[0001] Die Erfindung betrifft ein Schalungselement für eine Tunnelschalung, eine Tunnelschalung
und eine Schalungsvorrichtung mit einer solchen Tunnelschalung für den Untertag-Tunnelbau.
Derartige Schalungsvorrichtungen besitzen einen Schalungswagen und eine Tunnelschalung
aus einer Mehrzahl von aneinander gefügten Schalungselementen. Die Schalungselemente
sind am Schalungswagen angeordnet und bilden zusammen die Innenschalung für einen
Tunnelabschnitt.
[0002] Die Schalungselemente sind in Lagen oder Längsstreifenbereichen am Schalungswagen
angeordnet. Diese Lagen der Tunnelschalung erstrecken sich über die Länge der Tunnelschalung.
Beidseitig am Schalungswagen ist je eine Seitenwandschalung vorhanden. Diese Seitenwandschalungen
sind derart beweglich am Schalungswagen montiert, dass sie zum Schalungswagen hin
in eine Verfahrstellung und vom Schalungswagen weg in eine Betonierstellung gebracht
werden können.
[0003] Herkömmliche Schalungsvorrichtungen weisen Schalungen auf, die aus Ringelementen
zusammengesetzt sind. Eine Vielzahl von Ringelementen ist in Längsrichtung der Schalung
aneinander gefügt. Die Ringschalungselemente bilden z.B. in einer einzigen Lage eine
Seitenwandschalung. In einer Deckenschalung kann das Ringschalelement aus mehreren
Elementen zusammengesetzt sein.
[0004] Nachteilig an solchen Ringschalelementen ist, dass die Stossfugen, die in Querschnittrichtung
des Tunnels verlaufen, oft nur ungenau sind, da die Elemente aus Kostengründen ungenau
gefertigt sind.
[0005] Nachteilig an bekannten Schalungsvorrichtungen dieser Art ist ferner, dass die Schalungselemente
sehr stabil gebaut werden müssen, und dennoch lediglich einmal eingesetzt werden können,
da selten zwei identische Tunnelquerschnitte hergestellt werden müssen. Aus Gründen
der Konkurrenzfähigkeit sind Schalungshersteller dazu gezwungen, die Schalungselemente
wieder zurück zu nehmen und für ein weiteres Projekt zu verwenden. Da aber kaum zwei
Tunnelquerschnitt identisch sind, müssen die Schalungselemente für den zweiten Einsatz
angepasst werden. Dies geschieht mit Trennscheibe und Schweissbrenner in einer aufwändigen
Arbeit. Die damit erreichte Kostenersparnis im Vergleich zur Herstellung einer neuen
Schalung ist oft ungenügend.
[0006] Aus der
GB 711 282 ist eine Schalungsvorrichtung für den Tunnelbau mit einem verfahrbaren Schalungsgerüst
bekannt, das Schalungselemente trägt, die sich über die gesamte Länge der Tunnelschalung
erstrecken. Über den Umfang der Tunnelschalung verteilt sind eine Mehrzahl identischer
Schalungselemente vorhanden, die teilweise die Tunnelwandung, teilweise die Tunneldecke
schalen. Zwischen den Schalungselementen sind längsgerichtete Fugen ausgebildet, die
in der Betonierstellung satt gestossen sind. In den Fugen liegen die Schalungselemente
über deren Stärke flächig aneinander an. In einer Verfahrstellung sind die Schalungselemente
an das Schalungsgerüst heran verschwenkt, so dass die Schalungsvorrichtung innerhalb
des betonierten Tunnelrohrs verschoben werden kann. Diese Schalung ist für einen bestimmten
Tunnelquerschnitt geeignet. Im First der Schalung ist eine gewölbte Stahlplatte über
die in Abstand zueinander angeordneten Schalungselemente gelegt. Eine Anpassung des
Tunnelquerschnittes ist nur in diesem Bereich denkbar. Darüber, wie der Beton hinter
die Schalung eingebracht wird, macht das Dokument keine Aussage.
[0007] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Schalungselement für eine Tunnelschalung,
eine Tunnelschalung und eine Schalungsvorrichtung mit einer Tunnelschalung zu schaffen,
welche Tunnelschalung an unterschiedliche Tunnelquerschnitte anpassbar ist und deren
Schalungselemente daher mehrfach wiederverwendbar ausgebildet sind.
[0008] Erfindungsgemäss zeichnet sich das Schalungselement durch die Merkmale des unabhängigen
Anspruch 1, die Tunnelschalung durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 7 und
die Schalungsvorrichtung durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 11 aus.
[0009] Zur projektspezifischen Einrichtung von Zugängen zum Hohlraum hinter der Tunnelschalung
ist erfindungsgemäss in wenigstens einem Schalungselement der Tunnelschalung eine
Mehrzahl von Fensterstellen ausgebildet. An diesen Fensterstellen kann auftragsspezifisch
durch Ausschneiden des Schalungsflächenelements ein Betonierfenster ausgebildet und
eine Fensterschalung oder ein Betonierstutzen im Betonierfenster auswechselbar angeordnet
werden. Einmal erstellte Öffnungen können mit der Fensterschalung versehen werden
und sind bei der Wiederverwendung des Schalungselements daher nicht störend.
[0010] Eine solche Fensterstelle ist durch zwei Wechsel in den Rippen ausgebildet. An der
Fensterstelle muss keine Öffnung ausgebildet sein. Sie dient dazu, dass mit einfachen
Mitteln und rasch vor Ort eine Öffnung ausgebildet werden kann.
[0011] Eine Tunnelschalung aus einer Mehrzahl von miteinander verschraubten Schalungselementen,
von denen wenigstens ein Schalungselement solche Fensterstellen besitzt. Zweckmässigerweise
sind jedoch alle Schalungselemente, zumindest soweit sie als Normschalungselemente
bezeichnet werden können, mit solchen Fensterstellen ausgebildet. Dies erlaubt, einen
Betonstutzen dort anzuordnen, wo es sich auf der Baustelle als geeignet erweist. Der
Ort des Betonstutzens kann so auch von Etappe zu Etappe gewechselt werden. Der Betonstutzen
oder eine Fensterschalung können dazu einfach ausgewechselt werden. Durch eine präzise
und bei allen Fensterstellen gleichbleibende Anordnung von Befestigungsstellen und
die identische Ausbildung der Fensterstellen auch in Bezug auf deren Abmessungen ist
ein Austausch von Betonstutzen und Fensterschalung ohne Schweissarbeit sehr leicht
auszuführen.
[0012] Eine Schalungsvorrichtung mit einer solchen Tunnelschalung ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Seitenwandschalungen aus wenigstens zwei Lagen und aus höchstens 3 Schalungselementen
pro Lage zusammengefügt sind. Dabei ist in jeder Lage jeweils ein Schalungselement
ein Längsschalungselement, das wenigstens die Hälfte der Länge der Tunnelschalung
einnimmt.
[0013] Die Tunnelschalung ist daher nicht mehr in Ringschalungselemente aufgeteilt, sondern
in relativ schmale Längsstreifenbereiche oder Lagen. Das Längsschalungselement kann
an einem Ende oder an beiden Enden mit einem Ergänzungsschalungselement ergänzt sein,
um die Länge der Tunnelschalung an die projektspezifisch geforderte Länge anzupassen.
[0014] Die Aufteilung in Längsstreifen mit relativ geringer Breite hat den Vorteil, dass
einmal verwendete Lagen von Schalungselementen wieder verwendet werden können, auch
wenn der Tunnelradius leicht anders ist. Die benachbarten Lagen können in den Längsfugen
mit geringen Zwischenwinkeln zusammengesetzt werden, um so den Radius des Tunnelquerschnitts
zu erweitern. Oder es können projektspezifische Zwischenlagen zwischen zwei bereits
bestehende Lagen von Schalungselementen eingefügt werden, um den Tunnelquerschnitt
projektspezifisch anzupassen.
[0015] Die Aufteilung der Lagen in höchstens drei Elemente, von denen eines wenigstens die
Hälfte der Länge der Tunnelschalung einnimmt gewährleistet ein sauberes Fugenbild,
da in Tunnelquerrichtung lediglich in grossen Abständen Fugen vorhanden sind. Die
Länge der wieder verwendbaren Schalungselemente entspricht einer Länge, die bisher
lediglich einmal zu verwendende, projektspezifische Schalungsteile für Nocken oder
Schalungsfussabschnitte aufwiesen. Das Längsschalungselement hat vorteilhaft eine
Länge, die oft im Tunnelbau vorkommt, und wird bei Bedarf mit einem
Ergänzungsschalungselement verlängert.
[0016] Vorteilhaft werden wieder verwendbare Schalungselemente in Normalabmessungen hergestellt.
Wenigstens eine Lage der Seitenwandschalung ist daher eine Normlage, die in Umfangrichtung
der Tunnelschalung eine normierte Breite aufweist. Eine solche Normlage wird dann
in aller Regel durch eine der Normlage benachbarte projektspezifische Lage ergänzt.
Diese projektspezifische Lage braucht nicht in derselben Qualität hergestellt zu sein,
wie die für die Wiederverwendung bestimmten Normschalungselemente. Sie erstreckt sich
dafür vorteilhaft über die gesamte Länge der Tunnelschalung. Eine solche Ergänzung
kann eine Lage sein, die eine Schwenkachse der Seitenwandschalung definiert, oder
eine Lage, die einen Knick für einen Deckennocken definiert, oder eine solche, die
den unteren Seitenwandabschluss definiert. Die Normlagen der Seitenwandschalung können
durch Gewölbeschalungen oder durch ebene Schalungen oder, und dies wird als der häufigste
Fall angenommen, aus einer Lage mit Gewölbeschalelementen und einer Lage mit ebenen
Schalelementen gebildet sein.
[0017] Der Schalungswagen trägt zweckmässigerweise eine Deckenschalung. Diese Deckenschalung
kann, insbesondere zusammen mit dem Schalungswagen, in einen Verfahrstellung abgesenkt
und in eine Betonierstellung angehoben werden. Die Deckenschalung weist vorteilhaft
wenigstens zwei in Längsrichtung der Tunnelschalung gerichtete Normlagen auf, die
in Umfangrichtung der Tunnelschalung eine normierte Breite aufweisen. Der Aufbau der
Deckenschalung aus Normschalungselementen hat wieder den Vorteil, dass der Querschnitt
des Tunnels trotz Verwendung normierter Schalungselemente projektspezifisch ausgebildet
sein kann. Der Deckenradius kann in einem genügenden Ausmass durch geringe Winkel
in den Längsfugen oder durch projektspezifische Zwischenschalungselemente zwischen
zwei Normlagen angepasst werden. Der projektierte Tunnelquerschnitt kann so auch mit
vorwiegend normierten Elementen innerhalb der Toleranzen eingehalten werden. Vorteilhaft
ist in Tunnelprojekten die Deckenschalung durch wenigstens eine der Normlage benachbarte
projektspezifische Lage ergänzt.
[0018] Die Normlagen der Deckenschalung sind, wie die Normlagen der Seitenwandschalungen,
zweckmässigerweise aus höchstens 3 Schalungselementen pro Lage zusammengefügt, von
welchen Schalungselementen einer Lage ein Längsschalungselement jeweils mehr als die
Hälfte der Länge der Tunnelschalung einnimmt. Möglichst lange Normschalungselemente
haben den Vorteil, dass nur wenige in Querschnittrichtung verlaufende Fugen projektspezifisch
gefügt zu werden brauchen und auf die Schalungselementlänge keine solchen Fugen vorhanden
sind. Dies führt zu einer hohen Präzision in der Schalung dank geringen Ungenauigkeiten
in den Fugen.
[0019] Die durch eine solche Normierung und die Längsgliederung der Tunnelschalung erreichte
Wiederverwendbarkeit der Schalungselemente erlaubt, diese in höherer Qualität und
aus stärkeren Stahlblechen herzustellen. Diese Wiederverwendbarkeit erlaubt die Herstellung
in Hochlohnländern, was die Transportkosten senkt. Weiter erlaubt die Bereitstellung
grossformatiger Elemente deren raschen Zusammenbau zu einer projektspezifischen Tunnelschalung.
[0020] Die Grösse der Schalungselemente ist vorteilhaft auf eine geeignete Transportgrösse
beschränkt. Ein solches Schalungselement sollte in der Breite, das ist in Umfangrichtung
einer Normlage von Fuge zu Fuge höchstens eine Abmessung von 350 cm aufweisen. Ein
solches Element müsste für den Transport in der Regel gestellt werden. Bevorzugt wird
daher eine geringere Breite von höchstens 300 cm. Schalungselemente mit der Breite
von höchstens 250 cm können problemlos auch liegend transportiert werden und sind
daher zu bevorzugen. Sie geringeren Breiten sind auch deshalb zu bevorzugen, weil
mit schmaleren Elementen flexibler projektspezifische Querschnitten hergestellt werden
können. Eine bevorzugte Abstufung von Normbreiten ist 250 cm, 175 cm und eventuell
125 cm.
[0021] Die normierten Breiten der Normlagen sind zweckmässigerweise in einer, zwei oder
drei Stufen abgestuft, wobei der Breiteunterschied zwischen zwei Stufen zwischen 50
und 100 cm ist, vorzugsweise um 75 cm. Der Breiteunterschied ist zudem auf das Rippenraster
abgestimmt, damit die Fensterstellendetails gleich ausgebildet sein können. Dadurch
lassen sich individuelle Tunnelquerschnitte aus Normteilen und wenigen projektspezifischen
Schalungselementen
zusammenstellen.
[0022] Ein Längsschalungselement ist in Tunnellängsrichtung zweckmässigerweise wenigstens
500 cm lang. Mit 5 Meter-Abschnitten lassen sich bereits sehr kleine Kurvenradien
schalen. Eine bevorzugte Länge der Längsschalungselemente ist 10 Meter. Diese Länge
kann durch Sonderteile auf beispielsweise 12 oder eine andere projektspezifische Länge
ergänzt werden, genügt in vielen Fällen jedoch den Anforderungen von Kurvenradien
im Autobahn und Strassenbau.
[0023] Damit die Schalungselemente eine hervorragende Steifigkeit aufweisen sind die Schalungselemente
mit über die ganze Länge des Schalungselements verlaufenden Rippen versehen. Die auf
den Schalungswagen gestützte Spanten verlaufen quer zu den durchlaufenden Rippen.
[0024] Das Längsschalungselement besitzt zweckmässigerweise eine normierte Elementlänge
und einen normierten Elementradius. Es wird vorzugsweise ein System von Längsschalungselementen
gebildet, das Schalungselemente mit unterschiedlichen Radien, unterschiedlichen Breiten
und gegebenenfalls auch unterschiedlichen Längen umfasst. Ein solches System kann
folgende Bestandteile in unterschiedlicher Anzahl aufweisen. Die Schalungselemente
können auftragsspezifisch in beispielsweise diesen Normgrössen hergestellt werden,
dann, wenn sie benötigt werden:
Radius (cm) |
Breite (cm) |
Länge (cm) |
Ergänzungsstück Längen (cm) |
300 |
ca. 100 |
1000/500 |
125/200/250 |
300 |
ca. 125 |
1000/500 |
125/200/250 |
510 |
ca. 125 |
1000 |
200/250 |
510 |
ca. 175 |
1000 |
200/250 |
510 |
ca. 250 |
1000 |
200/250 |
[0025] Weitere Radien liegen vorzugsweise um 350, 700 und 900 cm.
[0026] In vielen Projekten erweist es sich als notwendig, dass in der Tunnelschalung projektspezifische
Schalungselemente vorhanden sind, deren Elementbreite von der normierten Elementbreite
abweicht. Diese sind vorzugsweise über die gesamte Länge der Tunnelschalung, also
von Längenelement und Ergänzungselement(en) gefertigt.
[0027] Projektspezifische Schalungselemente sind insbesondere gedacht, um projektspezifische
Formen, wie Kanten, Nocken zu formen, oder zur Erreichung von projektspezifischen
Radien oder Schwenkachsen.
[0028] Für die Anpassbarkeit der Tunnelschalung an projektspezifische Radien, ohne dass
die Normelemente mit leicht davon abweichenden Radien geändert zu werden brauchen,
ist es erforderlich, aneinander angrenzende Lagen in einem kleinen Winkel aneinander
stossen zu können. Die eingangs gestellte Aufgabe wird daher auch durch eine Tunnelschalung
gelöst, die in bekannter Weise aus einer Mehrzahl von miteinander verschraubten Schalungselementen,
zwischen deren Schalflächen in Schalungslängsrichtung gestreckte Fugen und in Schalungsumfangrichtung
gegebenenfalls gekrümmte Fugen vorliegen. Und zwar wird die Aufgabe dadurch gelöst,
dass bei den gestreckten Fugen die Schalfläche in Abstand zwischen 5 und 15 mm zueinander
angeordnet sind und zwischen den Schalungselementen und den Schalflächen, das ist
also in dieser Fuge, ein komprimierbares Band eingeklemmt ist, das diesen Abstand
ausfüllt. Dies erlaubt dichte Fugen zu erhalten, wenn die Schalungselemente mit Ihren
Kontaktflächen eben aufeinander liegen, wie auch wenn die Schalungselemente mit einer
keilförmigen Zwischenlage in angewinkelter Position zueinander gestossen sind.
[0029] Zweckmässigerweise wird das komprimierbare Band die Fuge überstehend eingelegt und
erst nach dem Verbinden der beiden Schalungselemente in einer Ebene der Fuge geschnitten.
Die Schalflächen sollen vorteilhaft die Fügeflächen Halbspanten überstehen, damit
das Material des komprimierbaren Bandes die Schalflächen hinterschneiden kann. Wenn
das komprimierte Band die Schalfläche hintergreift, kann es nicht aus der Fuge heraustreten.
[0030] Das Materialband besteht vorteilhaft aus einem geschäumten Material. Dies erlaubt
einen grossen Kompressionsbereich. Ein zweckmässiges Material für das Band ist Neopren.
[0031] Die Erfindung betrifft zusammengefasst ein Schalungselement für eine Tunnelschalung,
mit einem eine Schalfläche bildenden Schalflächenelement, in welchem eine Mehrzahl
von Fensterstellen ausgebildet ist. Die Art und Weise der Ausbildung der Fensterstelle
erlaubt es an der Fensterstelle auftragsspezifisch ein Betonierfenster aus dem Schalflächenelement
auszunehmen, falls dieses noch nicht ausgeschnitten ist, und eine Fensterschalung
oder ein Betonierstutzen in der Ausnehmung des Betonierfensters auswechselbar anzuordnen.
Die Erfindung betrifft auch eine Tunnelschalung mit einer Mehrzahl von Schalungselementen
und wenigstens einem Schalungselement mit einer Mehrzahl solcher Fensterstellen, sowie
einer Schalungsvorrichtung mit einem Schalungswagen und einer solchen Tunnelschalung.
[0032] Die Figuren zeigen ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Schalungsvorrichtung.
Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch einen Tunnel und darin die Schalungsvorrichtung (ohne Stützbeine)
mit der Tunnelschalung in Betonierposition.
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch den Tunnel und darin die Schalungsvorrichtung (ohne Stützbeine)
mit der Tunnelschalung in Verfahrposition.
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch den Tunnel und darin der Schalungswagen.
- Fig. 4
- einen Längsschnitt durch den Schalungswagen mit einer Hälfte der Tunnelschalung in
Ansicht.
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf den Schalungswagen mit geschnittenen Seitenwandschalungen.
- Fig. 6
- die Tunnelschalung in drei Innenansichten.
- Fig. 7
- einen Ausschnitt aus der Tunnelschalung gemäss Fig. 6.
- Fig. 8
- einen Detailschnitt durch eine Fuge zwischen Schalungselementen aus zwei aneinander
angrenzenden Lagen.
- Fig. 9.
- einen Detailschnitt gemäss Figur 8, wobei die beiden Lagen angewinkelt aneinander
stossen.
[0033] Der in Figur 1 dargestellte Querschnitt zeigt einen zweispurigen Strassentunnel während
dem Betonieren eines Schalungsabschnitts. Die darin angeordnete Schalungsvorrichtung
11 umfasst einen Schalungswagen 13 und eine Tunnelschalung 15. Die Tunnelschalung
15 ist in verschiedene Bereiche eingeteilt, die unterschiedlich beweglich sind. Der
Schalungswagen 13 überspannt ein Baustellen-Durchfahrtprofil. Über dem Schalungswagen
ist die Deckenschalung 17 angeordnet. Die Deckenschalung 17 ist zusammen mit dem Schalungswagen
absenkbar. Zu beiden Seiten des Schalungswagens sind Seitenwandschalungen 19,19' angeordnet.
Diese sind um eine ersten Schwenkachse 21,21' zum Schalungswagen hin verschwenkbar.
[0034] Die Seitenwandschalung 19,19' umfasst auch einen Fussabschluss 23,23', der um eine
zweite Schwenkachse 25,25' gegenüber dem übrigen Teil der Seitenwandschalung 19,19'
verschwenkbar ist. Zwischen der Deckenschalung 17 und der Seitenwandschalung 19 ist
eine Indiviualschalung 18,18', die projektspezifisch ausgebildet ist. Sie umfasst
die Schwenkachsen 21,21' und die Nockenschalung 27,27'. Die Nockenschalung umfasst
eine Nockenklappe 41,41', die zum Schalungswagen 13 hin um die Schwenkachse 21,21'
verschwenkbar ist. Lediglich in dieser zum Schalungswagen hin verschwenkten Stellung
ist der Schalungswagen absenkbar.
[0035] Die Deckenschalung 17 ist aus drei Normlagen und zwei Ergänzungslagen gebildet. Jede
Normlage ist aus Normschalungselementen 31 gebildet, die eine Schalungsbreite von
250 cm und einen Radius von 510 cm aufweisen. Die Ergänzungslagen schliessen aussen
an die Normlagen an. Sie bestehen aus einem Ergänzungselement 32,32', das projektspezifisch
ausgebildet ist. Hier dient es als Anschluss an die Nockenklappe 41,41' der Nockenschalung
27,27'.
