[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Schleifkontaktschalter, insbesondere einen
Mikro-, Miniatur- oder Subminiaturschalter, dessen Schaltstellungen durch schleifende
Bewegung der Kontaktkörper geändert werden.
[0002] Elektrische Schleifkontaktschalter dieser Art dienen als Mikro-, Miniaturschalter
oder Subminiaturschalter in vielen Anwendungsbereichen, wie z. B. in der Automobil-
und der Haushaltsgerätetechnik. Bei diesen Schaltern werden Schleifkontakte in einer
schleifenden Bewegung von einer Kontaktstelle zu einer anderen Kontaktstelle gebracht.
Dabei soll die elektrisch leitende Verbindung nur an den jeweiligen Kontaktstellen
erfolgen.
[0003] Aus
DE 10 2006 011 930 B3 ist ein elektrischer Schleifkontaktschalter mit einer schwenkbar gelagerten Kontaktwippe
bekannt. Der bekannte Schalter weist einen Sockel aus elektrisch isolierendem Kunststoff
und einen Deckel auf. Die Spannung liegt an einem gemeinsamen Kontaktkörper an, der
mit einer an ihm gelagerten Kontaktwippe ständig in elektrisch leitender Verbindung
steht. Die Kontaktwippe hat zwei Paar Kontaktfinger, die Kontaktbereiche an zwei Wahlkontaktkörpern
überstreichen. Eine Stellfeder in C- oder Ω- Form zieht die Kontaktwippe in eine erste
Schrägstellung, in der die Schaltfinger beidseitig an dem Kontaktbereich des ersten
Wahlkontaktkörpers anliegen. Durch Druck auf ein Betätigungsglied, das in dem Deckel
verschiebbar und durch eine Dichtmanschette abgedichtet ist, wird die Kontaktwippe
in ihre entgegengesetzte zweite Schwenkstellung gezwungen, in der die Kontaktfinger
beidseitig an dem Kontaktbereich eines zweiten Wahlkontaktkörpers anliegen.
[0004] EP 1 764 813 A1 beschreibt einen elektrischen Schalter mit einem gemeinsamen Kontaktkörper so wie
einen ersten Wahlkontaktkörper und einem zweiten Wahlkontaktkörper. Mit dem gemeinsamen
Kontaktkörper ist ein Kontaktgeber mechanisch und elektrisch leitend verbunden. Der
Kontaktgeber besteht aus einem elastischen, elektrisch leitenden Material. Der Kontaktgeber
ist derart vorgespannt, dass die Kontaktfinger an den Kontaktflächen des ersten Wahlkontaktkörpers
anliegen. Durch Druck auf den Kontaktgeber wird dieser elastisch verformt, und mit
den Kontaktfingern so verschwenkt, dass die Kontaktfinger die Kontaktflächen des zweiten
Wahlkontaktkörpers schaltwirksam umfassen.
[0005] Nachteilig an dem Schalter des Standes der Technik ist, dass durch das schleifende
Bewegen der Schleifkontakte auf den Gehäusebereichen zwischen den Wahlkontaktkörpern
metallische Ablagerungen auftreten können, welche selbst eine leitende Verbindung
zwischen den einzelnen Wahlkontaktkörpern herstellen können. Diese Ablagerungen werden
durch Verschmutzungen und durch den Abbrand des eingesetzten Schmierfetts bzw. -öls
verstärkt, so dass die Schleifbahn, welche durch die Schleifkontakte im Schleifbereich
des Gehäuses ausgebildet wird, eine leitende Verbindung herstellen kann.
[0006] Mit fortschreitendem Verschleiß der Schleifkontakte, die in ihrem ursprünglichen
Zustand bevorzugt eine Kugelabschnittsform aufweisen, werden die Schleifkontakte im
Schalter des Standes der Technik immer flacher, so dass die anfängliche Punktberührung
der Schleifkontakte mit der Zeit in eine Flächenberührung übergeht. Das hat die Auswirkung,
dass der Anpressdruck/ Flächendruck der Schleifkontakte auf den Wahlkontaktkörpern
immer geringer wird, da die Auflagefläche der Schleifkontakte immer größer wird, und
daher eine immer schlechtere Kontaktsicherheit erreicht wird.
[0007] Die Abflachung der Schleifkontakte mit zunehmendem Verschleiß hat aber auch zur Folge,
dass sich der Schaltpunkt verschiebt, da die Auflagefläche größer wird. Im Extremfall
kann es dadurch zu einem gleichzeitigen Kontakt eines Schleifkontaktes auf zwei Wahlkontaktkörpern
kommen, und zu einem Kurzschluss führen. Um dies zu vermeiden muss der Abstand zwischen
den Wahlkontaktkörpern so groß gewählt werden, dass dieser Effekt berücksichtigt ist.
Dadurch kommt es im Neuzustand zu langen Umschaltwegen (Totwegen) im Schalter, die
mit der Nutzungsdauer, d.h. mit zunehmendem Verschleiß der Schleifkontakte, kürzer
werden. Daraus ergibt sich auch eine mit der Nutzungsdauer des Schalters abnehmende
Schaltzeit, d.h. die Schaltzeiten des bekannten Schalters können nicht konstant gehalten
werden. Damit ergeben sich relativ große Schaltpunkttoleranzen, die über die Lebensdauer
des Schalters aufrechterhalten werden müssen.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen elektrischen Schalter der
genannten Art zu schaffen, bei dem der Schaltvorgang entsprechend den elektrotechnischen
und mechanischen Forderungen optimal gestaltet werden kann, so dass trotz wirtschaftlicher
Herstellung ein langjähriger zuverlässiger Dauerbetrieb gewährleistet ist.
[0009] Die Lösung dieser Aufgabe wird durch einen elektrischen Schleifkontaktschalter mit
der Gesamtheit der Merkmale des Anspruchs 1 erreicht. Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Ausgehend von dem gattungsbildenden Schalter gemäß
DE 10 2006 011 930 B3 wird auch in dem erfindungsgemäßen Schalter ein Kontaktgeber zwischen Wahlkontaktkörpern
schleifend von einer Schaltstellung in eine andere Schaltstellung gebracht. Dabei
ist der Kontaktgeber mit einem Ende ständig in elektrisch leitender Verbindung mit
einem gemeinsamen Kontaktkörper, der üblicherweise einen Masseanschluss darstellt.
An dem Kontaktgeber sind Schleifkontakte ausgebildet, welche den elektrischen Kontakt
mit Wahlkontaktkörpern in der jeweiligen Schaltstellung herstellen. Bei Betätigung
des Betätigungsschalters bzw. -gliedes werden diese Schleifkontakte schleifend aus
dem Eingriff mit einem ersten Wahlkontaktkörper und schleifend in Eingriff mit einem
zweiten Wahlkontaktkörper gebracht, wobei zwischen den beiden Wahlkontaktkörpern der
Schleifkontakt über einen Schleifbereich hinweggeführt wird. Nicht notwendigerweise
weist der erfindungsgemäße Schalter zwei Wahlkontaktkörper auf. Der erfindungsgemäße
Schleifkontaktschalter kann beispielsweise auch als einfacher An-/Ausschalter nur
einen Wahlkontaktkörper aufweisen, wobei der Schleifkontakt schleifend zwischen einem
elektrisch nicht leitenden Schleifbereich und der Kontaktfläche eines Wahlkontaktkörpers
hin- und hergeschaltet wird.
[0011] Damit im Betrieb des Schalters durch häufiges Hin- und Herschalten zwischen den Wahlkontaktkörpern
und dem Schleifbereich keine Kontakt- bzw. Leiterbahn auf dem Schleifbereich durch
den Abrieb des Schleifkontakts aufgebaut wird, wird die Berührungsbahn bzw. werden
die Berührungsbahnen des Schleifkontakts/der Schleifkontakte bewusst unterbrochen.
Dies erfolgt erfindungsgemäß beispielsweise durch Einbringen einer Rippe oder einer
Nut in den Schleifbereich, welche die Schleifbahn kreuzt. Durch eine derartige Ausgestaltung
des Schleifbereiches zwischen zwei Wahlkontaktkörpern oder dem Wahlkontaktkörper und
einer nicht leitenden Grundstellung des Schleifkontaktes wird die Durchgängigkeit
der Schleifbahn vermieden. Damit kann durch Ablagerungen, welche metallischer Abrieb
der Schleifkontakte und/oder Verschmutzungen sein können, keine elektrische Verbindung
zwischen den Wahlkontaktkörpern hergestellt werden.
[0012] Durch Anordnung einer Rippe quer zur Bewegungsrichtung der Schleifkontakte wird erreicht,
dass im Bereich des Übergangs der Schleiffläche zur Oberfläche der Rippe der Schleifkontakt
die Rippe im Anbindungsbereich an die Schleiffläche, also am Fuß der Rippe, während
des Passierens des Schleifkontakts über die Rippe nicht berührt. Der Schleifkontakt
kann aufgrund seiner balligen Form, mit einem Radius, der größer ist als der Radius
der Anbindungsstelle der Rippe an die Schleiffläche, nicht bis in den Grund der Rippe
vordringen. Dadurch entsteht beiderseits der Rippe jeweils eine Unterbrechung in der
Schleifbahn, in welchen Abrieb und/oder Verunreinigungen keine leitende Verbindung
herstellen können. Eine Ausbildung einer leitenden Verbindung zwischen den Wahlkontaktkörper
über die Rippe hinweg ist somit nicht möglich. Gleichzeitig ändert sich der Auflagepunkt
des Schleifkontaktes beim Überqueren der Rippe kontinuierlich, so dass ein eventueller
Abrieb gleichmäßig auf der kompletten Oberfläche des Schleifkontakts erfolgt.
[0013] Auch wenn die Form der Rippe weitestgehend frei bestimmt werden kann, so muss dennoch
darauf geachtet werden, dass der Schleifkontakt und die Rippe so gestaltet sind, dass
im Moment in dem der Schleifkontakt die Rippe berührt und noch nicht von dem Schleifbereich
abgehoben wird, ein Spalt zwischen Schleifkontakt und Rippengrund bestehen bleibt,
in welchen der Schleifkontakt nicht eindringen kann. Dieser Spalt unterbricht, wie
oben schon angedeutet, einerseits die Schleifspur zwischen den Wahlkontaktkörpern
und andererseits kann sich in diesem Spalt Schmierfett bzw. -öl ansammeln und so die
Schmierung des Schleifkontakts verbessern. Eingesetztes Schmierfett wird sich bevorzugt
im Rippengrund ansammeln und sich längs der Rippe verteilen, so dass bei jedem Hinwegstreichen
des Schleifkontakts Schmieröl bzw. - fett zur Schmierung des Schleifkontaktes aufgenommen
werden kann.
[0014] Was im Vorangegangenen am Beispiel einer Rippe im Schaltbereich des Gehäuses geschildert
wurde, gilt analog bzw. entsprechend ebenfalls für Nuten, die in den Schleifbereich
eingebracht werden. Anders als bei der Ausführung mit aus dem Schleifbereich vorstehenden
Rippen, bei der die Schleifbahn an beiden Seiten der Rippe unterbrochen wird, wird
die Schleifbahn bei der Einbringung einer Nut in den Schleifbereich nur einmal unterbrochen.
Im Nutgrund, welcher durch den Schleifkontakt nicht berührt wird, findet keine mechanische
Berührung durch den Schleifkontakt statt, und somit kann auch hier keine Verschmelzung
des Abriebs zu einer Leiterbahn erfolgen. Die Form der Nut kann beliebig gewählt werden,
solange gewährleistet ist, dass der Schleifkontakt nicht bis in den Nutgrund vordringen
kann.
