[0001] In der industriellen Fertigung, insbesondere im Kraftfahrzeugbau werden Montageeinrichtungen
an Montagebändern eingesetzt, die beispielsweise Greifmittel oder Lehren zum Setzen
von Schweißpunkten, Bohrungen oder dergleichen umfassen. Derartige Montagemittel können
je nach Größe ein Gesamtgewicht aufweisen, das für eine rein manuelle Handhabung zu
groß ist. Das Gesamtgewicht von Lehren zur Bearbeitung von Karosserieteilen kann 100
kg überschreiten, so dass für ihre Handhabung ein Hebesystem erforderlich ist.
[0002] Am Beispiel einer solchen Lehre wird deutlich, dass ein lagegenaues Absenken der
Lehre auf das zu bearbeitende Bauteil erforderlich ist. In vorbekannter Bauform sind
hierzu Seilzüge vorgesehen, an deren einem Ende ein Montagegerüst mit der Lehre aufgehängt
ist, und an deren gegenüberliegendem Ende Ausgleichsgewichte angeordnet sind. Die
einzelnen Seilzüge sind derart miteinander gekoppelt, dass eine Auf- und Abbewegung
möglich ist, ohne dass sich die Lehre räumlich verkantet. Die Ausgleichsgewichte erlauben
es, das Montagegerüst mit der Lehre manuell anzuheben oder zu senken. Die Kopplung
der Seilzüge untereinander führt dazu, dass diese Hub- oder Absenkbewegung ausschließlich
parallel erfolgt. Die räumliche Winkellage der Lehre gegenüber den auf dem Montageband
heranrollenden Karosserieteilen wird fest eingestellt, so dass eine präzise Ausrichtung
der Lehre gegenüber den Karosserieteilen mit Ausnahme der vom Benutzer einstellbaren
Hubhöhe vorgegeben ist. Sobald das zu bearbeitende Karosserieteil in seiner Montageposition
angekommen ist, senkt der Benutzer das Montagegerüst mittels des Hebezeuges in die
vorgesehene Position ab. Daran anschließend werden die erforderlichen Arbeiten wie
das Setzen von Schweißpunkten, Bohrungen oder dergleichen durchgeführt.
[0003] Die Erfahrung der Praxis zeigt jedoch, dass die voreingestellte Winkelausrichtung
des Montagegerüstes nicht in jedem Fall mit der Lageausrichtung des zu bearbeitenden
Bauteiles übereinstimmt. Die Bauteile selbst und ihre Positionierung gegenüber dem
Montageband unterliegen Maßtoleranzen. Die miteinander gekoppelten Drahtseile sind
in Längsrichtung im Wesentlichen starr. Infolge ihrer parallelen Kopplung ist eine
Winkelanpassung des Montagegerüstes als Toleranzausgleich nicht oder nur eingeschränkt
möglich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Hebesystem derart weiterzubilden,
dass ein Ausgleich von Lagetoleranzen bei einfacher Handhabung möglich ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Hebesystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Es wird ein Hebesystem vorgeschlagen, bei dem mindestens ein Kraftübertragungselement
mit einem Pneumatikzylinder in Reihe geschaltet ist. Der Kolben im Pneumatikzylinder
ist gegen die Kraft von anliegendem Gasdruck beweglich. Infolge der Kompressibilität
der Gasfüllung im Pneumatikzylinder stellt sich eine gewisse Elastizität ein. Diese
Elastizität überträgt sich auf das zugeordnete Kraftübertragungselement infolge der
Reihenschaltung. Der Benutzer kann das Montagegerüst in die vorgesehene Bearbeitungsposition
lagegenau absenken. Ein Toleranzausgleich kann manuell dadurch herbeigeführt werden,
dass der Benutzer von Hand Kraft auf eine der Ecken des Montagegerüstes ausübt. Infolge
der pneumatischen Elastizität des zugeordneten Pneumatikzylinders gibt diese Ecke
trotz der im Übrigen im Wesentlichen starren Kraftübertragungselemente nach. Das Montagegerüst
kann trotz seines hohen Gesamtgewichtes an das zu bearbeitende Bauteil unter Ausgleich
von Lagetoleranzen angeschmiegt werden, während sein Gesamtgewicht im Übrigen von
den Kraftübertragungselementen gehalten wird.
