[0001] Die Erfindung betrifft einen Leiterkennzeichner zur Kennzeichnung eines elektrischen
Leiters.
[0002] Bekannte Leiterkennzeichner dienen der Kennzeichnung eines elektrischen Leiters,
insbesondere in Form eines Kabels, mit Informationen, die sich auf den elektrischen
Leiter beziehen. Diese Informationen können neben Seriennummern bzw. Identifikationsnummern,
meist in Barcodeform, auch technische Daten umfassen. Es ist bekannt diese Informationen
durch Signieren bzw. Markieren mittels eines Laser auf den Leiterkennzeichner aufzubringen,
wobei bekannte Leiterkennzeichner hierfür meist lasersensitive Pigmente aufweisen,
welche die Strahlung des jeweiligen Lasers absorbieren und eine dunkle oder helle
Markierung des Kunststoffs des Leiterkennzeichners hervorrufen, da nur wenige Polymersysteme
an sich und ohne weitere lasersensitive Zusätze lasermarkierbar sind. Der Kontrast
der so aufgebrachten Informationen, also beispielsweise der Kontrast einer mittels
Laserstrahlung aufgebrachten Beschriftung, wird wesentlich von der Belaserbarkeit
des Materials, der Pigmentierung, der jeweiligen Oberfläche, der Geometrie, der Laserleistung
und der Markierungsgeschwindigkeit beeinflusst.
Zugrundeliegende Aufgabe
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Leiterkennzeichner zur Kennzeichnung
eines elektrischen Leiters anzugeben, der auch ohne eine Pigmentierung vorzusehen
mit hinreichendem Kontrast durch Laserstrahlung markierbar ist.
Erfindungsgemäße Lösung
[0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß mit einem Leiterkennzeichner zur Kennzeichnung
eines elektrischen Leiters gelöst, wobei der Leiterkennzeichner ein polymeres Basiselement,
das dafür vorgesehen ist, an einem Abschnitt des elektrischen Leiters angebracht zu
werden oder in Umgebung dieses Abschnitts angeordnet zu werden, und wenigstens eine
polymere Kennzeichnungsschicht aufweist, die flächig mit einem Oberflächenbereich
des Basiselements verbunden ist, wobei der Leiterkennzeichner durch Coextrusion der
Kennzeichnungsschicht und des Basiselements hergestellt ist, wobei die Kennzeichnungsschicht
unter Einwirkung von Laserstrahlung von dem Oberflächenbereich abtragbar ist, und
wobei die Kennzeichnungsschicht und wenigstens der Oberflächenbereich des Basiselements
sich voneinander unterscheidende Färbungen aufweisen.
[0005] Die Markierung bzw. Signierung des Leiterkennzeichners erfolgt erfindungsgemäß durch
lokales vollständiges Abtragen der Kennzeichnungsschicht von dem Oberflächenbereich
unter Einwirkung von Laserstrahlung, so dass der von der Kennzeichnungsschicht bedeckte
Oberflächenbereich des Basiselements lokal freigelegt wird, der eine Färbung aufweist,
die sich von der Färbung der Kennzeichnungsschicht unterscheidet, einhergehend mit
der Schaffung einer sehr kontrastreichen Markierung, wobei hierfür vorzugsweise die
Laserstrahlung bzw. der Laserstrahl entsprechend der jeweils aufzubringenden Struktur,
wie einem Schriftzug, einem Barcode oder einer sonstigen Form, über den Oberflächenbereich
bewegt wird. Das lokale Abtragen erfolgt durch im Wesentlichen rückstandfreies Verdampfen
von Polymermaterial der Kennzeichnungsschicht infolge der Einwirkung der Laserstrahlung,
einhergehend mit einem entsprechenden lokalen Aufbrechen der Materialstruktur der
Kennzeichnungsschicht.
[0006] Im Vergleich zu bekannten Leiterkennzeichnern, bei denen der Kontrast wesentlich
von der Belaserbarkeit des Materials, der Pigmentierung, der jeweiligen Oberfläche,
der Geometrie, der Laserleistung und der Markierungsgeschwindigkeit beeinflusst wird,
ist der Kontrast des erfindungsgemäßen Leiterkennzeichners von der Geometrie und den
Materialeigenschaften des Basiselements weitestgehend unabhängig. Der Kontrast wird
lediglich bestimmt durch die im Wesentlichen frei wählbare Färbung wenigstens des
Oberflächenbereichs des Basiselements und der Färbung der Kennzeichnungsschicht. So
kann der erfindungsgemäße Leiterkennzeichner eine dauerhafte bzw. beständige Markierung
bzw. Kennzeichnung, z.B. in Form einer Beschriftung, aufweisen, wobei die Markierung
z.B. mit einem UV-Laser vorgenommen werden kann.
[0007] Die Dicke der Kennzeichnungsschicht kann z.B. ≥ 50 µm, durchaus auch ≥ 75 µm, bzw.
