[0001] Die Erfindung betrifft eine dieselmotorische Brennkraftmaschine, die mit einem Kraftstoff
mit niedrigem Zündpunkt und mit einem Kraftstoff mit höherem Zündpunkt betreibbar
ist, nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Insbesondere bei landwirtschaftlich genutzten Maschinen wird es heute immer interessanter,
einen Kraftstoff einzusetzen, den der Landwirt selbst erzeugen kann und dessen Kosten
er daher besser kalkulieren kann. Pflanzenöl erfüllt diese Voraussetzungen. Ölpflanzen,
die einen hohen Ölertrag garantieren, können praktisch in jeder Klimazone angebaut
werden. Die Pressung kann in kleinen dezentralen Anlagen vorgenommen werden, die entweder
von dem Landwirt selbst oder von einer landwirtschaftliche Vereinigung - wie beispielsweise
einem Maschinenring - unterhalten werden. Da sich zwischenzeitlich ein Netz von Tankstellen
etabliert hat, an denen dieser alternative Kraftstoff angeboten wird, ist er auch
für den Betrieb von Lastkraftwagen interessant geworden. Um in diesem Bereich eine
absolute Unabhängigkeit von der vorherrschenden Außentemperatur zu erreichen, werden
hauptsächlich so genannte Zwei-Tank-Systeme eingesetzt, bei denen mit Dieselkraftstoff
gestartet wird und, erst wenn der Motor seine normale Betriebstemperatur erreicht
hat, auf Pflanzenöl umgeschaltet wird.
[0003] Diese Möglichkeit zum Wechsel zwischen Dieselkraftstoff und Pflanzenöl wird als notwendig
erachtet, weil sich Pflanzenöl anders verhält als Dieselkraftstoff. Während Dieselkraftstoff
über einen großen Temperaturbereich seine Viskosität kaum ändert, wird Pflanzenöl
mit sinkender Temperatur - abhängig von der Ölsorte - immer zähflüssiger. Es sind
folglich nicht nur die Viskositäts-Temperatur-Kennlinien von Pflanzenöl und Dieselkraftstoff
unterschiedlich, sondern es unterscheiden sich diesbezüglich auch die einzelnen Pflanzenölsorten
untereinander ganz erheblich. Diese unterschiedlichen Eigenschaften müssen bei dem
Kraftstoffkreislauf berücksichtigt werden.
[0004] Ebenso besteht bei Dieselkraftstoff und Pflanzenöl ein großer Unterschied im Zündpunkt.
Unter Zündpunkt oder Zündtemperatur versteht man diejenige Temperatur, auf die man
eine brennbare Substanz oder eine Kontaktoberfläche erhitzen muss, damit sie sich
in Gegenwart von Luftsauerstoff ohne Zündquelle, ausschließlich aufgrund ihrer Erhitzung,
selbst entzündet. Sie ist von unterschiedlichen Bedingungen, unter anderem vom Druck,
abhängig. Der Zündpunkt von Dieselkraftstoff liegt unter den in einem modernen Dieselmotor
vorherrschenden Bedingungen bei ca. 220°C, während der Zündpunkt von Pflanzenöl unter
gleichen Bedingungen bei ca. 300°C liegt.
[0005] Der unterschiedliche Zündpunkt der beiden Kraftstoffe führt zu einem unterschiedlichen
Ablauf der Verbrennung, wobei die genauen Unterschiede noch weitgehend ungeklärt sind.
Es wurde jedoch erkannt, dass ein moderner Dieselmotor wesentlich leichter mit einem
Kraftstoff mit niedrigem Zündpunkt, also beispielsweise Dieselkraftstoff, gestartet
werden kann. Es wurde auch bereits erkannt, dass so ein Motor in einem unteren Lastbereich,
also z. B. beim Betrieb mit Leerlaufdrehzahl, ebenfalls besser mit Dieselkraftstoff
zu betreiben ist. Im oberen Lastbereich kann dagegen auf Dieselkraftstoff verzichtet
und der Motor mit reinem Pflanzenöl betrieben werden.
[0006] Auf dieser Erkenntnis wurden bereits eine Vielzahl von Kraftstoffzuführungen entwickelt.
Die Basis dieser Kraftstoffzuführungen wird oft durch das bereits oben erwähnte Zwei-Tank-System
gebildet. Dabei sind ein kleiner Tank für Dieselkraftstoff und ein großer Tank für
Pflanzenöl vorgesehen. Für den Startvorgang wird ausschließlich Kraftstoff aus dem
Dieseltank entnommen. Sobald der Motor seine Betriebstemperatur erreicht hat und zumindest
in einem mittleren Lastbereich betrieben wird, wird die Kraftstoffversorgung auf Pflanzenöl
umgeschaltet.
[0007] Wird der Motor dann wieder im Leerlauf betrieben, sinkt auch seine Betriebstemperatur
wieder ab. Hieraus ergibt sich eine aufwändige Regelung, da bei einer kurzen Betriebszeit
im Leerlauf keine Notwendigkeit besteht, auf Dieselbetrieb umzuschalten. Läuft der
Motor dagegen für längere Zeit in einem unteren Lastbereich, so muss von Pflanzenöl-
auf Dieselbetrieb umgeschaltet werden. Die Regelung bedarf daher einer Zeiterfassung,
verschiedener Temperatursensoren und einer komplexen Steuersoftware, die alle Parameter
verarbeitet und in entsprechende Steuerbefehle umsetzt. Insbesondere bei nachträglichen
Umrüstungen ist hiermit meist ein bedeutender Eingriff in die vom Hersteller original
vorgesehene Steuerung für reinen Dieselbetrieb verbunden. Das führt oftmals zu Problemen
und nicht vorhersehbaren Fehlern.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine dieselmotorische Brennkraftmaschine
mit einem Zwei-Tank-System für die Kraftstoffzufuhr so auszugestalten, dass ohne aufwändige
Regelung ein problemloser Betrieb der Brennkraftmaschine unter allen Betriebszuständen
gewährleistet ist. Weiterhin soll die Steuerung der Kraftstoffzuführung einfach und
kostengünstig ausgeführt sein.
[0009] Gelöst wird die Aufgabe gemäß der Erfindung durch eine dieselmotorische Brennkraftmaschine
mit den Merkmalen von Anspruch 1. Erfindungsgemäß ist die Zuführung des Kraftstoffes
mit niedrigem Zündpunkt so geregelt, dass die Einspritzanlage im Leerlaufbetrieb ausschließlich
mit dem Kraftstoff mit niedrigem Zündpunkt beschickt wird, dass im unteren Lastbereich
die Menge des Kraftstoffes mit niedrigem Zündpunkt unverändert bei der Leerlaufmenge
verbleibt und dass im höheren Lastbereich kein Kraftstoff mit niedrigem Zündpunkt
zugeführt wird. Durch die Zugabe der konstanten Leerlaufmenge an Kraftstoff mit niedrigem
Zündpunkt, beispielsweise Dieselkraftstoff, über einen größeren Lastbereich, ist das
Mischungsverhältnis zwischen Dieselkraftstoff und Kraftstoff mit höherem Zündpunkt,
beispielsweise Pflanzenöl, innerhalb dieses Lastbereichs direkt von der dem Motor
abgeforderten Leistung abhängig. Das bedeutet, dass bei mehr Leistung, wenn der Verbrauch
steigt, Kraftstoff mit einem hohen Anteil Pflanzenöl und einem geringen Anteil Dieselkraftstoff
zugeführt wird. Wird der Motor dagegen mit wenig Leistung betrieben, sinkt auch der
Verbrauch und damit der Anteil an Pflanzenöl. Auf diese Weise kann auf eine Regelung
des Dieselkraftstoffs vollkommen verzichtet werden, da sich das Verhältnis zwischen
Pflanzenöl und Dieselkraftstoff automatisch auf die Betriebsbedingungen des Motors
einstellt.
[0010] Die Menge an zugeführtem Kraftstoff mit niedrigem Zündpunkt ist so bemessen, dass
sie für den Leerlaufbetrieb ausreichend ist. Da bei den meisten Abstellmanövern eine
Brennkraftmaschine vor dem Abstellvorgang eher im niedrigen Lastbereich oder sogar
im Leerlauf betrieben wird, kann sich das Einspritzsystem mit reinem Dieselkraftstoff
füllen und die Brennkraftmaschine kann folglich auch mit reinem Dieselkraftstoff gestartet
werden.
