(19)
(11) EP 2 072 667 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.06.2009  Patentblatt  2009/26

(21) Anmeldenummer: 08161408.3

(22) Anmeldetag:  30.07.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D21F 1/00(2006.01)
D21F 7/08(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 21.12.2007 US 15816 P

(71) Anmelder: Voith Patent GmbH
89522 Heidenheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Crook, Robert
    Wilson, 27896 (US)
  • Eberhardt, Robert
    73479, Ellwangen (DE)
  • Westerkamp, Arved
    72581, Dettingen/Ems (DE)

   


(54) Band für eine Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial und Verfahren zur Herstellung eines derartigen Bands


(57) Ein Band für eine Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial, insbesondere Papier oder Karton, umfassend eine Tragestruktur (12) und an einer zur Bahnmaterialkontaktfläche des Bandes weisenden Seite (18) der Tragestruktur (12) zumindest eine mit der Tragestruktur (12) fest verbundenen Lage (20, 22, 24, 26) aus Fasermaterial, welche Polymermaterial (32) enthält, das Fasern dieser Lage (20, 22, 24, 26) wenigstens teilweise als Polymerfilm überzieht.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Band für eine Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial sowie ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Bands.

[0002] Derartige Bänder, die beispielsweise in Presssektionen von Papiermaschinen eingesetzt werden, können so aufgebaut werden, dass an einer Tragestruktur, beispielsweise einem Gewebe, einem Gelege oder einer so genannten Spiral-Link-Struktur, an einer Bahnmaterialkontaktseite mehrere Lagen von Fasermaterial beispielsweise durch Vernadeln festgelegt werden. In diese Lagen aus Fasermaterial wird dann zunächst partikelförmiges Polymermaterial eingebracht, beispielsweise dadurch, dass von der Bahnmaterialkontaktseite her eine wässrige Dispersion mit Polymerpartikeln aufgebracht wird. Die Polymerpartikel bewegen sich zusammen mit der Flüssigkeit in den Innenvolumenbereich des Fasermaterials. Durch Abstimmung der Größenverteilung der Partikel auf die Porenstruktur der verschiedenen Lagen von Fasermaterial, welche im Wesentlichen auch beeinflusst wird durch die für die jeweiligen Lagen ausgewählten Fasern bzw. deren dtex-Wert, kann in den Schichten aus Fasermaterial eine Abstufung des Partikelanteils bzw. auch der Partikelgröße erhalten werden. Nachfolgend werden dann die aus thermoplastischem Material aufgebauten Partikel aus Polymermaterial aufgeschmolzen, so dass sich in der Faserstruktur durch Aufschmelzen und teilweises Einbetten der Fasern Polymermaterial bildet, das Hohlräume, also eine Porenstruktur zur Aufnahme von Flüssigkeit aus dem zu fertigenden Bahnmaterial lässt. Ein Problem bei der vorangehend beschriebenen Vorgehensweise ist, dass die beschriebene Abstimmung der Partikelgröße auf die Porenstruktur der verschiedenen Lagen zwar zu einer bestimmten Partikelverteilung führen kann, diese jedoch erheblichen Schwankungen unterliegt.

[0003] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Band für eine Maschine zur Herstellung von Fasermaterial bzw. ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Bandes, vorzusehen, welches im Betrieb eine über die Zeitdauer geringere Kompaktierung hat.

[0004] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch ein Band, insbesondere Pressfilz, für eine Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial, insbesondere Papier oder Karton, umfassend eine Tragestruktur und zumindest eine mit der Tragestruktur fest verbundene Lage aus Fasermaterial, welche Polymermaterial enthält, das Fasern dieser Lage wenigstens teilweise als Polymerfilm überzieht.

[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Band werden also Fasern zumindest einer Lage aus Fasermaterial mit einem Polymerfilm überzogen. Dieser Polymerfilm bewirkt ein Aussteifen der Lage aus Fasermaterial, weshalb diese Lage im Betrieb deutlich weniger als eine konventionelle Faserlage kompaktiert.

[0006] Das Band ist insbesondere für Fluid, wie bspw. Wasser, permeabel.

[0007] Vorzugsweise ist die das Polymermaterial enthaltende Lage an der Seite der Tragestruktur angeordnet, die zur Bahnmaterialkontaktfläche des Bandes weist. Da zwischen der Bahnmaterialkontaktfläche und der Tragestruktur im Wesentlichen das Wasseraufnahmevermögen des Bandes zur Verfügung gestellt wird, wird hierdurch ein dauerhaft hohes Wasseraufnahmevermögen des Bandes sichergestellt.

[0008] Vorzugsweise umfasst das erfindungsgemäße Band eine Mehrzahl von Lagen aus Fasermaterial, in denen das die Fasern mit einem Film überziehende Polymermaterial enthalten ist.

[0009] Vorzugsweise sind ferner zumindest einige der Fasern der wenigstens einen Faserlage an Faserkreuzung- und/oder Faserberührungsstellen durch den Polymerfilm miteinander verklebt. Hierdurch werden die Fasern der Faserlage miteinander vernetzt und es wird eine hochelastische Struktur bestehend aus den Fasern und dem diese überziehenden Film gebildet.

[0010] Vorzugsweise ist der Polymerfilm aus einem elastomeren Polymermaterial gebildet oder umfasst dieses. Als elastomeres Polymermaterial kommt bspw. elastomers Polyurethan in Betracht.

[0011] Um eine geschichtete Strukturierung des erfindungsgemäßen Bands zu erlangen, wird vorgeschlagen, dass in wenigstens zwei Lagen aus Fasermaterial der Gehalt an Polymermaterial verschieden ist.

[0012] Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass in einer einer Bahnmaterialkontaktfläche näher liegenden Lage aus Fasermaterial der Gehalt an Polymermaterial höher ist als in einer von der Bahnmaterialkontaktfläche weiter entfernten Lage aus Fasermaterial.

[0013] Alternativ kann vorgesehen sein, dass in einer der Bahnmaterialkontaktfläche näher liegenden Lage aus Fasermaterial der Gehalt an Polymermaterial geringer ist, als in einer von der Bahnmaterialkontaktfläche weiter entfernt liegenden Lage aus Fasermaterial. Diese primär im Volumenbereich des Bands vorgesehene Konzentrierung des den den Film bildenden Polymermaterials wirkt sich vor allem vorteilhaft auf das Kompaktierungsverhalten und das Rücksprungvermögen des Bandes aus.

[0014] Es kann in mehreren Lagen aus Fasermaterial das gleiche Polymermaterial enthalten sein. Selbstverständlich ist es auch möglich, je nach gewünschter Elastizitäteigenschaft auch unterschiedliches Polymermaterial in mehreren Lagen aus Fasermaterial einzusetzen.

[0015] Wenigstens eine der Lagen aus Fasermaterial, vorzugsweise alle Lagen, sind als Vlieslage ausgebildet. Die Tragestruktur kann gewebeartig oder gelegeartig ausgebildet sein.

[0016] Durch das den Film bildenden Polymermaterial kann ferner die Permeabilität der dieses enthaltenden Lage aus Fasermaterial beeinflusst werden. Vorzugsweise hat zumindest eine der Lagen aus Fasermaterial, deren Fasern mit dem Film überzogen sind, eine Permeabiität von maximal 30cfm, bevorzugt maximal 10cfm, besonders bevorzugt maximal 7cfm.

[0017] Die eingangs genannte Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines Bands zur Herstellung von Bahnmaterial, insbesondere nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend die Maßnahmen:
  1. a) Bereitstellen einer Tragestruktur (12),
  2. b) Bereitstellen zumindest einer Lage (20, 22, 24, 26) aus Fasermaterial,
  3. c) Einbringen von partikelförmigem Polymermaterial (28) in zumindest einer der Lagen aus Fasermaterial (20, 22, 24, 26),
  4. d) Verbinden der zumindest einen Lage (20, 22, 24, 26) aus Fasermaterial mit der Tragestruktur (12) an einer zur Bahnmaterialkontaktfläche weisenden Seite (18) derselben,
  5. e) Bewirken, dass das Polymermaterial (28) Fasern der Lagen (20, 22, 24, 26) aus Fasermaterial zumindest teilweise als Polymerfilm überzieht.


[0018] Nach einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass bei der Maßnahme b) mehrere Lagen aus Fasermaterial bereitgestellt werden, in die nachfolgend das den Film bildende Polymermaterial eingebracht wird.

[0019] Denkbar ist auch Lagen aus Fasermaterial vorzusehen, in die entweder überhaupt kein Polymermaterial eingebracht wird oder in die zumindest kein Polymermaterial eingebracht wird, das einen Film bildet.

[0020] Denkbar sind somit Strukturen, in denen in zumindest einer der Lagen aus Fasermaterial ein einen Polymerfilm bildendes Polymermaterial enthalten ist sowie zumindest eine Lage aus Fasermaterial in der kein Polymermaterial enthalten ist.

