(19)
(11) EP 2 101 006 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.09.2009  Patentblatt  2009/38

(21) Anmeldenummer: 09003434.9

(22) Anmeldetag:  10.03.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04B 1/68(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 15.03.2008 DE 102008014562

(71) Anmelder: NORSK HYDRO ASA
0257 Oslo 2 (NO)

(72) Erfinder:
  • Spannbauer, Manfred
    89134 Blaustein (DE)

(74) Vertreter: Dziewior, Joachim 
Ensingerstrasse 21
89073 Ulm
89073 Ulm (DE)

   


(54) Dichtungselement zur Verbindung und/oder gegenseitigen Abdichtung von Fassadenelementen


(57) Das Dichtungselement dient der Verbindung und/oder gegenseitigen Abdichtung von Fassadenelementen (2) und dergleichen Gebäudeteilen und ist mit wenigstens zwei voneinander beabstandeten, zwischen sich eine Hohlkammer (5) bildenden Dichtleisten (6.1, 6.2) versehen, die jeweils randseitig an einer gemeinsamen, zur Befestigung an den Fassadenelementen eingerichteten Anschlußleiste (7) angeschlossen sind. Jede Dichtleiste (6.1, 6.2) ist zur Veränderung ihres Breitenmaßes in Querrichtung elastisch verformbar ausgebildet und mit ihrem Rand gelenkig mit der Anschlußleiste verbunden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Dichtungselement zur Verbindung und/oder gegenseitigen Abdichtung von Fassadenelementen und dergleichen Gebäudeteilen, mit wenigstens zwei voneinander beabstandeten, zwischen sich eine Hohlkammer bildenden Dichtleisten, die jeweils randseitig an einer gemeinsamen, zur Befestigung an den Fassadenelementen eingerichteten Anschlußleiste angeschlossen sind.

[0002] Bei der Anbringung einzelner Fassadenelemente müssen diese sowohl in vertikaler wie auch in horizontaler Richtung gegenseitig abgedichtet werden. Hierfür sind an den Fassadenelementen üblicherweise Profilnuten vorgesehen, in die die Dichtungselemente jeweils mit ihren beiden Anschlußleisten eingeschoben sind.

[0003] Da der zwischen den Fassadenelementen verbleibende und durch das Dichtungselement zu schließende Spalt schon aufgrund von Toleranzen keine einheitliche Breite aufweist und sich darüber hinaus unter anderem unter dem Einfluss thermischer Wechsellast verändern kann, müssen die Anschlußleisten in den Profilnuten verschiebbar sein, um hier einen entsprechenden Ausgleich vornehmen zu können. In der Regel ist dabei eine der beiden Anschlußleisten in der Profilnut festgelegt, während die andere Anschlußleiste ihre Lage innerhalb der Profilnut verändern kann. Hierdurch können nicht nur Dichtigkeitsprobleme auftreten, sondern auch Beeinträchtigungen des Erscheinungsbildes, da diese Anschlußleiste - je nach Toleranz bzw. aktuellem gegenseitigem Abstand der Fassadenelemente - unterschiedlich weit aus der Profilnut hervorsteht.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dichtungselement der eingangs genannten Art derart weiter zu bilden, dass einerseits eine bessere Abdichtung bei gleichzeitiger Wärmedämmung erreicht wird, zum anderen ein einheitlicheres optisches Erscheinungsbild zu erwarten ist.

[0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, dass jede Dichtleiste zur Veränderung ihres Breitemasses in Querrichtung elastisch verformbar ausgebildet und mit ihrem Rand gelenkig mit der Anschlußleiste verbunden ist.

[0006] Der durch die Erfindung erreichte Vorteil besteht im Wesentlichen darin, dass die unterschiedlichen Abstände der Fassadenelemente allein durch die Dichtleisten ausgeglichen werden, während die Anschlußleisten vollständig innerhalb der Profilnuten der Fassadenelemente verbleiben. Dadurch ist einerseits eine bessere Abdichtung der Anschlußleisten in den Profilnuten sichergestellt, andererseits wird auch ein einheitlicheres optisches Erscheinungsbild erreicht, da die Verformungen in Draufsicht auf die Dichtleisten gleichwohl stets ein gleichförmiges Erscheinungsbild abgeben.

[0007] In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung weist wenigstens eine der beiden Dichtleisten eine im Querschnitt gesehen gewölbte Form auf. Hierbei empfiehlt es sich, dass die Auswölbung zu der der anderen Dichtleiste abgewandten Seite hin ausgerichtet ist.

[0008] Die Auswölbung kann dabei in einer ersten Ausgestaltung entweder kreisbogenförmig ausgebildet sein; es besteht jedoch ebenso die Möglichkeit, dass die Auswölbung winkelförmig ausgebildet ist, wobei die Dichtleiste von zwei gelenkig miteinander verbundenen Dichtstreifen gebildet ist.

[0009] Ebenso besteht auch die Möglichkeit, dass wenigstens eine der beiden Dichtleisten ziehharmonikaförmig ausgebildet ist, wobei die Dichtleiste von einer geradzahligen Anzahl von jeweils gelenkig miteinander verbundenen Dichtstreifen gebildet ist. Als vorteilhaft hat es sich hierbei herausgestellt, wenn die Dichtleiste von vier Dichtstreifen gebildet ist.

[0010] Vorteilhafterweise können beide beschriebenen Ausgestaltungen der Dichtleisten auch miteinader kombiniert sein.

[0011] Um eine insbesondere gleichgerichtete Verformung der Dichtleisten zu erreichen, sieht die Erfindung weiter vor, dass die Dichtleisten über einen Verbindungssteg miteinander verbunden sind. Dieser Verbindungssteg ist zweckmäßigerweise mittig an den Dichtleisten angeordnet.

[0012] Die Anschlußleisten können im Rahmen der Erfindung grundsätzlich in beliebiger Ausgestaltung an die Form der gegenseitig abzudichtenden Fassadenelementen angepasst sein; üblicherweise und insoweit in bevorzugter Ausgestaltung sind die Anschlußleisten jedoch zur Aufnahme in Profilnuten der Fassadenelemente ausgebildet.

[0013] Um den Anschlußleisten in den Profilnuten den gewünschten Halt zu geben, sind die Anschlußleisten an ihren den Profilnutwänden anliegenden Seitenflächen mit hakenförmigen Rastvorsprüngen versehen. Entsprechend sind die Profilnuten mit Rastaufnahmen für die Rastvorsprünge versehen.

[0014] Weiter ist es von Vorteil, wenn die Anschlußleisten an ihrem zum Grund der Profilnut vorstehenden Rand eine Hohlkammer mit weich eingestellter Wandung aufweisen, wodurch eine gute und dauerhafte Abdichtung erreicht wird.

[0015] Schließlich können die Anschlußleisten mit seitlich vorstehenden, den Rand der Profilnut abdeckenden Stützleisten versehen sein, wodurch der Spalt zwischen den Profilnutlwänden und den Anschlußleisten eine Abdeckung und damit zusätzliche Abdichtung erfährt.

[0016] Im Folgenden wird die Erfindung an einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1
eine schematische Darstellung einer Fassade in Elementbauweise,
Fig. 2
einen Schnitt durch eine Fassade gemäß Figur 1,
Fig. 3
in den Teilfiguren a bis d ein Dichtungselement, wie es zwischen den Fassadenelementen in Figur 2 eingesetzt ist
Fig. 4
in den Teilfiguren a bis d eine alternative Ausgestaltung des Dichtungselements gemäß Figur 3.


[0017] In Figur 1 der Zeichnung ist der Aufbau einer Elementfassade schematisch dargestellt, die aus einzelnen, an den Zwischendecken 1 des Gebäudes angehängten Fassadenelementen 2 besteht. Diese Fassadenelemente 2 werden so angeordnet, dass ein geringer Spalt 3 sowohl in horizontaler wie in vertikaler Richtung zwischen ihnen bestehen bleibt, der über Dichtungselemente 4 abgedichtet werden muss.

[0018] Diese Dichtungselemente 4 sind in Figur 2 zu erkennen und in Figur 3 im Einzelnen dargestellt. Sie bestehen aus zwei voneinander beabstandeten, zwischen sich eine Hohlkammer 5 bildenden Dichtleisten 6.1, 6.2, die jeweils randseitig an einer gemeinsamen Anschlußleiste 7 angeschlossen sind. Diese Anschlußleisten 7 dienen jeweils zur Befestigung an den Fassadenelementen 2.

[0019] Wie sich insbesondere aus den Figuren 3 und 4 ersehen lässt, sind die Dichtleisten 6.1, 6.2 zur Veränderung ihres Breitenmasses in Querrichtung elastisch verformbar ausgebildet und - um die Verformbarkeit zu fördern - mit ihrem Rand gelenkig mit der Anschlußleiste 7 verbunden.

[0020] Die in den Figuren 3 und 4 links dargestellte Dichtleiste 6.1 hat eine im Querschnitt gesehen gewölbte Form, wobei die Auswölbung zu der der anderen Dichtleiste 6.2 abgewandten Seite hin ausgerichtet ist. Die Auswölbung kann hierbei - wie dargestellt - kreisbogenförmig ausgebildet sein.

[0021] Es besteht jedoch ebenso auch die in der Zeichnung nicht näher dargestellte Möglichkeit, die Auswölbung winkelförmig auszubilden, wobei die Dichtleiste 6.1 dann von zwei gelenkig miteinander verbundenen Dichtstreifen gebildet ist. Der Winkel ist dann so zu wählen, dass unter Druckbelastung eine Verformung bzw. Auslenkung zur hierfür vorgesehenen Seite erfolgt.

[0022] Die in der Zeichnung jeweils rechts dargestellte Dichtleiste 6.2 ist dagegen ziehharmonikaförmig ausgebildet, wobei die Dichtleiste 6.2 hierbei von einer geradzahligen Anzahl - hier von vier - jeweils gelenkig miteinander verbundenen Dichtstreifen 8 gebildet ist.

[0023] Wie sich weiter aus der Zeichnung ersehen lässt, sind die Dichtleisten 6.1, 6.2 über einen Verbindungssteg 9 miteinander verbunden, der mittig an den Dichtleisten 6.1, 6.2 angeordnet ist. Hierdurch wird eine gleichmäßige und gleichgerichtete Verformung sicher gestellt.

[0024] Die Anschlußleisten sind, wie sich aus der Figur 2 ergibt, zur Aufnahme in Profilnuten 10 der Fassadenelemente 2 ausgebildet. Um hierin den nötigen Halt zu gewährleisten, sind die Anschlußleisten 7 an ihren den Profilnutwänden anliegenden Seitenflächen mit hakenförmigen Rastvorsprüngen 11 versehen, die in Rastaufnahmen, die an den Wänden der Profilnuten 10 vorgesehen sind, eingreifen.

[0025] Die Dichtleiste 6.1 besitzt trotz ihrer elastischen Ausbildung gleichwohl eine hinreichende Steifigkeit, durch die sichergestellt ist, dass die Anschlußleisten 7 bei der Montage, also dem Aufeinandersetzen der Fassadenelemente 2 in die Profilnuten 10 vollständig eingeschoben werden.

[0026] Um eine optimale Abdichtung zu erreichen, sind die Anschlußleisten 7 an ihrem zum Grund der Profilnut 10 vorstehenden Rand mit einer Hohlkammer 12 versehen, die eine weich eingestellte Wandung aufweist. Dies ermöglicht es auch, am Kreuzstoß die vertikale Dichtungselemente stumpf anschließen zu lassen.

[0027] Schließlich sind die Anschlußleisten 7 mit seitlich vorstehenden, den Rand der Profilnut 10 abdeckenden Stützleisten 13 versehen, die den Spalt zwischen der Wandung der Profilnut 10 und der Abschlußleiste 7 abdecken. Die Figur 3 und 4 zeigen in den einzelnen Darstellungen die Verformung der Dichtleiste 6.1, 6.2 bei sich verengendem Spalt 3. In der Praxis lassen sich damit Variationen des Spaltes von etwa 1:5 überbrücken, bei üblichen Abmessungen kann dies z. B. der Bereich von 5 bis 25 mm sein. In Figur 4 ist noch ein seitlicher Ausleger am Dichtungselement für ein Labyrinth vorgesehen.


Ansprüche

1. Dichtungselement zur Verbindung und/oder gegenseitigen Abdichtung von Fassadenelementen (2) und dergleichen Gebäudeteilen, mit wenigstens zwei voneinander beabstandeten, zwischen sich eine Hohlkammer (5) bildenden Dichtleisten (6.1, 6.2), die jeweils randseitig an einer gemeinsamen, zur Befestigung an den Fassadenelementen eingerichteten Anschlußleiste (7) angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß jede Dichtleiste (6.1, 6.2) zur Veränderung ihres Breitenmaßes in Querrichtung elastisch verformbar ausgebildet und mit ihrem Rand gelenkig mit der Anschlußleiste verbunden ist.
 
2. Dichtungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der beiden Dichtleisten (6.1) eine im Querschnitt gesehen gewölbte Form aufweist.
 
3. Dichtungselement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswölbung zu der der anderen Dichtleiste (6.2) abgewandten Seite hin ausgerichtet ist.
 
4. Dichtungselement nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswölbung kreisbogenförmig ausgebildet ist.
 
5. Dichtungselement nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswölbung winkelförmig ausgebildet ist, wobei die Dichtleiste (6.1) von zwei gelenkig miteinander verbundenen Dichtstreifen gebildet ist.
 
6. Dichtungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der beiden Dichtleisten (6.2) ziehharmonikaförmig ausgebildet ist, wobei die Dichtleiste (6.2) von einer geradzahligen Anzahl von jeweils gelenkig miteinander verbundenen Dichtstreifen (8) gebildet ist.
 
7. Dichtungselement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtleiste (6.2) von vier Dichtstreifen (8) gebildet ist.
 
8. Dichtungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtleisten (6.1, 6.2) über einen Verbindungssteg (9) miteinander verbunden sind.
 
9. Dichtungselement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungssteg (9) mittig an den Dichtleisten (6.1, 6.2) angeordnet ist.
 
10. Dichtungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußleisten (7) zur Aufnahme in Profilnuten (10) der Fassadenelemente (2) ausgebildet sind.
 
11. Dichtungselement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußleisten (7) an ihren den Profilnutwänden anliegenden Seitenflächen mit hakenförmigen Rastvorsprüngen (11) versehen sind.
 
12. Dichtungselement nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilnuten (10) mit Rastaufnahmen für die Rastvorsprünge (11) versehen sind.
 
13. Dichtungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußleisten (7) an ihrem zum Grund der Profilnut (2) vorstehenden Rand eine Hohlkammer (12) mit weich eingestellter Wandung aufweisen.
 
14. Dichtungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußleisten (7) mit seitlich vorstehenden, den Rand der Profilnut abdeckenden Stützleisten (13) versehen sind.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht