[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Schmucksteinanordnung
mit einer Vielzahl von Schmucksteinen, welche von einem biegbaren Träger in Aufnahmeöffnungen
gehalten werden, und wobei die Schmucksteine jeweils eine Setzfläche und eine Sichtfläche
aufweisen und in der gewünschten Anordnung oder zufällig verteilt so angeordnet werden,
dass die Sichtflächen auf einer Seite einer gedachten Fläche und die Setzflächen auf
der anderen Seite der gedachten Fläche liegen.
[0002] Zum Stand der Technik zählen bereits Verfahren zum Herstellen von Schmucksteinanordnungen,
die von einer thermoplastischen Folie gehalten werden, wobei auf die Folie oder auf
die Sitzflächen der Schmucksteine, mit welchen diese in der Folie angeordnet sind,
eine Schmelzklebstoffschicht aufgebracht worden ist. Eine derartige Schmucksteinanordnung
und das zu ihrer Herstellung verwendete Verfahren ist beispielsweise in der
AT 338 020 gezeigt, wobei die thermoplastischen Folie auf die Schmucksteine gelegt und dann
tiefgezogen wird und sich in der Folie Aufnahmeöffnungen ausbilden, in denen die Schmucksteine
von der Folie und vom Klebstoff gehalten werden. Nachteile dieses Verfahrens sind
einerseits seine Komplexität, da eine Vielzahl an Hilfsmitteln und Verfahrensschritten
nötig ist und andererseits, dass das Hantieren mit der Folie und dem Schmelzklebstoff
unhandlich ist. Außerdem hat es sich in der Praxis herausgestellt, dass bei derartigen
Schmucksteinanordnungen die Schmucksteine aber besonders gut von der Folie gehalten
werden.
[0003] Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von Schmuckelementen wird in der
DE 42 14 035 geoffenbart. Hier werden Negativformen aus feuchtem Ton mit Steinen ausgelegt und
dann mit flüssigem Schmelzkleber ausgegossen. Als nachteilig stellt sich dabei heraus,
dass eine unhandliche Gussform aus feuchtem Ton nötig ist, und dass das Platzieren
der Schmucksteine entweder einzeln händisch erfolgt und damit sehr mühsam ist, oder
aber unkontrolliert erfolgt. Speziell beschichtete Setzflächen können dadurch wenig
berücksichtigt werden.
[0004] Ein Verfahren um Schmucksteine mittels eines Spritzgießverfahrens in Kunststoffträger
einzubetten beschreibt die
FR 734 608. Auch dieses Verfahren ist umständlich und bedarf vieler Hilfsmittel, insbesondere
der für Spritzgießverfahren notwendigen Werkzeuge.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung einer Schmucksteinanordnung
zu schaffen, welche die oben erwähnten Nachteile vermeidet und das Herstellungsverfahren
erleichtert.
[0006] Dies wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen das Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Durch eine Anordnung der Schmucksteine, wo Sichtflächen und Setzflächen der Schmucksteine
durch eine gedachte Fläche getrennt sind, wird das Implementieren der Schmucksteine
in einen Träger entscheidend erleichtert. Durch diese flächige Trennung wird die Applikation
des Trägermaterials in besonders vorteilhafter Weise ermöglicht. Der Träger wird dabei
aus einem flüssigen, aushärtbaren Material gebildet, wobei das Trägermaterial in flüssiger
Form auf die Seite der Setzfläche aufgebracht wird und dort aushärtet. Nach Aushärten
des Trägers sind die Schmucksteine bereits mit diesem direkt verbunden und eine zusätzliche
Klebstoffschicht oder Ähnliches ist nicht nötig. Zudem ist eine derartige Verbindung
sehr stabil. Der Träger selbst ist dünn und auch nach Aushärten biegbar und flexibel.
Besonders vorteilhaft kann es dabei sein, dass das flüssige Trägermaterial von oben
entlang der Schwerkraft auf die Setzflächen der Schmucksteine aufgebracht wird.
[0008] Die Schmucksteine für das erfindungsgemäße Verfahren weisen allgemein Setzflächen,
mit denen sie im Träger angeordnet sind, und Sichtflächen auf, die auf der dem Betrachter
zugewandten Seite des Trägers liegen. Dabei können die Sichtfläche und zusätzlich
oder alternativ die Setzflächen speziell für ihren Zweck ausgebildet sein. Beispielsweise
können die Setzflächen eine spezielle geometrische Form aufweisen, zum Beispiel drehkegelförmig,
sodass der Träger die Schmucksteine besonders gut halten kann, Die Sichtftächen wiederum
können beispielsweise facettiert geschliffen sein sein, um den optischen Reiz des
Schmucksteins zu erhöhen. Es können auch spezielle Beschichtungen für Sichtflächen
und Setzflächen vorgesehen sein.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
definiert und werden im Folgenden genauer erläutert.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist dabei vorgesehen, die Schmucksteine
in regelmäßigen Reihen und Spalten anzuordnen. Dabei können die Schmucksteine beispielsweise
mit einer Siebvorrichtung so angeordnet sein, dass sie in regelmäßigen Reihen und
Spalten angeordnet sind, und dabei die Setzflächen und die Sichtflächen derart ausgerichtet
sein, dass die Sichtflächen und die Setzflächen der Schmucksteine jeweils auf einer
Seite einer gedachten Fläche liegen. Besonders vorteilhaft kann dabei sein, dass die
gedachte Fläche möglichst glatt ist, also beispielsweise Abschnitte einer Ebene oder
einer Kugeloberfläche darstellt und dabei zumindest in der Applikationszone des Trägermaterials
derart ausgerichtet ist, dass das Trägermaterial von oben entlang der Schwerkraft
auf die Setzflächen der Schmucksteine aufgebracht wird Durch eine rasterförmige Anordnung
können Schmucksteine beispielsweise bänderförmig an einem Gegenstand, wie an der Oberfläche
eines Kleidungsstückes oder eines Modeaccessoires, angebracht werden.
[0011] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ragen die Schmucksteine
mit ihren Sichtflächen zumindest teilweise aus dem biegbaren Träger hervor. Dadurch
wird erreicht, dass die Schmucksteinanordnung ein besonders vorteilhaftes dekoratives
Erscheinungsbild erhält, insbesondere wenn die Sichtflächen der Schmucksteine facettiert
geschliffen sind.
[0012] Das Trägermaterial wird in flüssigem Zustand in einer dünnen Schicht auf die Setzflächen
der Schmucksteine und zwischen diesen aufgetragen. Dabei kann in einer bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens das flüssige Trägermaterial durch
Spritzen, Sprühen, Rakeln, Pinseln und zusätzlich oder alternativ Walzen aufgebracht
werden. Alle diese an sich im Stand der Technik bekannten Verfahren zeichnen sich
durch ihre leichte Anwendbarkeit und den dazu nötigen geringen technischen Aufwand
aus. Insbesondere sind dazu keine speziell nötigen Gussformen aus Metall oder keramischen
Materialien, Kavitäten oder ähnliches nötig.
[0013] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
die Schmucksteine in einem gewünschten Muster oder auch rasterförmig aufgesiebt, wobei
das Sieb der Größe der Schmucksteine angepasst ist und anschließend in ein Tiefziehwerkzeug
überführt, sodass die Schmucksteine mit ihren Setzflächen im Tiefziehwerkzeug liegen.
Falls die Setzflächen mit einer Reflexionsschicht oder mit einer Interferenz erzeugenden
Schicht oder mit einer absorbierenden Schicht versehen worden ist, liegen daher die
Schmucksteine mit der beschichteten Seite nach unten im Tiefziehwerkzeug.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass auf die
Sichtflächen der im Tiefziehwerkzeug angeordneten Schmucksteine eine thermoplastische
Tiefziehfolie aufgebracht wird. Durch Erwärmen wird diese Tiefziehfolie in einen thermoplastischen
Zustand gebracht, wodurch die Folie die vollständige Kontur der aus dem Tiefziehwerkzeug
ragenden Sichtflächen der Schmucksteine annimmt.
[0015] Des Weiteren kann es vorteilhaft sein, die Tiefziehfolie mittels Unterdruck tiefzuziehen,
wodurch die Anpassung der Tiefziehfolie an die Kontur der Sichtflächen der Schmucksteine
weiter verbessert wird. Anschließend wird die Tiefziehfolie mitsamt den Schmucksteinen
vom Tiefziehwerkzeug abgezogen.