[0015] Wie auch bei der Ausführung von rippenartigen Hervorwölbungen oder Ausbuchtungen
aus dem Schleifbereich, sammelt sich in nutartigen Einbuchtungen das verwendete Schmieröl
oder -fett. Somit wirkt die Nut für die eingesetzten Schmiermittel ebenfalls als eine
Art Vorratsbehälter.
[0016] Durch das Einbringen von Nuten und Rippen erreicht man zudem als weiteren Vorteil
eine taktile Rückkopplung, die auftritt, wenn der Schleifkontakt die Nut bzw. die
Rippe überfährt. Dies kann zur Erkennung eines Schaltzustandes, beispielsweise einer
Grundstellung des Schalters, ausgenutzt werden. Bei Ausführung einer Einschnürung
ist dies besonders einfach, da die Schleifkontakte aufgrund ihrer Anpresskraft leicht
in die Einbuchtung gedrückt werden und eine Erhöhung des Bewegungswiderstandes zur
Weiterbewegung der Schleifkontakte erkennbar ist.
[0017] Damit ist beispielsweise eine Mitte-Null-Stellung detektierbar, welche eine Grundstellung
für den Schalter sein kann. Aber auch durch Hintereinanderanordnung zweier Rippen
lässt sich ein derartiger Effekt erzielen. Hier kann durch das Überqueren des Schleifkontakts
der ersten Rippe die taktile Rückkopplung ausgenutzt werden, um nach Verlassen des
Wahlkontakts eine nicht leitende Position des Schleifkontaktes zu bestimmen und umgekehrt
nach Verlassen des Schleifbereichs eine leitende Verbindung auf einem Wahlkontaktkörper
erkannt werden. Somit kann auf einfache und zuverlässige Weise eine Schalterstellung
mit leitender elektrischer Verbindung oder eine Stellung mit nichtleitender Verbindung
bestimmt werden. So ist beispielsweise in einer sogenannten Mitte-Null-Stellung der
nicht leitende Schleifbereich, welcher auch als Isolator bezeichnet wird, zwischen
zwei Leitenden Bereichen angeordnet, die jeweils einem Wahlkontaktkörper zugeordnet
sind oder auch nur zu einem einzigen Kontaktkörper (Wahlkontaktkörper) gehören. In
der Mitte-Null-Stellung befindet sich der Schleifkontakt des Kontaktgebers auf dem
Schleifbereich des Isolators, so dass im Schalter kein Durchgang stattfindet.
[0018] Mit der Erfindung lassen sich alle bekannten Schaltstellungen bzw. Schaltzustände
verwirklichen, wie mit Schaltern, welche aus dem Stand der Technik bekannt sind, insbesondere
kann der Schleifkontakt aus einer Stellung auf einem nicht leitenden Schleifbereich
in einen leitenden Kontaktbereich auf einem (Wahl-)Kontaktkörper gebracht werden und
von dort weiter auf einen anderen Schleifbereich, bspw. eines anderen Isolators, oder
zurück auf den (Ausgangs-)Isolator bewegt werden. Der erfindungsgemäße Schalter kann
ebenfalls aus einer Schalt- oder Grundstellung, in der der Kontaktgeber mit zumindest
einem Schleifkontakt mit einem Wahlkontaktkörper in leitender Verbindung steht, und
somit ein Durchgang durch den Schalter stattfindet, über einen Schleifbereich hinweg,
während dessen kein Durchgang durch den Schalter stattfindet, zu einem anderen Wahlkontaktkörper
bewegt werden, wobei dann wieder ein Durchgang durch den Schalter stattfindet. Dabei
ist der Kontaktgeber mit einer anderen Kontaktstelle mit einem für die Wahlkontaktkörper
gemeinsamen Kontaktkörper, welcher üblicherweise den Massekontakt des Schalters darstellt,
in ständig elektrisch leitender Verbindung.
