu bewirken. Die beiden
Werkzeugabschnitte sind in Bezug auf die Werkzeug-Drehachse relativ zueinander exzentrisch
angeordnet. Einer der Werkzeugabschnitte ragt längs der Werkzeug-Drehachse über den
anderen vor.
[0019] Der vorragende Werkzeugabschnitt greift bei der Verstellung in das Langloch der Registereinrichtung
ein. Der vorragende Werkzeugabschnitt kann das Langloch durchgreifen und in einem
formschlüssigen Eingriff radial einwärts von der Registereinrichtung mit dem Druckzylinder
die Werkzeug-Drehachse bilden, um die der andere zu dieser Drehachse exzentrische
Werkzeugabschnitt für die Verstellung geschwenkt wird. Bevorzugter ist das Werkzeug
jedoch zwischen der Kanalöffnung und der Registereinrichtung mit dem Druckzylinder
in einem formschlüssigen Eingriff, der die in Bezug auf den Druckzylinder bei der
Verstellung ortsfeste Werkzeug-Drehachse bestimmt. Der andere, über diesen die Werkzeug-Drehachse
bestimmenden Abschnitt vorragende Werkzeugabschnitt greift in das Langloch der Registereinrichtung.
In solch einer Ausführung erstreckt sich das Langloch der Registereinrichtung in Umfangsrichtung
des Druckzylinders, so dass die Registereinrichtung bei dem Schwenken des eingreifenden
Werkzeugabschnitts von diesem axial verstellt wird. In der zuvor genannten alternativen
Ausführung ist das Langloch in axialer Richtung erstreckt, und der bei dem Verstellen
um die Werkzeug-Drehachse verschwenkte Werkzeugabschnitt ist an anderer Stelle, zweckmäßigerweise
zwischen der Kanalöffnung und dem Langloch, in dem für die Verstellung erforderlichen
formschlüssigen Eingriff mit der Registereinrichtung.
[0020] In bevorzugten Ausführungen, in denen die Werkzeug-Drehachse durch einen formschlüssigen
Eingriff des Werkzeugs und des Druckzylinders zwischen der Kanalöffnung und dem Langloch
der Registereinrichtung gebildet wird, ist an einer Kanalwand, die sich von der Registereinrichtung
bis zu der Kanalöffnung erstreckt und der in Umfangsrichtung eine andere Kanalwand
gegenüberliegt, eine formschlüssig mit dem die Werkzeug-Drehachse bestimmenden Werkzeugabschnitt
zusammenwirkende Ausnehmung vorgesehen, durch die das Werkzeug bis in das Langloch
der Registereinrichtung in den Kanal einführbar ist. Wird die Registereinrichtung
mittels eines Füllstücks gelagert, kann solch eine Ausnehmung vorteilhafterweise am
Füllstück geformt sein. Die Ausnehmung ist an den die Werkzeug-Drehachse bestimmenden
Werkzeugabschnitt angepasst geformt, so dass in einem formschlüssigen Eingriff dieses
Werkzeugabschnitts in der Ausnehmung die Werkzeug-Drehachse axial festgelegt wird.
[0021] Vorteilhafte Merkmale werden auch in den Unteransprüchen und den Kombinationen von
jeweils mehreren Unteransprüchen beschrieben.
[0022] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Figuren erläutert.
An den Ausführungsbeispielen offenbar werdende Merkmale bilden je einzeln und in jeder
Merkmalskombination die Gegenstände der Ansprüche und auch die vorstehend beschriebenen
Ausgestaltungen vorteilhaft weiter. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Druckzylinder mit einem Zylinderkörper und einem zur Bildung eines Klemmkanals
in den Zylinderkörper eingesetzten Füllstück,
- Figur 2
- einen Längenabschnitt des Füllstücks mit einer Klemmeinrichtung und einer Registereinrichtung,
- Figur 3
- den Querschnitt B-B der Figur 1 mit einem ersten Klemmkörper zum Klemmen eines Endes
eines Druckbelags,
- Figur 4
- den Querschnitt C-C der Figur 1 mit einem zweiten Klemmkörper zum Klemmen des anderen
Endes des Druckbelags,
- Figur 5
- den Querschnitt A-A der Figur 1,
- Figur 6
- den Querschnitt D-D der Figur 1 mit einer Registereinrichtung für den Druckbelag,
- Figur 7
- die Registereinrichtung in einer Ansicht in Umfangsrichtung des Druckzylinders,
- Figur 8
- die Registereinrichtung in einer Seitenansicht,
- Figur 9
- einen Ausschnitt der Registereinrichtung in einer Draufsicht,
- Figur 10
- ein Werkzeug für die Seitenverstellung der Registereinrichtung,
- Figur 11
- das Werkzeug in einer Ansicht auf eine Stirnseite,
- Figur 12
- die Registereinrichtung mit dem eingreifenden Werkzeug in einem Querschnitt,
- Figur 13
- die Registereinrichtung mit dem eingreifenden Werkzeug in einer Ansicht in Umfangsrichtung
des Druckzylinders,
- Figur 14
- das Werkzeug im Eingriff mit der Registereinrichtung in einer Draufsicht,
- Figur 15
- einen Druckzylinder mit einer Klemmeinrichtung und einem Mechanismus für eine automatische
Betätigung der Klemmeinrichtung,
- Figur 16
- einen ersten Klemmkörper der Klemmeinrichtung der Figur 15 in einem Querschnitt,
- Figur 17
- einen zweiten Klemmkörper der Klemmeinrichtung nach Figur 15 in einem Querschnitt
und
- Figur 18
- ein Paar eines ersten und eines zweiten Klemmkörpers und des Mechanismus der Figur
15 in einer Ansicht in Umfangsrichtung des Druckzylinders,
- Figur 19
- ein weiteres Paar eines ersten und eines zweiten Klemmkörpers und des Mechanismus
der Figur 15 in einer Ansicht in Umfangsrichtung des Druckzylinders und
- Figur 20
- ein Detail der Figur 15.
[0023] Figur 1 zeigt einen Druckzylinder in einer Ansicht und teilweise im Schnitt längs
einer Drehachse L des Zylinders. Der Druckzylinder weist einen Zylinderkörper 1, links
und rechts jeweils einen vom Zylinderkörper 1 abragenden Zylinderzapfen für die Drehlagerung
und ein am äußeren Umfang in den Zylinderkörper 1 eingesetztes Füllstück 2 zur Bildung
eines Klemmkanals für Druckbeläge auf. Der Zylinderkörper 1 weist zwischen den Zylinderzapfen
gemessen eine axiale Breite entsprechend vier Druckseiten eines Druckprodukts auf,
das mittels einer Rotationsdruckmaschine, die den Druckzylinder 1, 2 beinhaltet oder
für die der Druckzylinder vorgesehen ist, hergestellt werden kann. Die Druckprodukte
können insbesondere Zeitungsexemplare sein. Der Druckzylinder ist ein Druckformzylinder,
die Druckbeläge entsprechend Druckformen. Es können insgesamt vier Druckbeläge auf
den äußeren Umfang des Druckzylinders aufgezogen werden, d. h. der Druckzylinder weist
einen Umfang entsprechend einer Druckseite auf.
