(19)
(11) EP 2 098 306 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.09.2009  Patentblatt  2009/37

(21) Anmeldenummer: 09001953.0

(22) Anmeldetag:  12.02.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B08B 1/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 11.02.2008 DE 202008001919 U

(71) Anmelder: Kaul, Friedrich
90411 Nürnberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Kaul, Friedrich
    90411 Nürnberg (DE)

(74) Vertreter: Lösch, Christoph Ludwig Klaus 
Patentanwaltkanzlei Äussere Bayreuther Strasse 230
90411 Nürnberg
90411 Nürnberg (DE)

 
Bemerkungen:
Einem Antrag auf Wiedereinsetzung in die 12-Monatsfrist nach dem Anmeldetag der ersten Anmeldung wurde stattgegeben (Art. 87(1) und Art. 122 EPÜ).
 


(54) Rolle für einen Wascheimer


(57) Die Neuerung betrifft eine Rolle zum Abstreifen eines Schwammbretts über einem Wascheimer, die mit einer Achse oder Achsstummeln (5) in Lagern drehbar an oder auf dem Rand eines Wascheimers gelagert ist und dessen lichte Weite überspannt, wobei die Rolle als Hohlkörper ausgebildet ist und eine profilierte Mantelfläche mit einer Vielzahl von langlochförmigen Durchtrittsöffnungen (3) aufweist und wobei im Rolleninneren mindestens ein in radialer Richtung angeordnetes Stützelement (2) vorhanden ist.




Beschreibung


[0001] Die Neuerung betrifft eine Rolle für einen Wascheimer.

[0002] Derartige Rollen werden als Bestandteil einer Ausdrückvorrichtung für Fliesenwaschbretter, die aus einem Wascheimer, einem Schwammbrett und einer Rolle besteht, von Fliesenlegern verwendet.

[0003] Nach dem Einfugen der Fugen wäscht der Fliesenleger zum Entfernen von Zementresten den Fliesenbelag mit einem Schwammbrett ab. Dadurch wird der Schwammbelag durch die Aufnahme der Zementreste zwangsläufig stark verschmutzt. Um diesen Zementschleier wieder aus dem Schwammbelag zu entfernen, taucht der Fliesenleger das Schwammbrett in einen Wascheimer mit Wasser und drückt das Schwammbrett auf der Rolle aus.

[0004] Dadurch wird das im Schwamm befindliche Wasser aus dem Schwamm herausgedrückt und der darin enthaltene Zement bzw. die darin enthaltene Fugenmasse sammelt sich im Wasser des Fliesen-Wascheimers.

[0005] Eine derartige als Hohlkörper ausgebildete Rolle zum Abstreifen eines Schwammbretts über einem Wascheimer, die mit einer Achse oder Achsstummeln in Lagern drehbar an oder auf dem Rand eines Wascheimers gelagert ist und dessen lichte Weite überspannt, ist beispielsweise aus DE 35 02 307 C2 bekannt.

[0006] Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besonders stabile Rolle anzubieten, die gleichzeitig ein verbessertes Wasserablaufverhalten aufweist.

[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Schutzanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen 2 - 11 beschrieben.

[0008] Die neuerungsgemäße Rolle zum Abstreifen eines Schwammbretts über einem Wascheimer, die mit einer Achse oder Achsstummeln in Lagern drehbar an oder auf dem Rand eines Wascheimers gelagert ist und dessen lichte Weite überspannt, ist als Hohlkörper ausgebildet und weist eine profilierte Mantelfläche mit einer Vielzahl von langlochförmigen Durchtrittsöffnungen auf. Im Rolleninneren ist mindestens ein in radialer Richtung angeordnetes Stützelement vorhanden.

[0009] Durch die langlochförmigen Durchtrittsöffnungen kann das verschmutzte Wasser, das durch das Ausdrücken des Schwammbretts auf der Rolle aus dem Schwamm herausgepresst wird, schnell und weitgehend ungehindert durch die als Hohlkörper ausgebildete Rolle in den Wascheimer fließen. Es kommt zu keinem unerwünschten seitlichen Überlaufen oder Vertropfen.

[0010] Das im Rolleninneren in radialer Richtung angeordnete Stützelement verhindert eine Durchbiegung der als Hohlkörper ausgebildeten Rolle während es Ausdrückvorgangs. Eine derartige Verhinderung der Durchbiegung erhöht die Stabilität der Rolle. Dadurch werden zum einen die auf den Werkstoff der Rolle einwirkenden plastischen Verformungen verringert, was die Lebensdauer der Rolle erhöht, zum anderen wird das Abstreifen verbessert, da das Schwammbrett über dessen gesamten Breite auf der Rolle aufliegt.

[0011] In vorteilhafter Weise ist das Stützelement im mittleren Bereich der Rolle angeordnet, da dieser üblicherweise am stärksten zur Durchbiegung neigt.

[0012] Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Neuerung ist das Stützelement scheibenförmig ausgebildet. Dies führt zu einer besonders starken Stützwirkung unter gleichzeitiger geringen Beeinflussung des Durchströmens des verschmutzten Wassers durch die Rolle.

[0013] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist auf der Mantelfläche ein sich kreuzendes Netz aus axial verlaufenden Längsstegen und in Umfangsrichtung verlaufenden Querstegen vorhanden. Durch die Stege wird der Abstreifvorgang unterstützt. Gleichzeitig erhöhen die Stege die Stabilität der Rolle zusätzlich.

[0014] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform erstreckt sich jeweils eine Durchgangsöffnung im Wesentlichen über den gesamten zwischen den Längs- und Querstreben liegen Bereich der Mantelfläche. Durch die Anordnung ist es möglich, die Durchgangsöffnungen relativ groß auszubilden, was den Vorteil hat, dass das verschmutzte Wasser nahezu ungehindert abfließen kann. Die nötige Stabilität, insbesondere gegen Durchbiegung, erhält die Rolle gleichzeitig durch das mindestens eine Stützelement im Rolleninneren und durch die Längs- und Querstreben auf der Mantelfläche.

[0015] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform befindet sich das Stützelement im Rolleninneren auf Höhe einer Querstrebe. Dadurch wird zum einen die Querstrebe unterstützt, was dieser eine höhere Stabilität verleiht. Zum anderen wird der Bereich der langlochförmigen Durchtrittsöffnungen, durch die das verschmutzte Wasser tritt, nicht durch in diesem Bereich im Rolleninneren liegende Einbauten versperrt. Dadurch kann das Wasser besonders ruhig und ungestört abfliesen.

[0016] Auch ist es möglich, auf Höhe jeder der Querstreben im Rolleninneren ein Stützelement, insbesondere ein scheibenförmiges Stützelement, anzubringen. Dadurch wird die Stabilität der gesamten Rolle entsprechend erhöht.

[0017] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Rolle aus Halbschalen, insbesondere aus Kunststoffhalbschalen, mit Steck-, Press- oder Rastverbindungen aufgebaut.

[0018] Die Lagerung der Rolle kann sowohl durch eine durchgehende Rollenachse als auch durch Achsstummel, welche jeweils aus Metall oder Kunststoff gefertigt werden können, erfolgen.

[0019] Selbstverständlich können auch zwei oder mehrere neuerungsgemäße oder neuerungsgemäße und konventionelle Rollen kombiniert werden.

[0020] Die Neuerung ist anhand eines Ausführungsbeispiels in den Zeichnungsfiguren weiter erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht einer ersten Halbschale der Rolle mit Blickrichtung in das Rolleninnere
Fig. 2
eine perspektivische Ansicht der ersten Halbschale aus Fig. 1 mit Blickrichtung auf die äußere Mantelfläche
Fig. 3
eine perspektivische Ansicht einer zweiten Halbschale der Rolle mit Blickrichtung in das Rolleninnere
Fig. 4
eine perspektivische Ansicht der zweiten Halbschale aus Fig. 3 mit Blickrichtung auf die äußere Mantelfläche


[0021] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer ersten Halbschale 1 der Rolle mit Blickrichtung in das Rolleninnere. Im Rolleninneren sind mehrere Stützelemente 2 angeordnet, die sich in radialer Richtung erstrecken und scheibenförmig ausgebildet sind. Die langlochförmigen Durchtrittsöffnungen 3 sind auf der Mantelfläche angeordnet. Die erste Halbschale 1 weist eine Anzahl von Zapfen 4 auf, die zur Verbindung mit der weiteren Halbschale dienen. An einem Ende der ersten Halbschale 1 befindet sich ein Achsstummel 5, der in einem entsprechenden Lager eines Wascheimers (nicht dargestellt) drehbar gelagert werden kann. An deren Enden ist die erste Halbschale 1 durch Deckel 6 geschlossen, sodass dort aus der Rolle kein Wasser austreten kann.

[0022] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht der ersten Halbschale 1 aus Fig. 1 mit Blickrichtung auf die äußere Mantelfläche. Auf der Mantelfläche sind axial verlaufende Längsstege 7 und in Umfangsrichtung verlaufende Querstege 8 vorhanden. Zwischen den Längsstegen 7 und Querstegen 8 sind langlochförmige Durchtrittsöffnungen 3 vorhanden, die sich im Wesentlichen über den gesamten zwischen den Längsstegen 7 und Querstegen 8 liegen Bereich der Mantelfläche erstrecken. Die Stützelemente 2 befinden sich im Rolleninneren auf Höhe der Querstege 8.

[0023] Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht einer zweiten Halbschale 9 der Rolle mit Blickrichtung in das Rolleninnere. Im Rolleninneren sind mehrere Aufnahmeschlitze 10 vorhanden, in die die Stützelemente 2 (in Fig. 3 nicht dargestellt) eingefügt werden können. Die langlochförmigen Durchtrittsöffnungen 3 sind auf der Mantelfläche angeordnet. Die zweite Halbschale 9 weist eine Anzahl von Bohrungen 11 auf, die zur Aufnahme der Zapfen 4 der ersten Halbschale 1 dienen und damit eine Verbindung der beiden Halbschalen zu einer Rolle herstellen. An einem Ende der zweiten Halbschale 9 befindet sich ein weiterer Achsstummel 5. An deren Enden ist die zweite Halbschale 9 durch Deckel 6 geschlossen, sodass dort aus der Rolle kein Wasser austreten kann.

