[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Handkreissäge, insbesondere eine elektrische
Tauchkreissäge, mit einem Basisteil, einem Maschinenteil, das ein angetriebenes Sägeblatt
umfasst, und einer Verstellvorrichtung, mittels der das Sägeblatt zum Einstellen einer
gewünschten Schnitttiefe relativ zum Basisteil verstellt, insbesondere verschwenkt,
werden kann.
[0002] Handkreissägen mit verstellbarer Schnitttiefe bieten teilweise die Möglichkeit eines
Vorritzens. Dazu wird das Sägeblatt auf eine derart geringe Schnitttiefe eingestellt,
dass das zu bearbeitende Werkstück lediglich oberflächlich angeritzt wird. Die Handkreissäge
wird mit dieser eingestellten Vorritzschnitttiefe gemäß der gewünschten Schnittlinie
bewegt. In einem weiteren Arbeitsgang erfolgt dann der eigentliche Sägeschnitt mit
tief eingetauchtem Sägeblatt entlang der vorgeritzten Linie. Durch das Vorritzen kann
ein Ausreißen oder Splittern der Werkstückoberfläche vermieden werden.
[0003] Allerdings ergibt sich in der Praxis häufig das Problem, dass die Schnittlinie in
Bezug auf die Werkstückoberfläche mit der Schnitttiefe variiert. Dies ist auf die
Kreisform des Kreissägeblatts zurückzuführen und hat zur Folge, dass die Schnittlinien
beim Vorritzen und beim eigentlichen Sägen, nachfolgend auch Vorritzschnittlinie und
Sägeschnittlinie genannt, geringfügig voneinander abweichen. Dadurch erfolgt der Sägeschnitt
außerhalb des vorgeritzten Bereichs, so dass die vorgeritzte Linie weitgehend wirkungslos
ist. Es kann daher bei herkömmlichen Handkreissägen trotz Vorritzen zu einem Ausreißen
der Werkstückoberfläche kommen.
[0004] Dieses Problem ergibt sich z.B. dann, wenn das Sägeblatt nicht exakt parallel zur
Arbeitsrichtung der Maschine ausgerichtet ist, und zwar z.B. aufgrund eines bewusst
eingestellten Freischnittwinkels, also einer absichtlichen geringfügigen Verkippung
der Schnittebene in Bezug auf die Arbeitsrichtung der Handkreissäge, wodurch einem
Verklemmen des Sägeblatts während des Sägens entgegengewirkt wird. Das genannte Problem
kann aber auch ohne absichtliche Einstellung eines Freischnittwinkels entstehen, und
zwar z.B. dann, wenn das Sägeblatt wegen herstellungsbedingter Toleranzen nicht exakt
parallel zur Arbeitsrichtung der Maschine verläuft, wie es eigentlich gewünscht ist,
oder wenn die Lagerung des Sägeblatts mit einem relativ großen Spiel behaftet ist.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Handkreissäge zur Verfügung zu stellen,
bei welcher dieses Problem nicht auftritt.
[0006] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1.
[0007] Erfindungsgemäß versetzt die Verstellvorrichtung das Sägeblatt bei Überschreiten
einer vorbestimmten Schnitttiefe, insbesondere einer Vorritzschnitttiefe, quer zur
Arbeitsrichtung in Bezug auf das Basisteil.
[0008] Durch einen Querversatz des Sägeblatts kann gewährleistet werden, dass die Schnittlinie
bei geringer Schnitttiefe und die Schnittlinie bei großer Schnitttiefe zur Deckung
kommen und so insbesondere eine vorgeritzte Linie ihre volle Wirkung entfaltet.
[0009] Mögliche Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen, der Zeichnung
sowie der Beschreibung angegeben.
[0010] Vorzugsweise ist die durch das Sägeblatt definierte Schnittebene um einen Freischnittwinkel
in Bezug auf eine Arbeitsrichtung der Handkreissäge verkippt.
[0011] Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass die Verstellvorrichtung das Sägeblatt um einen
vorbestimmten Betrag versetzt. Dabei kann es sich beispielsweise um den Betrag handeln,
welcher der Diskrepanz zwischen der Vorritzschnittlinie und der Sägeschnittlinie auf
der Werkstückoberfläche bei einer bestimmten, für die Praxis besonders relevanten
Schnitttiefe entspricht.
