[0001] Die Erfindung betrifft einen Rotor für eine Strömungsmaschine, wobei der Rotor in
Umfangsrichtung benachbart angeordnete Schaufeln aufweist, wobei der Rotor entlang
einer axialen Richtung ausgebildet ist, wobei die Schaufeln einen gebogenen Schaufelfuß
aufweisen, wobei der Schaufelfuß in einer Schaufelnut im Rotor angeordnet ist.
[0002] Unter einer Strömungsmaschine wird beispielsweise eine Dampfturbine verstanden.
[0003] In einer Dampfturbine als Ausführungsform einer Strömungsmaschine sind im Wesentlichen
zwei Komponenten für die Umsetzung der thermischen Energie des Dampfes in Rotationsenergie
verantwortlich. Zum einen wären dies der drehbar gelagerte Rotor und ein um den Rotor
angeordnetes Gehäuse. Der Rotor weist sog. Laufschaufeln auf, wobei am Gehäuse Leitschaufeln
angeordnet sind. Die Frequenzen im Betrieb betragen für Dampfturbinen, die im kommunalen
Energieversorgungsbereich eingesetzt werden, 50 Hz bzw. 60 Hz. Die im Betrieb auftretenden
Rotationsfrequenzen führen im Zusammenhang mit den thermodynamischen Verhältnissen
des Dampfes zu unerwünschten Schwingungen der Laufschaufeln. In der Regel treten Risse
in den Laufschaufeln, im Schaufelblatt und/oder in den Schaufelfüßen auf. Die Schaufelfüße
können als sog. Doppel-T-, Hammer- oder als Tannenbaumfüße ausgebildet sein. Allen
diesen Füßen ist gemeinsam, dass sie in eine entsprechende Nut im Rotor angeordnet
werden. Des Weiteren sind Turbinenschaufelfüße bekannt, die gebogen sind. Die Biegung
führt zu einer Verteilung der Übertragungsfläche zwischen dem Rotor und den Turbinenschaufeln.
Die übertragenen Kräfte können dadurch besser verteilt werden, was zu einer Verlängerung
der Lebensdauer führt.
[0004] Die Turbinenschaufeln sind hierbei auf dem Umfang benachbart nebeneinander angeordnet.
Die Turbinenschaufeln weisen Schaufelplatten auf, die zwischen den Schaufelfüßen und
dem Schaufelblatt angeordnet sind. Der Rotor wird gemäß dem Stand der Technik derart
ausgebildet, dass zwischen jeweils zwei Schaufelplatten ein Vorsprung des Rotors angeordnet
ist.
[0005] Obwohl die Laufschaufeln in die entsprechenden Nuten eingestemmt werden, treten im
Betrieb vergleichsweise hohe, unerwünschte Schwingungen auf. Diese Schwingungen führen
zu einer Verkürzung der Lebensdauer, wobei es auch vorkommen kann, dass Risse auftreten
und somit zu einer Beschädigung führen. Wünschenswert wäre es eine Möglichkeit zu
haben, mit der die Schwingungen der Laufschaufeln wirksam verhindert werden. An dieser
Stelle setzt die Erfindung an, deren Aufgabe es ist, einen Rotor anzugeben, der Schaufeln
aufweist, die derart angeordnet sind, dass Schwingungen der Schaufeln im Betrieb wirksam
verringert werden.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Rotor für eine Strömungsmaschine, wobei der
Rotor in Umfangsrichtung benachbart angeordnete Schaufeln aufweist, wobei der Rotor
entlang einer axialen Richtung ausgebildet ist, wobei die Schaufeln einen gebogenen
Schaufelfuß aufweisen, wobei der Schaufelfuß in einer Schaufelnut im Rotor angeordnet
ist, wobei zwischen den Schaufeln ein Dämpfungselement angeordnet ist.
[0007] Die Erfindung geht damit den Weg, eine Kraftübertragung nicht nur zwischen den Schaufeln
und dem Rotor zu ermöglichen, sondern auch eine Kraftübertragung zwischen benachbarten
Schaufeln zu realisieren. Die Kraftübertragung erfolgt über das Dämpfungselement,
das zwischen den Schaufeln angeordnet ist. Sobald eine Schaufel schwingt, wird diese
Schwingung über das Dämpfungselement an die benachbarte Schaufel übertragen, allerdings
ist das Dämpfungselement derart angeordnet, dass eine Gegenkraft von dem Dämpfungselement
auf die Schaufel zu einer Dämpfung der Schwingung führt. Dazu ist das Dämpfungselement
zwischen den Schaufelfüßen eingestemmt, wobei die dafür aufzubringende Stemmkraft
zu einem Auseinanderdrücken der Schaufeln führt.
