[0001] Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen unter Verwendung von herkömmlichen
polyvinylacetathaltigen Dispersionen.
[0002] Polyvinylacetathaltige Dispersionen (nachfolgend PVAC-Dispersionen) sind bereits
seit langem bekannt und in vielfacher Auswahl auf dem Markt kommerziell erhältlich.
Derartige PVAC-Dispersionen werden ausschließlich als Klebstoffe eingesetzt. Solche
Klebstoffe finden ihren Einsatz insbesondere zum dauerhaften Verbinden von Werkstoffen
in der Papier- und Pappenverarbeitung. PVAC-Dispersionen haben die Eigenschaft, nach
der Verarbeitung filmbildend zu trocknen. Sie zeichnen sich besonders durch ihre Alterungsbeständigkeit
und dauerhafte Flexibilität aus und werden daher speziell für die Klebebindung von
Büchern und Blöcken eingesetzt.
[0003] Auf dem Bau- und Kunstsektor werden verschiedenste Materialien aus Kunst- und Natursteinen
oder Metallen eingesetzt um beispielsweise Treppen, Fensterbänke, Bodenbeläge, Fassaden
jeglicher Art oder Putze an Hauswänden herzustellen. Außerdem werden derartige Materialien
für Grabsteine oder Skulpturen verwendet. Gerade bei der Witterung ausgesetzten Gegenständen
und Materialien erfolgt eine starke Verunreinigung, die eine regelmäßige Säuberung
erforderlich macht.
[0004] Zur Zeit gibt es verschiedene Möglichkeiten. Verunreinigungen von solchen Materialien
zu entfernen. Herkömmlich werden die Verschmutzungen mittels einer Reinigungsflüssigkeit
aufgeweicht und mechanisch, beispielsweise durch Bürsten oder Scheuern, entfernt.
Die Reinigung erfordert jedoch einen relativ hohen Kraftaufwand und Verunreinigungen
lassen sich nicht immer vollständig entfernen und haften insbesondere in Kapillaren.
Rissen oder unebenen, rauen Untergründen. Außerdem ist es beispielsweise im Fall von
Fliesen, die mit Fugen verbunden sind, nicht immer möglich, gleichzeitig eine Reinigung
sowohl der Fliesen als auch der Fugen zu erzielen.
[0005] Eine weitere Reinigungsmethode besteht in der Hochdruckreinigung unter Verwendung
von Wasser und ggf. weiteren Reinigungszusätzen.
[0006] Eine derartige Reinigung unter hohem Druck ist in Innenräumen jedoch nicht oder nur
mit erheblichem Aufwand einsetzbar. Der hohe Druck bedeutet zudem eine erhebliche
mechanische Belastung für die zu reinigenden Fläche, wobei insbesondere die Gefahr
besteht, dass das Fugenmaterial beschädigt wird.
[0007] Schließlich besteht eine weitere Reinigungsmethode darin, herkömmliche Dampfreinigungsgeräte
einzusetzen. Die Verwendung dieser Dampfreiniger erfordert einen erheblichen Zeitaufwand.
Außerdem sind die zu verwendenden Anlagen nicht immer einfach zu bedienen und das
Reinigungsergebnis ist nicht immer befriedigend. Darüber hinaus kann die Reinigung
unter Verwendung von Wasserdampf nicht bei allen Oberflächen angewandt werden.
[0008] Ein relativ neues Verfahren ist die Trockeneisreinigung, die jedoch auf Grund der
hohen Kosten nur bei einigen wenigen Materialien eingesetzt wird. Die Trockeneisreinigung
birgt ebenfalls die Gefahr einer Schädigung des zu reinigenden Materials aufgrund
der starken Temperaturdifferenzen.
[0009] Aus der
DE 26 03 290 A1 ist bekannt, dass eine Polyvinylacetat-Lösung zum Reinigen von Metall-, Glas- oder
Kunststoffoberflächen, insbesondere von Schallplatten, verwendet werden kann. Eine
weitere Verwendung von Polyvinylacetat in Form einer wässrigen Dispersion geht aus
der
US 3,790,488 hervor.
[0010] Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein Verfahren anzugeben, mit dem Flächen
der eingangs genannten Art besonders günstig und auf einfache Weise gereinigt werden
können.
[0011] Es wird die Verwendung von PVAChaltigen Dispersionen zu Reinigungszwecken, umfassend
PVAC und mindestens ein Lösungsmittel, beschrieben.
[0012] Durch die Erfindung ist es möglich, mit geringem Aufwand und auch kostengünstig Verschmutzungen
jeglicher Art, beispielsweise auch Flechten, Moosbeläge oder Schimmel rückstandslos
zu entfernen.
[0013] Folgende Materialien. Flächen bzw. Gegenstände können durch die PVAC-Dispersion gereinigt
werden: Estriche, keramische Wand- und Bodenbeläge, Treppen, Fensterbänke, Grabsteine
und Skulpturen aus Kunst- oder Natursteinen wie Marmor, Granit, Schiefer, offen- und
geschlossenporige keramische Fliesen. Fliesenfugen auf mineralischer und Kunstharzbasis,
Verblend- und Sichtmauerwerke und Fassaden beispielsweise aus Klinker oder Ziegelsteinen,
mineralische und Kunstharzputze im Innen- und Außenbereich sowie Gegenstände und Kunstgegenstände
aus Metall, wobei es keine Rolle spielt, ob diese lackiert sind oder nicht.
[0014] Weil die nicht notwendig mit weiteren Additiven versetzte PVAC-Dispersion pH-neutral
ist und keine mechanische Zusatzbehändlung erforderlich ist, können auch wertvolle
Skulpturen oder Denkmäler durch die Verwendung der PVAC-Dispersion gereinigt werden,
da sie weder mechanisch noch chemisch verändert oder angegriffen werden.
[0015] Das mindestens eine Lösungsmittel, das in der PVAC-Dispersion eingesetzt wird, ist
bevorzugt Wasser, wobei zusätzlich oder anstelle von Wasser auch verdunstbare Lösungsmittel
oder Mischungen daraus, bevorzugt niedriger Alkohol wie beispielsweise Methanol oder
Ethanol eingesetzt werden kann. Besonders bevorzugt werden der PVAC-Dispersion geeignete
Additive wie Duft- oder Farbstoffe, Natur- oder Kunstfasern oder auch schwache Säuren,
wie z.B. Essigsäure oder Zitronensäure oder Mischungen daraus zugesetzt. Die genannten
Säuren werden bevorzugt zur pH-Einstellung eingesetzt. Somit ist es möglich, z.B.
Kalkausblühungen auf Mauerwerk oder Kalkablagerungen auf Gegenständen des täglichen
Gebrauchs zu entfernen. Durch die Zugabe einer halogenhaltigen Verbindung wie z.B.
Chlordioxid oder einer anderen geeigneten Substanz kann zudem eine desinfizierende
Wirkung erzielt werden, was gerade im medizinischen Bereich von Interesse ist.
[0016] PVAC-Dispersionen sind, wie bereits erwähnt, als Klebstoffmaterialien auf dem Markt
kommerziell erhältlich. Diese Dispersionen können mit unterschiedlichster Viskosität
eingesetzt werden, wobei es sich empfiehlt, eine höher viskose Dispersion zu verwenden,
wenn die zu reinigende Fläche eine senkrechte Fläche wie z.B. eine Skulptur oder eine
Hauswand darstellt. Auf waagerecht angeordneten Flächen wie z.B. Estrichböden oder
Böden, die aus Fliesen und Fugenmaterial bestehen und gerade dann, wenn die Fläche
Unebenheiten und Vertiefungen aufweist, kann die PVAC-Dispersion eine niedrigere Viskosität
aufweisen.
[0017] Der Auftrag kann je nach zu reinigendem Material und Viskosität der PVAC-Dispersion
durch verschiedene Techniken erfolgen, beispielsweise durch einen Pinsel, einen Spachtel,
Gummiwischer oder Spritzverfahren.
[0018] Aufwendige Anlagen werden nicht unbedingt benötigt, um die PVAC-Dispersion aufzutragen.
[0019] Die ggf. durch Zugabe von Additiven modifizierte PVAC-Dispersion wird flächig in
einer Dicke von 1,0 bis 5,0 mm auf den zu reinigenden Bereich aufgetragen. Dies ergibt
nach der Trocknung abhängig vom Festkörpergehalt einen Film von 0,5 bis 2,5 mm. Die
PVAC-Dispersion hat die Fähigkeit, nicht nur die Oberfläche des zu reinigenden Materials
zu überziehen, sondern auch in Zwischenräume, Vertiefungen, Poren und feine Kanäle
einzudringen. Die Dispersion ist in der Lage, in die Verunreinigungen und/oder Ablagerungen
einzudringen und diese aufzuweichen.
[0020] Bei oxidationsfähigen Metallen wie z.B. Eisen kommt in der Zeit zwischen dem Auftragen
und dem Trocknen der PVAC-Dispersion ein gewollter Oxidationsprozess in Gang.
[0021] Die Trocknung der aufgetragenen Dispersion erfolgt durch die Verdunstung des Lösungsmittels,
woraufhin die PVAC-Dispersion einen flexiblen Film bildet. Es erfolgt eine feste Bindung
zwischen den Schmutzpartikeln, sowie im Falle von Metall dem Oxidationsprodukt und
dem entstehenden flexiblen Film, der nach dem Trocknen einfach von den zu reinigenden
Flächen abgezogen werden kann.
[0022] Die Reißfestigkeit dieses Films kann dadurch erhöht werden, dass der PVAC-Dispersion
beispielsweise Kunst- und/oder Naturfasern zugegeben werden.
[0023] Die Zeit, die zum Trocknen der PVAC-Dispersion erforderlich ist, ist selbstverständlich
abhängig von der Umgebungstemperatur, der Luftfeuchtigkeit, der Wasseraufnahmefähigkeit
der zu reinigenden Fläche und der Auftragsdicke. Auch das Lösungsmittel hat einen
Einfluss auf die Verdunstungsgeschwindigkeit. Die Trocknung kann beschleunigt werden,
indem die mit PVAC-Dispersion versehene Fläche mit Heizstrahlern, beispielsweise Infrarot-Strahlern,
erwärmt wird. Sollte eine Bodenfläche gereinigt werden, unter der sich eine Fußbodenheizung
befindet, kann diese ebenfalls den Trocknungsvorgang verkürzen. Gleiches gilt für
Wandheizungen. Bei zu reinigenden transportablen Objekten wie z.B. Skulpturen können
stationäre Hochfrequenzstrahler zum Einsatz kommen.
[0024] Weiterhin ist es möglich, auf die noch nicht getrocknete, mit PVAC-Dispersion bedeckte
Fläche ein technisches Papier oder technisches Gewebe, z.B. Vliese oder Gaze, aufzulegen.
So wird der Trocknungsvorgang beschleunigt, weil dem in der PVAC-Dispersion enthaltenen
Disperglermittel zusätzliche Verdunstungsfläche geboten wird.
[0025] Die Verwendung dieser technischen Gewebe oder technischen Papiere bietet zudem den
Vorteil, dass das Abziehen des getrockneten Films erleichtert wird, da sich seine
Reißfestigkeit erhöht.
[0026] Nach der Beendigung des Trockenvorgangs wird der flexible Film zusammen mit den daran
haftenden Verunreinigungen einfach abgezogen. Eventuell noch auf den gereinigten Flächen
verbliebene Reste des Films lassen sich ohne weiteres mittels Wassers beseitigen.
[0027] Alle zum Auftragen verwendeten oben genannten Geräte lassen sich problemlos mit Wasser
reinigen, sogar wenn die Dispersion z.B. am Pinsel bereits ausgehärtet ist.
[0028] Bei der Verwendung der kommerziell erhältlichen PVAC-Dispeeonen, die Wasser als Dispergiermittel
enthalten, handelt es sich um besonders umweltfreundliche Substanzen, die gleichzeitig
einen hohen Reinigungsgrad erzielen. Die Einfachheit der Durchführung der Reinigung
gemäß dieser Erfindung zeigt sich auch darin, dass die Verwendung von Schutzbekleidung,
z.B. Gummihandschuhen, nicht notwendig ist. Der abgezogene Film kann ohne Probleme
im Hinblick auf die Umwelt im Hausmüll entsorgt werden.
[0029] Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Reinigung von Flächen aus den oben genannten
Materialien vorgeschlagen, wobei die oben beschriebene PVAC-haltige Dispersion auf
eine zu reinigende Fläche aufgetragen, der nach dem Trocknen erhaltene Film zusammen
mit den Verunreinigungen abgezogen und ggf. eine weitere Reinigung durchgeführt wird,
wobei
[0030] die beschriebene PVAC-Dispersion als eine Grundschicht auf die zu reinigende Fläche
aufgetragen trocknen gelassen und danach eine weitere Schicht als Deckschicht aufgetragen
wird. Durch Applizieren der Deckschicht kann die Grundschicht mit einer geringeren
Dicke aufgetragen werden, als es möglich wäre, wenn diese PVAC-Dispersion als einzige
Schicht auf die zu reinigende Fläche aufgetragen wird.
[0031] Da die PVAC-Dispersion als Grundschicht und darüber die Deckschicht aufgetragen wird,
ist es vollkommen ausreichend, die Grundschicht in einer geringeren Dicke aufzutragen.
Für die gewünschte Reinigungswirkung genügt es, wenn der getrocknete Film der Grundschicht
eine Dicke von weniger als 1.0 mm, bevorzugt 0,1 bis 0,5 mm hat. Wird die PVAC-Schicht
als Grundschicht aufgetragen, erfolgt das Applizieren der Deckschicht, sobald die
Oberfläche der Grundschicht getrocknet ist. Dies ist ungefähr 30 bis 60 Minuten nach
Auftragen der Grundschicht der Fall. Somit kann durch die Verringerung der Auftragdicke
der Grundschicht die Trocknungszeit deutlich verringert werden.
[0032] Die Deckschicht geht mit der Grundschicht eine nicht trennbare Verbindung ein und
gibt dieser die für das Abziehen notwendige Festigkeit, so dass beide Schichten als
sog. Verbund zusammen mit den Verunreinigungen in einem Arbeitsgang abgezogen werden
können.
[0033] Die Materialien, die für die Deckschicht eingesetzt werden können, stellen übliche
Klebstoffe dar, die ebenfalls auf dem Markt erhältlich sind, beispielsweise an sich
bekannte Hotmelts, Glutinleim, Kontaktkleber sowie Schmelz-, Reaktions-, Lösungsmittel-
oder Disperstonsklebstoffe, die jeweils Polyurethan (nachfolgend PUR) als hauptsächlichen
Klebstoff enthalten.
[0034] Die jeweilige Klebstoffart wird flächig mittels des speziell für sie geeigneten Verfahrens
auf die gesamte Grundschicht aus bereits getrockneter PVAC-Dispersion aufgetragen.
So werden Deckschichten aus Hotmelt. insbesondere Ethylenvinylacetat (EVA)- Heißschmelzklebstoffe,
oder PUR-Schmelzklebstoffen mittels einer Heißklebepistole oder im Sprühverfahren,
Glutinleime unter Verwendung von Heißleimwalzen oder Heißleimrollern auf die getrocknete
PVAC-Dispersion aufgetragen. Die Applikation von Reaktions-, Lösungsmittel- und Dispersionsklebstoffen
mit Polyurethan als hauptsächlichem Klebstoff und Kontaktklebern auf die getrocknete
Unterschicht aus PVAC-Dispersion führt man mit Gummiwischer, Pinsel, Quast, Leimpistole,
Flächenroller, Walze oder im Sprühverfahren durch.
[0035] Eine weitere Möglichkeit, eine Grundschicht aus getrockneter PVAC-Dispersion mit
einer Deckschicht zu versehen, besteht im Heiß-Siegel-Verfahren. Ein geeignetes technisches
Papier, das mit einer dünnen Schicht aus PVAC-Dispersion oder einem anderen thermoaktiven
Schmelzklebstoff versehen ist, wird auf der Grundschicht aus PVAC-Dispersion platziert.
Jetzt macht man sich die Eigenschaft von thermoaktiven Klebern zu nutze, ihre Klebefähigkeit
nach dem Trocknen durch Wärmezufuhr reaktivieren zu können. Beschichtetes Material
und Grundschicht werden mittels Wärmezufuhr, z.B. durch eine Heißluftpistole, und
Druck, z.B. ausgeübt durch eine Gummiwalze, fest miteinander verbunden.
[0036] Verwendet werden können auch handelsübliche haftkleberbeschichtete Materialien, die
eine dauerhafte Klebrigkeit besitzen, d.h. auf Folien oder Papier aufgebrachte Polymerschichten,
insbesondere Acrylate und Kautschuktypen. Hier genügt nach dem Auflegen auf die getrocknete
PVAC-Dispersion ein kurzes Anreiben, damit Grund- und Deckschicht eine Verbindung
eingehen. In allen beschriebenen Anwendungsmöglichkeiten geht die Grundschicht aus
PVAC-Dispersion mit der Deckschicht aus einer weiteren Klebstoffart eine nicht trennbare
Verbindung ein. Beide Schichten können mit dem an der PVAC-Dispersion haftenden Schmutz
in einem Arbeitsgang abgezogen werden. Diese Erfindung beschreibt somit eine einfache
Möglichkeit der Reinigung und ggf. Desinfektion von Flächen jeglicher Art und aus
vielen verschiedenen Materialien, wobei eine einmalige Anwendung meistens ausreichend
ist. Diese Erfindung kann besonders günstig in Privathaushalten, aber auch in Gewerbe
und Handel, in der Industrie, für restauratorische Zwecke sowie im medizinischen Bereich,
z.B. zur Reinigung von Arzt- und/oder Tierarztpraxen angewandt werden.
[0037] Diese Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren näher
erläutert.
[0038] In den Zeichnungen bedeuten:
- Figur 1a
- eine Fotografie von Bodenfliesen und Fugen;
- Figur 1b
- eine Fotografie von Bodenfliesen und Fugen mit einer Trägerschicht aus der PVAC-Dispersion,
die nur auf die Fugen aufgebracht ist;;
- Figur 1c
- eine Fotografie von Bodenfliesen und Fugen mit einer Trägerschicht aus der PVAC-Dispersion
und einer Deckschicht aus einer weiteren Klebstoffart, wobei diese Schichten nur auf
die Fugen aufgebracht sind;
- Figur 2a
- eine schematische Darstellung von Bodenfliesen und Fugen;
- Figur 2b
- eine schematische Darstellung von Bodenfliesen mit nur in den Fugen aufgetragener
Grundschicht aus PVAC-Dispersion;
- Figur 2c
- eine schematische Darstellung von Bodenfliesen mit in den Fugen aufgetragener Grundschicht
aus PVAC-Dispersion, und einer Deckschicht aus einer weiteren Klebstoffart; und
- Figur 3
- eine Fotografie von Bodenfliesen mit Fugen, wobei auf die Fugen eine Doppelbeschichtung
aus PVAC-Dispersion und einer haftkleberbeschichteten Folie aufgetragen ist.
[0039] In den Figuren 1a bis 1c sind Fotos von Bodenfliesen mit Fugen zu sehen. In Figur
1a sind die Bodenfliesen und das Fugenmaterial auf Grund der Benutzung verschmutzt,
jedoch noch nicht mit einer PVAC-Dispersion versehen.
[0040] Figur 1b zeigt das Foto gemäß Figur 1a, wobei in die Fugen eine Grundschicht aus
PVAC-Dispersion aufgetragen ist. Wie in Figur 1c gezeigt ist, kann auf die noch nicht
getrocknete PVAC-Dispersion ein technisches Papier aufgelegt werden. Das Papier kann
mit einer Schaumstoff- oder weichen Gummirolle angedrückt werden, damit ein fester
Verbund zwischen dem technischen Papier und der PVAC-Dispersion erfolgt.
[0041] Das Abziehen des Verbundes aus PVAC-Dispersion und technischem Papier ist durch Figur
1c dargestellt. Deutlich erkennbar auf dem Foto sind rechts der an der getrockneten
PVAC-Dispersion anhaftende Schmutz und links die saubere Fuge.
[0042] In Figur 2 ist eine Abbildung aus herkömmlichen Bodenfliesen (a) dargestellt, die
mittels herkömmlichem Fugenmaterial (b) verbunden sind.
[0043] Zur Reinigung beispielsweise der Fugen (b) der Bodenfliesen (a) wird, wie in Figur
2b dargestellt ist, die PVAC-Dispersion (c) als Grundschicht im wesentlichen nur in
den Fugen aufgetragen. Das Applizieren kann, wie oben beschrieben, mittels verschiedener
Techniken erfolgen.
[0044] Auf die bereits getrocknete Grundschicht aus PVAC-Dispersion wird dann wie in Figur
2c veranschaulicht, eine Deckschicht (d) aus einer weiteren Klebstoffart wie oben
beschreiben aufgebracht.
[0045] Die Grundschicht aus PVAC-Dispersion und die Deckschicht aus einer weiteren Klebstoffart
gehen eine feste Verbindung ein. Der an der PVAC-Dispersion anhaftende Schmutz wird
zusammen mit dem Verbund entfernt.