[0011] Der Beginn des höheren Lastbereichs hängt von der Betriebsart der Brennkraftmaschine
ab. Beispielsweise bei einem LKW, bei dem die volle Leistung nur bei voller Beladung
bei einer Steigung abgefordert wird, kann davon ausgegangen werden, dass der höhere
Lastbereich bereits bei ca. 35% der Volllast beginnt. Bei einem Traktor beginnt der
höhere Lastbereich dagegen oft erst bei ca. 50% der Vollast, da er so ausgelegt ist,
dass er lange Zeit unter Vollast betrieben werden kann. Im diesem höheren Lastbereich
wird die Zufuhr an Dieselkraftstoff gestoppt. Hier kann es nicht vorkommen, dass die
Brennkraftmaschine so weit abkühlt, dass der Betrieb mit reinem Pflanzenöl nicht möglich
ist oder Schäden an der Brennkraftmaschine hervorrufen könnte. Sinkt die Leistung
in niedrigere Bereiche ab, wird wieder die konstante Leerlaufmenge des Dieselkraftstoffs
zugeführt.
[0012] Eine aufwendige, von der Leistung abhängige Regelung der der Brennkraftmaschine zugeführten
Menge an Dieselkraftstoff kann auf diese Weise vollkommen entfallen. Die Zuführung
der immer konstanten Leerlaufmenge muss nur zu- oder abgeschaltet werden.
[0013] Da die mögliche Fördermenge eines Kraftstoffs mit niedrigem Zündpunkt von unterschiedlichen
Bedingungen abhängt, ist ohne spezielle Regelung nur eine annähernd konstante Zufuhr
möglich. Die eingestellte Menge sollte jedoch innerhalb eines Toleranzbereichs von
+/- 20% liegen.
[0014] Aufgrund neuer Abgasvorschriften werden moderne dieselmotorische Brennkraftmaschinen
häufig mit einem Partikelfilter ausgerüstet. Die ausgefilterten Partikel müssen von
Zeit zu Zeit abgebrannt werden da ansonsten der Widerstand im Abgasweg immer höher
werden würde. Vorteilhaft wird für so eine Abbrandphase die Leerlaufmenge wenigstens
verdoppelt. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass die für den Abbrand erforderliche
Temperatur erreicht wird und bei dieser Temperatur keine schädlichen Ablagerungen
entstehen.
[0015] Die Erfindung wird vorteilhaft auch bei älteren Motoren mit Niederdruckeinspritzung
angewandt. Die meisten Vorteile gegenüber einer herkömmlichen Brennkraftmaschine ergeben
sich jedoch, wenn die Erfindung bei einem modernen Motor mit Hochdruckeinspritzung
verwendet wird. Diese Motoren weisen üblicherweise eine Kraftstoffförderpumpe, eine
Hochdruckpumpe und eine elektronische Steuerung auf.
[0016] In vorteilhafter Weise ist vor der Kraftstoffförderpumpe eine Zusammenführung einer
Leitung von dem Tank für den Kraftstoff mit dem niedrigen Zündpunkt und einer Leitung
von dem Tank für den Kraftstoff mit dem höheren Zündpunkt vorgesehen. Über diese Zusammenführung
findet die Vermischung der beiden unterschiedlichen Kraftstoffe statt. Da sich die
Zusammenführung vor der Kraftstoffförderpumpe befindet und der Kraftstoff mit niedrigem
Zündpunkt in konstanter Menge dieser Zusammenführung zugeführt wird, deckt die Kraftstoffförderpumpe
den restlichen, von der momentan abverlangten Leistung abhängigen Kraftstoffbedarf
aus dem Tank für den Kraftstoff mit dem höheren Zündpunkt.
[0017] Um die Zuführung einer konstanten Menge des Kraftstoffs mit dem niedrigen Zündpunkt
gewährleisten zu können, ist zwischen dem Tank für den Kraftstoff mit dem niedrigen
Zündpunkt und der Zusammenführung eine Kraftstoffpumpe vorgesehen. Diese Pumpe wird
vorteilhaft so angesteuert, dass sie immer die gleiche Menge Kraftstoff fördert. Bei
Brennkraftmaschinen mit Partikelfilter sollte sie jedoch so ausgelegt sein, dass sie
wenigstens auch die doppelte Menge der konstanten Leerlaufmenge zu fördern im Stande
ist.
[0018] Es könnte beispielsweise eine geregelte Pumpe oder eine so genannte Dosierpumpe eingesetzt
werden. Diese Pumpen sind jedoch relativ teuer.Es kann aber auf solche komplexen Pumpen
verzichtet und eine kostengünstige Pumpe verwendet werden, wenn der Durchfluss des
Kraftstoffes auf andere Weise konstant gehalten wird. Erfindungsgemäß ist deshalb
zwischen der Kraftstoffpumpe und der Zusammenführung eine Drossel vorgesehen. Die
Kraftstoffpumpe wird dann so betrieben, dass an der Drossel immer ein geringer Überdruck
ansteht. Der Durchfluss des Kraftstoffs durch die Drossel ist auf diese Weise auch
mit einer kostengünstigen Pumpe annähernd konstant. Bei Brennkraftmaschinen mit Partikelfilter
könnte ein Bypass um die Drossel herumführen, in dem ein Magnetventil und eine weitere
Drossel angeordnet sind. Der Durchmesser der weiteren Drossel sollte wenigstens so
groß wie der Durchmesser der ersten Drossel sein. Für die Abbrandphase wird dann nur
das Magnetventil geöffnet, so dass sich der Durchfluss durch die nun parallel geschalteten
Drosseln wenigstens verdoppelt.
[0019] Zwischen der Kraftstoffförderpumpe und der Hochdruckpumpe ist ein Kraftstofffilter
vorgesehen. Dieses Kraftstofffilter verhindert, dass Schmutzpartikel in die äußerst
empfindliche Hochdruckpumpe gelangen.
[0020] Zwischen dem Kraftstofffilter und der Hochdruckpumpe ist vorteilhaft ein Überdruckventil
mit einer Rückführung vorgesehen, wobei die Rückführung vor der Kraftstoffförderpumpe
mündet. Mit dieser Maßnahme wird erreicht, dass - unabhängig von der Viskosität des
Kraftstoffes oder des Kraftstoffgemisches - an der Hochdruckpumpe in etwa immer der
gleiche Vordruck ansteht.
[0021] Da die Kraftstoffförderpumpe, zumindest bei höheren Drehzahlen, mehr Kraftstoff fördert
als von der Hochdruckpumpe benötigt wird, ist eine Rücklaufleitung in den Tank für
den Kraftstoff mit dem höheren Zündpunkt vorgesehen, die vor der Hochdruckpumpe abzweigt.
Diese Rücklaufleitung wird verwendet, wenn die Brennkraftmaschine mit höherer Leistung
betrieben wird. In diesem Fall wird durch die Kraftstoffförderpumpe hauptsächlich
der Kraftstoff mit dem höheren Zündpunkt der Hochdruckpumpe zugeführt.
[0022] Bei der Verwendung von Pflanzenöl soll der Rücklauf in den Tank von der Viskosität
des Pflanzenöls abhängig gemacht werden. Zu diesem Zweck ist in der Rücklaufleitung
eine Drossel vorgesehen. Bei kaltem Pflanzenöl fließt durch die Drossel nur wenig
Kraftstoff zurück in den Tank und es steht an der Hochdruckpumpe ein höherer Vordruck
an. Bei warmem Pflanzenöl lässt die Drossel dagegen mehr Pflanzenöl zurück in den
Tank fließen, da die Hochdruckpumpe in diesem Fall mit geringerem Vordruck auskommt.
[0023] Erfindungsgemäß ist in der Rücklaufleitung eine Verschlusseinrichtung vorgesehen,
die mit der elektronischen Steuerung in Verbindung steht. Mit dieser Verschlusseinrichtung
kann der Rücklauf von Kraftstoff in den Tank vollkommen unterbunden werden, wenn die
Brennkraftmaschine mit niedriger Leistung, z. B. im Leerlauf, betrieben wird. In diesem
Lastbereich wird der Einspritzanlage hauptsächlich Kraftstoff mit niedrigem Zündpunkt
zugeführt. Ein Rücklauf in den Tank ist in diesem Lastbereich nicht notwendig. Weiterhin
wird mit der Verschlusseinrichtung verhindert, dass eine große Menge Kraftstoff mit
niedrigem Zündpunkt in den Tank für den Kraftstoff mit hohem Zündpunkt rückgeführt
wird.
[0024] Im höheren Lastbereich unterbindet die elektronische Steuerung die Zufuhr von Kraftstoff
mit niedrigem Zündpunkt zur Einspritzanlage. Dies hat zur Folge, dass die Brennkraftmaschine
im höheren Lastbereich ausschließlich mit dem Kraftstoff mit dem höheren Zündpunkt
betrieben wird. Vorteilhaft ist zu diesem Zweck zwischen dem Tank für den Kraftstoff
mit niedrigem Zündpunkt und der Zusammenführung ein Magnetventil vorgesehen. Dieses
Magnetventil wird im höheren Lastbereich von der Steuerung geschlossen. Sobald die
Brennkraftmaschine nicht mehr in dem höheren Lastbereich betrieben wird, wird das
Magnetventil wieder geöffnet, so dass wieder die konstante Leerlaufmenge an Kraftstoff
mit niedrigem Zündpunkt zugeführt werden kann.
[0025] Die Erfindung hat sich besonders bewährt, wenn die Einspritzanlage in Common-Rail-Technik
aufgebaut ist.
[0026] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
im Zusammenhang mit der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das anhand der Zeichnung
eingehend erläutert wird.
[0027] Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Blockschaltbild des Kraftstoffkreislaufs einer erfindungsgemäßen dieselmotorischen
Brennkraftmaschine.
[0028] Bei dem gezeigten Kraftstoffkreislauf handelt es sich um ein so genanntes Zwei-Tank-System.
Es ist ein großer Pflanzenöltank 1 und ein kleiner Dieseltank 2 vorgesehen. Beide
Kraftstoffe werden bei der Kraftstoffzusammenführung 6 miteinander vermischt. Zwischen
dem Dieseltank 2 und der Kraftstoffzusammenführung 6 sind noch eine Dieselpumpe 3,
eine erste Drossel 4 und ein erstes Magnetventil 5 angeordnet. Weiterhin ist neben
der Drossel 4 noch ein Bypass mit der dritten Drossel 18 und dem dritten Magnetventil
19 angeordnet. Der Durchmesser der dritten Drossel 18 ist wenigstens genauso groß
bemessen wie der Durchmesser der ersten Drossel 4.
[0029] Der Kraftstoff wird über die Kraftstoffförderpumpe 7 und den Filter 9 der Hochdruckpumpe
11 zur Verfügung gestellt. Dort wird der Kraftstoff auf über 1.000 bar verdichtet
und gelangt so in die Einspritzanlage 12. Diese Einspritzanlage 12 kann in Common-Rail-Technik
aufgebaut sein, so dass der hoch verdichtete Kraftstoff zuerst einem hier nicht dargestellten
Druckspeicher zugeführt wird. Aus diesem Druckspeicher wird der Kraftstoff über die
ebenfalls nicht extra dargestellten Einspritzdüsen bei Bedarf in den Brennraum eingespritzt.
[0030] Zwischen dem Kraftstofffilter 9 und der Hochdruckpumpe 11 zweigt eine Rücklaufleitung
16 in den Pflanzenöltank 1 ab, mit der nur reines Pflanzenöl in den Pflanzenöltank
1 zurückgeleitet werden soll. In der Rücklaufleitung 16 sind ein zweites Magnetventil
13 und eine zweite Drossel 14 vorgesehen.
[0031] Eine Kraftstoffrückführung 15 mündet zwischen dem ersten Magnetventil 5 und der Kraftstoffförderpumpe
7. Über diese Leitung rückgeführter Kraftstoff wird der Kraftstoffförderpumpe 7 sofort
wieder zur Verfügung gestellt. In die Kraftstoffrückführung 15 wird Leckage-Kraftstoff
aus der Einspritzanlage 12 und aus der Hochdruckpumpe 11 eingeleitet. Weiterhin wird
die Kraftstoffrückführung 15 über ein erstes Überdruckventil 8 und ein zweites Überdruckventil
10 beschickt.
[0032] Es ist eine elektronische Steuerung 17 vorgesehen, die über Leitungen, die in der
Zeichnung als gestrichelte Linien dargestellt sind, mit einigen der gezeigten Bauteile
verbunden ist.
[0033] Bei einem Start der Brennkraftmaschine wird auch die Dieselpumpe 3 in Betrieb gesetzt.
Die Fördermenge der Dieselpumpe 3 ist so bemessen, dass an der ersten Drossel 4 und
der dazu parallel geschalteten dritten Drossel 18 immer ein geringer Überdruck ansteht.
Dieselpumpe 3 und erste Drossel 4 sind weiterhin so abgestimmt, dass die aus dem Dieseltank
2 geförderte Menge an Dieselkraftstoff bei geschlossenem dritten Magnetventil 19 für
den Betrieb der Brennkraftmaschine mit Leerlaufdrehzahl ausreichend ist. Die Einspritzanlage
12 erhält auf diese Weise reinen Dieselkraftstoff. In diesem Betriebszustand ist auch
das zweite Magnetventil 13 geschlossen, so dass kein Rückfluss über die zweite Drossel
14 und die Rücklaufleitung 16 in den Pflanzenöltank 1 stattfinden kann.
[0034] Sobald der Brennkraftmaschine eine höhere Leistung abverlangt wird, fördert die Kraftstoffförderpumpe
7 ein größeres Kraftstoffvolumen. Da durch die erste Drossel 4 jedoch kontinuierlich
nur die konstante Leerlaufmenge zur Verfügung steht, entsteht in dem System vor der
Kraftstoffförderpumpe 7 ein Unterdruck. Dadurch wird aus dem Pflanzenöltank 1 Pflanzenöl
angesaugt und an der Kraftstoffzusammenführung 6 mit dem Dieselkraftstoff vermischt.
Diese Kraftstoffmischung wird über den Filter 9 zur Hochdruckpumpe 11 geführt und
von dort mit hohem Druck an die Einspritzanlage 12 weitergeleitet.
[0035] Umso mehr die Leistung erhöht wird, desto größer wird das von der Kraftstoffförderpumpe
7 geförderte Kraftstoffvolumen. Da die Menge an Dieselkraftstoff immer konstant bleibt,
erhöht sich folglich mit der Leistung auch der Anteil an Pflanzenöl. Das Mischungsverhältnis
zwischen Dieselkraftstoff und Pflanzenöl wird folglich vollkommen automatisch an die
abgeforderte Leistung angepasst.
[0036] Im höheren Lastbereich kann die Brennkraftmaschine mit reinem Pflanzenöl betrieben
werden. Über die elektronische Steuerung 17 wird nun das erste Magnetventil 5 geschlossen.
Gleichzeitig wird die Dieselpumpe 3 außer Betrieb gesetzt. Dies kann entweder über
die elektronische Steuerung 17 erfolgen, oder aber es ist zwischen Dieselpumpe 3 und
erstem Magnetventil 5 ein Druckschalter eingebaut, der die Dieselpumpe 3 bei einem
voreingestellten Druck abschaltet.
[0037] Das zweite Überdruckventil 10 ist vorgesehen, um zu gewährleisten, dass an der Hochdruckpumpe
11 in etwa immer der gleiche Vordruck ansteht. Bei zu hohem Vordruck öffnet das zweite
Überdruckventil 10, so dass der zu viel geförderte Kraftstoff über die Rückführung
15 wieder der Ansaugseite der Kraftstoffförderpumpe 7 zugeführt wird. In ähnlicher
Weise wirkt das erste Überdruckventil 8. Hier soll verhindert werden, dass sich vor
dem Filter 9 ein Druck aufbauen kann, der den Filter zerstören könnte. Auch hier wird
der überschüssige Kraftstoff durch das erste Überdruckventil 8 und die Rückführung
15 wieder der Saugseite der Kraftstoffförderpumpe 7 zugeführt.