[0024] Das Füllstück 2 ist in einer Ausnehmung angeordnet, die an dem äußeren Umfang in
den Zylinderkörper 1 eingearbeitet ist. Die Ausnehmung und das Füllstück 2 erstrecken
sich über die gesamte axiale Länge des Zylinderkörpers 1. Figur 1 zeigt nur ein Teil
der Länge des Zylinderkörpers 1, der in etwa der Breite einer Druckseite und dementsprechend
eines einseitenbreiten Druckbelags entspricht. Insgesamt sind auf dem Zylinderkörper
1 wie gesagt vier einfach breite Druckbeläge aufziehbar oder alternativ zwei doppelt
breite Druckbeläge im so genannten Panoramaformat.
[0025] Figur 2 zeigt das Füllstück 2 alleine in dem einer Druckseite entsprechenden Längenabschnitt.
Das Füllstück 2 bildet eine Lagerungseinrichtung für eine Klemmeinrichtung zum Klemmen
der Enden der Druckbeläge und auch für eine Registereinrichtung zum Einstellen des
Seitenregisters der Druckbeläge. Alle Klemmkörper der Klemmeinrichtung und Registerkörper
der Registereinrichtung sind am Füllstück 2 gehalten. Das Füllstück 2 bildet mit der
Klemmeinrichtung und der Registereinrichtung eine Montageeinheit, indem die Komponenten
der Klemmeinrichtung und Registereinrichtung am Füllstück 2 montiert werden und das
Füllstück 2 mit den so vormontierten Komponenten der Klemmeinrichtung und Registereinrichtung
in die Ausnehmung des Zylinderkörpers 1 eingesetzt und darin befestigt wird. Das Füllstück
2 ist in die Ausnehmung des Zylinderkörpers 1 formschlüssig eingepasst und mittels
Befestigungsmitteln, im Ausführungsbeispiel Befestigungsschrauben, befestigt. Die
Befestigung ist in den Figuren 1 und 5 erkennbar.
[0026] Die Klemmeinrichtung umfasst für jeden der Druckbeläge mehrere erste Klemmkörper
4 und mehrere zweite Klemmkörper 4. Die ersten Klemmkörper 4 sind zum Klemmen eines
ersten Endes des jeweiligen Druckbelags und die zweiten Klemmkörper 4 sind für das
andere, zweite Ende des gleichen Druckbelags vorgesehen. Die Klemmkörper 4 sind in
Aussparungen 2b des Füllstücks 2 angeordnet. Die Aussparungen 2b sind an einer Unterseite
des Füllstücks 2, die der Drehachse L des Druckzylinders 1, 2 zugewandt ist, eingearbeitet
und an der Unterseite offen. Die Aussparungen 2b nehmen jeweils zwei Klemmkörper 4,
nämlich jeweils einen ersten Klemmkörper 4 und jeweils einen zweiten Klemmkörper 4
auf. In den Aussparungen 2b sind jeweils zwei Klemmkörper 4 axial eng nebeneinander
angeordnet. Die Aussparungen 2b weisen axial gemessen jeweils eine Breite auf, die
geringfügig größer ist als die Summe der axialen Breiten der jeweils aufgenommenen
Klemmkörper 4.
[0027] Für die Einstellung des Seitenregisters der Druckbeläge ist pro Druckbelag eine Registereinrichtung
9 vorgesehen, jeweils in Form eines Registerkörpers. Die Registereinrichtungen 9 sind
separat voneinander jeweils einzeln axial verstellbar gelagert, wobei die Lagerung
wie bereits erwähnt am Füllstück 2 realisiert ist. Das Füllstück 2 weist für jeweils
eine der Registereinrichtungen 9 eine weitere Aussparung 2c auf, in der die jeweilige
Registereinrichtung 9 rein reibschlüssig nur klemmend gehalten ist. Die Registereinrichtungen
9 weisen als solche keine Eingriffsmittel auf, die mit dem Füllstück 2 oder dem Zylinderkörper
1 bei der Einstellung der axialen Position der jeweiligen Registereinrichtung 9 zusammenwirken.
Entsprechend ragen von den Registereinrichtungen 9 keine auf Scherung beanspruchbare
Eingriffsmittel in das Füllstück 2 oder den Zylinderkörper 1 und auch keine solchen
Eingriffsmittel von dem Füllstück 2 oder dem Zylinderkörper 1 in eine der Registereinrichtungen
9. Die Registereinrichtungen 9 werden vielmehr mittels eines von außen eingreifenden
Werkzeugs axial verstellt.
[0028] Figur 3 zeigt im Querschnitt B-B der Figur 1 einen der ersten Klemmkörper 4, und
Figur 4 zeigt im Querschnitt C-C einen der zweiten Klemmkörper 4, die jeweils paarweise
nebeneinander in einer der Aussparungen 2b angeordnet sind. Der Zylinderkörper 1 und
das Füllstück 2 bilden in besonders raumsparender Weise den Klemmkanal für die Druckbeläge.
In Figur 3 ist ein erstes Ende eines Druckbelags 3 in einem vom Zylinderkörper 1 und
dem ersten Klemmkörper 4 gebildeten Klemmspalt klemmend gehalten, und in Figur 4 ist
das andere, zweite Ende des gleichen Druckbelags 3 in einem zwischen dem Füllstück
2 und dem zweiten Klemmkörper 4 gebildeten zweiten Klemmspalt klemmend gehalten.
[0029] Der Klemmkanal weist am äußeren Umfang des Druckzylinders 1, 2 eine Kanalöffnung
auf, längs der der äußere Umfang des Druckzylinders 1, 2 über jeweils eine Kante mit
kleinem Krümmungsradius in sich an die jeweilige Kante anschließende Kanalwände 1a
und 2a übergeht, die sich in Umfangsrichtung zugewandt gegenüberliegen. Der Zylinderkörper
1 bildet die Kanalwand 1a und das Füllstück 2 die Kanalwand 2a. Die Kanalwand 1a bildet
für den ersten Klemmkörper 4 im Klemmspalt eine Gegenfläche, während die Kanalwand
2a solch eine Gegenfläche im Klemmspalt für den zweiten Klemmkörper 4 bildet. Der
Klemmkanal ist von der Kanalöffnung aus bis einschließlich der beiden Klemmspalte
über die gesamte axiale Länge jeweils symmetrisch zu einer sich durch den Klemmkanal
und die Kanalöffnung erstreckenden Symmetrieebene. Durch die Symmetrieebene erstreckt
sich im jeweiligen Querschnitt die Radiale R auf die Drehachse L des Druckzylinders.
