Beschreibung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Kabine, insbesondere für eine Aufzuganlage, eine Aufzuganlage
und ein Konstruktionselement für eine solche Kabine sowie die Bereitstellung von visuellen
Informationen im Bereich der Kabine.
Stand der Technik
[0002] Es ist bekannt, dem Benutzer einer Aufzugskabine Informationen zu Verfügung zu stellen,
wobei die Innenwände von Aufzugskabinen als Informationsträger bereits seit Langem
genutzt werden. Neben fest installierten Informationen, zum Beispiel über die Nutzung
der Aufzugsanlage und Belegung bzw. Nutzung von bestimmten Stockwerken, werden an
den Wänden der Aufzugskabine beispielsweise auch häufig im Tages- oder Wochenrhythmus
wechselnde Plakate zu Werbezwecken und/oder mit Hinweisen über aktuelle Angebote aufgehängt.
[0003] In der
EP 1069065 A1 wird die Nutzung einer Kabinenwand und/oder Kabinentür als Anzeigefläche für die
Darstellung rasch veränderbarer Informationen vorgeschlagen. Dabei werden Kabinenwand
und/oder Kabinentür als Projektionsfläche für schnell wechselnde Informationen wie
auch von Filmen genutzt. Die Informationen werden mittels Projektor auf die entsprechenden
Wand- oder Türflächen projiziert. Die Projektoren sind hierfür möglichst nah an der
jeweiligen Projektionsfläche angeordnet, damit der Projektionsstrahl nicht durch Aufzugbenutzer
gestört und die Benutzer möglichst nicht durch den Projektionsstrahl geblendet werden.
Die hierfür nötige Schrägprojektion unter spitzem Winkel wird durch eine spezielle
Optik und die rechnergestützte Ausgabe der Projektion in definiert verzerrter Form
ermöglicht.
[0004] Die Darstellung schnell wechselnder Informationen ist zwar mit solchen Projektoren
möglich, aber die Aufhängung des Projektors nahe an der Projektionsfläche ist zeitaufwändig
und muss für einen Störungsfreien Betrieb gut überlegt sein. Die für eine gute Darstellung
unter diesen Bedingungen nötige Software für die Berechnung der verzerrten Bilder
und die bei solch spitzen Projektionswinkeln nötige Optik, machen die Vorrichtung
zur Darstellung der Informationen ausserdem teuer. Um eine gute Bildqualität zu gewährleisten
muss der Projektor immer exakt seine Position zur Projektionsfläche beibehalten, was
die Konstruktion Wartungsaufwändig macht.
[0005] Auch in der
US 6,082,500 wird der Einsatz eines Monitors für die Darstellung von aktuellen und/oder auf die
jeweiligen Nutzer eines Aufzugs abgestimmten Informationen beschrieben, wobei es in
dieser Druckschrift aber primär um die Verteilung der darzustellenden Informationen
von einem zentralen Server aus auf die in beliebig vielen Personenaufzügen in verschiedenen
Gebäuden aufgehängten Monitore geht. Gemäss der
US 6,082,500 werden die vom Kunden gewünschten und beispielsweise auf einen potentiellen Aufzugbenutzer
abgestimmten Informationen in Form von schnell wechselnden Anzeigen und/oder mit bewegten
Bildern und Filmen individuell an jeden in einer Aufzugskabine aufgehängten Monitor
übermittelt, und zwar abgestimmt auf die in für diese Kabine vom Kunden angegebenen
Kriterien. Die Informationen können beispielsweise aktuelle Pressemeldungen, Börsenkurse,
Wettervorhersage etc. sein. Sie werden an den Monitor in der Kabine von einem zentralen
Server eines Anbieters übermittelt, dann mittels des Monitors dargestellt und so dem
Aufzugbenutzer zur Verfügung gestellt.
Beschreibung der Erfindung
[0006] Die Erfindung betrifft eine Kabine für eine Aufzuganlage gemäss den Merkmalen des
Anspruches 1, sowie eine Aufzuganlage gemäss Anspruch 10 und ein Konstruktionselement
für eine Kabine gemäss Anspruch 13.