[0038] Insbesondere im höheren Lastbereich würde sich der Kraftstoff in dem Kreislauf über
die Kraftstoffförderpumpe 7, den Filter 9, die Hochdruckpumpe 11, die Einspritzanlage
12 und die Rückführung 15 zu stark erhitzen, so dass es zur Blasenbildung im Kraftstoff
kommen könnte. Über die Steuerung 17 wird deshalb im höheren Lastbereich das zweite
Magnetventil 13 geöffnet. Hierdurch bildet sich für den Kraftstoff ein Kühlkreislauf
über den Pflanzenöltank 1 aus. Dieser Kühlkreislauf wird durch die zweite Drossel
14 geregelt. Steht an der zweiten Drossel 14 kaltes zähflüssiges Pflanzenöl an, so
wird nur eine geringe Menge durch die zweite Drossel 14 passieren. Es steht folglich
an der Hochdruckpumpe 11 ein höherer Druck an, der eine komplette Füllung der Hochdruckpumpe
11 gewährleistet. Überschüssiges Pflanzenöl wird über die Rückführung 15 in kleinem
Kreislauf geführt und heizt sich somit relativ schnell auf. Sobald das Pflanzenöl
erwärmt ist, erhöht sich aufgrund der geringeren Zähigkeit auch die Durchflussrate
durch die zweite Drossel 14, so dass mehr Pflanzenöl über den Kühlkreislauf durch
die Rücklaufleitung 16 und den Pflanzenöltank 1 geführt wird.
[0039] Da das zweite Magnetventil 13 nur im höheren Lastbereich geöffnet ist, ist sichergestellt,
dass ausschließlich reines Pflanzenöl in den Pflanzenöltank 1 rückgeführt wird. Wird
die Brennkraftmaschine danach wieder in einem unteren Lastbereich betrieben, wird
über die elektronische Steuerung 17 das zweite Magnetventil 13 wieder geschlossen.
Gleichzeitig wird das erste Magnetventil 5 wieder geöffnet, so dass wieder eine konstante
Menge Dieselkraftstoff zugeführt werden kann.
[0040] Die Regelung der Kraftstoffzusammensetzung in dem unteren Lastbereich erfolgt automatisch.
Sinkt die Leistung ab, wird ebenfalls die Fördermenge der Kraftstoffförderpumpe 7
verringert. Damit verringert sich auch die angesaugte Menge Pflanzenöl aus dem Pflanzenöltank
1. Bei Erreichen der Leerlaufdrehzahl ist wiederum die aus dem Dieseltank 2 geförderte
Menge an Dieselkraftstoff für den Betrieb ausreichend. Da in diesem Betriebszustand
der Dieselkraftstoff mit geringem Überdruck an der Kraftstoffförderpumpe 7 ansteht,
kann in der Leitung zwischen Pflanzenöltank 1 und der Kraftstoffzusammenführung 6
ein Rückschlagventil eingebaut sein. Dieses in der Zeichnung nicht dargestellte Rückschlagventil
verhindert, dass Dieselkraftstoff in den Pflanzenöltank 1 gelangt.
[0041] Soll in einem hier nicht dargestellten Partikelfilter eine Abbrandphase eingeleitet
werden, wird das dritte Magnetventil 19 über die elektronische Steuerung 17 geöffnet.
Die dritte Drossel 18 besitzt eine Drosselbohrung, deren Durchmesser wenigstens so
groß wie der Durchmesser der Drosselbohrung der ersten Drossel 4 ist. Da die Dieselpumpe
3 so ausgelegt ist, dass auch bei geöffnetem ersten 5 und dritten Magnetventil 19
sowohl an der ersten Drossel 4 als auch an der dritten Drossel 18 ein Überdruck ansteht,
steht der Einspritzanlage 12 nun wenigstens die doppelte Menge an Dieselkraftstoff
zur Verfügung. Mit dieser Menge lässt sich nun ein sicherer Abbrand der ausgefilterten
Partikel durchführen.
Bezugszeichenliste:
[0042]
- 1
- Pflanzenöltank
- 2
- Dieseltank
- 3
- Dieselpumpe
- 4
- erste Drossel
- 5
- erstes Magnetventil
- 6
- Kraftstoffzusammenführung
- 7
- Kraftstoffförderpumpe
- 8
- erstes Überdruckventil
- 9
- Kraftstofffilter
- 10
- zweites Überdruckventil
- 11
- Hochdruckpumpe
- 12
- Einspritzanlage
- 13
- zweites Magnetventil
- 14
- zweite Drossel
- 15
- Rückführung
- 16
- Rücklaufleitung
- 17
- elektronische Steuerung
- 18
- dritte Drossel
- 19
- drittes Magnetventil
1. Dieselmotorische Brennkraftmaschine, die mit einem Kraftstoff mit niedrigem Zündpunkt
und mit einem Kraftstoff mit höherem Zündpunkt betreibbar ist, mit einem Tank (2)
für den Kraftstoff mit niedrigem Zündpunkt, mit einem Tank (1) für den Kraftstoff
mit höherem Zündpunkt und mit einer Einspritzanlage (12), dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführung des Kraftstoffes mit niedrigem Zündpunkt so geregelt ist, dass die
Einspritzanlage (12) im Leerlaufbetrieb ausschließlich mit dem Kraftstoff mit niedrigem
Zündpunkt beschickt wird, dass im unteren Lastbereich die Menge des Kraftstoffes mit
niedrigem Zündpunkt unverändert bei der Leerlaufmenge verbleibt und dass im höheren
Lastbereich kein Kraftstoff mit niedrigem Zündpunkt zugeführt wird.
2. Dieselmotorische Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leerlaufmenge in einem Toleranzbereich von +/- 20% gleich gehalten wird.
3. Dieselmotorische Brennkraftmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Partikelfilter vorgesehen ist und für eine Abbrandphase die Leerlaufmenge um
wenigstens 100% erhöht wird.
4. Dieselmotorische Brennkraftmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kraftstoffförderpumpe (7), eine Hochdruckpumpe (11) und eine elektronische Steuerung
(17) vorgesehen sind.
5. Dieselmotorische Brennkraftmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Kraftstoffförderpumpe (7) eine Zusammenführung (6) einer Leitung von dem
Tank (2) für den Kraftstoff mit dem niedrigen Zündpunkt und einer Leitung von dem
Tank (1) für den Kraftstoff mit dem höheren Zündpunkt vorgesehen ist.
6. Dieselmotorische Brennkraftmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Tank (2) für den Kraftstoff mit dem niedrigen Zündpunkt und der Zusammenführung
(6) eine Kraftstoffpumpe (3) vorgesehen ist.
7. Dieselmotorische Brennkraftmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Kraftstoffpumpe (3) und der Zusammenführung (6) eine erste Drossel (4)
vorgesehen ist.
8. Dieselmotorische Brennkraftmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Kraftstoffförderpumpe (7) und Hochdruckpumpe (11) ein Kraftstofffilter (9)
vorgesehen ist.
9. Dieselmotorische Brennkraftmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Kraftstofffilter (9) und der Hochdruckpumpe (11) ein Überdruckventil
(10) mit einer Rückführung (15) vorgesehen ist, die vor der Kraftstoffförderpumpe
(7) endet.
10. Dieselmotorische Brennkraftmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Rücklaufleitung (16) in den Tank (1) für den Kraftstoff mit dem höheren Zündpunkt
vor der Hochdruckpumpe (11) abzweigt.
11. Dieselmotorische Brennkraftmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass in der Rücklaufleitung (16) eine zusätzliche Drossel (14) vorgesehen ist.
12. Dieselmotorische Brennkraftmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass in der Rücklaufleitung (16) eine Verschlusseinrichtung (13) vorgesehen ist, die mit
der elektronischen Steuerung (17) in Verbindung steht.
13. Dieselmotorische Brennkraftmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusseinrichtung (13) geschlossen ist, wenn der Einspritzanlage (12) Kraftstoff
mit niedrigem Zündpunkt zugeführt wird.
14. Dieselmotorische Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Tank (2) für den Kraftstoff mit niedrigem Zündpunkt und der Zusammenführung
(6) ein Magnetventil (5) vorgesehen ist.
15. Dieselmotorische Brennkraftmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einspritzanlage (12) in Common-Rail-Technik aufgebaut ist.