[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Verpackungsmaschine, insbesondere
eine Kammerbandmaschine.
[0002] Bei Verpackungsmaschinen werden hohe Anforderungen an die Reinigbarkeit und die Servicefreundlichkeit
gestellt. Bei automatisierten Vakuumverpackungsmaschinen, beispielsweise bei Kammerbandmaschinen
im oberen Leistungsbereich, kann der Kammerdeckel der Vakuumkammer nur vertikal bewegt
werden, was es für Reinigungs- bzw. Servicepersonal schwierig macht, das Innere des
Deckels zu reinigen bzw. Wartungs- oder Reparaturarbeiten durchzuführen. Zwischen
dem Maschinengestell und der Deckelunterkante steht für diese Arbeiten in der Regel
nur ein ca. 300mm hoher Spalt zur Verfügung. Durch diese begrenzte Zugänglichkeit
kann die Arbeit nur eingeschränkt oder unter erhöhtem Aufwand durchgeführt werden.
Die Erreichbarkeit und die Einsehbarkeit des Deckelinneren bei Wartungs-, Reparatur-
oder Reinigungsarbeiten ist erschwert. Aus ergonomischen Gesichtspunkten sind diese
Arbeiten eine hohe Belastung für den Servicetechniker bzw. das Reinigungspersonal.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verpackungsmaschine bereitzustellen,
die die ergonomische Zugänglichkeit und die Einsehbarkeit des Deckelinneren einer
Vakuumkammer einer Verpackungsmaschine für Wartungs-, Reparatur oder Reinigungsarbeiten
verbessert.
[0004] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Verpackungsmaschine gemäß Anspruch 1. Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0005] Durch die erfindungsgemäße Schwenkbarkeit des Deckels wird die ergonomische Erreichbarkeit
und die Einsehbarkeit des Deckelinneren verbessert. Wartungs-, Reparatur- oder Reinigungsarbeiten
können auf diese Weise von einem Servicetechniker oder Reinigungspersonal stehend
vor der Maschine durchgeführt werden. Dies ist insbesondere im Bereich der Lebensmittelverpackung
bzw. beim Verpacken von medizinisch-sterilen Gütern unerlässlich, da hier strenge
gesetzliche Hygienevorschriften zu beachten sind.
[0006] Weitere Merkmale und Zweckmäßigkeiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
von Ausführungsbeispielen anhand der beigefügten Zeichnungen. Von den Figuren zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht einer Kammerbandmaschine;
- Fig. 2a
- eine schematische perspektivische Ansicht einer Kammerbandmaschine mit geschlossenem
Deckel nach einer ersten Ausführungsform;
- Fig. 2b
- eine schematische Vorderansicht einer Kammerbandmaschine mit geschlossenem Deckel
nach einer ersten Ausführungsform;
- Fig. 3a
- eine schematische perspektivische Ansicht einer Kammerbandmaschine mit geöffnetem
Deckel nach einer ersten Ausführungsform;
- Fig. 3b
- eine schematische Vorderansicht einer Kammerbandmaschine mit geöffnetem Deckel nach
einer ersten Ausführungsform;
- Fig. 4
- eine schematische Vorderansicht einer Kammerbandmaschine mit geschlossenem Deckel
nach einer zweiten Ausführungsform;
- Fig. 5
- eine schematische Vorderansicht einer Kammerbandmaschine mit geöffnetem Deckel nach
einer zweiten Ausführungsform.
[0007] Im Folgenden wird mit Bezug auf Fig. 1, 2a, 2b, 3a und 3b eine erste Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beispielhaft an einer Kammerbandmaschine beschrieben. In
der vorliegenden Ausführungsform ist die Kammerbandmaschine als automatische Kammerbandmaschine
ausgebildet.
