(19) |
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(11) |
EP 1 904 680 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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17.03.2010 Patentblatt 2010/11 |
(22) |
Anmeldetag: 01.06.2006 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/CH2006/000292 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2007/009272 (25.01.2007 Gazette 2007/04) |
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(54) |
HOCHSICHERHEITSSEIL
HIGH-SECURITY CABLE
CABLE HAUTE SECURITE
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE
SI SK TR |
(30) |
Priorität: |
21.07.2005 CH 12182005
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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02.04.2008 Patentblatt 2008/14 |
(73) |
Patentinhaber: Cortex Hümbelin AG |
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5102 Rupperswil (CH) |
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(72) |
Erfinder: |
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- NÜESCH, Walter
CH-9212 Arnegg (CH)
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(74) |
Vertreter: Schneider Feldmann AG
Patent- und Markenanwälte |
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Beethovenstrasse 49
Postfach 2792 8022 Zürich 8022 Zürich (CH) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
WO-A-92/22701 WO-A-03/048602
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WO-A-02/084018 GB-A- 2 036 825
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hochsicherheitsseil, welches aus einer Mischung
von Kunststoffgarnen oder von Kunststoffgarnen und Metalldrähten gefertigt ist.
[0002] Hochsicherheitsseile werden in verschiedenen Anwendungen eingesetzt. Insbesondere
bekannt sind heute Hochsicherheitsseile, die als Sicherheitsfangseile insbesondere
zur Verbindung eines Rades eines Rennwagens mit dessen Chassis verwendet werden. Bekannt
ist ein solches Sicherheitsfangseil aus der
WO 03/048602. Das genannte Seil besteht aus einem Mischgarn aus Fäden mit relativ starren Kunststofffilamenten
mit einer Dehnung bis zur Bruchverlängerung von 2 bis 5% und aus relativ elastischen
Kunststofffilamenten mit einer Dehnung bis zur Bruchverlängerung von 12 bis 25%. Hierbei
sind die verschiedenen Kunststofffilamente zu Garnsträngen gezwirnt, wobei die Garnstränge
beruhigt gezwirnt sind, während das aus diesen Garnsträngen gefertigte Seil nicht
beruhigt gezwirnt ist. Ein solches Seil hat nicht nur eine hohe Reissfestigkeit, sondern
zudem eine erhöhte Dehnung, wodurch eine verbesserte Energieaufnahme erzielt werden
kann.
[0003] Dank der entsprechenden erhöhten Energieaufnahme durch das Seil selber wird nicht
die gesamte Energie bei einer Vollbelastung direkt auf die Verankerung übertragen,
die oftmals im Gesamtsystem die kritische Stelle darstellt.
[0004] Das bekannte Sicherheitsfangseil, welches im Formel 1-Rennsport zum Einsatz gelangt,
darf aus Sicherheitsgründen nur einen relativ kurzen Dehnweg aufweisen um zu verhindern,
dass das abgebrochene nun am Fangseil hängende Rad an das Cockpit oder den Kopf des
Fahrers schlagen kann. Bei anderen Rennfahrzeugen und in anderen Anwendungen wäre
jedoch ein längerer Dehnweg nicht nur akzeptabel sondern gegebenenfalls sogar erwünscht.
Die Anmelderin hat entsprechend in dieser Richtung weiter geforscht und insbesondere
auch nach Lösungen gesucht, die praktisch eine kundenspezifische Anpassung der Kennmerkmale
zu erzeugen erlaubt.
[0005] Betrachtet man die so genannte "work-to-break-energy" Kurve eines beliebigen Materials,
so hat eine solche Kurve im Prinzip die Gestalt eines spitzwinkligen Dreiecks in einem
Koordinatennetz, bei dem die Kraft F auf der Abszisse und die Elastizität E auf der
Ordinate aufgetragen ist. Die Reissfestigkeit des Materiales spiegelt sich in der
Höhe des Dreieckes wieder und die Elastizität des Materiales ergibt die Neigung der
Hypothenuse des rechtwinkligen Dreiecks wieder. Werden nun verschiedene Materialien
in einem Seil verarbeitet, so bleiben normalerweise die materialspezifischen Peaks
in der gesamten Hüllkurve deutlich erkennbar. Je nach der Belastung führt dies zu
einem äusserst ungünstigen Reissverhalten.