[0019] Durch Einbringen zumindest einer Rippe oder Nut kann der Umschaltpunkt von einem
Wahlkontaktkörper auf einen anderen Wahlkontaktkörper genau definiert werden, da zusätzlich
zu der in der Ebene der Schleifbereiche schleifend verlaufenden Bewegung eine von
der Schleiffläche weg gerichtete Bewegung hinzukommt, welche einen definierten Schaltpunkt
zulässt. Durch diese zusätzliche Bewegung lässt sich auch erreichen, dass die Abstände
zwischen den Wahlkontaktkörpern optimal gestaltet werden können, um so ein schnelleres
und exakteres Schalten zu ermöglichen. Zudem bleibt der Schaltweg unabhängig von der
Anzahl der Schaltzyklen weitestgehend konstant. Eine Verkürzung des Totwegs aufgrund
der Abflachung des anfänglich balligen Schleifkontakts und der damit verbundenen Vergrößerung
der Berührungsfläche erfolgt bei der erfindungsgemäßen Schalterausführung praktisch
nicht.
[0020] Hinsichtlich der Gestaltung des Kontaktgebers mit seinen Schleifkontakten und dessen
Bewegungsmöglichkeiten, d.h. der Schleifkontakte auf der Schleifbahn im Schleifbereich
ist eine Vielzahl von Möglichkeiten umsetzbar, welche alle von dem Erfindungsgedanken
umfasst werden, solange die Bewegungsbahn/Schleifbahn, die der Schleifkontakt im elektrisch
nicht leitenden Schleifbereich hinterlässt, durch Einbringen einer Erhöhung oder Vertiefung
unterbrochen wird, so dass Zonen in dem Schleifbereich und/oder auf der Oberfläche
der Erhöhung oder Vertiefung vorhanden sind, die der Schleifkontakt nicht berührt.
Da es der Erfindungsgedanke zulässt bereits existierende elektrische Schleifschalterkonzepte
gemäß dem Erfindungsgedanken abzuändern, sind solche abgeänderten elektrischen Schleifkontaktschalter
ebenfalls von dem Erfindungsgedanken umfasst.
[0021] Die Erfindung ist ebenfalls nicht auf Schalter begrenzt, welche zwischen zwei Wahlkontaktkörper
mit dazwischen angeordneten elektrisch nicht leitendem Schleifbereich hin- und herschalten
oder von einem elektrisch nicht leitenden Schleifbereich in einen elektrisch leitenden
Bereich schalten und umgekehrt, sondern ist es für den Fachmann leicht ersichtlich,
dass der Erfindungsgedanke auch in rotatorischen Schleifkontaktschaltern, Potentiometern
oder Drehschaltern angewendet werden kann. Das gleiche gilt für Linearschalter mit
einer rein linearen Bewegung des Kontaktgebers bzw. der Schleifkontakte von einer
ersten Stellung zu einer zweiten Stellung. Selbstredend sind Schalter, die eine Kombination
aus linearen und rotatorischen Bewegungen der Schleifkontakte ausführen und die dabei
Erhebungen oder Vertiefungen in nicht leitenden Bereichen überfahren, ebenfalls von
dem Erfindungsgedanken umfasst.
[0022] Auch die Art und Weise, wie der Kontaktgeber von einer Kontaktstelle auf einem Wahlkontaktkörper
über die Barriere auf dem Schleifbereich des Gehäuses hinweg zu einer anderen Kontaktstelle
eines Wahlkontaktkörpers gebracht wird, ist von dem Erfindungsgedanken in allen möglichen
Ausführungsformen umfasst. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Kontaktgeber elastisch
vorgespannt oder elastisch in eine vorgespannte Stellung gebracht wird oder einfach
nur ohne elastische Verformung von einem Bereich in den nächsten Bereich geschoben,
gezogen oder gedreht wird. In all diesen Fällen ist der Erfindungsgedanke auch dann
verwirklicht, wenn zwischen zwei Schaltstellungen für einen Schleifkontakt ein geometrisches
Hindernis, z. B. in Form einer Rippe oder einer Nut eingebracht ist, welches die Schleifbahn
unterbricht, damit zwischen zwei benachbarten Bereichen keine leitende Verbindung
durch die Schleifbahn aufgebaut wird.
