[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Türantriebsvorrichtung für Aufzugsanlagen
mit einem Kopplungsmechanismus zum Übertragen der Öffnungs- und Schließbewegung eines
Kabinentürflügels auf einen korrespondierenden Schachttürflügel.
[0002] Eine Aufzugsanlage weist üblicherweise zwei Arten von Türen auf: Kabinentüren und
Schachttüren. Im Allgemeinen hat eine Aufzugskabine wenigstens eine Kabinentür mit
einem oder mehreren Türflügeln, die eine entsprechende Kabinenöffnung öffnet und schließt.
Auf jedem Stockwerk bzw. jeder Plattform der Aufzugsanlage ist eine Schachttür mit
einem oder mehreren Türflügeln installiert, die eine entsprechende Schachtöffnung
öffnet und schließt. Jede Schachttür ist dabei so positioniert, dass sie, wenn die
Aufzugskabine auf dem entsprechenden Stockwerk an der korrekten Höhenposition anhält,
der Kabinentür gegenüberliegt, sodass das Innere der Aufzugskabine durch die Schachttür
und die Kabinentür zugänglich ist, wenn beide Türen geöffnet sind. Normalerweise ist
die Schachttür aus Sicherheitsgründen immer geschlossen, wenn die Aufzugskabine nicht
auf dem entsprechenden Stockwerk positioniert ist.
[0003] Anstelle auf jedem Stockwerk einen eigenen Antrieb für die Schachttüren vorzusehen,
ist es vorgesehen, die Schachttüren jeweils über einen Kopplungsmechanismus mit der
Aufzugstür zu koppeln, der an der Aufzugskabine bzw. genauer an der Kabinentür vorgesehen
ist. Wenn die Aufzugskabine auf einem Stockwerk anhält, wird zunächst die Kabinentür
über den Kopplungsmechanismus mit der Schachttür gekoppelt und dabei üblicherweise
auch die Schachttür entriegelt. Dann können die Kabinentür und die Schachttür gemeinsam
über einen Antrieb geöffnet und geschlossen werden. Bevor die Aufzugskabine das jeweilige
Stockwerk wieder verlassen kann, müssen beide Türen geschlossen und voneinander entkoppelt
werden, bei welchem Vorgang üblicherweise die Schachttür auch wieder verriegelt wird.
[0004] Kopplungsmechanismen sind ggf. an den Kabinentüren angeordnet und weisen zum Beispiel
zwei parallel zur Fahrtrichtung der Aufzugskabine ausgerichtete, auf zwei um je eine
Schwenkachse schwenkbaren Verstellelementen gelagerte und dadurch in ihrem gegenseitigen
Abstand verstellbare Mitnehmerkufen auf, die auf wenigstens ein an einer korrespondierenden
Schachttür angeordnetes Kopplungselement wirken. Vor Beginn der gemeinsamen Öffnungsbewegung
der Türen bzw. ihrer Türflügel werden die Mitnehmerkufen des Kopplungsmechanismus
an das wenigstens eine Kopplungselement an der Schachttür bzw. dem Schachttürflügel
herangeführt, sodass die Kabinentür mit der Schachttür gekoppelt wird, und nach dem
Ende der gemeinsamen Schließbewegung der Türen werden die Mitnehmerkufen des Kopplungsmechanismus
wieder in ihre von dem wenigstens einen Kopplungselement an der Schachttür beabstandete
Ausgangsstellung zurückgeführt.
[0005] Zum Betätigen eines solchen Kopplungsmechanismus sind im Stand der Technik zwei Konzepte
bekannt. Gemäß einem ersten Konzept ist der Kopplungsmechanismus mit einem Antrieb
zum Bewegen der Kabinentür verbunden. Das heißt, die Mitnehmerkufen des Kopplungsmechanismus
und die Kabinentür werden beide über einen gemeinsamen Antrieb betätigt. Bei dem zweiten
Konzept sind dagegen zwei Antriebe vorgesehen: ein erster Antrieb zum Bewegen der
Kabinentür und ein zweiter Antrieb zum Bewegen der Mitnehmerkufen des Kopplungsmechanismus.
Dieses zweite Konzept ermöglicht grundsätzlich einen einfacheren und zuverlässigeren
Antrieb für den Kopplungsmechanismus unabhängig vom Antrieb für die Kabinentür.
[0006] Beispiele von Türantriebsvorrichtungen mit einem gemeinsamen Antrieb sowohl zum Bewegen
der Kabinentür als auch zum Betätigen des Kopplungsmechanismus sind zum Beispiel in
der
EP 0 332 841 A1 und der
EP 1 541 518 A1 der Anmelderin offenbart. Dagegen zeigt beispielsweise die
EP 1 524 233 A1 der Anmelderin eine Türantriebsvorrichtung mit einem zweiten Antrieb zum Betätigen
des Kopplungsmechanismus in Form eines am Kopplungsmechanismus selbst angebrachten
Linearmotors und beschreibt die
FR 2,827,266 A eine Türantriebsvorrichtung, bei welcher ein separater Antrieb zum Betätigen des
Kopplungsmechanismus aus einem am Kopplungsmechanismus selbst vorgesehenen Gleichstrommotor
und einer Getriebeverbindung gebildet ist.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Türantriebsvorrichtung
für Aufzugsanlagen mit einem Kopplungsmechanismus zum Übertragen der Öffnungs- und
Schließbewegung eines Kabinentürflügels auf einen korrespondierenden Schachttürflügel
vorzusehen, bei welcher die Betätigung des Kopplungsmechanismus durch einen separaten
Antrieb einfachen Aufbaus sicher und zuverlässig erfolgt.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Türantriebsvorrichtung für Aufzugsanlagen mit
den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Die Aufgabe wird ferner gelöst
durch eine Türantriebsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 8.
[0009] Die Türantriebsvorrichtung für Aufzugsanlagen zum Öffnen und Schließen wenigstens
eines Kabinentürflügels und eines korrespondierenden Schachttürflügels umfasst einen
am Kabinentürflügel einer Aufzugskabine angebrachten Kopplungsmechanismus zum Übertragen
der Bewegung des Kabinentürflügels auf den Schachttürflügel, wobei der Kopplungsmechanismus
zwei parallel zur Fahrtrichtung der Aufzugskabine ausgerichtete, auf zwei (um je eine
Schwenkachse schwenkbaren) Verstellelementen gelagerte und in ihrem gegenseitigen
Abstand verstellbare Mitnehmerkufen aufweist, die in ihrer voneinander beabstandeten
Kopplungsstellung auf wenigstens ein (am Schachttürflügel angeordnetes) Kopplungselement
wirken und in ihre voneinander beabstandete Kopplungsstellung vorgespannt sind. Die
Vorrichtung umfasst ggf. ferner eine erste Antriebsvorrichtung zum Bewegen des Kabinentürflügels;
und eine zweite Antriebsvorrichtung zum Bewegen des Kopplungsmechanismus zwischen
einer Entkopplungsstellung, in welcher die Mitnehmerkufen einander angenähert sind,
und der Kopplungsstellung, in welcher die Mitnehmerkufen voneinander beabstandet sind.
Gemäß der Erfindung weist der Kopplungsmechanismus ferner ein Hebelelement auf, dessen
eines Ende mit einem der schwenkbaren Verstellelemente drehfest verbunden ist und
dessen anderes Ende in Fahrtrichtung der Aufzugskabine entsprechend der Schwenkbewegung
des Verstellelements auf und ab bewegbar ist, und die zweite Antriebsvorrichtung weist
ein Betätigungselement auf, das von einem Antriebsmechanismus in Fahrtrichtung der
Aufzugskabine auf und ab bewegbar ist und auf das andere Ende des Hebelelements des
Kopplungsmechanismus wirkt, sodass die Mitnehmerkufen des Kopplungselements bei geöffnetem
Kabinentürflügel in ihrer beabstandeten Kopplungsstellung sind und bei geschlossenem
Kabinentürflügel durch Bewegen des Betätigungselements in ihre angenäherte Entkopplungsstellung
gebracht werden können.
[0010] Bei der so konstruierten Türantriebsvorrichtung für Aufzugsanlagen besitzt der an
sich bekannte Kopplungsmechanismus zusätzlich ein Hebelelement, auf das ein Betätigungselement
der zweiten Antriebsvorrichtung derart wirkt, dass sich die Mitnehmerkufen des Kopplungselements
bei geöffnetem Kabinentürflügel aufgrund ihrer Vorspannung in der beabstandeten Kopplungsstellung
befinden und bei geschlossenem Kabinentürflügel durch Bewegen des Betätigungselements
in ihre angenäherte Entkopplungsstellung gebracht und dort gehalten werden können.
