[0001] Die Erfindung betrifft eine Saugvorrichtung für eine der Farbübertragung dienende
Druckform oder eines anderen auswechselbaren Belags eines Belagträgers einer Druckmaschine.
[0002] Die
USP 4,727,807 schlägt für die Montage und Demontage einer Druckform die Verwendung eines Roboters
vor, der an einem Roboterarm Saugnäpfe zum Halten der Druckform aufweist. Der Roboter
beansprucht in der Druckmaschine viel Raum. Außerdem kann er stets nur eine einzige
Druckform handhaben.
[0003] Eine Saugvorrichtung für die Montage und Demontage von Druckformen ist ferner aus
der
USP 5,806,431 und der
USP 5,709,150 bekannt. Die Saugvorrichtung umfasst entlang einer Achse nebeneinander mehrere Sauger
und dazwischen angeordnete Rollen. Zum Aufnehmen der Druckformen werden die Sauger
an die Druckformen gepresst, so dass die Sauger mit den Druckformen dichte Saugkammern
bilden. Die Saugkammern werden mit Unterdruck beaufschlagt, wodurch die zum Halten
der Druckformen erforderlichen Saugkräfte erzeugt werden. Um die einzelnen Druckformen
unabhängig voneinander handhaben zu können, sind die pro Druckform vorgesehenen Saugnäpfe
jeweils unabhängig von den Saugnäpfen für die anderen Druckformen gegen die jeweilige
Druckform zustellbar und von dieser abstellbar angeordnet. Pro Druckform ist entsprechend
eine Stelleinrichtung vorgesehen, um die Zu-und Abstellbewegung zu bewirken. Längs
einer in Achsrichtung des jeweiligen Druckzylinders erstreckten Traverse sind dementsprechend
mehrere Saugnapfgruppen je mit einer eigenen Stelleinrichtung für das Zu- und Abstellen
nebeneinander angeordnet. Für die mit auswechselbaren Druckformen ausgestatteten Druckformträger
der Druckmaschine ist jeweils eine eigene Saugvorrichtung vorgesehen. Die Saugvorrichtung
erlaubt zwar jeweils die gleichzeitige Handhabung von mehreren, auf dem Druckformträger
nebeneinander angeordneten Druckformen, ist jedoch mechanisch komplex und benötigt,
unmittelbar am jeweiligen Druckformträger immer noch vergleichsweise viel Raum.
[0004] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine einfache und preiswerte Saugvorrichtung für
die Handhabung mehrerer Druckbeläge zu schaffen, die wenig Platz benötigt. Mittels
der Saugvorrichtung soll ein wirtschaftlicher Wechsel von der Farbübertragung dienenden
Druckbelägen in einer Druckmaschine möglich sein.
[0005] Die Erfindung betrifft eine Druckmaschine mit wenigstens einem Druckbelagträger,
vorzugsweise ein farbübertragender Druckzylinder, auf dem ein erster Druckbelag und
wenigstens ein zweiter Druckbelag in einer Achsrichtung versetzt zueinander anbringbar
sind. Die wenigstens zwei Druckbeläge können in Achsrichtung unmittelbar nebeneinander
anbringbar sein. Falls auf dem Druckformträger quer zu der Achsrichtung nebeneinander
nochmals mehrere Druckbeläge angeordnet werden können, kann der zweite Druckbelag
auch quer zu der Achsrichtung, im Falle eines Druckzylinders in Umfangsrichtung, relativ
zu dem ersten Druckbelag versetzt sein. Die Druckmaschine umfasst ferner eine dem
Druckbelagträger gegenüberliegend angeordnete Saugvorrichtung. Die Saugvorrichtung
ist in Achsrichtung erstreckt. Sie umfasst einen ersten Saugnapf für den ersten Druckbelag
und einen zu dem ersten Saugnapf in Achsrichtung versetzt angeordneten zweiten Saugnapf
für den zweiten Druckbelag. Desweiteren ist eine Fluidikeinrichtung vorgesehen, mittels
der die Saugnäpfe zum Ansaugen oder Halten der Druckbeläge mit einem Unterdruck beaufschlagbar
oder von einem Unterdruck entlastbar sind. Das Wort "oder" wird im üblichen logischen
Sinne, d.h. unter Einschluss der Bedeutung von "und" verwendet.
[0006] Nach der Erfindung sind der erste Saugnapf und der zweite Saugnapf mittels der Fluidikeinrichtung
unabhängig voneinander mit dem Unterdruck beaufschlagbar oder von einem Unterdruck
entlastbar. Die Saugnäpfe der Saugvorrichtung sind somit pro Druckbelag fluidisch
voneinander separiert. Sie müssen daher nicht mechanisch separiert sein, indem sie
mechanisch unabhängig voneinander zu- und abstellbar sind, obgleich dies nicht von
vornherein ausgeschlossen werden soll. Allerdings wird eine für die Saugnäpfe gemeinsame
Saugnapf-Lagerstruktur bevorzugt, an welcher der erste Saugnapf und der zweite Saugnapf
und, soweit vorhanden, vorzugsweise auch weitere Saugnäpfe der Saugvorrichtung abgestützt
sind. Durch eine derartige Lagerung aller dem Druckbelagträger zugeordneten Saugnäpfe
wird eine besonders platzsparende Saugvorrichtung erhalten, die darüber hinaus mit
einer minimalen Anzahl von Stelleinrichtungen für das Zu- und Abstellen der Saugnäpfe
auskommt.
[0007] In einer bevorzugten ersten Ausführungsform werden diejenigen Saugnäpfe, die einen
Druckbelag aufnehmen und halten sollen, mittels der Fluidikeinrichtung evakuiert.
Die Fluidikeinrichtung kann hierfür für den ersten Saugnapf und für den zweiten Saugnapf
je mit einem eigenen Unterdruckerzeuger, beispielsweise einer Pumpe oder einem Druckreservoir,
ausgestattet sein, wobei die Druckerzeuger unabhängig voneinander betreibbar sind.
Bevorzugter wird der Unterdruck pro Saugnapf jedoch mittels eines gemeinsamen Druckerzeugers
erzeugt, und es werden der erste Saugnapf und der zweite Saugnapf mit Fluidiksteuergliedern
voneinander separiert.
[0008] In einer vereinfachten zweiten Ausführungsform sind der erste Saugnapf und der zweite
Saugnapf passiv je als elastisch verformbarer Saugnapf gebildet und erzeugen den Unterdruck
selbst. Wie von Saugnäpfen in anderen Verwendungen bekannt, wird solch ein Saugnapf
an den tragend zu haltenden Druckbelag des Druckbelagträgers gepresst und dadurch
elastisch komprimiert. Wird der Saugnapf entlastet oder eine der Pressrichtung entgegengerichtete
Zugkraft ausgeübt, weitet sich der Saugnapf aufgrund seiner elastischen Rückstellkräfte
oder zumindest aufgrund der Zugkraft wieder auf. Sein Napfvolumen vergrößert sich
wieder entsprechend. Da der Saugnapf umlaufend dicht an den Druckbelag gepresst wird,
vergrößert sich bei der Aufweitung zwar das Napfvolumen, die eingeschlossene Luftmasse
bleibt jedoch konstant, so dass sich der Saugnapf an dem Druckbelag festsaugt und
ein der sich einstellenden Saugkraft entsprechendes Gewicht anheben kann. Auf eine
aktive Evakuierung kann verzichtet werden. Der Preis der Saugvorrichtung und die Betriebskosten
werden reduziert.
[0009] Sowohl bei Verwendung der mit einem externen Unterdruckerzeuger arbeitenden aktiven
Saugnäpfe als auch bei Verwendung der den Unterdruck selbst erzeugenden passiven Saugnäpfe,
wird der Saugnapf oder werden die mehreren Saugnäpfe, der oder die keinen Druckbelag
ansaugen soll oder sollen, vorteilhafterweise durch Verbindung mit der Umgebung oder
aktive Beaufschlagung mit einem Überdruck belüftet, während der Saugnapf oder die
Saugnäpfe, der oder die einen Druckbelag ansaugen soll oder sollen, mit dem per Druckerzeuger
erzeugten Unterdruck beaufschlagt werden oder den erforderlichen Unterdruck durch
elastische Komprimierung und anschließende Aufweitung selbst erzeugt oder erzeugen.
[0010] Soweit im Folgenden bevorzugte Merkmale der Erfindung nur in Bezug auf einen einzigen
Saugnapf beschrieben werden, gelten die Ausführungen vorteilhafterweise auch für den
wenigstens einen weiteren Saugnapf und noch bevorzugter für jeden weiteren Saugnapf
der Saugvorrichtung.
[0011] Die Saugverbindung wird fluidisch gelöst, indem der Druck in dem Napfvolumen erhöht
wird. Dies kann durch Anschluss des Napfvolumens an ein Druckreservoir, eine Pumpe
oder einen Kompressor der Fluidikeinrichtung bewerkstelligt werden, um das Napfvolumen
mit einem gegenüber Atmosphärendruck erhöhten Überdruck zu beaufschlagen. Stattdessen
kann das Napfvolumen in alternativer Ausführung jedoch ganz einfach auf den Umgebungsdruck
entlüftet werden. Ein einfacher Kurzschluss mit der Umgebung stellt die einfachste
und preiswerteste, eine aktive Druckbeaufschlagung eine besonders sichere Lösung dar.
Für die fluidische Inaktivierung sind eine in das Napfvolumen mündende Fluidleitung
und ein der Fluidleitung zugeordnetes Fluidiksteuerglied vorgesehen. Für die Aktivierung
des Saugnapfs und die Aufrechterhaltung des aktiven Zustands kann das Fluidiksteuerglied
eine Schließposition einnehmen, in der es die Fluidleitung schließt, so dass der Saugnapf
mit dem anzusaugenden Druckbelag die Unterdruckkammer bilden kann. Das Fluidiksteuerglied
kann insbesondere ein Zweiwegesteuerglied sein, das zwischen der Schließposition und
einer Durchflussposition hin und her schaltbar ist. Es kann jedoch auch ein kontinuierlich
verstellbares Fluidiksteuerglied oder ein Mehrwegesteuerglied mit mehr als zwei unterschiedlichen
Schaltpositionen sein. Insbesondere kann es ein elektrisch oder magnetisch steuerbares
Regelventil sein. Das vorstehend Gesagte gilt sowohl für einen aktiven als auch für
ein passiven Saugnapf. Bei einem aktiven Saugnapf kann solch ein Fluidiksteuerglied
dazu verwendet werden, den Saugnapf zum Ansaugen mit einem Unterdruckerzeuger und
für die Inaktivierung mit der Umgebung oder einem Druckerzeuger zu verbinden. Für
die Erzeugung des Unterdrucks und die Belüftung können pro Saugnapf getrennte Fluidleitungen
vorgesehen sein, in denen je ein Fluidiksteuerglied angeordnet ist. Getrennten Fluidleitungen
ist bevorzugter ein gemeinsames Fluidiksteuerglied zugeordnet, das in einem ersten
Schaltzustand die eine der Fluidleitungen schließt und die andere öffnet, und in einem
anderen Schaltzustand die Verhältnisse umkehrt. Das Fluidiksteuerglied oder die mehreren
Fluidiksteuerglieder der Saugvorrichtung ist oder sind vorzugsweise außerhalb des
mit Druckbelägen belegbaren Axialabschnitts des Druckbelagträgers angeordnet. Noch
bevorzugter ist es oder sind sie seitlich, vom Druckbelagträger aus gesehen hinter
einer Verschalung eines Maschinengestells angeordnet.
[0012] Bei einem aktiven Saugnapf wird dessen Unterdruck bevorzugterweise mittels einer
Venturidüse erzeugt. Die Fluidleitung verbindet das Napfvolumen mit einem Strömungsquerschnitt,
durch den Druckfluid strömt, d. h. sie zweigt von dem durchströmten Strömungsquerschnitt
ab, vorzugsweise an einer Stelle engsten Querschnitts. Das Druckfluid kann vorteilhafterweise
das unter dem üblichen Überdruck am Ort der Druckmaschine normalerweise vorhandene
Druckfluid, insbesondere Druckluft, sein. Der Unterdruck kann somit mittels eines
unter Überdruck stehenden Fluids erzeugt werden, indem der statische Druck der durchströmten
Venturidüse den Unterdruck bildet.
[0013] Die Saugvorrichtung umfasst vorzugsweise wenigstens zwei Lagerstrukturen, nämlich
eine Traverse, welche die gesamte Saugvorrichtung abstützt, vorzugsweise an einem
Gestellteil der Druckmaschine, und eine weitere Lagerstruktur, die sich an der Traverse
abstützt und relativ zu der Traverse in Zu- und Abstellrichtung bewegbar ist. Die
für die Zu- und Abstellbewegung erforderliche Kraft kann mechanisch, beispielsweise
mittels Elektromotor, oder bevorzugter fluidisch erzeugt werden. Eine pneumatische
Krafterzeugung wird dann wiederum gegenüber einer hydraulischen bevorzugt.
[0014] Die Saugvorrichtung umfasst in bevorzugter Ausführung eine dem Saugnapf zugeordnete
Rolle, mit der die Saugvorrichtung bei abgestellten Saugnäpfen über den Druckbelag
gerollt werden kann, was insbesondere für die Anbringung des Druckbelags auf dem Druckbelagträger
und bei einem Abrollen des Druckbelags von einem zylindrischen Druckbelagträger von
Vorteil ist.
[0015] Für die Lagerung des Saugnapfs und der Rolle ist die weitere Lagerstruktur in bevorzugter
Ausführung unterteilt in eine Saugnapf-Lagerstruktur und eine Rollen-Lagerstruktur.
Die Saugnapf-Lagerstruktur und die Rollen-Lagerstruktur sind jeweils relativ zu der
Traverse und relativ zueinander in Zu- und Abstellrichtung bewegbar. Vorzugsweise
ist sowohl die Saugnapf-Lagerstruktur als auch die Rollen-Lagerstruktur unmittelbar
an der Traverse abgestützt. Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, eine der beiden
Lagerstrukturen an der anderen, d.h. über die andere an der Traverse abzustützen.
Die Rollen-Lagerstruktur lagert die Rolle um eine quer zu der Zu- und Abstellrichtung
weisende Achse drehbar. Der Saugnapf ist an der Saugnapf-Lagerstruktur befestigt,
wobei die Befestigung starr sein oder Bewegungen des Saugnapfs relativ zu der Saugnapf-Lagerstruktur
zulassen kann, beispielsweise ein Einfedern oder eine Schwenkbewegung, solange jedoch
die Erfüllung der Funktionen des Festsaugens und Tragens des Druckbelags gewährleistet
ist.
[0016] Vorzugsweise sind sämtliche Saugnäpfe der Saugvorrichtung an der Saugnapf-Lagerstruktur
abgestützt und somit einheitlich zu- und abstellbar. Die Rollen-Lagerstruktur stützt
vorzugsweise sämtliche Rollen der Saugvorrichtung ab, so dass diese einheitlich zu-
und abstellbar sind.
[0017] Die Saugvorrichtung umfasst für die Handhabung eines einzelnen Druckbelags vorzugsweise
mehrere der Saugnäpfe und auch mehrere zugeordnete Rollen. Falls die Saugkraft eines
einzigen Saugnapfs zum sicheren Heben des Druckbelags ausreicht, genügt pro Druckbelag
jedoch ein einziger Saugnapf, und grundsätzlich genügt auch eine einzige Rolle.
[0018] Um mehrere nebeneinander auf dem Druckbelagträger aufgespannte Beläge handhaben zu
können, umfasst die Saugvorrichtung in bevorzugten Ausführungen pro Druckbelag wenigstens
einen Saugnapf. Bevorzugter umfasst sie pro Druckbelag eine aus wenigstens zwei Saugnäpfen
bestehende Saugnapfgruppe. Desweiteren sollte sie pro Druckbelag wenigstens eine Rolle
aufweisen, wobei für die Aufbringung eines gleichmäßig über den Druckbelag verteilten
Rollendrucks es auch hier bevorzugt wird, wenn die Saugvorrichtung pro Druckbelag
über die Belagbreite verteilt eine Gruppe von Rollen aufweist. Die Saugnapfgruppen
und/oder Rollengruppen können vorteilhafterweise voneinander separat ansteuerbar sein,
um sie in oder gegen die Pressrichtung bewegen zu können.
[0019] Sind mehrere Saugnäpfe zu einer Saugnapfgruppe zusammengefasst, so mündet in das
Napfvolumen von jedem der Saugnäpfe der Gruppe vorzugsweise je eine Fluidleitung,
um jeden dieser Saugnäpfe inaktivieren zu können. Möglicherweise genügt es zum Lösen
der Saugverbindung auch, nur einen Teil der Saugnäpfe pro Gruppe zu entlüften oder
mit einem Überdruck zu beaufschlagen. Die Fluidleitungen können pro Saugnapfgruppe
mittels individueller Fluidiksteuerglieder verschlossen und geöffnet werden. Bevorzugter
führen die Fluidleitungen pro Saugnapfgruppe jedoch zu einer gemeinsamen Gruppenleitung,
die mittels eines für die Gruppe vorgesehenen Fluidikgesteuerglieds verschlossen und
geöffnet werden kann, so dass pro Saugnapfgruppe nur ein einziges Fluidiksteuerglied
benötigt wird.
[0020] Die Saugvorrichtung ist in die Druckmaschine vorzugsweise fest eingebaut, d.h. fester
Bestandteil der Druckmaschine. Dies soll jedoch nicht heißen, dass die Saugvorrichtung
nicht mittels Schnellmontage von einem Ort der Anbringung demontiert und an einem
anderen Ort neu montiert werden kann. Die Erfindung betrifft jedoch auch eine für
den Einbau in eine Druckmaschine erst vorgesehene Saugvorrichtung, entweder für eine
neue oder eine mit der Saugvorrichtung nachzurüstende Maschine.
[0021] Der mittels der Saugvorrichtung zu handhabende Druckbelag kann insbesondere eine
Druckform sein, vorzugsweise eine Druckplatte, die auf einen Formzylinder gespannt
oder für einen Formzylinder vorgesehen ist. Grundsätzlich kann die Saugvorrichtung
jedoch auch zur Handhabung anderer Druckbeläge dienen, beispielsweise eines Gummituchs
für einen oder auf einem Gummituchzylinder. Obgleich die Erfindung in erster Linie
auf die Verwendung für Rotationsdruckmaschinen und hier besonders für Rollendruckmaschinen,
vorzugsweise im Nassoffsetdruck, abzielt, ist sie für den Einsatz bei Druckmaschinen
generell und nicht nur bei Rotationen von Vorteil.
[0022] Sind sämtliche Saugnäpfe der Saugvorrichtung an einer gemeinsamen Saugnapf-Lagerstruktur
oder sämtliche Rollen an einer gemeinsamen Rollen-Lagerstruktur befestigt, kann eine
Stelleinrichtung für das Zu- und Abstellen der Saugnäpfe oder eine Stelleinrichtung
für das Zu- und Abstellen der Rollen vorteilhafterweise außerhalb des in Achsrichtung
erstreckten Axialabschnitts des Druckbelagträgers angeordnet sein, vorzugsweise auf
der genannten Traverse. Die Anordnung der Stelleinrichtung oder Stelleinrichtungen
seitlich neben dem Druckbelagträger reduziert den Platzbedarf innerhalb des mit Druckbelägen
belegbaren Axialabschnitts nochmals. Seitlich neben diesem Axialabschnitt spielt der
Platzbedarf im Allgemeinen keine so kritische Rolle. Vorteilhaft ist diese Anordnung
der Stelleinrichtung oder Stelleinrichtungen insbesondere für Rotationsdruckmaschinen,
weil hierdurch die Saugvorrichtung besonders nah bei dem jeweiligen Druckspalt angeordnet
werden kann und in solch einer Anordnung die sonstigen Arbeiten am jeweiligen Druckwerk
weniger als die herkömmlichen Saugvorrichtungen behindert.
[0023] In einer bevorzugten Weiterbildung sind die Saugvorrichtung, die Druckbeläge und
eine Klemmeinrichtung des Druckbelagträgers, mittels der die Druckbeläge auf dem Druckbelagträger
befestigbar sind, so aufeinander abgestimmt, dass die Druckbeläge allein mittels einer
von der Saugvorrichtung auf ein Druckbelagende ausgeübten Zugkraft von der Klemmeinrichtung
gelöst werden können. Die Klemmeinrichtung umfasst pro Druckform je wenigstens ein
Klemmstück, das eine Klemmfläche aufweist, mit der es im Zusammenwirken mit einer
Gegenfläche das Druckformende klemmt. Die Erfindung bevorzugt Klemmstücke, die zusätzlich
zu der Klemmfläche eine Stützfläche aufweisen, an der das betreffende Klemmstück in
Radialrichtung des Druckzylinders abgestützt ist, so dass sich das Klemmstück mit
dem geklemmten Druckformende nicht verkeilen kann, wenn das Druckformende mittels
der Saugvorrichtung aus dem Spannkanal gezogen wird. Diesbezüglich ist es ferner vorteilhaft,
wenn das Druckformende plan und rechtwinklig oder noch stumpfwinkliger abgewinkelt
ist, so dass es mittels der Klemmeinrichtung nur reibschlüssig und nicht zusätzlich
auch noch formschlüssig in einem Hintergriff gehalten und auch nicht gebogen wird.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Richtung des Zu- und Abstellens der Saugnäpfe
zumindest im Wesentlichen parallel zu den geklemmten Enden ist, so dass bei einem
Lösen der Druckformen in deren betreffenden Enden zumindest im Wesentlichen nur Zugkräfte
wirken. Falls das Druckformende unter Einschluss eines rechten Winkels abgewinkelt
ist, weist die Zu- und Abstellrichtung der Saugnäpfe vorteilhafterweise radial zu
der Drehachse des Druckzylinders. Falls das Ende unter Einschluss eines Winkels größer
als 90° abgewinkelt ist, ist es vorteilhaft, wenn die Zu- und Abstellrichtung auch
eine tangential zum Druckzylinder weisende Richtungskomponente aufweist.
[0024] Auch in den Unteransprüchen und deren Kombinationen werden bevorzugte Merkmale der
Erfindung beschrieben.
[0025] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Figuren erläutert.
An dem Ausführungsbeispiel offenbar werdende Merkmale bilden je einzeln und in jeder
Merkmalskombination die Gegenstände der Ansprüche und auch die vorstehend beschriebenen
Ausführungen vorteilhaft weiter. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Blick auf ein Druckwerk einer Druckmaschine mit eingebauter Saugvorrichtung,
- Figur 2
- einen Axialabschnitt der Saugvorrichtung,
- Figur 3
- eine Schaltung für die Deaktivierung einer Saugnapfgruppe der Saugvorrichtung,
- Figur 4
- einen Spannkanal mit einer Klemmeinrichtung für eine klemmende Befestigung eines Druckformendes
und
- Figur 5
- die Saugvorrichtung in einem Querschnitt.
[0026] Figur 1 zeigt einen Blick in einen Druckturm einer im Nassoffset arbeitenden Rollenrotationsdruckmaschine.
Zu erkennen sind zwei Druckformzylinder 1, im Ausführungsbeispiel Plattenzylinder,
zweier Druckwerke, die übereinander im Druckturm angeordnet sind und auf die gleiche
Seite einer den Druckturm durchlaufenden Bedruckbahn arbeiten. Die Druckformzylinder
1 sind je in an sich bekannter Weise mit mehreren axial nebeneinander angeordneten
Druckformen 2, im Ausführungsbeispiel Druckplatten, bespannt.
[0027] Den Druckformzylindern 1 ist je eine Saugvorrichtung 5 zugeordnet. Den weiteren Druckformzylindern
der Druckmaschine ist in gleicher Weise je individuell eine Saugvorrichtung 5 zugeordnet.
In beispielsweise einem 8er-Druckturm mit vier übereinander angeordneten Druckbrücken
für Schön- und Widerdruck und dementsprechend acht Druckformzylindern 1 sind somit
ebenfalls wenigstens acht Saugvorrichtungen 5 angeordnet.
[0028] Jede der Saugvorrichtungen 5 erstreckt sich über die gesamte Länge des zugeordneten
Druckformzylinders 1 und ist in der Lage, sämtliche Druckformen 2 des zugeordneten
Druckformzylinders 1 zu handhaben, nämlich saugend zu halten. Im folgenden wird stellvertretend
für die anderen nur eine einzige der Saugvorrichtungen 5 beschrieben.
[0029] Die Saugvorrichtung 5 umfasst eine Traverse 6, die sich über die gesamte Länge des
zugeordneten Druckformzylinders 1 erstreckt und an ihren beiden axialen Enden an Seitengestellteilen
4 fest montiert ist. Die Traverse 6 bildet einen schlanken, langgestreckten, beidseits
fest eingespannten Lagerbalken. Die Traverse 6 dient als Träger für mehrere Saugnäpfe
10 und Rollen 11. Die Saugnäpfe 10 und Rollen 11 sind parallel zu dem Druckformzylinder
1 nebeneinander entlang der Traverse 6 aufgereiht, je einer der Saugnäpfe 10 zwischen
zwei der Rollen 11. Die Saugvorrichtung 5 ist pro Druckform 2 mit zwei Saugnäpfen
10 und drei Rollen 11 ausgestattet. Die Saugnäpfe 10 und Rollen 11 bilden pro Druckform
2 eine Saugnapf/Rollen-Gruppe 10, 11. Die Saugvorrichtung 5 bildet axial nebeneinander
gleiche Saugnapf/Rollen-Gruppen 10, 11 in einer der Anzahl der nebeneinander auf dem
Druckformzylinder 1 angeordneten Druckformen 2 entsprechenden Zahl. Die Saugnapf/Rollen-Gruppen
10, 11 sind in und gegen eine auf die jeweilige Druckform 2 gerichtete Pressrichtung
bewegbar, d.h. zu- und abstellbar. Die Saugnäpfe 10 sind relativ zu den Rollen 11
und die Rollen 11 relativ zu den Saugnäpfen 10 in und gegen die Pressrichtung bewegbar.
Die Pressrichtung weist zumindest im Wesentlichen radial auf die Drehachse des zugeordneten
Druckformzylinders 1.
[0030] Figur 2 zeigt einen axialen Endabschnitt der Saugvorrichtung 5 herausgelöst aus der
Maschine, beispielsweise in einem für den Einbau vorgesehenen Zustand. Die Saugnäpfe
10 sind axial gestreckt, und bilden je ein entsprechend axial gestrecktes Napfvolumen.
Im Ausführungsbeispiel sind sie oval mit je einem geradem Mittelabschnitt und halbkreisförmigen
Enden. Die Saugnäpfe 10 sind form- und materialelastisch. Durch Anpressen an die Druckform
1 werden die Saugnäpfe 10 elastisch komprimiert. Wird die Presskraft weggenommen,
weiten die Saugnäpfe 10 sich wieder elastisch auf. Durch die Aufweitung wird das zwischen
der Druckform 2 und der Wandung der Saugnäpfe 10 eingeschlossene Napfvolumen expandiert,
so dass sich wegen des luftdicht die Druckform 2 kontaktierenden Napfrands im eingeschlossenen
Napfvolumen ein Unterdruck und dadurch zwischen den Saugnäpfen 10 und der Druckform
2 je eine bestimmte Saugkraft einstellt. Wird auf die Saugnäpfe 10 eine von der Druckform
1 weggerichtete Zugkraft, vorzugsweise eine gegen die Pressrichtung gerichtete Zugkraft,
ausgeübt, kann dies zu einer weiteren Volumenvergrößerung und somit zu einer sich
verstärkenden Saugkraft führen. Die Saugnäpfe 10 sind nach Größe, Form und Material
so gestaltet, dass die Summe der Saugkräfte der Saugnäpfe 10 pro Gruppe zum sicheren
Halten einer einzelnen Druckform 2 ausreicht. Die Saugkraft pro Gruppe ist ferner
so groß, dass mittels der Saugvorrichtung 5 die jeweilige Druckform 2 an einem Ende
angesaugt und ohne weiteres Werkzeug oder manuelle Unterstützung aus einem Spannkanal
des Druckformzylinders 1 gezogen werden kann. Würde die Saugvorrichtung 5 pro Druckform
2 nur über einen einzigen Saugnapf verfügen, wäre dieser Saugnapf natürlich so zu
bemessen, das seine Saugkraft hierfür ausreicht. Bei mehr als zwei Saugnäpfen pro
Gruppe kann der einzelne Saugnapf entsprechend schwächer und/oder kleiner dimensioniert
sein.
[0031] Jeder der Saugnäpfe 10 ist über eine Fluidleitung 12 mit der unmittelbaren Umgebung
der Saugvorrichtung 5 verbunden. In Figur 2 sind die Mündungen der Fluidleitungen
12 in den Napfvolumina zu erkennen. Die Fluidleitungen 12 münden je zentral und erstrecken
sich von ihren Mündungen in den Napfvolumina auf kürzestem Wege durch den Befestigungsbereich
jedes der Saugnäpfe 10. Zum Ansaugen und Halten der Druckform 2 sind die Fluidleitungen
12 geschlossen. Die Napfvolumina können über die Fluidleitungen 12 mit der Umgebung
kurzgeschlossen und dadurch deaktiviert oder im Vorhinein inaktiv geschaltet werden.
[0032] Die Drehachsen der Rollen 11 sind zu der Drehachse des zugeordneten Druckformzylinders
1 parallel, so dass sie im montierten Zustand der Saugvorrichtung 5 in Umfangsrichtung
des zugeordneten Druckformzylinders 1 auf dessen Druckformen 2 abrollen können, wie
dies für ein Überrollen einer Druckform 2 zu deren Befestigung und einen Transport
der Druckform 2 beim Abrollen von dem Druckformzylinder 1 wünschenswert ist.
[0033] Die Saugvorrichtung 5 bildet eine mehrteilige Lagerstruktur, die aus der bereits
genannten Traverse 6 und ferner aus einer Rollen-Lagerstruktur 7 und einer Saugnapf-Lagerstruktur
8 besteht. Die Traverse 6 dient der Befestigung der Saugvorrichtung 5 in dem Maschinengestell.