[0007] In vorteilhafter Weiterbildung ist der Pneumatikzylinder ein Hubzylinder für den
Antrieb des zugeordneten Kraftübertragungselementes. Der Hubzylinder übernimmt hierbei
eine Doppelfunktion: Bei entsprechender Ansteuerung kann das Montagegerüst angehoben
oder abgesenkt werden, ohne dass hierzu Handkraft erforderlich ist. Nach Positionierung
des Montagegerüstes erlaubt seine Elastizität dem Benutzer, durch manuelles Nachdrücken
einen Ausgleich von Lagetoleranzen herbeizuführen.
[0008] In zweckmäßiger Weiterbildung sind insgesamt vier mit Abstand zueinander angeordnete
Kraftübertragungselemente vorgesehen, von denen je zwei paarweise zusammengefasst
und mit einem Pneumatikzylinder verbunden sind. Durch die vier Kraftübertragungselemente
ist das Montagegerüst bezüglich seiner räumlichen Winkellage präzise ausgerichtet.
Die miteinander gekoppelten Kraftübertragungselemente stellen sicher, dass das Montagegerüst
parallel unter Beibehaltung seiner vorgesehenen räumlichen Winkellage angehoben bzw.
abgesenkt wird. Die Anordnung von insgesamt zwei als Hubzylinder ausgebildeten Pneumatikzylindern
ermöglicht dem Benutzer, das dem jeweiligen Pneumatikzylinder zugeordnete Ende des
Montagegerüstes unabhängig vom gegenüberliegenden Ende elastisch nachgiebig einzusetzen,
um einen Lagetoleranzausgleich herbeizuführen.
[0009] In zweckmäßiger Weiterbildung ist der mindestens eine als Hubzylinder ausgebildete
Pneumatikzylinder liegend in einem flachen Rahmen des Hebezeuges angeordnet. Rahmen
und Pneumatikzylinder erfordern nur einen geringe Bauhöhe, so dass eine Deckenmontage
oberhalb des Fertigungsortes selbst bei niedrigen Raumhöhen möglich ist.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Pneumatikzylinder ein elastisch nachgiebiger,
nicht angetriebener Ausgleichszylinder. Vorteilhaft ist dabei mit jedem Kraftübertragungselement
mindestens ein Ausgleichszylinder in Reihe geschaltet. Insbesondere greifen die Kraftübertragungselemente
an vier Eckpunkten des Montagegerüstes an, wobei an jedem Eckpunkt je ein Ausgleichszylinder
angeordnet ist. Hierdurch kann der Benutzer einen Ausgleich von Lagetoleranzen in
allen räumlichen Freiheitsgraden herbeiführen. Dies kann insbesondere ohne Betätigung
der Hubzylinder geschehen. Die Anordnung der Ausgleichszylinder unmittelbar an den
Ecken des Montagegerüstes ermöglicht zudem eine feinfühlige manuelle Dosierung des
Lageausgleichs, ohne dass diese durch Reibkräfte und kinematische Ungenauigkeiten
der Kraftübertragungselemente in ihrer Führung beeinträchtigt wird.
[0011] Alternativ kann es zweckmäßig sein, anstelle des elastisch nachgiebigen, nicht angetriebenen
Ausgleichszylinders einen Pneumatikzylinder in Form eines elastisch nachgiebigen Konstantdruckzylinders
vorzusehen. Dieser wird mit seinem Innendruck auf das Systemgewicht eingestellt, so
dass das Hebesystem im Kräftegleichgewicht ist. In Folge des konstanten, wegunabhängigen
Druckes kann das Hebesystem unter Beibehaltung des Kräftegleichgewichtes manuell angehoben
oder abgesenkt werden. Zur Einstellung und Aufrechterhaltung des konstanten, wegunabhängigen
Druckes können optional eine entsprechende Steuerung und auch ein Antrieb für den
Konstantdruckzylinder vorgesehen sein.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Kraftübertragungselement ein Seil und
insbesondere ein Stahlseil. In Verbindung mit Umlenkrollen lassen sich damit platzsparende,
hochbelastbare Hebesysteme aufbauen. Die Seile sind darüber hinaus quer zu ihrer Längsachse
nachgiebig, so dass allein hierdurch zumindest in horizontaler Richtung ohne weiteres
ein Ausgleich von Lagetoleranzen manuell möglich ist. In zweckmäßiger Alternative
ist das Kraftübertragungselement ein Scherengitter. Die Kinematik des Scherengitters
stellt dauerhaft und reproduzierbar eine exakte Parallelführung des Montagegerüstes
sicher.
[0013] Die erfindungsgemäße Anordnung kann in nahezu beliebigen Hebesystemen eingesetzt
werden, die Greifmittel oder andere Montage- bzw. Fertigungsmittel aufweisen. Bevorzugt
wird das erfindungsgemäße Hebesystem bei Anwendungsfällen eingesetzt, in denen das
Montagegerüst eine Montagelehre umfasst. Hierbei kommen die erfindungsgemäßen Vorteile
besonders zum Tragen: Ohne dass der Benutzer das Eigengewicht des Montagegerüstes
bzw. der Montagelehre tragen muss, kann er manuell mit geringem Kraftaufwand und hoher
Präzision die Montagelehre in die gewünschte Position korrigierend nachdrücken.
[0014] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Hebezeuges des erfindungsgemäßen Hebesystems
mit Einzelheiten der als Hubzylinder ausgebildeten Pneumatikzylinder und davon angetriebenen
Seilen;
Fig. 2 in perspektivischer Ansicht ein mit zusätzlichen pneumatischen Ausgleichszylindern
versehenes Montagegerüst, welches zum Anheben bzw. lagegenauen Absenken durch das
Hebezeug nach Fig. 1 vorgesehen ist;
Fig. 3 in Seitenansicht das Hebesystem nach den Fig. 1 und 2 im beispielartigen Einsatz
bei der Karosseriefertigung;
Fig. 4 in Frontansicht eine Variante der Anordnung nach Fig. 3 mit Kraftübertragungselementen
in Form von Scherengittern.
[0015] Fig. 1 zeigt in perspektivischer Ansicht ein Ausführungsbeispiel eines Hebezeuges
1 als Teil eines erfindungsgemäßen Hebesystems für eine Montageeinrichtung. Das Hebezeug
1 umfasst einen aus Stahlprofilen geschweißten starren Rahmen 6, der für eine Deckenmontage
in einer Montagehalle vorgesehen ist. Nach der Erfindung sind mindestens zwei Kraftübertragungselemente
3 vorgesehen, die beispielsweise nach Fig. 4 als Scherengitter 8 ausgebildet sein
können und die im gezeigten Ausführungsbeispiel als Seile, insbesondere als Stahlseile
ausgeführt sind. Bei der Verwendung von Seilen nach den Fig. 1 bis 3 sind mindestens
drei Kraftübertragungselemente 3 vorzusehen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind
insgesamt vier Kraftübertragungselemente 3 mit Abstand zueinander angeordnet. Die
vier Kraftübertragungselemente 3 liegen an Eckpunkten einer horizontalen Fläche. Hierdurch
wird ein in Fig. 2 dargestelltes, weiter unten näher beschriebenes Montagegerüst 2,
welches an den Kraftübertragungselementen 3 aufgehängt ist, bezüglich seiner räumlichen
Winkelausrichtung lagegenau fixiert.
[0016] Fig. 2 zeigt in perspektivischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines Montagegerüstes
2, welches mit den vier Kraftübertragungselementen 3 am Hebezeug 1 nach Fig. 1 aufgehängt
ist. Das Montagegerüst 2 ist als geschweißter bzw. geschraubter Stahlrohrrahmen ausgeführt
und weist vier eine Ebene aufspannende Eckpunkte 7 auf. An den Eckpunkten 7 ist je
ein Ende des zugeordneten Kraftübertragungselementes 3 befestigt.
[0017] Unter gleichzeitigem Bezug auf die Fig. 1 und 2 wird das Funktionsprinzip des aus
dem Hebezeug 1 nach Fig. 1 und dem Montagegerüst 2 nach Fig. 2 gebildeten erfindungsgemäßen
Hebesystems deutlich: Jeweils zwei der insgesamt vier mit Abstand zueinander angeordneten
Kraftübertragungselemente 3 sind paarweise zusammengefasst. Je einem Paar dieser Kraftübertragungselemente
3 ist ein Pneumatikzylinder 4 zugeordnet. Die beiden Pneumatikzylinder 4 sind als
Hubzylinder für den Antrieb der zugeordneten Kraftübertragungselemente 3 ausgebildet.
Hierzu weisen sie einen Zylinder 17 auf, in dem ein nicht dargestellter Kolben mit
einer ebenfalls nicht dargestellten Kolbenstange in vorbekannter Weise geführt ist.
Am äußeren Ende der Kolbenstange ist ein Hubteil 18 angeordnet, welches unter Einwirkung
von pneumatischem Druck im Zylinder 17 aus- und einfahrbar ist. Das Hubteil 18 trägt
zwei Seilrollen 19. Zwei weitere Seilrollen 19 sind am Fußpunkt des Zylinders 17 angeordnet.
Es kann auch eine abweichende, insbesondere größere Anzahl von Seilrollen 19 vorgesehen
sein. Die Seilrollen 19 sind paarweise von dem als Seil ausgebildeten Kraftübertragungselement
3 umschlungen, welches ausgangsseitig der Seilrolle 19 über Umlenkrollen 10 vertikal
nach unten und parallel zur Gewichtskraftrichtung zu den zugeordneten Eckpunkten 7
des Montagegerüstes 2 geführt wird. Die beiden als Hubzylinder ausgebildeten Pneumatikzylinder
4 sind liegend in dem flach ausgebildeten Rahmen 6 des Hebezeuges 1 angeordnet, woraus
sich im Zusammenspiel mit den Umlenkrollen 10 eine flache Bauform des Hebezeuges 1
ergibt.
[0018] Bei entsprechender Druckbeaufschlagung des Pneumatikzylinders 4 wird das Hubteil
18 in Richtung eines Pfeiles 20 bewegt, wobei sich der Abstand der Seilrollen 19 zueinander
vergrößert. Die als Seile ausgebildeten Kraftübertragungselemente 3 werden hierdurch
gespannt und in der Folge das Montagegerüst 2 angehoben. Die Betätigung eines Paares
von Seilen durch den zugeordneten Pneumatikzylinder 4 in vorgenannter Weise führt
dazu, dass beide Seile exakt parallel angehoben bzw. abgelassen werden. Über eine
nicht dargestellte pneumatische, elektropneumatische oder mechanische Steuerung bzw.
Kopplung laufen beide Pneumatikzylinder 4 im Betrieb exakt gleich, so dass alle vier
Kraftübertragungselemente 3 die exakt gleiche Hubbewegung durchführen. Hierdurch wird
das Montagegerüst 2 lagegenau angehoben bzw. abgesenkt. Der hier gewählte Begriff
lagegenau bedeutet, dass ein paralleles, winkelfehlerfreies Anheben bzw. Absenken
erfolgt.
[0019] Der Darstellung nach Fig. 2 ist noch zu entnehmen, dass am Montagegerüst 2 insgesamt
vier Zapfen 11 vorgesehen sind, denen je ein Haken 12 am Rahmen 6 des Hebezeuges 1
nach Fig. 1 zugeordnet ist. Das Montagegerüst 2 ist in Fig. 2 bezüglich seiner Hochachse
gegenüber dem Hebezeug 1 nach Fig. 1 um 90° verdreht gezeichnet. In entsprechender
Ausrichtung kann je ein Haken 12 den zugeordneten Zapfen 11 hintergreifen. Es stellt
sich eine Ruheposition des Montagegerüstes 2 ein, in dem die Kraftübertragungselemente
3 und die Pneumatikzylinder 4 kraftfrei sind.
[0020] Fig. 3 zeigt in einer Seitenansicht das erfindungsgemäße Hebesystem mit dem Hebezeug
1 nach Fig. 1 und einem gegenüber der Ausführung nach Fig. 2 geometrisch leicht abgewandelten
Montagegerüst 2. Das Hebezeug 1 ist mit Stahlträgern 13 unter einer Gebäudedecke 16
befestigt. Es sind Laufrollen 14 vorgesehen, mittels derer das Hebezeug 1 horizontal
an den Stahlträgern 13 verfahren werden kann. Das Montagegerüst 2 umfasst eine Montagelehre
9 beispielhaft für das Setzen von Schweißpunkten, Bohrungen oder dergleichen an einer
Fahrzeugkarosserie 15, die auf einer nicht näher dargestellten Fertigungsstraße zum
hier gezeigten Montageort verfahren ist. Die nicht näher dargestellte Montagelehre
9 kann durch das Montagegerüst 2 selbst gebildet sein oder als Einzelteil an einem
Montagegerüst 2 beispielsweise nach Fig. 2 montiert werden. Das Montagegerüst 2 ist
über die als Seile ausgebildeten Kraftübertragungselemente 3 und die als Hubzylinder
ausgebildeten, in Reihe dazu geschalteten Pneumatikzylinder 4 lagegenau anhebbar und
absenkbar.
[0021] Beim parallelen Absenken des Montagegerüstes 2 auf die Fahrzeugkarosserie 15 kann
es zu leichten Lagetoleranzen zwischen dem Montagegerüst 2 und der Fahrzeugkarosserie
15 kommen. Diese Lagetoleranzen können dadurch ausgeglichen werden, dass der Benutzer
wahlweise an einer der beiden in Fig. 3 gezeigten Seiten des Montagegerüstes 2 eine
Handkraft auf das Montagegerüst 2 ausübt. Die Pneumatikzylinder 4 sind als Leichtlaufzylinder
ausgebildet. Infolge der pneumatischen Nachgiebigkeit der zugeordneten Pneumatikzylinder
4 in Verbindung mit ihrer Leichtlauffähigkeit gibt die jeweilige Seite des Montagegerüstes
2 in der Vertikalrichtung nach, wodurch die Lagetoleranzen ausgeglichen werden können.
Die Nachgiebigkeit der beiden Pneumatikzylinder 4 erlaubt jedoch nur ein geringfügiges
Kippen des Montagegerüstes 2 in einer Ebene, nämlich um eine Achse, die senkrecht
zur Zeichnungsebene nach Fig. 3 steht.
[0022] Zusätzliche Freiheitsgrade einer elastischen Nachgiebigkeit und eines sich daraus
ergebenden Toleranzausgleiches werden durch weitere Pneumatikzylinder 5 erzeugt, die
in Fig. 2 dargestellt sind. Diese Pneumatikzylinder 5 sind als elastisch nachgiebige,
nicht angetriebene Ausgleichszylinder ausgebildet und mit jedem der insgesamt vier
Kraftübertragungselemente 3 in Reihe geschaltet. Hierzu sind die als Ausgleichszylinder
ausgebildeten Pneumatikzylinder 5 an je einem der vier Eckpunkte 7 des Montagegerüstes
2 befestigt und zwischen den Eckpunkten 7 und den zugeordneten Enden der Kraftübertragungselemente
3 angeordnet bzw. dazu mechanisch in Reihe geschaltet. Ihre auf pneumatischer Kompressibilität
beruhende Nachgiebigkeit erlaubt nach weiter oben beschriebenem Prinzip ein beliebiges
räumliches Kippen des Montagegerüstes 2 oder auch ein translatorisches, vertikales
Absenken des Montagegerüstes 2, wodurch nahezu beliebige Lagetoleranzen des Montagegerüstes
2 gegenüber der Fahrzeugkarosserie 15 (Fig. 3) ausgeglichen werden können.
[0023] Alternativ kann es zweckmäßig sein, anstelle der elastisch nachgiebigen, nicht angetriebenen
Pneumatikzylinder 5 diese in Form von elastisch nachgiebigen Konstantdruckzylindern
vorzusehen. Die Pneumatikzylinder 5 werden mit ihrem Innendruck auf das Systemgewicht
eingestellt, so dass das Hebezeug 1 im Kräftegleichgewicht ist. In Folge des konstanten,
wegunabhängigen Druckes in den Pneumatikzylindern 5 kann das Hebezeug unter Beibehaltung
des Kräftegleichgewichtes manuell angehoben oder abgesenkt werden. Zur Einstellung
und Aufrechterhaltung des konstanten, wegunabhängigen Druckes können optional eine
entsprechende Steuerung und auch ein Antrieb für die Pneumatikzylinder 5 vorgesehen
sein.
[0024] Fig. 4 zeigt noch in einer Frontansicht eine Variante der Anordnung nach Fig. 3,
bei der die Kraftübertragungselemente 3 als Scherengitter 8 ausgebildet sind. Es sind
insgesamt zwei Scherengitter 8 vorgesehen, die durch je einen Pneumatikzylinder 4
angetrieben sind. Im Falle dieser zwei als Scherengitter 8 ausgebildeten Kraftübertragungselemente
3 ist vorteilhaft mit diesen mindestens je ein als Ausgleichszylinder ausgebildeter
Pneumatikzylinder 5 nach Fig. 2 in Reihe zu schalten. Zweckmäßig sind zwei Pneumatikzylinder
5 (Fig. 2) je einem der beiden Scherengitter 8 zugeordnet, wobei je ein Pneumatikzylinder
5 (Fig. 2) an je einem Angriffspunkt des Scherengitters 8 an der Montagelehre 2 anzuordnen
ist. In den übrigen Merkmalen und Bezugszeichen stimmt das Ausführungsbeispiel nach
Fig. 4 mit demjenigen nach Fig. 3 und demjenigen nach den Fig. 1 und 2 überein.
1. Hebesystem für eine Montageeinrichtung mit einem Hebezeug (1) und mit einem Montagegerüst
(2), welches mittels des Hebezeuges (1) über mindestens zwei mit Abstand zueinander
angeordnete, miteinander gekoppelte Kraftübertragungselemente (3) lagegenau anhebbar
und absenkbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Kraftübertragungselement (3) mit einem Pneumatikzylinder (4, 5) in
Reihe geschaltet ist.
2. Hebesystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Pneumatikzylinder (4) ein Hubzylinder für den Antrieb des zugeordneten Kraftübertragungselementes
(3) ist.
3. Hebesystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass insgesamt vier mit Abstand zueinander angeordnete Kraftübertragungselemente (3) vorgesehen
sind, von denen je zwei paarweise zusammenfasst und paarweise mit einem Pneumatikzylinder
(4) verbunden sind.
4. Hebesystem nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine, als Hubzylinder ausgebildete Pneumatikzylinder (4) liegend in
einem flachen Rahmen (6) des Hebezeuges (1) angeordnet ist.
5. Hebesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Pneumatikzylinder (5) ein elastisch nachgiebiger, nicht angetriebener Ausgleichszylinder
ist.
6. Hebesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Pneumatikzylinder (5) ein elastisch nachgiebiger Konstantdruckzylinder ist.
7. Hebesystem nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass mit jedem Kraftübertragungselement (3) mindestens ein Ausgleichszylinder in Reihe
geschaltet ist.
8. Hebesystem nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftübertragungselemente (3) an vier Eckpunkten (7) des Montagegerüstes (2)
angreifen, wobei an jedem Eckpunkt je ein Ausgleichszylinder angeordnet ist.
9. Hebesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftübertragungselement (3) ein Seil und insbesondere ein Stahlseil ist.
10. Hebesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftübertragungselement (3) ein Scherengitter (8) ist.
11. Hebesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Montagegerüst (2) eine Montagelehre (9) umfasst.