[0046] Wie aus Figur 3 ersichtlich ist, ist es möglich, beispielsweise auf Bodenfliesen
und/oder Fliesen eine Grundschicht aus PVAC-Dispersion aufzutragen und diese trocknen
zu lassen. Darauf wird ein handelsübliches, mit Haftkleber beschichtetes Material
wie Papier oder Folie gelegt, welches eine dauerhafte Klebrigkeit besitzt. Durch ein
kurzes Anreiben, z.B. mittels einer Gummiwalze, gehen die PVAC-Dispersion und das
darauf gelegte Material eine feste Verbindung ein. Der an der PVAC-Dispersion anhaftende
Schmutz wird zusammen mit dem Verbund abgezogen.
[0047] Bei den oben unter Bezugnahme auf alle Figuren beschriebenen Ausgestaltungen ist
es selbstverständlich möglich, nicht nur die Fugenmasse, sondern auch die ganzen Bodenfliesen
zusammen mit den Fugen zu reinigen. Hierbei erfolgt der Auftrag der PVAC-Dispersion
und der weiteren Deckschicht großflächig mit einem Wischer oder einem Pinsel. Das
Fugenmaterial kann alle herkömmlich eingesetzten Materialien umfassen, beispielsweise
Epoxydharzfugenmassen oder Zementmörtel. Die Reinigungswirkung ist in jedem Fall die
gleiche.
1. Verfahren zum Reinigen von Flächen oder Gegenständen aus Stein- oder Metallmaterialien
oder Fugen, dadurch gekennzeichnet, dass auf die zu reinigende Fläche, Gegenstand bzw. Fuge eine polyvinylacetathaltige Dispersion,
umfassend zumindest ein Lösungsmittel, als Grundschicht und darauf eine weitere Schicht
als Deckschicht aufgetragen wird, wobei sich nach Trocknen dieser Schichten ein Film
bildet, der zusammen mit daran anhaftenden Verunreinigungen von der Fläche, Gegenstand
bzw. Fuge abgezogen wird und die Fläche, Gegenstand bzw. Fuge gegebenenfalls weiteren
Reinigungsschritten unterzogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dispersion Wasser und/oder mindestens ein verdunstbares Lösungsmittel enthalt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dispersion weitere Additive enthält, ausgewählt aus Naturfasern, Kunstfasern,
Säuren, Desinfektionsmitteln, Farbstoffen, Duftstoffen oder deren Mischungen.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht einen Klebstoff enthält, ausgewählt aus an sich bekannten Hotmelts,
Kontaktkleber und Schmelz-, Reaktions- oder Lösungsmittel oder Dispersionsklebstoffen,
die jeweils Polyurethan als hauptsächlichen Klebstoff enthalten, oder Glutinleim oder
Mischungen daraus.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Heißschmelzklebstoff Ethylenvinylacetat oder Polyurethan mittels Heißklebepistole
oder im Sprühverfahren auf die Grundschicht aufgetragen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht durch ein Heißsiegelverfahren aufgetragen wird, wobei ein technisches
Papier, das mit einer dünnen Schicht aus einer polyvinylacetathaltigen Dispersion
oder einem anderen thermoaktiven Schmelzklebstoff versehen ist, auf der Grundschicht
angeordnet wird und ein fester Verbund der beiden Schichten durch Wärmezufuhr und
wahlweise Druck erzielt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Auftragen der polyvinylacetathaltigen Dispersion und gegebenenfalls der
weiteren Schicht ein Trocknungsvorgang durchgeführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Auftragen der polyvinylacetathaltigen Dispersion die Trocknung erfolgt,
indem ein Papier, Gewebe, Gaze oder Vlies auf die Schicht gelegt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur Trocknung ein Heizmittel verwendet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass keramische Wand- und/oder Bodenbeläge, Estriche , Fensterbänke, Grabsteine, Skulpturen,
Fliesen, Verblend- und Sichtmauerwerke, Klinker, Ziegelsteine und/oder Putze gereinigt
werden.
1. Method for cleaning surfaces or objects made of stone or metal materials or joints,
characterised in that a polyvinyl-acetate-containing dispersion comprising at least one solvent is applied
to the surface, object or joint to be cleaned as a base coat and a further layer is
applied thereto as a top coat, wherein after the drying of these layers, a film forms
which is pulled off the surface, object or joint together with impurities adherent
thereto and the surface, object or joint are optionally subjected to other cleaning
steps.
2. Method according to claim 1, characterised in that the dispersion contains water and/or at least one volatile solvent.
3. Method according to claim 1 or 2, characterised in that the dispersion contains further additives selected from natural fibres, synthetic
fibres, acids, disinfectants, dyestuffs, aromatic substances or mixtures thereof.
4. Method according to claim 1, characterised in that the top coat contains an adhesive selected from hot melts, contact adhesives and
melt adhesives, reactive adhesives, solvent adhesives or dispersion adhesives which
are known per se and which each contain polyurethane as the main adhesive or animal
glue or mixtures thereof.
5. Method according to any of claims 1 to 4, characterised in that ethylene vinyl acetate or polyurethane is applied to the base coat as a hot melt
adhesive by means of a hot melt adhesive gun or spraying.
6. Method according to any of claims 1 to 5, characterised in that the top coat is applied by a heat-sealing method, wherein an industrial paper, which
is provided with a thin layer of a polyvinyl-acetate-containing dispersion or another
thermoactive melt adhesive, is applied to the base coat and a firm bond of the two
layers is achieved by heat application and optionally pressure.
7. Method according to any of claims 1 to 6, characterised in that, following the application of the polyvinyl-acetate-containing dispersion and optionally
the further layer, a drying process is performed.
8. Method according to any of claims 1 to 7, characterised in that, following the application of the polyvinyl-acetate-containing dispersion, the drying
is performed by placing a paper, fabric, gauze or nonwoven on the layer.
9. Method according to claim 7 or 8, characterised in that a heating means is used for the drying.
10. Method according to claim 1, characterised in that ceramic wall and/or floor linings, screed floors, window sills, gravestones, sculptures,
tiles, faced and fair-faced masonry, clinker, bricks and/or plaster are cleaned.
1. Procédé pour nettoyer des surfaces ou des objets en des matériaux de type pierre ou
métalliques ou des joints, caractérisé en ce qu'on applique en tant que couche de fond sur la surface, l'objet ou le joint à nettoyer
une dispersion contenant du poly(acétate de vinyle), comprenant au moins un solvant,
et, en tant que couche de finition, on applique par-dessus une couche supplémentaire,
ces couches formant après séchage un film qui est enlevé par pelage de la surface,
de l'objet ou du joint, en même temps que les salissures qui y adhèrent, et on soumet
éventuellement la surface, l'objet ou le joint à des étapes de nettoyage supplémentaires.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que la dispersion contient de l'eau et/ou au moins un solvant évaporable.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que la dispersion contient des additifs supplémentaires choisis parmi les fibres naturelles,
les fibres artificielles, les acides, les désinfectants, les colorants, les aromatisants
ou les mélanges de ceux-ci.
4. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que la couche de finition contient un adhésif choisi parmi les adhésifs thermofusibles,
les adhésifs de contact et les adhésifs fusibles, les adhésifs à deux composants,
ou les adhésifs en solution ou en dispersion, connus en soi, dont chacun contient
du polyuréthanne en tant qu'adhésif principal, ou de la colle animale, ou des mélanges
de ceux-ci.
5. Procédé selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce qu'on applique sur la couche de fond en tant qu'adhésif thermofusible de l'éthylène/acétate
de vinyle ou du polyuréthanne, à l'aide d'un pistolet de soudage au solvant, ou par
pulvérisation.
6. Procédé selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que la couche de finition est appliquée par un procédé de thermoscellage, dans lequel
un papier technique, qui est pourvu d'une couche mince d'une dispersion contenant
du poly(acétate de vinyle) ou d'un autre adhésif fusible thermoactif, est disposé
sur la couche de fond, et on réalise un assemblage ferme des deux couches par un apport
de chaleur et en option sous pression.
7. Procédé selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que, après application de la dispersion contenant du poly(acétate de vinyle) et en option
de la couche supplémentaire, on procède à une opération de séchage.
8. Procédé selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que le séchage a lieu après application de la dispersion contenant du poly(acétate de
vinyle) par mise en place d'un papier, d'un tissu, d'une gaze ou d'un non-tissé sur
la couche.
9. Procédé selon la revendication 7 ou 8, caractérisé en ce qu'on utilise pour le séchage un moyen de chauffage.
10. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'on nettoie des revêtements céramiques de sol et/ou muraux, des chapes, des appuis
de fenêtre, des pierres tombales, des sculptures, des carreaux de sol, des maçonneries
de parement et des maçonneries apparentes, des clinkers, des briques et/ou des enduits.