[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Flächenschleifmaschine mit einer oszillierend
antreibbaren Schleifplatte, die über einen exzentrisch zu einer mit einem Antriebsmotor
verbundenen Antriebswelle ausgerichteten Exzenterzapfen antreibbar ist und wobei auf
dem Exzenterzapfen und/oder der Antriebswelle eine Ausgleichsmasse angeordnet ist.
[0002] Derartige Arbeitsgeräte sind in einer sehr großen Anzahl unterschiedlicher Ausgestaltungen
bekannt, die unter den Bezeichnungen Schwing-, Exzenter-, Delta- oder Multischleifer
angeboten werden. Durch den in die Schleifplatte eingreifenden Exzenterzapfen, der
auf unterschiedliche Art und Weise antreibbar ist, wird hierbei die Schleifplatte
in eine oszillierende Bewegung versetzt, durch die insbesondere im Leerlauf Schwingungen
hervorgerufen werden. Um die durch den Exzenterantrieb bedingte Unwucht zu kompensieren,
ist vielfach auf dem Exzenterzapfen eine Ausgleichsmasse vorgesehen, die zu der Exzentrizität
des Exzenterzapfen um 180° versetzt angeordnet ist. Durch diese Maßnahme werden die
durch die Massenunwucht verursachten Vibrationen gedämpft.
[0003] Um dennoch unvermeidbare Vibrationen an den Handgriffen solcher Flächenschleifmaschinen,
die beim Schleifen entstehen, weitgehend zu unterbinden, ist es durch die
DE 10 2006 034 078 A1 bekannt, den Handgriff über ein Vibrationsentkoppelungselement, das eine Eigenelastizität
aufweist und biegeelastisch sein soll, mit dem Gehäuse der Schleifmaschine zu verbinden.
Der zusätzliche Bauaufwand zur Schwingungsdämpfung ist somit erheblich, eine Erleichterung
für den Bediener der Schleifmaschine bei deren Betrieb ist dadurch aber nicht zu erzielen.
[0004] Aus der
WO 2007/000074 A1 ist eine Anti-Vibrationsvorrichtung für eine Flächenschleifmaschine zu entnehmen.
In der Beschreibungseinleitung dieser Druckschrift werden die auftretenden Schwingungsprobleme
ausführlich angesprochen und bereits verschiedenartige konstruktive Lösungen erläutert.
Derartige Schwingungen von Schleifmaschinen sind daher seit langem bekannt und es
wird versucht, durch eine Vielzahl von Maßnahmen solche Schwingungen auszugleichen.
Aus der
WO 2007/000074 A1 ist dabei zu entnehmen, dass zwei Schleifscheiben vorgesehen sind, die ineinander
gelagert werden. Die innere Schleifscheibe wird dabei exzentrisch zu der äußeren Schleifscheibe
angeordnet, so dass die beiden Schleifscheiben Schleifkräfte erzeugen, die in ihrer
Richtung zueinander versetzt sind.
[0005] Als nachteilig bei der Flächenschleifmaschine nach der
WO 2007/000074 A1 hat sich herausgestellt, dass die beiden Scheiben in ihrer Schleifkraft um 180° gegeneinander
arbeiten und somit zwar die auftretenden Vibrationen aufgrund der Anpresskraft gegenseitig
ausgeglichen sind, jedoch können durch diese Anordnung der Schleifscheiben erhebliche
Beschädigungen bei dem zu schleifenden Werkstück entstehen, da zwischen den beiden
Schleifscheiben ein Luftspalt vorzusehen ist. Die Schleifscheiben bilden demnach keine
einheitliche Schleifoberfläche, wodurch beispielsweise beim Aufsetzen der beiden Schleifscheiben
auf die Oberfläche des Werkstückes Beschädigungen entstehen können, denn die Schleifscheiben
weisen zwei zueinander ragende Kanten auf die, die bei einer unachtsamen Betriebsweise
des Handarbeitsgerätes die Beschädigungen hervorrufen können.
[0006] Des Weiteren ist der konstruktive Aufbau dieses Handarbeitsgerätes äußerst kompliziert
und kostenintensiv, denn die beiden Schleifscheiben müssen zueinander versetzt gelagert
werden. Das auf der Schleifscheibe jeweils anzubringende Schleifpapier ist zudem auf
beiden Schleifscheiben gleichzeitig zu wechseln. Die Schleifmaschine nach diesem Stand
der Technik weist ein erhebliches Gewicht auf. Aus alledem ergibt sich, dass die Handhabung
der Schleifmaschine nach der
WO 2007/000074 A1 schwierig und umständlich ist.
[0007] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die Flächenschleifmaschinen der vorgenannten
Gattung in der Weise zu verbessern, dass ohne zusätzlichen Bauaufwand eine wirksame
Dämpfung der durch die Schleifkraft hervorgerufenen Schwingungen während des Arbeitsvorganges
nahezu selbsttätig bewerkstelligt wird, ohne dass darunter das mit der Schleifmaschine
zu erzielende Schleifergebnis beeinträchtigt ist.
[0008] Die Dämpfung soll hierbei in Abhängigkeit von dem Anpressdruck der Schleifplatte
reduziert werden, so dass der optimale Anpressdruck mit Hilfe der Dämpfung durch den
Bediener leicht zu ermitteln und dadurch ein optimales Arbeitsergebnis mittels der
erzielbaren Dämpfung der Schleifmaschine zu erreichen ist.
[0009] Gemäß der Erfindung wird dies bei einer Flächenschleifmaschine der eingangs genannten
Art dadurch erreicht, dass die Ausgleichsmasse in Antriebsrichtung des Exzenterzapfen
um ca. 90° gegenüber der Exzentrizität des Exzenterzapfens in Bezug auf die Antriebswelle
versetzt auf diesem oder der Antriebswelle befestigt ist.
[0010] Nach einer andersartigen Ausgestaltung ist es aber auch möglich, die Ausgleichsmasse
in Antriebsrichtung des Exzenterzapfens um mehr als 90° und weniger als 180° gegenüber
der Exzentrizität des Exzenterzapfens in Bezug auf die Antriebswelle versetzt auf
diesem oder der Antriebswelle zu befestigen.
[0011] Es ist besonders vorteilhaft, wenn der Masseschwerpunkt der Ausgleichsmasse um die
Rotationsachse der Antriebswelle verdrehbar und/oder von dieser linear beweglich beabstandet
ist und wenn die Ausgleichsmasse an der Antriebswelle oder an dem Exzenterzapfen in
einer einstellbaren Winkelposition und/oder in einem vorgebbaren Abstand zu der Rotationsachse
arretierbar ist, denn dadurch kann jeder Benutzer individuell die Ausgleichsmasse
derart anordnen, dass durch diese für den entsprechenden Arbeitsvorgang mit der notwendigen
Anpresskraft eine Schwingungsdämpfung erzielt ist. Aufgrund dieser Einstellungsmöglichkeiten
kann die Schwingung der Schleifscheibe nahezu gegen null gedämpft werden.
[0012] Eine besonders vorteilhafte konstruktive Anbringung der Ausgleichsmasse kann dadurch
erzielt werden, wenn die Ausgleichsmasse in unmittelbarer Nähe der Schleifplatte,
vorzugsweise zwischen dieser und der Antriebswelle oder in einer in die Schleifplatte
vorgesehenen Ausnehmung auf dem Exzenterzapfen angeordnet ist.
[0013] Zweckmäßig ist es ferner, die Größe der Ausgleichsmasse derart zu wählen, dass bei
einem vorgegebenen auf die Schleifplatte einwirkenden Anpressdruck die Vibrationen
der Flächenschleifmaschine ganz oder nahezu ausgeglichen sind.
[0014] Wird eine Flächenschleifmaschine gemäß der Erfindung ausgebildet, in dem die Ausgleichsmasse
gegenüber der Exzentrizität des Exzenterzapfens um ca. 90° versetzt auf dem Exzenterzapfen
oder der Antriebswelle angeordnet wird, so ist es auf einfach Weise möglich, die bei
Arbeitsvorgängen auftretenden Vibrationen zu beherrschen und diese zum optimalen Einsatz
des Gerätes zu nutzen. Die Ausgleichsmasse eilt nämlich dem Exzenter in Antriebsrichtung
voraus, so dass die Kraftkomponente, die durch die Reibkraft zwischen der Schleifplatte
und dem zu bearbeitenden Werkstück hervorgerufen wird, ausgeglichen wird und die Flächenschleifmaschine
in Abhängigkeit von der Anpresskraft nur geringen Schwingungen unterworfen ist. Im
Gegensatz zu den bekannten Ausgestaltungen, bei denen vor allem die im Leerlauf entstehenden
Vibrationen gedämpft werden, werden somit die unverwünschten Schwingungen ausgeglichen,
die durch den Kontakt der Schleifplatte mit dem zu bearbeitenden Werkstück entstehen.
Dem Bediener der Flächenschleifmaschine kann hierbei angezeigt werden bzw. dieser
fühlt dies, wenn die Schleifplatte mit der optimalen Kraft angepresst wird, da in
diesem Betriebszustand die geringsten Vibrationen auftreten.
[0015] Ein zusätzlicher Bauaufwand, um diese wesentliche Verbesserung des Betriebsverhaltens
der Flächenschleifmaschine zu erzielen, ist nicht erforderlich, lediglich die Ausgleichsmasse
ist gegenüber der bisherigen Einbaulage um 90° zu versetzen. Dabei ist es weiterhin
von Vorteil, dass durch die Reduzierung der Schwingungen insbesondere bei Arbeitsvorgängen
die auftretenden Schäden, zum Beispiel an Lagern und Ermüdungsbrüchen an Gehäuseteilen,
erheblich gemindert werden. Auch nehmen die gesundheitlichen Schäden, die aufgrund
der auf die Hände und die Arme des Bedieners einwirkenden Vibrationen entstehen können,
weitgehend ab. Und da die der Schleifplatte zugeführte Energie nahezu vollständig
ausgenutzt und nicht mehr zum Teil über unverwünschte Vibrationen abgeleitet wird,
wird auch die Schleifeffektität verbessert. Bei gleicher Leistung kann demnach eine
vorschlagsgemäß ausgebildete Flächenschleifmaschine kleiner gebaut werden als ein
Gerät herkömmlicher Bauart. Mit einer Maßnahme, die keinen zusätzlichen Bauaufwand
erfordert, werden somit die Funktionalität von Flächenschleifmaschinen in einer für
den Bediener günstigen Weise verändert.
[0016] Wenn die Ausgleichsmasse in einem Gestell angeordnet ist und wenn das Gestell an
der Antriebswelle oder dem Exzenterzapfen verschwenkbar gehalten ist, kann der Masseschwerpunkt
der Ausgleichsmasse gegenüber der Exzentrizität des Exzenterzapfens in Bezug auf die
Antriebswelle in einem Winkelbereich von 60° bis 180° um die Rotationsachse der Antriebswelle
bewegt und in diesem Winkelbereich arretiert werden, so dass der Benutzer auf einfache
Art und Weise die Ausgleichsmasse in einer vorgebbaren Winkelposition und in günstiger
Weise beabstandet zu der Rotationsachse anordnen kann, in der diese für den jeweiligen
Arbeitsvorgang die optimale Dämpfungseigenschaft aufweist.
[0017] Um den Abstand zwischen der Ausgleichsmasse und der Rotationsachse der Antriebswelle
einstellen zu können, ist es vorteilhaft, wenn die Ausgleichsmasse in einem Gestell
mittels einer in dem Gestell abgestützten Spindel gehalten ist und wenn durch Verdrehen
der Spindel der Abstand des Masseschwerpunktes in Bezug auf die Rotationsachse der
Antriebswelle verändert werden kann.
[0018] In der Zeichnung sind vier erfindungsgemäße Ausführungsbeispiele einer Flächenschleifmaschine
dargestellt, die nachfolgend im einzelnen näher erläutert sind. Hierbei zeigt:
- Figur 1a
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer Flächenschleifmaschine zur Betätigung einer Schleifscheibe
mit versetzter an einem Exzenterzapfen angebrachter Ausgleichsmasse, die benachbart
zu der Schleifscheibe angeordnet ist teilweise im Schnitt und in schematischer Darstellung,
in einer ersten Schleifposition,
- Figur 1 b
- die Flächenschleifmaschine nach Figur 1a in einer zweiten Schleifposition,
- Figur 2a
- einen Schnitt nach der Line IIa - IIa in der Figur 1a,
- Figur 2b
- einen Schnitt nach der Linie IIb - IIb in der Figur 1b,
- Figur 3
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer Flächenschleifmaschine zur Betätigung einer
Schleifscheibe mit versetzter an einem Exzenterzapfen der Flächenschleifmaschine angebrachter
Ausgleichsmasse, die in der Schleifebene einer Schleifscheibe verläuft, im Schnitt,
- Figur 4
- in einem Diagramm die Gegenüberstellung der bei der Flächenschleifmaschine nach Figur
1a auftretenden Schwingungen in Abhängigkeit von der jeweiligen Anpresskraft zu dem
Schwingungsverlauf bei einem herkömmlichen Schleifgerät,
- Figur 5
- ein drittes Ausführungsbeispiel einer Flächenschleifmaschine zur Betätigung einer
Schleifscheibe mit einem versetzten Exzenterzapfen und mit einer Antriebswelle, an
der eine Ausgleichsmasse angebracht ist, im Schnitt,
- Figur 6
- ein viertes Ausführungsbeispiel einer Flächenschleifmaschine zur Betätigung einer
Schleifscheibe mit einer wahlweise linear ausrichtbaren und an einem Exzenterzapfen
drehbar angebrachten Ausgleichsmasse, in Draufsicht, und
- Figur 7
- in einem Diagramm die Gegenüberstellung der bei der Flächenschleifmaschine nach Figur
6 auftretenden Schwingungen in Abhängigkeit von der jeweiligen Anpresskraft zu dem
Schwingungsverlauf bei einem herkömmlichen Schleifgerät.
[0019] Die in den Figuren 1a und 1b dargestellte und mit 1 bezeichnete Flächenschleifmaschine
dient zur Bearbeitung von Werkstücken durch Schleifen mit Hilfe einer oszillierend
antreibbaren Schleifplatte 2, an der durch Klammern 4 Schleifpapier 3 befestigt ist.
Die Schleifplatte 2 wird hierbei durch einen in einem nur teilweise gezeigten Gehäuse
11 eingesetzten Motor 12 angetrieben, dessen Abtriebswelle 13 über Kegelräder 14 und
15 mit einer mittels Lager 17 in dem Gehäuse 11 abgestützten Antriebswelle 16 trieblich
verbunden ist.
[0020] Die Antriebswelle 16 weist demnach eine Rotationsachse 18 auf, die nachfolgend als
Bezugspunkt für die Anbringung und Ausrichtung einer Ausgleichsmasse 31 herangezogen
wird.
[0021] Die Antriebswelle 16, die auf unterschiedliche Weise antreibbar ist, ist mit einem
angearbeiteten Exzenterzapfen 21, der über Wälzlager 22 in einer in der Schleifplatte
2 eingearbeiteten Ausnehmung 5 drehbar gelagert ist, versehen. Des Weiteren ist auf
dem Exzenterzapfen 21 die Ausgleichsmasse 31 angeordnet, um die durch die oszillierenden
Bewegungen der Schleifplatte 2 hervorgerufenen Schwingungen auszugleichen. Bei Rotation
der Antriebswelle 16 wird nämlich durch den gegenüber dieser mit einer Exzentrizität
e versetzten Exzenterzapfen 21 Schwingungen a ausgelöst, die gemäß Figur 4 in Abhängigkeit
von der auf die Schleifplatte 2 ausgeübten Anpresskraft P bei einem herkömmlichen
Schleifgerät entsprechend der strichliert eingezeichneten Kurve I ansteigen.
[0022] Um vor allem bei Schleifvorgängen die auf den Bediener einwirkende Schwingungen zu
reduzieren und so gering als möglich zu halten, ist die Ausgleichsmasse 31 in Antriebsrichtung
D des Exzenterzapfens 21 um exakt 90° gegenüber der Exzentrizität e versetzt angeordnet.
Die Zentrifugalkraft F der Ausgleichsmasse 31 wirkt somit, wie dies in den Figuren
2a und 2b durch einen Pfeil eingezeichnet ist, parallel zu der Schleifkraft S in Bewegungsrichtung
S der Schleifplatte 2, so dass im Leerlaufbereich zwar höhere Vibrationen als bei
Handarbeitsgeräten ohne der Ausgleichsmasse 31 entstehen, da die Fliehkraft F der
Ausgleichsmasse 31 die Vibration der Scheibe im Leerlaufbetrieb erhöht. In dem in
Figur 4 eingezeichneten Arbeitsbereich A, in dem die Schleifplatte 2 gegen das zu
bearbeitende Werkstück mit der Anpresskraft P gedrückt wird, ist die Schwingungsbelastung
für den Bediener aber, wie sich aus der Kurve II ergibt, in einem erheblichen Maße
reduziert, da die Fliehkraft F der Ausgleichsmasse 31 nun jenen Kraftkomponenten entgegenwirkt,
die für die Vibration verantwortlich sind. Diese Kraftkomponenten setzen sich zusammen
aus der in der Bewegungsrichtung D verlaufenden Schleifkraft F sowie der von dem Bediener
aufgebrachten Anpresskraft P. Diese Resultierende R ist in den Figuren 2a und 2b eingezeichnet
und greift in dem von der Antriebswelle 16 gebildeten Drehachse 18 an und verläuft
im wesentlichen in der von der Schleifscheibe 2 gebildeten Ebene. Die von der Ausgleichsmasse
31 erzeugte Fliehkraft F soll betragsmäßig gleich groß sein wie die derart gebildete
Resultierende R. Die Richtung der Fliehkraft F soll in Richtung der Resultierenden
R möglichst um 180° verdreht verlaufen, so dass die Kraftkomponente R von der Fliehkraft
F in Richtung und im Betrag vollständig ausgeglichen wird. Dies führt dann im Betriebszustand
der Flächenschleifmaschine 1 zu einer vibrationsreduzierten Anwendung, die mit einer
einzigen Schleifscheibe 2 erzeugt wird, so dass keinerlei Übergangsbereiche der vorhandenen
Schleiffläche der Schleifscheibe 2 notwendig sind und auch eine äußerst einfache Auswechselbarkeit
des Schleifpapieres 4 und der Handhabung der Flächenschleifmaschine 1 gewährleistet
ist.
[0023] Bei der Ausführungsvariante nach Figur 3 ist die Ausgleichsmasse 31 unmittelbar in
der Schleifplatte 2 eingesetzt. Dazu ist in dieser eine Ausnehmung 23 eingearbeitet,
in der die Ausgleichmasse 31 rotiert. Durch einen aufgerasteten Deckel 24 ist die
Ausnehmung 22 verschlossen. Die Fliehkraft F der Ausgleichsmasse 31 wirkt somit, ohne
dass größere Kippmomente auftreten, unmittelbar auf die Schleifplatte 2 ein.
[0024] Den Figuren 1a, 1b, 2a und 2b ist gemeinsam, dass die Ausgleichsmasse 31 einen Masseschwerpunkt
MS besitzt. Dieser Masseschwerpunkt MS stellt dabei in mechanisch bekannter Weise
einen Referenzpunkt dar, in dem die Fliehkräfte F, die bei der Rotation der Ausgleichsmasse
31 entstehen, angreifen. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel der Figuren 1a - 2b
ist daher der Angriffspunkt der Fliehkraft F in dem Masseschwerpunkt MS um 90° zu
einer Mittelpunktachse 20 versetzt. Die Mittelpunktachse 20 ist dabei die Achse, die
von dem Mittelpunkt der Rotationsachse 18 und dem Mittelpunkt einer Exzenterachse
19, der in den Figuren 1a und 2a gezeigten Stellung, einnehmen. Die Winkelangabe a
1 der Figur 2b bezieht sich dabei auf eine beliebige Rotationsstellung der Ausgleichsmasse
31 gegenüber der Ausgangsposition nach den Figuren 2a und 2b.
[0025] Aus Figur 5 ist zu entnehmen, dass die Ausgleichsmasse 31 unmittelbar an der Antriebswelle
16 befestigt ist. Die Wirkungsweise ist dabei identisch mit der in den Figuren 1a
bis 3 erläuterten Wirkungsweise der dort abgebildeten Flächenschleifmaschine 1. Durch
diese Anordnung der Ausgleichsmasse 31 kann die Bauhöhe der Flächenschleifmaschine
1 reduziert werden, denn nunmehr kann die Länge des Exzenterzapfens 21 verringert
sein.
[0026] In den Figuren 6 und 7 ist nunmehr gezeigt, welche Verstellmöglichkeiten ein Nutzer
der Flächenschleifmaschine 1 besitzt, wenn die Ausgleichsmasse 31 sowohl in ihrer
Winkelstellung als auch in Bezug auf den Abstand zu der Rotationsachse 18 der Antriebswelle
16 eingestellt werden kann. Figur 6 zeigt dabei die konstruktive Ausgestaltung der
Anbringung der Ausgleichsmasse 31 an dem Exzenterzapfen 21; wahlweise kann die Ausgleichsmasse
31 auch unmittelbar an der Antriebswelle 16 angebracht sein.
[0027] Wenn demnach die Fliehkraft F, die an dem Masseschwerpunkt MS der Ausgleichsmasse
31 angreift, in der in den Figuren 1a bis 3 gezeigten Winkelstellung, also parallel
zu der Schleifkraft S ausgerichtet ist, stellen sich die in der Figur 4 gezeigten
Schwingungsdämpfungen im Leerlauf und in dem Betrieb der Flächenschleifmaschine 1
ein.
[0028] Diese an die individuellen Bedürfnisse des Benutzers der Flächenschleifmaschine 1
anpassbaren Einstellungsmöglichkeiten sind der Figur 6 zu entnehmen. Dabei ist die
Ausgleichsmasse 31 in einem Gestell 32 mittels einer Spindel 33 abgestützt. Dadurch,
dass die Ausgleichsmasse 31 und damit deren Massenschwerpunkt MS durch Verdrehen der
Spindel 33 in Richtung der Rotationsachse 18 der Antriebswelle 16 bzw. von dieser
weg bewegt werden kann, wird die Fliehkraft F beeinflusst. Wenn nämlich die Ausgleichsmasse
31 in Richtung der Rotationsachse 18 bewegt wird verringert sich der Abstand und folglich
der Betrag der Fliehkraft F und wenn die Ausgleichsmasse 31 von der Rotationsachse
18 weg bewegt wird, vergrößert sich die Fliehkraft F, denn der Abstand, den die Ausgleichsmasse
31 bzw. deren Massenschwerpunkt MS zu der Rotationsachse 18 einnimmt, vergrößert sich.
Diese Fliehkraft F wird durch die physikalische Formel F=mw
2r definiert. Die Winkel- oder Rotationsgeschwindigkeit W geht quadratisch und der
Abstand oder Radius r und die Gewichtskraft der Ausgleichsmasse 31 linear in die Berechnung
ein.
[0029] In der dargestellten Grundposition verläuft die Fliehkraft F um 60° versetzt zu der
Exzentrizität e des Exzenterzapfens 21. Das Gestell 32 ist mittels einer Schraube
36 an dem Exzenterzapfen 21 verschwenkbar gehalten. Durch Lösen der Schraube 36 wird
nämlich die Anpresskraft des Gestelles 32 in Umfangsrichtung auf den Exzenterzapfen
21 reduziert, so dass das Gestell 32 und damit die Ausgleichsmasse 31 gegenüber dem
Exzenterzapfen 21 oder wenn das Gestell 32 an der Antriebswelle 16 angebracht ist
gegenüber dieser, verdreht. Somit kann die Ausgleichsmasse 31 in ihrer Winkelposition
gegenüber der Exzentrizität e verändert werden. Die Winkelposition der Ausgleichsmasse
31 bezogen auf deren Massenschwerpunkt MS verläuft daher in einem frei wählbaren Winkelbereich
zwischen vorzugsweise 60° bis 180°. Gleichzeitig kann auch der lineare Abstand zwischen
der Rotationsachse 18 und dem Massenschwerpunkt MS der Ausgleichsmasse 31 durch Verdrehen
der Spindel 33 eingestellt werden, wodurch die Ausgleichsmasse 31 radial von der Rotationsachse
18 bzw. der Exzenterachse 19 bewegbar und wahlweise festsetzbar ist.
[0030] Um die entsprechenden optimalen Einstellungen für jeden Benutzer zu visualisieren,
ist sowohl an der Antriebswelle 16 bzw. dem Exzenterzapfen 21 als auch an dem Gestell
32 eine Skala 35 vorgesehen. Die der Antriebswelle 16 zugeordnete Skala gibt dabei
einen Winkelbereich an, innerhalb dem die Ausgleichsmasse 31 zusammen mit dem Gestell
32 um die Rotationsachse 18 der Antriebswelle 16 ausgerichtet werden kann. In dem
gezeigten Ausführungsbeispiel nach Figur 6 ist die Ausgleichsmasse 31 in einem Winkel
von 60° in Bezug auf die Drehrichtung D zu der von den Mittelpunkten der Rotationsachse
18 und der Mittelachse des Exzenterzapfens 21 gebildeten Mittelpunksachse 20 ausgelenkt.
Die Auslenkung der Ausgleichsmasse 31 kann demnach in jeder beliebigen Position in
Abhängigkeit von der aufzuwendenden Anpresskraft und der Konstitution des Benutzers
der Flächenschleifmaschine 1 eingestellt werden.
[0031] Die an dem Gestell 32 vorgesehene Skala 35 steht in linearer Beziehung mit dem Abstand,
den Massenschwerpunkt MS der Ausgleichsmasse 31 bezogen auf die Rotationsachse 18
der Antriebswelle 16 einnimmt.
[0032] Figur 7 kann der Verlauf der Schwingungsdämpfung entnommen werden. Die Kurve III
zeigt dabei das Flächenschleifgerät 1 in jenem Arbeitspunkt, wenn die verstellbare
Ausgleichsmasse 31 so nah wie möglich an der Rotationsachse 18 verläuft. Der optimale
Arbeitspunkt A III wird also bei geringer Anpresskraft P erreicht. Die Kurve IV zeigt
das Flächenschleifgerät 1 in jenem ArbeitspunktA, wenn die verstellbare Ausgleichsmasse
31 so weit wie möglich von der Rotationsachse 18 entfernt angeordnet ist. Der optimale
Arbeitspunkt A-IV wird also bei großer Anpresskraft P erreicht.
1. Flächenschleifmaschine (1) mit einer oszillierend antreibbaren Schleifplatte (2),
die über einen exzentrisch zu einer mit einem Antriebsmotor (12) verbundenen Antriebswelle
(16) ausgerichteten Exzenterzapfen (21) antreibbar und wobei auf dem Exzenterzapfen
(21) oder der Antriebswelle (16) eine Ausgleichsmasse (31) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausgleichsmasse (31) in Antriebsrichtung (D) des Exenterzapfens (21) um 60° bis
90° gegenüber der Exzentrizität (e) des Exzenterzapfens (21) in Bezug auf die Antriebswelle
(16) versetzt auf diesem oder der Antriebswelle (16) befestigt ist.
2. Flächenschleifmaschine (1) mit einer oszillierend antreibbaren Schleifplatte (2),
die über einen exzentrisch zu einer mit einem Antriebsmotor (12) verbundenen Antriebswelle
(16) ausgerichteten Exzenterzapfen (21) antreibbar und wobei auf dem Exzenterzapfen
(21) oder der Antriebswelle (16) eine Ausgleichsmasse (31) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausgleichsmasse (31) in Antriebsrichtung (D) des Exzenterzapfens (21) um mehr
als 90° und weniger als 180° gegenüber der Exzentrizität (e) des Exzenterzapfens (21)
in Bezug auf die Antriebswelle (16) versetzt auf diesem oder der Antriebswelle (16)
befestigt ist.
3. Flächenschleifmaschine (1) mit einer oszillierend antreibbaren S chleifplatte (2),
die über einen exzentrisch zu einer mit einem Antriebsmotor (12) verbundenen Antriebswelle
(16) ausgerichteten Exzenterzapfen (21) antreibbar und wobei auf dem Exzenterzapfen
(21) oder der Antriebswelle (16) eine Ausgleichsmasse (31) angeordnet ist, die einen
Masseschwerpunkt (MS) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Masseschwerpunkt (MS) der Ausgleichsmasse (31) um die Rotationsachse (18) der
Antriebswelle (16) verdrehbar und/ oder von dieser radial beweglich beabstandet ist
und dass die Ausgleichsmasse (31) an der Antriebswelle (16) oder an dem Exzenterzapfen
(21) in einer einstellbaren Winkelposition und/ oder in einem vorgebbaren Abstand
zu der Rotationsachse (18) arretierbar ist..
4. Flächenschleifmaschine nach einem der Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausgleichsmasse (31) in unmittelbarer Nähe der Schleifplatte (2), vorzugsweise
zwischen dieser und der Antriebswelle(16) angeordnet ist.
5. Flächenschleifmaschine nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausgleichsmasse (31) in einer in der Schleifplatte (2) vorgesehenen Ausnehmung
(23) auf dem Exzenterzapfen (21) angeordnet ist.
6. Flächenschleifmaschine Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Größe und/ oder das spezifische Gewicht und/ oder die Position der Ausgleichsmasse
(31) derart gewählt ist, dass bei einem vorgegebenen auf die Schleifplatte (2) einwirkenden
Anpressdruck (P) die Vibrationen (a) der Flächenschleifmaschine (1) ganz oder nahezu
ausgeglichen sind.
7. Flächenschleifmaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Masseschwerpunkt (MS) der Ausgleichsmasse (31) in Antriebsrichtung (D) gegenüber
der Exzentrizität (e) des Exzenterzapfens (21) in Bezug auf die Antriebswelle (16)
in einem Winkelbereich von 60° bis 180° um die Rotationsachse (18) der Antriebswelle
(16) bewegbar und in diesem Winkelbereich arretierbar ist.
8. Flächenschleifmaschine nach Anspruch 3 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausgleichsmasse in einem Gestell (32) angeordnet ist und dass das Gestell (32)
an der Antriebswelle (16) oder dem Exzenterzapfen (21) verschwenkbar gehalten ist.
9. Flächenschleifmaschine nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausgleichsmasse (31) in dem Gestell (32) mittels einer in dem Gestell (33) abgestützten
Spindel (33) gehalten ist und dass durch Verdrehen der Spindel (33) der Abstand des
Masseschwerpunktes (MS) der Ausgleichsmasse (31) in Bezug auf die Rotationsachse (18)
der Antriebswelle (16) veränderbar ist.