[0016] In einer Ausführungsform der Erfindung wird die abgezogene Tiefziehfolie mit den
eingebetteten Schmucksteinen umgedreht, sodass die Setzflächen der Schmucksteine nach
oben zeigen. Anschließend kann das Trägermaterial in flüssiger Form auf die Setzflächen
und zwischen diese von oben, also entlang der Schwerkraft, aufgebracht werden. Die
Schmucksteine werden dadurch bis zu der Tiefe, an der sich die Tiefziehfolie befindet,
mit flüssigem Trägermaterial bedeckt. Werden die Schmucksteine also bis zur Rondiste
von der Folie ummantelt, sind die Schmucksteine mit ihren Setzflächen bis zur Rondiste
im Träger eingebettet.
[0017] Es kann auch vorteilhaft sein, nach Aushärten des Trägers eine Klebefolienschicht,
Schmelzklebestoffschicht, Füllschicht, Verbundschicht, Effektschicht und zusätzlich
oder alternativ eine Abdeckschicht aufzubringen. Derartige Schichten sind besonders
dann vorteilhaft, wenn weitere optische Effekte gewünscht sind oder sie dienen als
Applikationsvorrichtung der Schmucksteinanordnung beispielsweise auf ein Kleidungsstück.
Auch Schutzschichten für den Transport der der Schmucksteinanordnung können vorteilhaft
sein.
[0018] Die Erfindung betrifft weiters eine Schmucksteinanordnung mit einer Vielzahl von
Schmucksteinen, welche zumindest teilweise in einem biegbaren Träger angeordnet sind
und von diesem in Aufnahmeöffnungen gehalten werden, insbesondere hergestellt mit
einem wie oben beschriebenen Verfahren, wobei der biegbare Träger ein reaktives Harz,
vorzugsweise Polyurethanharz und/oder Acrylatharz und/oder Epoxydharz, umfasst.
[0019] Ein derartiges reaktives Harz, welches bei Wärmezufuhr Temperatur flüssig wird und
dann aushärtet, hat die Eigenschaften, dass es nach dem Aushärten biegbar und flexibel
ist, die Schmucksteine aber dennoch gut halten kann, da seine Zugfestigkeit hinreichend
groß ist. Dabei kann es sich um Polyurethanharz und zusätzlich oder alternativ Acrylatharz
sowie Epoxydharz handeln. Eine mögliche Kombination stellt beispielsweise ein Kopolymerisat
aus Acrylatharz und Urethanharz dar. Wird ein derartiges Harz in flüssiger Form auf
die Schmucksteine appliziert oder werden die Schmucksteine in ein derartiges flüssiges
Harz eingetaucht und härtet dieses Harz dann aus, so weist es aufgrund seiner chemischen
Basis die gewünschten mechanischen Eigenschaften hinsichtlich Zugfestigkeit sowie
Biegbarkeit auf. Dabei kann es vorgesehen sein, dass zusätzlich andere, vorzugsweise
aus Kunststoff bestehende, Materialien als Trägermaterial verwendet werden. Es kann
aber auch vorteilhaft sein, dass der Träger aus einem oder mehreren der oben erwähnten
Harze besteht.
[0020] Es kann auch besonders vorteilhaft sein, den biegbaren Träger aus genau einer Schicht,
bestehend aus einem reaktiven Harz herzustellen. Dies hat den Vorteil, dass die Herstellung
des Trägers besonders ökonomisch ist und der Träger besonders flexibel ausgebildet
sein kann.
[0021] Die Erfindung betrifft weiters eine Schmucksteinanordnung mit einer Vielzahl von
Schmucksteinen, welche zumindest teilweise in einem biegbaren Träger angeordnet sind
und von diesem in Aufnahmeöffnungen gehalten werden, insbesondere hergestellt mit
einem wie oben beschriebenen Verfahren und mit einem Träger, bestehend aus den oben
beschriebenen Materialien, wobei bei Dehnung des biegbaren Trägers entlang einer Geraden,
der biegbare Träger irreversibel verformt wird oder reißt, bevor der biegbare Träger
aufgrund der durch die Dehnung hervorgerufenen Verformungen der Aufnahmeöffnungen
die Fähigkeit verliert die Schmucksteine zu halten.