[0008] In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen angegeben.
[0009] So ist es vorteilhaft, wenn das Dämpfungselement zwischen zwei benachbarten Schaufelplatten
angeordnet ist. Die Schaufelplatten sind bei den Laufschaufeln derart geformt, dass
sie eine Grundfläche bilden, die den Schaufelfuß gegenüber dem Schaufelblatt abdeckt.
Ein zwischen den Schaufelplatten angeordnetes Dämpfungselement kann eine Schwingung
zwischen zwei Schaufeln optimal dämpfen.
[0010] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist das Dämpfungselement aus einem federelastischen
Material ausgebildet.
[0011] Ein federelastisches Material hat den Vorteil, dass bei einer Biegung des Dämpfungselementes
eine Biegekraft erforderlich ist. Wenn ein Dämpfungselement aus einem federelastischen
Material zwischen zwei Schaufelplatten angeordnet wird und dabei zwangsläufig gebogen
werden muss, entsteht nach dem Einbau des Dämpfungselementes eine Kraft auf die Schaufelplatten.
Diese Kraft führt zu einem Auseinanderdrücken von benachbarten Schaufeln. Eine Schwingung
von benachbarten Schaufeln wird dadurch verringert.
[0012] In einer vorteilhaften Weiterbildung weist das Dämpfungselement im Wesentlichen die
Form eines Stabes auf. Vorteilhafterweise weist das Dämpfungselement einen rechteckigen
Querschnitt auf. Dadurch ist das Dämpfungselement vergleichweise leicht herzustellen.
[0013] In einer vorteilhaften Weiterbildung weist das Dämpfungselement einen trapezförmigen
oder konischen Querschnitt auf. Dies führt zu dem Vorteil, dass im Betrieb eine auf
das Dämpfungselement wirkende Fliehkraft wegen der schief zur Fliehkraftrichtung angeordneten
trapezförmigen oder konischen Seiten eine Kraft in Richtung der Schaufelplatten entsteht.
Diese durch Fliehkraft hervorgerufene Kraft ist eine Querkraft, die ein Auseinanderdrücken
der Schaufeln weiter unterstützt. Dadurch ist eine Schwingung während des Betriebs
weiterhin verringert.
[0014] In einer vorteilhaften Weiterbildung weist das Dämpfungselement einen Vorsprung auf,
der in einer Ausbuchtung in der Schaufelplatte angeordnet ist. Der in der Ausbuchtung
angeordnete Vorsprung des Dämpfungselementes stellt eine axiale Sicherung dar, die
verhindern soll, dass das Dämpfungselement in einer axialen Richtung sich löst.
[0015] Vorteilhafterweise weist das Dämpfungselement einen Knick auf, der in einer Ausbuchtung
in der Schaufelplatte angeordnet ist. Da das Dämpfungselement aus einem federelastischen
Material ist, kann ein Knick im Dämpfungselement, der im Wesentlichen eine dreieckige
Form aufweist, dazu genutzt werden, um als axiales Sicherungselement zu dienen. Ein
als einfacher Knick ausgebildetes Sicherungselement hat den Vorteil, dass in Folge
des elastischen Materials des Dämpfungselementes der Knick in den Vorsprung eingreift.
Eine Beschädigung des Dämpfungselementes ist daher nahezu ausgeschlossen. Zudem ist
eine hervorragende axiale Sicherung des Dämpfungselementes gewährleistet.
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben.
Diese sollen das Ausführungsbeispiel nicht maßstäblich darstellen, vielmehr sind die
Zeichnungen, wozu Erläuterungen dienen, in schematischer und/oder leicht versetzter
Form ausgeführt. Im Hinblick auf Ergänzungen der aus den Zeichnungen unmittelbar erkennbaren
Lehren wird auf den einschlägigen Stand der Technik verwiesen.
[0017] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf einen Ausschnitt eines Rotors gemäß dem Stand der Technik,
- Figur 2
- einen Ausschnitt eines Rotors gemäß der Erfindung,
- Figur 3
- eine Querschnittsansicht in axialer Richtung gesehen einen Teils des Rotors gemäß
dem Stand der Technik,
- Figur 4
- ein Dämpfungselement,
- Figur 5
- ein Dämpfungselement in alternativer Ausführungsform,
- Figur 6
- ein Dämpfungselement in alternativer Ausführungsform,
- Figur 7
- eine Querschnittsansicht eines Teils des Rotors gemäß dem Stand der Technik,
- Figur 8
- eine Querschnittsansicht eines Teils des Rotors mit einem Dämpfungselement,
- Figur 9
- eine Querschnittsansicht eines Teils eines Rotors mit einer alternativen Ausführungsform
des Dämpfungselementes.
[0018] Die Figur 1 offenbart einen Teil eines Rotors 1. Der Rotor 1 wird in der Figur 1
in einer Draufsicht dargestellt. Zu sehen sind mehrere Nuten 2, die zum Aufnehmen
einer nicht dargestellten Laufschaufel ausgebildet sind. Der Rotor 1 ist entlang einer
axialen Richtung 3 ausgebildet. Die Nut 2 ist zu der axialen Richtung 3 derart gebogen
ausgeführt, dass eine gekrümmte Kurve 4 entsteht. In diese gebogene Nut 2 wird ein
ebenfalls gebogener Schaufelfuß 5 einer Schaufel angeordnet.
[0019] In der Figur 7 ist eine Querschnittsansicht eines Teils des Rotors 1 gemäß dem Stand
der Technik dargestellt. Die axiale Richtung 3 zeigt hierbei zur Normalen der Zeichenebene.
Die Schaufelfüße 5, die einen Tannenbaumfuß, eine Doppel-T-Form oder ähnliches aufweisen
können, weisen eine Schaufelplatte 6 auf. Die Schaufelplatte 6 grenzt an einer Stirnseite
7 an einen Rotorvorsprung 8 des Rotors 1 an.
[0020] Die Schaufelplatte 6 und der Rotorvorsprung 8 sind hierbei derart ausgebildet, dass
eine Kraft zwischen der Schaufelplatte 6 und dem Rotorvorsprung 8 entsteht.
[0021] In der Figur 3 ist ebenfalls eine Querschnittsansicht des Rotors 1 gemäß dem Stand
der Technik dargestellt. Der kreisförmige Ausschnitt A ist in der Figur 7 vergrößert
wiedergegeben.
[0022] In der Figur 2 ist eine erfindungsgemäße Ausbildung des Rotors 1 zu sehen. Der Rotor
1 wird zunächst derart weitergebildet, dass der Rotorvorsprung 8 entfernt wird. Anstelle
des Rotorvorsprungs 8 wird ein Dämpfungselement 9 zwischen den Schaufelplatten 6 angeordnet.
In der Figur 9 ist unter anderem eine Querschnittsansicht des Dämpfungselementes 9
zu sehen. Das Dämpfungselement 9 kann in einer ersten Ausführungsform einen rechteckigen
Querschnitt aufweisen. Dementsprechend weisen die Schaufelplatten 6 entsprechende
Ausnehmungen 10 zur Aufnahme des Dämpfungselementes 9 auf. Das Dämpfungselement 9
ist aus einem federelastischen Material, das entlang der gekrümmten Kurve 4 gebogen
werden kann. Allerdings entsteht durch die Biegung des Dämpfungselementes 9 entlang
der gekrümmten Kurve 4 eine Biegekraft, die eine Kraft zwischen den Schaufelplatten
6 erzeugt. Dadurch entsteht jeweils eine Biegekraft 11 in Richtung der Schaufelplatten
6. Die in der Figur 9 symbolisch dargestellten Pfeile zeigen die Richtung der Biegekraft
11, die durch die federelastischen Eigenschaften des Dämpfungselementes 9 hervorgerufen
werden.
[0023] In einer alternativen Ausführungsform ist das Dämpfungselement 9 trapezförmig oder
konisch im Querschnitt ausgebildet, was in der Figur 8 dargestellt ist. Die Ausnehmungen
10 weisen hierfür ebenfalls eine komplementäre Form zu dem Dämpfungselement 9 auf.
Das Dämpfungselement 9 und die Ausnehmung 10 sind derart ausgebildet, dass sich ein
möglichst geringer Spalt dazwischen ausbildet.
[0024] In der Figur 4 ist das Dämpfungselement 9 dargestellt. Das Dämpfungselement 9 ist
im nicht eingebauten Zustand gezeigt. Im eingebauten Zustand wäre das Dämpfungselement
9 gebogen darzustellen. Das in Figur 4 dargestellte Dämpfungselement 9 weist einen
rechteckigen Querschnitt auf. Zudem ist das Dämpfungselement 9 als Stab ausgebildet.
Dies hat den Vorteil, dass das Dämpfungselement 9 vergleichweise schnell hergestellt
werden kann.
[0025] In der Figur 5 ist eine alternative, bevorzugte Ausführungsform des Dämpfungselementes
9 dargestellt. Das Dämpfungselement 9 weist einen trapezförmigen bzw. konischen Querschnitt
12 auf. Im Wesentlichen umfasst das Dämpfungselement 9 zwei Tragflanken 13 auf, wobei
in den Figuren 4 bis 6 lediglich eine Tragflanke 13 zu sehen ist. Die Tragflanken
13 sind in der Ausführungsform gemäß Figur 4 parallel zueinander ausgebildet, wohingegen
in der Ausführungsform gemäß Figur 5 die Tragflanken 13 unter einem Winkel α gegeneinander
ausgebildet sind. Im Betrieb wirkt eine Fliehkraft 14 auf das Dämpfungselement 9.
Die Fliehkraft 14 bewirkt, eine Kraftwirkung in Richtung der Schaufelplatten 6, die
in Richtung der Biegekraft 11 zeigt. Das bedeutet, dass die Biegekraft 11 durch die
trapezförmige Ausbildung des Dämpfungselementes 9 mit der Fliehkraft eine Unterstützung
erfährt. Dämpfungen werden dadurch noch weiter erhöht, was zu einer Verminderung der
Schwingungen führt.
[0026] Die Figur 6 zeigt ein Dämpfungselement 9 mit einem trapezförmigen Querschnitt 12
auf, wobei das Dämpfungselement 9 einen Knick 15 aufweist. Der Knick 15 führt zu einer
Ausbildung eines Vorsprungs 16. Dieser Vorsprung 16 gegenüber der Tragflanke 13 wird
in eine entsprechende Ausnehmung 17 in der Schaufelplatte 6 angepasst. Dadurch wird
ein Verrutschen des Dämpfungselementes 9 in einer Längsrichtung 18 vermieden.
[0027] Der Vorsprung 16 wird im Wesentlichen durch drei Biegungen 19 des Dämpfungselementes
9 erreicht. Dazu wird zunächst das Dämpfungselement 9 entlang einer ersten Biegung
19' gebogen. Anschließend wird in einer entgegengesetzten Richtung das Dämpfungselement
9 entlang der zweiten Biegung 19' zurückgebogen und anschließend entlang der dritten
Biegung 19''' wieder derart gebogen, dass das Dämpfungselement 9 im Wesentlichen wieder
in einer geradlinigen Längsrichtung 18 ausgerichtet ist.
[0028] Als Material für das Dämpfungselement 9 kann beispielsweise Federstahl verwendet
werden. In alternativen Ausführungsformen können ebenso bekannte Schaufelstähle, wie
z.B. X20Cr13 verwendet werden. Die Verwendung der Dämpfungselemente 9 bietet unter
anderem den Vorteil, dass die Hauptströmung nicht gestört wird. Ein weiterer Vorteil
ist, dass das Dämpfungselement 9 zerstörungsfrei aus dem Rotor 1 demontiert werden
kann. Ebenso ist es ein Vorteil, dass keine zusätzlichen Nuten im Rotor 1 eingearbeitet
werden müssen.
1. Rotor (1) für eine Strömungsmaschine,
wobei der Rotor (1) in Umfangsrichtung benachbart angeordnete Schaufeln aufweist,
wobei der Rotor (1) entlang einer axialen Richtung (3) ausgebildet ist,
wobei die Schaufeln einen gebogenen Schaufelfuß (5) aufweisen,
wobei der Schaufelfuß (5) in einer Nut (2) im Rotor (1) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen den Schaufeln ein Dämpfungselement (9) angeordnet ist.
2. Rotor (1) nach Anspruch 1,
wobei der Schaufelfuß (5) gegen die axiale Richtung (3) gebogen ist.
3. Rotor (1) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei der Schaufelfuß (5) eine Schaufelplatte (6) aufweist und das Dämpfungselement
(9) zwischen zwei benachbarten Schaufelplatten (6) angeordnet ist.
4. Rotor (1) nach Anspruch 3,
wobei die Schaufelplatte (6) als Vorsprung ausgebildet ist.
5. Rotor (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Dämpfungselement (9) aus einem federelastischen Material besteht.
6. Rotor (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Dämpfungselement (9) im Wesentlichen die Form eines Stabes aufweist.
7. Rotor (1) nach Anspruch 6,
wobei das Dämpfungselement (9) einen rechteckigen Querschnitt aufweist.
8. Rotor (1) nach Anspruch 6,
wobei das Dämpfungselement (9) einen trapezförmigen oder konischen Querschnitt aufweist.
9. Rotor (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Dämpfungselement (9) einen Vorsprung aufweist, der in einer Ausbuchtung
in der Schaufelplatte (6) angeordnet ist.
10. Rotor (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
wobei das Dämpfungselement (9) einen Knick (15) aufweist, der in einer Ausnehmung
(17) in der Schaufelplatte (6) angeordnet ist.