[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur stückweisen Entnahme von
Gütern, welche in einem Behälter gelagert sind.
[0002] Beispielsweise im Lebensmitteleinzelhandel mit Selbstbedienung besteht das Problem,
dass Frischwaren, wie Obst, Gemüse, Backwaren oder Konditorwaren, der Kundschaft frisch
und unverpackt in Selbstbedienungsregalen oder Selbstbedienungsdisplays angeboten
werden. Um zu verhindern, dass die Ware durch die Atemluft oder ausgeschiedene Tröpfchen
der Kundschaft verunreinigt wird, ist es bekannt, die Frischwaren mit Hilfe einer
Glasabdeckung zu schützen oder in Behälterkästen aufzubewahren, welche lediglich zur
Entnahme aufgeklappt werden. Zwar mag es sein, dass auf diese Weise eine Verunreinigung
durch Atem oder Tröpfchenübertragung verhindert wird. Es ist aber nicht auszuschließen,
dass ein Kunde eine Frischware berührt bzw. der Warenauslage entnimmt und sie später
zurücklegt. Aus hygienischen Gründen ist es aber unerwünscht, dass ein nachfolgender
Kunde eine Ware erwirbt, die ein anderer Kunde bereits berührt hat.
[0003] Zur Lösung dieses Problems ist es bekannt, die Frischware in kleine Gebinde vorzukonfektionieren
und diese kleinen Gebinde abgepackt zu verkaufen. Allerdings weist die Ware dann nicht
mehr den typischen Frischware-Charakter auf, sondern wirkt auf den Kunden wie abgepackte
konservierte Nichtfrischware. Außerdem ist der Kunde auf die Gebindegröße festgelegt.
[0004] Gemäß der vorliegenden Erfindung sind die eingangs erwähnten Vorrichtungen so gestaltet,
dass die Einzelwaren jeweils stückweise entnommen werden können, ohne dass eine Berührung
vor der Entnahme stattfindet und zugleich ein Rücklegen einer einmal entnommenen Ware
ausgeschlossen ist.
[0005] Aus der
US-A-5,105,991 ist eine Entnahmevorrichtung für Süßwaren bekannt mit einem von außen vollständig
verschlossenen Lagerbereich und einem dem Lagerbereich in Längsrichtung vorgeschalteten
Entnahmebereich. Nachteilig bei dieser bekannten Entnahmevorrichtung ist der nahezu
fließende Übergang vom Entnahmebereich zur Entnahmeöffnung. Das zu entnehmende Gut
gerät aufgrund der Schwerkraft geradezu zwangsläufig in die Entnahmeöffnung, was dazu
führen kann, dass mehr als die benötigte Menge von zu entnehmenden Gütern tatsächlich
entnommen wird.
[0006] Aus der
DE-A-42 16 830 ist eine Entnahmevorrichtung mit einem in Querrichtung verschiebbaren Manipulator
bekannt. Mit Hilfe des Manipulators kann das zu entnehmende Gut aus einem Lagerbereich
durch eine Entnahmeöffnung entnommen werden. Bei dieser bekannten Vorrichtung wird
wiederum das zu entnehmende Gut aufgrund seiner Schwerkraft in Längsrichtung vom Lagerbereich
gleichsam selbsttätig in Richtung auf die Entnahmeöffnung gefördert, so dass auch
hier das Problem besteht, eine ungewollte Menge des Guts zu entnehmen.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Entnahmevorrichtung so
zu gestalten, dass die Einzelwaren stückweise entnommen werden können, ohne dass die
Gefahr besteht, dass mehrere Einzelwaren ungewollt in den Entnahmebereich der Vorrichtung
gelangen.
[0008] Diese Aufgabe ist durch die Merkmalskombination des Anspruchs 1 in erfinderischer
Weise gelöst. Die weiteren, auf den Anspruch 1 zurückbezogenen Ansprüche betreffen
teilweise vorteilhafte und teilweise für sich selbst gesehen erfinderische Weiterbildungen
und Unterkombinationen der im Anspruch 1 definierten Erfindung.
[0009] Die erfindungsmäßige Vorrichtung weist einen nach außen vollständig verschlossenen
Lagerbereich auf. In diesem Zusammenhang bedeutet vollständig verschlossen nicht vollständig
luftdicht gekapselt. Vielmehr ist der Lagerbereich in der Regel so ausgestaltet, dass
eine oder mehrere Zugangsöffnungen vorgesehen sind, um ihn mit Frischware wieder auffüllen
zu können und um beispielsweise den zur Erfindung gehörenden Manipulator von außen
in den Lagerbereich einführen zu können und ihn bedienen zu können. Auch können Belüftungsöffnungen
für den Luftaustausch vorgesehen sein. Ziel der vollständigen Verschlossenheit des
Lagerbereichs im Sinne der Erfindung ist die Verhinderung der Berührung der eingelagerten
Ware von außen und des Zurücklegens einmal entnommener Waren aus dem Lagerbereich.
[0010] Zur Entnahme dient nämlich nach der Erfindung ein weiterhin vorgesehener, von außen
zugänglicher Entnahmebereich. Dieser Entnahmebereich ist mit dem Lagerbereich so verbunden,
dass einzelne Güter mit Hilfe des Manipulators dann einzeln aus der Entnahmeöffnung
am Entnahmebereich entnommen zu werden.
[0011] Um zu gewährleisten, dass tatsächlich stets nur die exakt erwünschte Gütermenge entnommen
wird, wird das zu entnehmende Gut nach der Erfindung im Entnahmebereich in Querrichtung
durch die Entnahmeöffnung hindurch nach außen verschoben. Gegenüber dem Stand der
Technik erfolgt somit eine einmalige Richtungsänderung des zu entnehmenden Guts während
der Entnahme von der Längsrichtung in die Querrichtung, so dass ein versehentliches
schwerkraftbedingtes Verbringen des zu entnehmenden Guts wirksam verhindert ist. Darüber
hinaus ist nach der Erfindung sichergestellt, dass das zu entnehmende Gut erst nach
seinem vollständigen Verbringen in den Entnahmebereich aus der Vorrichtung entnommen
werden kann. Die zu vermeidende unerwünschte Entnahme von Gütern ist somit wirksam
verhindert.
[0012] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der Entnahmebereich im Anschluss an die
Entnahmeöffnung nach unten offen gelassen. Aufgrund dieser "bodenlosen" Gestaltung
des Entnahmebereichs muss die Einzelware lediglich zur Entnahmeöffnung verbracht werden,
um dann aus dem Entnahmebereich herauszufallen. Zur Entnahme einer Vielzahl von einzelnen
Gütern muss dann nur unter den Entnahmebereich eine Auffangschale oder ein Auffangbehälter
gestellt bzw. gehalten werden. In diesen Behälter kann dann relativ schnell mit dem
Manipulator eine Vielzahl von Einzelgütern aus dem Lagerbereich über den Entnahmebereich
gefördert werden.
[0013] Zweckmäßig ist es in diesem Zusammenhang, am Entnahmebereich Befestigungselemente
für einen Auffangbehälter beispielsweise in Form von Klemmen, Zangen o.dgl. vorzusehen.
Es kann dann ein geeigneter Auffangbehälter, beispielsweise ein Kasten oder ein Tüte,
am Entnahmebereich fixiert werden, um sodann die Hände frei zu haben, um den Auffangbehälter
zu befüllen.
[0014] Gerade zur Befüllung von Tüten oder sonstigen nicht formstabilen Auffangbehältern
ist es vorteilhaft, das Führungsblech am Entnahmebereich nach Art eines Rüssels oder
einer Auswurfröhre auszugestalten. Dies hat den Vorteil, dass die rüsselförmige Gestaltung
des Entnahmebereichs zugleich eine Führung der zu entnehmenden Güter bewirkt.
[0015] Weiterhin vorteilhaft ist es, eine als Durchgriffssperre wirksame Sperrplatte im
Bodenbereich des Entnahmebereichs vorzusehen. Diese Sperrplatte wirkt nach Art eines
Rückschlagventils. Die Sperrplatte öffnet, wenn ein zu entnehmendes Gut hindurchfällt,
um nach dem Entnahmevorgang den Entnahmebereich sogleich wieder zu verschließen. Diese
Maßnahme dient wiederum dazu, eine Manipulation insbesondere in Form eines Zurücklegens
der Ware nach der Entnahme wirksam zu verhindern.
[0016] Um das Zurücklegen der Güter wirksam zu verhindern, ist in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung vorgeschlagen, das Rückschwenken der Sperrplatte gleichsam zu automatisieren.
Hierfür werden beide Klappen konstruktiv einfach gegen den Federdruck eines Federelements,
beispielsweise einer Schenkelfeder, beim Öffnen, also beim Entnehmen, verschwenkt,
um hernach wieder in ihre Ausgangsposition, die jeweilige Schließstellung vom Federelement
zurückverfahren zu werden.
[0017] Um mehrere Gütersorten in einem Verkaufsdisplay anbieten zu können, ist in einer
Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, nicht nur einen, sondern mehrere Lagerbereiche
nebeneinander anzuordnen.
[0018] Vorteilhaft und konstruktiv einfach ist eine paddelartige Ausgestaltung des Manipulators.
Der Manipulator weist hierfür ein aus der Vorrichtung herausragendes Griffstück auf.
Mit dem Paddelstab durchsetzt der Manipulator die Frontseite der Vorrichtung in einer
speziell angepassten Öffnung. Zur Manipulation der zu entnehmenden Güter dient das
im Lagerraum angeordnete, der Grifföse am Paddelstab gegenüberliegend angeordnete
Paddelblatt. Mit Hilfe des Paddelblatts können die im Lagerbereich eingelagerten Güter
einfach in den Entnahmebereich verschoben werden. Der paddelartige Manipulator verschiebt
hierbei somit die einzelnen Güter so wie der Rechen eines Croupiers in der Spielbank
zur Verschiebung der Jetons auf dem Spieltisch verwendet wird.
[0019] Besonders vorteilhaft ist es, den Manipulator in einem Querschlitz in der Frontseite
der Vorrichtung quer verschieblich zu lagern. Der Querschlitz hat hierbei die Doppelfunktion
eines Durchgriffs für den Paddelstab einerseits und einer Führungsbahn in Querrichtung
für den Paddelstab andererseits.
[0020] Um ein selbsttätiges Nachschieben der Ware im Lagerbereich in Richtung auf den Entnahmebereich
zu bewirken, ist die Bodenfläche des Lagerbereichs vorteilhaft zur Frontseite hin
abfallend geneigt.
[0021] Zur Befüllung des Lagerbereichs mit Frischware kann der Lagerbereich entweder eine
aufklappbare Seiten- oder Rückwand aufweisen. Sollte die Rückwand bzw. die Seitenwand
nicht zugänglich sein, ist es vorteilhaft, den Boden des Lagerbereichs bzw. Boden
und Frontbereich des Lagerbereichs nach Art einer Schublade auszugestalten. Diese
schubladenartige Ausgestaltung muss dann zum Befüllen mit Frischware einfach nur von
Vorrichtungsfront her aufgezogen werden, um den Lagerraum zur Befüllung freizugeben.
Es versteht sich von selbst, dass Sicherungseinrichtungen vorgesehen sein können,
die ein Öffnen des Lagerbereichs durch nicht autorisierte Personen, insbesondere Kunden,
wirksam verhindern.
[0022] Anhand einer Entnahmeeinrichtung für Brot oder Brötchen ist die Erfindung weiter
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- Eine dreidimensionale Ansicht einer Ausführungsform der Erfindung mit nach vorne und
nach unten geöffnetem Entnahmebereich.
- Fig. 2
- eine Seitenansicht eines anderen Ausführungsbeispiels der Erfindung mit einer auf
den Entnahmebereich aufgeschobenen Auffangtüte vor dem Befüllen mit Ware,
- Fig. 3
- die Darstellung gemäß Fig. 2 mit eingefüllter Ware,
- Fig. 4
- eine Aufsicht auf die Auffangtüte.
[0023] Die erfindungsmäßige Entnahmevorrichtung weist eine dem Kunden zugewandte Frontseite
1 auf. Der Frontseite 1 in Längsrichtung 2 abgewandt ist die Rückseite 3. In der zur
Längsrichtung 2 rechtwinklig verlaufenden Querrichtung 4 sind vier als Lagerfächer
ausgebildete Lagerbereiche 5 nebeneinander angeordnet. Die Lagerbereiche 5 sind durch
die Lagertrennwände 6 jeweils in Querrichtung 4 voneinander abgetrennt. Des Weiteren
sind in die Frontseite 1 Querschlitze 10 eingeformt. In jedem der Querschlitze 10
liegt ein nach Art eines Paddels ausgestalteter Manipulator 11 ein. Jeder dieser Manipulatoren
11 ist in den Querschlitzen 10 in Querrichtung 4 verfahrbar.
[0024] Jeder Manipulator 11 weist eine außerhalb der Vorrichtung liegende Grifföse 12 und
ein im jeweiligen Lagerbereich 5 einliegendes Paddelblatt 13 auf. Das Paddelblatt
13 und die Grifföse 12 sind jeweils endseitig angebracht an einem sie verbindenden
Paddelstab 14. Jeder Manipulator 11 durchsetzt also mit dem Paddelstab 14 die Frontseite
1 der Vorrichtung durch den jeweils zugeordneten Querschlitz 10. Die Manipulatoren
11 sind entlang den Querschlitzen 10 in Querrichtung 4 verfahrbar. Die Längsverfahrbarkeit
der Manipulatoren in Längsrichtung 2 ist jeweils durch einen Anschlaggummi 15, welcher
am Paddelstab 14 beidseitig des Querschlitzes 10 fixiert ist, begrenzt. Diese Begrenzung
der Längsverschieblichkeit der Manipulatoren 11 soll einerseits verhindern, dass mit
den Manipulatoren 11 zu tief in den jeweiligen Lagerbereich 5 in Längsrichtung 2 eingedrungen
wird und dass andererseits der Manipulator 11 zu weit aus der Vorrichtung herausgezogen
wird. Dieses zu weite Herausziehen hätte nämlich zur Folge, dass der jeweilige Manipulator
11 in die Regalgänge vor den Vorrichtungen hineinragt. Dieses Hineinragen birgt wiederum
das Risiko, dass vorbeilaufende Kunden gegen den Manipulator 11 stoßen und ihn verbiegen.
Außerdem könnte durch ein ungewolltes Anstoßen an einen Manipulator 11 eine ungewollte
Güterentnahme aus der Vorrichtung stattfinden.
[0025] Die Lagerbereiche 5 des in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiels tragen an den
Innenseiten ihrer Bodenflächen 18 eine Vielzahl von parallel laufenden Gleitleisten
35. Die Gleitleisten 35 erstrecken sich jeweils in Längsrichtung 2. Da die Bodenflächen
18 von der Rückseite 3 in Längsrichtung 2 in Richtung auf die Frontseite 1 schräg
abfallend verlaufen, wirken die Gleitleisten 35 wie die Kufen eines Schlittens für
das Gut 19. Das Gut 19 gleitet auf diese Weise einfach und zielsicher in den Entnahmebereich
7.
[0026] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 springt der Entnahmebereich 7 aus der Frontseite
1 von oben gesehen nach Art eines rechtwinkligen Dreiecks hervor. Die in Querrichtung
4 parallel zur Rückwand eines Lagerbereichs 5 verlaufende Frontendlinie 36 bildet
hierbei die Hypotenuse des von oben gesehenen rechtwinkligen Dreiecks. Die eigentliche
Frontseite 1 ist zweigeteilt in eine eine lange Kathete des rechtwinkligen Dreiecks
bildende Sichtwand 37 und eine eine kurze Kathete des rechtwinkligen Dreiecks bildende
Entnahmewand 38. In die transparente Sichtwand 37 ist der Querschlitz 10 für den Manipulator
11 eingebracht. Der Manipulator 11 weist eine Grifföse 12 und ein Paddelblatt 13 auf.
Vorteilhaft ist die Grifföse 12 als ergonomisch ausgeformter Handgriff so ausgebildet,
dass der Handgriff gut und formschlüssig in der Hand des Bedieners einliegt.
[0027] Durch die vorbeschriebene Gestaltung der Sichtwand 37 und der Entnahmewand 38 ist
der dem Lagerbereich 5 jenseits der Frontlinie 36 in Längsrichtung 2 vorgelagerte
Bereich der Vorrichtung dreieckförmig ausgestaltet analog dem von der Frontendlinie
36 als Hypotenuse und der Sichtwand 37 und der Entnahmewand 38 als Katheten gebildeten
rechtwinkligen Dreieck. Die Entnahmewand 38 weist eine eine Entnahmeöffnung verschließende
Sperrplatte 32 auf. Die Sperrplatte 32 ist an der Entnahmewand 38 schwenkbar gelagert.
Im Ausführungsbeispiel ist die Sperrplatte 32 als Plexiglasscheibe ausgestaltet, welche
an zwei ringförmigen Aufhängungen 39 aufgehängt ist. Die Aufhängungen 39 können beispielsweise
durch einfach Schlüsselringe gebildet sein. Zur Verbesserung der Sperrwirkung durch
die Sperrplatten 32 ist es auch denkbar, mehrere Sperrplatten gewissermaßen in Serie
geschaltet hintereinander anzuordnen. Da der Kunde nur zwei Hände zur Verfügung hat,
kann der Kunde zwar jeweils eine Sperrplatte mit einer Hand öffnen. Es fehlt ihm dann
aber eine weitere Hand zum Zurücklegen eines entnommenen Guts 19.
[0028] Der Sperrplatte 32 im Ausführungsbeispiel vorgeschaltet ist ein Führungsblech 40.
Über dieses Führungsblech 40 gleitet das vom Manipulator 11 durch die Sperrplatte
32 hindurchgeförderte Gut 19 aus der Vorrichtung hinaus in einen unterhalb des Führungsblechs
40 angeordneten Behälter. Dies kann ein Auffangkorb oder eine Auffangschale sein.
Des Weiteren ist es denkbar, eine sich selbsttätig aufspreizende Tüte auf den als
Entnahmetrichter ausgestalteten Vorbau 41 der Entnahmevorrichtung aufzuschieben. Der
Vorbau 41 ist hierfür so ausgestaltet, dass er analog dem Entnahmerüssel 26 beim Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 2 bis Fig.4 sämtliche Seiten der Entnahmeöffnung abdeckt, so dass das zu
entnehmende Gut 19 nur im Bereich des Führungsblechs 40 nach unten herausfallen kann.
[0029] Die Entnahmebereiche 7 springen - wie in Fig. 2 erkennbar - in Längsrichtung 2 über
die Frontseite 1 nach vorne hinaus zur Bildung nach unten ab- und offen stehender
Entnahmerüssel 26. Jeder Entnahmerüssel 26 trägt auf seiner dem Bediener zugewandten
Seitenwand einen Haltebügel 27. Am Haltebügel 27 ist ein im Ausführungsbeispiel als
Entnahmetüte ausgestalteter Auffangbehälter 28 adaptierbar. Beim tütenartigen Auffangbehälter
28 nach dem Ausführungsbeispiel durchgreift der Haltebügel 27 einen ausgestanzten
Halteschlitz 29 im tütenförmig ausgestalteten Auffangbehälter 28 (Fig. 4). Der tütenartig
ausgestaltete Auffangbehälter 28 gemäß Fig. 18 weist zwei randseitige Papierbereiche
30 und einen mittigen als Folie 31 ausgestalteten Zentralbereich auf.
[0030] Zur Entnahme der Güter 19 wird jeweils ein Gut 19 mit Hilfe des Manipulators 11 in
den Entnahmebereich 7 der Vorrichtung verschoben. Da der Entnahmerüssel 26 nach unten
offen gelassen ist, fällt das Gut 19 aufgrund seines Eigengewichts in den am Haltebügel
27 adaptieren Auffangbehälter 28. In Fig. 2 und Fig. 3 ist schließlich erkennbar die
als Durchgriffssperre wirksame schwenkbare Sperrplatte 32. Die Sperrplatte 32 ist
vorzugsweise gegen ein Federelement verschwenkbar und schließt somit nach dem Herausfallen
des Guts 19 in den Auffangbehälter 28 selbsttätig.
[0031] In weiterer Ausgestaltung ist es denkbar, dass die in Fluchtlinie mit der Sperrplatte
32 liegende Vorderwand des Vorbaus 41 entfällt. Bei dieser Ausführungsform sind nur
die Oberseite und die beiden Seitenwände der von der Sperrplatte 32 abgedeckten Entnahmeöffnung
verdeckt. Die Vorderseite und die Unterseite sind hingegen offengelassen, um das zu
entnehmende Gut 19 in eine auf den Vorbau 41 gestülpte Tüte hineinverfahren zu können.
Schließlich sei noch erwähnt, dass der Vorbau 41 beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
1 konusförmig derart ausgestaltet ist, dass er sich in Richtung auf die Entnahmewand
38 aufweitet zum Aufspreizen der Tütenöffnung einer über den Vorbau 41 gestülpten
Tüte zur Entnahme des jeweiligen Guts 19.
[0032] Der Vorteil der Ausführungsform gemäß Fig. 1 besteht darin, dass das zu entnehmende
Gut 19 zunächst in den dreieckförmigen Entnahmebereich 7 verbracht wird, um von dort
aus gezielt die Sperrplatte 32 zu passieren, um schließlich aus der Vorrichtung entnommen
zu werden. Diese Ausführungsform eignet sich besonders für längliches Stückgut, beispielsweise
Brotlaibe.
[0033] Zur besseren Abschirmung der im Lagerbereich 5 gelagerten Güter 19 ist es zu dem
möglich, im Lagerbereich selbst mehrere in Querrichtung 4 verlaufende Trennscheiben
anzuordnen. Besonders vorteilhaft ist die Anordnung einer in Querrichtung 4 verlaufenden
Trennscheibe im Bereich der Frontendlinie 36. Diese Trennscheibe weist nur so große
Aussparungen auf, dass stets nur ein zur Entnahme vorgesehenes Gut 19 in den Entnahmebereich
7 verbracht werden kann.
[0034] Schließlich sei noch auf eine besondere Ausführungsform der zur Entnahme der Güter
19 zu verwendenden Entnahmetüten hingewiesen. Hier ist es denkbar, eine Tüte so auszugestalten,
dass vom Tütenrand zwei Laschen abstehen. Diese Laschen sind einander gegenüberliegend
so angeordnet, dass durch Halten jeweils einer Lasche die Tüte geöffnet werden kann.
Es ist also sehr einfach, die einander gegenüberliegenden Laschen aus dem Zuschnitt
der Tüte auszustanzen, weil die Laschen beim Ausstanzen übereinanderliegen. Um die
Tüten für den Kunden bereit zu halten, sind sie mit jeweils einer Lasche in einer
Bereitstellungsvorrichtung fixiert. Die jeweils andere Lasche dient als Abziehlasche.
