(19)
(11) EP 2 052 964 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.04.2009  Patentblatt  2009/18

(21) Anmeldenummer: 08015907.2

(22) Anmeldetag:  10.09.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B63C 9/22(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 23.10.2007 DE 102007050515

(71) Anmelder: Blohm + Voss Shipyards GmbH
20457 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Denmark, Alan
    24248 Mönkeberg (DE)
  • Heller, Dieter
    24232 Schönkirchen (DE)

(74) Vertreter: Hansmann, Dierk et al
Patentanwälte Hansmann-Klickow-Hansmann Jessenstrasse 4
22767 Hamburg
22767 Hamburg (DE)

 
Bemerkungen:
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
 


(54) Vorrichtung zur Anordnung und zum Auswurf von Rettungsringen


(57) Zur Anordnung von Rettungsringen auf Schiffen ist vorgesehen, daß diese Rettungsringe in einem abgeschlossenen Aufnahmeraum angeordnet sind. Hierbei ist der Aufnahmeraum durch eine verschwenkbare Klappe verschlossen, die über einen Stellzylinder für den Auswurf des Rettungsringes geöffnet wird und der Rettungsring über eine aktivierbare Ausstoßvorrichtung ausgeworfen wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Anordnung von Rettungsringen auf Schiffen, die über Halterungen zum Auswurf bereitgestellt sind.

[0002] Es ist bekannt, Rettungsringe in unmittelbarer Nähe der Brücke bzw. im Bereich von Zugängen anzuordnen und im Bedarfsfall manuell aus entsprechenden Halterungen zu lösen. Der Mangel dieser Vorgehensweise besteht darin, daß das Ausbringen im ausreichenden Abstand zum Schiff oftmals nicht gewährleistet wird. Hierbei ist auch zu berücksichtigen, daß die Zugänglichkeit der Rettungsringe von der Brücke nicht gegeben ist.

[0003] Diese bekannte Handhabung hat weiterhin den Nachteil, daß die Rettungsringe optisch in Erscheinung treten und somit im Yachtbereich eine unerwünschte Beeinträchtigung darstellen sowie Umweltbeeinträchtigungen ausgesetzt sind. Zusätzlich ist auch eine Beeinflussung der Radarsignatur möglich.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, Beeinträchtigungen der Rettungsringe durch Außeneinflüsse zu vermeiden und eine unauffällige Anordnung zu gewährleisten, die mit den anzuwendenden Vorschriften konform ist und eine steuerbare Aktivierung zum Auswerfen im ausreichenden Abstand zum Schiff zu ermöglichen.

[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß ein Aufnahmeraum für den Rettungsring in einer schiffbaulichen Struktur integriert ist und der Rettungsring in einer im wesentlichen waagerechten bzw. nach unten abgewinkelten Lage aufgenommen ist, wobei eine außenliegende Austrittsöffnung des Aufnahmeraumes durch eine verschwenkbare Klappe im Außenbereich über einen steuerbaren Stellzylinder bedarfsweise freigebbar und eine dem Rettungsring zugeordnete Ausstoßvorrichtung zum Auswurf über außenliegende Auslösevorrichtungen aktivierbar ist.

[0006] Hierdurch besteht die Möglichkeit, eine geschützte optisch ansprechende Lagerung des Rettungsringes zu schaffen und eine vorgegebene Wurfweite beim Ausbringen des Rettungsringes zu gewährleisten sowie auch eine Schnellauslösung von entfernten Orten, wie von Brücken, durchzuführen und damit eine Automatisierung des Ausbringens zu ermöglichen.

[0007] Eine einfache Ausbildung besteht darin, daß die Ausstoßvorrichtung durch einen Federspeicher und/oder Druckluftspeicher gebildet ist.

[0008] Um den Auswurf zu erleichtern, wird vorgeschlagen, daß der Rettungsring auf einer Ablaufbahn in Ausstoßrichtung geführt ist.

[0009] Zur zusätzlichen Führung des Rettungsringes beim Auswurf ist vorgesehen, daß die Ablaufbahn für den Rettungsring bei Öffnung der Klappe über selbsttätig durch Schwerkraft bzw. Federkraft ausfahrbare Schienenelemente im Außenbereich des Aufnahmeraumes verlängerbar ist.

[0010] Ferner wird vorgeschlagen, daß der Rettungsring eine Signaleinheit aufweist.

[0011] Eine günstige Ausbildung besteht darin, daß der Stellzylinder für die Klappe des Aufnahmeraumes als Gasdruckfeder ausgebildet ist.

[0012] Weiterhin wird vorgeschlagen, daß eine seilmechanische Rückstauvorrichtung eines Auswurfmechanismusses angeordnet ist.

[0013] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1
eine Prinzipdarstellung einer Vorrichtung zur etwa waagerechten Aufnahme eines Rettungsringes;
Fig. 2
eine weitere Ausführungsform mit einer abgewinkelten Aufnahme des Rettungsringes;
Fig. 3
eine Vorrichtung gemäß Fig. 2 mit ausfahrbaren Schienen für eine Ablaufbahn und
Fig. 4
eine alternative Schienenanordnung gemäß Fig. 3 mit ausschwenkbaren Schienen.