[0023] Die Erfindung und Weiterbildungen der Erfindung werden im Folgenden anhand der zeichnerischen
Darstellungen eines Ausführungsbeispiels noch näher erläutert. In den Zeichnungen
zeigen:
- Figur 1
- eine räumliche Darstellung eines erfindungsgemäßen Schalters mit abgenommenem Schalter.
- Figur 2
- eine vergrößerte Detailansicht aus Figur 1, in der der Bereich zwischen zwei Schaltstellungen
dargestellt ist.
- Figur 3
- eine Seitenansicht eines Schleifbereiches zwischen zwei Wahlkontaktkörpern mit einer
eingebrachten Nut.
- Figur 4
- eine Seitenansicht eines Schleifbereiches zwischen zwei Wahlkontaktkörpern mit einer
eingebrachten Rippe.
- Figur 5
- eine Seitenansicht eines Schleifbereiches zwischen zwei Wahlkontaktkörpern mit zwei
eingebrachten Rippen.
[0024] Figur 1 zeigt einen Schleifkontaktschalter, wie er aus dem eingangs genannten Stand
der Technik bekannt ist, jedoch mit einer im Schleifbereich eingebrachten Rippe. Der
gezeigte Schalter weist ein Gehäuse 2 auf, in dem ein gemeinsamer Kontaktkörper 4
und zwei Wahlkontaktkörper 10 mit ihren Breitseiten flach nebeneinander so angeordnet
sind, dass jeweils ein Ende der drei Kontaktkörper aus dem Gehäuse hervorsteht. In
dem Gehäuse 2 sind der gemeinsame Kontaktkörper 4 und die beiden Wahlkontaktkörper
10 derart angeordnet bzw. in das Gehäuse 2 eingebettet, dass zwischen ihnen keine
leitende Verbindung besteht. Ein Kontaktgeber 6 steht in ständig leitender elektrischer
Verbindung mit dem Kontaktkörper 4. Der Kontaktgeber kann durch ein Betätigungsglied
14 elastisch zwischen den Kontaktflächen 11 der Wahlkontaktkörper 10 hin- und hergeschaltet
werden. Dabei werden die Kontaktflächen 11, welche sich beiderseits der Wahlkontaktkörper
10 befinden von Kontaktfingern 22, die sich am Kontaktgeber 6 befinden, elastisch
vorgespannt umfasst. Durch Betätigen des Betätigungsgliedes 14 in den Schalter hinein
werden die Schleiffinger 22 von einem ersten Wahlkontaktkörper 10 schleifend über
einen Schleifbereich 20 zu einem zweiten Wahlkontaktgeber 10 bewegt.
[0025] Wie im Detail aus Figur 2 erkennbar ist, überqueren die Schleiffinger 22 bei ihrer
Bewegung von einem Wahlkontaktkörper auf den anderen Wahlkontaktkörper eine Rippe
16, die im Schleifbereich 20 in etwa quer zur Bewegungsrichtung angeordnet ist. In
Figur 2 ist in gestrichelten Linien die jeweilige Schleifbahn 12 für die Schleifkontakte
8 eingezeichnet. Dabei ist erkennbar, dass die Schleifbahn 12 jeweils vor und nach
der Rippe, gesehen in Bewegungsrichtung der Schleiffinger 22, unterbrochen ist.
[0026] Wie besonders gut aus den Figuren 3 und 4 ersichtlich, entstehen diese Unterbrechungen
18 in der Schleifbahn 12 dadurch, dass in diesen Zonen die Schleiffinger 22 keine
Berührung mit dem Schleifbereich 20 aufweisen.