Durch Ziehen an der Abziehlasche kann die jeweilige Tüte aus der Bereitstellungsvorrichtung
entnommen werden. Die Tüte wird dann durch Ziehen der beiden Laschen geöffnet und
über den Entnahmerüssel 26 bzw. den Vorbau 41 gestülpt.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Frontseite
- 2
- Längsrichtung
- 3
- Rückseite
- 4
- Querrichtung
- 5
- Lagerbereich
- 6
- Lagertrennwand
- 7
- Entnahmebereich
- 10
- Querschlitz
- 11
- Manipulator
- 12
- Grifföse
- 13
- Paddelblatt
- 14
- Paddelstab
- 15
- Anschlaggummi
- 18
- Bodenfläche
- 19
- Gut
- 26
- Entnahmerüssel
- 27
- Haltebügel
- 28
- Auffangbehälter
- 29
- Halteschlitz
- 30
- Papierbereich
- 31
- Folie
- 32
- Sperrplatte
- 35
- Gleitleiste
- 36
- Frontendlinie
- 37
- Sichtwand
- 38
- Entnahmewand
- 39
- Aufhängung
- 40
- Führungsblech
- 41
- Vorbau
1. Vorrichtung zur stückweisen Entnahme von in einem Behälter gelagerten Gütern (19),
• mit einem nach außen vollständig verschlossenen Lagerbereich (5),
• mit einem sich an den Lagerbereich (5) in Längsrichtung (2) anschließenden, von
außen zugänglichen Entnahmebereich (7) und
• mit einem Manipulator (11)
dadurch gekennzeichnet,
• dass der Entnahmebereich (7) eine Entnahmewand (38) mit einer Entnahmeöffnung aufweist,
• dass der Entnahmeöffnung ein Führungsblech (40) mit einem darunter angeordneten Auffangbehälter
vorgeschaltet ist und
• dass das einzelne Gut (19) vom Manipulator (11) in Querrichtung (4) durch die Entnahmeöffnung
hindurch in den Auffangbehälter hinein verschiebbar ist und erst nach dem vollständigen
Verbringen in den Auffangbehälter entnehmbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entnahmeöffnung von einer schwenkbaren Sperrplatte (32) verschlossen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sperrplatte (32) an einer von der Entnahmeöffnung durchbrochenen Entnahmewand
(38) schwenkbar gelagert ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sperrplatte (38) eine vorzugsweise an zwei ringförmigen Aufhängungen (39) aufgehängte
Plexiglasscheibe ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Entnahmebereich (7) von oben gesehen nach Art eines rechtwinkligen Dreiecks aus
der Frontseite (1) vorspringt derart, dass die lange Kathete eine Sichtwand (37) und
die kurze Kathete die Entnahmewand (38) bilden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sichtwand (37) transparent ist und dass in die Sichtwand (37) ein den Manipulator
(11) aufnehmender Querschlitz (10) eingebracht ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
• dass eine die Hypotenuse des rechtwinkligen Dreiecks bildende, parallel zur Rückwand des
Lagerbereichs (5) verlaufende Frontendlinie (36) die Grenzlinie zwischen Lagerbereich
(5) und Entnahmebereich (7) bildet und
• dass die Bodenfläche (18) des Lagerbereichs (5) von der Rückwand schräg in Richtung auf
die Frontendlinie (36) abfällt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
gekennzeichnet durch
eine Vielzahl parallel laufender, sich in Längsrichtung (2) erstreckender Gleitleisten
(35) auf der Innenseite der Bodenfläche (18).
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
gekennzeichnet durch
ein als Entnahmerüssel (26) ausgestaltetes Führungsblech (40) als Auswurf für die
entnommenen Güter (19).
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Führungsblech (40) als konusförmiger Vorbau (41) ausgebildet ist.