[0021] Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass dass bei der Maßnahme c) das partikelförmige Polymermaterial als wässrige Dispersion aus partikelförmigem, insbesondere feinpartikelförmigem Polymermaterial in die Lage aus Fasermaterial eingebracht wird. Solche wässrigen Dispersionen sind beispielsweise unter dem Namen "witcobond polymer dispersion" bekannt und werden beispielsweise von der Firma Baxenden Chemicals Ltd. in England vertrieben. Zur Bereitstellung des Films aus dem Polymermaterial können bevorzugt Polymerdispersionen auf Basis von Polyurethan oder Polyacrylat aber auch andere oder Mischungen mehrerer Polymerdispersionen wie z.B. Impranil DLH oder Witcobond 372-95 oder jedwedes ähnliche Material mit Eigenschaften in vergleichbaren Bereichen eingesetzt werden.

[0022] Vorzugsweise wird bei der Maßnahme e) der wässrigen Dispersion Flüssigkeit entzogen, wodurch sich der Polymerfilm ausbildet.

[0023] Die einzelnen Lagen aus Fasermaterial können bei der Maßnahme d) mit der Tragestruktur durch Vernadeln verbunden werden. Das Vernadeln bringt den Vorteil mit sich, dass beim Eintreten von Nadeln in das Fasermaterial in den so gebildeten Nadelkanälen Partikel in angrenzende Lagen verschleppt werden, so dass durch die Partikel auch eine Verbindung zwischen einzelnen Lagen erzeugt wird.

[0024] Eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass die Maßnahme c) vor der Maßnahme d) durchgeführt wird.

[0025] Hierbei ist es denkbar, dass die Maßnahme c) vor der Maßnahme d) und die Maßnahme d) vor der Maßnahme e) durchgeführt wird. In diesem Fall wird also zuerst das Polymermaterial in die zumindest eine Faserlage eingebracht, nachfolgend wird diese Lage mit der Tragestruktur verbunden, bevor bewirkt wird, dass das Polymermaterial einen Fasern der Faserlage überziehenden Film bildet. In diesem Fall ist es denkbar, dass beim Verbinden der Faserlage mit der Tragestruktur, das bspw. noch in der Dispersion vorliegende Polymermaterial in die Tragestruktur und angrenzende Faserlagen verschleppt wird, wodurch durch die nachfolgende Filmbildung die Verbindung zwischen der Lage und der Tragestruktur verbessert wird. Wird in mehrere Lagen aus Fasermaterial das Polymermaterial eingebracht, kann, das Polymermaterial in jede der Lagen aus Fasermaterial separat eingebracht werden, d.h. solange diese noch nicht miteinander und mit der Trägerstruktur verbunden sind. In diesem Fall kann die Menge und Art des eingebrachten Polymermaterials gezielt und unabhängig eingestellt werden.

[0026] Alternativ zum Oben gesagten ist es denkbar, dass die Maßnahme c) vor der Maßnahme e) und die Maßnahme e) vor der Maßnahme d) durchgeführt wird. In diesem Fall wird bewirkt, dass das in die Lage aus Fasermaterial eingebrachte Polymermaterial zuerst einen Film bildet, bevor die Lage aus Fasermaterial mit der Tragestruktur verbunden wird. Denkbar ist in diesem Zusammenhang in mehrere Lagen aus Fasermaterial jeweils separat das Polymermaterial einzubringen und die Filmbildung zu bewirken, bevor diese Lage aufeinander gestapelt und auf der Trägerstruktur angeordnet und nachfolgend untereinander und mit der Trägerstruktur verbunden werden. Wird in mehrere Lagen aus Fasermaterial das Polymermaterial eingebracht, kann das Polymermaterial in jede der Lagen aus Fasermaterial separat eingebracht werden, d.h. solange diese noch nicht miteinander und mit der Tragestruktur verbunden sind. In diesem Fall kann die Menge und Art des eingebrachten Polymermaterials gezielt und unabhängig eingestellt werden.

[0027] In einer weiteren alternativen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es denkbar, dass die Maßnahme d) vor der Maßnahme c) und die Maßnahme c) vor der Maßnahme e) durchgeführt wird. In diesem Fall wird (werden) die zumindest eine Lage aus Fasermaterial zuerst mit der Tragestruktur verbunden, bevor nachfolgend das den Film bildende Polymermaterial in die zumindest eine Faserlage eingebracht und anschließend die Filmbildung bewirkt wird.

[0028] Wenigstens 50% der Partikel des partikelförmigen Polymermaterials weisen eine Größe im Bereich von 2,0nm bis 10 µm auf. Vorzugsweise haben sämtliche Partikel des partikelförmigen Polymermaterials eine Größe von maximal 10 µm, insbesondere von maximal 2µm. Unter der Partikelgröße soll hierbei die maximal Abmessung der Partikel in einer Raumrichtung, d.h. in der Länge oder Breite oder Höhe, verstanden werden.

[0029] Ferner ist denkbar, dass das Polymermaterial nur auf einem Teil der Breite der zumindest einen Lage aus Fasermaterial eingebracht wird.

[0030] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass zumindest eine der Lagen aus Fasermaterial, welche das Polymermaterial enthält, durch mehrere ,im Verhältnis zur Breite der Lage, teilbreite Lagenabschnitte gebildet ist, die zur Bereitstellung der Lage einander überlappend oder aneinander stoßend nebeneinander angeordnet sind.

[0031] Zu Verdichtung und / oder Glättung der aus dem Polymermaterial und der Lage aus Fasermaterial gebildeten Struktur ist es sinnvoll, wenn das Verfahren ein Heißkalandrieren umfasst, wobei das Heißkalandrieren immer nach der Maßnahme d) erfolgt.

[0032] Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht ferner vor, dass in zumindest einer der Lagen aus Fasermaterial, insbesondere in der die Bahnmaterialkontaktfläche bereitstellenden Lage und/oder in der die Maschinenkontaktfläche bereitstellenden Lage, ein weiteres Polymermaterial eingebracht wird, welches zusammen mit Fasern dieser Lage eine permeable Verbundstruktur bildet, indem das Polymermaterial zwischen Fasern dieser Lage gebildete Hohlräume nur teilweise füllt. Das weitere Polymermaterial wird insbesondere partikelförmig, insbesondere in Form einer wässrigen Dispersion aus Partikeln, in die Faserlage eingebracht und nachfolgend zur Ausbildung der permeablen Verbundstruktur aufgescholzen und wieder erstarrt.

[0033] Vorzugsweise bildet hierbei das weitere Polymermaterial eine einstückige und permeable Polymerschicht aus. Unter einer einstückigen Polymerschicht ist hierbei eine Polymerschicht zu verstehen, die aus einem einzigen zusammenhängenden Stück gebildet ist. Zur Bereitstellung der Permeabilität weist die Polymerschicht sich durch diese erstreckende Öffnungen auf, wobei die Öffnungen in der Polymerschicht dadurch gebildet sind, indem das die Polymerschicht bildende Polymermaterial zwischen Fasern der Faserlage gebildete Hohlräume nur teilweise füllt und/oder überbrückt. Zum Nachweis der Einstückigkeit der permeablen Polymerschicht kann das Fasermaterial, wenn dieses bspw. aus Polyamid ist, bspw. mittels Ameisensäure herausgelöst werden.

[0034] Die Partikel des weiteren Polymermaterials haben insbesondere eine größere Partikelgröße als die Partikel des den Film bildenden Polymermaterials.

[0035] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegende Figur detailliert beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1
eine Prinzip-Schnittansicht eines erfindungsgemäß aufgebauten Bandes in einer Zwischenproduktionsphase;


[0036] Die Fig. 1 zeigt in Schnittansicht ein Band 10 zur Herstellung von Bahnmaterial, welches beispielsweise in einer Presssektion einer Papiermaschine eingesetzt wird, um das zu fertigende Papier durch Pressnips hindurchzubewegen. Das Band 10 umfasst als lastaufnehmende Lage eine Tragestruktur 12, die beispielsweise als Gewebe, als Gelege oder als so genannte Spiral-Link-Struktur ausgebildet sein kann. An einer zur Maschinenkontaktfläche 14 weisenden Seite der Tragestruktur 12 kann eine Lage 16 aus Fasermaterial beispielsweise durch Vernadeln mit der Tragestruktur 12 verbunden sein. Auch an einer zur Bahnmaterialkontaktfläche 18 weisenden Seite der Tragestruktur 12 sind mehrere Lagen 20, 22, 24, 26 aus Fasermaterial vorgesehen. Jede dieser Lagen 20, 22, 24, 26 aus Fasermaterial enthält in der dargestellten Zwischenproduktionsphase feine Partikel 28 aus Polymermaterial, beispielsweise Polyurethanmaterial, in wässriger Dispersion. Man erkennt, dass die Dichte der Partikel 28 in den einzelnen Lagen 20, 22, 24, 26 nicht gleich ist. So ist im dargestellten Beispiel in der im fertigen Zustand dann eine Bahnmaterialkontaktfläche 30 bereitstellenden Lage 20 aus Fasermaterial eine vergleichsweise hohe Dichte an Partikeln 28 vorhanden, während die Lagen 22 und 26 eine deutlich geringere, zueinander im Wesentlichen aber gleiche Dichte aufweisen. Die Lage 24 aus Fasermaterial enthält im Wesentlichen keine Partikel. Die in dieser Lage 24 enthaltenen Partikel liegen an Grenzbereichen zu den benachbarten Lagen 22, 26 aus Fasermaterial und sind auf diesen Lagen in die Lage 24 eingetreten.

[0037] Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Bands 10 wird so vorgegangen, dass zunächst die einzelnen Lagen 20, 22, 24, 26 aus Fasermaterial bzw. das Ausgangsmaterial dafür, das beispielsweise vlies- oder filzartig ausgebildet ist, mit den Partikeln 28 durchsetzt wird. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass auf dieses Material eine beispielsweise wässrige Dispersion mit den Partikeln 28 darin aufgebracht wird. Der Gehalt der Partikel 28 in den einzelnen Lagen 20, 22, 24, 26 aus Fasermaterial kann selbstverständlich durch den Gehalt der Partikel 28 in der Dispersion, durch die Anzahl an Wiederholungen des Schrittes des Aufbringens einer derartigen Dispersion in Abstimmung auf die poröse Struktur der einzelnen Lagen erzielt werden.

[0038] Nachdem die einzelnen Lagen bzw. das Ausgangsmaterial dafür mit Partikeln 28 angereichert worden sind wird die Trägerflüssigkeit der Dispersion, also beispielsweise Wasser, beispielsweise durch Temperatureinwirkung entfernt, wodurch sich in jeder der Lagen an deren Fasern ein Polymerfilm ausbildet, der die Fasern dieser Lagen zumindest teilweise überzieht und an den Kreuzungsstellen miteinander verbindet.

[0039] Nachfolgend werden die Lagen über der Tragestruktur 12 geschichtet, beispielsweise indem sie spiralartig oder schraubenartig um die über zwei Walzen getragene Tragestruktur 12 gewickelt werden. Nachfolgend werden dann die Lagen 20, 22, 24, 26 aus Fasermaterial mit der Tragestruktur 12 verbunden, wobei dieses Verbinden vorzugsweise durch Vernadeln erfolgt.

[0040] Denkbar wäre auch die Lagen 20, 22, 24, 26 zuerst aufeinander zu schichten und mit der Tragestruktur zu verbinden, bevor die Filmbildung bewirkt wird.


Ansprüche

1. Band, insbesondere Pressfilz, für eine Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial, insbesondere Papier oder Karton, umfassend eine Tragestruktur (12) und zumindest eine mit der Tragestruktur (12) fest verbundenen Lage (20, 22, 24, 26) aus Fasermaterial, welche Polymermaterial (32) enthält, das Fasern dieser Lage (20, 22, 24, 26) wenigstens teilweise als Polymerfilm überzieht.
 
2. Band nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass in einer Mehrzahl von Lagen aus Fasermaterial (20, 22, 24, 26) das die Fasern mit einem Film überziehende Polymermaterial (32) enthalten ist.
 
3. Band nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass in wenigstens zwei Lagen (20, 22, 24, 26) aus Fasermaterial der Gehalt an Polymermaterial (32) verschieden ist.
 
4. Band nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass in einer Bahnmaterialkontaktfläche (30) näher liegenden Lage (20) aus Fasermaterial der Gehalt an Polymermaterial (32) höher ist als in einer von der Bahnmaterialkontaktfläche (30) weiter entfernten Lage (22, 24, 26) aus Fasermaterial.
 
5. Band nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass in einer der Bahnmaterialkontaktfläche (30) näher liegenden Lage (20) aus Fasermaterial der Gehalt an Polymermaterial (32) geringer ist, als in einer von der Bahnmaterialkontaktfläche (30) weiter entfernt liegenden Lage (22, 24, 26) aus Fasermaterial.
 
6. Band nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass in mehreren Lagen (20, 22, 24, 26) aus Fasermaterial das gleiche Polymermaterial (32) enthalten ist.
 
7. Band nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass in mehreren der Lagen (20, 22, 24, 26) aus Fasermaterial unterschiedliches Poylmermaterial (32) enthalten ist.
 
8. Band nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Lagen (20, 22, 24, 26) aus Fasermaterial als Vlieslage ausgebildet ist.
 
9. Band nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Tragestruktur (12) gewebeartig oder gelegeartig ausgebildet ist.
 
10. Band nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Lagen aus Fasermaterial, deren Fasern mit dem Film überzogen sind, eine Permeabiität von maximal 30cfm, bevorzugt maximal 10cfm, besonders bevorzugt maximal 7cfm hat.
 
11. Verfahren zur Herstellung eines Bands zur Herstellung von Bahnmaterial, insbesondere nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend die Maßnahmen:

a) Bereitstellen einer Tragestruktur (12),

b) Bereitstellen zumindest einer Lage (20, 22, 24, 26) aus Fasermaterial,

c) Einbringen von partikelförmigem Polymermaterial (28) in zumindest einer der Lagen aus Fasermaterial (20, 22, 24, 26),

d) Verbinden der zumindest einen Lage (20, 22, 24, 26) aus Fasermaterial mit der Tragestruktur (12) an einer zur Bahnmaterialkontaktfläche weisenden Seite (18) derselben,

e) Bewirken, dass das Polymermaterial (28) Fasern der Lagen (20, 22, 24, 26) aus Fasermaterial zumindest teilweise als Polymerfilm überzieht.


 
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass bei der Maßnahme b) mehrere Lagen (20, 22, 24, 26) aus Fasermaterial bereitgestellt werden.
 
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass bei der Maßnahme c) das partikelförmige Polymermaterial (28) als wässrige Dispersion aus partikelförmigem, insbesondere feinpartikelförmigem Polymermaterial (28) in die Lage (20, 22, 24, 26) aus Fasermaterial eingebracht wird.
 
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass bei der Maßnahme e) der wässrigen Dispersion Flüssigkeit entzogen wird, wodurch sich der Polymerfilm ausbildet.
 
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die Maßnahme d) das Verbinden der zumindest einen Lage (20, 22, 24, 26) aus Fasermaterial mit der Tragestruktur (12) durch Vernadeln umfasst.
 
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass die Maßnahme c) vor der Maßnahme d) durchgeführt wird.
 
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass die Maßnahme c) vor der Maßnahme d) und die Maßnahme d) vor der Maßnahme e) durchgeführt wird.
 
18. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass die Maßnahme c) vor der Maßnahme e) und die Maßnahme e) vor der Maßnahme d) durchgeführt wird.
 
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass die Maßnahme d) vor der Maßnahme c) und die Maßnahme c) vor der Maßnahme e) durchgeführt wird.
 
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens 50% der Partikel des feinpartikulären Polymermaterials (28) eine Größe im Bereich von 2,0nm bis 10 µm aufweisen.
 
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche Partikel des feinpartikulären Polymermaterials (28) eine Größe von maximal 10 µm, insbesondere von maximal 2µm aufweisen.
 
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, dass das Polymermaterial nur auf einem Teil der Breite der zumindest einen Lage (20, 22, 24, 26) aus Fasermaterial eingebracht wird.
 
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Lagen (20, 22, 24, 26) aus Fasermaterial durch mehrere im Verhältnis zur Lage Teilbreite Lagenabschnitte gebildet ist, die zur Bereitstellung der Lage einander überlappend oder aneinander stoßend nebeneinander angeordnet sind.
 
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren ein Heißkalandrieren umfasst, wobei das Heißkalandrieren immer nach der Maßnahme d) erfolgt.
 
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 24,
dadurch gekennzeichnet, dass in zumindest einer der Lagen aus Fasermaterial, insbesondere in der die Bahnmaterialkontaktfläche bereitstellenden Lage und/oder in der die Maschinenkontaktfläche bereitstellenden Lage, ein weiteres Polymermaterial enthalten ist, welches zusammen mit Fasern dieser Lage eine permeable Verbundstruktur bildet, indem das Polymermaterial zwischen Fasern dieser Lage gebildete Hohlräume nur teilweise füllt.
 
26. Verfahren nach Anspruch 25,
dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Polymermaterial eine einstückige und permeable Polymerschicht ausbildet.
 




Zeichnung







Recherchenbericht