[0022] Wird beispielsweise eine Zugkraft auf derartige Schmucksteinanordnung ausgeübt, dehnen
sich zunächst im Rahmen des linearen Elastizitätsbereiches die Aufnahmeöffnung entlang
der Richtung der Zugkraft, wodurch die Adhäsionskräfte der Folie auf die Schmucksteine
in dieser Richtung verringert werden. Gleichzeitig erfolgt aber aufgrund der Elastizität
des Trägermaterials eine Kontraktion der Aufnahmeöffnungen in einer Richtung senkrecht
zur Zugkraft, was eine resultierende Kraft auf die Schmucksteine aus dem Träger hinaus
bewirkt. Der Stein wird dadurch, zusätzlich zur oben erwähnten geringeren Adhäsion,
aus den Aufnahmeöffnungen hinausgedrängt. Es wurde hierbei erfindungsgemäß festgestellt,
dass eine gute Verbindung zwischen Schmucksteinen und Träger gegeben ist, falls derartige
Verformungen bis zur irreversiblen Verformungsgrenze oder zur Bruchgrenze allerdings
gering bleiben.
[0023] Eines der Hauptanwendungsgebiete erfindungsgemäßer Schmucksteinanordnungen besteht
darin, Kleidungsstücke, Modeaccessoires oder Ähnliches durch das Anbringen von Schmucksteinen
zu verzieren. Durch eine erfindungsgemäße Schmucksteinanordnung ist eine derartige
Verzierung besonders leicht und einfach möglich. Da die Gegenstände, auf die eine
erfindungsgemäße Schmucksteinanordnung appliziert wird, beliebig geformte Oberflächen
aufweisen können, muss die Schmucksteinanordnung zur Anpassung an diese Oberfläche
selber biegbar sein. Natürlich sollen dabei die Schmucksteine möglichst dauerhaft
im Träger verbleiben, was erreicht wird indem die Verformungen der Aufnahmeöffnung
bei Zugbeanspruchungen, wie sie allgemein bei Biegung der Schmucksteinordnung zumindest
lokal entstehen, gering bleiben, sodass die Adhäsionskräfte annähernd wie im Fall
einer unbelasteten erfindungsgemäßen Schmucksteinanordnung sind oder zumindest groß
genug um die Schmucksteine im Träger zu halten. Erst wenn die Zugbeanspruchung überaus
groß wird, verformt sich der Träger irreversibel oder er reißt ab. Solche Beanspruchungen
treten in der gewöhnlichen Verwendung einer erfindungsgemäßen Schmucksteinanordnung
aber nicht auf, sodass ein derartiger Fall praktisch nur unter mutwilliger Gewalteinwirkung
auf den Träger auftreten kann.
[0024] Es kann dabei vorteilhaft sein, die Dehnung der Schmucksteinanordnung entsprechend
der für Zugprüfungen bei Kunststoffen gültigen internationalen Normen (ISO 527-1 und
ISO 527-2) durchzuführen. Die dabei festgestellte Zugfestigkeit korreliert mit den
Verformungen im Elastizitätsbereich und gibt daher Aufschluss über das Maß dieser
Verformungen. Ein hoher Wert der Zugfestigkeit bewirkt, dass sie Schmucksteine bis
zur irreversiblen Verformungsgrenze oder zur Bruchgrenze vom Träger gehalten werden.
[0025] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist dabei vorgesehen,
dass die Schmucksteine zumindest teilweise in den Träger eingegossen sind. Dies kann
erreicht werden, indem die Schmucksteine in flüssigem Trägermaterial angeordnet werden
oder aber Trägermaterial in flüssigem Zustand auf die Schmucksteine appliziert wird.
Anschließend härtet das Trägermaterial dann aus. Eingegossene Schmucksteine weisen
dabei eine überaus gute Verbindung zum Trägermaterial auf, wobei durch das zumindest
teilweise Eingießen auch Teile der Schmucksteine frei bleiben können, um der Schmucksteinanordnung
den gewünschten optischen Effekt zu verleihen.