[0014] Bei der dargestellten Anordnung ist in einer schiffbaulichen Struktur ein Aufnahmeraum 1 für einen Rettungsring 2 mit einer Signaleinheit integriert, der auf einer Ablaufbahn 3 angeordnet ist.

[0015] Der Aufnahmeraum 1 ist in der Bereitstellungsposition durch eine verschwenkbar angeordnete Klappe 4 verschlossen sowie mit einer steuerbaren Verriegelung 5 versehen. Über eine zugeordnete Gasdruckfeder 6 ist die Klappe 4 in eine Öffnungslage einstellbar, um eine Austrittsöffnung für den aufgenommenen Rettungsring 2 freizugeben.

[0016] Im Aufnahmeraum 1 ist zusätzlich eine seilmechanische Rückstauvorrichtung 7 und eine Ausstoßvorrichtung 8 über einen Feder-/Druckluftspeicher 11 angeordnet, der über einen Auslöser 9 den am Rettungsring 2 angreifenden Auswurfmechanismus aktiviert. Hierzu ist ein mechanischer Energiespeicher als Druckluftspeicher 10 angeordnet. Bei Druckverlust wird ein zugeordneter alternativer elektromechanischer Antrieb mit einer zusätzlichen Versorgung durch eine Notstromquelle bei Spannungsverlust eingesetzt.

[0017] Die Ansteuerung für einen Auswurf des Rettungsringes 2 durch Fernauslösung mit einem Steuerschalter 12 über ein zugeordnetes Schaltgerät 13, beispielsweise von der Brücke des Schiffes, oder einem manuellen Auslöser 14 mit einem zugeordneten Schaltgerät 15, wird zuerst die Klappe 4 über die Gasdruckfeder 6 in eine Öffnungslage eingestellt und anschließend der Start der Ausstoßvorrichtung 8 für den Auswurf des Rettungsringes 2 durchgeführt. Hierbei ist vorgesehen, daß alle Auslösevorgänge durch redundante Antriebe und Steuerungen erfolgt, um im Einsatzfall den Auswurf in jedem Fall zu ermöglichen.

[0018] Der Rettungsring 2 mit seiner Ausstoßvorrichtung 8 wird beim Auswurf über die Ablaufbahn 3 geführt. Gemäß Fig. 2 wird die im Ablaufbereich 3 durch Schienenelemente 16 verlängert, die gemäß Fig. 3 linear durch Schwerkraft teleskopartig bzw. gemäß Fig. 4 selbstausschwenkend ausgebildet sind.


Ansprüche

1. Vorrichtung zur Anordnung von Rettungsringen auf Schiffen, die über Halterungen zum Auswurf bereitgestellt sind, dadurch gekennzeichnet, daß ein Aufnahmeraum (1) für den Rettungsring (2) in einer schiffbaulichen Struktur integriert ist und der Rettungsring (2) in einer im wesentlichen waagerechten bzw. nach unten abgewinkelten Lage aufgenommen ist, wobei eine außenliegende Austrittsöffnung des Aufnahmeraumes (1) durch eine verschwenkbare Klappe (4) im Außenbereich über einen steuerbaren Stellzylinder (6) bedarfsweise freigebbar und eine dem Rettungsring zugeordnete Ausstoßvorrichtung (8) zum Auswurf über außenliegende Auslösevorrichtungen (12, 13) aktivierbar ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstoßvorrichtung (8) durch einen Federspeicher und/oder Druckluftspeicher gebildet ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rettungsring (2) auf einer Ablaufbahn (3) in Ausstoßrichtung geführt ist.
 
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablaufbahn (3) für den Rettungsring (2) bei Öffnung der Klappe (4) über selbsttätig durch Schwerkraft bzw. Federkraft ausfahrbare Schienenelemente (16) im Außenbereich des Aufnahmeraumes (1) verlängerbar ist.
 
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rettungsring (2) eine Signaleinheit aufweist.
 
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellzylinder (6) für die Klappe (4) des Aufnahmeraumes (1) als Gasdruckfeder ausgebildet ist.
 
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine seilmechanische Rückstauvorrichtung (7) eines Auswurfmechanismusses angeordnet ist.
 


Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.


4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablaufbahn (3) für den Rettungsring (2) bei Öffnung der Klappe (4) über selbsttätig durch Schwerkraft bzw. Federkraft ausfahrbare Schienenelemente (16) im Außenbereich des Aufnahmeraumes (1) verlängerbar ist.
 
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rettungsring (2) eine Signaleinheit aufweist.
 
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellzylinder (6) für die Klappe (4) des Aufnahmeraumes (1) als Gasdruckfeder ausgebildet ist.
 
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine seilmechanische Rückstauvorrichtung (7) eines Auswurfmechanismusses angeordnet ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht