Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der mechanischen Uhrmacherei. Sie betrifft
im speziellen einen Mechanismus zur Anzeige der Sekunden, der dazu bestimmt ist, von
einem mechanischen Uhrwerk angetrieben zu werden und ein schrittweise vorrückendes
Anzeigerad umfasst, das dazu bestimmt ist, ein Anzeigeorgan zu tragen.
Stand der Technik
[0002] In den mechanischen Uhren, die eine Sekundenanzeige der laufenden Zeit mittels eines
Zeigers umfassen, springt diese vorwärts, wobei jeder Sprung einer Halbschwingung
der Unruh des Uhrwerks entspricht. Es wird um Sekundenzeiger oder Trotteuse gesprochen.
[0003] Man bezeichnet als Uhr mit toten Sekunden Uhren, die einen speziellen Zeiger besitzen,
im Allgemeinen in der Mitte des Uhrenstücks, die in einer Zeitsekunde einen einzigen
Sprung durchführen. Üblicherweise kann der Gang dieses Zeigers nach Belieben für unbestimmte
Zeit angehalten werden, ohne dass dafür die Uhr zu gehen aufhört.
[0005] Weiterhin sind Uhren mit toten Sekunden mit einem einzigen Federhaus bekannt. In
derartigen Fällen hat man einen Zeiger, der nur die toten Sekunden anzeigt.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen neuen Mechanismus zur
Anzeige der Sekunden vorzuschlagen, der auf originelle Weise eine Anzeige der toten
Sekunden und eine Anzeige der Sekunden kombiniert. Allgemeiner hat der erfindungsgemäße
Mechanismus die Aufgabe, die Sekunden mittels eines einzigen Anzeigeorgans gemäß unterschiedlichen
Schritten anzuzeigen.
Offenbarung der Erfindung
[0007] Diese Aufgabe wird mit einem Mechanismus wie oben erwähnt erfüllt, der derart aufgebaut
ist, dass das besagte Anzeigerad auf Befehl um n1 oder n2 Schritte je Sekunde vorrücken
kann.
[0008] Wenn n1 gleich 1, zeigt das Anzeigeorgan die toten Sekunden an. Wenn n2 gleich der
Anzahl der von der Unruh durchgeführten Halbschwingungen in einer Sekunde, zeigt das
Anzeigeorgan die Sekunden an.
[0009] Der erfindungsgemäße Mechanismus kann noch die folgenden Merkmalen aufweisen :
- der Mechanismus umfasst:
■ ein Sekundenrad, das kinematisch von dem Uhrwerk um n2 Sprünge je Sekunde angetrieben
wird,
■ ein Zeigerstellrad, das das Sekundenrad und das Anzeigerad ständig verbindet,
■ ein Verriegelungsorgan, das sich zwischen einer ersten Stellung, in der es mit dem
Anzeigerad zusammenwirkt, um seine Rotation zu blockieren, und einer zweiten Stellung,
in der es es freigibt, bewegt, wobei das besagte Organ einmal je Sekunde in seine
zweite Stellung wechselt,
■ ein Umschaltsystem, das derart aufgebaut ist, um das Verriegelungsorgan in Funktion
zu versetzen oder es auszuschalten;
- der Übergang des Verriegelungsorgans in seine zweite Stellung vermittels des Zeigerstellrads
gesteuert wird;
- das Zeigerstellrad auf einer Wippe montiert ist, die das Verriegelungsorgan trägt;
- das Umschaltsystem imstande ist, das Verriegelungsorgan in seiner zweiten Stellung
zu halten; und
- das Umschaltsystem einen Finger umfasst, der mit der Wippe zusammenwirkt und imstande
ist, sich zwischen einem ersten Zustand, in dem er den Übergang des Verriegelungsorgans
von der einen in seine andere Stellung zu erlauben, und einem zweiten Zustand, in
dem er das Verriegelungsorgan in seiner zweiten Stellung hält, zu bewegen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0010] Weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung werden besser bei der Lektüre der folgenden
Beschreibung verständlich, die sich auf die Zeichnungen in der Anlage beziehen, von
denen die Figuren 1 und 2 eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mechanismus zeigen
jeweils in einer ersten Stellung, in der das Anzeigeorgan die toten Sekunden anzeigt
und in einer zweiten Stellung, in der es die Sekunden anzeigt.
Ausführungsform(en) der Erfindung
[0011] Der erfindungsgemäße Mechanismus ist dazu bestimmt, von einem mechanischen Uhrwerk
eines beliebigen Typs angetrieben zu werden, das wegen der Übersichtlichkeit der Zeichnungen
nicht dargestellt wurde. Da sich die Erfindung nicht auf das Uhrwerk bezieht und an
dieses absolut problemlos angepasst werden kann, wird es nicht beschrieben. Man beschränkt
sich auf den Hinweis, dass das Uhrwerk einen Hemmungsmechanismus umfasst, um die Schwingungen
eines Reglerorgans aufrecht zu erhalten, das im allgemeinen die Form einer Unruh annimmt.
Das Uhrwerk umfasst ein Räderwerk, das ausgehend von der Schwingungsfrequenz der Unruh
erlaubt, Rotationsgeschwindigkeiten zu erhalten, die den Einheiten der Zeitmessung
entsprechen.
[0012] Vor diesem Hintergrund ist auf den Zeichnungen ein Sekundenrad 10 dargestellt, das
vom Uhrwerk um eine Umdrehung pro Minuten angetrieben wird. Es springt vorwärts und
vollführt einen Sprung je Unruhhalbschwingung.
[0013] Das Rad 10 ist kinematisch über ein Zeigerstellrad 12 mit einem Anzeigerad 14 verbunden,
das in vorteilhafter Weise in der Mitte des Uhrwerks angeordnet und dazu bestimmt,
ein Anzeigeorgan wie einen Zeiger zu tragen. Die kinematische Verbindung zwischen
dem Rad 10 und dem Rad 14 ist ständig. Die Zahnung des Rades 14 umfasst vorzugsweise
sechzig Zähne, um die Sekunden anzuzeigen.
[0014] In der dargestellten Ausführungsform ist das Zeigerstellrad 12 auf einer Wippe 16
angeordnet. Diese Wippe trägt ein Verriegelungsorgan, das dazu bestimmt ist, mit dem
Rad 14 zusammenzuwirken, um seine Rotation zu blockieren. Das Verriegelungsorgan kann
die Form eines Schnabels 18 annehmen, der imstande ist, mit der Zahnung des Rades
14 zu arbeiten. Vorzugsweise, um gute Arbeitsbedingungen zwischen dem Schnabel 18
und der Zahnung bereitzustellen, ist die Zahnung des Rades 14 eine Dreiecks- oder
Breguet-Zahnung. Das Verriegelungsorgan könnte ebenfalls mit auf dem Rad angeordneten
Stiften oder Stopps zusammenwirken, wobei die Zahnung des Rades 14 dann eine beliebige
Zahnung wäre.
[0015] Damit kann sich das Verriegelungsorgan aufgrund der Verschiebung der Wippe 16 zwischen
einer ersten Stellung, in der es mit dem Anzeigerad zusammenwirkt, um seine Rotation
zu blockieren, und einer zweiten Stellung, in der es es freigibt, bewegen. Ein Federorgan
20 übt eine Kraft auf die Wippe aus, die darauf abzielt, das Verriegelungsorgan in
seine erste Stellung zu führen. Im Beispiel ist das Federorgan in die Wippe 16 integriert.
Man wird feststellen, dass die Verschiebungen der Wippe in der Art begrenzt sind,
dass das Zeigerstellrad 12 bei Erlaubnis der Freigabe des Rades 14 mit den zwei Rädern
10 und 14 in Eingriff bleibt.
[0016] Der obige Mechanismus erlaubt dem vom Rad 14 getragenen Anzeigeorgan, die toten Sekunden
anzuzeigen. Wenn sich das Verriegelungsorgan in seiner ersten Stellung befindet und
der Schnabel 18 die Rotation des Rades 14 blockiert, versetzt das vom Uhrwerk angetriebene
Rad 10 das Zeigerstellrad 12 in Rotation, das auf dem Rad 14 lagert. Unter Einwirkung
dieser Bewegung verschiebt sich die Wippe 16 und führt das Verriegelungsorgan schrittweise
in seine zweite Stellung. Wenn diese erreicht ist, gibt der Schnabel 16 das Rad 14
frei. In diesem Moment bewegt sich dann gleichzeitig das Rad 14 einen Schritt vorwärts,
und die Wippe 16 kehrt in ihre erste Stellung zurück und verriegelt nach erfolgtem
Schritt erneut die Rotation des Rades 14. Das Zeigerstellrad 12 und das Verriegelungsorgan
sind derart bemessen, dass die Rotation des Rades 14 regelmäßig in einem Intervall
von einer Sekunde freigegeben wird.
[0017] Der erfindungsgemäße Mechanismus umfasst weiterhin ein Umschaltsystem, das derart
aufgebaut ist, um das Verriegelungsorgan in Funktion zu versetzen oder um es auszuschalten.
Insbesondere hat das Umschaltsystem die Aufgabe, das Verriegelungsorgan in seiner
zweiten Stellung halten zu können, das heißt, in seiner Stellung, in der das Rad 14
frei drehen kann.
[0018] Dem veranschaulichten Beispiel zufolge umfasst das Umschaltsystem einen Finger 22,
der mit der Wippe 16 zusammenwirkt und imstande ist, sich zwischen einem ersten Zustand,
in dem er den Übergang des Verriegelungsorgans von der einen in seine andere Stellung
zu erlauben, und einem zweiten Zustand, in dem er das Verriegelungsorgan in seiner
zweiten Stellung hält, zu bewegen.
[0019] Damit sich der Finger 22 in dem einen oder anderen seiner Zustände befindet, kann
er selbst auf einer Wippe 24 mit zwei Stellungen angeordnet sein. Die Wippe 24 umfasst
an einem ihrer Enden eine Gabel 26, in der eine Kurvenscheibe 28 platziert ist. Diese
Kurvenscheibe 28 ist mit einer Antriebsplatte 30, die auf einer anderen Ebene als
die Wippe angeordnet ist, rotierend verbunden. Die Platte 30 wird durch ein Steuerorgan
betätigt, das für den Träger der Uhr zugänglich ist. Wie dargestellt, kann ein mit
seinem Federorgan 34 für seine Rückkehr in seine Ruhestellung ausgestatteter Drücker
32 auf einen Hebel 36 einwirken, der derart aufgebaut ist, um mit der Antriebsplatte
30 zusammenzuwirken und somit die Kurvenscheibe 28 schwenken. Dank einer Sperrfeder
38, die auf das Antriebsrad einwirken kann, kann die Kurvenscheibe 28 nur vorbestimmte
Stellungen einnehmen. Die Kurvenscheibe 28 hat in vorteilhafter Weise eine allgemeine
Form eines gleichschenkligen Dreiecks. Die vordefinierten Stellungen sind derart geplant,
dass sich die eine oder die andere Seite der Gabel 26 auf einer ersten Spitze der
Kurvenscheibe abstützt, wobei sich die zweite Seite der Gabel etwa in der Mitte der
Seite abstützt, die der ersten Spitze gegenüberliegt. Die Antriebsplatte 30 ist derart
ausgebildet, damit die Kurvenscheibe nur die vordefinierten Stellungen belegen kann.
[0020] So stützt sich auf der Figur 1 die erste Seite 26a der Gabel auf einer Spitze 28a
der Kurvenscheibe ab, währenddessen sich die zweite Seite 26b der Gabel etwa in der
Mitte der Seite 28b abstützt, die der Spitze 28a gegenüberliegt. Der Finger 22 befindet
sich damit in seinem ersten Zustand und behindert den Übergang der Wippe von ihrer
einen in ihre andere Stellung nicht. Das Rad 14 funktioniert auf dieselbe Art, wie
oben beschrieben, und das Anzeigeorgan, das es trägt, zeigt die toten Sekunden an.
[0021] Wenn der Benutzer der Uhr den Drücker 32 betätigt, bewegt sich die Antriebsplatte
30 um einen Schritt vorwärts, und der Mechanismus befindet sich dann in der Stellung,
die auf der Figur 2 dargestellt ist. Die erste Seite 26a der Gabel stützt sich etwa
in der Mitte einer Seite 28c der Kurvenscheibe ab, währenddessen sich die zweite Seite
26b der Gabel auf der Spitze 28d abstützt, die dieser Seite gegenüberliegt. Der Finger
22 befindet sich dann in seinem zweiten Zustand in Abstützung auf der Wippe 16, widersetzt
sich der Aktion der Feder 20 und zwingt das Verriegelungsorgan, in seiner zweiten
Stellung zu bleiben, in der das Rad 14 frei drehen kann. Dann wird das Rad 14 über
das Zeigerstellrad 12 identisch wie das Rad 10 angetrieben. Das vom Rad 14 getragene
Anzeigeorgan zeigt dann die Sekunden an.