[0007] Bei der Kabine handelt es sich um eine Kabine, wie sie insbesondere für Aufzuganlagen
für die Beförderung von Personen und/oder von Gütern in primär vertikaler Richtung
eingesetzt werden, allenfalls ist aber auch eine Beförderung von Personen und/oder
Gütern in einer anderen räumlichen Richtung mit einer solchen Kabine denkbar. Die
Kabine weist mindestens eine Seitenwand, einen Kabinenboden, eine Kabinendecke und
eine Kabinentür auf, wobei wenigstens über eines dieser Konstruktionselemente, also
über den Kabinenboden und/oder die Kabinendecke und/oder die mindestens eine Seitenwand
und/oder die wenigstens eine Kabinentür visuelle Informationen wiedergebbar sind und
insbesondere auch schnell wechselnde visuelle Informationen, wie Filme. Die Informationen
sind somit wiedergebbar, ohne dass ein geeigneter Ort, d.h. ein Ort an dem der Projektionsstrahls
nicht durch die Aufzugnutzer gestört werden kann etc., für die Montage eines Projektors
gesucht werden muss, und ohne dass die Optik und die Software für die gewünschte Position
von Projektor zu Projektionsfläche eingestellt werden muss. Werden ausserdem Kabinenboden
oder Kabinendecke zur Darstellung der Information genutzt, so sind die Informationen
für alle Nutzer in gleicher Weise zugänglich. Die Nutzung von Kabinenboden und Kabinendecke
ist vor allem geeignet für Kabinen mit grösserem Grundriss.
[0008] Sind die visuellen Informationen direkt über eine dem Betrachter zugewandte Oberfläche
des Kabinenbodens und/oder der Kabinendecke und/oder der mindestens einen Seitenwand
und/oder der wenigstens einen Kabinentür wiedergebbar, so entfällt das Aufhängen von
Monitoren und die Einrichtung für die Wiedergabe der visuellen Information ist vor
Beschädigungen und Vandalismus besser geschützt. Konstruktiv ist es besonders einfach,
über definierte Teilbereiche der dem Betrachter zugewandten Oberfläche visuelle Informationen
wiederzugeben oder über die gesamte dem Betrachter zugewandte Oberfläche des ausgewählten
Konstruktionselementes. Denkbar ist es aber auch, die visuellen Informationen über
die gesamte für den Betrachter sichtbare, ihm zugewandte Oberfläche vorzusehen.
[0009] Sehr einfach ist dies zu realisieren, indem man dem Kabinenboden und/oder der Kabinendecke
und/oder der mindestens einen Seitenwand und/oder der wenigstens einen Kabinentür
je eine Wiedergabevorrichtung für die Wiedergabe der visuellen Informationen zuordnet.
Ebenfalls denkbar ist es, dass allen Konstruktionselementen, über die visuelle Informationen
wiedergegeben werden, eine gemeinsame Wiedergabevorrichtung zugeordnet ist. In einer
weiteren Variante ist einigen der Konstruktionselemente, über die visuelle Informationen
wiedergegeben werden, eine gemeinsame erste Wiedergabevorrichtung und sind anderen
dieser Konstruktionselemente je separate zweite Wiedergabevorrichtung zugeordnet.
[0010] Sollen über einen Teilbereich der dem Betrachter zugewandten Oberfläche des ausgewählten
Konstruktionselementes visuelle Informationen wiedergegeben werden, so gibt es hierfür
eine besonders günstige Ausgestaltungsmöglichkeit: Man sieht eine Ausgabeeinheit für
visuelle Informationen als Wiedergabevorrichtung vor, das eine dem Betrachter zugewandte
Ausgabeoberfläche aufweist. Das Konstruktionselement ist derart konzipiert, dass zumindest
der besagte Teilbereich seiner Oberfläche als eine Ausgabeoberfläche der Ausgabeeinheit
ausgebildet ist, ähnlich einem Bildschirm.
[0011] In diesem Zusammenhang ist es auch vorteilhaft, die Oberfläche zumindest in besagtem
Teilbereich berührungssensibel in der Art eines Touchscreens auszugestalten. Üblicherweise
sind über solche berührungssensiblen Oberflächen visueller Informationsanzeigegeräte
bestimmte Interaktionen mit dem von dem Informationsanzeigegeräte repräsentierten
System möglich. So können beispielsweise Menüs aufgerufen werden und es kann ein bestimmter
Menüpunkt mit seiner entsprechenden Information oder Funktion ausgewählt werden. In
der erfindungsgemässen Aufzuganlage bzw. erfindungsgemässen Kabine besteht ebenfalls
die Möglichkeit der bekannten Nutzung einer solchen berührungssensiblen Oberfläche,
beispielsweise für die Wahl eines Stockwerkes oder die Wahl einer in einem Menü hinterlegten
Information. Mit Hilfe der berührungssensiblen Oberfläche kann die Ausgabeeinheit
zugleich als Eingabeeinheit für die Steuerung der Bewegung der Kabine in der Aufzuganlage
genutzt werden.