Die Kanalwände 1a und 2a erstrecken sich parallel zu der die Radiale R beinhaltenden
Symmetrieebene. Die Kanalwände 1a und 2a erstrecken sich daher in guter Näherung orthogonal
zu einer an der jeweiligen Kante an den äußeren Umfang des Druckzylinders gelegten
Tangente. Die zu klemmenden Enden des Druckbelags 3 sind in guter Näherung entsprechend
jeweils als ein rechtwinkliger Abbug geformt. Druckbeläge 3 dieser Art werden beispielsweise
in der
DE 10 2005 029 167 A1 offenbart, die diesbezüglich in Bezug genommen wird. So kann der Abbug am vorlaufenden
Ende oder der Abbug am nachlaufenden Ende des Druckbelags 3 wie im Ausführungsbeispiel
dargestellt einfach plan oder in einem zwischen die Kanalwände 1a und 2a ragenden
Abschnitt nochmals abgewinkelt sein, beispielsweise in Richtung auf den am äußeren
Umfang des Druckzylinders 1, 2 aufliegenden Bereich des Druckbelags 3 oder von diesem
weg in Richtung auf die gegenüberliegende Kanalwand 2a oder 1a weisend. Durch nochmalige
Abwinkelung innerhalb wenigstens eines der beiden Abbüge des Druckbelags 3 kann durch
das Klemmen mittels des Klemmkörpers 4 der Druckbelag 3 in Umfangsrichtung gespannt
werden. Bei einem Abbug, der in sich nicht nochmals abgewinkelt, sondern überall einfach
nur plan ist, kann solch eine Zugspannung durch das Klemmen alternativ auch mittels
einer Kante oder runden Wölbung erzeugt werden, die im Querschnitt gesehen zwischen
der Kanalöffnung und der Kontaktstelle von Abbug und Klemmkörper 4 geformt sein kann.
Beim Abbug wird in solch einer Ausführung ein Hebelarm erhalten, der sich von der
Kontaktstelle bis zu der innerhalb des Klemmkanals gelegenen Kante oder Wölbung erstreckt.
Eine solche Wölbung oder Kante innerhalb des Klemmkanals kann grundsätzlich auch zusätzlich
zu einem in sich abgewinkelten Abbug vorgesehen sein. Die zur Herausbildung eines
Hebels vorgesehene Kante oder Rundung bzw. Wölbung kann vorteilhafterweise am Füllstück
2 vorgesehen sein.
[0030] Den Klemmkörpern 4 ist jeweils eine eigene Andrückeinrichtung 7 zugeordnet, die als
Federglied, im Ausführungsbeispiel als mechanische Feder, gebildet ist, um den jeweils
zugeordneten Klemmkörper 4 gegen die Kanalwand 1a oder die Kanalwand 2a zu drücken
und im Klemmspalt die für das Klemmen des Druckbelagendes erforderliche Klemmkraft
zu erzeugen. Die Andrückeinrichtungen 7 sind der Form nach Spiralfedern und der Wirkung
nach als Druckfedern angeordnet. Die Andrückeinrichtungen 7 stützen sich an dem Füllstück
2 ab. Sie sind in jeweils einem Hohlraum des Füllstücks 2 aufgenommen und wirken im
Falle der zweiten Klemmkörper 4 im Bereich der Aussparung 2b auf den jeweils zugeordneten
Klemmkörper 4.
[0031] Die Klemmkörper 4 sind einzeln am Füllstück 2 positioniert und gehalten, nämlich
jeweils mittels eines Positionierelements 8. Die Positionierelemente 8 sind fest mit
dem Füllstück 2 verbunden, im Ausführungsbeispiel verschraubt, und ragen mit jeweils
einem Schaftabschnitt in die Aussparung 2b. Sie durchsetzen im Bereich der Aussparung
2b den jeweiligen Klemmkörper 4, der an entsprechender Stelle einen Durchgang aufweist.
Die Durchgänge der Klemmkörper 4 weisen im Vergleich mit dem durchsetzenden Schaftabschnitt
ein Übermaß auf, so dass die Klemmkörper 4 mittels der Positionierelemente 8 zwar
am Füllstück 2 positioniert und gehalten, die zum Einführen der Enden des jeweiligen
Druckbelags 3 erforderlichen Abstell- und Zustellbewegungen von der Kanalwand 1a oder
2a weg und auf diese zu aber nicht behindert werden.
[0032] Den Aussparungen 2b des Füllstücks 2 liegt eine Wand 1b des Zylinderkörpers 1 zugewandt
gegenüber. Die Wand 1b bildet einen Boden der im Zylinderkörper 1 für das Füllstück
2 eingearbeiteten Ausnehmung. Im Ausführungsbeispiel kontaktiert das Füllstück 2 axial
links und rechts der Aussparungen 2b jeweils diese Wand 1b. Die Wand 1b begrenzt die
Aussparungen 2b. Die Wand 1b ist über die gesamte axiale Länge der Ausnehmung des
Zylinderkörpers 1 und über ihre gesamte, in Umfangsrichtung des Druckzylinders 1,
2 gemessene Breite plan und glatt. Die Kanalwand 1a erstreckt sich orthogonal zu der
Wand 1b. Im Bereich der Aussparungen 2b bildet die Wand 1b ebenfalls eine Kanalwand.
Die Kanalwand 1a ist zwischen dem Grund des Klemmkanals und der Kanalöffnung einmal
abgesetzt, indem sie sich in Form einer kleinen Stufe einmal in ihrem der Kanalöffnung
nahen Bereich verbreitert, im Wesentlichen um die Dicke des zu klemmenden Endes des
Druckbelags 3. Die Kanalwände 1a und 2a weisen ferner jeweils im Bereich desjenigen
Klemmkörpers 4, mit dem die betreffende Kanalwand 1a oder 2a keinen Klemmspalt bildet,
eine Ausnehmung auf, in die der jeweilige Klemmkörper 4 bei seiner Abstellbewegung
ausweichen kann, wie besser in den Figuren 16 und 17 erkennbar ist.
[0033] Die Klemmkörper 4 weisen je einen Stützabschnitt 5 und einen winkelig zum Stützabschnitt
5 weisenden Klemmabschnitt 6 auf. Der Klemmabschnitt 6 ragt fingerartig vom Stützabschnitt
5 in Richtung auf die Kanalöffnung zu. Im Querschnitt bilden die Klemmkörper 4 jeweils
ein Winkelprofil. Der Stützabschnitt 5 ragt in die Aussparung 2b und ist darin mit
zumindest einem überwiegenden Volumenanteil aufgenommen. Die Klemmkörper 4 weisen
an ihren von der Kanalöffnung abgewandten Unterseiten jeweils im Querschnitt gesehen
eine bauchig vorgewölbte Rundung auf, mit der sie sich an der Zylinderkörperwand 1b
abstützen und im Kontakt mit der Wand 1b eine Kippachse für den Klemmkörper 4 bilden.
Die Kippachse ist zumindest im Wesentlichen radial unter dem Klemmspalt des Klemmkörpers
4, also zumindest im Wesentlichen auf der gleichen Drehwinkelposition wie der Klemmspalt
gebildet, bezogen auf die Drehachse L des Druckzylinders 1, 2. Die Klemmkörper 4 sind
in sich steife Kippstücke.
[0034] Bei den ersten Klemmkörpern 4 (Figur 3) wirkt die jeweils zugeordnete Andrückeinrichtung
7 im Bereich des Klemmabschnitts 6 auf den Klemmkörper 4. Bei diesen Klemmkörpern
4 sind die Andrückeinrichtungen 7 radial in etwa auf der Höhe des Klemmspalts auf
die dem Klemmspalt gegenüberliegende Seite des Klemmabschnitts 6 wirkend angeordnet.
