[0001] Die Erfindung bezieht sich allgemein auf ein System zur Verarbeitung von Postsendungen,
insbesondere auf eine Vorrichtung zum Ordnen von flachen Sendungen nach einer festlegbaren
Abfolge von Empfängeradressen zugeordneten Zustellpunkten.
[0002] Postverteilzentren verarbeiten täglich Millionen von Postsendungen, um sie für die
Zustellung an individuelle Empfängeradressen vorzubereiten. Der Begriff "Postsendung"
umfasst Briefe, Magazine und Zeitschriften, Büchersendungen und andere flache Sendungen.
Bevor beispielsweise ein Postbote mit der Zustellung beginnt sortiert ein Postverarbeitungssystem
in einem Postverteilzentrum die Postsendungen. Eine Aufgabe des Postboten besteht
darin, die Postsendungen in der Reihenfolge ihrer Zustellung zu ordnen, um eine effiziente
Zustellung zu erreichen.
[0003] Ein Postverarbeitungssystem ist hoch automatisiert, um die Anzahl der täglichen Postsendungen
zu bewältigen. Das Postverarbeitungssystem kann ein System enthalten, das die Postsendungen
verarbeitet und nach Zustellpunkten verpackt und diese Volumina in Gangreihenfolge
bringt (auch DPP System genannt, wobei DPP für Delivery Point Packaging steht). Zur
Verarbeitung gehören neben weiteren Funktionen die Vereinzelung der Postsendungen,
das Lesen ihre Empfängeradressen, das Gruppieren und das Gangfolgesortieren gemäß
ihrer Empfängeradressen. Solche Postverarbeitungssysteme sollen generell effizient
und zuverlässig arbeiten, dabei aber übermäßige Beanspruchung der Postsendungen vermeiden,
um die Postsendungen nicht oder nur geringfügig zu beschädigen.
[0004] Zum Ordnen von Postsendungen in eine bestimmte Reihenfolge wurde eine Lösung bekannt
(
EP 820 818A1), die einen Zwischenspeicher benutzt, der aus Taschen oder ähnlichen Elementen besteht,
die jeweils eine Sendung aufnehmen und diese auf eine Steuerungsbefehl in das eigentliche
Ablagefach wieder abgeben können. Dabei werden zunächst alle zu ordnenden Sendungen
in beliebiger Reihenfolge in den Taschen des Zwischenspeichers untergebracht. Sodann
werden die Sendungen so aus den Taschen des Zwischenspeichers entnommen und in die
Ablagefächer überführt, dass sie sich in letzteren in der herzustellenden Ordnung
befinden. Für jede Sendung ist eine eigene Ablage vorgesehen. Das Sortieren erfolgt
mit zwei Umläufen der Taschen des Zwischenspeichers, ein Umlauf für das Befüllen der
Taschen, ein weiterer für das Entleeren der Taschen.
[0005] Dazu ist aber eine große Anzahl von Ablagefächern notwendig, wobei jedes mit einem
Steuermechanismus ausgestattet sein muss, der die Übergabe der Sendung aus der richtigen
Tasche des Zwischenspeichers veranlasst.
[0006] Bekannt wurde auch eine entsprechende Lösung, bei der in die Ablagen jeweils mehrere
Sendungen geordnet abgestapelt werden. Die Abgabe der Sendungen aus den Behältern
in die Ablagen erfolgt in mehreren Umläufen, wobei die Reihenfolge der Sendungen in
jeder Ablage der Abfolge der den Adressen der in der jeweiligen Ablage befindlichen
Sendungen zugeordneten Zustellpunkte entspricht (
DE 199 43 362 A1).
[0007] Aus der
US 3 573 748 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der Sendungen aus feststehenden Taschen auf ein
in Abschnitte unterteilte Ausgangsfördereinrichtung entleert werden, und aus der
US 5 462 268 A ist eine Vorrichtung bekannt, bei der Sendungen aus umlaufenden Taschen in Behälter
und somit in Abschnitte eines Förderers entleert werden.
[0008] Aus der
WO 2005/025763 A1 ist eine Prozessbeschreibung zur Gangfolgesortierung mit einem Sortiersystem mit
einem Zwischenspeicher bekannt. Hierbei erfolgt eine effiziente Verarbeitung von Sendungsvolumina,
die größer als das Speichervermögen des Zwischenspeichers sein können.
[0009] Eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 ist z.B. aus
WO-A-2004/071680 bekannt.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Ordnen von flachen
Sendungen nach einer festlegbaren Abfolge von den Empfängeradressen zugeordneten Zustellpunkten
zu schaffen, bei der die Sendungen effizient und mit erhöhtem Durchsatz verarbeitet
werden. Dies erfolgt u. a. dadurch, dass die Sendungen nur einmal vereinzelt und gelesen
und mittels umlaufender Zwischenspeicher in die festgelegte Abfolge gebracht werden,
wobei der Aufwand zum Entnehmen der Sendungen reduziert ist und andere Sendungen oder
Sendungsströme zusätzlich einbezogen werden können.
[0011] Die verschiedenen Ausführungsbeispiele betreffen Aspekte gemäß den unabhängigen Ansprüchen.
[0012] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist unterhalb eines als Überdeckungsbereich bezeichneten
zusammenhängenden Teils des Zwischenspeicher eine sich dazu mit Relativgeschwindigkeit
bewegende Ausgabefördereinrichtung zur Aufnahme der Sendungen aus den Zwischenspeicher
zum Weitertransport der Sendungen zu einer Stapeleinrichtung angeordnet. Die Transportgeschwindigkeit
des Ausgabefördereinrichtung ist so auf die Transportgeschwindigkeit des Zwischenspeichers
abgestimmt, dass jeder Abschnitt der Ausgabefördereinrichtung während seiner Bewegung
entlang des Überdeckungsbereiches jede Speicherstelle des Zwischenspeichers mindestens
einmal passiert hat und wobei die Sendungen aus den Speicherstellen des Zwischenspeichers
entsprechend der gelesenen Empfängeradressen so auf die Ausgabefördereinrichtung entleert
werden, dass sie die Ausgabefördereinrichtung in der Stapeleinrichtung in der festgelegten
Abfolge der Empfängeradressen verlassen. Damit weist die Vorrichtung mindestens einen
Ausgang aus.
[0013] Damit die Sendungen sicher neben- oder aufeinander liegen, ist es vorteilhaft, die
Ausgabefördereinrichtung beispielsweise in Abschnitte mit Stegen zu unterteilen, dafür
einen Abschnittsförderer oder individuelle Träger (Tabletts, Schalen) zu verwenden.
[0014] Um nicht konstante Sendungseingangsströme ohne Einbusse der Sortierperformance sowie
Vereinzelungsströme mit konstanter Lücke zwischen den Sendungen verarbeiten zu können,
ist zwischen der oder den Leseeinrichtungen und dem Zwischenspeicher vorteilhaft eine
Pufferspeichereinrichtung zur Aufnahme der gelesenen Sendungen angeordnet. Die gelesenen
Sendungen sind jeweils in der Beladestation für den Pufferspeicher in die Puffertaschen
ladbar, welche die Sendungen in mindestens einem Ausgang gesteuert an leere Speicherstellen
des sortierenden Zwischenspeichers abgeben und welche in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung
an ein umlaufendes, endloses Fördermittel ankoppelbar und von dem Fördermittel abkoppelbar
sind. Bei der Übergabe sind die Puffertaschen der Pufferspeichereinrichtung an das
Fördermittel angekoppelt und der übergebende Pufferspeicher läuft in der gleichen
Richtung mit der gleichen Geschwindigkeit positioniert zur zu beladenden Speicherstelle.
[0015] Vorteilhaft ist es auch, wenn der Zwischenspeicher und die Ausgangsfördereinrichtung
gegenläufig umlaufen, so dass die Geschwindigkeit der Ausgangsfördereinrichtung relativ
gering gehalten werden kann.
[0016] Zur Zusammenführen der Sendungen aus dem Zwischenspeicher mit weiteren Sendungen/Sendungsströmen
sind über den außerhalb des Überdeckungsbereiches liegenden Teilen der Ausgangsfördereinrichtung
vorteilhaft Vorrichtungen zum Beladen mit weiteren an die jeweiligen Empfängeradressen
zu verteilenden Sendungen auf die den Empfängeradressen zugeordneten Abschnitte angeordnet.
[0017] Um sicherzustellen, dass die Sendungen nur bis zur maximal vorgesehenen Höhe auf
das Ausgabeteil geleitet werden, sind Sensoren zum Messen der Sendungsdicken vorgesehen.
Überschreitet die Gesamthöhe der einem Zustellpunkt zugeordneten Sendungen einen Grenzwert,
so können auch die angrenzenden Bereiche je nach Bedarf mit Sendungen des gleichen
Zustellpunktes beladen werden.
[0018] Es können zur optimalen Ausnutzung der Ausgangsfördereinrichtung auch mehrere Sendungen
unterschiedlicher, aber benachbarter Zustellpunkte in einen Abschnitt der Ausgangsfördereinrichtung
geladen werden.
[0019] Dabei müssen die Sendungsvolumina in der festgelegten Abfolge der Zustellpunkte in
den Abschnitten der Ausgangsfördereinrichtung übereinander liegen.
[0020] Damit der Überdeckungsbereich bezogen auf die Grundfläche möglicht groß ist, ist
es vorteilhaft, die Ausgangsfördereinrichtung unter einem Teil des Zwischenspeichers
u-förmig anzuordnen.
[0021] Vorteilhaft ist es auch, wenn der Zwischenspeicher und/oder der Pufferspeicher außerhalb
des Überdeckungsbereiches mindestens eine Be- und Entladestation zum zusätzlichen
Ausschleusen von Sendungen aus den Speicherstellen nach bestimmten Sortierkriterien
aufweisen. Dadurch ist es möglich, zusätzlich zum Sortieren auch das Separieren von
Sendungen nach bestimmten Kriterien durchzuführen.
[0022] Um die Grundfläche der Vorrichtung möglichst klein zu halten, ist es vorteilhaft,
den über den Überdeckungsbereich hinausgehenden und nicht unter den Entladestationen
des Pufferspeichers befindlichen Teil des Zwischenspeichers in eine zusätzliche Ebene
zu führen, die sich über der Ebene des Pufferspeichers oder unter der Ebene der Ausgangsfördereinrichtung
befindet, wobei die Sendungen in beiden Ebenen gleichsinnig umlaufen können.
[0023] Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Höhenüberwindende Umlenkung des Zwischenspeichers
im Inneren des Pufferspeichers erfolgt.
[0024] Zusätzlich ist zu einer ersten Vorrichtung eine zweite Vorrichtung zum Ordnen vorgesehen,
die zur ersten Vorrichtung um 180 um die senkrechte Achse gedreht ist, mit welcher
der nicht über der Ausgangsfördereinrichtung befindliche Teil des Zwischenspeichers
sich in der gegenüber dem entsprechenden Teil der ersten Vorrichtung zum Ordnen anderen
Ebene befindet. So können beide Vorrichtungen verschachtelt ineinander geschoben werden,
wodurch die benötigte Grundfläche gegenüber einer separaten Aufstellung fast halbiert
wird.
[0025] Um dem Zusteller manuelle Arbeit zu ersparen, ist es vorteilhaft, zwischen Ausgangsfördereinrichtung
und Stapeleinrichtung eine Einrichtung zum Portionieren vorzusehen, in welcher die
zusammengehörenden Sendungen für jeweils einen Zustellpunkt vor dem Stapeln in Beutel
oder Tüten verpackt oder mit Banderolen oder mit kleinen Fähnchen versehen werden.
[0026] Anschließend wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung
näher erläutert. Dabei zeigen:
FIG 1 eine schematische Übersicht eines Systems zum Sortieren von Postsendungen,
FIG 2 eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung zum Ordnen nach der Verteilreihenfolge
mit Beladen des Zwischenspeichers,
FIG 3 eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung mit Beladen der in Abschnitte
unterteilten Ausgangsfördereinrichtung,
FIG 4 eine schematische Draufsicht auf eine Vorrichtung zum Ordnen,
FIG 5 eine schematische Darstellung des Funktionsprinzips anhand der schematischen
Draufsicht,
FIG 6 eine perspektivische Darstellung einer Vorrichtung zum Ordnen mit mehreren Ebenen,
FIG 7 eine perspektivische Darstellung zweier ineinander geschachtelter Vorrichtungen
zum Ordnen,
FIG 8 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zum
Ordnen mit zwei Ausgängen,
FIG 9 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zum
Ordnen mit einem längenreduzierten Übergang eines Zwischenspeichers von einer Ebene
auf eine andere,
FIG 10 eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung
zum Ordnen mit einem längenreduzierten Übergang eines Zwischenspeichers von einer
Ebene auf eine andere,
FIG 11a - FIG 11c schematische Draufsichten auf verschiedene Ausführungsbeispiele
mit einem längenreduzierenden Übergang,
FIG 12a - FIG 12c ein Ausführungsbeispiel einer Implementierung der in FIG 10 dargestellten
Anordnungen in einem Sortiersystem,
FIG 13a - FIG 13e eine schematische Darstellung der Verwendung von zwei Sets Briefbehältern,
FIG 14 und FIG 15 ein schematisches Ausführungsbeispiel eines Briefbehältnis,
FIG 16 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung
zum Ordnen mit zwei Sortiereinrichtungen,
FIG 17 einer detaillierten Darstellung der Vorrichtung aus FIG 16,
FIG 18 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung
zum Ordnen mit einer Verarbeitung von unadressierten Sendungen, und
FIG 19 - FIG 21b ein schematisches Ausführungsbeispiel einer kammartigen Entnahmevorrichtung.
[0027] FIG 1 zeigt eine schematische Übersicht eines Ausführungsbeispiels eines Systems
zum Sortieren von Postsendungen. Die Übersicht stellt die grundlegenden Abläufe und
die funktionellen Zusammenhänge innerhalb des Systems dar. Diese Abläufe und Zusammenhänge
sind in FIG 1 durch Funktionsblöcke für eine Verarbeitung unadressierter Sendungen
ADS, eine Großbriefverarbeitung (Flats) FS, eine Briefverarbeitung LS und eine Verpackungsfunktion
PS illustriert. Diese Funktionsblöcke stellen einige der Hauptfunktionen des Systems
dar. Ein Fachmann auf dem Gebiet von Postsortieranlagen erkennt jedoch, dass das System
weitere Funktionsblöcke enthalten kann, beispielsweise für das Lesen und Erkennen
von Adressfeldern. Außerdem gilt, dass die Aufteilung in diese Funktionsblöcke hier
zur Vereinfachung der Beschreibung dient, und dass die Funktionen in einer konkreten
Ausführung anders aufgeteilt sein oder Funktionen geteilt werden können. Eine detaillierter
Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele und deren strukturellen Komponenten folgt.
[0028] Der Funktionsblock der Verarbeitung unadressierter Sendungen ADS verarbeitet beispielsweise
Werbesendungen, die von verschiedenen Großkunden direkt zum Briefverteilzentrum geliefert
werden. Die Werbesendungen eines Großkunden kann beispielsweise auf Paletten angeliefert
werden. Der Funktionsblock ADS verarbeitet die Werbesendungen in Chargen (Batches),
wobei jede zu verarbeitende Charge die Werbesendungen verschiedener Großkunden enthält.
Am Ende der Verarbeitung sind für jedem Postboten z.B. eine Vielzahl von Werbesendungen
des Großkunden A und eine Vielzahl von Werbesendungen des Großkunden B vereinzelt
und entsprechend den Empfängeradressen in den weiteren Verarbeitungsprozess eingeschleust
worden.
[0029] Der Funktionsblock der Großbriefverarbeitung FS sortiert flache Großbriefe nach der
Reihenfolge ihrer Zustellung. Dazu gehört u.a. das Lesen der Empfängeranschriften,
das Laden der Großbriefe auf eine Vorrichtung zum Ordnen und das eigentliche Sortierverfahren.
Am Ende der Verarbeitung sind die Großbriefe für jeden Postboden in die Gangfolge
gemäß ihrer Empfängeradressen gebracht und mit den unadressierten Sendungen pro Zustellpunkt
zusammengeführt worden.
[0030] Der Funktionsblock der Briefverarbeitung LS sortiert kleinere Briefe ebenfalls nach
der Reihenfolge ihrer Zustellung. Auch zu dieser Verarbeitung gehört u.a. das Lesen
der Empfängeranschriften oder eines in vorherigen Verarbeitungsprozessen aufgebrachten
Identifizierungs-Codes, das Laden auf eine Vorrichtung zum Ordnen und das eigentliche
Sortierverfahren. Am Ende der Verarbeitung sind die Briefe für jeden Postboden in
die Gangfolge gemäß ihrer Empfängeradressen gebracht und mit den unadressierten Sendungen
sowie den Großbriefen pro Zustellpunkt zusammengeführt worden.
[0031] Der Funktionsblock der Verpackung PS verpackt die sortierten Sendungen pro Zustellpunkt,
beispielsweise mit einer Plastikfolienumwicklung. Jedes derart verpackte Sendungsvolumen
eines Zustellpunktes wird dem jeweiligen Postboten in der Gangfolge seines Zustellweges
in Behältern zugeteilt.
[0032] Das Sortieren jeder Sendungsart stellt unterschiedliche Anforderungen an das System
beispielsweise hinsichtlich des Durchsatzes. Charakteristisch für das in FIG 1 illustrierte
System ist, dass es für das Sortieren von unterschiedlichen Arten von Sendungen eingesetzt
werden kann. Dabei erlaubt es das System, je nach Ausführung diese Sendungen getrennt
zu sortieren, danach pro Zustellpunkt zusammenzuführen und zu verpacken.
[0033] Der Funktionsblock der Großsendungsverarbeitung FS ist in FIG 2 - FIG 8 detaillierter
beschrieben. Wie im Ausführungsbeispiel der FIG 2 gezeigt, werden die Sendungen 4
als erstes in bekannter Art und Weise in einer Vereinzelungseinrichtung 1 aus einem
Stapel vereinzelt. Dann werden in einer nicht dargestellten Leseeinrichtung die Empfängeradressen
der Sendungen 4 aufgenommen und ermittelt. Die gelesenen Sendungen 4 werden anschließend
zu einer Pufferspeichereinrichtung 2 geleitet. Dort wird jede Sendung 4 über eine
Beladestation in beispielsweise eine umlaufende Puffertasche 3 befördert, wobei diese
Puffertaschen 3 vorteilhafter weise nach dem Beladen wieder an ein umlaufendes Fördermittel
gesteuert ankoppelbar sein können und vom Fördermittel gesteuert abkoppelbar sein
können und die Übergabe an den Zwischenspeicher im angekoppelten Zustand erfolgen
kann.
[0034] Sind aus Durchsatzgründen mehrere Vereinzelungseinrichtungen 1 vorgesehen, werden
die Sendungen 4 aus jeder Vereinzelungseinrichtung 1 über eine separate Beladestation
in die Puffertaschen 3 transportiert.
[0035] Durch die Pufferfähigkeit kann sowohl ein nicht konstanter Eingangsstrom von den
Vereinzelungseinrichtungen 1 als auch ein zu dem Eingangsstrom nicht synchroner und/oder
nicht konstanter Ausgangsstrom weiterverarbeitet werden. Zudem ist die Verarbeitung
von Vereinzelungsströmen mit konstanter Lücke zwischen den Sendungen möglich. Die
Puffertaschen 3 können gesteuert nach unten geöffnet werden, um die Sendungen 4 an
leere Speicherstellen, beispielsweise Taschen 6 eines weiteren, darunter umlaufenden
Zwischenspeichers 5 abzugeben. Hierbei sind die Taschen 6 mit der umlaufenden Fördereinrichtung
fest verbunden.
[0036] Der Zwischenspeicher 5 hat eine Vielzahl von Speicherstellen, in die die Sendungen
4 transferiert werden können. Die Speicherstellen können als Taschen 6, Sortierfächer
oder andere derartige Trägerelemente ausgestaltet sein. Im Folgenden sind die Speicherstellen
ohne Einschränkung des Schutzbereichs als Taschen 6 bezeichnet. Die Speicherstellen
können beladen und entleert werden. Der Zwischenspeicher und die Puffertaschen 3 laufen
gleichsinnig um.
[0037] Das Ordnen der Sendungen 4 nach der vereinbarten Abfolge der Zustellpunkte erfolgt,
indem die Sendungen 4 gesteuert durch Öffnen der Taschenböden der Taschen 6 nach unten
auf ein sich gegenläufig zum Zwischenspeicher 5 mit seinem oberen Turm umlaufendes,
in zumindest logische Abschnitte unterteilte Ausgangsfördereinrichtung 7 fallen.
[0038] Dabei ist die Ausgangsfördereinrichtung 7 im Grundriss u-förmig unter dem Zwischenspeicher
angeordnet, d. h. der Zwischenspeicher 5 ist länger als die Ausgangsfördereinrichtung
7.
[0039] Die Transportgeschwindigkeiten sind so aufeinander abgestimmt, dass jeder Abschnitt
8 der Ausgangsfördereinrichtung 7 während seiner Bewegung entlang des Überdeckungsbereiches
mit dem Zwischenspeicher 5 jede Tasche 6 des Zwischenspeichers 5 einmal passiert hat.
Es können mehrere Sendungen 4 in einem Abschnitt 8 bis zu einer maximalen Gesamthöhe
geladen werden, bei der ein sicherer Transport und ein sicheres Abstapelverhalten
(s. h.) gewährleistet ist.
[0040] Die Ausgangsfördereinrichtung 7 kann auch von weiteren Sortier- oder Eingabeeinrichtungen
für alle oder spezielle Empfänger mit Sendungen vorbelegt sein.
[0041] Am Ende der Ausgangsfördereinrichtung 7 befindet sich eine Stapeleinrichtung zur
Aufnahme der gestapelten Sendungen 4 in der festgelegten Abfolge in Behälter 9. Zwischen
Ausgangsfördereinrichtung 7 und Stapeleinrichtung kann auch eine Einrichtung zum Portionieren
angeordnet werden, in der die zusammengehörenden Sendungen eines Zustellpunktes vor
dem Stapeln in Beutel und Tüten verpackt oder mit Banderolen oder kleinen Fähnchen
versehen werden. Entsprechend der Lage des Behälters 9 können die Sendungen 4 im Behälter
9 in aufrechter oder liegender Position gestapelt werden. Die Sendungen 4 werden so
auf die Ausgangsfördereinrichtung 7 geladen, dass sie es in der entsprechenden Abfolge
verlassen. Werden Sendungen 4 unterschiedlicher, aber benachbarter Zustellpunkte in
einen Abschnitt 8 geladen, müssen sie in der festgelegten Abfolge der Zustellpunkte
übereinander liegen, können dann aber nicht mehr pro Zustellpunkt verpackt werden.
[0042] Zur Erläuterung ist die Abfolge in FIG 5 in einem einfachen Beispiel dargelegt.
[0043] Die im Zwischenspeicher 5 befindlichen Sendungen 4 (FIG 5a) sollen in einen Behälter
in der Reihenfolge von oben nach unten blau, rot, grün, lila gemäß FIG 5g abgelegt
werden. Zwischenspeicher 5 und Ausgangsfördereinrichtung 7 bewegen sich gegenläufig
zueinander.
[0044] Als erstes wird die mit lila gekennzeichnete Sendung in einen Abschnitt der Ausgangsfördereinrichtung
7 abgelegt (FIG 5b). Befindet sich dann die mit grün gekennzeichnete Sendung 4 über
diesem Abschnitt, so wird sie auf die Sendung lila abgelegt (FIG 5c) und die mit blau
gekennzeichnete Sendung 4 läuft an diesem Abschnitt vorbei, da sie die letzte Sendung
in Reihenfolge ist, und wird in den nachfolgenden Abschnitt entladen (FIG 5d).
[0045] In FIG 5e hat die Sendung rot den Abschnitt mit den beiden Sendungen lila, grün erreicht
und wird als oberste Sendung abgeladen. Dies erfolgte unter der Voraussetzung, dass
die vorher gemessenen Sendungsdicken die Ablage der drei Sendungen in einen Abschnitt
gestatten. Anschließend werden in der Stapeleinrichtung die Sendungen 4 in der gewünschten
Reihenfolge in einen Behälter gestapelt (FIG 5f).
[0046] Um die Vorrichtung zum Ordnen auf möglichst kleiner Grundfläche unterzubringen, kann
der Zwischenspeicher 5 zwei Ebenen durchlaufen.
[0047] Der die Ausgangsfördereinrichtung 7 nicht überdeckende Teil des Zwischenspeichers
5 ist um eine horizontale Achse über oder unter den überdeckenden Teil faltbar : Der
Zwischenspeicher 5 weist dann prinzipiell den Verlauf einer liegenden Acht auf, die
in ihrem Knoten gefaltet wurde und dort von der Pufferspeichereinrichtung 2 umfasst
wird. Die Aktoren zum Öffnen der Taschen 6 des Zwischenspeichers 5 können bei konstanter
Synchronisation zwischen Zwischenspeicher 5 und Ausgangsfördereinrichtung 7 ortsfest
angeordnet sein. Eine Faltung kann auch horizontal erfolgen.
[0048] Um die Anlage möglichst kompakt zu halten, erfolgt gemäß FIG 6 bei dem Ebenenübergang
eine 540° -Umlenkung über den Innenraum der Anlage. Zu erkennen sind außerhalb des
Überdeckungsbereiches Ausgänge 10 der Pufferspeichereinrichtung 2 zum Beladen der
Taschen 6, Entladestationen 11 zum zusätzlichen Ausschleusen von Sendungen 4 aus den
Taschen 6 nach bestimmten Sortierkriterien, eine Beladestation 12 zum Beladen der
Puffertaschen mit den Sendungen aus der Vereinzelungseinrichtung 1 sowie ein Ausgang
13 der Pufferspeichereinrichtung 2 zum Ausschleusen separierter Sendungen.
[0049] Wird eine zweite Einzelanlage B zum Ordnen um 180° um ihre Hochachse gedreht und
ihr die Ausgangsfördereinrichtung 7 nicht überdeckende Teil des Zwischenspeichers
5 in entgegengesetzter Weise gefaltet, können beide Anlagen A und B, wie in FIG 7
dargestellt, ineinander gefügt werden, wobei sich dann in einer Anlage die zusätzliche
Ebene des Zwischenspeichers 5 oberhalb der Ebene der Pufferspeichereinrichtung 2 und
in der anderen Anlage unterhalb der Ebene der Pufferspeichereinrichtung 2 befindet.
Dadurch wird nur eine geringe Grundfläche benötigt.
[0050] FIG 8 zeigt schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel, das einen erhöhten Durchsatz
bietet, dabei aber trotzdem eine minimale Grundfläche benötigt. Dieses Ausführungsbeispiel
hat mehr als eine Ausgangsfördereinrichtung 7 und damit mehr als einen Ausgang. Eine
Ausgangsfördereinrichtung 7 kann als Transportstrecke oder als geschlossene Transportschleife
mit einzelnen Abschnitten 8 (Abschnittsförderer) oder einer Vielzahl von gemeinsam
transportierten Trägerelementen (Tabletts, Schalen) ausgeführt sein. An seinem Ende
(bzw. Ausgang) ist jede Ausgangsfördereinrichtung 7 beispielsweise an einen Behälter
9 gekoppelt. Zwischen Ausgangsfördereinrichtung 7 und Stapeleinrichtung kann auch
bei diesem Ausführungsbeispiel eine Einrichtung zum Portionieren angeordnet werden,
in der die zusammengehörenden Sendungen eines Zustellpunktes vor dem Stapeln in Beutel
und Tüten verpackt oder mit Banderolen oder kleinen Fähnchen versehen werden. Beim
gezeigten Ausführungsbeispiel wird der Durchsatz proportional zur Anzahl der Ausgangsfördereinrichtung
7 erhöht, beispielsweise wird er in der hier gezeigten Ausführung verdoppelt.
[0051] Im in FIG 8 gezeigten Ausführungsbeispiel der Vorrichtung bedient der Zwischenspeicher
5 zwei Ausgangsfördereinrichtungen 7. Wie aus der gezeigten Seitenansicht ersichtlich,
sind die Ausgangsfördereinrichtungen 7 übereinander auf zwei Ebenen angeordnet, wobei
in FIG 8 die obere mit #2 und die untere mit #1 bezeichnet ist. Der Zwischenspeicher
5 hat einen oberen Teil 5a, der sich über einen Teil der oberen Ausgangsfördereinrichtung
7 erstreckt, und einen unteren Teil, der sich über einen Teil der unteren Ausgangsfördereinrichtung
7 erstreckt. Ein Verbindungsteil 5c verbindet die oberen und unteren Ausgangsfördereinrichtungen
7. Am Ende einer jeden Ausgangsfördereinrichtung 7, d.h. auch jeder Ebene, befindet
sich eine Stapeleinrichtung zur Aufnahme der Sendungen 4 in der festgelegten Abfolge
in Behälter 9, wie oben bereits beschrieben.
[0052] Das Verbindungsteil 5c ist in einem Ausführungsbeispiel in Form eines vertikalen
Übergangs ausgeführt. Dieser Übergang kann in einem Ausführungsbeispiel eine Raumkurve
sein, auf der sich die Taschen 6 des Zwischenspeichers 5 bewegen, um sich zwischen
dem oberen Teil 5a und dem unteren Teil 5b zu bewegen. Ein Ausführungsbeispiel einer
Raumkurve ist in FIG 9 gezeigt und näher erläutert.
[0053] Es versteht sich, dass in einem anderen Ausführungsbeispiel die Ausgangsfördereinrichtungen
7 auch nebeneinander angeordnet sein können. Der Zwischenspeicher 5 hat dabei auch
Teile, die sich jeweils über einen Teil einer Ausgangsfördereinrichtungen 7 erstrecken.
Die Teile des Zwischenspeichers 5 sind bei dieser Ausführung ebenfalls durch ein Verbindungsteil
miteinander verbunden.
[0054] Unabhängig davon, auf welche Art die Ausgangsfördereinrichtungen 7 angeordnet sind,
d.h. neben- oder übereinander, ermöglicht dieses Ausführungsbeispiel allgemein einen
erhöhten Durchsatz. Das Ausführungsbeispiel ermöglicht aber auch, die Geschwindigkeit
der Ausgangsfördereinrichtungen 7 zu reduzieren, beispielsweise proportional zur Anzahl
der Ausgangsfördereinrichtungen 7. Der Durchsatz einer jeden Ausgangsfördereinrichtung
7 kann somit an den maximalen Durchsatz einer nachfolgenden Verpackungs- oder Stapeleinrichtung
angepasst werden, beispielsweise mittels einer Kombination aus Durchsatzerhöhung und
Geschwindigkeitsreduktion.
[0055] Auch bei diesem Ausführungsbeispiel gibt es einen Bereich des Zwischenspeichers 5,
der nicht mit der darunterliegenden Ausgangsfördereinrichtung überlappt.
[0056] Für zwischenspeicherbasierte Sortiersysteme mit beweglichen Sortierfächern als Teil
der Ausgangsfördereinrichtung kann die Leistung durch die Verwendung von mehreren
Ausgangsfördereinrichtungen erhöht werden. Ein Aspekt der vorliegenden Anmeldung bezieht
sich auf einen hierzu notwendigen längenreduzierten Übergang des Zwischenspeichers
von einer Ebene auf eine andere. Dadurch lassen sich zwei Ausgangsfördereinrichtungen
übereinander statt nebeneinander anordnen, was einen reduzierten Flächenbedarf zur
Folge hat.
[0057] Die erzielbare Leistungsfähigkeit des Sortiersystems ist von dem Überdeckungsgrad
zwischen dem Zwischenspeicher und der Ausgangsfördereinrichtung abhängig. Dieser Überdeckungsgrad
wird um die Länge der Umlenkung reduziert, woraus sich ihre Bedeutung für die Leistungsfähigkeit
des Systems ableitet.