[0026] Weiters kann es vorgesehen sein, dass das Trägermaterial so dünn ist, dass die Enden
der Setzflächen, mit welchen die Schmucksteine im Träger angeordnet sind, über die
restliche Trägeroberfläche an der von den Sichtfilächen der Schmucksteine abgewandten
Seite des Trägers hinausragen. Dabei kann die Trägeroberfläche an der von den Sichtflächen
der Schmucksteine abgewandten Seite des Trägers im Wesentlichen plan ausgebildet sein
und zusätzlich oder alternativ die Enden der Setzflächen der Schmucksteine dabei über
das Trägermaterial hinausragen oder aber auch die Enden der Setzflächen vom Trägermaterial
ummantelt sein, sodass das Trägermaterial selbst eine reliefartige Oberfläche an der
von den Sichtflächen abgewandten Seite des Trägers ausbildet.
[0027] Es kann dabei vorgesehen sein, dass die Anordnung der Schmucksteine rasterförmig
ausgebildet ist. Die Schmucksteine können aber auch in einem beliebigen Muster oder
auch zufällig am Träger angeordnet sein.
[0028] Da insbesondere in einer rasterförmigen Anordnung der Schmucksteine eine Vielzahl
von Schmucksteinen verwendet werden, ist eine kostengünstige Art von Schmucksteinen
besonders wünschenswert. Zu diesem Zweck sind die Schmucksteine in einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung Glassteine. Besonders formschöne Schmucksteinanordnungen
werden dabei erzielt, wenn die Glassteine selbst geschliffen sind, beispielsweise
in Form einer facettierten Oberfläche. Es kann dabei genügen, wenn die Sichtflächen
der Glassteine geschliffen sind. Natürlich können für eine erfindungsgemäße Schmucksteinanordnung
auch Chatons oder Edelsteine verwendet werden.
[0029] In einer bevorzugten Ausführungsform weist dabei die Dicke des Trägers, zumindest
zwischen den Setzflächen der Schmucksteine, eine Dicke zwischen 0,2 und 1,5 mm, vorzugsweise
zwischen 0,5 und 1 mm auf. Es kann dabei aber vorgesehen sein, dass auf den Enden
der Setzflächen die Dicke des Trägers geringer ist oder gar kein Trägermaterial sich
auf den Enden der Setzflächen befindet.
[0030] Die verwendeten Schmucksteine können in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
an ihren Setzflächen eine Reflexionsschicht aufweisen. Es kann aber auch vorgesehen
sein, dass die Schmucksteine unverspiegelte Setzflächen aufweisen. Insbesondere bei
Glassteinen können dann optisch reizvolle Kombinationseffekte zwischen der Farbe des
Trägermaterials und den Brechungseigenschaften bzw, der Farbe der Schmucksteine erzielt
werden. Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass der Träger selbst zumindest teilweise
aus transparentem Material besteht. Dies ist besonders dann günstig, wenn die Schmucksteinanordnung
auf einem Kleidungsstück oder einem Modeaccessoire angeordnet werden soll, wodurch
die Farbe des Kleidungsstücks oder des Modeaccessoires nicht vom Material des Trägers
abgedeckt wird. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass der Träger gefärbt ist, wodurch
insbesondere bei unverspiegelter Rückseite der Schmucksteine die Farbe des Trägermaterials
durch die Schmucksteine durchschimmert.
[0031] Es kann weiters vorgesehen sein, dass zumindest Teile der Schmucksteine mit einem
Haftvermittler beschichtet sind. Ein derartiger Haftvermittler, beispielsweise auf
einer Polyurethanbasis oder einer Epoxydbasis kann die Verbindung zwischen Schmucksteinen
und Träger weiter verbessern.
[0032] Weiters kann es vorteilhaft sein, dass die Schmucksteine im Wesentlichen bis zur
Rondiste in den Träger eingebettet sind. Dies hat zur Folge, dass die Similischicht
besser geschützt wird.
[0033] Weitere dekorative Effekte können erzeugt werden, indem die Schmucksteine zumindest
teilweise mit Interferenz erzeugenden Schichten oder mit absorbierenden
[0034] Schichten versehen werden, beispielsweise durch Bedampfen der Schmucksteine mit einer
derartigen Schicht.
[0035] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass an der
von den Sichtflächen abgewandten Seite des Trägers eine oder auch mehrere weitere
Schichten angeordnet sind. Dazu kann beispielsweise eine Effektschicht zählen, die
der Schmucksteinanordnung in Draufsicht eine bevorzugte optische Erscheinung geben
kann. Für eine derartige Effektschicht kommen insbesondere Metallfolien, wie Goldfolien,
Aluminiumfolien oder bedampfte Polyesterfolien mit Metalleffekt oder farbige Kunststofffolien
in Betracht. Des Weiteren kann beispielsweise mit einer Schmelzklebstoffschicht eine
Füllschicht, vorzugsweise bestehend aus leicht komprimierbarem Material angebracht
sein. Des Weiteren kann es vorteilhaft sein, wiederum beispielsweise mittels einer
Schmelzklebstoffschicht eine Schicht Klebefolie, vorzugsweise Selbstklebefolie, anzuordnen.
Eine derartige Selbstklebefolie hat den Vorteil, dass mit dieser die Schmucksteinanordnung
besonders leicht an einem gewünschten Gegenstand angebracht werden kann, wobei die
Schmucksteinanordnung durch die Selbstklebefolie an dem Gegenstand haftet. Zum Transport
der Schmucksteinanordnung kann es weiters vorgesehen sein, dass eine Abdeckschicht,
beispielsweise aus Papier oder Kunststoff, vorzugsweise silikonbeschichtetem Papier,
die Selbstklebefolie schützt.
[0036] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindungen werden anhand der
Figurenbeschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im Folgenden näher erläutert.
Darin zeigt bzw. zeigen:
- Fig. 1 - 6
- verschiedene Schritte einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens und
- Fig. 7
- einen Querschnitt einer erfindungsgemäßen Schmucksteinanordnung.
[0037] In Fig. 1 ist eine Aufsiebvorrichtung 4 dargestellt, welche zum Aufsieben der Schmucksteine
8 in der gewünschten Anordnung bzw. Motivform dient. Im dargestellten schematischen
Schnitt sind die Schmucksteine 8 in Reihen und Spalten angeordnet. Dabei werden die
Schmucksteine 8 in der Aufsiebplatte 3 durch ein Hin- und Herbewegen der Aufsiebvorrichtung
4 derart angeordnet, dass die gegebenenfalls beschichteten Setzflächen 2 der Schmucksteine
8 vertikal nach unten in die Aufsiebplatte 3, die den Setzflächen 2 der Schmucksteine
8 entsprechende Aufnahmeöffnungen besitzt, gerichtet sind, während die Sichtflächen
1 der Schmucksteine 8 außerhalb der Aufsiebplatte 3 bleiben und nach oben gerichtet
sind. In diesem Ausführungsbeispiel fällt die obere Plattenebene der Aufsiebplatte
3 mit der Rondiste 7 der Schmucksteine 8 zusammen, die in diesem Fall die Sichtflächen
1 und Setzflächen 2 der Schmucksteine 8 trennt.
[0038] In Fig. 2 ist schematisch dargestellt, wie oberhalb der Sichtflächen 1 der in ein
Tiefziehwerkzeug 5 übergeführten Schmucksteine 8 eine thermoplastische Tiefziehfolie
6 angeordnet wird. Unterhalb des bzw. im Tiefziehwerkzeug 5 sind weiters Vorrichtungen
angeordnet, welche mit einer Vakuumpumpe und über dafür im Tiefziehwerkzeug 5 angeordnete
Absaugstutzen Luft aus dem Raum zwischen der Aufsiebplatte 3 und der Tiefziehfolie
6 absaugen und dadurch einen Unterdruck erzeugen. Zur Verbesserung der Übersichtlichkeit
wird auf die Darstellung derartiger im Stand der Technik an sich bekannter Vorrichtungen
zum Erzeugen eines Vakuums in der Figur verzichtet. Ebenfalls nicht gezeigt ist eine
Heizvorrichtung, welche die Tiefziehfolie 6 erwärmen kann. Dabei kann es sich beispielsweise
um einen oberhalb der Tiefziehfolie 6 angeordneten Heizstrahler handeln. Es kann auch
vorgesehen sein, dass die Folie samt Tiefziehwerkzeug 5 in einem Ofen angeordnet ist.
[0039] In Fig. 3 ist gezeigt wie die Tiefziehfolie 6 vollständig die Kontur der aus dem
Tiefziehwerkzeug 5 hervorstehenden Sichtflächen 1 der Schmucksteine 8 annimmt, nachdem
die Tiefziehfolie 6 erhitzt wurde und dadurch ab einer gewissen, vom Folienmaterial
abhängigen Temperatur einen thermoplastischen Zustand erreicht hat und gleichzeitig
mittels der durch das Tiefziehwerkzeug 5 abgesaugten Luft und des dabei entstehenden
Unterdrucks tiefgezogen wurde. Wird nun die Temperatur wieder abgesenkt, erstarrt
die Tiefziehfolie 6 und hält dadurch die Schmucksteine 8 mit ihren Sichtflächen 1.
[0040] Fig. 4 zeigt, wie die Schmucksteine 8 mit der Tiefziehfolie 6 vom Tiefziehwerkzeug
5 abgezogen werden. Dabei sind auch die für die Schmucksteine 8 im Tiefziehwerkzeug
5 vorgesehenen Ausnehmungen 9 sichtbar. Aufgrund des Erstarrens der Tiefziehfolie
6 haften die Sichtflächen 1 der Schmucksteine 8 in der Tiefziehfolie 6.
[0041] Nachdem die Tiefziehfolie 6 mit darin haftenden Schmucksteinen 8 gewendet wurde und
daher die Sichtflächen 1 der Schmucksteine 8 nach unten zeigen, wird mittels einer
Walzenvorrichtung 10 das flüssige Trägermaterial 11 in einer dünnen Schicht auf die
Setzflächen 2 und zwischen diese aufgebracht und aufgewalzt, wie dies schematisch
in Fig. 5 dargestellt ist.
[0042] Danach kann das Trägermaterial aushärten, sodass die Schmucksteine 8 im biegbaren
Träger 12 dauerhaft gehalten werden. Daher kann - wie in Fig. 6 dargestellt - die
Tiefziehfolie 6 wieder abgezogen werden. Die Schmucksteine 8 sind im biegbaren Träger
12 der erfindungsgemäßen Schmucksteinanordnung 13 derart eingebettet, dass nur noch
deren Sichtflächen 1 herausragen.
[0043] In Fig. 7 ist ein Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Schmucksteinanordnung 13
gezeigt. Der dünne biegbare Träger 12 weist dabei eine derartige Dicke auf, dass die
Spitzen der Setzflächen 2 der Schmucksteine 8 an das untere Ende des Trägers 12 ragen.
Die Schmucksteine 8 sind bis zu ihrer Rondiste 7 im Träger 12 eingebettet, welche
die Sichtflächen 1 von den Setzflächen 2 der Schmucksteine 8 trennt.
[0044] Es versteht sich von selbst, dass die erfindungsgemäße Schmucksteinanordnung nicht
auf die in den Figuren und der Beschreibung dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt
ist, noch durch diese eingeschränkt werden soll.
[0045] Dabei kann die Erfindung sowohl nur eine Art von Schmucksteinen hinsichtlich Form
und/oder Material, als auch eine Mehrzahl verschiedenartiger Schmucksteine aufweisen,
also homogen oder heterogen aufgebaut sein. Auch müssen nicht alle Schmucksteine gleich
in den Träger eingebettet sein, obgleich dies bevorzugt ist.