Die Rollen 11 sind an der gemeinsamen Rollen-Lagerstruktur 7 befestigt, die an der
Traverse 6 abgestützt ist. Die Rollen-Lagerstruktur 7 erstreckt sich über die gesamte,
mit Druckformen 2 belegbare axiale Länge des Druckformzylinders 1. Sie ist als in
sich steifer Balken gebildet, von dem in Pressrichtung Ständer abragen, an dem die
Rollen 11 drehgelagert sind. Innerhalb der Saugnapf/Rollen-Gruppen 10, 11 bilden die
Saugnäpfe 10 eine Saugnapfgruppe. Die Saugnäpfe 10 sind gemeinsam an der Saugnapf-Lagerstruktur
8 abgestützt, die sich über die gesamte axiale Länge des Druckformzylinders 1 erstreckt,
die mit den Druckformen 2 belegbar ist. Die Saugnapf-Lagerstruktur 8 ist unmittelbar
an der Traverse 6 abgestützt und relativ zu dieser gegen den Druckformzylinder 1 zustellbar
und von dem Druckformzylinder 1 abstellbar. Gleiches gilt für die Rollen-Lagerstruktur
7. Anstatt die beiden Lagerstrukturen 7 und 8 wie bevorzugt unmittelbar an der Traverse
6 abzustützen, könnte auch die eine der beiden Lagerstrukturen 7 und 8 erst über die
andere an der Traverse 6 abgestützt sein. Obgleich weniger bevorzugt, soll dennoch
nicht ausgeschlossen sein, dass pro Saugnapfgruppe oder pro Rollengruppe je eine separate
Lagerstruktur 8 oder eine separate Lagerstruktur 7 vorgesehen ist und jede der Lagerstrukturen
7 oder 8 unabhängig von den anderen zu- und abstellbar ist.
[0034] Um nur diejenigen Saugnäpfe 10 zu aktivieren, die eine der Druckformen 2 ansaugen
und halten sollen, werden die je einer der Druckformen 2 zugeordneten Saugnapfgruppen
pneumatisch separiert. Für die pneumatische Separation werden diejenigen Saugnäpfe
10, die keine Druckform 2 ansaugen sollen, mit der Umgebung A (Fig. 3) kurzgeschlossen
und dadurch auf inaktiv gesetzt, während die anderen Saugnäpfe 10 zum Zwecke des Ansaugens
und Haltens der Druckform 2 oder der mehreren Druckformen 2 von der Umgebung A fluidisch
getrennt werden.
[0035] Die Bewegungen der Lagerstrukturen 7 und 8 werden fluidisch, bevorzugt wie im Ausführungsbeispiel
pneumatisch bewirkt. Für das Zu- und Abstellen der Lagerstruktur 7 ist eine Stelleinrichtung
15 und für das Zu- und Abstellen der Lagerstruktur 8 ist eine Stelleinrichtung 16
vorgesehen. Die Stelleinrichtungen 15 und 16 sind an ein Druckluftreservoir angeschlossen,
wie es bei Druckmaschinen vor Ort üblicherweise vorhanden ist. Die Lagerstrukturen
7 und 8 werden jeweils individuell mittels Aktuatoren, im Ausführungsbeispiel Pneumatikzylinder,
der Stelleinrichtungen 15 und 16 bewegt. Die Steuerglieder der Stelleinrichtungen
15 und 16 sind vorzugsweise Zweiwegeventile, deren Schaltzustände von einer zweckmäßigerweise
elektronischen Steuerung gesteuert werden. Die elektronische Steuerung bietet die
Möglichkeit der manuellen Bedienbarkeit unmittelbar am Ort der betreffenden Saugvorrichtung
5.
[0036] Um die Saugvorrichtung 5 in Pressrichtung flach zu halten, sind die balkenförmig
in Achsrichtung erstreckte Traverse 6 und die Rollen-Lagerstruktur 7 U-Profile, die
in Richtung auf den zugeordneten Druckformzylinder 1 offen sind. In einem eingefahrenen
Zustand nimmt das U-Profil der Traverse 6 die Rollen-Lagerstruktur 7 zumindest im
Wesentlichen auf. Die Saugnapf-Lagerstruktur 8 ist zumindest im eingefahrenen Zustand
in dem U-Profil der Rollen-Lagerstruktur 7 aufgenommen. Alternativ kann anstatt der
Rollen-Lagerstruktur 7 die Saugnapf-Lagerstruktur 8 als U-Profil gebildet sein und
die Lagerstruktur 7 aufnehmen. Es können auch alle drei Lagerstrukturen 6, 7 und 8
als U-Profile geformt sein. Mit dem Begriff "U-Profil" sollen auch andere trogförmige
Profile umfasst sein, beispielsweise ein V-Profil oder ein H-Profil, obgleich letzteres
weniger bevorzugt ist, da es mehr Höhe beansprucht. Grundsätzlich könnten wenigstens
zwei der Lagerstrukturen 6, 7 und 8 oder gegebenenfalls auch alle drei Lagerstrukturen
6, 7 und 8 je als einfach nur langgestreckte, radial zu dem Druckformzylinder 1 dünne
Platten gebildet sein. Die Seitenschenkel des U-Profils wirken vorteilhafterweise
jedoch versteifend. Es muss auch nicht grundsätzlich die Traverse 6 eine der beiden
anderen Lagerstrukturen 7 und 8 oder beide anderen Lagerstrukturen 7 und 8 aufnehmen.
Vielmehr kann die Traverse 6 grundsätzlich auch von einer der anderen Lagerstrukturen
7 und 8 oder beiden anderen Lagerstrukturen 7 und 8 aufgenommen werden. Die geschachtelte
Anordnung mit zumindest teilweiser Überlappung ermöglicht radial zum Druckformzylinder
1 eine besonders flache Bauweise der Saugvorrichtung 5.
[0037] Figur 3 zeigt eine Pneumatikschaltung für die Inaktivierung einer einzelnen Gruppe
von Saugnäpfen 10. Die Saugnäpfe 10 werden durch Kurzschluss mit der Umgebung A, d.h.
der umgebenden Atmosphäre, entlüftet, genauer gesagt: auf Umgebungsdruck belüftet.
Die Fluidleitungen 12 zweigen von einer gemeinsamen Gruppenfluidleitung 13 zu den
einzelnen Saugnäpfen 10 der Gruppe ab und münden je in einem der Napfvolumina. In
der Gruppenfluidleitung 13 ist als Fluidiksteuerglied 14 ein Zweiwege-Magnetventil
angeordnet, das in dem einen seiner beiden Schaltzustände die Gruppenfluidleitung
13 schließt, so dass die Napfvolumina der Saugnapfgruppe von der Umgebung A fluidisch
getrennt sind, und das in seinem anderen Schaltzustand öffnet, so dass der Kurzschluss
mit der Umgebung A hergestellt ist. Das Fluidiksteuerglied 14 wird von der im Zusammenhang
mit den Stelleinrichtungen 15 und 16 genannten elektronischen Steuerung in Abstimmung
mit den Stell- und Steuergliedern für die Lagerstrukturen 7 und 8 gesteuert. Das bewegte
Stellorgan des Fluidikgesteuerglieds 14 wird von einer eingebauten Feder in die Schließstellung
vorbelastet.
[0038] Mittels der Saugvorrichtung 5 wird der Wechsel einer Druckform 2 halbautomatisch
durchgeführt, nämlich teilweise manuell von einer Bedienperson und teilweise automatisch
durch die der Druckform 2 zugeordnete Saugvorrichtung 5 entsprechend der Bedienung
durch die Bedienperson vor Ort,
[0039] Nachdem der Druckformzylinder 1 per Tastendruck mit seinem einzigen Spannkanal oder
einem von mehreren über den Zylinderumfang verteilt vorgesehenen Spannkanälen in eine
für den manuellen Zugang günstige Position gedreht wurde, platziert die Bedienperson
vorzugsweise das vorlaufende Ende der Druckform 2 im Spannkanal des Druckformzylinders
1. Der weitere Spannvorgang, nämlich das Aufwickeln der Druckform 2 und das Plazieren
des anderen Druckformendes erfolgt mittels der Saugvorrichtung 5 automatisch. Hierfür
werden die Rollen 11 der zugeordneten Saugnapf/Rollen-Gruppe 10, 11 gegen die Druckform
2 gepresst, indem die für diese Gruppe 10, 11 oder alle Gruppen 10, 11 gemeinsam vorgesehene
Rollen-Lagerstruktur 7 per Tastendruck der Bedienperson ausgefahren wird. Desweiteren
wird der Druckformzylinder 1 ebenfalls per Tastendruck vorwärts gedreht. Bei dem Vorwärtsdrehen
rollen die Rollen 11 über die Druckform 2 und legen diese an die Oberfläche des Druckformzylinders
1 an. Die Rollen 11 überrollen das nachlaufende Ende der Druckform 2, so dass es in
den Spannkanal oder einen weiteren Spannkanal des Druckformzylinders 1 hineingedrückt
und dadurch automatisch befestigt wird, vorzugsweise klemmend.
[0040] Für den Ausbau der Druckform 2 wird der Druckformzylinder 1 in eine Position gedreht,
in der eines der beiden Enden der Druckform 2 radial unter der Saugvorrichtung 5 zu
liegen kommt, vorzugsweise das im Druckbetrieb nachlaufende Ende der Druckform 2.
Mit dem in Position befindlichen Druckformzylinder 1 wird per Tastendruck der Bedienperson
die der abzunehmenden Druckform 2 zugeordnete Gruppe der Saugnäpfe 10 gegen die Druckform
2 gepresst. Die Saugnäpfe 10 der betreffenden Gruppe oder in der bevorzugten Lagerungsvariante
alle Saugnäpfe 10 werden durch den Druck der Presskraft elastisch komprimiert. Falls
alle Saugnäpfe 10 der Saugvorrichtung 5 gemeinsam ausfahren, sind mittels der Fluidikgesteuerglieder
14 diejenigen Saugnapfgruppen, die eine Druckform 2 ansaugen sollen, auf aktiv und
die anderen auf inaktiv gesetzt. Anschließend werden wieder per Tastendruck oder per
automatischer Ablaufsteuerung die zuvor angepressten Saugnäpfe 10 gegen die Pressrichtung
zurück bewegt, so dass das angesaugte Ende der Druckform 2 aus dem Spannkanal gehoben
wird. Das angesaugte Druckformende hängt nun an der Saugvorrichtung 5. Die Bedienperson
übernimmt das angesaugte Ende und deaktiviert per Tastendruck und dadurch bewirkter
Entlüftung die Saugnäpfe 10. Der Druckformzylinder 1 wird zurückgedreht, während die
Bedienperson die Druckform 2 hält, bis das vorlaufende Ende der Druckform 2 von der
Bedienperson gegriffen und aus seinem Spannkanal gezogen werden kann.
[0041] In einer alternativen Ausführung verfügt die Saugvorrichtung 5 nicht über passive,
sondern über aktive Saugnäpfe 10 und einen Unterdruckerzeuger, mittels dem die Napfvolumina
abgesaugt werden, um die Druckformen 2 anzusaugen und zu halten. Der Unterdruckerzeuger
kann über die Gruppenfluidleitungen 13 und Fluidleitungen 12 mit den einzelnen Saugnäpfen
10 verbunden sein. Alternativ können zusätzlich zu den Entlüftungsleitungen 12 und
13 Absaugleitungen vorgesehen sein. Desweiteren kann alternativ zu einem einfachen
Kurzschluss mit der Umgebung auch eine Beaufschlagung der Saugnäpfe 10 mit einem Überdruck
gegenüber dem Umgebungsdruck vorgesehen sein. Besonders bevorzugt wird es, wenn diejenigen
Saugnäpfe 10, die eine Druckform 2 aufnehmen und halten sollen, abgesaugt werden,
und diejenigen Saugnäpfe 10, die nicht gleichzeitig ebenfalls eine Haltefunktion ausüben
sollen, mit einem Überdruck beaufschlagt werden, um ein Ansaugen einer Druckform 2
durch die betreffenden Saugnäpfe 10 besonders sicher zu verhindern.
[0042] Figur 4 zeigt einen der Spannkanäle des Druckformzylinders 1 in einem Querschnitt.
In dem Spannkanal ist eine Klemmeinrichtung angeordnet, mittels der ein vorlaufendes
Ende 2v einer Druckform 2 und ein nachlaufendes Ende 2n der gleichen oder einer anderen
Druckform 2 klemmend im Spannkanal befestigt sind. Die Klemmeinrichtung wird in der
deutschen Patentanmeldung Nr.
10 2004 042 342.3 beschrieben, die diesbezüglich in Bezug genommen wird. Das nachlaufende Ende 2n ist
unter Einschluss eines Winkels von etwas über 90° abgewinkelt und ragt mit dem abgewinkelten
Flansch zumindest im Wesentlichen, d.h. mit einer Abweichung von nicht mehr als 20°
zur Radialen auf die Drehachse des Druckformzylinders 1 in den Spannkanal. Der abgewinkelte
Flansch des Druckformendes 2n ist plan und wird durch die Klemmeinrichtung nicht verformt,
sondern lediglich reibschlüssig geklemmt. Die Saugnapf-Lagerstruktur 8 ist zumindest
im Wesentlichen parallel zu dem abgewinkelten Flansch gegen den Druckformzylinder
1 zustellbar und von dem Druckformzylinder 1 abstellbar an der Traverse 6 abgestützt.
Nach dem Festsaugen der Saugnäpfe 10, die der Druckform 2 mit dem Druckformende 2n
zugeordnet sind, wird der abgewinkelte Flansch bei der Abstellbewegung der Saugnäpfe
10 deshalb zumindest im Wesentlichen nur auf Zug beansprucht.
[0043] Der abgewinkelte Flansch des Druckformendes 2n wird mittels eines in dem Spankanal
bewegbar gelagerten Klemmstücks 20 der Klemmeinrichtung geklemmt, das eine den Flansch
kontaktierende Klemmfläche für linienförmigen Kontakt und zusätzlich eine Stützfläche
aufweist und an der Stützfläche radial zu der Drehachse des Druckformzylinders 1 abgestützt
ist. Genauer gesagt ist das Klemmstück 20 in einer Führung 21 des Druckformzylinders
1 zumindest im Wesentlichen in tangentialer Richtung geführt. Im Ergebnis übt das
Klemmstück auf den geklemmten Flansch des Druckformendes 2n nur eine durch die Stärke
einer Feder 22 bestimmte Klemmkraft aus. Die Feder 22 wirkt in Richtung der Führung
21. Die Führung 21 weist schräg zu der Radialen R des Druckformzylinders 1 nach außen
und schließt mit der Radialen R einen spitzen Winkel α von mehr als 45° ein; in diesem
Sinne verläuft die Führung zumindest im Wesentlichen tangential zu der Drehachse des
Druckformzylinders 1, so dass bei dem Herausziehen des Flansches eine Hemmung verhindert
wird.
[0044] Das nachlaufende Druckformende 2n kann insbesondere allein aufgrund der Saugwirkung
der Saugvorrichtung 5 und ohne zusätzliche Betätigung der Klemmeinrichtung aus dem
Spannkanal gezogen werden.
[0045] Figur 5 zeigt die geschachtelte Anordnung der Lagerstrukturen 6, 7 und 8 und weitere
Einzelheiten zu den Saugnäpfen 10. Für die Rollen-Lagerstruktur 7 ist deren Stelleinrichtung
15 dargestellt. Für die Saugnapf-Lagerstruktur 8 ist der pneumatische Aktuator der
Stelleinrichtung 16 nicht dargestellt, die Verbindung mit deren Aktuator ist bei 18
lediglich angedeutet.
[0046] Die Saugvorrichtung 5, insbesondere der stellvertretend für die anderen dargestellte
Saugnapf 10, ist zu einer Druckform 2 in seiner zugestellten Position nach dem Ansaugen
des nachlaufenden Endes 2n dargestellt. Die längs der Achse P-S der Zu- und Abstellbewegung
auf die Druckform 2 wirkende Saugkraft S greift in größtmöglicher Nähe am abgewinkelten,
nachlaufenden Ende 2n der Druckform 2 an. Der Abstand der Achse P-S zur Kante des
nachlaufenden Endes 2n wird so klein als möglich gewählt. Der Saugnapf 10 ist hierfür
in besonderer Weise gestaltet. Die der Druckform 2 zugewandte Kontaktfläche des Saugnapfs
10 weist an ihrer dem abgewinkelten Ende 2n zugewandten Seite von der Bewegungsachse
P-S einen größten Abstand a auf, gemessen zwischen der Bewegungsachse P-S und dem
äußeren Umfangsrand des Saugnapfs 10, der höchstens 20mm, vorzugsweise höchstens 15mm
beträgt. Abgesehen von einem geringen Abstand, den der Saugnapf 10 an seinem äußeren
Umfangsrand von der Kante des nachlaufenden Endes 2n aufweist, greift die Saugkraft
S im Abstand a von der Kante des nachlaufenden Endes 2n an. Die quer zur Achsrichtung
P-S des Druckformzylinders 1 gemessene Dicke d der Kontaktfläche sollte zumindest
in dem Bereich des Saugnapfs 10, welcher der Kante des nachlaufenden Endes 2n am nächsten
ist, nicht mehr als 8mm, vorzugsweise nicht mehr 5mm betragen.
[0047] Der Abnehmbarkeit der Druckform 2 allein mittels der Saugvorrichtung 5 ist des weiteren
förderlich, wenn der abgewinkelte Flansch eine möglichst geringe Länge e aufweist.
Die Flanschlänge e sollte nicht mehr als 14 mm betragen und beträgt vorzugsweise höchstens
10 mm. Der abgewinkelte Flansch schließt mit der im unbelasteten Zustand planen Druckform
2 einen rechten Winkel ein. Die Saugkraft S, die mit der Richtung der Abstellbewegung
zusammenfällt, weist parallel zu dem abgewinkelten Flansch. Wenn das nachlaufende
Ende 2n aus dem Spannkanal des Druckformzylinders 1 gezogen wird, wirken im abgewinkelten
Flansch daher zumindest im Wesentlichen, im Idealfall ausschließlich, Zugkräfte.
[0048] Dem Herausziehen des Druckformendes 2n ist ferner förderlich, dass bei dem Herausziehen
zuerst die Rollen-Lagerstruktur 7 in Richtung S mittels der Stelleinrichtung 15 beschleunigt
wird und bei dieser Bewegung mittels eines Anschlagelements 17 in einen Anschlagkontakt
mit der zu diesem Zeitpunkt noch nicht in Bewegung befindlichen Saugnapf-Lagerstruktur
8 gelangt, so dass auf die Saugnapf-Lagerstruktur 8 eine in die Richtung S wirkende
Stoßkraft wirkt. Die Stoßkraft ist vorteilhaft, um die auf den geklemmten Flansch
des Druckformendes 2n wirkende Haftreibung zu überwinden. In Figur 5 ist das Anschlagelement
17 als zusätzliches Element dargestellt, was darauf zurückzuführen ist, dass die Saugnapf-Lagerstruktur
8 gänzlich oder zu einem Teil in der Rollen-Lagerstruktur 7 aufgenommen ist, zumindest
im eingefahrenen Zustand. Bei Umkehrung dieser Anordnung, d.h. der zumindest teilweisen
Aufnahme der Rollen-Lagerstruktur 7 in der in solch einem Fall umgebenden Saugnapf-Lagerstruktur
8, würde der Boden des die Rollen-Lagerstruktur 7 bildenden U-Profils das Anschlagelement
17 ersetzen.
[0049] In den Figuren 1 und 2 sind die Stelleinrichtungen 15 und 16 auf der Seite der Traverse
6 angeordnet, die den Lagerstrukturen 7 und 8 gegenüberliegt. Stattdessen können die
Stelleinrichtungen 15 und 16 oder wenigstens eine dieser Stelleinrichtungen 15 und
16 auch platzsparend zur gleichen Seite wie die Lagerstrukturen 7 und 8 angeordnet
sein und in Richtung der Zu- und Abstellbewegung der Saugnäpfe 10 und Rollen 11 von
der Traverse 6 abragen.
[0050] Die Saugvorrichtung 5 ist sowohl für die Rollen-Lagerstruktur 7 als auch für die
Saugnapf-Lagerstruktur 8 mit je zwei pneumatischen Aktuatoren ausgestattet. Je einer
der Aktuatoren ist außerhalb des mit Druckformen 2 belegbaren Axialabschnitts des
Druckformzylinders 1 in den beiden axialen Endbereichen der Traverse 6 angebracht.
Im Ausführungsbeispiel sind die beiden Paare von Aktuatoren beidseits des Druckformzylinders
1 in dessen beiden Zapfenbereichen angeordnet. Sind die Druckformzylinder 1 mit Schmitzringen
ausgerüstet, wie im Ausführungsbeispiel, so sind die Aktuatoren und vorzugsweise die
weiteren Fluidikglieder der Stelleinrichtungen 15 und 16 jeweils außen seitlich der
Schmitzringe angeordnet, so dass sie über der Zylinderumfangsfläche, insbesondere
in deren mit Druckformen 2 belegbaren Axialabschnitt, keinen Platz beanspruchen. Die
Fluidiksteuerglieder 14 und gegebenenfalls weitere Fluidiksteuerglieder sind hinter
der Verschalung des Maschinengestells 4 angeordnet. Zwischen den beidseits des Druckbereichs
angeordneten Stelleinrichtungen 15 und 16 verlaufen nur die Fluidleitungen.
[0051] Bei Verwendung von aktiven statt passiven Saugnäpfen 10 sind unmittelbar bei den
Saugnäpfen 10 Venturidüsen gebildet, um den Unterdruck mittels des üblichen Luftdrucks
der vor Ort vorhandenen Luftdruckanlage zu erzeugen, entweder eine Venturidüse pro
Saugnapf 10 oder pro Saugnapfgruppe. Ansonsten gelten für Saugvorrichtungen mit aktiven
Saugnäpfen vorzugsweise die vorstehenden Ausführungen zu den passiven Saugnäpfen.
Es tritt an die Stelle des Ansaugens durch elastisches Aufweiten der Napfvolumina
nur das aktive Ansaugen durch Beaufschlagung mit einem Unterdruck, d. h. durch Evakuieren.
1. Druckmaschine mit einem Druckbelagträger (1), auf dem ein erster Druckbelag (2) und
ein zweiter Druckbelag (2) in einer Achsrichtung versetzt zueinander anbringbar sind,
und mit einer Saugvorrichtung (5) umfassend:
a) einen ersten Saugnapf (10) für den ersten Druckbelag (2),
b) einen zu dem ersten Saugnapf (10) in Achsrichtung versetzt angeordneten zweiten
Saugnapf (10) für den zweiten Druckbelag (2)
c) und eine Fluidikeinrichtung (12-14), mittels der die Saugnäpfe (10) unabhängig
voneinander mit einem Unterdruck beaufschlagbar oder von einem Unterdruck entlastbar
sind.
2. Druckmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch, ferner umfassend eine in Achsrichtung
erstreckte Traverse (6) und eine an der Traverse (6) abgestützte Saugnapf-Lagerstruktur
(8), an der wenigstens einer der Saugnäpfe (10) gehalten ist und die relativ zu der
Traverse (6) gegen den Druckbelagträger (1) zustellbar und von dem Druckbelagträger
(1) abstellbar ist.
3. Druckmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Traverse (6) in Querschnitt ein zum Druckbelagträger (1) offenes Profil aufweist,
vorzugsweise ein trogförmiges Profil, in dem die Saugnapf-Lagerstruktur (8) in einer
von dem Druckbelagträger (1) abgestellten Position zumindest über einen größeren Teil
ihrer in Zu- und Abstellrichtung (P, S) gemessenen Höhe aufgenommen ist.