Die Betätigung des Kopplungsmechanismus zwischen Kabinentürflügel und Schachttürflügel
erfolgt mittels eines separaten Antriebs und damit sicherer und zuverlässiger als
im Fall eines gemeinsamen Antriebs zum Bewegen der Kabinentürflügel und Betätigen
des Kopplungsmechanismus. Außerdem sind die zweite Antriebsvorrichtung für den Kopplungsmechanismus
und ihre Wirkverbindung zum Kopplungsmechanismus sehr einfach und kompakt aufgebaut.
Insbesondere ist die Verbindung zwischen der zweiten Antriebsvorrichtung und dem Kopplungsmechanismus
durch einfache mechanische Bauelemente realisiert.
[0011] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die zweite Antriebsvorrichtung
an einem an der Aufzugskabine befestigten Türträger zum Aufhängen der Kabinentürflügel
befestigt. Die zweite Antriebsvorrichtung ist somit ortsfest an der Aufzugskabine
angebracht und nicht - wie bei einigen herkömmlichen Systemen - direkt an dem Kopplungsmechanismus,
der sich mit dem Kabinentürflügel mitbewegt. Die Montagefreundlichkeit und die Dauerhaftigkeit
der zweiten Antriebsvorrichtung können auf diese Weise deutlich verbessert werden.
[0012] Der Antriebsmechanismus der zweiten Antriebsvorrichtung enthält zum Beispiel einen
Kurbeltrieb, eine Motorspindel, einen Hubmagneten oder einen Linearmotor.
[0013] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist an dem anderen Ende des Hebelelements des
Kopplungsmechanismus, das mit dem Betätigungselement der zweiten Antriebsvorrichtung
zusammenwirkt, eine Rolle vorgesehen, sodass eine Schwenkbewegung des Hebelelements,
über welche das Verstellelement verschwenkt wird und damit die Mitnehmerkufen auseinander
oder zusammenbewegt werden, bei einer Auf- und Abbewegung seines Endes durch das Betätigungselement
der zweiten Antriebsvorrichtung erleichtert ist.
[0014] Die erfindungsgemäße Türantriebsvorrichtung ist in besonders vorteilhafter Weise
auch bei einer zentral öffnenden Kabinentür mit einem ersten und einem zweiten Kabinentürflügel,
die jeweils einen Kopplungsmechanismus aufweisen, anwendbar. In diesem Fall wirkt
das Betätigungselement der zweiten Antriebsvorrichtung parallel auf die Hebelelemente
der Kopplungsmechanismen der beiden Kabinentürflügel. D.h. es ist nur eine einzige
zweite Antriebsvorrichtung für die zwei Kopplungsmechanismen der beiden Kabinentürflügel
notwendig.
[0015] Bei dieser Ausgestaltung befindet sich die zweite Antriebsvorrichtung vorzugsweise
an einer Mittelposition zwischen den beiden Kabinentürflügeln und das Betätigungselement
weist eine quer zur Fahrtrichtung der Aufzugskabine ausgerichtete Betätigungskufe
auf, die sich zu den Hebelementen der Kopplungsmechanismen der beiden Kabinentürflügel
erstreckt.
[0016] In einer noch weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist der Kopplungsmechanismus
zum Vorspannen der beiden Mitnehmerkufen in ihre voneinander beabstandete Kopplungsstellung
eine Feder auf, deren Enden mit den beiden Verstellelementen verbunden sind.
[0017] Obige sowie weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten, nicht-einschränkenden Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen besser verständlich. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Draufsicht einer Türantriebsvorrichtung der vorliegenden Erfindung
am Beispiel einer zentral öffnenden Zenter-Teleskopschiebetür;
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels einer Türantriebsvorrichtung
der Erfindung im Zustand eines nicht betätigten Kopplungsmechanismus und geschlossener
Kabinentür;
- Fig. 3
- eine vergrößerte Teilansicht der Antriebsvorrichtung des Kopplungsmechanismus von
Fig. 2; und
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung der Türantriebsvorrichtung von Fig. 2 im Zustand eines
betätigten Kopplungsmechanismus und geöffneter Kabinentür.
[0018] Das Grundprinzip der Türantriebsvorrichtung der Erfindung wird zunächst anhand von
Fig. 1 am Beispiel einer zentral öffnenden Zenter-Teleskopschiebetür erläutert.
[0019] Die Kabinentür zum Verschließen einer Kabinenöffnung 10 einer Aufzugskabine 12 besteht
aus zwei zweiflügeligen Teleskopschiebetüren mit den Kabinentürflügeln 14.1, 14.3
bzw. 14.2, 14.4. Beim Öffnen der Kabinentür verschieben sich je zwei Kabinentürflügel
14.1, 14.3 bzw. 14.2, 14.4 von der Mitte aus nach links bzw. rechts, wobei jeweils
der äußere, indirekt angetriebene Kabinentürflügel 14.3, 14.4 bei halber Geschwindigkeit
den halben Weg des inneren, direkt angetriebenen Kabinentürflügels 14.1, 14.2 ausführt,
sodass bei vollständig geöffneter Kabinentür die beiden zusammengehörenden Kabinentürflügel
14.1, 14.3 und 14.2, 14.4 jeweils seitlich außerhalb der Kabinenöffnung 10 genau deckend
übereinander liegen.
[0020] An den beiden inneren Kabinentürflügeln 14.1, 14.2 ist jeweils ein später genauer
beschriebener Kopplungsmechanismus 16 mit zwei Mitnehmerkufen vorgesehen. Bei einer
Betätigung der beiden Kopplungsmechanismen 16 werden diese jeweils mit entsprechenden
Kopplungselementen (z.B. Rollen) 18, 20 an den inneren Schachttürflügeln 22.1 und
22.2 der Schachttür gekoppelt. Anschließend werden die Kabinentürflügel 14 durch einen
in Fig.1 nicht dargestellten Antrieb zum Öffnen der Kabinenöffnung 10 bewegt, wobei
die Schachttürflügel 22 aufgrund ihrer Kopplung mit den Kabinentürflügeln 14 synchron
mitbewegt werden. Das Schließen der Kabinentür und der Schachttür sowie das anschließende
Entkoppeln der beiden Türen erfolgen entsprechend in umgekehrter Reihenfolge.
[0021] Wenn sich die Aufzugskabine 12 außerhalb einer Halteposition eines Stockwerks befindet,
ist der an der Kabinentür vorgesehene Kopplungsmechanismus 16 immer in seiner engen
Entkopplungsstellung, sodass der Kopplungsmechanismus 16 mit der Bewegung der Aufzugskabine
12 zwischen die entsprechenden Kopplungselemente 18, 20 an den Schachttürflügeln hindurchbewegt
werden kann. Erst wenn die Aufzugskabine 12 auf einem Stockwerk angehalten wird und
die Kopplungsmechanismen 16 der Kabinentürflügel 14.1, 14.2 genau zwischen den Kopplungselementen
18, 20 an den korrespondierenden Schachttürflügeln 22.1, 22.2 liegen, können die Kopplungsmechanismen
16 betätigt und die Türen geöffnet werden.
[0022] Üblicherweise erfolgt bei der Betätigung der Kopplungsmechanismen 16, um die Kabinentürflügel
14 mit den Schachttürflügeln 22 zu koppeln, auch eine Entriegelung der Schachttür.
Zu diesem Zweck ist zum Beispiel das eine Kopplungselement 20 an der Schachttür mit
einer querverschiebbaren Achse ausgebildet. Eine Verschiebung der Achse des Kopplungselements
20 kann dann zum Steuern eines Mechanismus zum Verriegeln / Entriegeln der Schachttür
verwendet werden.
[0023] Die vorliegende Erfindung ist aber selbstverständlich nicht nur auf Türantriebsvorrichtungen
für Aufzugsanlagen mit zentral öffnenden Zenter-Teleskopschiebetüren eingeschränkt.
Sie ist gleichermaßen anwendbar auf zentral oder einseitig öffnende Kabinentüren,
auf einflügelige oder mehrflügelige Kabinentüren und beliebige Kombinationen daraus.
[0024] Bezug nehmend auf Fig. 2 bis 4 werden nun der Aufbau und die Funktionsweise eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels einer Türantriebsvorrichtung für Aufzugsanlagen im
Detail beschrieben, wie sie zum Beispiel bei der Anordnung von Fig. 1 eingesetzt werden
kann.
[0025] Fig. 2 zeigt schematisch eine an der Aufzugskabine 12 angebrachte Türantriebsvorrichtung
der Erfindung für eine zentral öffnende Kabinentür mit zwei Kabinentürflügeln (bzw.
zwei inneren Kabinentürflügeln im Fall einer mehrflügeligen Kabinentür) 14.1 und 14.2.