[0024] Fig. 4 zeigt eine perspektivische Ansicht der zweiten Halbschale 9 aus Fig. 3 mit Blickrichtung auf die äußere Mantelfläche. Auf der Mantelfläche sind Längsstege 7 und Querstege 8 vorhanden. Zwischen den Längsstegen 7 und Querstegen 8 sind langlochförmige Durchtrittsöffnungen 3 vorhanden, die sich im Wesentlichen über den gesamten zwischen den Längsstegen 7 und Querstegen 8 liegen Bereich der Mantelfläche erstrecken.

[0025] Fig. 1 und Fig. 3 zeigen ferner in einer besonders vorteilhaften Ausführungsform Halbschalen 1 und 9 mit unterschiedlichen Wandstärken (aus den schematischen Zeichnungsfiguren nicht ersichtlich und nicht abgebildet). Wenn - bei gleichbleibendem Außendurchmesser der Halbschalen 1 und 9 - die Wandstärken 12 und 14 größer als die Wandstärke 13 ausgebildet sind, kann das in den Halbschalen aufgenommene Wasser durch die Schwerkraft auf der zwischen den Wandstärken 12 und 14 gebildeten schiefen Ebene hin zum Bereich der Wandstärke 13 ablaufen, wodurch das aufgenommene Wasser im mittleren Längsbereich der Halbschalen 1 und 9 gezielt abgeführt wird. Dies gilt insbesondere bei sich konisch erweiternden Innendurchmessern der Halbschalen im Übergang von Wandstärke 12 zu 13 und von 14 zu 13.

[0026] Vorteilhafterweise sind die korrespondierenden Wandstärken 15 (korrespondiert zu 12), 17 (korrespondiert zu 14) und15 (korrespondiert zu 13), entsprechend ausgebildet, so daß sich bei Verbindung der Halbschalen 1 und 9 konische Verbreiterungen der Innendurchmesser ausgehend von den Wandstärken 12 und 15 sowie 14 und 17 zu den Wandstärken 13 und 16 ergeben und ein gezielter mittiger Wasserablauf erzielt wird.

BEZUGSZEICHENLISTE



[0027] 
1
erste Halbschale
2
Stützelement
3
Durchtrittsöffnung
4
Zapfen
5
Achsstummel
6
Deckel
7
Längssteg
8
Quersteg
9
zweite Halbschale
10
Aufnahmeschlitz
11
Bohrung
12
erste Wandstärke
13
zweite Wandstärke
14
dritte Wandstärke
15
erste Wandstärke
16
zweite Wandstärke
17
dritte Wandstärke



Ansprüche

1. Rolle zum Abstreifen eines Schwammbretts über einem Wascheimer, die mit einer Achse oder Achsstummeln (5) in Lagern drehbar an oder auf dem Rand eines Wascheimers gelagert ist und dessen lichte Weite überspannt,
wobei die Rolle als Hohlkörper ausgebildet ist und eine profilierte Mantelfläche mit einer Vielzahl von langlochförmigen Durchtrittsöffnungen (3) aufweist und
wobei im Rolleninneren mindestens ein in radialer Richtung angeordnetes Stützelement (2) vorhanden ist.
 
2. Rolle nach Anspruch 1, wobei das Stützelement (2) scheibenförmig ausgebildet ist.
 
3. Rolle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei auf der Mantelfläche ein sich kreuzendes Netz aus axial verlaufenden Längsstegen (7) und in Umfangsrichtung verlaufenden Querstegen (8) vorhanden ist.
 
4. Rolle nach Anspruch 3, wobei sich jeweils eine Durchgangsöffnung (3) im Wesentlichen über den gesamten zwischen den Längsstegen (7) und Querstegen (8) liegen Bereich der Mantelfläche erstreckt.
 
5. Rolle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei sich das Stützelement (2) im Rolleninneren auf Höhe eines Quersteges (8) befindet.
 
6. Rolle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Rolle aus Halbschalen (1, 9) mit Steck-, Press- oder Rastverbindungen aufgebaut ist.
 
7. Rolle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mindestens 2 Wandstärken (12, 13, 14, 15 , 16, 17) der Halbschalen (1,9) unterschiedliche Stärken aufweisen.
 
8. Rolle nach Anspruch 7, wobei die Wandstärke (12) und die Wandstärke (14) größer als Wandstärke (13) ausgebildet ist und die korrespondierenden Wandstärken (15) und (17) größer als Wandstärke (16) ausgebildet sind.
 
9. Rolle nach Anspruch 7 oder 8, wobei die Wandstärken (12) und (13) konusförmig ineinander übergehen und wobei die Wandstärken (14) und (13) konusförmig ineinander übergehen.
 
10. Rolle nach einem der Ansprüche 7 - 9, wobei die Wandstärken (12) und (14) und (15) und (17) identisch sind.
 
11. Rolle nach einem der Ansprüche 7 - 10, wobei die Wandstärken (13) und (16) identisch sind.
 




Zeichnung











Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente