[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Band, insbesondere Pressfilz, für eine Maschine
zur Herstellung von Bahnmaterial, insbesondere Papier oder Karton, sowie ein Verfahren
zur Herstellung eines derartigen Bands.
[0002] Die beispielsweise in Presssektionen von Papiermaschinen eingesetzten Endlosbänder
bewegen sich zusammen mit dem zu fertigenden Bahnmaterial durch einen oder mehrere
Pressnips hindurch, wo beispielsweise durch das Gegeneinanderpressen zweier Walzen
unter Zwischenanordnung des Bands und des zu fertigenden Bahnmaterials einerseits
das Bahnmaterial verdichtet wird, andererseits Flüssigkeit aus diesem herausgepresst
wird. Die herausgepresste Flüssigkeit soll mit dem bzw. durch das Band hindurch abgeführt
werden. Dazu ist es erforderlich, dieses Band mit einer zur Aufnahme der Flüssigkeit
geeigneten permeablen bzw. mit Hohlräumen versehenen Struktur bereitzustellen. Eine
derartige Struktur unterliegt jedoch selbstverständlich auch der im Bereich eines
Pressnips auftretenden Pressbelastung, so dass durch die ständige Kompression und
Entspannung die Gefahr einer Materialermüdung besteht bzw. die Porosität und somit
die zur Verfügung stehenden Hohlräume über die Betriebslebensdauer hinweg stark abnehmen
können.
[0003] Um eine über lange Dauer währende permeable Struktur bereitzustellen, kann bspw.
eine oder mehrere Vlieslagen zumindest abschnittweise mit einem bspw. elastomeren
Polymermaterial gefüllt werden. Hierbei besteht allerdings die Gefahr, dass sich das
Polymermaterial im Laufe des Betriebs aus der Vlieslage herauslöst, was zu einem stark
verringerten Wasseraufnahmevermögen des Bandes führt. Die Gefahr des Herauslösens
des Polymermaterials aus der Vlieslage besteht insbesondere dann, wenn das Polymermaterial
bspw. im Bereich der Bahnmaterialkontaktfläche des Bandes angeordnet ist und im Betrieb
fortlaufend einem Hochdruckwasserstrahl bei der Bandreinigung ausgesetzt wird.
[0004] Es ist die Zielsetzung der vorliegenden Erfindung, ein Band für eine Maschine zur
Herstellung von Bahnmaterial, insbesondere Papier oder Karton, bzw. ein Verfahren
zur Herstellung desselben vorzusehen, mit welchen bei verbesserter Flüssigkeitsabführeigenschaft
eine höhere Standfestigkeit erzielt werden kann.
[0005] Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch
ein Band für eine Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial, insbesondere Papier oder
Karton, umfassend eine Tragestruktur und wenigstens eine Lage aus Fasermaterial, wobei
wenigstens eine der Lagen aus Fasermaterial zusammen mit einem Polymermaterial eine
für Fluid permeable Verbundstruktur bildet, indem das Polymermaterial zwischen Fasern
dieser Lage gebildete Hohlräume nur teilweise füllt und/oder überbrückt und hierbei
eine einstückige und für Fluid permeable Polymerschicht ausbildet.
[0006] Mit anderen Worten wird eine einstückige und permeable Polymerschicht gebildet, die
sich in der Lage aus Fasermaterial erstreckt und in die Fasern der Lage aus Fasermaterial
zumindest teilweise eingebettet ist. Die Polymerschicht ist hierbei fest mit den Fasern
verbunden und bettet diese zumindest abschnittweise in sich ein.
[0007] Unter einer einstückigen Polymerschicht ist hierbei eine Polymerschicht zu verstehen,
die aus einem einzigen zusammenhängenden Stück gebildet ist. Zur Bereitstellung der
Permeabilität weist die Polymerschicht sich durch diese erstreckende Öffnungen auf,
wobei die Öffnungen in der Polymerschicht dadurch gebildet sind, indem das die Polymerschicht
bildende Polymermaterial zwischen Fasern der Faserlage gebildete Hohlräume nur teilweise
füllt und/oder überbrückt. Zum Nachweis der Einstückigkeit der permeablen Polymerschicht
kann das Fasermaterial, wenn dieses bspw. aus Polyamid ist, bspw. mittels Ameisensäure
herausgelöst werden.
[0008] Das Band ist insbesondere für Fluid, wie bspw. Wasser, permeabel.
[0009] Die einstückige und permeable Polymerschicht bildet mit Fasern der Faserlage eine
permeable Verbundstruktur, die ein hohes und sich im Betrieb wenig kompaktierendes
Wasserdrainagevermögen bereitstellt. Dadurch, dass das Polymermaterial eine einstückige
Polymerschicht ausbildet, kann sich das Polymermaterial bei Einwirkung von Scherkräften
oder Hochdruckwasserstrahl deutlich schwerer aus der Lage aus Fasermaterial lösen,
als dies bei Polymermaterial der Fall ist, welches in der Lage aus Fasermaterial nur
eine Vielzahl unzusammenhängender Polymeragglomerate bildet.
[0010] Vorzugsweise erstreckt sich die einstückige und permeable Polymerschicht über die
gesamte Länge und die gesamte Breite der Lage aus Fasermaterial. In diesem Fall bildet
die Polymerschicht also eine selbstständige Lage in der Lage aus Fasermaterial aus.
Es wird hierdurch ein Band bereitgestellt, welches über seine Breite konstante Eigenschaften,
wie bspw. Entwässerungsleistung, Rücksprungvermögen und dgl. hat.
[0011] Zur gezielten lokalen Beeinflussung der Eigenschaften des erfindungsgemäßen Bandes
kann es alternativ sinnvoll sein, wenn sich die Polymerschicht über die gesamte Länge
und nur einen Teil der Breite der Lage aus Fasermaterial erstreckt. Denkbar ist in
diesem Zusammenhang bspw., in der Lage aus Fasermaterial im Bereich der jeweiligen
längsseitigen Kante eine Polymerschicht anzuordnen, die sich jeweils nur über einen
Teil der Breite der Lage aus Fasermaterial erstreckt. Denkbar ist auch, dass sich
die Polymerschicht nur im Bereich der Mitte der Lage aus Fasermaterial erstreckt und
im Bereich der beiden längsseitigen Kanten der Lage aus Fasermaterial keine Polymerschicht
angeordnet ist.
[0012] Vorzugsweise ist die Polymerschicht elastisch kompressibel. Hierbei kann die Polymerschicht
eine Härte im Bereich von 50 bis 97 Shore A haben.
[0013] Vorzugsweise umfasst das die Polymerschicht ausbildende Polymermaterial ein elastomeres
Polymer, insbesondere ist das Polymermaterial ein elastomeres Polymer, wie bspw. ein
elastomeres Polyurethan.
[0014] Beispielhaft umfasst das die Polymerschicht ausbildende Polymermaterial allein oder
in Kombination ein thermoplastisches Elastomer, insbesondere ein thermoplastisches
elastomeres Polyurethan, ein Polyetherblockpolyamid, ein Polyamid bevorzugt der Typen
PA 11, PA 12, PA 6.10 oder PA 6.12, insbesondere ist das zweite Polymermaterial eines
der vorgenannten Materialien.
[0015] Zwar ist die Polymerschicht für Fluid permeabel, jedoch ist das diese bildende Polymermaterial
vorzugsweise an sich für Fluid impermeabel. Die Permeabilität der Polymerschicht wird
vielmehr dadurch gebildet, indem das Polymermaterial Hohlräume, die zwischen Fasern
der Lage aus Fasermaterial gebildet sind, nur teilweise füllt und/oder überbrückt,
wodurch Entwässerungskanäle bereitgestellt werden.
[0016] Für eine Vielzahl von Anwendungen ist es sinnvoll, wenn die Polymerschicht eine Dicke
im Bereich von ca. 0,05mm bis ca. 1,5mm, bevorzugt ca. 0,05mm bis ca. 1,0mm hat.
[0017] Ferner ist es möglich, dass sich die Polymerschicht über die gesamte Dicke der Lage
aus Fasermaterial erstreckt oder alternativ dazu, dass sich die Polymerschicht nur
über einen Teil der Dicke der Lage aus Fasermaterial erstreckt.
[0018] Insbesondere zur Bereitstellung einer markierungsfreien Bahnmaterialkontaktfläche
kann es sinnvoll sein, wenn die die Polymerschicht enthaltende Lage aus Fasermaterial
die Bahnmaterialkontaktfläche des Bandes bereitstellt, wobei die Polymerschicht vorzugsweise
im Bereich der Bahnmaterialkontaktfläche angeordnet ist, so dass die permeable Verbundstruktur
die Bahnmaterialkontaktfläche bereitstellt.
[0019] In diesem Fall erstreckt sich also die Polymerschicht im Bereich der Bahnmaterialkontaktfläche
und stellt große lokale Flächenelemente bereit, wodurch beim Durchlauf des erfindungsgemäßen
Bandes durch einen Pressnip deutlich geringere lokale Druckunterschiede auf der Bahnmaterialkontaktfläche
erzeugt werden, als bei einer unbeschichteten die Bahnmaterialkontaktfläche bereitstellenden
Faserlage. Dies wirkt sich insbesondere positiv auf eine gleichmäßige und markierungsfreie
Entwässerung der Papierbahn im Pressnip aus.
[0020] Um insbesondere nur die Bahnmaterialkontaktfläche des Bandes ohne dessen Volumenbereich
zu beeinflussen ist es sinnvoll, wenn sich die Polymerschicht ausgehend von der Bahnmaterialkontaktfläche
bis zu einer Tiefe von 10% bis 50%, bevorzugt bis zu einer Tiefe von 10% bis 30%,
ganz besonders bevorzugt bis zu einer Tiefe von 10% bis 20% bezogen auf die gesamten
Dicke des Bandes erstreckt. Hierdurch wird im Wesentlichen nur die Bahnmaterialkontaktfläche
durch die permeable und einstückige Polymerschicht beeinflusst.
[0021] Zur Erhöhung der Abriebbeständigkeit des erfindungsgemäßen Bandes ist es ferner sinnvoll,
wenn die die Polymerschicht enthaltende Lage aus Fasermaterial eine Maschinenkontaktfläche
des Bandes bereitstellt und insbesondere wenn die Polymerschicht im Bereich der Maschinenkontaktfläche
angeordnet ist, so dass die permeable Verbundstruktur die Maschinenkontaktfläche des
Bandes bereitstellt.
[0022] Zur positiven Beeinflussung eines auf lange Zeit stabilen Wasseraufnahmevermögens
kann es sinnvoll sein, wenn die das Polymermaterial enthaltende Lage aus Fasermaterial
zwischen einer die Bahnmaterialkontaktfläche bereitstellenden Lage aus Fasermaterial
und der Tragestruktur angeordnet ist.
[0023] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass in der die Polymerschicht
enthaltenden Lage aus Fasermaterial ein weiteres Polymermaterial angeordnet ist, welches
Fasern dieser Lage zumindest teilweise mit einem Film überzieht.
[0024] Bei dieser Ausgestaltung wirken die durch zwei Polymermaterialien generierten Effekte
zusammen. Zum einen werden die Fasern bzw. zumindest ein Teil derselben mit dem weiteren
einen Film bildenden Polymermaterial überzogen und dadurch in ihrer Struktur gestützt
bzw. versteift. Bereits dieser Überzug kann eine Vernetzung der einzelnen Fasern untereinander
bilden, so dass unter Berücksichtigung der elastischen Eigenschaften des für den Überzug
vorgesehenen Polymermaterials eine deutlich bessere Rückstellcharakteristik mit verminderter
Materialermüdung kombiniert werden kann. Durch das weiterhin vorhandene und mit der
Lage aus Fasermaterial eine permeable Verbundstruktur bildende Polymermaterial, welches
insbesondere Hohlräume zwischen den bereits Fasern der wenigstens einen Faserlage
überbrückt und/oder füllt, kann das Wasseraufnahme- und Abführvermögen dieser Lage
gezielt eingestellt werden.
[0025] Hierbei ist das die Polymerschicht bildende Polymermaterial vorzugsweise wenigstens
teilweise, insbesondere vollständig, an Abschnitten der Fasern angelagert, die bereits
mit dem den Film bildenden weiteren Polymermaterial überzogenen sind.
[0026] In diesem Fall wirkt das den Film bildende weitere Polymermaterial als Haftvermittler
zwischen dem Polymermaterial und den Fasern der zumindest einen Faserlage, wodurch
die Anbindung der Polymerschicht an die Fasern der Faserlage deutlich verbessert wird.
[0027] Alternativ oder zusätzlich zum oben Gesagten ist denkbar, dass in einer anderen als
der die Polymerschicht enthaltenden Lage aus Fasermaterial das weitere Polymermaterial
angeordnet ist, welches Fasern dieser Lage zumindest teilweise mit einem Film überzieht.
So ist es bspw. denkbar, dass in der die Bahnmaterialkontaktfläche bereitstellenden
Lage aus Fasermaterial das die einstückige und permeable Polymerschicht bereitstellende
Polymermaterial angeordnet ist, wohingegen das den Film bildende weitere Polymermaterial
in einer Lage aus Fasermaterial enthalten ist, die zwischen der die Bahnmaterialkontaktfläche
bereitstellenden Lage aus Fasermaterial und der Tragestruktur angeordnet ist.
[0028] Das weitere Polymermaterial kann hierbei ein elastomeres Polymer umfassen. Insbesondere
ist das weitere Polymermaterial ein elastomeres Polymer.
[0029] Vorzugsweise sind zumindest einige der Fasern der wenigstens einen Faserlage an Faserkreuzung-
und/oder Faserberührungsstellen durch das den Film bildende weitere Polymermateial
miteinander verklebt. Durch die Verklebung der Fasern der Lage bildet sich ein zusammenhängendes
Netzwerk aus miteinander verbundenen Fasern aus. Dieses Fasernetzwerk trägt wesentlich
zu den elastischen Eigenschaften und dem Rücksprungvermögen der zumindest einen Lage
aus Fasermaterial positiv bei.
[0030] Wie noch später beschrieben wird, kann das weitere Polymermaterial bspw. in Form
einer wässrigen Dispersion aus partikelförmigem Polymermaterial in die zumindest eine
Lage aus Fasermaterial appliziert werden. Solche wässrigen Dispersionen sind beispielsweise
unter dem Namen "witcobond polymer dispersion" bekannt und werden beispielsweise von
der Firma Baxenden Chemicals Ltd. in England vertrieben.
[0031] Vorzugsweise weist das Fasern mit dem Film überziehende weitere Polymermaterial einen
höheren Schmelzpunkt auf, als das die einstückige und permeable Polymerschicht bildende
Polymermaterial. Somit wird es möglich, das die Polymerschicht ausbildende Polymermaterial
einzubringen, nachdem die Fasern bereits mit dem Film aus dem weiteren Polymermaterial
überzogen worden sind, ohne dass bei der zum Aufschmelzen des Ausgangsmaterials für
das die Polymerschicht ausbildende Polymermaterial erforderlichen Erwärmung den die
Fasern überziehenden Film zu beeinträchtigen.
[0032] Der Fasern zumindest abschnittweise überziehende Film aus dem weiteren Polymermaterial
hat vorzugsweise eine Dicke im Bereich von 1 µm bis 20µm.
[0033] Wenigstens ein Teil der Fasern der wenigstens einen Lage aus Fasermaterial kann mit
mehreren Filmlagen von weiteren Polymermaterialien überzogen sein. Denkbar ist in
diesem Zusammenhang, dass zumindest einige der mehreren Filmlagen zueinander unterschiedliche
Eigenschaften haben. Diese unterschiedlichen Eigenschaften können sich bspw. durch
zueinander unterschiedliche weitere Polymermaterialien ergeben, welche für die jeweiligen
Filmlagen verwendet werden.
[0034] Vorzugsweise haben das Polymermaterial und das weitere Polymermaterial zueinander
unterschiedliche elastische Eigenschaften.
[0035] Ganz generell kann sich ausgehend von der Bahnmaterialkontaktfläche das Fasern der
wenigstens einen Faserlage überziehende weitere Polymermaterial bis zu einer Tiefe
von 10% bis 100%, bevorzugt bis zu einer Tiefe von 30% bis 100%, ganz besonders bevorzugt
bis zu einer Tiefe von 50% bis 100%, bezogen auf die Gesamtdicke des Bandes erstrecken.
Bei vollständiger Durchdringung des Bandes mit dem weiteren Polymermaterial kann eine
gute Anbindung der verschiedenen Lagen aus Fasermaterial zueinander und zur Tragestruktur
erreicht werden.
[0036] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die eingangs genannte
Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines Bandes zur Herstellung von
Bahnmaterial, insbesondere nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend die Maßnahmen:
- a) Bereitstellen wenigstens einer Lage (20) aus Fasermaterial,
- b) Einbringen von Polymermaterial in wenigstens eine der Faserlagen und Bilden einer
permeablen Verbundstruktur aus dem Polymermaterial und aus Fasern dieser Faserlage,
indem bewirkt wird, dass das Polymermaterial zwischen diesen Fasern gebildete Hohlräume
nur teilweise füllt und/oder überbrückt und hierbei eine einstückige und permeable
Polymerschicht ausbildet.
[0037] Eine Fortbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass die Maßnahme b)
das Einbringen des die Polymerschicht bildenden Polymermaterials in Partikelform in
vorzugsweise wässriger Dispersion in die wenigstens eine Lage aus Fasermaterial sowie
das Aufschmelzen des in der wenigsten einen Faserlage eingebrachten Polymermaterials
in Partikelform umfasst. In diesem Fall wird die das Polymermaterial umfassende permeable
Verbundstruktur dadurch gebildet, indem das Polymermaterial nach seinem Einbringen
in die zumindest eine Lage aus Fasermaterial aufgeschmolzen wird, sich an die Fasern
anlagert und nachfolgend das aufgeschmolzene Polymermaterial an den Fasern haftend
wieder erstarrt.
[0038] Hierbei kann vorzugsweise vor dem Aufschmelzen des partikelförmigen Polymermaterials
Flüssigkeit aus der wenigstens einen Lage aus Fasermaterial entfernt, wie bspw. abgezogen
werden.
[0039] Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen in einer
Maßnahme c) ein weiteres Polymermaterial in die Faserlage einzubringen und zu bewirke,
dass das weitere Polymermaterial einen Fasern der Faserlage überziehenden Film bildet.
[0040] Vorzugsweise umfasst hierbei die Maßnahme c) das Einbringen einer wässrigen Dispersion
aus partikelförmigem, insbesondere feinpartikelförmigem, weiteren Polymermaterial
in die wenigstens eine Lage aus Fasermaterial sowie den Entzug von Flüssigkeit aus
der in der wenigsten einen Faserlage eingebrachten Dispersion. Dies bedeutet, dass
der Fasern der zumindest einen Faserlage überziehende Film im Wesentlichen, insbesondere
vollständig, dadurch gebildet wird, indem der Dispersion aus dem partikelförmigen
weiteren Polymermaterial Flüssigkeit entzogen wird und sich die Polymerpartikel einen
Film bildend an den Fasern anlagern.
[0041] In einem weiteren Bearbeitungsschritt kann die Oberfläche dann in Ihrer Topographie
dergestalt beeinflusst werden, dass diese eine für die Gestaltung der darauf zu fertigenden
Bahnware vorteilhafte Ausgestaltung einnimmt. Dabei ist bevorzugt eine Glättung der
Bahnmaterialkontaktfläche z.B. durch Kalandrierung herbeizuführen. Daher sieht eine
weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens insbesondere vor, dass nach
Maßnahme b) die Bahnmaterialkontaktfläche des Bandes in einer weiteren Maßnahme unter
Verwendung von Druck und/oder Temperatur bearbeitet, insbesondere geglättet und/oder
verdichtet wird.
[0042] Die Maßnahme b) kann nach der Maßnahme c) durchgeführt werden. Dies bedeutet, dass
zunächst die Fasern mit dem dafür vorgesehenen weiteren Polymermaterial überzogen
werden, beispielsweise durch Auftrag einer einen Film bildenden Polymerdispersion
und anschließendem Trocknen, bzw. Entfernen des flüssigen Mediums. Erst danach erfolgt
der Auftrag des, bevorzugt partikelförmigen und die Polymerschicht bildenden Polymermaterials.
[0043] Alternativ ist es selbstverständlich auch möglich, die Maßnahmen b) und c) gleichzeitig
durchzuführen.
[0044] Eine andere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die wenigstens eine Lage
aus Fasermaterial, welches das die Polymerschicht bildende Polymermaterial und das
den Film bildende weitere Polymermaterial enthält, nach Maßnahme b) in einer weiteren
Maßnahme unter Verwendung von Druck und/oder Temperatur komprimiert wird. Hierdurch
wird eine Vorkompaktierung und/oder Glättung dieser Lage erreicht.
[0045] Vorzugsweise wird bei der Maßnahme b) so vorgegangen, dass sich das Polymermaterial
zumindest teilweise, insbesondere vollständig, an bereits mit dem Film aus dem weiteren
Polymermaterial überzogenen Abschnitten der Fasern angelagert. Durch die Verwendung
des weiteren, auf Faser einen Film bildenden Polymermaterials wird bspw. nach Anschmelzen
des die Schicht bildenden Polymermaterials dessen Anhaftung an den Fasern wesentlich
verbessert, was zu einer deutlich verlängerten Dauerhaftigkeit der Produktperformance
auf der Papiermaschine führt. Das den Film bildende Polymermaterial hat hierbei zusätzlich
zur Funktion der Aussteifung der Lage aus Fasermaterial die Aufgabe die Anhaftung
des die Polymerschicht bildenden Polymermaterials an den Fasern zu verbessern.
[0046] Um die Fasern der zumindest einen Faserlage miteinander zu verbinden und um damit
ein Netzwerk aus Fasern bereitzustellen, sieht eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung
vor, dass bei Maßnahme c) zumindest einige der Fasern der wenigstens einen Faserlage
an Faserkreuzung- und/oder Faserberührungsstellen durch das erste Polymermaterial
miteinander verklebt werden.
[0047] Beispielhaft weisen wenigstens 50% der Partikel des feinpartikulären weiteren Polymermaterials
eine Größe im Bereich von 2,0nm bis 10 µm auf. Denkbar ist in diesem Zusammenhang,
dass sämtliche Partikel des feinpartikulären weiteren Polymermaterials eine Größe
von maximal 10 µm, insbesondere von maximal 2µm aufweisen.
[0048] Allgemein soll unter der Größe eines Partikels dessen maximale räumliche Ausdehnung
in einer Raumrichtung, d.h. Länge oder Breite oder Höhe, verstanden werden.
[0049] Um die Fasern der Faserlage in einer Vielzahl von Eigenschaften beeinflussen zu können,
sieht eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung vor, dass die Maßnahme c) mehrmals
durchgeführt wird zum Bereitstellen eines mehrlagigen bzw. mehrschichtigen Fasern
der wenigstens einen Lage aus Fasermaterial überziehenden Films. Dabei kann zur Beeinflussung
der Stabilität der so überzogenen Fasern vorgesehen sein, dass bei wenigstens zwei
Durchführungen der Maßnahme c) die Fasern der wenigstens einen Lage aus Fasermaterial
mit unterschiedlichem weiterem Polymermaterial überzogen werden.
[0050] Vorzugsweise umfasst auch das weitere partikelförmige Polymermaterial ein Elastomer.
Bei dem Elastomer kann es sich insbesondere um Polyurethan handeln.
[0051] Insbesondere kann das weitere Polymermaterial in Partikelform eine kleinere Partikelgröße
als das Polymermaterial in Partikelform haben.
[0052] Um sicherzustellen, dass beim Aufschmelzen der partikulären, die Polymerschicht bildenden
Polymermaterials nicht auch der die Fasern überziehende Film beeinträchtigt wird,
wird vorgeschlagen, dass das bei der Maßnahme c) verwendete partikelförmige weitere
Polymermaterial einen höheren Schmelzpunkt aufweist, als das bei der Maßnahme b) verwendete
partikelförmige Polymermaterial.
[0053] Gute Ergebnisse bei der Applikationsfähigkeit des zweiten Polymermaterials werden
erzielt, wenn 50 Vol % des Gesamtvolumens aller Teilchen des zweiten Polymermaterials
(Mittelwert d50) eine Partikelgröße zwischen 20µm und 150µm, bevorzugt zwischen 50µm
und 100µm haben.
[0054] Die Maßnahme a) kann das Festlegen, vorzugsweise Vernadeln, der wenigstens einen
Lage aus Fasermaterial an einer Tragestruktur umfassen. Denkbar ist in diesem Zusammenhang,
dass das Verbinden der zumindest einen Lage aus Fasermaterial mit der Tragestruktur
vor dem Applizieren des ersten und zweiten Polymermaterials erfolgt oder dass alternativ
dazu zuerst das erste und das zweite Polymermaterial in die zumindest eine Lage aus
Fasermaterial appliziert wird, bevor ein Verbinden dieser mit der Tragestruktur erfolgt.
[0055] Die Tragestruktur kann gewebeartig oder gelegeartig ausgebildet sein. Denkbar ist
in diesem Zusammenhang auch, dass die Tragestruktur eine einstückige polymere Gitterstruktur
umfasst oder aus dieser gebildet ist, wie diese bspw. in der
EP0285376 beschrieben ist. Denkbar ist ganz allgemein jedwede textile Flächenstruktur, welches
geeignet ist als lastaufnehmende Tragestruktur zu fungieren.
[0056] Ferner kann die wenigstens eine Lage aus Fasermaterial als Vlieslage ausgebildet
sein. Insbesondere sind sämtliche Lagen aus Fasermaterial des Bandes als Vlieslage
ausgebildet.
[0057] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden Figuren
detailliert beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Prinzip-Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Bandes; in einer Zwischenproduktionsphase,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Ansicht von Fasermaterial mit überzogenen Fasern und einer permeablen
Verbundstruktur mit Polymermaterial;
- Fig. 3
- eine Elektronenmikroskopaufnahme eines erfindungsgemäßen Pressfilzes im Querschnitt.
- Fig. 4
- eine Elektronenmikroskopaufnahme der Bahnmaterialkontaktseite mit einer permeablen
Verbundstruktur aus Fasern und Polymermaterial;
- Fig. 5
- eine weitere Elektronenmikroskopaufnahme der Bahnmaterialkontaktfläche mit einer permeablen
Verbundstruktur aus Fasern und Polymermaterial,
- Fig. 6
- eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform einer einstückigen und permeablen
Polymerschicht,
- Fig. 7
- eine perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer einstückigen
und permeablen Polymerschicht.
[0058] Die Fig. 1 zeigt in einer Zwischenproduktionsphase in Schnittdarstellung ein Band
10, wie es beispielsweise in einer Presssektion einer Papiermaschine eingesetzt werden
kann. Das Band 10 umfasst eine Tragestruktur 12, die beispielsweise als Gewebe, als
Gelege oder als Spiral-Link-Struktur ausgebildet sein kann. An einer Maschinenkontaktfläche
14 der Tragestruktur 12 kann eine Lage 16 aus Fasermaterial vorgesehen sein, die mit
der Tragestruktur 12 beispielsweise durch Vernadeln verbunden sein kann. An einer
Bahnmaterialkontaktfläche 18 ist im dargestellten Beispiel eine Lage 20 und eine Lage
40 aus Fasermaterial vorgesehen. Auch diese sind mit der Tragestruktur 12 vorzugsweise
durch Vernadeln fest verbunden.
[0059] Die Fasern der beiden Lagen 20 und 40 sind mit einem einen Film bildenden weiteren
Polymermaterial überzogen. Das den Film bildende weitere Polymermaterial kann auch
die Lagen 12 und 16 ganz oder teilweise überziehen.
[0060] Hierzu wird in der Lage 20 aus Fasermaterial eine Vielzahl von feinen Partikeln 22
aus dem weiteren Polymermaterial appliziert. Diese Partikel 22 verteilen sich bevorzugt
auf der gesamten Dicke der Lage 20 aus Fasermaterial. Dazu kann so vorgegangen werden,
dass eine wässrige Dispersion aus feinpartikelförmigem weiterem Polymermaterial 22
mit einem Gewichtsanteil von etwa 2 bis 10% der Partikel 22 von der Bahnmaterialkontaktfläche
18 des Bandes her in die Lage 20 appliziert wird.
[0061] Nachfolgend wird die Flüssigkeit aus den Lagen 20, 40 und 16 aus Fasermaterial und
auch der Tragestruktur 12 bspw. durch Verdampfen entfernt, wodurch sich ein Fasern
dieser Lagen zumindest teilweise überziehender Film ausbildet.
[0062] Dieser Vorgang des Einbringens eines einen Film bildenden weiteren Polymermaterials,
den Trocken- und Filmbildungsprozess und damit das Überziehen und teilweise Verbinden,
bzw Einbetten der Fasern kann mehrfach wiederholt werden, so dass sich ein entsprechender
mehrlagiger Überzug an den Fasern bildet. Die hierfür eingesetzten Materialien können
sich bspw. von Filmlage zu Filmlage unterscheiden.
[0063] Nachdem die Fasern der Lage 20 aus Fasermaterial zum größten Teil mit dem weiteren
Polymermaterial, insbesondere elastischem Polyurethanmaterial, überzogen worden sind,
kann dann in einer weiteren Bearbeitungsphase ein partikelförmiges Polymermaterial
eingegeben werden, dessen Partikel dann beispielsweise so dimensioniert sind, dass
wenigstens 50% des Gesamtvolumens aller Partikel davon eine Größe im Bereich von 20
µm bis 120 µm aufweisen. Auch diese Partikel werden sich in Abstimmung auf die Porosität
der Lage 20 aus bereits überzogenem Fasermaterial im Innenvolumenbereich verteilen,
wobei aufgrund der grundsätzlich größeren Partikel diese sich verstärkt im oberflächennahen
Bereich, d.h. im Bereich der Bahnmaterialkontaktfläche 18, ansammeln werden. Kleinere
Partikel können ggf. tiefer in die Gesamtstruktur (Lagen 20, 12, 16) eindringen.
[0064] Nachfolgend findet ein Aufschmelzvorgang statt, in welchem nunmehr das partikelförmige
Polymermaterial so aufgeschmolzen und nachfolgend wieder erstarrt wird, dass das Polymermaterial
erfindungsgemäß eine einstückige und permeable Polymerschicht ausbildet, welche zusammen
mit Fasern der Lage 20 eine permeable Verbundstruktur ausbildet.
[0065] Das Polymermaterial bildet also in erstarrtem Zustand eine einstückige und permeable
Polymerschicht, wobei die Polymerschicht primär im oberflächennahen Bereich, d.h.
im Bereich der Bahnmaterialkontaktfläche 18 vorhanden ist und somit an der Oberfläche
der Lage 20 aus Fasermaterial ein plattenartiges polymeres Gebilde bilden kann.
[0066] Der Anteil des die Polymerschicht bildenden Polymermaterials in der Lage 20 aus Fasermaterial
liegt vorzugsweise im Bereich von 20 g/m
2 bis 400 g/m
2. Die Zugfestigkeit des eingesetzten Polymermaterials liegt vorzugsweise im Bereich
zwischen 5 und 1000 Mpa, und dieses Polymermaterial sollte einen Schmelzpunkt im Bereich
zwischen 120°C und 220°C aufweisen.
[0067] Zur Bereitstellung des Films aus dem weiteren Polymermaterial können bevorzugt Polymerdispersionen,
bevorzugt auf Basis von Polyurethan oder Polyacrylat aber auch andere oder Mischungen
mehrerer Polymerdispersionen wie z.B. Impranil DLH oder Witcobond 372-95 oder jedwedes
ähnliche Material mit Eigenschaften in vergleichbaren Bereichen eingesetzt werden.
[0068] Die Zugfestigkeit der aus den Polymerdispersionen gebildeten weiteren Polymermaterialien
kann im Bereich von 1 bis 100 MPa liegen und die maximale Elongation kann im Bereich
von 100 bis 1600% liegen. Das feinpartikuläre weitere Partikelmaterial wird vorzugsweise
mit einer Menge im Bereich von 20 g/m
2 bis 500 g/m
2 aufgebracht.
[0069] Wie bereits ausgeführt, werden diese Materialien so aufgebracht, dass sie bevorzugt
von der Bahnmaterialkontaktfläche her in vorzugsweise wässriger Dispersion aufgebracht
werden, so dass die Partikel sich im Innenvolumenbereich der Lage aus Fasermaterial
verteilen können. Dazu sollten wenigstens 50% der Partikel des weiteren Polymermaterials
eine Größe im Bereich von 2 nm - 10 µm aufweisen.
[0070] Als Polymermaterial für die Bildung der Polymerschicht können verschiedene thermoplastische
polymere Materialien, bevorzugt elastische Materialien wie z.B. Polyurethane Verwendung
finden. Dies können z.B. Polyurethane wie unter dem Handelsnamen Estane, Pearlcoat,
Unex, etc. erhältlich sind und die geforderten Materialeiengenschaften besitzen sein.
Alternativ können auch Polyetherblockpolyamide (z. B. Pebax von Arkema) oder Polyamide,
z. B. PA11, PA12, PA6,12, welche z.B. unter den Handelsnamen Orgasol oder Rilsan,
o.ä. erhältlich sind, auch in Kombination mit thermoplastischen Polyurethanen eingesetzt
werden. Vorzugsweise werden Materialien oder Materialmixturen mit hohem Schmelzfluss
verwendet.
[0071] Das die Polymerschicht bildende Polymermaterial wird bevorzugt in Pulverform eingesetzt
und bevorzugt als wässrige Dispersion appliziert. Um die für den jeweiligen Applikationsprozeß
des Polymermaterials notwendige Viskosität und Stabilität der Dispersion einzustellen,
können Dispergiermittel als auch Verdicker Verwendung finden. Das Polymermaterial
kann auch trocken bspw. durch Aufstreuen appliziert werden.
[0072] Für die Applikation des den Film bildenden weiteren Polymermaterials kann z.B. ein
Sprühprozeß, Pflatschen, Foulardieren, etc verwendet werden, für die Applikation des
zweiten Polymermaterials können die vorgenannten Methoden als auch thermische Aufbringungsmethoden
verwendet werden. Alternativ ist die filmbildende Beschichtung des Fasermaterials
auch mittels Polymerlösungen denkbar.
[0073] Es ist selbstverständlich, dass die Prinzipien der Erfindung auch Anwendung finden
können, wenn mehrere Lagen aus Fasermaterial eingesetzt werden. Auch ist es möglich,
die beschriebenen Maßnahmen, also das Überziehen der Fasern und das Bilden der permeablen
Verbundstruktur, in einem Arbeitsgang vorzunehmen. Hierzu kann z.B. eine Dispersion
bestehend aus einer Mischung einer feinpartikulären Dispersion aus dem weiteren Polymermaterial
mit einer Dispersion gröberer Partikel z.B. (D50 = 100µm) des Polymermaterials in
variablen Anteilen appliziert werden. Dabei lagern sich die gröberen Partikel primär
an der Oberfläche der Fasern an. Beim anschließenden Trocknungsvorgang bildet sich
ein Polymerfilm auf den Fasern, der zusätzlich die gröberen Partikel anbindet.
[0074] Nachfolgend findet ein Aufschmelzvorgang statt, in welchem die gröberen Partikel
aufgeschmolzen werden. Da das die permeable Polymerschicht ausbildende Polymermaterial
vorzugsweise einen niedereren Schmelzpunkt aufweist als dasjenige Polymermaterial,
mit welchem die Fasern der Lage 20 von Fasermaterial überzogen worden sind, ist ein
Erwärmen nur bis zu einer Temperatur erforderlich, die zwar das Partikelmaterial aufschmilzt,
jedoch das Material des Faserüberzugs nicht beeinträchtigt und zu einer starken Verbindung
beider Materialien führt.
[0075] Dieses bildet im erweichten Zustand eine einstückige und permeable Schicht in den
Hohlräumen der Lage 20 aus Fasermaterial.
[0076] Die Fig. 2 zeigt in schematisch vergrößerter Ansicht die Faserstruktur der Lage 20
aus Fasermaterial desselben.
[0077] Man erkennt in Fig. 2 einzelne Fasern 26, die mit einem Film 28 aus dem weiteren
Polymermaterial überzogen sind. Durch diesen Filmüberzug 28 werden einerseits die
Fasern 26 verstärkt. Andererseits wird durch den Film 28 an den Kreuzungsstellen der
Fasern 26 eine Verbindung geschaffen, so dass auch die gesamte Festigkeit der Lage
20 aus Fasermaterial zunimmt. Ferner erkennt man das eine einstückige und permeable
Polymerschicht 30 bildende Polymermaterial, welches sich vor allem auch im Bereich
von Kreuzungsstellen bzw. in der Umgebung der bereits mit dem Film 28 überzogenen
Fasern 26 ansammelt, nachdem es aufgeschmolzen und wieder erstarrt worden ist. Zwischen
den Fasern 26 und den Polymermaterialbereichen 28, 30 befinden sich die Poren bzw.
Hohlräume 32, welche den Flüssigkeitsdurchtritt durch die Lage 20 zulassen.
[0078] In den Figuren 6 und 7 ist jeweils eine erfindungsgemäße einstückige und permeable
Polymerschicht 30, 30' gezeigt. Die Figuren 6 und 7 zeigen die Polymerschichten für
sich separiert, d.h. ohne die Fasern 26 der Faserlage 20. Die separierten Polymerschichten
30, 30' werden erhalten, nachdem aus der aus Fasern der Lage 20 und dem Polymermaterial
gebildeten permeablen Verbundstruktur das Fasermaterial herausgelöst ist. Ein Herauslösen
kann, wenn es sich bei dem Fasermaterial um Fasern aus Polyamid handelt, bspw. durch
Ameisensäure geschehen.
[0079] Beide in den Figuren 6 und 7 gezeigten einstückigen und permeablen Polymerschichten
30, 30' sind aus thermoplastischem elastomerem Polyurethan gebildet und haben ein
Dicke im Bereich von ca. 0,1mm. Beide Schichten 30, 30' sind im Bereich der Bahnmaterialkontaktfläche
angeordnet und erstrecken sich ausgehend von der Bahnmaterialkontaktfläche bis zu
einer Tiefe von ca. 20% bezogen auf die gesamten Dicke des Bandes.
[0080] Die beiden Polymerschichten 30, 30' unterscheiden sich im Wesentlichen durch einen
unterschiedlichen Füllgrad der Lage aus Fasermaterial zueinander. So füllt und/oder
überbrückt die in der Figur 6 gezeigte Polymerschicht 30 die zwischen Fasern 26 dieser
Lage 20 gebildeten Hohlräume 32 mehr als dies die in der Figur 7 gezeigte Polymerschicht
30' tut.
[0081] Zu bemerken ist in diesem Zusammenhang das die Porosität der Polymerschichten 30,
30' nicht durch eine Porosität des Polymermaterials an sich sondern dadurch zustande
kommt, dass Hohlräume 32 zwischen Fasern 26 der Faserlage 20 nur teilweise gefüllt
und/oder überbrückt sind.
[0082] Da das die permeable Schicht 30, 30' ausbildende Polymermaterial vorzugsweise einen
niedereren Schmelzpunkt aufweist als das den Film bildende weitere Polymermaterial,
mit welchem die Fasern 26 der Lage 20 von Fasermaterial überzogen worden sind, ist
ein Erwärmen nur bis zu einer Temperatur erforderlich, die zwar das partikelförmige
Polymermaterial aufschmilzt, jedoch das weitere einen Film bildende Polymermaterial
des Faserüberzugs nicht beeinträchtigt. Hierdurch wird eine starke Verbindung beider
Materialien geschaffen.
[0083] Die Fig. 3 zeigt im Querschnitt eine Elektronenmikroskopaufnahme eines erfindungsgemäßen
als Pressfilz ausgebildeten Bandes 10.
[0084] Das Band 10 weist eine die Bahnmaterialkontaktfläche 18 bereitstellende Lage aus
Fasermaterial 20 mit Fasern 26 auf. Die Maschinenkontaktfläche 14 des Bandes 10 wird
durch eine Lage aus Fasermaterial 16 gebildet. Zwischen den beiden Lagen aus Fasermaterial
20 und 16 ist eine Tragestruktur 12 in Form eines Gewebes 12 angeordnet. Die beiden
Lagen aus Fasermaterial 16 und 20 sowie das Gewebe 12 sind durch Vernadlung fest miteinander
verbunden.
[0085] Die Fasern 26 der Lage 20 sind im Wesentlichen vollständig mit dem aus dem weiteren
Polymermaterial gebildeten Film 28 überzogen.
[0086] Im Bereich der Bahnmaterialkontaktfläche 18 der Faserlage 20 ist ferner bis zu einer
Tiefe von ca. 20%, bezogen auf die gesamte Dicke des Bandes 10, aus dem Polymermaterial
30 und Fasern 26 eine permeable Verbundstruktur dadurch gebildet, indem Hohlräume,
die zwischen den Fasern 26 der Faserlage 20 gebildet sind, teilweise derart mit dem
Polymermaterial füllt und überbrückt sind, dass das Polymermaterial eine einstückige
und permeable Polymerschicht ausbildet.
[0087] Die Fig. 4 und 5 zeigen die Draufsicht auf die Bahnmaterialkontaktoberfläche 22 einer
derartigen Lage 20 aus Polymermaterial. Man erkennt die Faserstruktur und die diese
zumindest teilweise einbettende einstückige und permeable Polymerschicht mit einer
Vielzahl an Poren. Mit dieser Strukturierung wird nicht nur eine erhöhte Festigkeit
und Rückstelleigenschaft der Lage 20 aus Fasermaterial erzielt. Die Mikrostrukturierung
und gegebenenfalls die Oberflächenergie des eingebrachten Polymermaterials an der
Oberfläche erleichtert gleichzeitig auch die Freigabe eines derartigen Bandes dort,
wo es von dem zu fertigenden Bahnmaterial getrennt werden soll.
1. Band, insbesondere Pressfilz, für eine Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial,
insbesondere Papier oder Karton, umfassend eine Tragestruktur und wenigstens eine
Lage aus Fasermaterial, wobei wenigstens eine der Lagen aus Fasermaterial zusammen
mit einem Polymermaterial eine permeable Verbundstruktur bildet, indem das Polymermaterial
zwischen Fasern dieser Lage gebildete Hohlräume nur teilweise füllt und/oder überbrückt,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Polymermaterial eine einstückige und permeable Polymerschicht ausbildet.
2. Band nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Polymerschicht über die Länge und die Breite der Lage aus Fasermaterial
erstreckt.
3. Band nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Polymerschicht über die Länge und nur einen Teil der Breite der Lage aus
Fasermaterial erstreckt.
4. Band nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Polymerschicht elastisch kompressibel ist.
5. Band nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das die Polymerschicht ausbildende Polymermaterial ein Elastomer, insbesondere ein
elastomeres Polyurethan ist.
6. Band nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das die Polymerschicht ausbildende Polymermaterial allein ein thermoplastisches Elastomer,
insbesondere ein thermoplastisches elastomeres Polyurethan, ein Polyetherblockpolyamid,
ein Polyamid bevorzugt der Typen PA 11, PA 12, PA 6.10 oder PA 6.12 umfasst, insbesondere
eines der vorgenannten Materialien ist.
7. Band nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Polymermaterial an sich für Fluid impermeabel ist.
8. Band nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Polymerschicht über eine Dicke im Bereich von ca. 0,05mm bis ca. 1,5mm,
bevorzugt ca. 0,05mm bis ca. 1,0mm erstreckt.
9. Band nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Polymerschicht über die gesamte Dicke der Lage aus Fasermaterial erstreckt.
10. Band nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Polymerschicht nur über einen Teil der Dicke der Lage aus Fasermaterial
erstreckt.
11. Band nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die die Polymerschicht enthaltende Lage aus Fasermaterial eine Bahnmaterialkontaktfläche
des Bandes bereitstellt.
12. Band nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Polymerschicht im Bereich der Bahnmaterialkontaktfläche angeordnet ist.
13. Band nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Polymerschicht ausgehend von der Bahnmaterialkontaktfläche bis zu einer
Tiefe von 10% bis 50%, bevorzugt bis zu einer Tiefe von 10% bis 30%, bezogen auf die
gesamten Dicke des Bandes erstreckt.
14. Band nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die die Polymerschicht enthaltende Lage aus Fasermaterial eine Maschinenkontaktfläche
des Bandes bereitstellt.
15. Band nach Anspruch einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die das Polymermaterial enthaltende Lage aus Fasermaterial zwischen einer die Bahnmaterialkontaktfläche
bereitstellenden Lage aus Fasermaterial und der Tragestruktur angeordnet ist.
16. Band nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der die Polymerschicht enthaltenden Lage aus Fasermaterial ein weiteres Polymermaterial
angeordnet ist, welches Fasern dieser Lage zumindest teilweise mit einem Film überzieht.
17. Band nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass das die Polymerschicht bildende Polymermaterial wenigstens teilweise, insbesondere
vollständig, an Abschnitten der Fasern angelagert ist, die bereits mit dem den Film
bildenden weiteren Polymermaterial überzogenen sind.
18. Band nach Anspruch 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet, dass der Fasern zumindest abschnittweise überziehende Film eine Dicke im Bereich von 1µm
bis 20µm hat.
19. Band nach einem der Ansprüche 16 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige der Fasern der wenigstens einen Faserlage an Faserkreuzung- und/oder
Faserberührungspunkten durch das den Film bildende weitere Polymermaterial miteinander
verklebt sind.
20. Band nach einem der Ansprüche 16 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Polymermaterial ein elastomeres Polymer umfasst, insbesondere ein elastomeres
Polymer ist.
21. Band nach einem der Ansprüche 16 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil der Fasern mit mehreren Filmlagen des weiteren Polymermaterials
überzogen ist.
22. Band nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil der Fasern mit mehreren Filmlagen aus weiteren Polymermaterialien
überzogen sind, die zueinander unterschiedliche Eigenschaften haben.
23. Band nach einem der Ansprüche 16 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, dass sich ausgehend von der Bahnmaterialkontaktfläche das Fasern der wenigstens einen
Faserlage mit einem Film überziehende weitere Polymermaterial bis zu einer Tiefe von
10% bis 100%, bevorzugt bis zu einer Tiefe von 30% bis 100%, ganz besonders bevorzugt
bis zu einer Tiefe von 50% bis 100%, bezogen auf die gesamte Dicke des Bandes erstreckt.
24. Band nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass 80% der Polymerschicht auf 80% der Dicke, insbesondere auf 40% der Dicke des Bandes
angeordnet ist.
25. Band nach einem der Ansprüche 16 bis 24,
dadurch gekennzeichnet, dass das Fasern mit dem Film überziehende weitere Polymermaterial, einen höheren Schmelzpunkt
aufweist, als das die Polymerschicht bildende Polymermaterial.
26. Verfahren zur Herstellung eines Bands zur Herstellung von Bahnmaterial, insbesondere
nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend die Maßnahmen:
a) Bereitstellen wenigstens einer Lage aus Fasermaterial,
b) Einbringen von Polymermaterial in wenigstens eine der Faserlagen und Bilden einer
permeablen Verbundstruktur aus dem Polymermaterial und aus Fasern dieser Faserlage,
indem bewirkt wird, dass das Polymermaterial zwischen diesen Fasern gebildete Hohlräume
nur teilweise füllt und/oder überbrückt und hierbei eine einstückige und permeable
Polymerschicht ausbildet.
27. Verfahren nach Anspruch 26,
dadurch gekennzeichnet, dass die Maßnahme b) das Einbringen des Polymermaterials in Partikelform in vorzugsweise
wässriger Dispersion in die wenigstens eine Lage aus Fasermaterial sowie das Aufschmelzen
des in der wenigsten einen Faserlage eingebrachten Polymermaterials in Partikelform
umfasst.
28. Verfahren nach Anspruch 27,
dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Aufschmelzen des Polymermaterials in Partikelform Flüssigkeit aus der Dispersion
in der wenigstens einen Lage aus Fasermaterial abgezogen wird.
29. Verfahren nach einem der Ansprüche 26 bis 28,
dadurch gekennzeichnet, dass in einer Maßnahme c) ein weiteres Polymermaterial in die Faserlage eingebracht und
bewirkt wird, dass das weitere Polymermaterial einen Fasern der Faserlage überziehenden
Film bildet.
30. Verfahren nach Anspruch 29,
dadurch gekennzeichnet, dass die Maßnahme c) das Einbringen einer wässrigen Dispersion aus partikelförmigem, insbesondere
feinpartikelförmigem, weiterem Polymermaterial in die Lage aus Fasermaterial sowie
den Entzug von Flüssigkeit aus der in der wenigsten einen Faserlage eingebrachten
Dispersion umfasst.
31. Verfahren nach Anspruch 29 oder 30,
dadurch gekennzeichnet, dass sich bei Maßnahme b) das Polymermaterial zumindest teilweise, insbesondere vollständig,
an mit dem weiteren Polymermaterial überzogenen Abschnitten der Fasern angelagert.
32. Verfahren nach einem der Ansprüche 27 bis 31,
dadurch gekennzeichnet, dass die Lage aus Fasermaterial nach Maßnahme b) in einer weiteren Maßnahme unter Verwendung
von Druck und/oder Temperatur komprimiert wird.
33. Verfahren nach einem der Ansprüche 30 bis 32,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens 50% des partikelförmigen weiteren Polymermaterials eine Größe im Bereich
von 2,0nm bis 10 µm aufweisen.
34. Verfahren nach einem der Ansprüche 30 bis 33,
dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche Partikel des partikelförmigen weiteren Polymermaterials eine Größe von
maximal 10 µm, insbesondere von maximal 2µm aufweisen.
35. Verfahren nach einem der Ansprüche 29 bis 34,
dadurch gekennzeichnet, dass die Maßnahme c) mehrmals durchgeführt wird zum Bereitstellen eines mehrlagigen Fasern
der wenigstens einen Lage aus Fasermaterial überziehenden Films.
36. Verfahren nach Anspruch 35,
dadurch gekennzeichnet, dass bei wenigstens zwei Durchführungen der Maßnahme b) die Fasern der wenigstens einen
Lage aus Fasermaterial mit unterschiedlichem weiteren Polymermaterial überzogen werden.
37. Verfahren nach einem der Anspruch 29 oder 36,
dadurch gekennzeichnet, dass das weitere partikelförmige Polymermaterial ein Elastomer umfasst, insbesondere ein
Elastomer ist.
38. Verfahren nach Anspruch 37,
dadurch gekennzeichnet, dass das Elastomer ein elastomers Polyurethan umfasst, insbesondere ein elastomeres Polyurethan
ist.
39. Verfahren nach einem der Ansprüche 30 bis 38,
dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Polymermaterial in Partikelform eine kleinere Partikelgröße als das Polymermaterial
in Partikelform hat.
40. Verfahren nach einem der Ansprüche 26 bis 30,
dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Polymermaterial in Partikelform einen höheren Schmelzpunkt aufweist als
das Polymermaterial in Partikelform.
41. Verfahren nach der Ansprüche 26 bis 31,
dadurch gekennzeichnet, dass der Mittelwert (d50) der Partikelgröße des Polymermaterials in Partikelform zwischen
20µm und 150µm, bevorzugt zwischen 50µm und 100µm liegt.
42. Verfahren nach einem der Ansprüche 29 bis 41,
dadurch gekennzeichnet, dass die Maßnahme c) vor der Maßnahme b) durchgeführt wird.
43. Verfahren nach einem der Ansprüche 29 bis 41,
dadurch gekennzeichnet, dass die Maßnahme c) und die Maßnahme b) gleichzeitig durchgeführt werden.
44. Verfahren nach einem der Ansprüche 26 bis 43,
dadurch gekennzeichnet, dass die Maßnahme a) das Festlegen, vorzugsweise Vernadeln, der wenigstens einen Lage
aus Fasermaterial an einer Tragestruktur umfasst.
45. Verfahren nach einem der Ansprüche 26 bis 44,
dadurch gekennzeichnet, dass die Tragestruktur gewebeartig oder gelegeartig ausgebildet ist.
46. Verfahren nach einem der Ansprüche 26 bis 45,
dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Lage aus Fasermaterial vliesartig oder filzartig ausgebildet
ist.
47. Verfahren nach einem der Ansprüche 29 bis 46,
dadurch gekennzeichnet, dass bei Maßnahme c) zumindest einige der Fasern der wenigstens einen Faserlage an Faserkreuzung-
und/oder Faserberührungspunkten durch das weitere Polymermaterial miteinander verklebt
werden.