[0012] Der vorbestimmte Betrag des Querversatzes kann insbesondere etwa 1/10 mm bis einige
Zehntel Millimeter aufweisen. Mit einem derartigen Querversatz kann die Auswirkung
eines bewusst vorgesehenen Freischnittwinkels oder eines prinzipiell unerwünschten
Ungenauigkeits- oder Toleranzwinkels, der etwa 0,1° bis einige Zehntel Grad beträgt,
in der erfindungsgemäßen Weise kompensiert werden, wobei durch die Erfindung in beide
Richtungen vorliegende Verkippungen bzw. Fehlstellungen kompensierbar sind.
[0013] Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Betrag des Querversatzes
von dem Maß der Überschreitung der vorbestimmten Schnitttiefe unabhängig ist. Dadurch
ergibt sich beispielsweise eine einfache Umstellung zwischen den beiden Grundbetriebsarten
"Vorritzen" und "Sägen".
[0014] Bei einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung variiert der Betrag des
Querversatzes in Abhängigkeit von dem Maß der Überschreitung der vorbestimmten Schnitttiefe.
Auf diese Weise kann unter Berücksichtigung der Kreisform des Sägeblatts eine exakte
Anpassung der Schnittlinie an die jeweils aktuelle Schnitttiefe erfolgen.
[0015] Vorzugsweise ist der Betrag des Querversatzes derart bestimmt, dass die Schnittlinie
des versetzten Sägeblatts, d.h. der vom versetzten Sägeblatt im Werkstück gebildete
Schnitt, zumindest im Wesentlichen deckungsgleich mit der Schnittlinie des unversetzten
Sägeblatts, d.h. mit dem vom unversetzten Sägeblatt im Werkstück gebildeten Schnitt,
ist. Dies stellt sicher, dass der Sägeschnitt innerhalb des vorgeritzten Bereichs
erfolgt und somit ein Ausreißen der Werkstückkanten vermieden wird.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Verstellvorrichtung
eine Zwangssteuerung für das Maschinenteil, welche die Verstellbewegung des Maschinenteils
in die Querversatzbewegung des Maschinenteils in Bezug auf das Basisteil umsetzt.
Dadurch wird die Schnittlinienverschiebung beim Eintauchen des Sägeblatts in das Werkstück
gewissermaßen automatisch kompensiert, ohne dass der Benutzer weiter darauf achten
muss.
[0017] Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Maschinenteil
über ein Schwenklager mit quer zur Arbeitsrichtung verlaufender Schwenkachse an dem
Basisteil angelenkt ist, wobei das Maschinenteil in dem Schwenklager zumindest ein
dem Betrag des Querversatzes entsprechendes axiales Spiel aufweist. Schwenklager dieser
Art sind häufig bei Handkreissägen mit verstellbarer Schnitttiefe vorgesehen, so dass
das gezielte Bereitstellen eines axialen Spiels auf besonders einfache und kostengünstige
Weise einen Querversatz ermöglichen kann.
[0018] Besonders bevorzugt ist das Maschinenteil entgegen der Querversatzrichtung vorgespannt.
Dadurch ist gewährleistet, dass das Sägeblatt bei einem Zurückstellen der Schnitttiefe
von Sägeschnitttiefe auf Vorritzschnitttiefe oder in eine Grundstellung wieder die
ursprüngliche Position einnimmt.
[0019] Vorzugsweise weist das Schwenklager einen Lagerabschnitt auf, der eine Rückstelleinrichtung,
insbesondere eine Feder, umfasst, gegen deren Rückstellkraft die Querversatzbewegung
des Maschinenteils erfolgt. Eine derartige Rückstelleinrichtung am Schwenklager des
Maschinenteils ermöglicht eine besonders einfache Ausführung der Vorspannung.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Schwenklager einen
Lagerabschnitt auf, der eine basisteilseitige Steuerfläche und eine maschinenteilseitige
Steuerfläche umfasst, welche bei einem Verschwenken des Maschinenteils zusammenwirken
und die Querversatzbewegung des Maschinenteils erzwingen. Das Vorsehen von Steuerflächen
an einem Lagerabschnitt des Schwenklagers stellt eine besonders einfache, kostensparende
und robuste Möglichkeit zum Steuern des Querversatzes dar.
[0021] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass die basisteilseitige
Steuerfläche an einem Lagerbock des Basisteils und die maschinenteilseitige Steuerfläche
an einem Lagerbock des Maschinenteils ausgebildet ist. Da Lagerböcke häufig an Handkreissägen
der genannten Art vorhanden sind, können sie in vorteilhafter Weise zur Bereitstellung
von Steuerflächen genutzt werden.
[0022] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist der Lagerbock des Basisteils und/oder
der Lagerbock des Maschinenteils mit einer separaten, drehfest angeordneten Lagerscheibe
versehen, an welcher die eine Steuerfläche ausgebildet ist. Eine derartige separate
Lagerscheibe ermöglicht es, die Eigenschaften einer der Steuerflächen durch geeignete
Materialauswahl zu optimieren, beispielsweise hinsichtlich Haltbarkeit oder Reibungswiderstand.
Ferner können die Steuerparameter, zum Beispiel der maximale Querversatz, durch Auswechseln
der Lagerscheibe leicht geändert werden.
[0023] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Steuerflächen derart
ausgebildet, dass im Wesentlichen nur ein Zustand mit unversetztem Sägeblatt oder
ein Zustand mit um einen einzigen vorbestimmten Betrag versetztem Sägeblatt herstellbar
ist. Dies ermöglicht eine einfache Umstellung zwischen den beiden Grundbetriebsarten
"Vorritzen" und "Sägen".
[0024] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Steuerflächen
derart ausgebildet, dass zwischen einem Zustand mit unversetztem Sägeblatt und einem
Zustand mit um einen vorbestimmten maximalen Betrag versetztem Sägeblatt auch Zwischenzustände
herstellbar sind, in denen der Betrag des Querversatzes kleiner als der maximale Querversatz
ist, wobei insbesondere der Betrag des Querversatzes mit zunehmender Schnitttiefe
stetig zunimmt. Durch geeignet ausgewählte Zwischenzustände kann eine Feinabstimmung
des Querversatzes in Abhängigkeit der Schnitttiefe erfolgen.
[0025] Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung weist die eine Steuerfläche
zumindest einen in axialer Richtung vorspringenden Nocken auf, der in Abhängigkeit
von der Relativstellung zwischen Maschinenteil und Basisteil mit einer in der anderen
Steuerfläche ausgebildeten Ausnehmung in oder außer Eingriff steht. Das Vorsehen eines
Nockens an der einen Steuerfläche und einer entsprechenden Ausnehmung an der anderen
Steuerfläche vereinfacht die Herstellung der Steuerflächen und reduziert so die Kosten.
[0026] Vorteilhafterweise steht der Nocken bis zum Erreichen der vorbestimmten Schnitttiefe
mit der Ausnehmung in Eingriff und steht bei Überschreiten der vorbestimmten Schnitttiefe
mit der Ausnehmung außer Eingriff. Ein störender oder überflüssiger Querversatz vor
Erreichen der vorbestimmten Schnitttiefe wird dadurch vermieden.
[0027] Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Handkreissäge;
- Fig. 2A
- eine schematische Veranschaulichung von Vorritzund Sägeschnittlinie einer Handkreissäge
gemäß dem Stand der Technik;
- Fig. 2B
- eine schematische Veranschaulichung von Vorritzund Sägeschnittlinie einer erfindungsgemäßen
Handkreissäge;
- Fig. 3A
- eine Seitenansicht eines Lagerabschnitts einer erfindungsgemäßen Handkreissäge, wobei
der Nocken mit der zugehörigen Ausnehmung in Eingriff steht; und
- Fig. 3B
- eine Seitenansicht eines Lagerabschnitts einer erfindungsgemäßen Handkreissäge, wobei
der Nocken mit der zugehörigen Ausnehmung außer Eingriff steht.
[0028] Die in Fig. 1 schematisch in Draufsicht dargestellte Handkreissäge ist eine elektrische
Tauchkreissäge, welche ein Basisteil 13, ein Maschinenteil 15 und eine Verstellvorrichtung
19 umfasst. Das Maschinenteil 15 umfasst einen nicht dargestellten Elektromotor und
ein von diesem rotierend angetriebenes Sägeblatt 17. Das Maschinenteil 15 ist über
ein Schwenklager 21 an dem Basisteil 13 angelenkt, wobei die Schwenkachse 41 (Fig.
3A und 3B) quer zu der durch einen Pfeil angegebenen Arbeitsrichtung A der Handkreissäge
ausgerichtet ist. Die Arbeitsrichtung A ist beispielsweise durch eine an dem Basisteil
13 vorgesehene Anschlagvorrichtung, welche mit einer Werkstückkante oder einer Führungshilfe
zusammenwirkt, oder durch eine Zielvorrichtung, mittels welcher ein Benutzer die Handkreissäge
mit einer auf dem Werkstück angebrachten Markierung (Anriss) ausrichtet, fest vorgegeben.
Durch ein Verschwenken des Maschinenteils 15 einschließlich des mit diesem verbundenen
Sägeblatts 17 kann das Sägeblatt 17 aus einer Grundstellung, in welcher es die Oberfläche
des zu bearbeitenden Werkstücks nicht berührt, mit variabler Tiefe in das Werkstück
eingetaucht und gemäß der gestrichelt dargestellten Schnittlinie durch das Werkstück
geführt werden. Um einem Verklemmen des Sägeblatts 17 während des Sägens entgegenzuwirken,
ist die durch das Sägeblatt 17 definierte Schnittebene gegenüber der Arbeitsrichtung
A um einen so genannten Freischnittwinkel verkippt, weshalb die Drehachse des Sägeblatts
17 nicht exakt senkrecht zur Arbeitsrichtung A verläuft. Die Verkippung um den Freischnittwinkel
ist in der vereinfachten Darstellung von Fig. 1 nicht gezeigt. In Fig. 2A und 2B ist
der Freischnittwinkel zur besseren Verständlichkeit übertrieben dargestellt. Die in
Fig. 3A und 3B dargestellte Schwenkachse 41 verläuft parallel zur Drehachse des Sägeblatts
17 und somit ebenfalls nicht exakt senkrecht zur Arbeitsrichtung A. Alternativ kann
die Schwenkachse 41 exakt senkrecht zur Arbeitsrichtung A verlaufen, so dass der Freischnittwinkel
des Sägeblatts 17 auf andere Art und Weise realisiert wird. Beispielsweise kann eine
im Maschinenteil 15 angeordnete Motoreinheit für das Sägeblatt 17 entsprechend gedreht
positioniert sein, um für die Freischnittstellung des Sägeblatts 17 zu sorgen.
[0029] Die Handkreissäge ist mit einer Vorritzfunktion ausgestattet, das heißt die Eintauchtiefe
kann auf einen Wert begrenzt werden, der einem oberflächlichen Anritzen des Werkstücks
durch das Sägeblatt 17 entspricht. Nach Deaktivieren der Vorritzfunktion, beispielsweise
durch Lösen der zugehörigen Schnitttiefenbegrenzungsvorrichtung, kann das Sägeblatt
17 tiefer in das Werkstück eingetaucht werden, um so einen Sägeschnitt durchzuführen.
[0030] Bei einer Handkreissäge gemäß dem Stand der Technik ergibt sich dabei die in Fig.
2A schematisch dargestellte Situation. Während des Vorritzens taucht das Sägeblatt
nur zu einem geringen Teil in das Werkstück ein, so dass der mit durchgezogener Linie
dargestellte kleine Bereich der Werkstückoberfläche vom Sägeblatt bearbeitet wird.
Zu der Seite des später zu verwendenden Werkstücks hin gewandt resultiert die Schnittlinie
S. Wird das Sägeblatt nun tiefer in das Werkstück eingetaucht, so wird der gestrichelt
dargestellte erweiterte Bereich vom Sägeblatt bearbeitet und es ergibt sich die Schnittlinie
S'. Wie zu erkennen ist, sind die Schnittlinien S und S' aufgrund des Freischnittwinkels
relativ zueinander versetzt, das heißt die Schnittlinie S' des eingetauchten Sägeblatts
ist gegenüber der Schnittlinie S des vorritzenden Sägeblatts in Richtung der zu verwendenden
Werkstückseite hin verschoben. Somit verläuft der Sägeschnitt nicht vollständig innerhalb
des vorgeritzten Bereichs, so dass das Vorritzen weitgehend wirkungslos ist. Das gleiche
Problem entsteht, wenn z.B. aufgrund von Herstellungstoleranzen oder eines relativ
großen Lagerspiels eine - eigentlich gewünschte - exakte Ausrichtung des Sägeblatts
parallel zur Arbeitsrichtung der Maschine nicht gegeben ist.
[0031] Wird jedoch gemäß Fig. 2B das Sägeblatt bei Überschreiten der Vorritzschnitttiefe
quer zur Arbeitsrichtung A in Bezug auf das Basisteil der Handkreissäge versetzt,
so kann erreicht werden, dass die Schnittlinien S und S' deckungsgleich sind und der
Effekt des Vorritzens voll zum Tragen kommt. Die Art der Versetzung kann dabei derart
sein, dass es nur eine festgelegte, dem Vorritzen entsprechende Schwellentiefe und
ein festgelegtes Ausmaß an Querversatz gibt, dass also der Betrag des Querversatzes
von dem Maß der Überschreitung der Vorritzschnitttiefe unabhängig ist. Es kann aber
auch vorgesehen sein, den Querversatz in einem oder mehreren Zwischenschritten oder
auf kontinuierliche Weise an die sich entsprechend der Schnitttiefe verschiebende
Schnittlinie anzupassen.
[0032] Zweckmäßigerweise erfolgt der Querversatz gleichzeitig mit der Eintauchbewegung,
ohne dass eine Benutzeraktion erforderlich ist. Eine derartige Zwangssteuerung für
das Maschinenteil 15, welche die Schwenkbewegung in eine geeignete Querversatzbewegung
in Bezug auf das Basisteil 13 umsetzt, kann in einfacher Weise dadurch realisiert
werden, dass in dem ohnehin vorhandenen Schwenklager 21 der Handkreissäge ein Bewegungsspielraum
quer zur Arbeitsrichtung A vorgesehen wird. Zu diesem Zweck weist das Maschinenteil
15 in dem Schwenklager 21 ein bewusst gewähltes axiales Spiel auf, welches hier dem
maximalen Betrag des Querversatzes entspricht. Wie in Fig. 1 zu erkennen ist, weist
das Schwenklager 21 der Handkreissäge einen Lagerabschnitt 23 und einen Lagerabschnitt
25 auf. Beide Lagerabschnitte 23, 25 sind je durch einen Lagerbock 31 des Basisteils
13 und einen Lagerbock 33 des Maschinenteils 15 gebildet, welche zusammen einen nicht
dargestellten Schwenkzapfen lagern. Am Lagerabschnitt 23 befindet sich eine Rückstelleinrichtung
24 zwischen dem Lagerbock 31 des Basisteils 13 und dem Lagerbock 33 des Maschinenteils
15, welche das Maschinenteil 15 entgegen der Querversatzrichtung in Richtung auf den
Lagerabschnitt 25 vorspannt. Die Rückstelleinrichtung 24 ist in der Zeichnung als
Schraubenfeder dargestellt. Alternativ kann es sich auch um eine Tellerfeder oder
dergleichen handeln. Am Lagerabschnitt 25 ist der Lagerbock 33 des Maschinenteils
15 drehfest mit einer separaten Lagerscheibe 35 verbunden, die aus einem geeigneten
Material hergestellt sein kann.
[0033] Die Fig. 3A und 3B stellen den Lagerabschnitt 25 detaillierter dar. Am Lagerbock
31 des Basisteils 13 sowie an der Lagerscheibe 35 ist jeweils eine basisteilseitige
Steuerfläche 27 und eine maschinenteilseitige Steuerfläche 29 ausgebildet, welche
gegeneinander gleiten und dadurch bei einem Verschwenken des Maschinenteils 15 zusammenwirken.
Es ist zu erkennen, dass die Steuerflächen 27, 29 nicht eben sind, sondern dass in
der basisteilseitigen Steuerfläche 27 ein Nocken 37 und in der maschinenteilseitigen
Steuerfläche 29 eine Ausnehmung 39 ausgebildet ist. Entsprechend der Schwenkstellung
des Maschinenteils 15 steht der Nocken 37 mit der Ausnehmung 39 in Eingriff oder außer
Eingriff. Wenn der Nocken 37 gemäß Fig. 3A in Eingriff mit der Ausnehmung 39 steht,
befindet sich das Maschinenteil 15 in der unversetzten Stellung. Wenn sich der Nocken
37 gemäß Fig. 3B außer Eingriff mit der Ausnehmung 39 bewegt, wird das Maschinenteil
15 entgegen der Federvorspannung in Richtung des Lagerabschnitts 23 gedrückt, wodurch
sich ein Querversatz des Maschinenteils 15 ergibt, der in Fig. 3B mit D bezeichnet
ist.
[0034] Der Nocken 37 und die Ausnehmung 39 sind derart aufeinander abgestimmt, dass sie
ausgehend von der Grundstellung des Maschinenteils 15 bis zum Erreichen der vorbestimmten
Schnitttiefe in Eingriff stehen und erst bei Überschreiten der vorbestimmten Schnitttiefe
außer Eingriff gelangen. Die in Fig. 3A und 3B dargestellten Steuerflächen 27, 29
sehen im Wesentlichen nur zwei Zustände vor, die keinem Querversatz und einem maximalen
Querversatz D entsprechen. Der Nocken 37 und die Ausnehmung 39 weisen jedoch ein glatt
verlaufendes Profil auf, um eine optimierte Gleitbewegung beim Übergang von dem unversetzten
in den versetzten Zustand zu ermöglichen. Alternativ ist es möglich, den Steuerflächen
ein komplexeres Profil zu verleihen, um so beispielsweise Zwischenzustände vorzusehen
oder gar einen kontinuierlichen Querversatz in Abhängigkeit der Schnitttiefe zu schaffen.
[0035] Bei Benutzung der erfindungsgemäßen Handkreissäge wird während der Eintauchbewegung
ein kompensierender Querversatz des Maschinenteils 15 bewirkt, so dass sich der Sägeschnitt
exakt an der vorgeritzten Linie orientiert und ein Ausreißen der Werkstückkanten verhindert
wird. Der Benutzer muss dabei nicht darauf achten, den exakten Querversatz zu berücksichtigen,
indem er ihn beispielsweise einstellt oder wieder zurückstellt, da die Kompensation
im Zuge der Schwenkbewegung automatisch erfolgt. Diese vorteilhafte Funktion kann
in einfacher und kostengünstiger Weise bereitgestellt werden, indem die bereits existierende
Schwenkvorrichtung einer Handkreissäge mit einem steuerbaren axialen Spiel versehen
wird.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 13
- Basisteil
- 15
- Maschinenteil
- 17
- Sägeblatt
- 19
- Verstellvorrichtung
- 21
- Schwenklager
- 23
- Lagerabschnitt
- 24
- Rückstelleinrichtung
- 25
- Lagerabschnitt
- 27
- basisteilseitige Steuerfläche
- 29
- maschinenteilseitige Steuerfläche
- 31
- Lagerbock des Basisteils
- 33
- Lagerbock des Maschinenteils
- 35
- Lagerscheibe
- 37
- Nocken
- 39
- Ausnehmung
- 41
- Schwenkachse
- A
- Arbeitsrichtung
- S
- Schnittlinie des Sägeblatts in Vorritzstellung
- S'
- Schnittlinie des Sägeblatts in Sägestellung
- D
- Querversatz
1. Handkreissäge, insbesondere elektrische Tauchkreissäge, mit
einem Basisteil (13),
einem Maschinenteil (15), das ein angetriebenes Sägeblatt (17) umfasst, und
einer Verstellvorrichtung (19), mittels der das Sägeblatt (17) zum Einstellen einer
gewünschten Schnitttiefe relativ zum Basisteil (13) verstellt, insbesondere verschwenkt,
werden kann,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstellvorrichtung (19) das Sägeblatt (17) bei Überschreiten einer vorbestimmten
Schnitttiefe, insbesondere einer Vorritzschnitttiefe, quer zur Arbeitsrichtung (A)
in Bezug auf das Basisteil (13) versetzt.
2. Handkreissäge nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstellvorrichtung (19) das Sägeblatt (17) um einen vorbestimmten Betrag versetzt.
3. Handkreissäge nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Betrag des Querversatzes von dem Maß der Überschreitung der vorbestimmten Schnitttiefe
unabhängig ist.
4. Handkreissäge nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Betrag des Querversatzes in Abhängigkeit von dem Maß der Überschreitung der vorbestimmten
Schnitttiefe variiert.
5. Handkreissäge nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Betrag des Querversatzes derart bestimmt ist, dass die Schnittlinie (S') des
versetzten Sägeblatts (17) zumindest im Wesentlichen deckungsgleich mit der Schnittlinie
(S) des unversetzten Sägeblatts (17) ist.
6. Handkreissäge nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstellvorrichtung (19) eine Zwangssteuerung für das Maschinenteil (15) umfasst,
welche die Verstellbewegung des Maschinenteils (15) in die Querversatzbewegung des
Maschinenteils (15) in Bezug auf das Basisteil (13) umsetzt.
7. Handkreissäge nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Maschinenteil (15) über ein Schwenklager (21) mit quer zur Arbeitsrichtung (A)
verlaufender Schwenkachse (41) an dem Basisteil (13) angelenkt ist, wobei das Maschinenteil
(15) in dem Schwenklager (21) zumindest ein dem Betrag des Querversatzes entsprechendes
axiales Spiel aufweist.
8. Handkreissäge nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Maschinenteil (15) entgegen der Querversatzrichtung vorgespannt ist, wobei vorzugsweise
das Schwenklager (21) einen Lagerabschnitt (23) aufweist, der eine Rückstelleinrichtung
(24), insbesondere eine Feder, umfasst, gegen deren Rückstellkraft die Querversatzbewegung
des Maschinenteils (15) erfolgt.
9. Handkreissäge nach einem der Ansprüche 7 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schwenklager (21) einen Lagerabschnitt (25) aufweist, der eine basisteilseitige
Steuerfläche (27) und eine maschinenteilseitige Steuerfläche (29) umfasst, welche
bei einem Verschwenken des Maschinenteils (15) zusammenwirken und die Querversatzbewegung
des Maschinenteils (15) erzwingen.
10. Handkreissäge nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die basisteilseitige Steuerfläche (27) an einem Lagerbock (31) des Basisteils (13)
und die maschinenteilseitige Steuerfläche (29) an einem Lagerbock (33) des Maschinenteils
(15) ausgebildet ist.
11. Handkreissäge nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lagerbock (31) des Basisteils (13) und/oder der Lagerbock (33) des Maschinenteils
(15) mit einer separaten, drehfest angeordneten Lagerscheibe (35) versehen ist, an
welcher die eine Steuerfläche (29) ausgebildet ist.
12. Handkreissäge nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerflächen (27, 29) derart ausgebildet sind, dass im Wesentlichen nur ein
Zustand mit unversetztem Sägeblatt (17) oder ein Zustand mit um einen einzigen vorbestimmten
Betrag versetztem Sägeblatt (17) herstellbar ist.
13. Handkreissäge nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerflächen (27, 29) derart ausgebildet sind, dass zwischen einem Zustand mit
unversetztem Sägeblatt (17) und einem Zustand mit um einen vorbestimmten maximalen
Betrag versetztem Sägeblatt (17) auch Zwischenzustände herstellbar sind, in denen
der Betrag des Querversatzes kleiner als der maximale Querversatz ist, wobei insbesondere
der Betrag des Querversatzes mit zunehmender Schnitttiefe stetig zunimmt.
14. Handkreissäge nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die eine Steuerfläche (27) zumindest einen in axialer Richtung vorspringenden Nocken
(37) aufweist, der in Abhängigkeit von der Relativstellung zwischen Maschinenteil
(15) und Basisteil (13) mit einer in der anderen Steuerfläche (29) ausgebildeten Ausnehmung
(39) in oder außer Eingriff steht, wobei vorzugsweise der Nocken (37) bis zum Erreichen
der vorbestimmten Schnitttiefe mit der Ausnehmung (39) in Eingriff steht und bei Überschreiten
der vorbestimmten Schnitttiefe außer Eingriff mit der Ausnehmung (39) steht.
15. Handkreissäge nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die durch das Sägeblatt (17) definierte Schnittebene um einen Freischnittwinkel in
Bezug auf eine Arbeitsrichtung (A) der Handkreissäge verkippt ist.