[0022] Somit kann der Benutzer durch einen einfachen Druck auf den Drücker 32 für dasselbe
Anzeigeorgan zwischen der Anzeige der Sekunden und der toten Sekunden hin und her
wechseln.
[0023] Diese Sprungvarianten sind selbstverständlich nur eine bevorzugte Ausführungsform,
und die Anzahl der vom Anzeigeorgan durchgeführten Sprünge in die eine oder andere
Stellung des Mechanismus kann unterschiedlich sein. Weiterhin könnte der Fachmann
die Vorrichtung ebenfalls derart anpassen, dass der Übergang von einer Stellung in
die andere automatisch erfolgt, eventuell um einen zusätzlichen Hinweis zu geben.
So könnte man vorsehen, dass das Anzeigeorgan in den ersten zwölf Stunden des Tages
die Sekunden und die toten Sekunden am Nachmittag anzeigt. Man könnte auch vorsehen,
dass die Umwandlung erfolgt, wenn eine bestimmte Gangreserve erreicht ist...
[0024] Weiterhin könnte das System an andere Vorrichtungen toter Sekunden angepasst werden,
infolgedessen das Verriegelungsorgan des Anzeigerads ausgeschaltet werden kann. Auf
der Grundlage des vorgeschlagenen Mechanismus könnte das Anzeigerad 14 von einer unabhängigen
Energiequelle angetrieben werden, wobei das Uhrwerk den Übergang des Verriegelungsorgans
von der einen in die andere Stellung regelt. Die Wippe könnte durch eine Kurvenscheibe
angehoben werden, die von dem Sekundenrad 10 oder einem anderen Rad des Räderwerks
rotierend angetrieben wird. Das Umschaltsystem könnte auf der Basis eines Säulenrades
funktionieren.
1. Mechanismus zur Anzeige der Sekunden, der dazu bestimmt ist, von einem mechanischen
Uhrwerk angetrieben zu werden und ein schrittweise vorrückendes Anzeigerad (14) umfasst,
das dazu bestimmt ist, ein Anzeigeorgan zu tragen,
dadurch gekennzeichnet, dass der Mechanismus derart aufgebaut ist, dass das besagte Anzeigerad (14) imstande ist,
auf Befehl um n1 oder n2 Schritte je Sekunde vorzurücken.
2. Mechanismus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass n1 gleich 1 ist.
3. Mechanismus nach einem der Ansprüche 1 und 2, bei dem das besagte Uhrwerk mit einer
schwingenden Unruh ausgestattet ist, wobei der besagte Mechanismus dadurch gekennzeichnet ist, dass n2 die Anzahl der Halbschwingungen der Unruh je Sekunde ist.
4. Mechanismus nach Anspruch 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet, dass er weiterhin umfasst:
- ein Sekundenrad (10), das kinematisch von dem Uhrwerk um n2 Sprünge je Sekunde angetrieben
wird,
- ein Zeigerstellrad (12), das das Sekundenrad (10) und das Anzeigerad (14) ständig
verbindet,
- ein Verriegelungsorgan (18), das sich zwischen einer ersten Stellung, in der es
mit dem Anzeigerad (14) zusammenwirkt, um seine Rotation zu blockieren, und einer
zweiten Stellung, in der es es freigibt, bewegt, wobei das besagte Organ (18) einmal
je Sekunde in seine zweite Stellung wechselt,
- ein Umschaltsystem (26), das derart aufgebaut ist, um das Verriegelungsorgan (18)
in Funktion zu versetzen oder es auszuschalten.
5. Mechanismus nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergang des Verriegelungsorgans (18) in seine zweite Stellung vermittels des
Zeigerstellrads (12) gesteuert wird.
6. Mechanismus nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Zeigerstellrad (12) auf einer Wippe (16) montiert ist, die das Verriegelungsorgan
(18) trägt.
7. Mechanismus nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Umschaltsystem (26) imstande ist, das Verriegelungsorgan (18) in seiner zweiten
Stellung zu halten.
8. Mechanismus nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Umschaltsystem (26) einen Finger (22) umfasst, der mit der Wippe (16) zusammenwirkt
und imstande ist, sich zwischen einem ersten Zustand, in dem er den Übergang des Verriegelungsorgans
(18) von der einen in seine andere Stellung zu erlauben, und einem zweiten Zustand,
in dem er das Verriegelungsorgan (18) in seiner zweiten Stellung hält, zu bewegen.