[0012] Daneben eröffnet die erfindungsgemässe Ausgestaltung der Aufzuganlage aber auch die
Möglichkeit, dass der Benutzer die visuellen Informationen in der von ihm gewünschten
Höhe anzeigen lassen kann, indem er zum Beispiel die Oberfläche in entsprechender
Höhe antippt. Auf diese Weise können auch Menschen mit einer von einer "Normaugenhöhe"
abweichenden Augenhöhe, wie Kinder, sehr gross gewachsene Menschen und Menschen in
einem Rollstuhl, die Informationen auf der für sie passenden Höhe wahrnehmen. Bisher
hatten solche Menschen häufig das Problem, dass sie statt auf der dargebotenen Informationen
nur die Reflektionen an einer Bild- oder Bildschirmoberfläche wahrnehmen konnten.
[0013] Alternativ oder ergänzend zu einer solchen Wiedergabevorrichtung mit einer berührungssensiblen
Oberfläche ist in einer weiteren Ausführungsform ein Sensor vorgesehen, der die Augenhöhe
eines die Kabine besteigenden Benutzers registriert. Abgestimmt auf diese Höhe werden
die visuellen Informationen dann in der entsprechenden Höhe bereitgestellt.
[0014] Ausserdem ist mit einer berührungssensiblen Ausgabeoberfläche der Ausgabeeinheit
auch eine vielfältige Nutzung des Kabinenbodens zur Wiedergabe von visuellen Informationen
möglich. Beispielsweise ist es möglich, die Bereiche des Kabinenbodens zu detektieren,
auf denen ein Benutzer steht. Im Anschluss an diese Detektion können die visuellen
Informationen entweder nur in den Bereichen wiedergegeben werden, auf denen kein Benutzer
steht (Texte etc.), oder aber es können vielfältige Designeffekte damit erzeugt werden,
wobei zum Beispiel unterschiedliche visuelle Informationen (Muster, Himmeldarstellung,
Waldbodendarstellung und ähnliches) an den Orten mit und an den Orten ohne Benutzer
ausgegeben werden.
[0015] Die dem Betrachter zugewandte Ausgabeoberfläche der Ausgabeeinheit ist transparent
oder zumindest teiltransparent und im Bereich des Kabinenbodens vorteilhafter Weise
auch kratzfest und eventuell schmutzabweisend. Aber auch an der mindestens einen Seitenwand
und der Kabinentür und Kabinendecke ist es vorteilhaft, eine kratzfeste und schmutzabweisende
Oberfläche des Bildschirmes zu haben. Auf diese Weise sind die "Bildschirme" der Ausgabeeinheiten
besser gegen Vandalismus oder auch gegen die Spuren des täglichen Gebrauchs geschützt,
wie beispielsweise ein Zerkratzen mit Einkaufswägen oder mitgeführten Gegenständen
und ein Verschmutzen durch Abstützen der Benutzer mit den Füssen an der Wand.
[0016] Sehr vorteilhaft für die Konstruktion ist es, für die Ausgabeeinheit, sozusagen als
Wiedergabevorrichtung für die visuellen Informationen, einen Monitor vorzusehen, der
entweder selbst bereits die oben beschriebene Bildschirmoberfläche aufweist und zum
Beispiel kratzfest und/oder schmutzabweisend ist, oder derart mit einer solchen Ausgabeoberfläche
der Ausgabeeinheit verbunden ist, dass die visuellen Informationen ohne weiteres durch
diese Oberfläche hindurch auf dem Monitor erkennbar sind. Andere Wiedergabevorrichtungen
sind aber ebenfalls denkbar. So können beispielsweise auch eine oder mehrere entsprechende
nach hinten ausstrahlende Folien oder auch mehrere Monitore vorgesehen sein.
[0017] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform, sind zum Beispiel angepasst an
die Grösse des Konstruktionselementes oder aus Designgründen zwei und mehr Monitore
als Wiedergabevorrichtung für eine Ausgabeeinheit vorgesehen. Aus Designgründen können
diese in beliebiger Weise angeordnet sein. Für die meisten Anwendungen ist aber wohl
die Anordnung der Monitore in einer Ebene nebeneinander insbesondere auch unmittelbar
nebeneinander vorzuziehen.
[0018] Für den Transport von Personen in Aufzuganlagen mit einem geschlossenen, nicht transparenten
Schacht ist es vorteilhaft, wenn die dem Betrachter zugewandte Ausgabeoberfläche der
Ausgabeeinheit dem Kabineninnenraum zugewandt ist.
[0019] Für den Transport von Personen in Aufzuganlagen ohne Schacht, zum Beispiel an einer
Fassade, oder mit einem transparenten Schacht, beispielsweise in einem Lichthof, ist
es auch von Vorteil, wenn die dem Betrachter zugewandte Ausgabeoberfläche der Ausgabeeinheit
dem Kabineninnenraum abgewandt ist. Auf diese Weise lassen sich die Aussenseite des
Kabinenbodens oder der Seitenwände als Werbe- und/oder Informationsfläche nutzen.
In einer solchen Aufzuganlage können in einer erfindungsgemässen Kabine auch eine
oder mehrere dem Kabineninnenraum zugewandte Ausgabeoberflächen und/oder eine oder
mehrere dem Kabineninnenraum abgewandte Ausgabeoberflächen vorgesehen sein. Bei einer
Aufzuganlage an einer Fassade mit transparentem Schacht oder ohne Schacht, lässt sich
auch die Aussenseite der Kabinendecke in dieser Form nutzen.
[0020] Erfindungsgemässe Aufzuganlagen, weisen eine erfindungsgemässe Kabine auf, wie sie
in den Grundzügen oben beschrieben ist.
[0021] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Aufzuganlage ein Kopplungselement aufweist,
über das eine Signalübermittlung der visuellen Informationen zu den für die Wiedergabe
der visuellen Informationen vorgesehenen Oberflächen der ausgewählten Konstruktionselemente
der Kabine erfolgen kann.
[0022] Für den Transport von Personen in Aufzuganlagen mit einem geschlossenen, nicht transparenten
Schacht ist es vorteilhaft, eine erfindungsgemässe Kabine vorzusehen mit wenigstens
einer dem Betrachter zugewandten, für die Wiedergabe von visuellen Informationen vorgesehenen
Oberfläche, die dem Kabineninnenraum zugewandt ist.
[0023] Besonders geeignet ist eine solche Aufzuganlage bzw. eine solche erfindungsgemässe
Kabine in Kaufhäusern, Hotels Passagierschiffen, Kongresszentren etc., in Bürogebäuden
mit mehreren Firmen oder aber auch Gebäuden einer einzigen Firma, die ihre Mitarbeiter
über diesen Informationskanal zum Beispiel über die letzten Firmenneuigkeiten oder
den Menüplan etc. informieren will; ein elektronisches "schwarzes Brett" im Aufzug.
[0024] Eine weitere besonders vorteilhafte Anwendung ist aber auch in Krankenhäusern denkbar.
So kann beispielsweise in einem Krankenhaus die Aufzuganlage des Bettenaufzugs, der
in einen Operationssaal führt, als erfindungsgemässe Aufzuganlage mit einer erfindungsgemässen
Kabine ausgestaltet sein. Dabei sind über sämtliche inneren Oberflächen, die für den
Benutzer sichtbar sind, also über den gesamten Kabinenboden, die gesamte Kabinendecke,
alle Seitenwände und die Kabinentür wechselnde visuelle Informationen wiedergebbar.
Im Bettenaufzug kann so eine beruhigend auf den Patienten wirkende, angenehme Landschaft
gestaltet werden: Licht durchfluteter Wald, Dünenlandschaft, Bergpanorama etc.. Verbunden
mit der Ausgabe einer entsprechenden akustischen Information kann dies, zum Beispiel
vor schwierigen Eingriffen, einen positiven psychologischen Effekt auf die Patienten
haben.
[0025] Für den Transport von Personen in Aufzuganlagen ohne Schacht oder mit einem transparenten
Schacht ist es vorteilhaft, eine erfindungsgemässe Kabine vorzusehen mit wenigstens
einer dem Betrachter zugewandten für die Wiedergabe von visuellen Informationen vorgesehenen
Oberfläche, die dem Kabineninnenraum abgewandt ist. Auf diese Weise kann wenigstens
ein Teil der Kabinenaussenseite genutzt werden, um visuelle Informationen an Personen
ausserhalb der Kabine weiterzugeben.
[0026] Besonders kostengünstig und einfach in der Montage ist es, wenn zumindest Teile eines
Kabinenbodens, einer Kabinendecke, einer Seitenwand und/oder einer Kabinentür, die
mit einem Teil ihrer Oberfläche wenigstens einen Teilbereich der flächigen Aussenbegrenzung
und/oder wenigstens einen Teilbereich der flächigen Innenbegrenzung der Kabine bilden
und erfindungsgemäss zugleich als Oberflächen für die Wiedergabe von visuellen Informationen
dienen, als vorgefertigte Konstruktionselemente vorgesehen sind.
[0027] Weitere Ausführungsformen und Vorteile sind Bestandteil der von den unabhängigen
Ansprüchen abhängigen Ansprüche.
[0028] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von bevorzugten, nicht-einschränkenden Beispielen
erläutert. Gleiche Elemente in den Figuren werden dabei mit gleichen Bezugszeichen
versehen. Es zeigen rein schematisch:
- Fig. 1
- Eine erfindungsgemässe Aufzuganlage mit einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemässen
Kabine;
- Fig. 2
- eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemässen Kabine; und
- Fig. 3
- einen Ausschnitt eines erfindungsgemässen Konstruktionselements.
[0029] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemässe Aufzuganlage 1, die in diesem Beispiel so ausgebildet
ist, dass ihre Kabine 10 an der Aussenseite einer Fassade 2 angeordnet ist. Die hier
dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemässen Aufzuganlage 1 weist Führungsschienen
3 auf, in der eine erfindungsgemässe Kabine 10 zumindest abschnittsweise vertikal
bewegbar geführt ist. Sie weist weiter einen transparenten Aufzugschacht 4 mit einer
Schachtgrube 5 mit Puffer 6 auf sowie Schachttüren 7 und mit einer ebenfalls transparenten
Schachtdecke 8. In einem Betriebsraum 9, sind Antrieb und Steuerung etc. der Aufzuganlage
untergebracht.
[0030] Die erfindungsgemässe Kabine 10 der Aufzuganlage weist eine transparente Seitenwand
14 auf, die einen Teil eines Zylindermantels beschreibt. Weiter weist die Kabine 10
einen Kabinenboden 20 und eine Kabinendecke 22 auf. Seitenwand 14 sowie Kabinenboden
20 und Kabinendecke 22 können auf der Baustelle aus verschiedenen Einzelelementen
zu einem Konstruktionselement der Kabine 10 zusammengesetzt werden oder, vor allem
bei kleineren Kabinen, als ein einziges vormontiertes Konstruktionselement der Kabine
10 vorgesehen sein.
[0031] Erfindungsgemäss sind in diesem Beispiel die Kabinendecke 22 und der Kabinenboden
20 derart ausgestaltet, dass über sie visuelle Informationen wiedergegeben werden
können. Hierfür ist jeweils die gesamte Oberfläche 24 des Kabinenbodens 20 auf der
Kabinenaussenseite 36 und die gesamte Oberfläche 24 der Kabinendecke 22 auf der Kabinenaussenseite
36 vorgesehen. Die so ausgestaltete Kabinendecke 22 und der so ausgestaltete Kabinenboden
20 können als Designfläche genutzt werden, zum Beispiel um das Erscheinungsbild nach
Belieben zu verändern, beispielsweise um vierteljährlich das Design den Jahreszeiten
anzupassen. Die wiedergegebenen Informationen können auch schnell wechselnde visuelle
Informationen sein, beispielsweise Filme, Werbespots, periodisch innerhalb von Monaten,
Wochen, Tagen, Minuten oder mehreren Sekunden wechselnde Bilder. In einer modifizierten
Ausführungsform ist vorgesehen, auf einer ungeteilten Oberfläche zum Beispiel der
Kabinen decke mehrere verschiedene Informationen nebeneinander darzustellen.
[0032] Figur 2 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemässen Kabine 10, die
ebenfalls einen Kabinenboden 20 und eine Kabinendecke 22 aufweist. Die in diesem Beispiel
dargestellte erfindungsgemässe Kabine 10 ist, wie für die meisten Kabinen von Aufzuganlagen
üblich, im Prinzip quaderförmig gestaltet. Zwischen Kabinenboden 20 und Kabinendecke
22 erstrecken sich senkrecht zum Boden 20 drei Seitenwände 12, 14, 16 und eine Kabinentür
18 (nur angedeutet). Diese Elemente 12, 14, 16, 18, 20, 22 können als Ganzes als Konstruktionselemente
12, 14, 16, 18, 20, 22 vorgefertigt sein, um dann vor Ort so montiert zu werden, dass
sie einen Kabineninnenraum 34 begrenzen.