1. Verfahren zur Herstellung einer Schmucksteinanordnung mit einer Vielzahl von Schmucksteinen,
welche von einem biegbaren Träger in Aufnahmeöffnungen gehalten werden, und wobei
die Schmucksteine jeweils eine Setzfläche und eine Sichtfläche aufweisen und in der
gewünschten Anordnung oder zufällig verteilt so angeordnet werden, dass die Sichtflächen
auf einer Seite einer gedachten Fläche und die Setzflächen auf der anderen Seite der
gedachten Fläche liegen, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Setzflächen (2) und zwischen diesen ein Trägermaterial (11) in flüssiger
Form appliziert wird und nach Aushärten den biegbaren Träger (12) bildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial (11) derart appliziert wird, dass die Sichtflächen (1) zumindest
teilweise aus dem ausgehärteten, biegbaren Träger (12) hervorragen.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial (11) in flüssiger Form auf die Setzflächen (2) der Schmucksteine
(8) und zwischen diesen appliziert wird durch Spritzen, Sprühen, Rakeln, Pinseln und/oder
Walzen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass durch die folgenden Schritte:
a. Aufsieben der Schmucksteine (8), vorzugsweise im gewünschten Muster, und anschließendes
Überführen in ein Tiefziehwerkzeug (5), wobei die Schmucksteine (8) mit ihren Setzflächen
(2) im Tiefziehwerkzeug (5) liegen.
b. Aufbringen einer Tiefziehfolie (6) auf die Sichtflächen (1) der Schmucksteine (8).
c. Tiefziehen der, vorzugsweise erhitzten Tiefziehfolie (6) mittels Unterdruck und
anschließendes Abziehen der Tiefziehfolie (6) mitsamt den Schmucksteinen (8) vom Tiefziehwerkzeug
(5).
d. Abziehen der Tiefziehfolie (6) vom Träger (12), vorzugsweise nach Aushärten des
Trägermaterials (11).
5. Schmucksteinanordnung mit einer Vielzahl von Schmucksteinen, welche zumindest teilweise
in einem biegbaren Träger angeordnet sind und von diesem in Aufnahmeöffnungen gehalten
werden, insbesondere hergestellt mit einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, dass der biegbare Träger (12) ein reaktives Harz, vorzugsweise Polyurethanharz und/oder
Acrylatharz und/oder Epoxydharz, umfasst.
6. Schmucksteinanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der biegbare (12) Träger aus einem reaktiven Harz, vorzugsweise Polyurethanharz und/oder
Acrylatharz und/oder Epoxydharz, besteht.
7. Schmucksteinanordnung mit einer Vielzahl von Schmucksteinen, welche zumindest teilweise
in einem biegbaren Träger angeordnet sind und von diesem in Aufnahmeöffnungen gehalten
werden, insbesondere nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei Dehnung des biegbaren Trägers (12) entlang einer Geraden, der biegbare Träger
(12) irreversibel verformt wird oder reißt, bevor der biegbare Träger (12) aufgrund
der durch die Dehnung hervorgerufenen Verformungen der Aufnahmeöffnungen die Fähigkeit
verliert die Schmucksteine (8) zu halten.
8. Schmucksteinanordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke des biegbaren Trägers (12), zumindest zwischen den Setzflächen (2) der
Schmucksteine (8), zwischen 0,2 mm und 1,5 mm, vorzugsweise zwischen 0,5 mm und 1
mm beträgt.
9. Schmucksteinanordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmucksteine (8) zumindest teilweise, vorzugsweise im Wesentlichen bis zur Rondiste,
in den biegbaren Träger (12) eingegossen sind.
10. Schmucksteinanordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden der Setzflächen (2) der Schmucksteine (8) die restliche Trägeroberfläche
an der von den Sichtflächen (1) abgewandten Seite des biegbaren Trägers (12) reliefartig
überragen und/oder vom biegbaren Träger (12) ummantelt sind und/oder der Sichtflächen
(1) der Schmucksteine (8) zumindest teilweise über die Oberfläche des biegbaren Trägers
(12) hinausragen.
11. Schmucksteinanordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmucksteine (8) rasterförmig angeordnet sind.
12. Schmucksteinanordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmucksteine (8), vorzugsweise geschliffene, Glassteine sind und/oder zumindest
an ihren Setzflächen (2) eine Reflexionsschicht aufweisen.
13. Schmucksteinanordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der biegbare Träger (12) zumindest teilweise aus transparentem Material besteht.
14. Kleidungsstück mit einer Schmucksteinanordnung (13) nach einem der Ansprüche 5 bis
13.
15. Modeaccessoire mit einer Schmucksteinanordnung (13) nach einem der Ansprüche 5 bis
13.