Bei den zweiten Klemmkörpern 4 (Figur 4) wirkt die jeweils zugeordnete Andrückeinrichtung
7 auf den Stützabschnitt 5. Die beiden Abbüge des Druckbelags 3 sind im Bereich des
jeweils nicht klemmenden Klemmkörpers 4 mit einer Ausnehmung versehen und dementsprechend
von den nicht klemmenden Klemmkörpern 4 und im Falle der ersten Klemmkörper 4 auch
von deren Andrückeinrichtungen 7 frei. Die Andrückeinrichtungen 7 der zweiten Klemmkörper
4 wirken im Bereich der Aussparungen 2b auf den Stützabschnitt 5 und über einen bis
zur Kippachse reichenden Hebelarm auf den jeweiligen Klemmkörper 4.
[0035] Die Klemmkörper 4 bilden mit derjenigen Kanalwand 1a oder 2a, mit der sie den Klemmspalt
bilden, einen Einführtrichter für den zu klemmenden Abbug des Druckbelags 3. Die Klemmabschnitte
6 verjüngen sich zur Bildung der Einführtrichter von der Kanalwand 1a oder 2a, mit
der sie den Klemmspalt bilden, in Richtung auf die gegenüberliegende Kanalwand nach
radial außen.
[0036] Figur 5 zeigt in dem Querschnitt A-A der Figur 1 einen Abschnitt des Füllstücks 2
neben den Aussparungen 2b und 2c. In den neben den Aussparungen 2b und 2c gelegenen
Abschnitten hat das Füllstück 2 an allen innerhalb der Ausnehmung gelegenen Seiten
Kontakt mit den die Ausnehmung begrenzenden Wänden des Zylinderkörpers 1, um den Zylinderkörper
1 im Bereich der Ausnehmung bestmöglich auszusteifen. Mit Ausnahme des notwendigerweise
frei bleibenden engen Kanalspalts zwischen den Kanalwänden 1a und 2b besteht zwischen
dem Zylinderkörper 1 und dem Füllstück 2 über den überwiegenden Teil der Ausnehmung
vollflächiger Kontakt. Das Füllstück 2 ist in diesen Querschnitten, wobei in Figur
5 ein Querschnitt mit einem Befestigungselement zur Befestigung des Füllstücks 2 am
Zylinderkörper 1 dargestellt ist, im Wesentlichen quaderförmig, im Ausführungsbeispiel
ist es im Querschnitt in erster Näherung quadratisch. Für die Ausnehmung des Zylinderkörpers
1 gilt dies entsprechend. Die Ausnehmung weist zwei zueinander parallele Seitenwände
auf, die sich vom Boden der Ausnehmung rechtwinklig und parallel zu der Symmetrieebene
des zwischen den Kanalwänden 1a und 2a gebildeten Klemmspalts bis zu der äußeren Oberfläche
des Zylinderkörpers 1 erstrecken. Ein derartiger Querschnitt lässt sich besonders
einfach fertigen und schwächt den Zylinderkörper 1 in seinem zur Biegesteifigkeit
maßgeblich beitragenden Querschnittsbereich nahe des äußeren Umfangs nur minimal.
[0037] Figur 6 zeigt den Klemmkanal in einem Querschnitt mit einer der Registereinrichtungen
9. Die Registereinrichtung 9 weist einen Stützabschnitt 10 und einen von dem Stützabschnitt
10 winkelig abragenden Registerabschnitt 11 auf. Der Stützabschnitt 10 ist in einer
der Aussparungen 2c des Füllstücks 2 aufgenommen und reibschlüssig zwischen einer
ersten Klemmfläche 2d und einer zweiten Klemmfläche 13a eingeklemmt und rein reibschlüssig
gehalten. Die Klemmfläche 2d ist eine feste, nicht nachgiebige Wand des Füllstücks
2, das in diesem Sinne ein erstes Klemmmittel für die Registereinrichtung 9 bildet.
Die Klemmfläche 13a wird von einem als Druckstück wirkenden zweiten Klemmmittel 13
gebildet. Das Füllstück 2 lagert das Klemmmittel 13 in Richtung auf die Klemmfläche
2d und von dieser weg hin und her beweglich. Das Klemmmittel 2 ist in einem Durchgang
des Füllstücks 2, der in die Aussparung 2c führt und auf die Klemmfläche 2d gerichtet
ist, linear und vorzugsweise verdrehgesichert geführt. Das Klemmmittel 13 ist plattenförmig
und weist an seiner der Klemmfläche 2d zugewandten Seite die Klemmfläche 13a auf.
Das Klemmmittel 13 ist über ein Federglied 14 und ein Halteglied 15 am Füllstück 2
abgestützt. Das Halteglied 15 ist im gleichen Durchgang wie das Klemmmittel 13 angeordnet
und in Richtung der Beweglichkeit des Klemmmittels 13 bis gegen einen Anschlag des
Füllstücks 2 hin und her verstellbar. Das Federglied 14 stützt sich in die eine Federrichtung
an dem Halteglied 15 und in die andere Richtung an dem Klemmmittel 13 ab. Das Federglied
14 ist eine mechanische Druckfeder, der Geometrie nach eine Spiralfeder.
[0038] Das Klemmmittel 13 weist einen die Klemmfläche 13a bildenden plattenförmigen Teller
und einen von diesem abragenden Zapfen auf, mit dem es in einen Durchgang des Halteglieds
15 ragt. Das Halteglied 15 führt das Klemmmittel 13 im Bereich des Zapfens hin und
her beweglich.
[0039] In Bezug auf die Drehachse L des Druckzylinders 1, 2 ist die Klemmfläche 2d eine
radial äußere Klemmfläche, und das Klemmmittel 13 bildet die Klemmfläche 13a als radial
innere Klemmfläche. Im Druckbetrieb steigt somit aufgrund der Richtung der Beweglichkeit
des Klemmmittels 13 die von den Klemmflächen 2d und 13a auf die Registereinrichtung
9 ausgeübte Klemmkraft entsprechend der Drehzahl des Druckzylinders 1, 2 und der Masse
des Klemmmittels 13 und auch des Federglieds 14, dessen Federkraft ebenfalls nach
radial außen auf das Klemmmittel 13 wirkt. Das Halteglied 15 ist in dem Durchgang
des Füllstücks 2 bis gegen den Anschlag eingeschraubt.
[0040] Der Reibschluss zwischen der Registereinrichtung 9 und den Klemmmitteln 2 und 13
ist so gestaltet, d. h. nach Federspannung, Größe der Klemmflächen 2d und 13a und
deren Reibwerte, dass die Registereinrichtung 9 zwar im Klemmeingriff mittels eines
Werkzeugs axial verschoben werden kann und dadurch das Seitenregister eines zugeordneten
Druckbelags vorgegeben wird, die einmal eingestellte axiale Position aber unter allen
denkbaren Bedingungen im Betrieb des Druckzylinders 1, 2 eingehalten wird.