[0033] Jedes der Elemente 12, 14, 16, 18, 20, 22 hat eine Oberfläche 24. Ein Teil dieser
Oberfläche 24 ist identisch mit einem Bereich einer flächigen Aussenbegrenzung 36
der Kabine 10. Ein anderer Teil der Oberfläche 24 ist identisch mit einem Bereich
einer flächigen Innenbegrenzung 38 der Kabine 10. Betrachtet man die Seitenwand 16
in Figur 2, so ist zu erkennen, dass der dem Kabineninnenraum 34 zugewandte Bereich
ihrer Oberfläche 24 einen Teilbereich 25 aufweist, der zur Wiedergabe von visuellen
Informationen dient. Ausserdem lässt sich in Fig. 2 eine Seitenwand 14 erkennen. Diese
Seitenwand 24 ist weist ebenfalls eine Oberfläche 24 auf. Im Gegensatz zur Seitenwand
16, ist Seitenwand 14 in ihrem gesamten dem Kabineninnenraum 36 abgewandten Bereich
ihrer Oberfläche 24, der identisch mit der flächigen Aussenbegrenzung 36 der Kabine
10 ist, als bildschirmartige Oberfläche 30 ausgebildet.
[0034] Die bildschirmartige Oberfläche 30 gehört zu einen Monitor 32 einer Ausgabeeinheit
28 für die Wiedergabe elektronisch übermittelter, visueller Informationen. Sie ist,
wie oben gesagt, zugleich eine flächige Aussenbegrenzung 36 der Kabine 10 und Teilbereich
der Oberfläche 24 der Seitenwand 14. Zum Schutz gegen Schmutz und Beschädigungen weist
die bildschirmartige Oberfläche 30 des Monitors 32 bevorzugt eine schmutzabweisende
und kratzfeste Beschichtung 40 auf.
[0035] In Figur 3 ist ein Ausschnitt eines erfindungsgemässen Konstruktionselementes dargestellt.
Aus diesem Beispiel ist eine weitere Ausführungsform der Ausgabeeinheit 28 ersichtlich.
Die Ausgabeeinheit weist hier mehrere in einer Ebene liegende Monitore 32 auf, die
als Ganzes eine Wiedergabevorrichtung 26 für visuelle Informationen bilden. Die Monitore
32 sind mit einer transparenten oder teiltransparenten (zum Beispiel aus unpolarisiertem,
polarisiertem oder sandgestrahltem Glas oder Polymethylmethacrylat (PMMA)) Platte
40 abgedeckt, die mit einer schmutzabweisenden Beschichtung 42 versehen ist. Statt
einer schmutzabweisenden kann auch eine kratzfeste Beschichtung, oder eine kombinierte
Beschichtung mit schmutzabweisenden und kratzbeständigen Eigenschaften gewählt werden.
Die Beschichtung 42 muss einfach einen ungestörten Blick auf die transparente oder
teiltransparente Platte und unter den gewünschten Bedingungen auf die Informationen
der Monitore 32 zulassen. Die Beschichtung auf der Platte bildet schliesslich die
Oberfläche 30 der Ausgabeeinheit 28, die auch als eine Art Bildschirm angesehen werden
kann. Gleichzeitig bildet die Oberfläche 30 auch einen Teil einer dem Betrachter zugewandten
Oberfläche 24 des Konstruktionselementes, hier eines Kabinenbodens 20.
[0036] Die Ausgabeeinheit 28 ist durch eine Rahmenkonstruktion 46 gestützt, von der nur
ein kleiner Teil in Figur 3 dargestellt ist. Durch diese Rahmenkonstruktion 46 werden
auch die Monitore 32 und die Platte 40 zusammengehalten. Ausserdem ist die Ausgabeeinheit
28 über diese Rahmenkonstruktion 46 mit anderen Bauelementen des Bodens 20 verbunden.
Die Monitore 32 weisen Kabel 44 auf, die der Energieversorgung und in diesem Beispiel
auch der Übermittlung der Signale für die visuellen Informationen dienen. Die Datenkabel
für die Übermittlung weisen ein eigenes Kopplungselement (nicht dargestellt) auf,
mittels dessen die Monitore 32 mit einem zentralen ersten Kopplungselement 11 der
Kabine 10 (siehe Fig. 2) oder mit einem zentralen zweiten Kopplungselement 11' der
Aufzuganlage 1 (siehe Fig. 1) signalübertragend verbindbar sind. Die Kopplungselemente
sind derart aufeinander abgestimmt ausgestaltet, dass eine Datentransferverbindung
problemlos hergestellt werden kann. Dabei können die Kopplungselemente entweder als
Endstücke und Gegenstücke an Kabeln und Geräten ausgebildet sein oder auch als Sende-
und/oder Empfangseinheiten für eine kabellose Signalübermittlung.
[0037] Das in Fig. 1 dargestellte Kopplungselement ist eine Antenne für die kabellose Signalübermittlung.
Wobei die visuellen Informationen in Form von elektrischen Signalen von einem zentralen
Server ausserhalb der Aufzuganlage 1 geliefert werden. Der Server, der das Signal
liefert, kann dabei auch ausserhalb des Gebäudes, in dem die Aufzuganlage 1 installiert
ist, angeordnet sein, so wie dies beispielsweise in der
US 6,082,500 beschrieben ist.