[0058] Die mögliche Verwendung einer Schraubenlinie hat einen längeren Streckenverlauf zur
Folge in Abhängigkeit des Anlenkpunktes des Zugmittels an das Trägerelement (z.B.
Tasche). Zudem ist seine Herstellung aufwendiger.
[0059] Der vorgeschlagene längenreduzierte Übergang besteht aus einer Abfolge von drei ebenen
Kurven, typischerweise mit 90°, und einer anschließenden Rotation der Trägerelemente.
In einem Ausführungsbeispiel sind die Trägerelemente Taschen. Der eingehende und ausgehende
Streckenverlauf sind dabei parallel. Die erste ebene Kurve erfolgt um eine vertikale
Achse, gefolgt von einer ebenen Kurve um eine horizontale Achse. Die sich anschließende
vertikale Bewegung der Tasche dient zur Anpassung der Streckenführung an die zu überwindende
Höhe. Daran schließt sich eine ebene Kurve um eine horizontale Achse an, die senkrecht
auf der der ersten Kurve steht. Abgeschlossen wird der Übergang durch eine Rotation
der Tasche um 90° um seine Bewegungsrichtung.
[0060] Es entsteht nur eine geringe Relativbewegung zwischen dem Gut in der Tasche und den
Taschenwänden, falls die Einlagerung des Gutes in die Tasche bereits nahe der Innenseite
der Tasche erfolgt ist. Anderenfalls wird das Gut bezüglich dieser Innenseitenwand
ausgerichtet. Ein zwischenzeitlicher Wechsel der Seitenwand, bezüglich der sich das
Gut ausrichten will, entsteht während des gesamten Ebenenüberganges nicht.
[0061] Die beschriebenen Maßnahmen für den Ebenenübergang, bestehend aus einer Abfolge von
ebenen Kurven und einer abschließenden Rotation der Tasche, ermöglicht folgende Vorteile:
- Reduzierte Länge im Vergleich zu einer Schraubenlinie ermöglicht einen höheren Systemdurchsatz
- Die Ausrichtung der Güter an der Tascheninnenseite ist systemimmanent.
- Die kompakte Umlenkung verbindet sich vorteilhaft mit der Verwendung eines Pufferspeichers
mit zwei Beladestationen des Zwischenspeichers nach ungefähr seiner halben Umlaufzeit
("1+1"-Belademodus).
- Einfachere Ausführung möglich.
[0062] In FIG 9 ist detaillierter der vertikale Übergang des Zwischenspeichers dargestellt.
Die schwarze Linie 100 bezeichnet die Orte der Anlenkpunkte der Taschen an das Zugmittel.
Die Lage dieser Anlenkpunkte ermöglicht minimale Umlenkradien für den Taschenverbund
und daher eine minimierte Länge für den Ebenenübergang. FIG 9 zeigt ebenfalls die
beiden Streckenführungen 111 und 113 in der unteren horizontalen Ebene 102. Die Lage
einer zweiten Ebene parallel zur Ebene 102 wird durch den Pfeil 104 bestimmt. Der
Übergang jeder Taschenförderstrecke von einer Ebene zur anderen erfolgt durch eine
Folge von 90°-Kurven. Die Taschen sind im Bereich der Linie 100 am Zugmittel befestigt,
bezüglich der die Bewegung der Taschen beschrieben wird. Entlang der Linie 111 in
Richtung des Pfeils 132 führen die Taschen zunächst eine 90°-Kurve in der Ebene 102
aus wie durch Pfeil 106 dargestellt. Anschließend wird eine weitere 90°-Kurve ausgeführt,
wodurch die Taschen von der ersten Ebene 102 in die dazu parallel zweite Ebene umgelenkt
werden, dargestellt durch den Pfeil 108. Die Tasche bewegt sich dann vertikal bis
kurz vor die Erreichung der zweiten horizontalen Ebene, die sie nach einer weiteren,
dritten 90°-Umlenkung 110 erreicht. Abschließend erfolgt eine erste 90°-Rotation 112
um die Bewegungsrichtung 130, in der sie dann fortfahren. Die zweite Streckenführung
113 erfolgt äquivalent in entgegengesetzter Richtung.
[0063] Startrichtung für nachfolgende Erklärung soll der Pfeil 134 sein. Zunächst durchlaufen
die Taschen ein zweite 90°-Rotation 114 um ihre Bewegungsrichtung, an die sich eine
sechste 90°-Kurve 116 um eine horizontale Achse in der Ebene parallel zur Ebene 102
anschließt. Die Taschen überwinden danach den Höhenunterschied zwischen den beiden
horizontalen Ebenen entlang der Ebene 104 und münden in die horizontale Ebene 102
durch eine siebte 90°-Kurve 118 ein. Dem folgt eine achte 90°-Kurve 120, wonach die
Taschen in Richtung 136 weiterlaufen. Die Herstellung eines gleichen Abstandes der
beiden Streckenführungen zueinander wie in der oberen Ebene kann durch eine sich anschließende
Kombination von einer ebenen Rechts- und einer Linkskurve erreicht werden. Entsprechend
dieser Anordnung ergeben sich die oben genannten Vorteile.
[0064] Die beschriebene Anordnung ermöglicht zudem auf vorteilhafte Weise den Einsatz eines
ringförmigen Pufferspeichers 122, siehe FIG 10. Dieser wird beladen an der Stelle
123 und gibt die Güter an zwei Stellen 124 in den Zwischenspeicher ab. Dabei benötigen
die Taschen zwischen diesen beiden Stellen ungefähr die Hälfte ihrer Gesamtumlaufzeit.
[0065] FIG 11a-11c zeigen die Draufsicht auf verschiedene Ausführungsbeispiele. Während
FIG 11a keinen Pufferspeicher beinhaltet, weist FIG 11b einen und FIG 11c zwei Pufferspeicher
auf. In beiden Fällen sind jeweils zwei Übergabestellen von dem Pufferspeicher in
den Zwischenspeicher realisiert zur Erzeugung eines "1+1"-Belademodus. Allen Figuren
gemeinsam ist die gleiche Nummerierung der Elemente.
[0066] FIG 12a - FIG 12c zeigen die Implementierung der in FIG 10 dargestellten Anordnungen
in einem Sortiersystem. Die Skalierbarkeit des Systems liegt im Rahmen üblicher Konstruktionsmaßnahmen
und schränkt der Schutzbereich nicht ein.
[0067] FIG 13a-13f illustriert einen weiteren Aspekt des in FIG 1 dargestellten Systems.
Zwischenspeicherbasierte Maschinen eignen sich weniger gut für die Verarbeitung von
Briefen, da im Vergleich zu einem Deckband-System (Pinch-Belt-System) der Transport
durch einen Zwischenspeicher mit einem deutlich reduzierten Durchsatz erfolgt. Aufgrund
dessen wird eine separate Prozesseinheit für Briefe vorgeschlagen, die zwei Aufgaben
zu erfüllen hat. Eine Aufgabe ist das sortieren der Briefe eines Zustellpunktes in
ein Sortierfach als der letzte Teilprozess der Gangfolgesortierung. Die zweite Aufgabe
besteht in der Abgabe dieses Briefvolumens pro Zustellpunkt auf das Ausgangsfördersystem.
Dieses Ausführungsbeispiel bezieht sich daher auf diese beiden Aufgaben.
[0068] Bislang ist kein zwischenspeicherbasiertes Sortiersystem für Großbriefe (Flats) bekannt
geworden, das Briefe in einem separaten Teilsystem verarbeitet.
[0069] Die Ausgangsfördereinrichtungen 7 dienen nicht nur zur Vereinigung der Sendungen
aus dem Zwischenspeicher 5 sondern auch zur Vereinigung mit Briefen. Dazu sind Sortierfächer
für Briefe oberhalb des Zwischenspeichers 5 angeordnet und zwar so, dass sich eine
Ausgangsfördereinrichtung 7 unterhalb der Sortierfächer entlang bewegt. Jedes Sortierfach
ist dabei einem Zustellpunkt zugeordnet.
[0070] Eine Beladeeinrichtung füllt die Sortierfächer für Briefe unabhängig und getrennt
vom Zwischenspeicher 5. Die Anzahl der Sortierfächer ist dabei so gewählt, dass der
zweite oder letzte Durchlauf eines mehrstufigen Sortierprozesses auf die in FIG 13a-13f
gezeigte Vorrichtung übertragen werden kann.
[0071] Nachdem alle Briefe für die Sortierfächer in diese überführt sind, werden die Sortierfächer
geleert, in dem ihr Inhalt auf die sich unter ihnen bewegende Ausgangsfördereinrichtung
7 übergeben wird.
[0072] FIG 13a-13f zeigen ein schematisches DPP System mit zwei vertikal angeordneten Ausgangsfördereinrichtungen.
Dieses DPP System basiert wie oben beschrieben auf einem Zwischenspeicher 5. In der
gezeigten Ausführung hat das DPP System eine Gruppe von Sortierfächern auf jedem der
beiden Ebenen. Eine Ausgangsfördereinrichtung befindet sich jeweils unterhalb der
Sortierfächer.
[0073] Das beschriebene Vorgehen, ein entsprechend angepasstes Untersystem zum Verarbeitung
von Briefen bietet u.a. den Vorteile, dass ein hohe Leistungsfähigkeit erzielt wird,
da für die Briefverarbeitung die Verarbeitungseinrichtung der Großbriefe umgangen
wird.
[0074] FIG 13a - 13f illustrieren einen weiteren Aspekt des in FIG 1 dargestellten Systems.
Dazu ist das im Vorhergehenden beschriebene Untersystem so ausgestaltet, dass es zwei
Aufgaben löst, nämlich getrennte Sortierfächer für Briefe als Teil eines Sortierprozesses
zu füllen, wobei die Sendungen für einen Zustellpunkt einem Sortierfach zugeteilt
werden, und die Stapel pro Sortierfach auf eine Ausgangsfördereinrichtung transferiert
werden. In einem Ausführungsbeispiel wird dazu eine weite Gruppe von Sortierfächern
verwendet. Sind zwei Ebenen vorhanden, ist jeder Ebene eine zweite Gruppe von Sortierfächern
zugeordnet. Um einen kontinuierlichen Betrieb zu ermöglichen, werden die Gruppen abwechselnd
gefüllt und entladen, d.h. während eine Gruppe von Sortierfächern gefüllt wird, wird
die dazugehörende alternative Gruppe von Sortierfächern entleert, indem die Briefe
der Ausgangsfördereinrichtung übergeben werden.
[0075] Im gezeigten Ausführungsbeispiel werden somit zwei Gruppen von Sortierfächern verwendet.
In FIG 13a - 13f sind diese Gruppen als Bin Set 1 und Bin Set 2 bezeichnet. In diesen
Figuren ist für eine Ebene die zeitliche Abfolge des Transfers auf die Ausgangsfördereinrichtung
7 (d.h. das Leeren der Sortierfächer) und das Befüllen der Sortierfächer beispielhaft
illustriert. Oberhalb der illustrierten Sortierfächer sind in FIG 13b - 13f Zeilen
für den jeweiligen Status eines Sets gezeigt, wobei der Status des ersten Sets (Status
Bin Set 1) über dem Status des zweiten Sets (Status Bin Set 2) gezeigt ist.
[0076] FIG 13a - 13f zeigen dabei jeweils zwei alternierend angeordnete Sets von Sortierfächern,
die hier zur Beschreibung als Rot (R) und Blau (B) bezeichnet sind. Jedes Set Sortierfächer
enthält hier 30 Sortierfächer, die jeweils als R1 - R30 bzw. B1 - B30 bezeichnet sind.
Zur Verdeutlichung sind die Sets oberhalb der Ausgangsfördereinrichtung 7 angeordnet,
die sich von links nach rechts bewegt. Die Anordnung der Briefbehälter sollte dabei
in Richtung des Brieftransports in abnehmender Ordnung erfolgen (hier von links (R30,
B30) nach rechts (R1, B1) abnehmend). Höhere Nummern von Sortierfächern sind dabei
höheren Zustellpunktnummern der Gruppen von 30 Zustellpunkten zugeordnet.
[0077] FIG 13a illustriert in Zeile L1 unterhalb der Ausgangsfördereinrichtung 7 deren Position,
in der der Inhalt des Sortierfaches R30 auf die Ausgangsfördereinrichtung 7 übergeben
wird. In FIG 13b, Zeile L2, hat sich die Ausgangsfördereinrichtung 7 nach rechts bewegt
und wurde dabei mit den Inhalten der Sortierfächer R1 - R29 beladen, so dass sich
auf der Ausgangsfördereinrichtung 7 der Inhalt von 30 Sortierfächern R1 - R30 befindet.
Das erste Set befindet sich somit währen einer Zeit von beispielsweise 22 s im Transferstatus.
Wenn der Transfer beginnt, müssen alle Sendungen, die dieser Gruppe von Zustellpunkten
zugeteilt sind, bereits in die Sortierfächer sortiert worden sein. Entsprechend FIG
13c befindet sich das erste Set danach im Beladestatus, beispielsweise für 25 s.
[0078] FIG 13d zeigt in Zeile L3, dass ca. 9 s, nachdem alle roten Sortierfächer R1 - R30
entleert wurden, begonnen wird, die blauen Sortierfächer B1 - B30 der Ausgangsfördereinrichtung
7 zu übergeben. Die blauen Behälter befinden sich daher im Transferstatus, bis alle
blauen Sortierfächer B1 - B30 entleert sind (Zeile L4). Entsprechend FIG 13e befindet
sich dass sich das zweite Set danach im Beladestatus, beispielsweise für 25 s.
[0079] FIG 13f - 13g illustrieren in Zeilen L5, L6, dass sich die in FIG 13a - 13e gezeigten
Transfervorgänge der beiden Sets wiederholen. In einem Ausführungsbeispiel beträgt
für ein Set die Zeitdauer zwischen zwei Transfers 39 s. FIG 13f und 13g illustrieren
außerdem, dass im gezeigten Ausführungsbeispiel eine Pause in dem Vereinzelungsmodul
für Briefe entstehen kann, beispielsweise wenn das erste Set beladen wurde, beträgt
die Pause bis das zweite Set begonnen wird zu beladen einige Sekunden, z.B. etwa 4
- 6 s. Diese Vereinzelungspause reduziert jedoch nicht den Durchsatz des Systems,
da dieser durch die Ausgangsfördereinrichtungen bedingt wird.
[0080] Das vorhergehend beschriebene Verfahren gewährt eine maximale Zeitdauer zum Wiederbefüllen,
d.h. bei gegebenem Durchsatz der Ausgangsfördereinrichtung eine maximale Pause des
Vereinzelungsmoduls. Dies kann als Sicherheitsreserve aufgefasst werden, um auch überdurchschnittliche
Sendungsvolumina pro Set verarbeiten zu können. Das beschriebene Ausführungsbeispiel
basiert auf der Verwendung von nur zwei Sets von Sortierfächern, die abwechselnd befüllt
und entleert werden.
[0081] FIG 14-15 illustrieren einen weiteren Aspekt des in FIG 1 dargestellten Systems.
[0082] Das vorgestellte Sortierfach beinhaltet folgende Ausprägungen für die zusätzliche
Übergabe auf die Ausgangsfördereinrichtung. Die Vorrichtung besteht aus einem Fachboden,
der nach unten klappen kann und dadurch das Sortierfach öffnet. Dieser Boden kann
in seinem Drehpunkt oben durch einen auf der Oberseite des Stapels aufliegenden Schlepphebel
angetrieben sein und über eine Federkraft rückstellbar sein. Der Fachboden ist mit
einem angetriebenen Unterflurband versehen zur aktiven Beschleunigung des Briefstapels,
unterstützt durch die Schwerkraft. Zusätzlich kann eine am Schlepphebel befindliche,
angetriebene Rolle auf der Oberseite des Stapels die Beschleunigung des Stapels unterstützen.