Die Türantriebsvorrichtung ist an einem an der Aufzugskabine 12 befestigten Türträger
24 aufgebaut. Die Kabinentürflügel 14.1, 14.2 sind jeweils an einem Tragschlitten
26.1 bzw. 26.2 aufgehängt, der entlang einer am Türträger 24 vorgesehenen Führungsschiene
28 verschiebbar ist. Die Verschiebung der beiden Tragschlitten 26.1, 26.2 erfolgt
durch eine erste Antriebsvorrichtung 30 über ein linear wirkendes, umlaufendes Antriebsmittel
32 zwischen einer Türflügel-Geschlossenstellung (siehe Fig. 2 und 3) und einer Türflügel-Offenstellung
(siehe Fig. 4). Als Antriebsvorrichtung 30 kann zum Beispiel ein Elektromotor dienen,
der mit geregelter oder ungeregelter Drehzahl, über ein Vorgelege 34 oder direkt gekoppelt
eine Antriebsscheibe 36 des Antriebsmittels 32 antreibt. Das linear wirkende Antriebsmittel
32 ist zusätzlich über eine spannbare Umlenkscheibe 37 geführt und kann zum Beispiel
ein Zahnriemen, ein Flachriemen, ein Keilriemen, eine Rollenkette oder dergleichen
sein.
[0026] Da die beiden Kopplungsmechanismen 16 der Kabinentürflügel 14.1, 14.2 symmetrisch
zueinander aufgebaut sind, werden der Aufbau und die Funktionsweise der Kopplungsmechanismen
16 nachfolgend anhand des linken Kopplungsmechanismus 16 des ersten Kabinentürflügels
14.1 beschrieben.
[0027] An dem Tragschlitten 26.1 ist eine Grundplatte 38 befestigt, auf welcher der Kopplungsmechanismus
16 zum Übertragen der Bewegung des Kabinentürflügels 14.1 auf einen korrespondierenden
Schachttürflügel 22.1 (nicht dargestellt in Fig. 2 bis 4) in der oben in Zusammenhang
mit Fig. 1 erläuterten Weise aufgebaut ist. Der Kopplungsmechanismus 16 enthält insbesondere
zwei parallel zur Fahrtrichtung der Aufzugskabine 12 (in Fig. 2 durch einen Pfeil
40 angedeutet) ausgerichtete Mitnehmerkufen 42 und 44. Diese beiden im Wesentlich
parallel zueinander ausgerichteten Mitnehmerkufen 42, 44 sind auf einem oberen Verstellelement
46 und einem unteren Verstellelement 48 gelagert, welche jeweils zweiarmig ausgebildet
und um eine Schwenkachse 47 bzw. 49 schwenkbar sind und so eine bekannte Parallelogrammführung
bilden. Durch synchrones Schwenken der beiden Verstellelemente 46, 48 sind die innere
und die äußere Mitnehmerkufe 42, 44 in ihrem gegenseitigen Abstand verstellbar, d.h.
zwischen einer einander angenäherten Entkopplungsstellung (siehe Fig. 2 und 3) und
einer voneinander beabstandeten Kopplungsstellung (siehe Fig. 4) bewegbar. Dabei sind
die beiden Mitnehmerkufen 42, 44 durch eine Feder 50, deren eines Ende mit dem oberen
Verstellelement 46 verbunden ist und deren anderes Ende mit dem unteren Verstellelement
48 verbunden ist, in ihre gespreizte Kopplungsstellung vorgespannt.
[0028] Die in Form von Rollen ausgebildeten Kopplungselemente 18, 20 an einem korrespondierenden
Schachttürflügel 22.1 sind in Fig. 2 bis 4 mit gestrichelten Linien angedeutet. Im
ungespreizten Entkopplungszustand können die beiden Mitnehmerkufen 42, 44 des Kopplungsmechanismus
16 des Kabinentürflügels 14.1 in der Fahrtrichtung 40 der Aufzugskabine 12 jeweils
durch das Paar Kopplungselemente 18, 20 der Schachttürflügel 22.1 hindurchbewegt werden;
im gespreizten Kopplungszustand stehen dagegen die beiden Mitnehmerkufen 42, 44 mit
den beiden Kopplungselementen 18, 20 eines korrespondierenden Schachttürflügels 22.1
in Kontakt, sodass die beiden auf diese Weise miteinander gekoppelten Türflügel 14.1
und 22.1 durch die erste Antriebsvorrichtung 30 über das Antriebsmittel 32 gemeinsam
bewegt werden können.