≥ 100 µm betragen. Zweckmäßigerweise weist die Kennzeichnungsschicht eine Dicke auf,
die innerhalb eines Bereichs von 0,01 bis 1,0 mm, bevorzugt 0,02 bis 0,5 mm, besonders
bevorzugt 0,05 bis 0,2 mm, bzw. 0,1 bis 0,15 mm liegt. Mit einer derart erfindungsgemäß
vorgesehenen Schichtdicke kann ein effizientes und schnelles Abtragen des Materials
der Kennzeichnungsschicht vorgenommen werden, einhergehend mit einer effizienten und
schnellen Markierungsmöglichkeit des Leiterkennzeichners, was insbesondere im Hinblick
auf eine automatisierte Kennzeichnung einer Vielzahl von Leiterkennzeichnern von Vorteil
ist.
[0008] Bei einer praktischen Ausführungsform ist das Basiselement derart eingerichtet, dass
es klemmend an dem Abschnitt des elektrischen Leiters gehalten werden kann, wobei
das Basiselement hierfür bevorzugt in Form eines geschlossenen Hohlprofils ausgebildet
ist. Erfindungsgemäß ist hierbei der elektrische Leiter vorzugsweise ein Kabel.
[0009] Bei einer weiteren praktischen Ausführungsform besteht das Basiselement aus einem
Polymermaterial, das wenigstens teilweise Polypropylen, PVC-weich, PVC-hart, Polyamid,
SRT (oder generell thermoplastische Elastomere), Polyethylen oder ABS enthält oder
aus einem der genannten Materialien besteht.
[0010] Insbesondere kann das Basiselement aus einem halogenfreien Polymermaterial bestehen
bzw. aus einem im Wesentlichen halogenfreien Material. Leiterkennzeichner aus einem
halogenfreien Material bzw. einem im Wesentlichen halogenfreien Material sind bei
bekannten Leiterkennzeichnern nicht vorgesehen und auch nicht möglich, da halogenfreie
Materialen sich unter Einwirkung von Laserstrahlung nur sehr geringfügig verfärben,
so dass eine hinreichende Lasermarkierung nicht möglich ist.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Kennzeichnungsschicht aus einem
Polymermaterial, das ebenfalls wenigstens teilweise Polypropylen, PVC-weich, PVC-hart,
Polyamid, SRT (oder generell thermoplastische Elastomere), Polyethylen oder ABS enthält
oder aus einem der genannten Materialien besteht.
[0012] Bei einer sehr praktischen Ausführungsform ist der Leiterkennzeichner in Form eines
Klemmenmarkierers für eine Klemme ausgebildet, wobei das Basiselement dafür vorgesehen
ist, in der Umgebung des Abschnitts des elektrischen Leiters angeordnet zu werden,
wobei der Abschnitt an der Klemme klemmend gehalten ist.
[0013] Bei dieser praktischen Ausführungsform kann mittels Laserstrahlung eine Markierung
durch lokales vollständiges Abtragen der Kennzeichnungsschicht vorgenommen werden,
die z.B. Informationen umfasst, welche sich auf den an der Klemme klemmend gehaltenen
elektrischen Leiter beziehen.
[0014] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen
Leiterkennzeichners, bei dem der Leiterkennzeichner durch Coextrudieren des Basiselements
und der Kennzeichnungsschicht hergestellt wird.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0015] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindungen anhand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch den Aufbau eines erfindungsgemäßen Leiterkennzeichners zusammen mit einer
schematischen Darstellung eines Lasers zur Kennzeichnung des Leiterkennzeichners,
und
- Fig. 2
- schematisch den Aufbau eines erfindungsgemäßen Leiterkennzeichners in Form eines Klemmenmarkierers
für eine Klemme.
[0016] Der in Fig. 1 dargestellte Leiterkennzeichner 10 weist ein Basiselement 12 in Form
eines geschlossenen Hohlprofis 14 auf, das eingerichtet ist, klemmend an dem Abschnitt
eines elektrischen Leiters 16 in Form eines Kabels, umfassend einen Kern 18 und eine
Ummantelung 20 aus einem Isoliermaterial, gehalten zu werden, der in dem Innenvolumen
22 des Basiselements 12 aufgenommen ist. Nach außen sich verjüngende Bereiche 24 des
Basiselements 12 dienen der manuellen Vorformung des Basiselements 12 zur Aufnahme
des Kabelabschnitts. Der Leiterkennzeichner 10 weist ferner eine erfindungsgemäße
Kennzeichnungsschicht 28 auf, die flächig mit einem Oberflächenbereich 30 des Basiselements
12 verbunden ist. Der Leiterkennzeichner 10 wurde durch Coextrusion der Kennzeichnungsschicht
28 und des Basiselements 12 hergestellt.
[0017] Der Oberflächenbereich 30 weist eine Färbung auf, die sich von der Färbung der Kennzeichnungsschicht
28 unterscheidet, so dass durch lokale vollständige Abtragung der Kennzeichnungsschicht
28 mittels eines Lasers 32 eine lokale Kennzeichnung des Leiterkennzeichners 10 vorgenommen
werden kann, die visuell durch die unterschiedlichen Färbungen hervorgerufen wird
(in der Figur schematisch veranschaulicht). Bevorzugt kann nicht nur der Oberflächenbereich
30 des Basiselements 12 sondern das gesamte Basiselement 12 eine Färbung aufweisen,
die sich von der Färbung der Kennzeichnungsschicht 28 unterscheidet.