[0008] Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Kammerbandmaschine mit einem Förderband
1, einem Gestell 2, einem Auflegebereich 3, einer Vakuumkammer 4 und einem Deckel
5. Die Kammer 4 wird durch den Deckel 5 zusammen mit einem Teil des Förderbands 1
gebildet, wobei sich der Deckel 5 motorisch, pneumatisch oder hydraulisch betrieben
automatisch bzw. kraftbetätigt gesteuert öffnet oder manuell öffnen lässt, um beispielsweise
zu evakuierende bzw. zu versiegelnde Beutel aufzunehmen, die durch das Förderband
2 automatisch zugeführt werden, und der sich anschließend automatisch schließt, um
die Kammer 4 zu bilden.
[0009] Der Deckel 5 setzt sich aus einer Deckfläche, zwei Seitenflächen und zwei Stirnflächen
zusammen. In Fig. 1 befindet sich der Deckel 5 in seiner horizontalen Arbeitsposition
bzw. in seiner relativ zum Förderband abgesenkten Position, in der die Deckfläche
des Deckels 5 parallel zum Förderband 1 ausgerichtet ist. In dieser Position ist die
Kammer 4 geschlossen.
[0010] Fig. 2a,b zeigt die Kammerbandmaschine in perspektivischer Ansicht bzw. in Vorderansicht.
Der Deckel 5 befindet sich in seiner horizontalen Arbeitsposition. Es ist eine Hubvorrichtung
6 vorgesehen, die eine vertikale Hubbewegung, also orthogonal zum Förderband 1, des
Deckels 5 in eine angehobene Position ermöglicht, in der die Kammer 4 geöffnet ist.
Die Hubvorrichtung 6 kann beispielsweise eine Linearführung sein, die auf beiden Seiten
des Förderbands 1 am Gestell 2 befestigt ist. Die bewegbaren Teile der Linearführung,
die den Vertikalhub des Deckels 5 realisieren sollen, sind über eine Querstrebe 8
miteinander verbunden. Der Deckel 5 ist gelenkig mit dieser Querstrebe 8 bzw. mit
einem dort mittig angebrachten Gelenk 7 gelenkig verbunden. Auf diese Weise kann der
Deckel 5 neben der vertikalen Translationsbewegung auch eine Rotationsbewegung um
die Gelenkachse durchführen. Die Rotationsachse verläuft durch die Flächenschwerpunkte
der beiden Stirnflächen des Deckels 5, um ein leichtgängiges Schwenken des Deckels
5 zu gewährleisten. Es auch möglich den Deckel 5 derart mit dem Gelenk 7 zu verbinden,
dass die Rotationsachse durch den Massenschwerpunkt des Deckels 5 und parallel zu
den beiden Unterkanten der Seitenflächen verläuft.
[0011] Fig. 3a,b zeigt die Kammerbandmaschine in perspektivischer bzw. in Vorderansicht.
Der Deckel 5 befindet sich in einer vertikalen Wartungs-, Reparatur- bzw. Reinigungsposition
bzw. in einer angehobenen und geschwenkten Position, im folgenden als Wartungsposition
bezeichnet. Die Seitenflächen des Deckels 5 sind in dieser Position parallel zum Förderband
1. Es erstreckt sich hierbei im wesentlichen jeweils die Hälfte der Stirnflächen und
der Seitenflächen des Deckels 5 oberhalb und unterhalb der Querstrebe 8.
[0012] Im Betrieb wird der Deckel 5 aus seiner Arbeitsposition (siehe Fig. 2a,b) in seine
Wartungsposition (Fig. 3a,b), gebracht, um im Deckelinneren Wartungs-, Reparatur-
oder Reinigungsarbeiten durchzuführen. Hierfür wird der Deckel 5 zunächst über die
Hubvorrichtung 6 in vertikaler Richtung translatorisch nach oben verschoben. Durch
die gelenkige Verbindung des Deckels 5 mit der Querstrebe 8 bzw. mit dem Gelenk 7
kann der Deckel 5 nach dieser Hubbewegung in eine vertikale Wartungsposition geschwenkt
werden. In dieser Position ist das Deckelinnere optimal erreichbar bzw. einsehbar.
Um den Deckel 5 aus der Wartungsposition wieder in die Arbeitsposition zu überführen,
wird der Deckel 5 um seine Rotationsachse zurückgeschwenkt und danach über die Hubvorrichtung
6 in seine Arbeitsposition gebracht.
[0013] Fig. 4,5 zeigen eine zweite Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Das Gelenk
7 ist außermittig auf der Querstrebe 8 angebracht. Der Deckel 5 ist dementsprechend
ebenfalls außermittig mit dem Gelenk 7 verbunden, um eine korrekte Position des Deckels
5 über dem Förderband 1 zu gewährleisten. In Fig. 4 befindet sich der Deckel 5 auf
einer angehobenen Position, nach der Hubbewegung aber noch vor der Schwenkbewegung
des Deckels 5. In Fig. 5 befindet sich der Deckel 5 in seiner Wartungsposition. Durch
die außermittige Anbringung des Deckels 5 ist nur eine geringe Hubbewegung der Hubvorrichtung
6 notwendig, um den Deckel 5 aus seiner Arbeitsposition in seine Wartungsposition
zu bewegen, da sich in der Wartungsposition der größte Teil des Deckels 5 oberhalb
der Querstrebe 8 erstreckt.
[0014] Da die Rotations- bzw. Schwenkachse des Deckels 5 nicht mehr durch seinen Schwerpunkt
verläuft, ist eine Hilfsvorrichtung 9, beispielsweise in Form einer Gasdruckfeder
oder eines Pneumatikzylinders, vorgesehen, um eine optimale Bedienbarkeit bzw. ein
leichtgängiges Schwenken des Deckels 5 zu gewährleisten. Ein Ende der Hilfsvorrichtung
9 ist am Deckel 5, das andere Ende an der Querstrebe 8 angebracht.
[0015] Die Form des Deckels ist nicht auf die gezeigte Form beschränkt. Der Deckel kann
beispielsweise auch die Form einer hohlen Halbkugel oder eine andere beliebige Form
aufweisen.
[0016] Die Erfindung ist ferner auch nicht auf die Anwendung in einer Kammerbandmaschine
beschränkt. Sie ist auch auf eine Kammermaschine ohne Förderband anwendbar oder z.B.
auf eine Kammer einer Arbeitsstation einer Vakuumverpackungsmaschine.
1. Verpackungsmaschine mit einer Kammer (4), wobei die Kammer (4) einen Deckel (5) aufweist,
der von einer abgesenkten Position, in der die Kammer (4) geschlossen ist, in eine
angehobene Position, in der die Kammer (4) geöffnet ist, anhebbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (5) in der angehobenen Position schwenkbar ist.
2. Verpackungsmaschine gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Gelenk (7) vorgesehen ist, um das der Deckel (5) schwenkbar ist.
3. Verpackungsmaschine gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Querstrebe (8) vorgesehen ist, an der das Gelenk (7) vorgesehen ist.
4. Verpackungsmaschine gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (5) mit Hilfe einer Hubvorrichtung (6) anhebbar und absenkbar ist.
5. Verpackungsmaschine gemäß einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (5) derart mit dem Gelenk (7) verbunden ist, dass die Rotationsachse des
Gelenks (7) durch den Schwerpunkt des Deckels (5) verläuft.
6. Verpackungsmaschine gemäß einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (5) derart mit dem Gelenk (7) verbunden ist, dass die Rotationsachse des
Gelenks (7) nicht durch den Schwerpunkt des Deckels (5) verläuft.
7. Verpackungsmaschine gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (5) mit Hilfe einer Hilfsvorrichtung (9) schwenkbar ist.
8. Verpackungsmaschine gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfsvorrichtung (9) eine Feder und/oder ein Pneumatikzylinder ist.
9. Verpackungsmaschine gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungsmaschine als Kammerbandmaschine ausgebildet ist, bei der der Deckel
(5) zusammen mit einem Teil eines Förderbands (1) die Kammer (4) bildet.
10. Verpackungsmaschine gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (5) kraftbetätigt gesteuert anhebbar und/oder schwenkbar ist.