[0029] Das Schwenken der beiden Verstellelemente 46, 48 und damit das Verstellen des Abstandes
zwischen den parallelen Mitnehmerkufen 42, 44 des Kopplungsmechanismus 16 erfolgt
mittels einer zweiten Antriebsvorrichtung (52, 54), die von der ersten Antriebsvorrichtung
30 zum Bewegen der Kabinentürflügel 14.1, 14.2 separat ist. Wie in Fig. 2 dargestellt,
ist diese zweite Antriebsvorrichtung an einer Mittelposition zwischen den beiden Kabinentürflügeln
14.1, 14.2 an dem Türträger 24 und damit ortsfest an der Aufzugskabine 12 montiert.
[0030] Die zweite Antriebsvorrichtung weist ein Betätigungselement 54 mit einer sich quer
zur Fahrtrichtung 40 der Aufzugskabine erstreckenden Betätigungskufe auf, das durch
einen Antriebsmechanismus 52 in Fahrtrichtung 40 der Aufzugskabine 12 auf und ab bewegbar
ist. Wie in der vergrößerten Teilansicht von Fig. 3 dargestellt, enthält der Antriebsmechanismus
52 der zweiten Antriebsvorrichtung zum Beispiel eine Motorspindel. Alternativ kann
der Antriebsmechanismus 52 aber auch einen Kurbeltrieb, einen Hubmagneten, einen Linearmotor
oder dergleichen enthalten.
[0031] Die Betätigungskufe des Betätigungselements 54 wirkt auf ein Ende eines Hebelelements
58, dessen anderes Ende mit dem oberen Verstellelement 46 drehfest verbunden ist.
Um die Schwenkbewegung des Hebelelements 58 zu vereinfachen, ist sein freies Ende
vorzugsweise mit einer Rolle 60 versehen, die mit dem Betätigungselement 54 der zweiten
Antriebsvorrichtung in Kontakt kommt. Alternativ kann das Hebelelement 58 natürlich
auch mit dem unteren Verstellelement 48 oder sogar mit beiden Verstellelementen 46,
48 gekoppelt sein.
[0032] Bei geschlossenem Kabinentürflügel 14.1 drückt der Antriebsmechanismus 52 der zweiten
Antriebsvorrichtung das Betätigungselement 54 nach unten. Hierdurch wird das mit der
Rolle 60 versehene freie Ende des Hebelelements 58 ebenfalls nach unten gedrückt,
sodass das obere Verstellelement 46, das drehfest mit dem anderen Ende des Hebelelements
58 verbunden ist, entgegen der Vorspannkraft der Feder 50 so geschwenkt bzw. gehalten
wird, dass die beiden Mitnehmerkufen 42, 44 des Kopplungsmechanismus 16 in ihrer einander
angenäherten Entkopplungsstellung gehalten werden (siehe Fig. 2 und 3).
[0033] Hat die Aufzugskabine 12 eine Halteposition auf einem gewünschten Stockwerk erreicht,
so liegen die beiden Mitnehmerkufen 42, 44 des Kopplungsmechanismus 16 mit Abstand
genau zwischen den zwei Kopplungselementen 18, 20 des korrespondierenden Schachttürflügels
22. Dann wird zunächst durch die zweite Antriebsvorrichtung das Kopplungselement 16
betätigt, indem der Antriebsmechanismus 52 das Betätigungselement 54 nach oben bewegt
und damit das mit der Rolle 60 versehene Ende des Hebelelements 58 freigibt. Aufgrund
der Vorspannkraft der Feder 50 können sich dann die beiden Verstellelemente 46, 48
des Kopplungsmechanismus 16 so drehen, dass die beiden Mitnehmerkufen 42, 44 in ihre
gespreizte Kopplungsstellung auseinander bewegt werden bis sie mit den Kopplungselementen
18, 20 am Schachttürflügel 22 in Kontakt kommen. Der Kabinentürflügel 14.1 ist nun
mit dem Schachttürflügel 22.1 gekoppelt.
[0034] Vorzugsweise wird bei dieser Kopplung der Türflügel 14, 22 ein Kopplungselement 20
am Schachttürflügel 22.1 etwas verschoben und diese Verschiebung detektiert. Auf der
Basis einer derart erfassten Verschiebung des Kopplungselements 20 kann eine Steuerung
dann den Schachttürflügel 22 entriegeln. Zusätzlich oder alternativ kann über den
Kopplungsmechanismus 16 auch der Kabinentürflügel 14 entriegelt (und später wieder
verriegelt) werden.
[0035] Nach der Kopplung der beiden Türflügel 14, 22 und gegebenenfalls dem Entriegeln des
Schachttürflügels 22 durch den Kopplungsmechanismus 16 in der oben beschriebenen Weise
wird der Kabinentürflügel 14 über das Antriebsmittel 32 durch die erste Antriebsvorrichtung
30 zum Öffnen der Kabinenöffnung 10 bewegt bis er eine entsprechende Endstellung erreicht
(siehe Fig. 4). Im Fall der zentral öffnenden Kabinentür dieses Ausführungsbeispiels
wird die zentralsymmetrische Bewegung der beiden Kabinentürflügel 14.1, 14.2 - und
damit auch der beiden nicht gezeigten Schachttürflügel 22.1, 22.2 - dadurch erreicht,
dass zum Beispiel der linke Kabinentürflügel 14.1 mit dem oberen Trum 32a und der
rechte Kabinentürflügel 14.2 mit dem unteren Trum 32b des linear wirkenden Antriebsmittels
32 verbunden sind.
[0036] Beim Schließen der Kabinenöffnung 10 wird der Kabinentürflügel 14 über das Antriebsmittel
32 durch die erste Antriebsvorrichtung 30 wieder zurückbewegt, wobei der Kabinentürflügel
14 und der korrespondierende Schachttürflügel 22 während des gesamten Bewegungsvorganges
der Türflügel 14, 22 über den Kopplungsmechanismus 16 miteinander gekoppelt sind.
Wenn die Kabinentür dann wieder vollständig geschlossen ist, wird die zweite Antriebsvorrichtung
52 betätigt, um mit dem Betätigungselement 54 das freie Ende des Hebelelements 58
des Kopplungsmechanismus 16 nach unten zu drücken und so die Verstellelemente 46,
48 gegen die Vorspannkraft der Feder 50 so zu schwenken, dass die beiden Mitnehmerkufen
42, 44 in ihre ungespreizte Entkopplungsstellung zusammenbewegt werden und dabei den
Kontakt zu den beiden Kopplungselementen 18, 20 am Schachttürflügel 22 wieder verlieren.
Zu Beginn dieser Mitnehmerkufenbewegung gelangt auch das verschobene Kopplungselement
20 wieder in seine Ausgangsstellung zurück, was durch die Steuerung erkannt wird,
woraufhin sie den Schachttürflügel 22 (und ggf. auch den Kabinentürflügel 14) wieder
verriegelt.
[0037] Die oben beschriebene Konstruktion der Türantriebsvorrichtung ermöglicht ein sicheres
und zuverlässiges Betätigen des Kopplungsmechanismus 16 durch die zweite Antriebsvorrichtung
und ein sicheres und zuverlässiges Bewegen der Kabinentürflügel 14 und damit der Schachttürflügel
22 durch die erste Antriebsvorrichtung 30. Dabei ist die zweite Antriebsvorrichtung
52, 54 relativ einfach und kompakt aufgebaut und leicht an der Aufzugskabine 12 montierbar.
Außerdem entfällt eine aufwändige und komplizierte Verbindung der ersten Antriebsvorrichtung
30 bzw. des Antriebsmittels 32 auch mit dem Kopplungsmechanismus 16.
1. Türantriebsvorrichtung für Aufzugsanlagen zum Öffnen und Schließen wenigstens eines
Kabinentürflügels (14) und eines korrespondierenden Schachttürflügels (22), mit
einem am Kabinentürflügel (14) einer Aufzugskabine (12) angebrachten Kopplungsmechanismus
(16) zum Übertragen der Bewegung des Kabinentürflügels (14) auf den Schachttürflügel
(22), wobei der Kopplungsmechanismus (16) zwei parallel zur Fahrtrichtung (40) der
Aufzugskabine (12) ausgerichtete, auf zwei um je eine Schwenkachse (47, 49) schwenkbaren
Verstellelementen (46, 48) gelagerte und dadurch in ihrem gegenseitigen Abstand verstellbare Mitnehmerkufen (42, 44) aufweist, die
in ihrer voneinander beabstandeten Kopplungsstellung auf wenigstens ein am Schachttürflügel
(22) angeordnetes Kopplungselement (20) wirken und in ihre voneinander beabstandete
Kopplungsstellung vorgespannt sind;
einer ersten Antriebsvorrichtung (30) zum Bewegen des Kabinentürflügels (14); und
einer zweiten Antriebsvorrichtung (52, 54) zum Bewegen des Kopplungsmechanismus (16)
zwischen einer Entkopplungsstellung, in welcher die Mitnehmerkufen (42, 44) einander
angenähert sind, und der Kopplungsstellung, in welcher die Mitnehmerkufen (42, 44)
voneinander beabstandet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kopplungsmechanismus (16) ferner ein Hebelelement (58) aufweist, dessen eines
Ende mit einem der schwenkbaren Verstellelemente (46) drehfest verbunden ist und dessen
anderes Ende in Fahrtrichtung (40) der Aufzugskabine (12) entsprechend der Schwenkbewegung
des Verstellelements (46) auf und ab bewegbar ist; und
dass die zweite Antriebsvorrichtung (52, 54) ein Betätigungselement (54) aufweist, das
von einem Antriebsmechanismus (52) in Fahrtrichtung (40) der Aufzugskabine (12) auf
und ab bewegbar ist und auf das andere Ende des Hebelelements (58) des Kopplungsmechanismus
(16) wirkt, sodass die Mitnehmerkufen (42, 44) des Kopplungselements (16) bei geöffnetem
Kabinentürflügel (14) in ihrer beabstandeten Kopplungsstellung sind und bei geschlossenem
Kabinentürflügel (14) durch Bewegen des Betätigungselements (54) in ihre angenäherte
Entkopplungsstellung gebracht werden können.
2. Türantriebsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Antriebsvorrichtung (52, 54) an einem an der Aufzugskabine (12) befestigten
Türträger (24) zum Aufhängen der Kabinentürflügel (14) befestigt ist.
3. Türantriebsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Antriebsmechanismus (52) der zweiten Antriebsvorrichtung (52, 54) einen Kurbeltrieb,
eine Motorspindel, einen Hubmagneten oder einen Linearmotor enthält.
4. Türantriebsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem anderen Ende des Hebelelements (58) des Kopplungsmechanismus (16), das mit
dem Betätigungselement (54) der zweiten Antriebsvorrichtung (52, 54) zusammenwirkt,
eine Rolle (60) vorgesehen ist.
5. Türantriebsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kabinentür eine zentral öffnende Kabinentür mit einem ersten und einem zweiten
Kabinentürflügel (14.1, 14.2) ist, die jeweils einen Kopplungsmechanismus (16) aufweisen;
und
dass das Betätigungselement (54) der zweiten Antriebsvorrichtung (52, 54) parallel auf
die Hebelelemente (58) der Kopplungsmechanismen (16) der beiden Kabinentürflügel (14.1,
14.2) wirkt.
6. Türantriebsvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die zweite Antriebsvorrichtung (52, 54) an einer Mittelposition zwischen den
beiden Kabinentürflügeln (14.1, 14.2) befindet und das Betätigungselement (54) eine
quer zur Fahrtrichtung (40) der Aufzugskabine (12) ausgerichtete Betätigungskufe aufweist,
die sich zu den Hebelementen (58) der Kopplungsmechanismen (16) der beiden Kabinentürflügel
(14.1, 14.2) erstreckt.
7. Türantriebsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kopplungsmechanismus (16) zum Vorspannen der beiden Mitnehmerkufen (42, 44) in
ihre voneinander beabstandete Kopplungsstellung eine Feder (50) aufweist, deren Enden
mit den beiden Verstellelementen (46, 48) verbunden sind.
8. Türantriebsvorrichtung für Aufzugsanlagen zum Öffnen und Schließen wenigstens eines
Kabinentürflügels (14) und eines korrespondierenden Schachttürflügels (22), insbesondere
nach einem der vorherigen Ansprüche, mit
einem am Kabinentürflügel (14) einer Aufzugskabine (12) angebrachten Kopplungsmechanismus
(16) zum Übertragen der Bewegung des Kabinentürflügels (14) auf den Schachttürflügel
(22), wobei der Kopplungsmechanismus (16) zwei parallel zur Fahrtrichtung (40) der
Aufzugskabine (12) ausgerichtete, auf zwei Verstellelementen (46, 48) gelagerte und
in ihrem gegenseitigen Abstand verstellbare Mitnehmerkufen (42, 44) aufweist, die
in ihrer voneinander beabstandeten Kopplungsstellung auf wenigstens ein am Schachttürflügel
(22) angeordnetes Kopplungselement (20) wirken.