[0018] Der in Fig. 2 schematisch dargestellte Leiterkennzeichner 10 in Form eines Klemmenmarkierers,
der vorzugsweise in einem Schaltschrank bzw. im Schaltschrankbau verwendet werden
kann, umfasst ein polymeres Basiselement 12, das dafür vorgesehen ist, an einer Klemme
(nicht dargestellt) angebracht zu werden, um in Umgebung eines Abschnitts eines elektrischen
Leiters angeordnet zu sein, wobei der Abschnitt an der Klemme klemmend gehalten ist,
und wenigstens eine polymere Kennzeichnungsschicht 28, die flächig mit einem Oberflächenbereich
30 des Basiselements 12 verbunden ist. Die Kennzeichnungsschicht 28 ist unter Einwirkung
von Laserstrahlung lokal vollständig von dem Basiselement 12 abtragbar und die Kennzeichnungsschicht
28 und wenigstens der Oberflächenbereich 30 des Basiselements 12 weisen sich voneinander
unterscheidende Färbungen auf.
[0019] Alternativ kann die Kennzeichnungsschicht 28 auch aus zwei Teilschichten (nicht dargestellt)
bestehen, umfassend eine Deckschicht und eine Trägerschicht, die sich farblich voneinander
unterscheiden, wobei die Deckschicht unter Einwirkung von Laserstrahlung von der Trägerschicht
abtragbar ist. Hierbei kann durch lokales vollständiges Abtragen der Deckschicht von
der Trägerschicht mittels Laserstrahlung eine lokale Kennzeichnung der Kennzeichnungsschicht
28 und damit des Leiterkennzeichners 10 vorgenommen werden.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 10
- Leiterkennzeichner
- 12
- Basiselement
- 14
- Hohlprofil
- 16
- elektrischer Leiter
- 18
- Kern
- 20
- Ummantelung
- 22
- Innenvolumen
- 24
- Verjüngender Bereich
- 28
- Kennzeichnungsschicht
- 30
- Oberflächenbereich
- 32
- Laser
1. Leiterkennzeichner (10) zur Kennzeichnung eines elektrischen Leiters (16), mit einem
polymeren Basiselement (12), das dafür vorgesehen ist, an einem Abschnitt des elektrischen
Leiters (16) angebracht zu werden oder in Umgebung dieses Abschnitts angeordnet zu
werden, und wenigstens einer polymeren Kennzeichnungsschicht (28), die flächig mit
einem Oberflächenbereich (30) des Basiselements (12) verbunden ist, wobei der Leiterkennzeichner
(10) durch Coextrusion der Kennzeichnungsschicht (28) und des Basiselements (12) hergestellt
ist, wobei die Kennzeichnungsschicht (28) unter Einwirkung von Laserstrahlung von
dem Oberflächenbereich (30) abtragbar ist, und wobei die Kennzeichnungsschicht (28)
und wenigstens der Oberflächenbereich (30) des Basiselements (12) sich voneinander
unterscheidende Färbungen aufweisen.
2. Leiterkennzeichner (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kennzeichnungsschicht (28) eine Dicke aufweist, die innerhalb eines Bereichs
von 0,01 bis 1,0 mm, vorzugsweise 0,02 bis 0,5 mm, liegt.
3. Leiterkennzeichner (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Basiselement (12) derart eingerichtet ist, dass es klemmend an dem Abschnitt
des elektrischen Leiters (16) gehalten werden kann.
4. Leiterkennzeichner (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Basiselement (12) in Form eines geschlossenen Hohlprofils (14) ausgebildet ist.
5. Leiterkennzeichner (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Basiselement (12) aus einem Polymermaterial besteht, das wenigstens teilweise
Polypropylen, PVC-weich, PVC-hart, Polyamid, SRT, Polyethylen oder ABS enthält oder
aus einem der genannten Materialien besteht.
6. Leiterkennzeichner (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Basiselement (12) aus einem halogenfreien Polymermaterial besteht.
7. Leiterkennzeichner (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kennzeichnungsschicht (28) aus einem Polymermaterial besteht, das wenigstens
teilweise Polypropylen, PVC-weich, PVC-hart, Polyamid, SRT, Polyethylen oder ABS enthält
oder aus einem der genannten Materialien besteht.
8. Leiterkennzeichner (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Leiterkennzeichner (10) in Form eines Klemmenmarkierers für eine Klemme ausgebildet
ist, wobei das Basiselement (12) dafür vorgesehen ist, in der Umgebung des Abschnitts
des elektrischen Leiters (16) angeordnet zu werden, wobei der Abschnitt an der Klemme
klemmend gehalten ist.
9. Verfahren zur Herstellung eines Leiterkennzeichners (10) nach einem der Ansprüche
1 bis 8, bei dem der Leiterkennzeichner (10) durch Coextrudieren des Basiselements
(12) und der Kennzeichnungsschicht (28) hergestellt wird.