4. Druckmaschine nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend eine
Saugnapf-Stelleinrichtung (16) für das Zustellen und Abstellen der Saugnapf-Lagerstruktur
(8), wobei die Saugnapf-Stelleinrichtung (16) in bevorzugter Ausführung in Achsrichtung
außerhalb eines die Druckbeläge (2) aufnehmenden Axialabschnitts des Druckbelagträgers
(1) angeordnet ist.
5. Druckmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch, ferner umfassend eine Steuerung, welche
die Saugnapf-Stelleinrichtung (16) und die Fluidikeinrichtung (12-14) für ein Abnehmen
des ersten Druckbelags (2) so steuert, dass die Saugnäpfe (10) gemeinsam zugestellt
werden und von dem ersten Saugnapf (10) und dem zweiten Saugnapf (10) nur der erste
Saugnapf (10) mit Unterdruck beaufschlagt wird.
6. Druckmaschine nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend eine
Steuerung, welche die Saugnapf-Stelleinrichtung (16) und die Fluidikeinrichtung (12-14)
für ein Abnehmen des ersten Druckbelags (2) so steuert, dass die Saugnäpfe (10) gemeinsam
zugestellt werden und der zweite Saugnapf (10) mit der Umgebung (A) verbunden oder
mit einem Überdruck beaufschlagt wird, während der erste Saugnapf (10) den ersten
Druckbelag (2) ansaugt.
7. Druckmaschine nach einem der fünf vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugnäpfe (10) gemeinsam an der Saugnapf-Lagerstruktur (8) gehalten und mit der
Saugnapf-Lagerstruktur (8) einheitlich zu- und abstellbar sind.
8. Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend
eine erste Rolle (11) für den ersten Druckbelag (2),
eine zweite Rolle (11) für den zweiten Druckbelag (2),
eine in Achsrichtung erstreckte Traverse (6)
und eine an der Traverse (6) abgestützte Rollen-Lagerstruktur (7), an der wenigstens
eine der Rollen (11) gehalten ist und die relativ zu der Traverse (6) gegen den Druckbelagträger
(1) zustellbar und von dem Druckbelagträger (1) abstellbar ist.
9. Druckmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch, ferner umfassend eine Rollen-Stelleinrichtung
(15) für das Zustellen und Abstellen der Rollen-Lagerstruktur (7), wobei die Rollen-Stelleinrichtung
(15) in bevorzugter Ausführung in Achsrichtung außerhalb eines die Druckbeläge (2)
aufnehmenden Axialabschnitts des Druckbelagträgers (1) angeordnet ist.
10. Druckmaschine nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Traverse (6) im Querschnitt ein zum Druckbelagträger (1) offenes Profil aufweist,
vorzugsweise ein trogförmiges Profil, in dem die Rollen-Lagerstruktur (7) in einer
von dem Druckbelagträger (1) abgestellten Position zumindest über einen größeren Teil
ihrer in Zu- und Abstellrichtung (P, S) gemessenen Höhe aufgenommen ist.
11. Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche in Kombination mit Anspruch
2 und Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen-Lagerstruktur (7) ein Anschlagelement (17) aufweist, mit dem sie bei einer
Abstellbewegung im Falle einer zugestellten Saugnapf-Lagerstruktur (8) gegen die noch
zugestellte Saugnapf-Lagerstruktur (8) in einen Anschlagkontakt gelangt.
12. Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche in Kombination mit Anspruch
2 und Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines aus Rollen-Lagerstruktur (7) und Saugnapf-Lagerstruktur (8) ein
zum Druckbelagträger (1) offenes Profil aufweist, in dem das andere aus Rollen-Lagerstruktur
(7) und Saugnapf-Lagerstruktur (8) in einer von dem Druckbelagträger (1) abgestellten
Position zumindest über einen größeren Teil seiner in Zu- und Abstellrichtung (P,
S) gemessenen Höhe aufgenommen ist.
13. Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche in Kombination mit Anspruch
2 und Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Traverse (6), die Rollen-Lagerstruktur (7) und die Saugnapf-Lagerstruktur (8)
in einer von dem Druckbelagträger (1) abgestellten Position der Rollen-Lagerstruktur
(7) und der Saugnapf-Lagerstruktur (8) ineinander geschachtelt sind und einander zumindest
über einen größeren Teil ihrer in Zu- und Abstellrichtung (P, S) gemessenen Höhen
überlappen.
14. Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche in Kombination mit einem der
Ansprüche 2 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Traverse (6) nicht bewegbar installiert ist.
15. Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeder der Druckbeläge (2) an einem Ende (2n) einen abgewinkelten, zumindest in einem
unbelasteten Zustand planen Flansch aufweist, mit dem der jeweilige Druckbelag (2)
in einem Spannkanal des Druckbelagträgers (1) geklemmt auf dem Druckbelagträger befestigbar
ist, wobei der Flansch in dem Spannkanal vorzugsweise nur reibschlüssig geklemmt wird,
und dass die Saugnäpfe (10) in eine Richtung (S) abstellbar sind, die zumindest im
Wesentlichen parallel zu dem Flansch weist, so dass bei einem Lösen des jeweiligen
Druckbelags (2) in dessen Flansch zumindest im Wesentlichen nur Zugkräfte wirken.
16. Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckbelagträger (1) ein Druckformzylinder ist und jeder der Druckbeläge (2)
einen abgewinkelten Flansch aufweist, mit dem er in einem Spannkanal des Druckbelagträgers
(1) geklemmt auf dem Druckbelagträger (1) befestigbar ist, und dass in dem Spannkanal
eine Klemmeinrichtung angeordnet ist, die für die in dem Spannkanal klemmbaren Druckbelag
(2) je wenigstens ein Klemmstück (20) umfasst, das eine gegen den Flansch des jeweiligen
Druckbelags (2) wirkende Klemmkontaktfläche und zusätzlich eine Stützfläche aufweist
und an der Stützfläche in Radialrichtung des Druckbelagträgers (1) abgestützt ist,
um ein Verkeilen des geklemmten Flansches bei einem Abnehmen des jeweiligen Druckbelags
(2) zu verhindern.
17. Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugnäpfe (10) elastisch veformbar sind und sich nach einer das jeweilige Napfvolumen
verringernden Verformung durch elastische Aufweitung an dem zugeordneten Druckbelag
(2) festsaugen.
18. Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidikeinrichtung (12-14) in die Saugnäpfe (10) mündende Fluidleitungen (12,
13) und Fluidiksteuerglieder (14) für die Fluidleitungen (12, 13) umfasst und dass
die Fluidiksteuerglieder (14) die Fluidleitungen (12, 13) zum Ansaugen der Druckbeläge
(2) schließen oder mit einem Unterdruckerzeuger verbinden und für eine Reduzierung
der Saugkraft öffnen, wobei die Fluidiksteuerglieder (14) vorzugsweise jeweils magnetisch
oder elektrisch betätigbare Mehrwegeventile sind.
19. Druckmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidleitungen (12, 13) die Saugnäpfe (10) für die Reduzierung des Unterdrucks
mit einem Druckerzeuger oder der Umgebung (A) verbinden.
20. Verfahren zum Abnehmen eines Druckbelags (2) von einem Druckbelagträger (1) einer
Druckmaschine, vorzugsweise mittels einer Saugvorrichtung (5) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, bei dem
a) ein geklemmtes Ende (2n) des Druckbelags (2) mittels eines zugeordneten Saugnapfs
(10) aus einer Klemmverbindung mit dem Druckbelagträger (1) gelöst wird,
b) ein gegenüberliegendes Ende des Druckbelags (2) anschließend per Hand gelöst wird
c) und der Druckbelag (2) per Hand von dem Druckbelagträger (1) abgenommen wird.