(19)
(11) EP 2 100 703 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.09.2009  Patentblatt  2009/38

(21) Anmeldenummer: 09003098.2

(22) Anmeldetag:  04.03.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B27D 5/00(2006.01)
C10M 129/08(2006.01)
C10M 171/00(2006.01)
C10M 101/02(2006.01)
C10M 169/04(2006.01)
C09J 5/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 07.03.2008 DE 202008003329 U
24.11.2008 DE 102008058795

(71) Anmelder:
  • LCM GmbH
    32257 Bünde (DE)
  • Deranco Grundstücksverwaltungs-GmbH & Co. KG
    32339 Espelkamp (DE)

(72) Erfinder:
  • Ludewig, Daniel
    32257 Bünde (DE)

(74) Vertreter: Schober, Mirko 
Patentanwälte Thielking & Elbertzhagen Gadderbaumer Strasse 14
33602 Bielefeld
33602 Bielefeld (DE)

   


(54) Trennmittel zum Aufbringen auf Holz


(57) Die Erfindung betrifft ein Mittel zum Aufbringen, insbesondere bei der Kantenbearbeitung von Holz. Das Mittel weist eine flüchtige Substanz und eine Trennsubstanz auf. Die flüchtige Substanz ist eine alkoholische Substanz oder eine alkoholische Lösung. Die Trennsubstanz besteht im wesentlichen aus einem Benzin.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Mittel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Entsprechende Mittel werden als Trennmittel bei der Holzverarbeitung eingesetzt, um zu verhindern, dass austretender Leim oder Klebstoffe an den entsprechenden Holzverarbeitungswerkzeugen haften bleiben. Zum Aufbringen solcher Mittel auf den Bereich einer Holzkante oder eines anzuleimenden Teils weisen diese Mittel eine mehr oder weniger flüchtige Substanz und eine den Leim oder Klebstoff von der Verarbeitungsmaschine fernhaltende, trennwirksame Substanz (Trennsubstanz) auf, die sich in der flüchtigen Substanz löst. Üblicherweise sind die bekannten Trennmittel Flüssigkeiten, welche zum Auftragen über Sprühdüsen auf den vorgegebenen Bereich aufgesprüht werden. Nach dem Aufbringen/ Aufsprühen verflüchtigt sich die flüchtige Substanz und lässt die eigentliche Trennsubstanz zurück.

[0003] In der Vergangenheit sind hierzu Trennmittellösungen aus Alkohol und Weißöl vorgeschlagen worden. Nachteilig an diesen Trennmitteln ist unter anderem, dass insbesondere die Holzkanten oftmals bei größeren Auftragsmengen der Trennmittellösungen ölige Rückstände aufweisen. Hierdurch werden die Kanten der Holzplatten rutschig, wodurch die Weiterverarbeitung und Handhabung deutlich erschwert wird.

[0004] Des weiteren ist bei bekannten Trennmittellösungen festgestellt worden, dass die zum Transport der Holzplatten bei der Holzverarbeitung eingesetzten Kettenplatten, auf denen die zu verarbeitenden Holzplatten aufliegen, dadurch beschädigt werden, dass die Gummierungen der Kettenplatten, die ein Verrutschen der aufliegenden Holzplatten verhindern sollen, aufquellen. Dies kann zu Fehlern bei der Holzverarbeitung führen.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Mittel der eingangs genannten Art anzugeben, welches hinsichtlich der genannten Nachteile verbessert ist.

[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Mittel mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 10. Vorteilhafte Ausführungsformen finden sich in den jeweiligen Unteransprüchen.

[0007] Erfindungsgemäß wird die Trennsubstanz nach einer ersten Ausführungsform durch ein Benzin, nach einer zweiten Ausführungsform durch einen Alkohol, bevorzugt einen dreiwertigen Alkohol wie Glycerin, gebildet. Tests haben ergeben, dass bei einem Massenanteil von ca. 3% des Benzins/ Glycerins und einem Massenanteil von größer als 96% Alkohol - bevorzugt Ethanol - besonders gute Ergebnisse erzielt werden. Ölige Rückstände auf den Holzkanten können so vermieden werden.

[0008] Bevorzugt sind nach der ersten Ausführungsform als Trennsubstanz aliphatische Kohlenwasserstoffe vorgesehen, welche als i-, n- oder/und cyclo-Aliphate oder Gemische hieraus vorliegen können. Die genannten Stoffe sind im Hinblick auf die kinematische Viskosität sehr niedrig viskos und liegen im Bereich von 1,0 bis 2,0 mm2/s bei 25°C. Besonders vorteilhaft ist eine kinematische Viskosität von etwa 1,6 mm2/s bei 25°C.

[0009] Als im Hinblick auf die zu lösende Aufgabe besonders geeignet haben sich in der Praxis folgende Ausführungsbeispiele herausgestellt:
Ausführungsbeispiel 1:
Flüchtige Substanz Ethanol
Massenanteil flüchtige Substanz 96-97%
Trennsubstanz Benzin, Gemisch aus i-, n und oder , C10-C12
Massenanteil Trennsubstanz 3%
Kinematische Viskosität der Trennsubstanz bei 25 °C 1,6 - 1,7 mm2/s


[0010] Der Massenanteil der flüssigen Substanz kann zu Gunsten der Beigabe von in der flüchtigen Substanz löslichen Additiven wie Farbstoffen variabel sein. Ohne Additive sind Massenanteile von 97% Ethanol oder einem anderen Alkohol und 3% des Benzins als Trennsubstanz bevorzugt.
Ausführungsbeispiel 2:
Flüchtige Substanz Ethanol
Massenanteil flüchtige Substanz 96-97%
Trennsubstanz dreiwertiger Alkohol, bevorzugt Glycerin
Massenanteil Trennsubstanz 3 - 4%


[0011] Der Massenanteil der flüssigen Substanz kann zu Gunsten der Beigabe von in der flüchtigen Substanz löslichen Additiven wie Farbstoffen variabel sein. Ohne Additive sind Massenanteile von 97% Ethanol oder einem anderen Alkohol und 3% des Glycerins als Trennsubstanz bevorzugt. Dem Glycerin kann zusätzlich etwas Wasser beigemischt sein.


Ansprüche

1. Mittel zum Aufbringen, insbesondere bei der Kantenbearbeitung von Holz, wobei das Mittel eine flüchtige Substanz und eine Trennsubstanz aufweist, wobei die flüchtige Substanz eine alkoholische Substanz oder eine alkoholische Lösung ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trennsubstanz im wesentlichen aus einem Benzin besteht.
 
2. Mittel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die flüchtige Substanz Ethanol aufweist.
 
3. Mittel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Massenanteil von Ethanol größer als 90%, bevorzugt größer als 96% beträgt.
 
4. Mittel nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Massenanteil von Benzin kleiner als 10%, bevorzugt etwa 3% beträgt.
 
5. Mittel nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Benzin n-, i- oder/und cyclo-Aliphate enthält.
 
6. Mittel nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Benzin ein Gemisch aus n-, i- und cyclo-Aliphaten ist.
 
7. Mittel nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die verwendeten Aliphate im wesentlichen Kohlenstoffverbindungen mit einer Kettenlänge von C10 bis C12 sind.
 
8. Mittel nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die kinematische Viskostität des Benzins bei 25°C, kleiner als 2,0 mm2/s ist, bevorzugt zwischen 1,0 und 2,0 mm2/s liegt.
 
9. Mittel nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die kinematische Viskosität des Benzins bei 25°C etwa 1,6 mm2/s beträgt.
 
10. Mittel zum Aufbringen, insbesondere bei der Kantenbearbeitung von Holz, wobei das Mittel eine flüchtige Substanz und eine Trennsubstanz aufweist, wobei die flüchtige Substanz eine alkoholische Substanz oder eine alkoholische Lösung ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trennsubstanz im wesentlichen einen Alkohol aufweist, der von dem/den in der flüchtigen Substanz enthaltenen Alkohol/Alkoholen verschieden ist.
 
11. Mittel nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass es einen dreiwertigen Alkohol aufweist.
 
12. Mittel nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der dreiwertige Alkohol Glycerin ist.
 
13. Mittel nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die flüchtige Substanz Ethanol aufweist.
 
14. Mittel nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Massenanteil von Ethanol größer als 90%, bevorzugt größer als 96% beträgt.
 
15. Mittel nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Massenanteil vom dreiwertigen Alkohol kleiner als 10%, bevorzugt etwa 3% beträgt.