[0027] In Figur 4 sind die beiden Schleiffinger 22 in der Stellung eingezeichnet, in der
sie gerade die Rippe 16 berühren. Bei weiterem Fortschreiten der Schleiffinger 22
in Richtung des in der Figuren 3 und 4 angedeuteten Pfeils heben die Schleiffinger
22 vom Schleifbereich 20 ab und überqueren die Rippe 16. Im Moment der Berührung der
Kontaktfinger 22 mit der Rippe 16, so wie in Figur 4 dargestellt, sind zwischen den
Kontaktfingern 22 und dem Schleifbereich 20 berührungsfreie Zonen 18 vorhanden, in
die der Schleifkontakt 8 nicht eintreten kann. Der Schleifkontakt 8, welcher in der
Darstellung gemäß Figur 4 noch den Wahlkontaktkörper 10 berührt, bewegt sich bei Weiterführen
der Kontaktfinger 22 von dem Schleifbereich 20 weg. Damit verlagert der Kontaktfinger
22 seinen Aufstandspunkt zu einem Auflagepunkt, der in Bewegungsrichtung gesehen weiter
vorne liegt.
[0028] Bei Weiterführung der Kontaktfinger in Pfeilrichtung lässt sich aus Figur 4 gut erkennen,
wie dieser Auflagepunkt der Schleiffinger 22 auf der Rippe langsam in Bewegungsrichtung
gesehen nach hinten wandert. Am Ende der Rippe 16 legen sich die Kontaktfinger durch
ihre immanente Vorspannkraft wieder an den Schleifbereich an und können dann weiter
in einer schleifenden Bewegung zum zweiten Wahlkontaktkörper 10 bewegt werden.
[0029] In einem weiteren Ausführungsbeispiel, das in Figur 5 gezeigt ist, sind in dem Schleifbereich
20 zwei Rippen 16 vorgesehen, welche bspw. dazu dienen können die Schleiffinger 22
in einer definierten Stellung zu halten. Aus dieser können sie dann in beide Richtungen
ausgelenkt werden, um sowohl mit dem ersten Wahlkontaktkörper 10 als auch mit dem
zweiten Wahlkontaktkörper 10 eine leitende Verbindung einzugehen.
[0030] Der Schleifbereich 20 ist in diesem Ausführungsbeispiel ein Teil des Gehäuses, d.
h. die Wahlkontaktkörper sind so in das Gehäuse eingebettet, dass der Bereich 20 zwischen
ihnen durch Gehäusematerial aufgefüllt ist. Dies kann bspw. im Spritzgießvorgang des
Gehäuses verwirklicht werden, wobei darauf geachtet werden muss, dass die Kontaktflächen
11 der Wahlkontaktkörper nicht mit Spritzgussmaterial verdeckt werden. Gleichzeitig
mit dem Einbetten der Wahlkontaktkörper in das Gehäuse kann auch die Rippe 16 bzw.
die Nut 16 ausgebildet werden, die in Figur 3 gezeigt ist.
[0031] Die Ausführungsform gemäß Figur 3 zeigt wie schon die Figur 4 das Prinzip der schleifend
bewegten Kontaktfinger von einem Wahlkontaktkörper 10 über einen Schleifbereich 20
zu einem zweiten Wahlkontaktkörper 10. Dabei überqueren die Schleifkontakte 8, welche
an den Kontaktfingern 22 angebracht sind, eine Nut 16. Im Nutgrund weist die Nut 16
Zonen 18 auf, die von den Schleifkontakten 8 nicht erreicht werden können. Dadurch
wird auch hier die Schleifbahn der Schleifkontakte 22 durch eine konstruktive Maßnahme
einfach und zuverlässig unterbrochen.
[0032] Das Prinzip der Unterbrechung der Schleifbahnen durch berührungslose Zonen 18 ist
hier am Beispiel eines NO-/NC-Schalters dargestellt, was aber nur eine von einer Vielfalt
von Ausführungsformen darstellt.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 2
- Gehäuse
- 4
- gemeinsamer Kontaktkörper
- 6
- Kontaktgeber
- 8
- Schleifkontakt
- 10
- Wahlkontaktkörper
- 11
- Kontaktfläche
- 12
- Schleifbahn
- 14
- Betätigungsglied
- 16
- Rippe/Nut
- 18
- berührungsfreie Zone
- 20
- Schleifbereich
- 22
- Schleiffinger
1. Elektrischer Schleifkontaktschalter mit einem Gehäuse (21), in dem angeordnet sind:
- ein gemeinsamer Kontaktkörper (4),
- zumindest ein Wahlkontaktkörper (10) mit einer Kontaktfläche (12),
- ein aus elektrisch isolierendem Material bestehender Schleifbereich (20), benachbart
zur Kontaktfläche (11) des Wahlkontaktkörpers (10),
- ein Kontaktgeber (6), der mit einem Kontakt in ständig elektrisch leitender Verbindung
mit dem gemeinsamen Kontaktkörper (4) steht und zumindest einen Schleifkontakt (8)
aufweist, der mit dem Wahlkontaktkörper (10) in elektrisch leitender Verbindung steht
oder den Schleifbereich (20) berührt,
- ein aktivierbares Betätigungsglied (14), das bei Betätigung den zumindest einen
Schleifkontakt (8) des Kontaktgebers (6) auf einer Schleifbahn (12) schleifend von
der Kontaktfläche (11) des Wahlkontaktkörpers (10) in den Schleifbereich (20) und/oder
aus dem Schleifbereich (20) zur Kontaktfläche (11) des Wahlkontaktkörpers bewegt,
dadurch gekennzeichnet,
dass Zonen (18) in der Schleifbahn ausgebildet sind, die von dem Schleifkontakt (8) während
des Überfahrens des Schleifbereichs (20) nicht berührt werden.
2. Schleifkontaktschalter nach Anspruch 1, bei dem im Schleifbereich (20) zumindest eine
Rippe (16) oder eine Nut (16) angeordnet ist.
3. Schleifkontaktschalter nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der gemeinsame Kontaktkörper
(4) und der zumindest eine Wahlkontaktkörper (10) in Form flacher scheibenförmiger
Körper ausgeführt sind, die mit ihren Breitseiten eine gemeinsame Ebene für die Anordnung
in einer Reihe bilden.
4. Schleifkontaktschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem der Kontaktgeber
(16) bei Aktivierung des Betätigungsglieds (14) elastisch verformt wird.
5. Schleifkontaktschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem das aktivierbare
Betätigungsglied (14) und der Kontaktgeber (6) selbsttätig nach Betätigung wieder
in ihre Ausgangsstellungen zurückkehren.
6. Schleifkontaktschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem sich die Schleifkontakte
(8) des Kontaktgebers (6) in einem Schleifbereich (20) zwischen zwei benachbarten
Wahlkontaktkörpern (10) in einer Grundstellung befinden.
7. Schleifkontaktschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem die Schleifbahn (12)
von einem ersten Wahlkontaktkörper (10) zu einem zweiten Wahlkontaktkörper (10) im
Wesentlichen kurvenförmig oder geradlinig ausgebildet ist.
8. Schleifkontaktschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem der Kontaktgeber
(6) Paare von Schleifkontakten (8) aufweist, die aufeinander zuweisen und zwischen
denen ein Wahlkontaktkörper (10) aufnehmbar ist.
9. Schleifkontaktschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem die Schleifkontakte
(8) an dem Kontaktgeber (6) als Schleifkontaktfinger ausgebildet sind.
10. Schleifkontaktschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei dem die Kontaktflächen
(11) der Wahlkontaktkörper (10) ringförmig angeordnet und durch Schleifbereiche (20)
voneinander getrennt sind.