[0041] Die Registereinrichtung 9 ist als Winkelstück geformt, mit dem in die Aussparung
2c ragenden Stützabschnitt 10 und dem davon winkelig in Richtung auf die Kanalöffnung
abragenden Registerabschnitt 11. Ist der Druckzylinder 1, 2 mit Druckbelägen belegt,
greift der Registerabschnitt 11 in eine Registeraussparung des Abbugs des auf der
entsprechenden axialen Höhe angeordneten Druckbelags und bestimmt somit dessen axiale
Position, also dessen Seitenregister.
[0042] Für die Einstellung der axialen Position der Registereinrichtung 9 weist das Füllstück
2 in seiner Kanalwand 2a eine lokale Ausnehmung 2e auf, die der gegenüberliegenden
Kanalwand 1a zugewandt offen ist und einen Durchgang bis zu einem Langloch 12 im Stützabschnitt
10 der Registereinrichtung 9 bildet. Für die Einstellung der axialen Position kann
ein Werkzeug durch die Ausnehmung 2e in Eingriff mit der Registereinrichtung 9, nämlich
mit deren Langloch 12, gebracht werden.
[0043] Die Figuren 7 bis 9 zeigen die Registereinrichtung 9 in zwei Ansichten und in einer
Draufsicht auf einen das Langloch 12 enthaltenden Teil. Im eingebauten Zustand der
Registereinrichtung 9 erstreckt sich das Langloch 12 mit seiner Längsachse in Umfangsrichtung
des Druckzylinders 1, 2.
[0044] Die Figuren 10 und 11 zeigen ein Werkzeug 16, mit dem die axiale Position der Registereinrichtung
9 einstellbar ist. Das Werkzeug 16 umfasst einen ersten Werkzeugabschnitt 17 und einen
zweiten Werkzeugabschnitt 18. Der Werkzeugabschnitt 17 weist eine zentrale Längsachse
W auf, die bei der Verstellung der Registereinrichtung 9 eine Drehachse des Werkzeugs
16 bildet. Der Werkzeugabschnitt 18 ist in Bezug auf diese Werkzeug-Drehachse W exzentrisch
angeordnet und verlängert den Werkzeugabschnitt 17 längs der Werkzeug-Drehachse W.
Der Werkzeugabschnitt 18 bildet eine zu der Werkzeug-Drehachse W exzentrische Exzenterachse
Z des Werkzeugs 16. Beide Abschnitte 17 und 18 sind kreiszylindrisch.
[0045] Die Figuren 12 bis 14 zeigen das Werkzeug 16 im Eingriff mit dem Füllstück 2 und
der Registereinrichtung 9 bei der Einstellung der axialen Position der Registereinrichtung
9. Das Werkzeug 16 wird mit dem Werkzeugabschnitt 18 voran in die Ausnehmung 2e des
Füllstücks eingeführt, bis der Werkzeugabschnitt 18 in das Langloch 12 ragt. Der Durchmesser
des Werkzeugabschnitts 18 und die Breite des Langlochs 12 sind aneinander genau angepasst,
so dass der Werkzeugabschnitt 18 gerade in das Langloch 12 passt. Ebenso sind die
Breite der Ausnehmung 2e und der Durchmesser des Werkzeugabschnitts 17 passgenau aneinander
angepasst. Figur 14 zeigt dies in der Draufsicht durch einen in Figur 14 als durchsichtig
dargestellten Handgriff 16a des Werkzeugs 16. Der Werkzeugabschnitt 17 ist in der
Ausnehmung 2e axial eng gefasst, so dass die Werkzeug-Drehachse W relativ zum Druckzylinder
1, 2 axial ortsfest bestimmt ist. Bei einer Drehung des Werkzeugs 16 um die Werkzeug-Drehachse
W (Pfeil am rechten Rand des Handgriffs 16a) schwenkt der exzentrische Werkzeugabschnitt
18 um die Achse W. Da der Werkzeugabschnitt 18 in dem Langloch 12 der Registereinrichtung
9 axial ebenfalls eng gefasst ist, wird die Registereinrichtung 9 durch den in das
Langloch 12 eingreifenden Werkzeugabschnitt 18 bei der Drehbewegung des Werkzeugs
16 axial verschoben (Pfeil am unteren Rand des Handgriffs 16a). Die Exzentrizität
der beiden Achsen W und Z des Werkzeugs 16 kann beispielsweise 1 mm betragen, so dass
die Registereinrichtung 9 aus einer gedachten Mittelposition nach beiden Seiten axial
um maximal je 1 mm verstellt werden kann.
[0046] Die Figuren 15 bis 20 zeigen ein weiterentwickeltes Ausführungsbeispiel mit einer
automatisch betätigbaren Klemmeinrichtung. Nachfolgend werden im Wesentlichen nur
die Unterschiede zum Ausführungsbeispiel der Figuren 1 bis 14 beschrieben, im Übrigen
entspricht das weiterentwickelte Ausführungsbeispiel dem bereits offenbarten, so dass
die dazu gemachten Ausführungen auch für das weiterentwickelte Ausführungsbeispiel
gelten. Unterschiede bestehen lediglich, soweit sie durch die automatische Betätigung
bedingt sind. Die Klemmkörper sind lediglich der formalen Unterscheidung wegen mit
dem Bezugszeichen 24 bezeichnet. Die Registereinrichtungen 9 des Ausführungsbeispiels
der Figuren 1 bis 14 kommen identisch zum Einsatz. Auf ihre Darstellung wird daher
der Einfachheit wegen verzichtet.
[0047] Figur 15 zeigt einen Endabschnitt des Druckzylinders 1, 2, wobei der Zylinderzapfen
und die Drehlagerung des Druckzylinders 1, 2 aus Gründen der vereinfachten Darstellung
weggelassen wurden. Der dargestellte Endabschnitt weist eine längs der Drehachse L
gemessene Breite auf, die im Wesentlichen der Breite eines einseitenbreiten Druckbelags
entspricht. In axialer Fortsetzung weist der Druckzylinder weitere solcher Axialabschnitte
auf, im Ausführungsbeispiel insgesamt vier solcher Abschnitte für die Belegung mit
vier nebeneinander angeordneten Druckbelägen in der Breite je einer einzigen Druckseite,
vorzugsweise Zeitungsseite. Im Klemmkanal sind über die Breite jedes einzelnen Druckbelags
verteilt acht Klemmkörper 24 angeordnet, vier erste Klemmkörper 24 für ein vorlaufendes
Ende und vier andere, zweite Klemmkörper 24 für das nachlaufende Ende des gleichen
Druckbelags. Die für das eine Druckbelagende vorgesehenen ersten Klemmkörper 24 und
die für das andere Druckbelagende vorgesehenen zweiten Klemmkörper 24 sind in Bezug
auf das jeweils zu klemmende Ende symmetrisch angeordnet. Die Abfolge ist in axialer
Richtung von links nach rechts gesehen: erster, zweiter, zweiter, erster, erster,
zweiter, zweiter, erster Klemmkörper 24.
[0048] Die Figuren 16 und 17 zeigen den Klemmkanal mit den Klemmkörpern 24 jeweils in einem
Querschnitt. Der Querschnitt der Figur 16 enthält einen der ersten Klemmkörper 24
zum Klemmen eines Abbugs eines nicht dargestellten Druckbelags, und der Querschnitt
der Figur 16 enthält einen der zweiten Klemmkörper 24 zum Klemmen des anderen Abbugs
des gleichen Druckbelags. Bei dem Druckzylinder 1, 2 handelt es sich um einen Druckzylinder,
der einen Umfang aufweist, der im Wesentlichen nur der in Umfangsrichtung gemessenen
Länge eines einzigen Druckbelags entspricht. Bei einem dem Umfang nach größeren Druckzylinder
beispielsweise doppelten oder noch größeren Umfangs würde der zweite Klemmkörper 24
einen Abbug eines in Umfangsrichtung versetzt angeordneten weiteren Druckbelags klemmen
bzw. dem Klemmen solch eines weiteren Druckbelags dienen.
[0049] Der Druckzylinder 1, 2 ist mit einer Betätigungseinrichtung für die automatische
Betätigung der Klemmkörper 24 ausgestattet. Die Betätigungseinrichtung umfasst eine
langgestreckte Übertragungsstruktur 19, die sich axial über die gesamte oder nahezu
gesamte Länge des Druckzylinders 1, 2 erstreckt und relativ zu dem Druckzylinder 1,
2 und den Klemmkörpern 24 axial hin und her bewegbar ist. Die Übertragungsstruktur
19 wird vom Druckzylinder 1, 2 axial verdrehgesichert linear geführt. Eine Linearführung
bildet sowohl der Zylinderkörper 1 als auch das Füllstück 2, die jeweils eine Aussparung
aufweisen, innerhalb der sich die Übertragungsstruktur 19 erstreckt. Die Übertragungsstruktur
19 ist im Bereich der von der Kanalöffnung abgewandten Unterseite des Füllstücks 2
und von der Kanalöffnung aus gesehen an einem hinteren Rand des Klemmkanals angeordnet.
Sie liegt einer Rückseite jeweils des Stützabschnitts 25 der Klemmkörper 24 am hinteren
Ende der Aussparung 2b zugewandt in einem kleinen Abstand gegenüber. Die Übertragungsstruktur
19 übeträgt in axialer Richtung Zug- und Druckkräfte. Sie ist als Rechteckstange geformt.
Die Übertragungsstruktur 19 bildet einen Schieber.
[0050] Die Betätigungseinrichtung umfasst ferner Eingriffsglieder 20, je ein Eingriffsglied
20 pro Klemmkörper 24. Die Eingriffsglieder 20 ragen von der Übertragungsstruktur
19 jeweils in die Aussparung 2b in Richtung auf die Klemmkörper 24 vor. Sie sind längs
der Übertragungsstruktur 19 so angeordnet, dass jeweils eines der Eingriffsglieder
20 in einem Führungseingriff mit dem zugeordneten Klemmkörper 24 eine Abstellbewegung
des betreffenden Klemmkörpers 24 bewirkt, so dass der Klemmspalt gegen die Kraft der
Andrückeinrichtung 7 des jeweiligen Klemmkörpers 24 geöffnet oder zumindest die Klemmkraft
im Klemmspalt verringert wird, so dass ein geklemmtes Druckbelagende mit geringerer
Kraft aus dem Klemmspalt gezogen oder eingeführt werden kann. Die Eingriffsglieder
20 sind im Ausführungsbeispiel als Bolzen gebildet, die in Bohrungen der Übertragungsstruktur
19 befestigt sind. Andere Querschnittsformen als die eines einfachen runden Bolzens
sind ebenfalls verwendbar, auch die Formung einer Übertragungsstruktur 19 mit abragenden
Eingriffsgliedern 20 in einem Stück.
[0051] Die Klemmkörper 24 weisen dem jeweils zugeordneten Eingriffsglied 20 zugewandt im
Bereich ihrer rückwärtigen Enden jeweils eine Führungsbahn 27 auf für den Führungseingriff
mit dem jeweils zugeordneten Eingriffsglied 20. Die Führungsbahnen 27 sind an den
Stützabschnitten 25 geformt, die für den Führungseingriff in Umfangsrichtung des Druckzylinders
1, 2 gesehen einen mit dem jeweils zugeordneten Eingriffsglied 20 überlappenden Endbereich
aufweisen. Die Führungsbahnen 27 sind in einer sich durch den Bereich des Führungseingriffs
erstreckenden zu der Radialen R parallelen, axialen Ebene in Bezug auf die Axiale
geneigt. Eine Axialbewegung der Übertragungsstruktur 19 mit den Eingriffsgliedern
20 bewirkt im Führungseingriff von Eingriffsglied 20 und jeweils zugeordneter Führungsbahn
27 eine Abstell-Kippbewegung des jeweiligen Klemmkörpers 24. In den Figuren 16 und
17 sind die Klemmkörper 24 in durchgezogenen Linien jeweils mit ihrem Klemmabschnitt
26 in ihrem gegen die Gegenfläche 2a (Figur 16) oder 1a (Figur 16) zugestellten und
in gestrichelter Linie im abgestellten Zustand dargestellt.
[0052] Der Führungseingriff der Eingriffsglieder 20 und der Führungsbahnen 27 ist ein reiner
Gleitkontakt. Die Eingriffsglieder 20 sind in jeder Hinsicht steif mit der Übertragungsstruktur
19 verbunden. Alternativ könnten die Eingriffsglieder 20 jedoch auch, zumal bei Gestaltung
als kreisrunde Bolzen, um die Bolzenachse drehbar an der Übertragungsstruktur 19 abgestützt
sein. Ortsfest und auch sonst nicht beweglich mit der Übertragungsstruktur 19 verbundene
Eingriffsglieder 20 werden jedoch bevorzugt. Die axiale Führung der Übertragungsstuktur
19 ist eine Gleitführung, wobei die Übertragungsstruktur 19 in der Führung im Querschnitt
eng eingefasst ist, wodurch die Stabilität der schlanken Übertragungsstruktur 19 und
ein stets korrekter Führungseingriff mit den Klemmkörpern 24 gewährleistet sind. Dies
trägt zu einer vorteilhaft schlanken, langgestreckten Form der Übertragungsstruktur
19 und der die Struktur 19 und die Eingriffsmittel 20 umfassenden Betätigungseinrichtung
und somit zu einer möglichst geringen Materialschwächung des Zylinderkörpers 1 bei.
Die Übertragungsstruktur 19 wird in Längsrichtung zu beiden Seiten der Eingriffsglieder
20 geführt, nämlich in einer von dem Zylinderkörper 1 gebildeten ersten Einfassung
und in einer zweiten Einfassung, die der Zylinderkörper 1 und das Füllstück 2 gemeinsam
bilden. Die mittels der Einfassungen erhaltene beidseitige Führung 1c, 2f ist für
die Stabilität vorteilhaft, grundsätzlich könnte aber eine der Einfassungen entfallen,
bevorzugt die in den Figuren 16 und 17 untere, allein vom Zylinderkörper 1 gebildete
Einfassung.
[0053] Die Klemmkörper 24 sind an ihren Unterseiten und im äußeren Übergangsbereich zwischen
dem Stützabschnitt 25 und dem Klemmabschnitt 26 kontinuierlich gekrümmt, vorzugsweise
mit einem konstanten Krümmungsradius. Diese Rundung erstreckt sich über einen Bogenwinkel
von mehr als 90°. Die Klemmkörper 24 kontaktieren im Bereich ihrer Rundung die Kanalwand
1b, wie im ersten Ausführungsbeispiel, und können im Bereich der Rundung auch die
davon aufragende Kanalwand 1a kontaktieren. Sie sind zwischen der Kanalwand 1a und
dem jeweils zugeordneten Eingriffsglied 20 in Umfangsrichtung des Druckzylinders mit
geringem Spiel eingefasst. Das Spiel ist so bemessen, dass die Kippbewegung möglich
ist, die Klemmkörper 24 andererseits aber in Umfangsrichtung ausreichend exakt positioniert
sind. Auf zusätzliche Positionierelemente, wie beispielsweise die Positionierelemente
8 des ersten Ausführungsbeispiels, wird verzichtet.
[0054] Figur 15 zeigt die Klemmkörper 24 in einer Ansicht in Umfangsrichtung auf deren Stützabschnitt
25. Gezeigt sind auch die Eingriffsglieder 20 und in gestrichelter Linie die Übertragungsstruktur
19. Die Übertragungsstruktur 19 mit den Eingriffsgliedern 20 nimmt eine Neutralposition
"0" ein, aus der sie axial nach rechts bis in eine Position "1" und axial nach links
bis in eine Position "2" bewegbar ist. In der Neutralposition "0" sind die Eingriffsglieder
20 mit den Klemmkörpern 24 nicht in Eingriff. Die Klemmkörper 24 sind somit in dem
jeweiligen Klemmspalt an die jeweilige Gegenfläche 1a oder 2a aufgrund der Federkraft
der jeweils zugeordneten Andrückeinrichtung 7 zugestellt. Die Betätigungseinrichtung
nimmt die Neutralposition "0" insbesondere während des Druckbetriebs ein.
[0055] Die Betätigungseinrichtung umfasst auch ein Kupplungsglied 21, das an einem stirnseitigen
Ende, in Figur 15 am linken Ende des Druckzylinders, axial beweglich angeordnet ist.
Das Kupplungsglied 21 ist axial fest mit der Übertragungsstruktur 19 verbunden, im
Ausführungsbeispiel ist es absolut fest mit der Übertragungsstruktur 19 verbunden.
Die Übertragungsstruktur 19, die Eingriffsglieder 20 und das Kupplungsglied 21 bilden
die Betätigungseinrichtung 19-21. Das Kupplungsglied 21 weist an seinem äußeren Umfang
zwei radial nach außen abragende Stege auf, zwischen denen eine Vertiefung verbleibt,
in die ein Abtriebsglied 23 eines Antriebs mit einem Eingriffsende 22 ragt. Der Antrieb
ist an einem Maschinengestell G in der Nähe des Druckzylinders 1, 2 axial neben diesem
angeordnet. Das Abtriebsglied 23 ist aus der Neutralposition "0" axial hin und her
bis jeweils in die Position "1" oder "2" beweglich und wird vom Antrieb entsprechend
angetrieben. Das Eingriffsende 22 ragt zwischen den beiden Stegen des Kupplungsglieds
21 in dessen Vertiefung, so dass das Abtriebsglied 23 über das axial damit steif verbundene
Eingriffsende 22 bei einer axialen Hubbewegung das Kupplungsglied 21 entweder gegen
den axial inneren Steg in die eine axiale Richtung oder den axial äußeren Steg in
die andere axiale Richtung drückt. Die Übertragungsstruktur 19 wird entsprechend in
die eine Richtung gedrückt oder in die andere gezogen.
[0056] Der Kupplungseingriff des Eingriffsendes 22 und des Kupplungsglieds 21 und deren
Zusammenwirken ist in Figur 20 vergrößert dargestellt. Das Eingriffsende 22 ragt stets
zwischen den Stegen in das Kupplungsglied 21. Allerdings ist das Kupplungsglied 21
von dem Eingriffsende 22 frei, es verbleibt also in der Neutralposition "0" axial
zu beiden Stegen und radial zum Grund der zwischen den Stegen erhaltenen Vertiefung
ein kleiner Abstand, so dass der Druckzylinder 1, 2 frei vom Abtriebsglied 23 dreht,
das im Druckbetrieb stets die Neutralposition "0" einnimmt. Der Kupplungseingriff
ist ein Mitnahmeeingriff, in dem das Abtriebsglied 23 die Betätigungseinrichtung 1:1
in beide Richtungen mitnimmt, abgesehen von dem geringen axialen Abstand zu den beiden
Stegen.
[0057] Die Figuren 18 und 19 zeigen die beiden linken Paare der Klemmkörper 24 ohne den
Druckzylinder 1, 2, jedoch mit der Übertragungseinrichtung 19 in gestrichelter Linie
und den Eingriffsgliedern 20. Die Eingriffsglieder 20 sind in durchgezogener Linie
in Neutralposition "0" und strichliert jeweils im Führungseingriff mit der Führungsbahn
27 des zugeordneten Klemmkörpers 24 dargestellt. Figur 18 zeigt das in Figur 15 am
weitesten links angeordnete Klemmkörperpaar und Figur 19 das rechts davon nächstfolgende.
Die Führungsbahnen 27 sind gerade Schrägflächen, die unter einem konstanten Winkel
zur Axialen geneigt sind, wobei der Winkel so gewählt ist, dass ein Abgleiten der
Eingriffsglieder 20 im Führungseingriff sicher gewährleistet ist und keine Selbsthemmung
auftreten kann.
[0058] Die Eingriffsglieder 20 sind an der Übertragungsstruktur 19 und die Führungsbahnen
27 am jeweiligen Klemmkörper 24 so angeordnet und relativ zueinander ausgerichtet,
dass die ersten Klemmkörper 24, die den Klemmspalt mit der Kanalwand 2a bilden, bei
der Bewegung der Betätigungseinrichtung 19-21 in die eine axiale Richtung und die
zweiten Klemmkörper 24, die den Klemmspalt mit der Kanalwand 1a bilden, bei der Bewegung
in die andere axiale Richtung abgestellt werden, wobei die jeweils andere dieser beiden
Gruppen der Klemmkörper 24 frei von den Eingriffsgliedern 20 ist. Bei einer Bewegung
der Betätigungseinrichtung 19-21 in die Position "1" werden in Figur 18 nur der linke
und in Figur 19 nur der rechte Klemmkörper 24 im Führungseingriff mit dem jeweils
zugeordneten Eingriffsglied 20 abgestellt, während bei einer Bewegung der Betätigungseinrichtung
19-21 in die Position "2" in Figur 18 nur der rechte und in Figur 19 der linke Klemmkörper
24 im Führungseingriff abgestellt werden.
Bezugszeichen:
[0059]
- 1
- Zylinderkörper
- 1a
- Kanalwand
- 1b
- Zylinderwand
- 1c
- Führung
- 2
- Füllstück, Klemmmittel
- 2a
- Kanalwand
- 2b
- Aussparung
- 2c
- Aussparung
- 2d
- Klemmfläche
- 2e
- Durchgang, Ausnehmung
- 2f
- Führung
- 3
- Druckbelag
- 4
- Klemmkörper
- 5
- Stützabschnitt
- 6
- Klemmabschnitt
- 7
- Federglied, Andrückeinrichtung
- 8
- Positionierelement
- 9
- Registereinrichtung
- 10
- Stützabschnitt
- 11
- Registerabschnitt
- 12
- Langloch
- 13
- Druckstück, Klemmmittel
- 13a
- Klemmfläche
- 14
- Federglied
- 15
- Halteglied
- 16
- Werkzeug
- 16a
- Werkzeug-Handgriff
- 17
- Werkzeugabschnitt
- 18
- Werkzeugabschnitt
- 19
- Schieber-Schubstruktur
- 20
- Schieber-Eingriffsglied
- 21
- Kupplungsglied
- 22
- Abtriebsglied
- 23
- Antrieb
- 24
- Klemmkörper
- 25
- Stützabschnitt
- 26
- Klemmabschnitt
- 27
- Führungsbahn
- L
- Zylinder-Drehachse
- R
- Radiale
- W
- Werkzeug-Drehachse
- Z
- Werkzeug-Exzenterachse
1. Druckzylinder mit Registereinrichtung für die Einstellung des Seitenregisters eines
auf einen äußeren Umfang des Druckzylinders auflegbaren Druckbelags (3), der Druckzylinder
umfassend:
a) einen axial erstreckten Kanal (1a, 1b, 2a, 2b) mit einer Kanalöffnung an dem äußeren
Umfang des Druckzylinders (1, 2),
b) die in dem Kanal axial verstellbar angeordnete Registereinrichtung (9),
c) ein erstes Klemmmittel (2) mit einer ersten Klemmfläche (2d)
d) und ein zweites Klemmmittel (13), das eine in Richtung auf das erste Klemmmittel
(2) und von diesem weg bewegliche zweite Klemmfläche (13a) aufweist und an einer von
der zweiten Klemmfläche (13a) abgewandten Seite an dem Druckzylinder abgestützt ist,
e) wobei die Registereinrichtung (9) in dem Kanal zwischen der ersten Klemmfläche
(2d) und der zweiten Klemmfläche (13a) eingeklemmt ist.
2. Druckzylinder nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Registereinrichtung (9) mit wenigstens einem der Klemmmittel (2, 13) nur reibschlüssig
verbunden ist.
3. Druckzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Registereinrichtung (9) zwischen den Klemmmitteln (2, 13) frei von formschlüssig
wirksamen Eingriffsmitteln nur im Reibschluss gelagert ist.
4. Druckzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Klemmmittel (13) von einem von dem Druckzylinder (1, 2) in Richtung auf
die erste Klemmfläche (2d) beweglich gelagerten Druckstück gebildet wird.
5. Druckzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend ein Federglied (14),
über das das zweite Klemmmittel (13) an dem Druckzylinder (1, 2) abgestützt ist.
6. Druckzylinder nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Federglied (14) zwischen dem zweiten Klemmmittel (13) und einem Halteglied (15) elastisch
gespannt ist, wobei das Halteglied (15) vorzugsweise montiert ist.
7. Druckzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kanalwand des Druckzylinders (1, 2) die erste Klemmfläche (2d) bildet.
8. Druckzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckzylinder (1, 2) einen Zylinderkörper (1), der einen überwiegenden Teil einer
äußeren Umfangsfläche des Druckzylinders bildet, und ein Füllstück (2) umfasst, das
in einer am äußeren Umfang des Zylinderkörpers (1) axial erstreckten Ausnehmung eingesetzt
ist und vorzugsweise einen Abschnitt der äußeren Umfangsfläche des Druckzylinders
bildet.
9. Druckzylinder nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Klemmmittel (14) von dem Füllstück (2) gelagert und vorzugsweise geführt
wird.
10. Druckzylinder nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllstück (2) das erste Klemmmittel bildet oder lagert.
11. Druckzylinder nach einem der drei vorhergehenden Ansprüche und wenigstens einem der
folgenden Merkmale:
- das zweite Klemmmittel (13) ist an dem Füllstück (2) abgestützt;
- das zweite Klemmmittel (13) ist mit zumindest einem überwiegenden Volumenanteil
in dem Füllstück (2) aufgenommen;
- das Federglied (14) nach Anspruch 5 ist an dem Füllstück (2) abgestützt;
- das Federglied (14) nach Anspruch 5 ist mit zumindest einem überwiegenden Volumenanteil
in dem Füllstück (2) aufgenommen.
12. Druckzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Registereinrichtung (9) einen von den Klemmmitteln (2, 13) eingeklemmten Stützabschnitt
(10) und einen Registerabschnitt (11) aufweist, der für einen der Einstellung des
Seitenregisters dienenden Eingriff mit dem Druckbelag (3) von dem Stützabschnitt in
Richtung auf die Öffnung des Kanals (1a, 1b, 2a, 2b) abragt.
13. Druckzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Registereinrichtung (9) ein Langloch (12) aufweist, das durch die Öffnung des
Kanals (1a, 1b, 2a, 2b) für ein Werkzeug (16) zum Verstellen der axialen Position
der Registereinrichtung (9) zugänglich ist.
14. Druckzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Werkzeug (16) für die axiale Verstellung der Registereinrichtung (9) einen Exzenter
mit einem ersten Werkzeugabschnitt (17) und einem zweiten Werkzeugabschnitt (18) bildet,
von denen einer in Bezug auf eine Werkzeug-Drehachse (W) exzentrisch über den anderen
längs der Werkzeug-Drehachse (W) vorragt, und dass für die axiale Verstellung der
Registereinrichtung (9) einer der Werkzeugabschnitte (17, 18) in einem Eingriff mit
dem Druckzylinder (1, 2) die Werkzeug-Drehachse (W) bestimmt und der andere der Werkzeugabschnitte
(17, 18) in einem formschlüssigen Eingriff mit der Registereinrichtung (9) diese axial
verstellt, wenn das Werkzeug (16) eine Drehbewegung um die Werkzeug-Drehachse (W)
ausführt.
15. Druckzylinder nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckzylinder (1, 2) einen Durchgang (2e) aufweist, der sich von dem äußeren
Umfang des Druckzylinders (1, 2) bis zu dem Langloch (12) erstreckt, dass das Werkzeug
(16) durch den Durchgang (2e) in das Langloch (12) einführbar ist und dass der Durchgang
(2e) das eingeführte Werkzeug (16) axial eng einfasst und dadurch die axiale Position des Werkzeugs (16) bestimmt.
16. Druckzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchgang mittels einer in oder an dem Füllstück (2) geformten Ausnehmung (2e)
erhalten wird, die vorzugsweise an einer von dem Füllstück (2) gebildeten, sich bis
zu der Kanalöffnung erstreckenden Kanalwand (2a) geformt ist.
17. Druckzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Registereinrichtung (9) ein nur in einem Stück gefertigter Registerkörper ist.