Zur Sicherstellung einer Kantenausrichtung des Stapels kann das Stapelfach entsprechend
geneigt sein. Eine Eckenausrichtung lässt sich über eine zusätzliche Neigung des Stapelfaches
erreichen. Die vorgeschlagene Lösung ermöglicht die automatische Übergabe eines Briefstapels
auf eine sich unter dem Stapelfach befindliche Ausgangsfördereinrichtung. Durch die
kinematischen Gegebenheiten stellt sich vorteilhafterweise ein größerer Winkel des
Stapelfachbodens während der Stapelübergabe ein als während des Stapelvorganges in
das Stapelfach.
[0083] Das vorgeschlagene Stapelfach wird ausführlicher durch FIG 14 und FIG 15 beschrieben.
Wie in FIG 14 gezeigt wird endet der aus dem Hauptstrom ausgeschleuste Briefstrom
102, dargestellt durch den Pfeil 102, in dem Stapelfach 100. Ein Schlepphebel 108
mit einer Antreibbahren Rolle 110 dreht sich um den Drehpunkt 114 als Teil der Brieflaufweiche
106 entsprechend dem Füllstand im Stapelfach und dem Winkel des Fachbodens. Die auf
dem Schlepphebel befindliche Rolle 110 ist mit einer reibschlüssigen Lauffläche gegenüber
den Briefen versehen, so dass im angetriebenen Fall die Briefe beschleunigt werden.
Der Rollenantrieb 110 sowie die angetriebene Rotation des Schlepphebels sind dem Fachmann
bekannt.
[0084] Das Stapelfach beinhaltet einen Boden 116 mit einem Unterflurband 118, das durch
eine oder beide Umlenkrollen angetrieben wird. Die Ausführung ist eine Wahl eines
Konstrukteurs. Die Achse der einen Unlenkrolle dient dabei auch als Drehpunkt 120
des Bodens 116, um den dieser nach oben und nach unten schwenken kann. Das Sortierfach
100 besteht weiterhin aus einer Vorderwand 124 und eine Rückwand 122, zwischen denen
der Boden angeordnet ist. Alle drei Wände bilden somit das Sortierfach zur Aufnahme
von Briefen.
[0085] Unterhalb des Sortierfaches befindet sich eine Fördereinrichtung, die in einem Ausführungsbeispiel
aus einzelnen Tabletts 126 mit bereits darauf abgelegten Großbriefen und unadressierten
Sendungen bestehen kann. Die Fördereinrichtung bewegt sich von links nach rechts entsprechend
des eingezeichneten Pfeils 130. Das Sortierfach 100 ist stationär, es wird nicht bewegt.
Seine Anzahl hängt von einer gewählten Konstruktion ab. Die Aufgabe der oben beschriebenen
Einrichtung ist die Abgabe von Briefen 104 aus ihrem Sortierfach 100 auf die Fördereinrichtung
126, auf der sich bereits Großbriefe und weitere Sendungen 128 für diesen Zustellpunkt
befinden können.
[0086] Der Vorgang des Zusammenführens ist aus FIG 15 ersichtlich. Der Sortierfachboden
116 ist um seinen Drehpunkt 120 nach unten geschwenkt, so dass sich ein Spalt 132
zwischen ihm und der Vorderwand 124 bildet. Das Unterflurband 118 sowie die Rolle
110 werden dann in gleichsinniger Weise angetrieben, so dass die Briefe durch den
Spalt 132 auf die Sendungen 128 der unterhalb des Sortierfaches verlaufenden Fördereinrichtung
abgelegt werden. Wie aus FIG 15 ersichtlich dreht sich hierzu die Rolle 110 entgegen
des Uhrzeigersinnes 136, während sich das Unterflurband 118 im Uhrzeigersinn 138 dreht.
Die gleichzeitige Bewegung von Rolle 110 und Unterflurband 118 beschleunigt die Briefe
104 aus ihrem Sortierfach 100 durch den Spalt entsprechend des Pfeils 134. Die hierzu
notwendige Ansteuerung ist dem Fachmann bekannt.
[0087] Für zwischenspeicherbasierte Sortiersysteme besteht das grundlegende Problem, dass
die in Gangfolge zu sortierende Anzahl von Sendungen die Anzahl der nutzbaren Speichereinheiten
überschreiten kann. Diese für jede Gangfolgesortierung kritische Versagenssituation
kann entsprechend der Erfindung
WO 2005/025763 A1 durch die Erzeugung von ausreichend kleinen Batches mit zusammenhängenden Bereichen
von Zustellpunkten gelöst werden. Charakteristisch für diesen Prozess ist, dass ein
zunächst separiertes Sendungsvolumen, das in einem oder mehreren separaten Prozessschritten
verarbeitet werden muss, minimiert wird.
[0088] Eine weitere Anwendungsform der Erfindungsmeldung beschreibt eine Anordnung, die
nur das Wiederbeladen eines Zwischenspeichers mit dem separierten Sendungsvolumen
erfordert, nicht aber das nochmalige vereinzeln der Sendungen. Es ist keine Anordnung
oder Maschine bekannt geworden, bei der nicht das gesamte Sendungsvolumen nochmals
verarbeitet werden muss. Zudem ist bei einem solchen Tree-Sort-Verfahren die Kenntnis
der Volumenverteilung über die Zustellpunkte notwendig.
[0089] Die vorgeschlagene Anordnung besteht aus zwei weitgehend spiegelbildlichen Maschinen
entsprechend FIG 1, die seitlich versetzt zueinander angeordnet sind. Jeder der beiden
Maschinen entspricht dem System aus FIG 1, erweitert um eine Vereinzelungseinrichtung
und Beladeeinrichtung von unadressierten Sendungen auf einen oder mehrere Ausgangsfördereinrichtungen
vor dem Überdeckungsbereich von Zwischenspeicher und Ausgangsfördereinrichtungen.
[0090] Zur Minimierung des Gesamtflächenbedarfes dieser Doppelanordnung ist der Streckenverlauf
von Pufferspeicher, Zwischenspeicher und Ausgangsfördereinrichtungen achsensymmetrisch
gespiegelt, hingegen bleiben die Umlauforientierungen im Uhrzeigersinn erhalten.
[0091] Wie in FIG 16 dargestellt, können die beiden Maschinen 100 und 102 miteinander über
einen oder mehrere Fördereinrichtungen verbunden sein im Bereich des oder der Pufferspeicher
104, wie detaillierter in FIG 16 dargestellt. Die eigenständige Verbindungsförderreinrichtung
106 verbindet logistisch die Maschine 102 mit der Maschine 100 im Bereich der Zwischenspeicher
108a und 108b beider Maschinen. In den nicht schraffierten Bereichen verläuft der
Pufferspeicher 108a unterhalb anderer Fördereinrichtungen. Beladen wird die Verbindungsfördereinrichtung
in einem Bereich 110b aus dem Pufferspeicher und einem nicht sichtbaren darunterliegenden
Bereich aus dem Zwischenspeicher von Maschine 102 sowie im Bereich 110b aus dem Pufferspeicher
von Maschine 102. Entladen wird die Verbindungsfördereinrichtung in den Zwischenspeicher
108a von Maschine 100 im Bereich 110a. Die beiden Beladebereiche aus dem Zwischenspeicher
(110b und unsichtbar der zweiter) liegen unmittelbar vor den beiden Beladestationen
112a des Zwischenspeichers von Maschine 102 durch den Pufferspeicher 108b.
[0092] Somit kann das Sendungsvolumen, das nicht in der von der Maschine zu verarbeitenden
Batchgröße mit zusammenhängenden Bereich von Zustellpunkten enthalten ist, ohne einen
zusätzlichen Vereinzelungsprozess automatisch in den Pufferspeicher 108a einer anderen
Maschine 100 geladen werden. Dieses Sendungsvolumen wird dann auf dieser Maschine
100 weiterverarbeitet.
[0093] Das zu diesem Weiterverarbeitungsprozess dazugehörige Briefvolumen wird automatisch
von der Vereinzelungseinrichtung für Briefe von Maschine 102 in das Briefverarbeitungssystem
von Maschine 100 umgeleitet unter Verwendung einer entsprechenden Kreuzungseinheit.
[0094] Das zu diesem Weiterverarbeitungsprozess dazugehörige Volumen an unadressierten Sendungen
wird nicht mehr durch die entsprechende Vorrichtung von Maschine 102, sondern der
von Maschine 100 vereinzelt. Aus diesem Grunde sind die beiden Vorrichtungen nebeneinander
angeordnet.
[0095] Die beschriebene Anordnung bestehend aus zwei logistisch gekoppelten Maschinen weist
folgende Eigenschaften auf:
- Weitgehende spiegelbildliche Streckenführung in beiden Maschinen ermöglicht einen
minimierten Flächenbedarf bei unveränderten Subsystemen.
- Nebeneinander angeordnete Vereinzelungs- und Beladeeinrichtungen für unadressierte
Sendungen erlauben eine bessere Nutzung der Bediener.
- Eine oder mehrere logistische Verbindungsfördereinrichtungen zwischen den Maschinen
ermöglicht die Verarbeitung auch von Batchgrößen, die größer als die Speicherkapazität
des Zwischenspeichers sind ohne einen zusätzlichen Verarbeitungsprozess.
- Die günstigste Verbindung von Maschine 102 zu 100 übernimmt die Sendungen aus dem
Zwischenspeicher von Maschine 102 jeweils kurz vor den beiden Beladebereichen des
Zwischenspeichers sowie aus dem Pufferspeicher von Maschine 102 kurz vor dem Beladebereich
des Pufferspeichers und gibt sie in den Pufferspeicher von Maschine 100 kurz vor dem
Beladebereich des Pufferspeichers wieder ab.
- Die günstigste Ausbildung einer Verbindungsfördereinrichtung ermöglicht eine funktional
vergleichbare logistische Verkettung zusätzlich von Maschine 100 nach Maschine 102.
- Die notwendige Vernetzung der beiden Briefvereinzelungsmodule mit den beiden Briefsortier-Subsystemen
der beiden Maschinen lässt zudem eine Briefsortieranlage mit der doppelten Anzahl
an verfügbaren Briefsortierfächern entstehen bei gleichzeitiger Verdopplung des Durchsatzes
im Vergleich zur Einzelmaschine. Dies ist von großer Bedeutung für zeitlich vorgelagerte
Brief-Sortierprozesse, beispielsweise dem ersten Sortierdurchgang innerhalb eines
Gangfolgesortierprozesses.
[0096] FIG 18 illustriert einen weiteren Aspekt des in FIG 1 dargestellten Systems. FIG
18 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung
zum Ordnen von unadressierten Sendungen. Die gezeigte Vorrichtung hat eine Station,
in der die unadressierten Sendungen im allgemeinen als Stapel manuell oder durch eine
Beladeeinrichtung den einzelnen Förderelementen der Ausgangsfördereinrichtung 7 zugeführt
werden. In einem bestimmten Abschnitt der Ausgangsfördereinrichtung 7 ist entlang
dieser eine Anzahl von Ausgabestellen angeordnet, in die die unadressierten Sendungen
transferiert werden. In einem Ausführungsbeispiel können 40 Ausgabestellen vorhanden
sein. Ist jedem Postboten eine Ausgabestelle zugeteilt, können mit dieser Ausgangsfördereinrichtung
die Sendungen auf 40 Postboten vorsortiert werden. Die einzelnen Ausgabestellen können
jeweils über ein weiteres aktives oder passives Transportsystem (z.B. Förderband oder
Rutsche), das rechtwinklig Ausgangsfördereinrichtung 7 angeordnet ist, mit entsprechenden
Behältern zur Aufnahme der Stapel oder einem Bereich verbunden sein, indem diese Stapel
für eine automatische Vereinzelung entsprechend aufbereitet und verpackt werden.
[0097] Abhängig von der Art der Ausgangsfördereinrichtung 7 erfolgt der Transfer in die
Ausgabestelle entweder nahezu vertikal oder nahezu horizontal. Je nach Ausführung
kann der Transfer ballistisch erfolgen. Die unadressierten Sendungsstapel auf der
Ausgangsfördereinrichtung 7 können von einen über eine Steuereinrichtung gesteuerten
Mechanismus horizontal in die jeweilige Ausgabestelle überführt werden oder sie werden
vertikal in eine darunterliegende Ausgabestelle überführt. Befinden sich die Sendungsstapel
auf einzelnen Tabletts oder Schalen, dreht die Steuereinrichtung beispielsweise dazu
jeweils einen Träger so, dass der Sendungsstapel entgegen der Bewegungsrichtung des
Trägers von diesem herunterrutscht, wenn er sich über der gewünschten Ausgabestelle
befindet. Am Ende der Verarbeitung ist jede Art der Werbesendung einem Postboten zugeteilt,
d.h. jedem Postboten ist z.B. eine Vielzahl von Werbesendungen des Großkunden A und
eine Vielzahl von Werbesendungen des Großkunden B zugeteilt.
[0098] Die Verarbeitung von unadressierten Sendungen kann in einer Vorrichtung mit einem
Ausgang (FIG 2 - FIG 7) oder mit zwei Ausgängen (FIG 8) angewendet werden. Es versteht
sich, dass in einer Struktur mit zwei Ausgängen auch das Ordnen der unadressierten
Sendungen mit höherem Durchsatz oder für mehr Ausgabestellen erfolgen kann.
[0099] Zum Entladen bisher bekannter Schalenförderer für flache Sendungen wird die Schale
gekippt und das Gut rutsch durch Gravitation von der Schale in eine Zielstelle.
[0100] Die zu sortierenden Güter können einzeln oder als Stapel auf die Kippschale zugeführt
werden.
[0101] Im Falle des OMP werden Sendungsstapel auf einem Schalenförderer gesammelt und danach
einer Extraktionseinheit zugeführt.
[0102] Die Schalen sind in Förderrichtung geneigt, damit sich ein optimales Stapelbild (Orientierung
entlang der gebundenen Seite der Sendungen) beim Abwurf aus einem Taschesorter ergibt.
[0103] Um eine kontinuierliche Entleerung der Schalen bei hoher Fördergeschwindigkeit zu
erreichen ohne die Stapelqualität für nachfolgende Verpackungsprozesse entscheidend
zu verringern, sind Kippschalen ungeeignet. Zur Seite kippende Schalen würden durch
den undefinierten Rutschvorgang zur erheblichen Verschlechterung des Stapelbildes
führen.
[0104] Eine Lösung für eine aktive und definierte Entnahme von Sendungen von Kippschalen
ist nicht bekannt.
[0105] Das oben genannt Problem wird durch folgende technische Merkmale gelöst:
- Die Transportschalen sind in Förderrichtung gekippt.
Dies Führt zur gewichtskraftgesteuerten Ausrichtung auf die gebundene Kante:
- Die Transportschalen weisen eine Anschlagskante (gebundene Kante der Sendungen) zur
definierten Ausrichtung der Sendungen;
- Die Transportschalen weisen Vertiefungen auf oder sind als Gabel ausgeführt;
- Der Trägerwagen der Schalen fährt beim Entladen entlang einer nach unten gekrümmten
Kreisbahn und unter Drehung der Schalen, sodass gabelförmige schmale Transportriemen
unter den Sendungsstapel fahren können und den Sendungsstapel kontinuierlich übernehmen;
und
- Die übernehmenden Transportriemen sind als Abschnittsförderer ausgebildet und führen
den Sendungsstapel einer Verpackungseinheit zu.
[0106] Der wesentliche Vorteil der vorliegenden Lösung ist der kontinuierliche, ruckfreie
und geführte Transfer der Sendungen und Sendungsstapel von einem Schaleförderer auf
ein anderes Transportsystem mit hoher Geschwindigkeit.
[0107] Die im vorhergehenden beschriebenen Ausführungsbeispiele können selbstverständlich
durch einen Fachmann entsprechend der konkreten Bedingungen variiert werden. Besitzt
eine Vereinzelungseinrichtung z. B. nicht den benötigten Durchsatz, so können mehrere
Vereinzelungseinrichtungen 1 parallel die Puffertaschen 3 speisen.