[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Fuge, insbesondere eine Bewegungsfuge, der im
Oberbegriff von Anspruch 1 erläuterten Art.
[0002] Eine derartige Fuge ist aus der
EP 1 589 157 bekannt. Die bekannte Fuge enthält eine Dichteinrichtung für die Fuge, die ein Abdeckblech
umfasst, das die Fuge an einer Seite überdeckt und mit einer Bewegungsreserve versehen
ist, um Relativbewegungen der beiden an die Fuge angrenzenden Bauteile zu gestatten.
Die Dichteinrichtung enthält weiterhin wenigstens eine Lage eines bahn- oder mattenförmigen
Brandschutzmaterials, mit dem das Abdeckblech im Fugenhohlraum hinterlegt ist. Das
bahn- oder mattenförmige Brandschutzmaterial ist mit blähfähigem Material beschichtet.
Obwohl sich die bekannte Fuge hinsichtlich ihrer brandschutztechnischen Eigenschaften
sehr gut bewährt hat, ist ihr Einbau im Hinblick auf die erforderliche Montagezeit
noch zu verbessern.
[0003] Aus der
EP 811 098 B1 ist eine Fuge bekannt, deren Dichteinrichtung mattenförmiges, aufblähbares Brandschutzmaterial
der bekannten Art enthält, das ein- oder mehrlagig in die Fuge eingelegt und mit den
gegenüberliegenden Begrenzungsflächen der Bauteile verklebt ist. Das Brandschutzmaterial
deckt die Fuge beidseitig ab und bildet die Außenoberfläche der Fuge. Das Brandschutzmaterial
wird so verlegt, dass es mit seinem Eigengewicht durchhängt, so dass eine gewisse
Bewegungsreserve für eine Bewegung der Bauteile geschaffen wird. Als Klebevermittler
zum Verbessern der Klebehaftung kann das Brandschutzmaterial mit einem wärmebeständigen
Material, wie beispielsweise einer Metallfolie kaschiert werden. Die Metallfolie liegt
naturgemäß an der verklebten Seite, d.h. an wenigstens einer nach außen weisenden
Seite der Fuge. Metall ist jedoch wärmeleitend. Im Falle eines Brandes wird somit
die Wärme direkt an die Klebeverbindung geleitet. Darüber hinaus wird die beim Brand
entstehende Wärme sogar zur Rückseite der Bauteile geleitet, wenn das metallfolienkaschierte
Brandschutzmaterial in einem mehr oder weniger geschlossenen Kreis die gesamte Fuge
ausfüllt. Um dies zu verhindern, wird die Folie an einer Seite mit einem Schlitz versehen,
der die Wärmeleitung unterbrechen soll. Dieser Schlitz bietet dann jedoch auch einen
direkten Zugang zum Inneren der Fuge.
[0004] Weiterhin ist die bekannte Dichteinrichtung so ausgebildet, dass sie die gesamte
Fuge ausfüllen muss. Dies ist besonders dort nachteilig, wo bereits existierende Fugen
brandschutztechnisch nachgerüstet werden müssen. Die bekannten Dichtvorrichtungen
erfordern es, dass zu diesem Zweck die gesamte ursprüngliche Fugenverfüllung ausgekratzt
und durch die bekannte Dichteinrichtung wieder verfüllt wird. Dies ist äußerst aufwendig.
[0005] Eine weitere Fuge mit einer Dichteinrichtung aus Brandschutzmaterial ist aus der
EP 730 695 B1 bekannt. Die Dichteinrichtung dieser Fuge besteht aus einer leicht zusammendrückbaren
Röhre, die aus einer Zusammensetzung besteht, die hauptsächlich aus einer Mischung
aus einem elastomeren Material und einem blähfähigen Material besteht. Auch hier ist
es erforderlich, dass die gesamte Fuge leer geräumt werden muss, wenn die Fuge brandschutztechnisch
nachgerüstet werden muss.
[0006] Aus dem Brandschutz an Stahlkonstruktionen z.B. ist es bekannt, dass die zu schützende
Struktur direkt beschichtet wird. Hierfür gibt es seit langen die unterschiedlichsten
Produkte. Dabei werden im Wesentlichen zwei unterschiedliche Reaktionsmechanismen
eingesetzt, entweder eine dämmschichtbildende oder eine ablative Reaktion.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fuge und eine Dichteinrichtung dafür
bereitzustellen, die brandschutztechnisch äußerst wirksam und einfach einbaubar ist.
[0008] Die Aufgabe wird durch die Fuge nach Anspruch 1 gelöst.
[0009] Durch die erfindungsgemäße Verwendung eines Abdeckblechs mit Bewegungsreserve, das
mit Brandschutzmaterial beschichtet ist, wird auf konstruktiv einfache Weise einerseits
das Problem der Befestigung des Brandschutzmaterials in der Fuge gelöst, ohne auf
einen Klebstoffauftrag über die gesamte Dicke der Bauteile zurückgreifen zu müssen,
und andererseits eine sehr wirksame Brandschutzsicherung geschaffen, bei der nicht
die Gefahr besteht, dass durch die Materialien der Dichteinrichtung selbst Hitze auf
die gegenüberliegende Seite der Bauteile übertragen wird. Die Dichteinrichtung kann
relativ dünnwandig ausgebildet sein, so dass sie in einer Fuge nur einen geringen
Platzbedarf aufweist, und bietet weiterhin durch das Abdeckblech einen massiven Schutz
gegen Beschädigung im normalen Gebrauch, d.h. nicht im Brandfalle, ohne dass dieser
massive Schutz im Brandfalle zur Zerstörung oder Beschädigung der Dichteinrichtung
führen könnte, da das Abdeckblech eine Bewegungsreserve aufweist. Als Brandschutzmaterial
kommen wahlweise Dämmschichtbildner oder Ablationsbeschichtungen in Frage.
[0010] Bei der Dämmschichtbildung erfolgt bei einer Temperatur um 200 °C die Reaktion dahingehend,
dass das Material das Volumen vergrößert, es bildet sich eine Dämmschicht. Die Dicke
der sich bildenden Dämmschicht ist von Material zu Material unterschiedlich.
[0011] Bei der ablativen Reaktion erfolgt der Temperaturabbau durch eine chemische Reaktion,
die zu einem Verspröden bzw. Verfestigen (keramisieren) des Materials führt und hierfür
die Zuführung von Wärme, eben das Feuer, benötigt.
[0012] Vorteilhafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0013] Das Abdeckblech kann ohne Beeinträchtigung der Funktion über die Fuge hinausreichen
und an den Bauteilen außerhalb der Fuge befestigt werden. Auf diese Weise wird der
Platzbedarf im Inneren der Fuge weiter verringert.
[0014] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Abdeckblech auch außerhalb der Fuge mit Brandschutzmaterial
beschichtet ist, da sich dadurch der Brandschutz über die Fuge hinaus erstreckt, und
die Abdichtwirkung verbessert.
[0015] Um die Brandschutzwirkung zu verbessern, kann die Brandschutzbeschichtung im Inneren
der Fuge eine höhere Dicke aufweisen als außerhalb der Fuge.
[0016] Bevorzugt wird als Brandschutzbeschichtung handelsübliches Material verwendet.
[0017] Das Brandschutzmaterial kann, wo es erforderlich oder gewünscht ist, mehrschichtig
aufgetragen werden, was insbesondere im Inneren der Fuge notwendig sein kann.
[0018] Das Abdeckblech kann bevorzugt mit mechanischen Befestigungsmitteln, wie beispielsweise
Schrauben, Nieten, Ankern oder Dübeln an den Bauteilen befestigt werden, was die Montage
weiter erleichtert.
[0019] Die Bewegungsreserve des Abdeckbleches kann durch die unterschiedlichsten Maßnahmen,
einzeln oder in Kombination, verwirklicht werden. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel
besteht das Abdeckblech aus wenigstens zwei Teilen, die über eine Bewegungsverbindung
miteinander verbunden sind.
[0020] Die Bewegungsverbindung kann durch eingelegtes Brandschutzmaterial zusätzlich abgedichtet
werden.
[0021] Die Bewegungsreserve kann jedoch auch im Bereich der Befestigungsmittel des Abdeckbleches
erzielt werden, beispielsweise indem Löcher für mechanische Befestigungsmittel wie
Schrauben oder Bolzen oder Nieten größer ausgebildet werden, als dies dem Durchmesser
des Befestigungsmittels entsprechen würde.
[0022] Die Bewegungsreserve des Abdeckbleches kann jedoch auch durch eine dehnbare Ausgestaltung
des Abdeckbleches verwirklicht werden, was bevorzugt durch in das Abdeckblech eingeformte
Rillen oder Wellen geschieht, die sich unter der Einwirkung von Zugkräften begradigen.
Die Herstellung des Abdeckblechs aus einem durch geringe Zugkräfte elastisch oder
plastisch verformbaren Material ist jedoch ebenfalls denkbar.
[0023] Die erfindungsgemäße Dichteinrichtung kann problemlos vorgefertigt und in vorgefertigtem
Zustand auf die Baustelle geliefert werden, so dass dadurch der Einbau weiter erleichtert
wird.
[0024] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Fuge im Schnitt,
- Fig. 2
- die Draufsicht auf die Fuge gemäß Fig. 1 mit variierenden Ausgestaltungen einer Bewegungsreserve,
- Fig. 3
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Fuge im Schnitt,
- Fig. 4
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Fuge im Schnitt.
- Fig. 5
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Fuge im Schnitt mit einer
anders konstruierten Bewegungseinrichtung.
[0025] Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Fuge 1, die mit einer
Dichteinrichtung 2 versehen ist. Die Fuge 1 ist als Zwischenraum 3 mit der Breite
b zwischen einander zugewandten Begrenzungsflächen 4a bzw. 5a zweier Bauteile 4 bzw.
5 ausgebildet. Die Bauteile 4, 5 können aus Schaumbeton, Beton, Mauerwerk oder dgl.
bestehen. Die Fuge ist als Bewegungsfuge ausgebildet, d.h. es ist damit zu rechnen,
dass sich der Abstand zwischen den beiden Begrenzungsflächen 4a, 5a ändert, wobei
die Dichteinrichtung 2 diese Änderungen ohne Funktionsverlust mitmachen muss.
[0026] Die Dichteinrichtung 2 enthält ein Abdeckblech 6, das beispielsweise ein verzinktes
Blech oder auch ein Edelstahlblech sein kann, das breiter ist als der Abstand b zwischen
den Begrenzungsflächen 4a, 5a und bis über die quer zu den Begrenzungsflächen 4a bzw.
5a verlaufenden Flächen der Bauteile 4, 5 reicht. Dort ist das Abdeckblech 6 mit Hilfe
von mechanischen Befestigungsmitteln 7, die nur strichpunktiert angedeutet sind, an
den Bauteilen 4, 5 befestigt. Die Befestigungsmittel 7 können beliebig ausgewählt
werden und können beispielsweise Schrauben, Dübel, Anker, Nieten oder dgl. sein.
[0027] Das Abdeckblech 6 enthält zwei Teile 6a bzw. 6b, die über eine Bewegungsverbindung
8 miteinander verbunden sind. Die Bewegungsverbindung 8 ist so ausgebildet, dass sie
eine Relativbewegung der beiden Teile 6a, 6b des Abdeckbleches 6 entlang des Pfeiles
D, d.h. in diejenige Richtung gestattet, in der eine Dehnungsbewegung der Fuge 1 zu
erwarten ist. Diese Bewegung wird durch eine Bewegungsreserve R möglich, die in der
Bewegungsverbindung 8 vorhanden ist. Die Bewegungsverbindung 8 wird im dargestellten
Ausführungsbeispiel durch zwei U-förmig umgebogene und mit Spiel in Richtung D ineinander
greifende Randbereiche 9, 10 der Teile 6a, 6b des Abdeckbleches 6 gebildet. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel befindet sich die Bewegungsverbindung 8 in der Mitte des Abstandes
b, sie kann jedoch an jeder Stelle innerhalb der Fuge 1 vorgesehen sein.
[0028] Die Dichteinrichtung 2 enthält weiterhin Brandschutzmaterial. Als Brandschutzmaterial
wird bevorzugt ein blähfähiges Material eingesetzt, das auf das Abdeckblech aufgebracht
wurde. Das Brandschutzmaterial enthält bevorzugt einen Dämmschichtbildner, bevorzugt
ein handelsüblicher Anstrichstoff auf der Basis von Blähgraphit. Der Dämmschichtbildner
sollte so ausgewählt werden, dass er bei ca. 200°C aufschäumt und einen Aufschäum-
oder Blähfaktor zwischen etwa 200 bis etwa 250 aufweist, d.h. seine Schichtdicke um
das 200- bis 250-fache vergrößert. Die Auftragsdicke des Dämmschichtbildners auf dem
Träger sollte bei etwa 1500 g/m
2 (Nassauftrag) der Trägerfläche liegen. Die Auftragsmenge ist von der zu erzielenden
Dicke nach dem Aufschäumen abhängig, die wiederum abhängig ist von den brandschutztechnischen
Vorgaben und den verwendeten Materialien. Eine Aufschäumdicke von etwa 10 cm ist anzustreben.
[0029] Die Dichteinrichtung 2 enthält eine erste Schicht 11 bzw.- 14 eine dieser Brandschutzbeschichtungen,
die sich an der Innenseite über die gesamte Breite des Abdeckblechs 6 mit der Bewegungsverbindung
8 erstreckt.
[0030] Bevorzugt befindet sich im Inneren des Hohlraums 3 weiteres Brandschutzmaterial,
im dargestellten Ausführungsbeispiel eine weitere Schicht 12 bzw. 13 des bereits für
die Schicht 11, 14 verwendeten Brandschutzmaterials (in den Abbildungen sind die Schichten
zur leichteren Unterscheidung getrennt eingezeichnet). Die Schichten 12 und 13 sind
schmaler als die Schichten 11, 14 und liegen gut an den Begrenzungsflächen 4a, 5a
an und folgen der Bewegungsverbindung 8 analog der Schicht 11, 14. Die zweiten Schichten
12, 13 sind auf den ersten. Schichten 11 bzw. 14 so aufgebracht, dass die Ränder der
Schichten 12, 13 gegen die Begrenzungsflächen 4a, 5a anliegen und eine ausreichende
Bewegungsreserve im Bereich der Bewegungsverbindung 8 erzielt wird.
[0031] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf die Fuge 1 gemäß Fig. 1 mit nachfolgend beschriebenen Abwandlungen.
Wie Fig. 2 zeigt, kann die Bewegungsreserve R des Abdeckbleches 6 nicht nur im Bereich
der Bewegungsverbindung 8 verwirklicht werden, sondern auch im Bereich der Verbindungen
7 zwischen dem Abdeckblech 6 und dem jeweils anliegenden Bauteil 4, 5; und zwar durch
entsprechend gestaltete Aufnahmelöcher 15 für mechanische Befestigungselemente, wie
beispielsweise Schrauben, Nieten, Anker oder Dübel oder dgl.
[0032] Fig. 2 zeigt beispielsweise eine erste Aufnahmeöffnung 15a in Form eines Langlochs,
das sich in Richtung D erstreckt. Die Bewegungsreserve R wird demzufolge durch die
Länge des Langlochs 15a abzüglich dem Durchmesser des entsprechenden Befestigungsmittels
7 bestimmt. Eine Aufnahmeöffnung 15b in Form eines Langlochs quer zur Bewegungsrichtung
D kann Bewegungen in dieser Richtung aufnehmen. Eine Aufnahmeöffnung 15c in Form einer
kreisrunden Öffnung mit einem wesentlich größeren Durchmesser als die Befestigungselemente
7 bietet eine Bewegungsreserve R in allen denkbaren Richtungen. Schließlich können
Aufnahmeöffnungen 15d mit einem Durchmesser vorgesehen sein, der etwa dem Durchmesser
der Befestigungsmittel 7 entspricht, können jedoch von Wellen oder Riffelungen 16
umgeben sein, die sich unter Zugbeanspruchung glätten und somit die Bewegungsreserven
R bilden. Schließlich können Aufnahmeöffnungen 15e vorgesehen sein, die in ihrem Durchmesser
den Befestigungsmitteln 7 entsprechen und von einem leicht formbaren Bereich 17 des
Abdeckbleches 6, beispielsweise mit verringerter Stärke, umgeben sein, so dass die
Bewegungsreserve R durch die Verformung des Materials des Abdeckbleches 6 selbst bereitgestellt
wird.
[0033] Es sind noch weitere Möglichkeiten denkbar, die Bewegungsreserve R im Abdeckblech
6 vorzusehen. So können beispielsweise anstelle der Bewegungsverbindung 8 Wellungen
oder Riffelungen oder Aufbiegungen oder dgl. direkt in das Abdeckblech 6 eingeformt
werden, die sich, wie dies anhand der Wellungen 16 beschrieben wurde, unter Zugbelastung
glätten.
[0034] Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Fuge 20, die bis auf
die nachfolgend beschriebenen Einzelheiten der Fuge 1 aus Fig. 1 entspricht, wobei
gleiche bzw. vergleichbare Merkmale mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet
und nicht nochmals erläutert sind. Die Fuge 20 mit ihrer Dichteinrichtung 2 ist im
Prinzip wie die Fuge 1 ausgebildet, enthält jedoch zusätzlich ein weiteres Dichtmaterial
21, das ein herkömmliches Dichtmaterial sein kann, das den Hohlraum 3 vollständig
oder teilweise auffüllt. Das Dichtmaterial 21 kann beispielsweise auch ein brennbares
oder sich bei höheren Temperaturen nachteilig veränderndes Material, wie beispielsweise
Styropor, sein. Das zusätzliche Dichtmaterial 21 kann in einem Abstand a unterhalb
der Dichteinrichtung 2 angeordnet sein, wobei der Abstand a so bemessen ist, dass
er die berechnete und erwünschte Aufschäumhöhe der Schichten 11, 12, 13 und 14 gestattet.
Bei verformbaren Dichtmaterialien 21, wie beispielsweise bei Styropor oder anderen
z.B. mineralischen Dämmstoffen, ist jedoch der Aufschäumdruck ausreichend, das zusätzliche
Dichtmaterial zu verformen und auch dann eine ausreichende Schaumhöhe zu erreichen,
wenn der Abstand a nicht eingehalten wird.
[0035] In Fig. 3 ist klar ersichtlich, dass sich die erfindungsgemäße Dichteinrichtung 2
auch besonders zum Nachrüsten bereits bestehender Fugen eignet, wobei der Hohlraum
3 nur dann oberflächlich ausgekratzt werden muss, wenn das Dichtmaterial 21 auch bei
Temperaturen ab 200° nicht komprimierbar ist. Vorteilhaft wäre dann, die Dicke der
Schichten 12 und 13 zu reduzieren.
[0036] Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Fuge 60, die sich
von der Fuge 1 gemäß Fig. 1 durch die nachfolgend beschriebenen Einzelheiten unterscheidet,
wobei gleiche bzw. vergleichbare Merkmale mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet
und nicht nochmals erläutert sind.
[0037] Die Fuge 60 unterscheidet sich von der Fuge 1 durch einen Dichtkörper 61, der anstelle
der zweiten Schichten 12, 13 des Brandschutzmaterials vorgesehen ist. Der Dichtkörper
61 enthält ein Dichtmaterial 62, wie beispielsweise Styropor, oder Mineralfaser- bzw.
Glasfasermatten oder dgl., das mit einer bevorzugt doppelten Lage 63a, 63b umgeben
ist, wobei die doppelte Lage 63a, 63b durch eine doppelte Umwicklung mit einem matten-
oder bandagenförmigen Brandschutzmaterial erreicht wird, beispielsweise mit dem in
der
DE 197 18 876 A1 beschriebenen Material, wobei die blähfähigen Zusammensetzungen bevorzugt Blähgraphit
enthalten, jedoch kann auch ein in der
DE 201 06 009 U als Brandsicherung für Rohrleitungen eingesetztes Material oder z.B. ein Produkt
der Fa. RÜTGERS Organics GmbH mit dem Namen pyroplast-ST 100 verwendet werden. Dieser
Dichtkörper 61 wird ggfs. in zusammengedrücktem Zustand, unterhalb des Abdeckbleches
6 so in den Hohlraum 3 eingelegt, dass das Brandschutzmaterial aufschäumen kann und
dass die gesamte Breite b des Hohlraums 3 ausgefüllt wird.
[0038] Fig. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Fuge 70, die sich
von der Fuge 1 gemäß Fig. 1 durch die nachfolgend beschriebenen Einzelheiten unterscheidet,
wobei gleiche bzw. vergleichbare Merkmale mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet
und nicht nochmals erläutert sind. Die Fuge 70 enthält eine Dichteinrichtung 71, die
sich von der Dichteinrichtung gemäß Fig. 1 durch eine abweichend konstruierte Bewegungsverbindung
72 unterscheidet. Die Bewegungsverbindung 72 wird durch eine einfache, geradlinige
Überlappungsstelle der Randbereiche der beiden Teile 6a, 6b des Abdeckbleches 6 gebildet.
Die Bewegungsreserve R wird durch die Möglichkeit und das Ausmaß verwirklicht, mit
dem sich die beiden Randbereiche der Teile 6a, 6b in Richtung des Doppelpfeiles D
relativ zueinander verschieben können. Die beiden Randbereiche der Teile 6a, 6b im
Bereich der Bewegungsverbindung 72 verlaufen parallel zueinander, wobei einer der
Randbereiche etwas nach außen bzw. nach innen gekröpft ist, um einen Ausgleich für
die Materialstärke des anderen Randbereichs zu bieten, wie dies auch bereits in den
vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen der Fall ist. Ist eine verbesserte
Lagesicherung erwünscht, so können die beiden Randbereiche der Teile 6a, 6b im Bereich
der Bewegungsverbindung 72 durch eine eine Relativverschiebung gestattende Verbindung
73 miteinander verbunden werden, wobei die Verbindung 73 bevorzugt Befestigungsmittel,
wie beispielsweise Schrauben, Nieten oder Bolzen enthält, die sich durch wenigstens
ein Langloch in einem der Teile 6a, 6b erstrecken. Auch hier ist wiederum wenigstens
die erste Schicht des Brandschutzmaterials 11, 14 an der Innenseite des Abdeckblechs
6 vorgesehen.
[0039] Bei allen Ausführungsbeispielen kann das Abdeckblech 6 mit zumindest der ersten Beschichtung
11 und 14 außerhalb der Baustelle vorgefertigt und in einbaufertigem Zustand an die
Baustelle geliefert werden. Bei bestimmten Ausführungsbeispielen ist es weiterhin
möglich, das Abdeckblech 6 auch vorab mit den zweiten Beschichtungen 12, 13 zu versehen
und sogar den Dichtkörper 61 vorzufertigen. Die erfindungsgemäße Dichteinrichtung
2 muss dann anschließend nur noch in den entsprechend vorbereiteten Fugenhohlraum
3 eingesetzt werden, wobei, wie anhand Fig. 3 beschrieben wurde, es nicht notwendig
ist, beim Nachrüsten bereits bestehender Fugen das gesamte ursprüngliche Füllmaterial
aus dem Fugenhohlraum zu entfernen.
[0040] Die erfindungsgemäße Dichteinrichtung kann bei Fugenbreiten b bis zu 200 mm und mehr
eingesetzt werden. Die erforderliche Mindesttiefe der Fuge richtet sich nach den Brandschutzanforderungen,
sollte jedoch mindestens 100 mm betragen.
[0041] In Abwandlung der beschriebenen und gezeichneten Ausführungsbeispiele können die
anhand der einzelnen Figuren beschriebenen Merkmale untereinander ausgetauscht und/oder
in Kombination miteinander verwendet werden. Unter Umständen ist es ausreichend, außer
der ersten Schicht am Abdeckblech nur eine geringe Vergrößerung der Schichtdicke im
Fugenbereich aus Brandschutzmaterial vorzusehen. Auch die der Fuge abgewandte Seite
des Abdeckblechs kann vollständig oder teilweise mit einer Beschichtung aus Brandschutzmaterial
versehen sein. Für kleinere Fugen, beispielsweise bei einer Fugenbreite um 30 mm,
könnte das Abdeckblech einteilig ausgebildet werden und die Bewegungsverbindung entfallen,
wenn sichergestellt ist, dass die erforderlich Bewegungsreserve beispielsweise allein
durch entsprechend mit einer Bewegungsreserve ausgestattete Aufnahmeöffnungen für
die Befestigungsmittel und/oder durch eine Wellung, Riffelung oder eine sonstige Ausbildung
des Abdeckbleches bereitgestellt werden kann. Bei größeren Unebenheiten des Untergrunds
kann zur zusätzlichen Abdichtung ohne weiteres ein zusätzliches Dichtband zwischen
das Abdeckblech und die Bauteile eingelegt werden, an das nicht unbedingt Anforderungen
bezüglich Brandschutz gestellt werden müssen. Bei bestimmten Anforderungen könnte
beispielsweise auch das bereits mit dem Abdeckblech verbundene Brandschutzmaterial
zur brandschutztechnischen Ausrüstung der Fuge ausreichen. Schließlich kann auch die
erste Schicht des Brandschutzmaterials nur im Bereich des Fugenhohlraums vorgesehen
sein. Als Brandschutzmaterial können auch andere Materialien zum Einsatz kommen.
1. Fuge, insbesondere Bewegungsfuge, zwischen gegenüberliegenden Begrenzungsflächen (4a,
5a) eines ersten und eines zweiten Bauteils (4, 5), mit einer Dichteinrichtung (2)
zum Abdichten eines Fugenhohlraums (3), wobei die Dichteinrichtung (2) wenigstens
ein Abdeckblech (6) mit einer Bewegungsreserve (R), das an den Bauteilen (4, 5) befestigt
ist und den Fugenhohlraum (3) abdeckt, sowie Brandschutzmaterial enthält, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckblech (2) mit dem Brandschutzmaterial (11, 14, 12, 13) wenigstens im Fugenhohlraum
(3) beschichtet ist.
2. Fuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Abdeckblech (6) über den Fugenhohlraum (3) hinauserstreckt und auf sich
quer zu den Begrenzungsflächen (4a, 5a) erstreckenden Flächen der Bauteile (4, 5)
befestigt ist.
3. Fuge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckblech (6) auch außerhalb des Fugenhohlraums (3) mit Brandschutzmaterial
(11, 14) beschichtet ist.
4. Fuge nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Brandschutzmaterial (11, 14) über das Abdeckblech (6) vorsteht.
5. Fuge nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Brandschutzmaterial im Inneren des Fugenhohlraums (3) eine höhere Dicke als außerhalb
des Fugenhohlraums (3) aufweist.
6. Fuge nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Brandschutzmaterial ein Dämmschichtbildner oder Ablationsanstrich ist.
7. Fuge nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Brandschutzmaterial in verschiedenen Schichtdicken (11, 12, 13, 14) verwendet
ist.
8. Fuge nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Brandschutzmaterial als Umhüllung (63a, 63b) für ein weiteres Dichtmaterial (62)
ausgebildet ist.
9. Fuge nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckblech (6) mit mechanischen Befestigungsmitteln (7) an den Bauteilen (4,
5) befestigt ist.
10. Fuge nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsreserve (R) durch wenigstens ein erstes und ein zweites Teil (6a, 6b)
des Abdeckblechs (6) gebildet ist, die über eine Bewegungsverbindung (8) miteinander
verbunden sind.
11. Fuge nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsreserve (R) durch eine Bewegungsverbindung (15) zwischen Befestigungsmitteln
(7) des Abdeckblechs (6) und wenigsten einem der Bauteile (4, 5) gebildet ist.
12. Fuge nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass in der Bewegungsverbindung (8, 15) Brandschutzmaterial (11, 14) angeordnet ist.
13. Fuge nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsreserve (R) durch eine dehnbare Ausgestaltung des Abdeckblechs (6) gebildet
ist.
14. Dichteinrichtung für eine Fuge nach einem der Ansprüche 1 bis 14, gekennzeichnet durch ein Abdeckblech (6) mit Bewegungsreserve (R) und wenigstens eine eine erste Seite
des Abdeckblechs (6) und der Bewegungsreserve bedeckende Beschichtung (11, 14, 12,
13) eines Brandschutzmaterials.