[0036] Die Seitenwandschalung umfasst vier Lagen. Zuoberst ist eine Ergänzungslage aus einem
Ergänzungselement 42,42' ausgebildet. Das Ergänzungselement 42,42' formt den Knick
zwischen Seitenwand-Rundung und Nocke und definiert die Schwenkachse 21,21' für die
Seitenwandschalung 19,19'. Die daran anschliessende obere Lage ist eine Normlage und
umfasst ein Normschalungselement 33 der Breite 175 cm mit dem Radius 510 cm. Die an
die Normlage anschliessende untere Lage umfasst ein ebenes Schalungselement 35 der
Breite 175 cm mit einer Schwenkachse 25,25' zum Anlenken des Fussabschlusses 23,23'.
Zuunterst ist der klappbare Fussabschluss 23,23' an die Schwenkachse 25,25' angelenkt.
[0037] Die Tunnelschalung 15 ist eine einhäuptige Schalung. Der Druck des Betons kann daher
nicht über ein Zusammenbinden von zwei eine Wandung beidseitig formenden Schalungswänden
aufgefangen werden. Vielmehr wird der Druck von einer Seitenwandschalung 19' auf die
andere Seitenwandschalung 19 übertragen. Der Druck der Deckenschalung 17 wird über
die Seitenwandschalungen 19,19' auf den Tunnelboden 39 abgestützt. Die dabei entstehenden
Kräfte werden über Stützen 45,45', die teilweise längenverstellbar 45' sind, auf einen
Querträger 43 geleitet. Der Querträger 43 ist Teil des Schalungswagens 13.
[0038] In Figur 2 ist die Tunnelschalung in einer Verfahrposition dargestellt. Die Nockenklappen
41,41' sind dazu eingeklappt. Die Seitenwandschalungen 19,19' sind an den Schalungswagen
13 heran geschwenkt. Der Schalungswagen 13 ist abgesenkt. Dadurch sind alle Schalungsteile
von der Wandung der frisch betonierten Tunnelröhre 47 entfernt, so dass die Schalungsvorrichtung
11 auf den Rädern der Rollfüsse 49 über den Tunnelboden 39 verschoben werden kann.
Die Schalung kann in dieser Stellung gereinigt werden. An der neuen Position im Tunnel
wird sie dann wieder in die in Figur 1 gezeigte Betonierstellung gebracht.
[0039] In Figur 3 ist der Schalungswagen 13 ohne die Tunnelschalung dargestellt. Der Schalungswagen
13 umfasst Räder in Rollfüssen 49. Die Rollfüsse 49 sind quer zur Tunnelrichtung gegenüber
den darauf auflastenden Hubbeinen 51 verschiebbar ausgebildet. Dadurch kann die Fahrspur
präzise eingestellt und der Schalungswagen quer zur Tunnelrichtung präzise positioniert
werden. Die Hubbeine 51 tragen je zu zweit einen in Tunnellängsrichtung gerichteten
Fachwerkträger 53,53'. Die Hubbeine 51 sind jeweils in Vorschubrichtung der Schalungsvorrichtung
11 vor und hinter der Tunnelschalung 15 am Fachwerkträger 53,53' angeordnet. Dank
der Höhenverstellbarkeit der Hubbeine 51 kann die Tunnelschalung zum Betonieren mit
ihrem Scheitel auf die Scheitelhöhe der Tunnelröhre angehoben und zum Verschieben
um ca. 70 cm abgesenkt werden.
[0040] Die Fachwerkträger 53,53' sind über die Querträger 43 miteinander verbunden. Die
Querträger 43 sind ebenfalls als Fachwerke ausgebildet. Sie besitzen einen Obergurt
44 und einen Untergurt 46, sowie Vertikalstäbe 48. Die Länge und die Höhe des Querträgers
43 sind projektspezifisch zu dimensionieren. Der Querträger ist dazu aus einem Baukastensystem
zusammengesetzt. Dieses Baukastensystem umfasst Querträgerstäbe 40.1, 40.2, 40.3,
40.4 unterschiedlicher Länge. Die Längen der Querträgerstäbe 40 sind in einem 10 cm
Raster ausgebildet. Jeder Querträgerstab 40 besitzt die gleichen Endplatten und den
gleichen Querschnitt des Stahlprofils. Das Stahlprofil ist ein praktisch quadratisches
H-Profil. Die Flansche des H-Profils sind in einem 10 cm-Raster gelocht. Dadurch kann
jeder Querträgerstab 40 sowohl zur Verlängerung eines anderen Querträgerstabs 40 stirnseitig
an diesen, als auch zur Bildung eines Vertikalstabs 48 auf einen Flansch eines anderen
Querträgerstabs 40 angeordnet werden. Weiter ist es möglich, Diagonalstäbe in den
Querträger 43 einzusetzen. Diese werden in der Art der die Tunnelschalung 15 abstützenden
Stützen 45 ausgebildet.
[0041] Dieser Baukasten ermöglicht die Bildung von beliebigen, projektspezifischen Querträger
43. Gegebenenfalls kann auch ein ergänzender Querträgerstab gefertigt werden, um eine
Querträgerlänge zu erreichen, die ausserhalb des Rasters liegt. In der Regel dürfte
das gewählte 10 cm-Raster aber ausreichend klein sein, da die Rollfüsse 49 je um bis
zu 10 cm verschieblich ausgebildet sind.
[0042] Die Hubbeine 51 sind auf drei Seiten mit Befestigungsflanschen ausgerüstet. Sie können
daher stirnseitig (und zwar vorne oder hinten) oder aussenseitig an die Fachwerkträger
53,53' montiert werden. Die Fachwerkträger besitzen dazu entsprechende Montageflächen.
Diese Montageflächen und die Befestigungsflansche an den Hubbeinen 51 sind in einem
12 cm Raster gelocht. Die Lochung erlaubt, die Hubbeine jeweils auf einer projektspezifischen
Höhe am Fachwerkträger 53 zu montieren.
[0043] Aus Figur 4 ist der Fachwerkträger 53 in seiner Längsausdehnung ersichtlich. Im dargestellten
Fall ist der Fachwerkträger 53 aus 4 Stücken zusammengestellt. Das Grundelement 50.1
besitzt eine Länge von 10 Metern und ist eine Schweisskonstruktion. Ein Ergänzungs-Fachwerkträger
50.2 ergänzt die Länge des Grundelements 50.1 auf die projektspezifisch gewünschte
Länge des längsgerichteten Fachwerks. An beiden Enden des Fachwerkträgers 53 ist ein
Endstück 50.3, 50.4 angeordnet. Dieses Endstück ist mit dem Grundelement 50.1 beziehungsweise
mit dem Ergänzungs-Fachwerkträger 50.2 verschraubt. Jedes Endstück 50.3, 50.4 ist
mit Montageflächen zur Montage der Hubbeine 51 ausgerüstet. Im Bereich dieser Montageflächen
sind auf der gegenüberliegenden Seite des Endstücks 50.3, 50.4 gelochte Flansche ausgebildet,
an denen Querträger 43 montiert werden können. Solche Flansche für die Montage der
Querträger sind zudem an jedem Vertikalstab des Fachwerkträgers 53 ausgebildet. Die
Enden des Grundelements 50.1, des Ergänzungs-Fachwerkträgers 50.2, sowie die Endstücke
50.3 und 50.4 insgesamt sind mit Blechen und Versteifungsrippen ausgesteift. Zwischen
den Vertikalstäben des Fachwerkträgers 53 sind Diagonalstäbe zur Versteifung des Fachwerkträgers
53 vorhanden.
[0044] Wie aus der Figur 5 ersichtlich ist, bilden die Fachwerkträger 53,53' zusammen mit
den Querträgern 43 ein horizontales Fachwerk. Zur Versteifung dieses horizontalen
Fachwerks sind Streben 55 in die Lochungen der Querträgerstäbe 40 eingehängt und der
geforderten Länge entsprechend auf- oder zusammengedreht. Diese Streben 55 sind als
Spannelemente ausgebildet und besitzen ein Mittelteil mit zwei gegenläufigen Innengewinden
und zwei Endteile mit je den entsprechenden Aussengewinden. Diese Streben können daher
diagonal oder orthogonal eingesetzt werden und dienen lediglich als Verbund des Tragsystems.
[0045] In Figur 6 ist die Tunnelschalung 15 insgesamt dargestellt. Diese umfasst die drei
Bereiche linke Seitenwandschalung 19', Deckenschalung 17 und rechte Seitenwandschalung
19. Die linke und die rechte Seitenwandschalung sind weitgehend spiegelbildlich ausgebildet.
Sie unterscheiden sich in den Abmessungen des Ergänzungselemente 42,42' der obersten
Lage. Diese Ergänzungselemente 42,42' sind über die gesamte Länge der Tunnelschalung
15 einstückig ausgebildet. Sie sind projektspezifisch ausgebildet. Daran anschliessend
ist eine gewölbte Schalungslage aus einem 10 Meter langen Normschalungselement 33
und einem 2 Meter langen Ergänzungsschalungselement 33.1 bzw. dem dazu spiegelbildlichen
Ergänzungsschalungselement 33.1'. Zusammen weisen das Normschalungselement 33 und
das Ergänzungsschalungselement 33.1 bzw. 33.1' die Länge der Tunnelschalung 15 auf.
An der Fügestelle 57 sind die beiden Schalungselemente miteinander verschraubt. Die
Spanten sind mit einer Lochung in einem 10 cm-Raster versehen. Dies alles erlaubt
die unkomplizierte Wiederverwendung der beiden Schalungselemente dieser Normlage.
[0046] Das ebenflächige Schalungselement 35, 35' und die daran angelenkte Fussklappe 23,23'
sind ein projektspezifische Schalungselemente und haben die Länge der Tunnelschalung
15. Im Falle einer Wiederverwertung dieser Elemente müssten sie vermutlich angepasst
werden. Diese Elemente könnten auch spezifisch auf die linke und rechte Seitenwandschalung
angepasst sein. Sie sind lediglich mit den für die Verstrebung notwendigen Lochungen
oder mit angeschweissten Verstrebungsfüssen 59 versehen.
[0047] Die Deckenschalung 17 umfasst drei Normlagen von 2.5 Metern Breite. Jede Normlage
besteht aus einem 10 Meter langen Normschalungselement 31 bzw. 31.0 und einem 2 Meter
langen Ergänzungsschalungselement 31.1, 31.2, bzw. 31.3. Die Normschalungselemente
mit 10 Metern Länge unterscheiden sich durch die Anordnung der Betonierfensterstellen
61. Im mittleren Normschalungselement 31.0 sind die Betonierfensterstellen 61 im Scheitel
ausgebildet, während bei den seitlich angeordneten diese Fensterstellen 61 ausserhalb
der Mitte angeordnet sind.
[0048] Die Schalungselemente weisen eine längsgerichtete Rippenstruktur auf. Die Rippen
63 verlaufen von einem Ende des Schalungselements zum anderen. Diese Rippen 63 sind
abgestützt durch Spanten 65, die sich dem Radius des Tunnelquerschnitts entsprechend
gewölbt sind. Die Spanten 65 sind in einem Rasterabstand von 125 cm voneinander angeordnet,
wobei die Schalungsfläche jeweils einen halben Rasterabstand über die letzten Spanten
65 vorsteht.
[0049] Ungefähr in jedem zweiten Feld zwischen den Spanten 65 ist eine Betonierfensterstelle
61 ausgebildet. An diesen Stellen 61 kann ein Betonierfenster 61.1, ein Betonierstutzen
61.2 oder eine Betonierfensterschalung 61.3 angeordnet sein. Objektspezifisch kann
daher an vielen Stellen die gewünschte Öffnung vorgesehen werden.
[0050] Im Ausschnitt gemäss Figur 7 sind solche Fensterstellen 61 grösser dargestellt. Die
Rippen 63 sind lediglich im Bereich der Fensterstellen 61 unterbrochen. Bei den Normschalungselementen
und den Individual-Schalungselementen sind zudem Vibratorenhalterungen 67 vorgesehen,
um daran Aussenvibratoren fixieren zu können. Diese sind auf Brücken zwischen zwei
Rippen 63 montiert.
[0051] In Figuren 8 und 9 ist eine Horizontalfuge zwischen zwei Schalungselementen 31 angrenzender
Lagen dargestellt. In den Darstellungen ist das Schalflächenelement 91.1, 91.2 aus
einem 10 bis 15 mm starken Stahlblech mit 91.1 bzw. 91.2 bezeichnet. Diese Schalflächenelemente
sind getragen von Rippen (nicht eingezeichnet). Diese Rippen sind ihrerseits getragen
von Spanten (nicht eingezeichnet). Von Spante zu Spante erstreckt sich entlang der
Horizontalfuge ein L-Profilstahl 93.1, 93.2, der den Rand der Schalflächenelements
91.1, 91.2 trägt. Die beiden Stahlprofile 93.1, 93.2 sind mittels Schrauben an den
Stellen 95 miteinander verschraubt. Für eine präzise Ausrichtung der Schalungselemente
31 sind an den Stellen 95 Druckflächen auf die L-Profile aufgedoppelt, die präzise
schliffen werden können. Die in Figur 8 dargestellte Situation, bei der die Druckflächen
direkt und ebenflächig aufeinander anschlagen, ist daher der Normalfall bei einem
dem Elementradius entsprechenden Tunnelradius.
[0052] Ist der Tunnelradius beispielsweise nun mit 530 cm gefordert, die bestehenden Elemente
weisen jedoch einen Radius von 510 cm auf, so kann der grössere Radius mit den vorhandenen
Elementen dennoch geschalt werden. Dies geschieht, indem die aneinander angrenzenden
Lagen in den Horizontalfugen leicht winklig aneinander gefügt werden, wie dies in
Figur 9 dargestellt ist. Zwischen die Druckflächen an den inneren Stellen 95 wird
ein Keil 97 eingefügt. Die Schalflächen 91.1 und 91.2 laufen danach nicht mehr präzise
ebenflächig oder tonnenförmig ineinander, sondern bilden einen Schalungsknick. Dieser
liegt jedoch innerhalb der Toleranzen, wenn die Schalungselemente 31 relativ schmal
sind, so dass viele horizontale Fugen vorliegen.
[0053] Bei der Horizontalfuge sind die beiden Schalflächenelemente nicht dicht gestossen,
sondern lassen einen Abstand von ca. 10 mm zwischen sich. Dies erlaubt das Fügen mit
kleinen Winkeln zwischen den benachbarten Schalungselementen 31. Damit diese Fuge
dennoch dicht ist, was für das Betonieren notwendig ist, ist ein Neoprenband 99 in
die Fuge eingeklemmt. Der Abstand zwischen den Schalflächenelementen 91.1, 91.2 wird
durch das Neoprenband 99 verschlossen, wenn dieser 10 mm ausmacht, wie in Figur 8
dargestellt, oder wenn er lediglich 5 mm ausmacht, wie in Figur 9 dargestellt.
[0054] Die Stahlprofile 93.1 und 93.2 sind mit Abstand zum Rand des Schalflächenelements
91.1, bzw. 91.2 an dieses angeschweisst, so dass der längsgerichtete Rand des Schalflächenelements
91.1 und 91.2 frei auskragend ausgebildet ist. Dadurch ist hinter den Schalflächenelementen
die Fuge zwischen den Schalungselementen 31 weiter als zwischen den Schalflächenelementen.
Das Neoprenband 99 füllt diesen weiteren Raum ebenfalls aus und hinterschneidet dadurch
die Schalflächenelemente 91.1, 91.2. Dadurch wird erreicht, dass sich das Neoprenband
99 nicht aus der Fuge entfernen lässt, ausser durch Lösen der beiden zusammengefügten
Schalungselemente 31.
[0055] Dieselbe Art der Fugendichtung kann auch in Fugen gewählt werden, die in Umfangrichtung
verlaufen, oder in Horizontalfugen, die bei Gelenken liegen. Bei letzteren sind die
beiden benachbarten Schalungselemente entgegen der Darstellung in Figuren 8 und 9
nicht miteinander verschraubt.
1. Schalungselement für eine Tunnelschalung (15), mit einem eine Schalfläche bildenden
Schalflächenelement, dadurch gekennzeichnet, dass im Schalungselement eine Mehrzahl von Fensterstellen (61) ausgebildet ist, wobei
die Ausbildung der Fensterstelle es erlaubt an der Fensterstelle auftragsspezifisch
ein Betonierfenster (61.1) aus dem Schalflächenelement auszunehmen und eine Fensterschalung
(61.3) oder ein Betonierstutzen (61.2) in der Ausnehmung des Betonierfensters (61.1)
auswechselbar anzuordnen.
2. Schalungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass über die ganze Länge des Schalungselements verlaufende Rippen (63) und quer zu den
Rippen (63) Spanten (65) zur Abstützung auf einen Schalungswagen (13) vorhanden sind,
und dass die Fensterstelle (61) durch zwei Wechsel in den Rippen (63) ausgebildet
ist.
3. Schalungselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an den Rippen (63) Befestigungsstellen ausgebildet sind, an denen die im Betonierfenster
angeordnete Fensterschalung oder der im Betonierfenster angeordnete Betonierstutzen
befestigt werden können.
4. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass dessen entlang seinem in Schalungslängsrichtung gerichteter, gestreckter Rand frei
auskragend ausgebildet ist.
5. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Schalungselement (31,31.0,33) eine normierte Elementlänge von vorteilhaft 500
oder 1000 cm und einen normierten Elementradius aufweist und dadurch für eine Anordnung in einer durch eine projektspezifische Lage (60) der Tunnelschalung
(15) ergänzte, über die Länge der Tunnelschalung (15) sich erstreckende Normlage (10)
geeignet ist.
6. Schalungselement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schalungselement (31,31.0,33) in Umfangrichtung der Tunnelschalung (15) höchstens
eine Breite von 350 cm aufweisen, bevorzugt von höchstens 300 cm, besonders bevorzug
von höchstens 250 cm.
7. Tunnelschalung (15), bestehend aus einer Mehrzahl von miteinander verschraubten Schalungselementen
(31) und wenigstens einem Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen deren Schalflächenelementen (91.1, 91.2) in Schalungslängsrichtung gestreckte
Fugen und in Schalungsumfangrichtung gegebenenfalls gekrümmte Fugen vorliegen, und
dass bei den gestreckten Fugen die Schalflächenelemente (91.1, 91.2) in Abstand zwischen
5 und 15 mm zueinander angeordnet sind und zwischen den Schalflächenelementen ein
komprimierbares Band (99) eingeklemmt ist, das diesen Abstand ausfüllt.
8. Tunnelschalung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das komprimierbare Band (99) mit einer Schalungsoberfläche der Schalflächenelemente
(91.1, 91.2) bündig geschnitten ist.
9. Tunnelschalung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (99) geschäumt ist.
10. Tunnelschalung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das komprimierte Band (99) die Schalflächenelemente (91.1, 91.2) hintergreift.
11. Schalungsvorrichtung für den Untertagbau von Tunnelröhren (47) aus Beton, umfassend
einen Schalungswagen (13), und
eine Tunnelschalung (15) mit einer Mehrzahl von Schalungselementen (23, 23', 27, 27',
31, 31.0, 31.1, 31.2, 31.3, 33, 33.1, 33.1', 35, 35', 41, 41', 42, 42') und wenigstens
einem Schalungselement gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schalungselemente (23, 23', 27, 27', 31, 31.0, 31.1, 31.2, 31.3, 33, 33.1, 33.1',
35, 35', 41, 41', 42, 42')
- mit Schalflächenelementen (91.1,91.2) aneinander gefügt sind,
- in Lagen (10,60) am Schalungswagen (13) angeordnet sind, welche Lagen (10,60) sich
über die Länge der Tunnelschalung (15) erstrecken,
- wobei beidseitig am Schalungswagen (13) je eine
Seitenwandschalung (19,19') vorhanden ist, welche
Seitenwandschalungen (19,19') derart beweglich montiert sind, dass sie zum Schalungswagen
(13) hin in eine Verfahrstellung und vom Schalungswagen (13) weg in eine Betonierstellung
gebracht werden können,
und dass die Seitenwandschalungen (19,19') aus wenigstens zwei Lagen (10,60) und aus
höchstens 3 Schalungselementen (33,33.1; 33,33.1') pro Lage (10,60) zusammengefügt
sind, von welchen Schalungselementen (23, 23', 27, 27', 31, 31.0, 31.1, 31.2, 31.3,
33, 33.1, 33.1', 35, 35', 41, 41', 42, 42') einer Lage (10,60) jeweils eines ein Längsschalungselement
(23, 23', 27, 27', 31, 31.0, 33, 35, 35', 41, 41', 42, 42') ist, das wenigstens die
Hälfte der Länge der Tunnelschalung (15) einnimmt.
12. Schalungsvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Lage (10,60) der Seitenwandschalung (19,19') eine Normlage (10) ist,
die in Umfangrichtung der Tunnelschalung (15) eine normierte Breite aufweist, und
dass die Seitenwandschalung (19,19') durch eine der Normlage (10) benachbarte projektspezifische
Lage (60) ergänzt ist.
13. Schalungsvorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Deckenschalung (17) vorhanden ist, die, insbesondere zusammen mit dem Schalungswagen
(13), in eine Verfahrstellung abgesenkt und in eine Betonierstellung angehoben werden
kann, welche Deckenschalung (17) wenigstens zwei in Längsrichtung der Tunnelschalung
(15) gerichtete Normlagen (10) aufweist, die in Umfangrichtung der Tunnelschalung
(15) eine normierte Breite aufweisen und deren Schalflächenelemente in Längsrichtung
der Tunnelschalung gerichteten gestreckten Fugen frei auskragend ausgebildet sind.
14. Schalungsvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Normlagen (10) der Deckenschalung (17) aus höchstens 3 Schalungselementen (31,
31.1; 31.0, 31.2; 31, 31.3) pro Lage (10) zusammengefügt sind, von welchen Schalungselementen
(31, 31.1; 31.0, 31.2; 31, 31.3) einer Lage ein Längsschalungselement (31; 31.0; 31)
jeweils mehr als die Hälfte der Länge der Tunnelschalung (15) einnimmt.
15. Schalungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die normierten Breiten der Normlagen (10) in wenigstens einer Stufe abgestuft sind,
wobei der Breiteunterschied zwischen zwei Stufen zwischen 50 und 100 cm ist, vorzugsweise
um 75 cm.