[0038] Es versteht sich, dass die beschriebenen Komponenten auch in anderer als der hier
beschriebenen Weise kombiniert werden können, ohne dass der Rahmen der Erfindung gesprengt
wird. So ist es zum Beispiel auch denkbar, die Aussenseite eines Aufzugsschachtes,
wenn sie einem Betrachter zugänglich ist, in der beschriebenen Weise auszugestalten
oder aber auch die Schachttür auf ihrer den wartenden Nutzern zugewandten Seite.
[0039] Das erfindungsgemässe Prinzip mit erfindungsgemässen Kabinen und erfindungsgemässen
Konstruktionselementen ist aber nicht nur für Aufzuganlagen einsetzbar. Genauso ist
es denkbar dieses Prinzip in anderen Fördersystemen zu verwenden, wie zum Beispiel
für Seilbahnen mit entsprechend ausgestalteten Gondeln, für den Schienenverkehr mit
entsprechenden Personen- und Güterwagons oder für Strassenbahnen und U-Bahnen mit
entsprechenden Wagen.
1. Kabine, insbesondere für eine Aufzuganlage, mit mindestens einer Seitenwand (12, 14,
16), einer Kabinentür (18) einem Kabinenboden (20) und einer Kabinendecke (22), zusammengefasst
als Konstruktionselemente (12, 14, 16, 20, 22) bezeichnet, bei der wenigstens über
eines der Konstruktionselemente (12, 14, 16, 18, 20, 22), visuelle Informationen wiedergebbar
sind, wobei insbesondere schnell wechselnde visuelle Informationen ausgebbar sind.
2. Kabine nach Anspruch 1, bei der dem Kabinenboden (20) und/oder der Kabinendecke (22)
und/oder der mindestens einen Seitenwand (12, 14, 16) und/oder der wenigstens einen
Kabinentür (18)
a) je eine Wiedergabevorrichtung (26) für die Ausgabe der visuellen Informationen
zugeordnet ist oder
b) allen Konstruktionselementen (12, 14, 16, 18, 20, 22), über die visuelle Informationen
wiedergegeben bzw. ausgegeben werden, eine gemeinsame Wiedergabevorrichtung (26) zugeordnet
ist oder
c) einigen der Konstruktionselemente (12, 14, 16, 18, 20, 22), über die visuelle Informationen
ausgegeben werden, eine gemeinsame Wiedergabevorrichtung (26) und anderen eine separate
Wiedergabevorrichtung (26) zugeordnet ist.
3. Kabine nach Anspruch 1 oder 2, bei der zumindest über einen Teilbereich (25) einer
der einem Betrachter zugewandten Oberfläche (24) und insbesondere über die gesamte
dem Betrachter sichtbare ihm zugewandte Oberfläche (24) des Kabinenbodens (22) und/oder
der Kabinendecke (22) und/oder der mindestens einen Seitenwand (12, 14, 16) und/oder
der wenigstens einen Kabinentür (18) visuelle Informationen ausgebbar sind.
4. Kabine nach einem der vorherigen Ansprüche, bei der zumindest der Teilbereich (25)
der dem Betrachter zuwandten Oberfläche (24) des Kabinenbodens (20) und/oder der Kabinendecke
(22) und/oder der mindestens einen Seitenwand (12, 14, 16) und/oder der wenigstens
einen Kabinentür (18) als eine dem Betrachter zugewandte Oberfläche (30) einer einem
Bildschirm ähnlichen Ausgabeeinheit (28) für visuelle Informationen ausgebildet ist.
5. Kabine nach Anspruch 4, wobei die dem Betrachter zugewandte Oberfläche (30) der Ausgabeeinheit
(28) transparent sowie kratzfest und/oder schmutzabweisend ist.
6. Kabine nach Anspruch 4 oder 5, wobei die Ausgabeeinheit (28) einen Monitor (32) oder
eine Anzahl Monitore (32) aufweist, die grösser oder gleich zwei ist, wobei zwei oder
mehr Monitore (32) vorzugsweise in einer Ebene nebeneinander angeordnet sind.
7. Kabine nach einem der Ansprüche 4 bis 6, bei der die dem Betrachter zugewandte Oberfläche
(30) der Ausgabeeinheit (28) zumindest bereichsweise berührungssensibel ist in der
Art eines Touchscreens.
8. Kabine nach einem der Ansprüche 4 bis 7, bei der die dem Betrachter zugewandte Oberfläche
(30) der Ausgabeeinheit (28) dem Kabineninnenraum (34) zugewandt ist.
