[0001] Die Erfindung betrifft eine schaltbare Magnetanordnung als Betätigungselement oder
Aktor für ein Ventil oder andere Funktionselemente mit einem magnetisierbarem Gehäuse,
einer zumindest bereichsweise in dem magnetisierbarem Gehäuse angeordneten Erregerspule,
einen bei Strombeaufschlagung der Erregerspule axial bewegbaren Anker, der einen Ankerkolben
und eine in Richtung der Betätigung des Aktors gerichtete axiale Betätigungsstange
umfasst, einem eine der Stirnseiten des Gehäuses abschließenden Joch und einem die
andere Stirnseite des Gehäuses abschließenden konusförmigen Führungskörper, wobei
der Führungskörper einen axialen Durchgriff für die Betätigungsstange aufweist.
[0002] Eine solche Magnetanordnung ist beispielsweise aus der
DE 102 38 840 A1 als Nockenwellenversteller bekannt.
[0003] An den Anschlüssen elektromagnetisch angetriebener Ventile herrschen bestimmte Anschlussdrücke.
Diese können unerwünschte Rückwirkungen auf die Stellung des Ventils habe: Um dies
zu verhindern, führt man das Druckniveau eines Anschlusses bis in den Magneten hinein
und sorgt dafür, dass die Flächen, auf die der Druck wirkt, gleich groß sind, so dass
ein Druckausgleich möglich ist. Zur Übermittlung dieses Druckes Ins Innere des Ankerraumes
werden die im Inneren des Magneten angeordneten Teile, wie der Ankerkolben und/oder
der Konus und manchmal auch das Joch, mit Längs- und/oder Querbohrungen versehen.
Die Herstellung dieser Druckausgleichsbohrungen, insbesondere beim Ankerkolben und
beim Konus, ist aufwendig und teuer. Ein weiterer zusätzlicher Nachteil kann aber
sein, dass dann, wenn die Querbohrungen nicht symmetrisch angeordnet sind, dies zu
unsymmetrischen Kraftwirkungen des Elektromagneten und damit zu erhöhter Schalthysterese
führen kann.
[0004] Derartige Elektromagneten werden z.B. im Automobilbau als Proportionalmagneten zur
Nockenwellenverstellung eingesetzt. Die proportionale, drehzahlabhängige Verstellung
der Einlass-/ Auslassnockenwelle bei PKW-Motoren dient zur Drehmomentanhebung bei
niedrigen Drehzahlen und zur Schadstoff- und Verbrauchsreduzierung. Der verwendete
Proportionalmagnet wird in Verbindung mit einem 4/2-Wege-Proportionalventil im Motorraum
direkt am Zylinderkopf angeschraubt.
[0005] Das Eingangssignal des Magneten ist die pulsweitenmodulierte Versorgungsspannung
des Bordnetzes. Durch Veränderung des Tastverhältnisses der Spannung wird über den
Proportionalmagneten die Ventilkolbenstellung, bzw. der Ölvolumenstrom variabel gesteuert.
[0006] Durch die Veränderung des Volumenstroms wird die Einlass- und Auslassnockenwelle
relativ zur Kurbelwelle verstellt. Diese Verstellung beeinflusst die Steuerzeiten
der Auslass- und Einlassventile. Der Hauptvorteil einer Nockenwellenverstellung ist
die Reduzierung der Abgasemissionen und die Verbesserung des Drehmomentverlaufs.
[0007] Der Proportionalmagnet zeichnet sich durch eine geringe Bautellanzahl und durch einfache
Montage aus.
[0008] Aus der
EP 1 667 177 A1 ist es bekannt, den Ankerkolben zum Teil aus einem gesinterten Material herzustellen.
Dies betrifft insbesondere den axialen Bereich des Ankerkolbens, der als Umhüllung
für die Ankerstange dient. Es wird eine Materialpaarung aus gesinterten unmagnetisch
mit magnetischem Eisenmaterial vorgeschlagen, um somit die magnetischen Eigenschaften
(Verlängerung der Flussführung im Anker) und gleichzeitig eine verbesserte Eigenschaften
gegen Verschleiß für die Ankerstange zu erhalten. Die
EP 1 667 177 A1 offenbart zwar, dass das gesinterte magnetische Material eine Porosität von 15% oder
weniger aufweisen soll, diese Porosität reicht jedoch keinesfalls, um eine für den
schnellen Druckausgleich notwendige ausreichende Durchströmung des gesinterten Materials
zu gewährleisten. Ein möglicher Druckausgleich oder spezielle Durchströmungseigenschaften
werden in der
EP 1 667177 A1 auch nicht erwähnt oder angeregt.
[0009] Die
DE 83 17 753 U1 offenbart eine elektromagnetische Stelleinrichtung, deren Druckkörper ebenfalls durch
Sintern hergestellt werden kann, hier wird jedoch ein Bindemittel zum Abdichten der
Restporosität des gesinterten Druckkörpers vorgeschlagen, so dass die Möglichkeit
einer Durchströmung des gesinterten Druckkörpers gegen Null geht. Auch hier sind ein
möglicher Druckausgleich oder spezielle Durchströmungseigenschaften weder erwähnt
noch angeregt.
[0010] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der Erfindung, den Druckausgleich
im Magneten ohne Ausgleichsbohrungen im Ankerkolben und/oder im Konus zu realisieren.
[0011] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Anstelle
des aus Vollmaterial spanend hergestellten Ankerkolbens, Jochs oder Konus wird erfindungsgemäß
mindestens eines dieser Bauteile von einem magnetisch leitfähigen Material gebildet
oder zumindest umgeben, das für Medien, wie Luft oder Öl (Gase oder Flüssigkeiten)
zum Druckausgleich durchlässig ist. Dabei ist die Dicke und oder Fläche der Bedeckung
sowie deren Porosität vom erforderlichen Druckausgleich und Einsatzgebiet abhängig.
[0012] Regelmäßig werden Porositäten zwischen 20% und 90% benötigt, um eine ausreichende
Durchströmung und damit den geforderten Druckausgleich zu gewährleisten.
[0013] Es besteht aber auch die Möglichkeit, den Ankerkolben und/oder das Joch und/oder
die Lager und/oder der konusförmige Führungskörper aus dem magnetisch leitfähigen,
mediendurchlässigen Material herzustellen, um einen optimalen Druckausgleich zu gewährleisten.
[0014] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das magnetisch leitfähige, mediendurchlässige
Material ein offenporiges, magnetisch leitfähiges, schaumartiges Material, beispielsweise
gesintertes Metall ist.
[0015] Erfindungsgemäß können die Laufflächen des Ankerkolbens mechanisch bearbeitet sein.
[0016] Insbesondere kann die schaltbare Magnetanordnung ein Hubmagnet, beispielsweise ein
Proportionalmagnet, sein.
[0017] In besonders vorteilhafter Weise kann das offenporige, magnetisch leitfähige, schaumartige
Material gesintertes, eisenhaltiges, ggf, mit weiteren Legierungselementen vermischtes
Material enthalten.
[0018] Die schaltbare Magnetanordnung kann erfindungsgemäß als Proportionalmagnet zur Nockenwellenverstellung
oder als Aktor für eine Verstelldrossel Verwendung findet. Sie werden als Stellorgan
in pneumatischen, hydraulischen und Klimasystemen eingesetzt.
[0019] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Proportionalmagneten und
- Fig.2
- eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Proportionalmag- neten.
[0020] In der Figur 1 ist eine erfindungsgemäße schaltbare Magnetanordnung 1, beispielsweise
ein Proportionalmagnet zur Nockenwellenverstellung, mit einem magnetisierbaren topfförmigen
Gehäuseteil 2 dargestellt, in dem eine, auf einem Spulenträger 3 aus beispielsweise
Kunststoff angebrachte Erregerspule 4 angeordnet ist. Ein im Wesentlichen plattenförmiges
magnetisierbares Joch 5 schließt in axialer Richtung das offene topfförmige Gehäuseteil
2 ab. Im Zentrum der Erregerspule 4 ist axial beweglich ein Anker 6 gelagert. Zentral
im Anker 6 ist ein Stößel 7 als Betätigungsstange angeordnet, deren vorderes, aus
der Magnetanordnung heraus weisendes Ende 8 als eigentlich schaltendes Element für
weitere Funktionsteile, etwa einen Ventilschieber, dient.
[0021] Der Stößel 7 ist zudem in einem fest eingepassten Führungskörper 9 axial beweglich
gehalten. Dieser ist konusförmig ausgebildet und in axialer Richtung unterhalb in
einem Abstand zu axial verlaufenden Flanschbereichen 10 des Jochs 5 gehalten.
[0022] Der Führungskörper 9 wird in einer Ausnehmung 11 im Bodenteil des topfförmigen Gehäuseteils
2 gehalten und schließt radial unmittelbar an den Randbereich 12 der Ausnehmung 11
an. Dadurch ist der magnetische Fluss zwischen diesen Teilen gesichert.
[0023] Durch den axialen Abstand zwischen dem konusförmigen Führungskörper 9 und den Flanschbereichen
10 des Jochs 5 ergibt sich hier für die magnetischen Feldlinien ein zu überbrückender
Luftspalt. Bei Bestromung der Erregerspule 4 wirkt eine axiale Kraft auf den Anker
6 ein, so dass dieser einen Hub ausführt und bei dieser Bewegung die mit ihm verpresste
Stößel 7 mitnimmt, die beispielsweise auf einen Ventilschieber wirkt und diesen verstellt.
[0024] Der Anker 6 mit dem darin gehaltenen Stößel 7 sowie der konusförmige Führungskörper
9 sind in einem druckdichten Ankerraum 13 gehalten. Dieser ist durch eine dünnwandige
Hülse 14 abgedichtet. Die Hülse 14 ist auf dem die Ausnehmung 11 umgebenden Randbereich
12 des topfförmigen Gehäuseteils 2 axial festgelegt, beispielsweise mit einem Laserschweißverfahren
aufgeschweißt, und ermöglicht so das unmittelbare radiale Kontaktieren von topfförmigem
Gehäuseteil 2 und konusförmigem Führungskörper 9, um einen unterbrechungsfreien magnetischen
Fluss sicherzustellen.
[0025] Die Verbindung zwischen der Hülse 14 und dem topfförmigen Gehäuseteil 2 ist in der
DE 102 38 840 A1 im Detail beschrieben. Die Hülse 14 selbst kann aus einem nicht magnetisierbaren
Edelstahl oder dergleichen bestehen. Sie weist lediglich eine mechanische und dichtende,
jedoch in der Regel keine magnetische Funktion auf. Die Hülse 14 ist mit einer Schulter
15 versehen, an der sich einerseits im druckdichten Ankerraum 13 der konusförmige
Führungskörper 9 und andererseits im Außenraum der Spulenträger 3 abstützen.
[0026] Die derart zusammengesetzten Teile können in eine Spritzgussform eingesetzt und durch
Umspritzen mit Kunststoffmasse 16 fest aneinander gehalten werden. Dabei sind in der
Spritzgusseinrichtung ein oder mehrere Niederhalter vorgesehen, durch die das Joch
5 auf den topfförmigen Gehäuseteil 2 gepresst werden, so dass in der so gefertigten
Magnetanordnung 1 keine Unterbrechung des magnetischen Flusses zwischen den genannten
Teilen entstehen kann, Durch die Einbettung in die Kunststoffmasse 16 erhält man eine
stabile Magnetanordnung 1 mit geringem Gewicht.
[0027] Bei der Herstellung des Oberteils des Gehäuses mittels der im Spritzgießverfahren
erstellten Kunststoffmasse 16 kann gleichzeitig ein Anschlussflansch für die gesamte
Magnetanordnung 1 gespritzt werden, wobei durch entsprechende Ausbildung der Spritzform
Befestigungsansätze 17, etwa Bohrungen für Befestigungsschrauben, in der Kunststoffmasse
18 gebildet werden. Eine eingegossene Metallbewehrung 18 in den Befestigungsansätzen
17 kann deren Stabilität erhöhen. Neben den mechanischen Befestigungsansätzen 17 wird
auch noch ein Stecker 19 für eine elektrische Kontaktierung der Erregerspule 4 in
der Kunststoffmasse 16 integriert. Dadurch ergibt sich eine besonders kompakte Bauform
unter Verwendung eines Minimums an Bauteilen. Auch in einem von außen vibrationsbehafteten
Dauerbetrieb ist ein stabiles Aneinanderhalten aller umgossenen Teile gewährleistet.
Die Kunststoffmasse 16 isoliert zusätzlich noch die strombeaufschlagten Teile von
und nach außen.
[0028] Mit der Magnetanordnung 1 kann ein Regelorgan gebildet werden, bei dem der Ventilschieber
nun nicht mehr als Einheit mit dem Anker 6 der Magnetanordnung 1 ausgebildet, sondern
von diesem entkoppelt ist. Dadurch kann die axiale Bauhöhe erheblich verringert werden.
Der Ventilschieber kann von dem Stößel 7 im Druckbetrieb gegen eine Rückstellfeder
beaufschlagt werden. Zur Abdichtung der Verbindung zwischen Magnetanordnung 1 und
Ventil kann ein O-Ring 20 dienen.
[0029] Erfindungsgemäß kann nun der Anker 6, das Joch 5 und/oder die Lager 24 bzw. 26 und/
oder der konusförmige Führungskörper 9, die üblicherweise in spanender Weise aus Vollmaterial
hergestellt sind, zumindest teilweise aus einem offenporigen, magnetisch leitfähigen,
schaumartigen Material erstellt sein, das insbesondere mediendurchlässig ist. Dies
kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass diese Bauelemente, der Anker 6,
das Joch 5 und/oder der Führungskörper 9, durch Sinterung erstellt werden.
[0030] Dadurch, dass diese Bauelemente aufgrund der Verwendung eines in einem Sinterprozess
hergestellten Materials eine offenporöse Struktur erhalten, wird ein innerer Druckausgleich
im Ankerraum sichergestellt, der im Inneren der Bauelemente stattfinden kann, ohne
dass zusätzliche Bohrungen eingebracht werden müssen. Benötigte Laufflächen für den
Anker 6 können ggf. bearbeitet werden. Die Aufschlaggeschwindigkeit des beweglichen
Ankers 6 an seinen Aufprallflächen ist hauptsächlich von der Porengröße des verwendeten
porösen Materials abhängig.
[0031] Als geeignetes offenporiges, magnetisch leitfähiges, schaumartiges Material kann
beispielsweise das aus einem Prospekt der Fa. Hoeganaes mit dem Druckvermerk 0001-AsPA
bekannte gesinterte eisenhaltige Material in einer Phosphorlegierung mit dem Handelsnamen
Ancorsteel
® verwendet werden, das für den Einsatz in derartigen Magneten vorgesehen sein kann.
[0032] In der Figur 2 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen schaltbaren
Magnetanordnung 21 dargestellt, die beispielsweise ein Proportionalmagnet zur Nockenwellenverstellung
sein kann. Das magnetisierbare topfförmige Gehäuseteil 2, der Spulenträger 3 und die
Erregerspule 4 können genauso wie beim Gegenstand gemäß Figur 1 aufgebaut sein. Ein
topfförmiges magnetisierbares Joch 22 schließt das offene topfförmige Gehäusetell
2 in axialer Richtung ab, wobei das Joch 22 und das topfförmige Gehäuseteil 2 In axialer
Richtung in einem Abstand gehalten sind. Ein Stößel 23 ist im Zentrum des topfförmigen
magnetisierbaren Jochs 22 von einem Sinterlager 24 gehalten, das in einer Öffnung
einer vorstehenden Lagerbuchse 25 eingeführt ist. Weiterhin ist der Stößel 23 in einem
in der Mitte des konusförmigen Führungskörpers 9 angeordneten Gegenlager 26 aus gesintertem
Material geführt. Ein Anker 27 umgibt den Stößel 23 und ist mit ihm beispielsweise
durch Schweißpunkte verbunden. Der Anker 27 weist in seiner dem Joch 22 zugewandten
Seite eine ringförmige, den Stößel 23 umgebene Vertiefung auf, in das die vorstehende
Lagerbuchse 25 eingreift.
[0033] In dieser Ausführungsform der schaltbaren Magnetanordnung 21 wird der Stößel 23 nur
im konusförmigen Führungskörper 9 und im Joch 22 in den zwei Sinterlagern 24 und 26
gelagert. Eines der beiden Sinterlager 24 oder 26 ist in einem gesinterten Joch 22
gelagert, hergestellt in einem Sinterprozess in dem eisenhaltiges Material gesintert
wird, und wobei die verwendeten Sinterlagerstoffe mediendurchlässig, d. h. Gas- und/oder
Flüssigkeits-durchlässig sind. Beim axialen Hub des Ankers und damit der Bewegung
des Stößels 23 wird der Ankerraum 13 zwischen dem Anker 27 und dem Gehäuseteil 2 verändert,
wobei sich der Druck in diesem Ankerraum 13 bis ggf. zum Sinterlager 24 hin verändert.
Durch diese Pumpbewegung kann Öl hin- und hergepumpt werden, eventuell sogar durch
das gesinterte Joch 22 hindurch. Dabei ist darauf zu achten, dass der Porenanteil
des Sinterwerkstoffes nicht besonders groß sein darf, da auch hier bestimmte magnetische
Eigenschaften benötigt werden. Die Kombination aus gesinterten Lagern 24 und 26 und
gesintertem Joch 22 führen zu einer verbesserten Ölschmierung der Sinterlager 24 und
26, und damit zu einer Erhöhung der Lebensdauer. Das gesinterte Gegenlager 26 kann
in seinen Poren im Kontaktbereich zum Stößel 23 Öl einlagern, und hierdurch eine Ölschmierung
des Stangen-Stangenlagers überhaupt erst gewährleisten. Das poröse gesinterte Joch
22 hingegen gewährleistet den Austausch von Öl vom Ankerraum 13 des Ankers 27 zum
hinteren Sinterlager 24. Ohne diese Anordnung hätte das Sinterlager 24 nur den Spalt
zwischen Sinterlager 24 und Ankerstange 23 für den Austausch/Druckausgleich zur Verfügung.
[0034] Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausführungen der schaltbaren Magnetanordnung erhält
man ein robustes Lager, das eine höhere Haltbarkeit aufgrund verbesserter Paarung
einer harten Kolbenwand mit der Sinterbronze aufweist. Auch bekommt die schaltbare
Magnetanordnung eine bessere Hysterese aufgrund reduzierter Reibung des Ankers 6 oder
27 und/oder der Stößel 7 oder 23.
[0035] Zusätzlich erhält man ein solides Joch mit verbesserter magnetischer Effizienz, so
dass bei gleicher magnetischer Kraft die Installationshöhe des Magneten reduziert
werden kann.
[0036] Dadurch, dass das Material von Anker 6 oder 27, Joch 5 oder 22 und/oder konusförmigem
Führungskörper 9 erfindungsgemäß mediendurchlässig ausgebildet ist, erhalten die Bauelemente
eine offenporöse Struktur, die einen inneren Druckausgleich im Ankerraum 13 sicherstellt.
Der gewünschte Druckausgleich kann im Inneren der Bauelemente stattfinden. Benötigte
Laufflächen für den Anker 6 oder 27 können ggf. bearbeitet werden.
[0037] Da das Material selbst den gewünschten Druckausgleich gewährleistet, kann auf aufwendige
und damit teure Fertigungsprozesse, wie beispielsweise das Einbringen von Querlochbohrungen,
verzichtet werden. Auch eine Befestigung weiterer Bauteile, wie Distanzelemente etc.,
ist weiterhin möglich, Sacklochbohrung, in die im Anker 6 oder 27, im Führungskörper
9 oder Joch 5 bzw. 22 Antiklebscheiben montiert werden, können sogar direkt im Sinterprozess
selbst erstellt werden, so dass sich der Aufwand für Nachbearbeitungen reduziert.
[0038] Insbesondere in Bezug auf die Lagerung der von dem Anker abragenden Stößel 7 oder
23 als Betätigungsstange ergeben sich bei der Verwendung des offenporigen Materials
erhebliche Vorteile. Zusätzliche Lagerungen bzw. Verschleißschutzschichten können
zumindest für hydraulische Anwendungen entfallen, da die offenporige Struktur der
Oberfläche es erlaubt, Schmierstoffe einzulagern, die nach Verbrauch aus Räumen im
Inneren des Ankers 6 oder 27, des Führungskörpers 9 oder des Joches 5 bzw. 22 nachgeliefert
werden können.
[0039] Ein Material, das in einem Sinterprozess hergestellt wurde, kann auch nur derart
eingesetzt werden, dass der Anker 6 oder 27, der Führungskörper 9 und ggf, auch das
Joch 5 oder 22 nur teilweise von porösem Material umgeben sind. In Abhängigkeit von
dem erforderlichen Druckausgleich und Einsatzgebiet ist die Bedeckung der nicht gesinterten
Teile zu wählen.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1.
- Magnetanordnung
- 2.
- topfförmiger Gehäuseteil
- 3.
- Spulenträger
- 4.
- Erregerspule
- 5.
- Joch
- 6.
- Anker
- 7.
- Stößel
- 8.
- Ende
- 9.
- Führungskörper (Konus)
- 10.
- Flanschbereich des Jochs
- 11.
- Ausnehmung
- 12.
- Randbereich
- 13.
- Ankerraum
- 14.
- Hülse
- 15.
- Schulter
- 16.
- Kunststoffmasse
- 17.
- Befestigungsansätze
- 18.
- Metallbewehrung
- 19.
- Stecker
- 20.
- O-Ring
- 21.
- Magnetanordnung
- 22.
- Joch
- 23.
- Stößel
- 24.
- Lager
- 25.
- Lagerbuchse
- 26.
- Gegenlager
- 27.
- Anker
1. Schaltbare Magnetanordnung (1, 21) als Betätigungselement oder Aktor für ein Ventil
oder andere Funktionselemente mit einem magnetisierbarem Gehäuse, einer zumindest
bereichsweise in dem magnetisierbarem Gehäuse angeordneten Erregerspule (4), einen
bei Strombeaufschlagung der Erregerspule (4) axial in einem Lager (24) bewegbaren
Anker (6, 27), der einen in Richtung der Betätigung des Aktors gerichteten, in einem
Lager (26) geführten axialen Stößel (7, 23) umfasst, einem eine der Stirnseiten des
Gehäuses abschließenden Joch (5, 22) und einem die andere Stirnseite des Gehäuses
abschließenden konusförmigen Führungskörper (9), wobei der Führungskörper (9) einen
axialen Durchgriff für den Stößel (7, 23) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anker (6, 27) und/oder das Joch (5, 22) und/oder der konusförmige Führungskörper
(9) und/oder das Lager (24, 26) von einem magnetisch leitfähigen, mediendurchlässigen
Material zumindest umgeben ist oder dieses umgibt.
2. Schaltbare Magnetanordnung (1, 21) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anker (6, 27) und/oder das Joch (5, 22) und/oder der konusförmige Führungskörper
(9) und/oder das Lager (24, 26) aus dem magnetisch leitfähigen, madiendurchlässigen
Material besteht.
3. Schaltbare Magnetanordnung (1, 21) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das magnetisch leitfähige, mediendurchlässige Material ein offenporiges, magnetisch
leitfähiges, schaumartiges Material ist.
4. Schaltbare Magnetanordnung (1, 21) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das offenporige Material gesintertes Metall ist.
5. Schaltbare Magnetanordnung (1, 21) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Laufflächen des Ankers (6, 27) mechanisch bearbeitet sind.
6. Schaltbare Magnetanordnung (1, 21) nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das offenporige, magnetisch leitfähige, schaumartige Material ein gesintertes, eisenhaltige,
ggf. mit weiteren Legierungselementen vermischtes Material ist.
7. Schaltbare Magnetanordnung (1, 21) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die schaltbare Magnetanordnung (1, 21) ein Proportionalmagnet ist.
8. Schaltbare Magnetanordnung (1, 21) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie als Aktor einer Verstelldrossel für hydraulische, pneumatische und ähnliche Systeme
Verwendung findet.
9. Schaltbare Magnetanordnung (1, 21) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie als Proportionalmagnet zur Nockenwellenverstellung Verwendung findet.