[0001] Die Erfindung betrifft Paneelwagen für Flächenvorhänge nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie ein Aufhängesystem hierfür.
[0002] Anders als bei konventionellen Vorhängen werden Flächenvorhänge an in Laufschienen
eingehängten Paneelwagen befestigt. Dies geschieht in der Regel über eine Klettverbindung.
Bei der Montage wird das System aus Schienen und Paneelwagen zunächst an Wand oder
Decke installiert. Anschließend werden die Stoffbahnen der Flächenvorhänge per Klettverbindung
an den bereits eingehängten Paneelwagen befestigt. Dabei bleibt die Verbindungsstelle
bzw. der Paneelwagen von außen sichtbar, was den Gesamteindruck des fertig installierten
Systems negativ beeinflußt. Zwar läßt sich dies nachträglich mit Blenden kaschieren,
dies ist jedoch aufwendig, da die Blenden beim Vorhangwechsel demontiert werden müssen.
Zudem ist dies optisch gerade bei den oftmals verwendeten mehreren hintereinanderliegenden
Vorhangschienen unbefriedigend, da trotz Verblendung vorne die weiter hinten liegenden
Paneelwagen sichtbar bleiben. Es besteht zwar grundsätzlich die Möglichkeit, für jede
Schiene eine Blende vorzusehen, jedoch stört diese Blende wiederum bei der Befestigung
des Flächenvorhanges am Paneelwagen, so daß die Befestigung praktisch unmöglich ist.
[0003] Aus
DE 20 2005 013 671 U1 ist ein aushängbarer Paneelwagen bekannt. Bei der Verwendung von Blenden ist das
Aushängen jedoch nicht möglich.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Paneelwagen bzw. ein entsprechendes Aufhängesystem
für Flächenvorhänge zu schaffen, welches optisch ansprechender und bei dem eine einfache
Montage der Flächenvorhänge möglich ist.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Paneelwagen mit den Merkmalen des Anspruchs
1, sowie ein System zum Aufhängen von Flächenvorhängen mit den Merkmalen des Anspruchs
10. Vorteilhafte Ausführungsformen finden sich in den Unteransprüchen.
[0006] Der erfindungsgemäße Paneelwagen läßt sich relativ zur Vorhangschiene in eine Montagestellung
überführen. Dabei läßt sich der Paneelwagen über wenigstens einen Lenker aus der Schiene
ausstellen oder/und vollständig entfernen, ohne daß die Schiene demontiert werden
muß. Hierzu ist eine spezielle Einhängeeinrichtung vorgesehen, welche in einer bevorzugten
Ausführungsform einen oder mehrere Lenker aufweist, die in die Schiene eingehängt
werden und die mit deren anderen Enden am Paneelwagen bzw. einem am Paneelwagen anzubringenden
Verankerungselement angelenkt sind. Zur Montage kann eine Fixierung (vorzugsweise
ein Rastmechanismus) gelöst werden, so daß der Lenker beweglich und der Paneelwagen
aus der Schiene ein Stück weit ausgestellt wird, so daß der Paneelwagen trotz etwaiger
Verblendungen sichtbar wird und das Anbringen des Flächenvorhangs problemlos möglich
ist. Nach Befestigen des Flächenvorhanges kann der entsprechende Paneelwagen wieder
in die Gebrauchsstellung gebracht werden. So können feste Blenden zur Kaschierung
der Paneelwagen an den Schienen vorgesehen werden.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen in den Figuren 1A bis 4 schematisch
näher erläutert.
- Figur 1A -
- zeigt eine Seitenansicht durch das erfindungsgemäße Aufhängesystem mit dem Paneelwagen
in der Gebrauchsstellung,
- Figur 1B -
- zeigt eine der Figur 1A entsprechende Frontansicht,
- Figur 2A -
- zeigt eine Seitenansicht durch das erfindungsgemäße Aufhängesystem mit dem Paneelwagen
in der Montagestellung,
- Figur 2B -
- zeigt eine der Figur 2A entsprechende Frontansicht,
- Figur 3A -
- zeigt eine Prinzipansicht der erfindungsgemäßen Einhängeeinrichtung in einer mit der
Gebrauchsstellung eines Paneelwagens korrespondierenden ersten Einstellung,
- Figur 3B -
- zeigt eine Prinzipansicht der erfindungsgemäßen Einhängeeinrichtung in einer mit der
Montagestellung eines Paneelwagens korrespondierenden zweiten Einstellung,
- Figur 4 -
- zeigt eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Aufhängesystems mit einer Mehrfachschiene.
[0008] In den Figuren 1A und 1B ist ein erfindungsgemäßes Aufhängesystem mit einem erfindungsgemäßen
Paneelwagen 4 dargestellt.
[0009] Der Paneelwagen 4 ist in einer Schiene 3 verschieblich gelagert, welche eine Verblendung
3b aufweist, die so ausgestaltet ist, daß ein Betrachter von der Vorderseite V aus
den hinter der Blende 3b liegenden Paneelwagen 4 nicht sehen kann. Der Vorhang 1 ragt
gleichsam aus der Schiene 3 heraus, ohne daß dessen Befestigung erkennbar ist. Der
Vorhang 1 ist bevorzugt mit einem Klettabschnitt 1b ausgebildet, welcher an einem
entsprechenden Gegenstück, welches bevorzugt auf der der Blende 3b zugewandten Längsseite
2j des Paneelwagens 4 vorgesehen ist, befestigt ist, so daß der Befestigungsbereich
wie auch der Paneelwagen 4 von der Blende 3b - jedenfalls von der Vorderseite V aus
betrachtet - verdeckt sind. Die Blende 3b kann Teil der Schiene 3 bzw. einstückig
mit dieser ausgebildet sein. Es können auch mehrere Blenden 3b (vgl. z.B. Figur 4,
Pos. 3b, 3b', 3b'') insbesondere beidseits der Aufnahmen 3a vorgesehen sein, so daß
der Paneelwagen von vorne und von hinten in der Gebrauchsstellung kaschiert und von
außen nicht sichtbar ist.
[0010] In den Figuren 2A und 2B ist die eben beschriebene Anordnung in der Montagestellung
gezeigt. Als Montagestellung wird eine solche Stellung verstanden, bei der der Paneelwagen
gegenüber der Schiene 3 im Gegensatz zur Gebrauchsstellung ausgestellt ist. Dies kann
zum einen - wie abgebildet - durch Herunterlassen des Paneelwagens 4 oder aber durch
Herausnehmen bzw. Ablösen des Paneelwagens 4 aus der Schiene 3 erfolgen. Im letzteren
Fall wird der Paneelwagen über einen Clip- oder Rastmechanismus in die Schiene eingebracht
oder über eine Aufhängung eingehängt. Im gezeigten Beispiel ist der Paneelwagen 4
nach unten herausfahrbar, bleibt aber in der Schiene 3, bzw. deren Aufnahme 3a eingehängt.
Hierzu weist der Paneelwagen 4 eine Einhängerichtung 2 auf, die einen oder mehrere
mit einem Ende unmittelbar oder mittelbar am Paneelwagen 4 abgelenkte Lenker 2b aufweist;
das jeweils andere Ende 2d des Lenkers 2b ist in der Aufnahme 3a der Schiene 3 geführt
und dient als Gleiter zum Verschieben der Schiene 3 in der Gebrauchsstellung des Paneelwagens
4. Zum Überführen des Paneelwagens 4 aus der Gebrauchsstellung in die Montagestellung
wird ein am Paneelwagen 4 geführtes, bevorzugt als Rastelement ausgebildetes Fixierelement
2a gelöst, welches nach Lösen den Lenker 2b freigibt, so daß dieser verschwenken kann.
Hierdurch wird der Paneelwagen 4 aus seiner Gebrauchsstellung (Figur 1B) in die Montagestellung
ausgestellt, wobei der Lenker 2b verschwenkt und sich in der Aufnahme 3a ein Stück
weit verschiebt, so daß sich die in Figur 2B gezeigte Montagestellung ergibt, in der
sich der Paneelwagen 4 unterhalb des unteren Randes der Blende 3b befindet. Nach Befestigen
des Vorhangs 1 kann der Paneelwagen 4 wieder in die Gebrauchsstellung (Figur 1B) gebracht
werden, wobei der Lenker 2b dann die entgegengesetzte Bewegung ausführt und mittels
des Fixierelementes 2a am Paneelwagen 4 fixiert wird.
[0011] Die erfindungsgemäße Einhängeeinrichtung ist genauer in den Figuren 3A und 3B dargestellt.
An einem Paneelwagen 4 können je nach Länge ein oder mehrere Einhängeeinrichtungen
2 vorgesehen sein. Diese weisen zur Arretierung in der Gebrauchsstellung eine Fixiereinrichtung
sowie den Lenker 2b auf. In Figur 3A ist die Gebrauchsstellung abgebildet. Der Lenker
2b ist an einem am Paneelwagen 4 verankerbaren Verankerungselement 2e um eine Anlenkachse
2g schwenkbar angelenkt. Das von der Anlenkachse 2g entfernte Ende 2d des Lenkers
2b, welches zum Einhängen und zum Gleiten in der Schiene 3 dient, weist einen Abschnitt
2h auf, welcher in der fixierten Gebrauchsstellung des Paneelwagens 4 von einer Hinterschneidung
2c eines Fixierelements 2a hinterschnitten bzw. gehalten wird. Das bevorzugt als Schieber
ausgeführte und im oder am Paneelwagen 4 verschieblich geführte Fixierelement 2a ist
bevorzugt über eine Zugfeder 2f mit dem Verankerungselement 2e gekoppelt. Die Zugfeder
2f spannt den Schieber 2a in die Fixierstellung vor, so daß in der Gebrauchsstellung
eine wirksame Hinterschneidung der Abschnitte 2c und 2h gegeben ist und der Paneelwagen
nicht unbeabsichtigt in die Montagestellung ausgestellt wird.
[0012] Der Lenker 2b weist bevorzugt im Bereich seines einen Endes einen Anschlag 2i auf,
der das Verschwenken des Lenkers 2b in die Montagestellung begrenzt. Diese Situation
ist in der Figur 3B dargestellt. Der Anschlag 2i liegt an einem stirnseitigen Abschnitt
des Verankerungselements 2e an. Wird der in der Schiene 3 eingehängte Paneelwagen
4 wieder angehoben und verschwindet hinter der Verblendung 3b, so schwenkt der Lenker
2b aus der in Figur 3B gezeigten Stellung wieder in die in Figur 3A gezeigte Stellung
zurück, wobei der Abschnitt 2h und der Gegenabschnitt 2c des Schiebers 2a gerundete
Bereiche aufweisen, so daß der Lenker beim Schwenken in die Gebrauchsstellung zunächst
den Schieber 2a nach außen gegen die Spannung der Feder 2f drückt und der Schieber
2a anschließend zurückschnappt und der Lenker 2b so mit dem Schieber 2a verrastet.
So ist die Montage bzw. Demontage eines Vorhangelements auf einfache Weise möglich.
[0013] Dies gilt selbst dann, wenn wie in der Figur 4 gezeigt, Mehrfachschienen mit Mehrfachblenden
3b, 3b', 3b'' vorgesehen sind. Mit der erfindungsgemäßen Lösung können auch hier die
Vorhänge 1, 1', 1'' an ihren jeweiligen Paneelwagen 4, 4', 4'' befestigt werden, wobei
wie bereits erwähnt Verblendungen auf beiden Seiten der Aufnahmen für die Paneelwagen
vorgesehen sein können. Durch die vorliegende Erfindung ist es erstmals möglich geworden,
sämtliche Befestigungseinrichtungen der Vorhänge für den Betrachter von außen unsichtbar
zu machen, wodurch sich vor allem im ästhetischen Bereich neue Möglichkeiten der Gestaltung
von Flächenvorhangeinrichtungen erschließen. So können die Schienen mit Blenden oder
Laufkanälen zur Aufnahme von Paneelwagen einstückig ausgestaltet sein. Zudem kann
die Breite der Kanäle bzw. Aufnahmen minimiert werden, da das Anbringen der Vorhänge
aufgrund der Möglichkeiten des Ausstellens der Paneelwagen erreicht wird.
[0014] Es ist zudem mit der Erfindung möglich, ein Schienensystem vorzusehen, welches aus
einzelnen Schienen besteht, die sich in beliebiger Anzahl hintereinander anordnen
lassen, wobei in diesem Schienensystem die Laufkanäle, in denen die Paneelwagen geführt
sind, so ausgestaltet sind, daß die darin geführten Paneelwagen zurückspringen und
so mitsamt der Befestigung des Vorhangstoffes verdeckt bleiben. Das Schienensystem
kann dabei aus einzelnen Schienen bestehen, die sich in beliebiger Anzahl hintereinander
anordnen lassen, Alternativ oder ergänzend hierzu kann auch Schiene mit mehreren Laufkanälen
vorgesehen sein.
1. Paneelwagen (4) zur Befestigung eines flächigen Vorhangelements (1), welcher mindestens
eine Einhängeeinrichtung (2) zum Einbringen in die Aufnahme (3a) einer Vorhangschiene
(3) aufweist, wobei die Einhängeeinrichtung (2) so ausgebildet ist, daß der Paneelwagen
(4) in der Vorhangschiene (3) wenigstens in einer Gebrauchsstellung verschieblich
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einhängeeinrichtung (2) und der Paneelwagen (4) direkt oder indirekt über wenigstens
einen Lenker (2b) gekoppelt sind, der so angeordnet ist, daß der Paneelwagen (4) zum
Anbringen eines Vorhangelements (1) am Paneelwagen (4) aus der Gebrauchsstellung in
eine Montagestellung überführbar ist.
2. Paneelwagen (4) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einhängeeinrichtung (2) weiter so ausgebildet ist, daß zum Überführen des Paneelwagens
(4) in die Montagestellung dessen vollständiges Lösen von der Vorhangschiene (3) ermöglicht
wird.
3. Paneelwagen (4) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das eine Ende (2d) des wenigstens einen Lenkers (2b) zum Eingriff in die Aufnahme
(3a) der Vorhangschiene (3) ausgebildet ist und das andere Ende des wenigstens einen
Lenkers (2b) an einem mit dem Paneelwagen (4) verbundenen Verankerungselement (2e)
oder direkt am Paneelwagen (4) angelenkt ist.
4. Paneelwagen (4) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Fixiermechanismus (2f, 2a, 2c) vorgesehen ist, der zur Fixierung des Lenkers
(2b) ausgebildet ist.
5. Paneelwagen (4) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fixiermechanismus ein mit dem Verankerungselement (2e) gekoppeltes Fixierelement
(2a) umfaßt, welches zum Hintergreifen eines Abschnitts (2h) des Lenkers (2b) ausgebildet
ist.
6. Paneelwagen (4) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Fixierelement (2a) über eine Feder (2f) mit dem Verankerungselement (2e) gekoppelt
ist.
7. Paneelwagen (4) nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lenker (2b) einen Anschlag (2i) zur Begrenzung seines Schwenkwinkels aufweist.
8. Paneelwagen (4) nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Fixierelement (2a) im Paneelwagen (4) verschieblich geführt ist.
9. Paneelwagen (4) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Mehrzahl Einhängeeinrichtungen vorgesehen sind.
10. System zum Aufhängen von Flächenvorhängen, aufweisend wenigstens eine Einfach- oder
Mehrfachschiene (3) zur Auf-nahme und Führung von wenigstens einem Paneelwagen (4)
zur Befestigung eines Flächenvorhanges, insbesondere nach einem der vorherigen Ansprüche,
wobei die wenigstens eine Einfach- oder Mehrfachschiene wenigstens einen Laufkanal
aufweist, in der der Paneelwagen (4) verschieblich ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Laufkanal so ausgebildet ist, daß der darin geführte Paneelwagen (4) von diesem
wenigstens teilweise verdeckt wird
11. System nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß Blenden (3b) oder Kanäle vorgesehen sind, deren Breite bzw. Tiefe etwa der Höhe des
Paneelwagens (4) entspricht.
12. System nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lenker des Paneelwagens (4) nach einem der Ansprüche 3 bis 9 so ausgelegt ist,
daß der Paneelwagen (4) in seiner Montagestellung aus der Schiene (3) so heraussteht,
daß seine Seitenflächen (2j, 2j', 2j'') nicht verdeckt sind.
13. System nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Mehrzahl Schienen mit jeweils wenigstens einem Laufkanal zur Aufnahme eines
Paneelwagens (4) vorgesehen ist.
14. System nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Mehrfachschiene mit einer Mehrzahl Laufkanäle zur Aufnahme von Paneelwagen (4)
vorgesehen ist.