9. Kabine nach einem der Ansprüche 4 bis 8, bei der die dem Betrachter zugewandte Oberfläche
(30) der Ausgabeeinheit (28) ihre dem Kabineninnenraum (34) abgewandte Oberfläche
ist.
10. Aufzugsanlage mit einer Kabine (10) gemäss einem der vorherigen Ansprüche.
11. Aufzuganlage, insbesondere nach Anspruch 10, mit einem ersten Kopplungselement (11),
das einer Signalübermittlung dient, einer Signalübermittlung der Signale der visuellen
Informationen von einem Ort ausserhalb der Kabine (10) zu den für die Wiedergabe der
visuellen Informationen vorgesehenen Oberflächen (24, 30) der für die Wiedergabe von
visuellen Informationen vorgesehenen Konstruktionselemente (12, 14,1 6, 18, 20, 22)
der Kabine (10).
12. Aufzuganlage nach Anspruch 11 oder 12, mit einem zweiten Kopplungselement (11'), das
einer Signalübermittlung dient, einer Signalübermittlung der Signale der visuellen
Informationen von einem Ort ausserhalb der Aufzuganlage zu den für die Wiedergabe
der visuellen Informationen vorgesehenen Oberflächen (24, 30) der für die Wiedergabe
von visuellen Informationen vorgesehenen Konstruktionselemente (12, 14, 16, 18, 20,
22) der Kabine (10), wobei die Signalübertragung direkt vom zweiten Kopplungselement
zu den Oberflächen (24, 30) oder vom zweiten Kopplungselement über das ersten Kopplungselement
zu den Oberflächen (24, 30) erfolgen kann.
13. Konstruktionselement für eine Kabine, das wenigstens mit einem Teil seiner Oberfläche
einen Bereich einer flächigen Aussenbegrenzung (36) der Kabine (10) bildet, wobei
zumindest ein Teilbereich dieser Oberfläche, die zugleich Teil des Konstruktionselements
und Teil der flächigen Aussenbegrenzung (36) der Kabine (10) bildet, eine einem Betrachter
zugewandte Oberfläche (24, 30) ist, über die visuelle Informationen ausgebbar sind,
insbesondere auch schnell wechselnde visuelle Informationen.
14. Konstruktionselement nach Anspruch 13, dem für die Wiedergabe der visuellen Informationen
eine Wiedergabevorrichtung (26) für visuelle Informationen zugeordnet ist.
15. Konstruktionselement nach Anspruch 13 oder 14, das zumindest in einem Teilbereich
seiner einem Betrachter zugewandten Oberfläche (24) als Oberfläche (30) Ausgabeeinheit
(28) für visuelle Informationen, gemäss einem der Ansprüche 4 bis 9 ausgebildet ist.
16. Konstruktionselement einer Kabine, das wenigstens mit einem Bereich seiner Oberfläche
einen Teil einer flächigen Innenbegrenzung (38) einer Kabine (10) bildet, wobei zumindest
ein Teilbereich dieser Oberfläche, die zugleich Teil des Konstruktionselements und
Teil der flächigen Innenbegrenzung (38) der Kabine (10) bildet, eine einem Betrachter
zugewandte Oberfläche (24, 30) ist, über die visuelle Informationen wiedergebbar sind,
insbesondere auch schnell wechselnde visuelle Informationen.
17. Konstruktionselement nach Anspruch 16, bei dem der dem Betrachter zugewandten Oberfläche
(24, 30) eine Wiedergabevorrichtung (26) für die Ausgabe visueller Informationen zugeordnet
ist.
18. Konstruktionselement nach Anspruch 16 oder 17, das zumindest in einem Teilbereich
seiner einem Betrachter zugewandten Oberfläche (24) als Oberfläche (30) einer einem
Bildschirm ähnlichen Ausgabeeinheit (28) für visuelle Informationen, gemäss einem
der Ansprüche 4 bis 9 ausgebildet ist.
19. Konstruktionselement nach einem der Ansprüche 11 bis 18, das mindestens alle Merkmale
des Anspruchs 11 und mindestens alle Merkmale des Anspruchs 16 aufweist.
20. Konstruktionselement nach einem der Ansprüche 13 bis 19, wobei das Konstruktionselement
eine Seitenwand (12, 14, 16), eine Kabinentür (18) ein Kabinenboden (20) oder eine
Kabinendecke (22) ist oder zumindest ein Teil einer Seitenwand (12, 14, 16), einer
Kabinentür (18) eines Kabinenboden (20) oder einer Kabinendecke (22).