[0006] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Hochsicherheitsseil zu schaffen,
welches durch seine spezielle Fertigung eine Glättung der "work-to-break-energy" Kurve
zu erreichen vermag, womit insgesamt die aufnehmbare Energie bis zum Bruch erhöht
werden soll. Diese Aufgabe löst ein Hochsicherheitsseil mit den Merkmalen des Patentanspruches
1. Die Erfindung betrifft auch die Verwendung eines solchen Hochsicherheitsseiles
für verschiedene Anwendungen, die bis heute für Seile dieser Art nicht in Betracht
kamen. Insbesondere ergibt sich die erweiterte Anwendung auch dadurch, dass die Seile
aus einer Kombination von Filamenten aus einem oder mehreren Kunststoffen sowie aus
Drähten aus einen oder mehreren Metallen beziehungsweise Metalllegierungen fertigbar
sind.
[0007] In der Zeichnung sind verschiedene Graphiken aufgezeigt, die symbolisch den erzielbaren
Effekt der Erfindung darstellen. Es zeigt:
- Figur 1
- ein Kraftdehnungsdiagramm für verschiedene Materialien in symbolischer Darstellung
- Figur 2
- ein weiteres Kraftdehnungsdiagramm eines einzigen Materials, bestehend aus Garn, aus
Zwirn und aus Kord
- Figur 3
- zeigt ein Kraftdehnungsdiagramm eines Hochsicherheitsseiles, welches gemäss der Erfindung
gestaltet ist.
[0008] Hochsicherheitsseile werden in den meisten Fällen aus einem einzigen Material gefertigt,
wobei man üblicherweise von der zu erwartenden höchsten Kraftaufwendung, die auf das
Seil einwirken mag, ausgeht. Lediglich aus Gründen wie Wetterbeständigkeit, UV-Beständigkeit,
Temperaturbeständigkeit oder sonstigen Anforderungen spezifischer Art hat man bisher
zwei oder drei verschiedene Materialien gemischt angewendet. Dabei hat man sich konsequenterweise
entweder auf textile Seile aus Natur- und Kunststofffasern beschränkt oder reine Metallseile
gefertigt. Seile, die gemischt aus beiderlei Fasern und Drähten bestehen, sind auf
dem Markt nicht erhältlich.
[0009] Wie im Kraftdehnungsdiagramm der Figur 1 schematisch dargestellt, haben die verschiedenen
Materialien, die hier mit M
1, M
2, M
3 oder M
4 bezeichnet sind, unterschiedliche Elastizitätsmodule und unterschiedliche Maximalbelastbarkeiten
(load-to-break)-Kurven. Die entsprechenden Kurven stellen symbolisch mono- oder multifilare
Seile ohne Verzwirnung dar. Solche Kurven haben eine mehr oder weniger steile Flanke,
ein relativ kleines Maximalplateau bis zur Maximaldehnung, welche zum Bruch führt.
[0010] Die Anmelderin hat in einer grossen Serie von Untersuchungen nun festgestellt, wie
diese Kurven sich ändern, wenn statt einfaches Garn in verzwirnter oder in unverzwirnter
Form zu Zwirnen oder zu Kord weiter verarbeitet werden. Hierbei wurde festgestellt,
dass diese Form der Weiterverarbeitung die Flanke der Steigungskurve verflachen lässt
und je nach Verarbeitungsart die maximale Kraftübertragung während eines längeren
Dehnungsweges aufrecht erhalten werden kann. Mit anderen Worten, die bisher spitzen
Kurven, wie sie aus der Figur 1 bekannt sind, lassen sich strecken. Hierdurch verflachen
sich die Kurven insofern, dass bei steigender Zunahme der Kraft auch der Dehnungsweg
zunimmt, wobei dies sowohl in der Anfangsphase auftritt als auch bei der maximal anlegbaren
Kraft noch zunimmt. Die Gesamtleistung, die ein solches Seil aufzunehmen vermag, ist
repräsentiert durch die Fläche unterhalb der Hüllkurve.
[0011] Je nach Anwendung ist es jedoch keineswegs erwünscht, bereits bevor die maximale
Kraft anliegt, eine relevante Ausdehnung zu erhalten. Die Aufgabe der Erfindung wird
hierin gesehen ein Seil zu schaffen, welches bis zur Erreichung der maximal anlegbaren
Kraft einen möglichst geringen Dehnungsweg hat, jedoch bei Anliegen der maximalen
Kraft eine möglichst grosse Dehnung bis zum Bruch erlaubt. Hierdurch lässt sich die
maximale aufnehmbare Leistung optimieren.
[0012] Aus dem Kraftdehnungsdiagramm gemäss der Figur 3 ist nun ein Beispiel gezeigt, bei
dem vier verschiedene Materialien symbolisiert durch M
1 bis M
4 verarbeitet sind, wobei sämtliche Materialien sowohl in der Form als Garn beziehungsweise
Drähte vorliegt, sowie auch in der Form von Zwirnen und letztlich auch in der Form
von Kord. Durch das Vorliegen dieser Materialien in allen drei Verarbeitungsformen,
wobei nicht zwingend jedes Material in allen drei Verarbeitungsformen vorliegen muss,
obwohl dies mit Sicherheit die optimalste Gestaltung darstellt, kann eine Kurve realisiert
werde, die symbolisch praktisch als Rechteck aufgezeigt werden kann.
[0013] Da die Definitionen der hier verwendeten Begriffe international nicht völlig einheitlich
ist, werden nachfolgend diese Begriffe so definiert, wie sie in der vorliegenden Erfindung
verstanden werden. Das kleinste Element ist ein Monofilament oder ein einzelner Draht.
Hierbei wird die Feinheit des Drahtes nicht festgelegt. Unter Garn wird in der vorliegenden
Erfindung ein aus mehreren Filamenten bestehendes endloses Produkt verstanden. Hierbei
kann das Garn ungedreht oder gedreht sein. In analoger Weisse kann ein Garn gemäss
dieser Erfindung auch aus einer Vielzahl feiner Metalldrähte bestehen. Auch diese
Metalldrähte können gedreht oder ungedreht sein.
[0014] In der Erfindung wird unter Zwirn ein Produkt verstanden, welches aus zwei miteinander
verwundenen Garnen besteht. Jedes Garn kann S- oder Z-gezwirnt sein. Hierbei versteht
man unter der S-Zwirnung eine Linksverdrehung und unter der Z-Zwirnung eine rechtsläufige
Verzwirnung.
[0015] Unter einem Kord wird in der vorliegenden Erfindung ein Produkt verstanden, bei dem
mindestens drei Garne zu einem Kord verzwirnt sind. Es hat sich herausgestellt, dass
vorteilhafterweise hier mit einem Kord gearbeitet wird, welches aus drei Garnen besteht,
wobei mindestens ein Garn anders gewickelt ist als die beiden anderen Garne. So wird
man Korde erzeugen, die beispielsweise aus zwei S-gezwirnten Garnen und einem Z-gezwirnten
Garn beziehungsweise aus zwei Z-gezwirnten Garnen und einem S-gezwirnten Garn gefertigt
sind.
[0016] Die einzelnen Garne variieren nicht nur in der Drehrichtung, in der sie gezwirnt
sind, sondern sie unterscheiden sich auch in der Anzahl Umdrehungen pro Meter. Diese
Masszahl kann in der Grössenordnung von rund 30 Umdrehungen pro Meter bis maximal
600 Umdrehungen pro Meter variieren. Während die S-Zwirnung oder die Z-Zwirnung unabhängig
von der Art des Materials verwendet werden kann, ist die Variation der
[0017] Umdrehungen pro Meter von verschiedenen Faktoren abhängig, wie beispielsweise die
Steifigkeit der Materialien und selbstverständlich vom zu erzielenden Effekt. Prinzipiell
gilt je geringer die Zwirnung, um so niedriger ist der Dehnweg bis zum Bruch, wobei
jedoch zusätzlich zu berücksichtigen ist, dass bei einer sehr hohen Zahl der Umdrehungen
pro Meter zwar der Dehnweg zunimmt bis zum Bruch, dass aber die Maximalkraft bis zum
Bruch sich reduziert. Letzteres gilt insbesondere bei Garnen, die vollständig aus
Metall gefertigt sind bzw. für Garne, die einen Metallteil enthalten.
[0018] Wie bereits erwähnt wird in der Erfindung vorteilhafterweise von Korden ausgegangen,
die aus drei Garnen bestehen. Innerhalb eines Kordes soll dabei die Variation der
darin verwendeten Garne sowohl bezüglich der Eigenschaften der Materialien als auch
in Bezug auf die Anzahl Umdrehungen pro Meter nicht zu stark sein. Aus der nachfolgenden
Tabelle ersieht man verschiedene Korde sowie deren Zusammensetzung aus verschiedenen
Garnen, wobei nur die Angaben bezüglich der Drehungen der Garne angegeben sind, nicht
jedoch deren materielle Zusammensetzung.
[0019] Bezüglich der hier in rage kommenden Materialien kann man im Wesentlichen die reinen
Naturfasern unberücksichtigt lassen. Neben den bekannten Karbonfasern mit einer Reissfestigkeit
von 20 cN/dtex oder auch die wesentlich elastischeren m-Aramid-Fasern, welche eine
Reissfestigkeit von 4.7 cN/dtex haben, kommen hier natürlich in Frage. Die erwähnten
elastischen m-Aramid-Fasern lassen sich auch sehr gut kombinieren mit den relativ
starren p-Aramid-Fasern, die eine Reissfestigkeit von 19 cN/dtex besitzen. Eine besonders
hohe Reissfestigkeit besitzen die ganz modernen PBO-Fasern, die gar eine Reissfestigkeit
von rund 37 cN/dtex haben. Seile die aus solchen hochreissfesten Fasern hergestellt
werden, vermögen Zugkräfte aufzunehmen, die die üblicherweise auftretenden Kräfte
oft bei Weitem übertreffen. Trotzdem sind auch solche Hochsicherheitsseile, die aus
solchen hochreissfesten Materialien gefertigt sind, äusserst problematisch im Einsatz.
Die geringe elastische Dehnung bis zur Bruchverlängerung von lediglich 1.5 bis maximal
3.5 % limitiert deren Verwendung. Überall dort, wo während einer relativ kurzen Zeit
sehr hohe Kräfte auftreten können, müssen die Seile über die Dehnung einen Teil der
Energie absorbieren können, da ansonsten die auftretenden kurzzeitigen enorm hohen.
Kräfte lediglich zu einer Zerstörung der Befestigungspunkte der Seile führen. Auch
dann, wenn diese Befestigungspunkte in vielen Fällen wesentlich stärker dimensioniert
werden können als die Seile selber, treten die Probleme erfahrungsgemäss an den Fixierpunkten
auf.
[0020] Um die Deformationsarbeit, die vom Seil geleistet werden kann, zu vergrössern, eignet
sich insbesondere die Beimischung von Metalldrähten, die entweder im Garn oder im
Kord integriert sein können, insbesondere durch ein so genanntes core-spinning-Verfahren,
wobei der oder die Metalldrähte im Zentrum liegen, während die Kunststoffgarne darum
herum laufen. Bei den hier interessierenden Metalldrähten kommen selbstverständlich
diverse Stahldrähte in Frage, jedoch haben sich insbesondere auch Drähte aus Nickel
oder aus einer austhentischen Nickel-Chrom-Legierung bewährt. Austhentische Nickel-Chrom-Legierungen
wurden in Form von Drähten mit einem Durchmesser von unter 0.5 mm zu Zwirnen verarbeitet
und diese zu einem Seil mit einem Durchmesser von 12 bis 13 mm weiter verarbeitet.
Ein solches Seil mit einer Länge von rund 600 mm lässt die Uebertragung von einer
Maximalkraft von 57.8 kN zu. Die work-to-break Arbeit belief sich hierbei auch 10'000
Nm.
[0021] Wesentlich ist gemäss der vorliegenden Erfindung die Tatsache, dass das Seil aus
drei unterschiedlichen Anteilen bestehen muss, nämlich einerseits aus Garnen, andererseits
aus Zwirnen und drittens aus Korden. Wobei gleichzeitig von jedem Materialanteil dieses
Material sowohl als Garn sowohl als Zwirn und als Kord vorhanden sein soll. Nur so
ist sichergestellt, dass die drei unterschiedlichen Dehnungsbereiche desselben Materials
auch genutzt werden.
[0022] Erst dank der Kombination aller drei Verarbeitungsstufen wird die maximale Dehnbarkeit
des Materials auch voll genutzt. Obwohl die Verarbeitung von Metalldrähten im erfindungsgemässen
Hochsicherheitsseil nicht zwingend ist, haben sich solche Drähte als ausgesprochen
vorteilhaft erwiesen zur Abdeckung gewisser Dehnungsbereiche. Falls das Hochsicherheitsseil
Anteile an p-Aramidfasern, m-Aramidfasern oder PBO-Fasern enthält, so sollte der Anteil
dieser Fasern, die eine Reissfestigkeit von über cN/dtex aufweisen, mehr aus Anteilen
von Garn und Zwirn bestehen, jedoch in geringerem Mass als reine Korde.
[0023] Die Verwendung solcher erfindungsgemässer Hochsicherheitsseile ist kaum geeignet
für Seile, die lediglich eine relativ stetige sehr hohe Zugkraft übertragen müssen.
Jedoch überall dort, wo extrem hohe Spitzenbelastungen eines Hochsicherheitsseiles
auftreten, lassen sich die erfindungsgemässen Hochsicherheitsseile einsetzen. Insbesondere
haben Tests erwiesen, dass solche Sicherheitsfangseile geeignet sind zum Einsatz im
Automobilrennsport zur Verbindung eines Rades mit dem Chassis des Rennwagens. Bei
einer solchen Verwendung hat es sich gezeigt, dass es sinnvoll ist, das erfindungsgemässe
Seil so zu gestalten, dass mehrere Windungen zu parallelen Schlaufen geformt werden,
so dass an beiden Enden mindestens eine offene Schlaufe geformt ist.
[0024] Ein weiterer Einsatzbereich dieser erfindungsgemässen Seile besteht darin, dass diese
genutzt werden können, um daraus Sicherheitsfangseile zu knüpfen, die entlang von
Skipisten und insbesondere entlang von Rennstrecken des Alpinsportes angebracht werden
können.
[0025] Hochsicherheitsseile können ihre geforderten Sicherheitsnormen nur erfüllen, wenn
diese unter überschaubaren Konditionen eingesetzt werden. Entsprechend eigenen sie
sich kaum zum Einsatz in mehrjährigen Steinschlagschutzverbauungen oder Lawinenschutzverbauungen.
Die herrschenden Umwelteinflüsse würden über die Dauer auch ihre Wirkung am Hochsicherheitsseil
zeigen. Hingegen lassen sich die erfindungsgemässen Hochsicherheitsseile vorteilhaft
zu Netzen verarbeiten, die als temporäre Lawinenfangnetze dienen können. Entsprechend
lassen sich solche Seile auch zu Netzen als temporäre Steinschlagschutznetze verarbeiten.
1. Hochsicherheitsseil, welches aus einer Mischung von Kunststoffgarnen oder von Kunststoffgarnen
und Metalldrähten gefertigt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Seil aus einem ersten Anteil unverzwirnter oder verzwirnter Garne oder unverzwirnter
oder verzwirnter Garne und Drähte,
- einem zweiten Anteil aus Zwirn gefertigt aus Kunststoffgarnen oder' aus Kunststoffgarnen
und Metalldrähten
- sowie aus einem dritten Anteil aus Kord gefertigt aus Zwirnen, die aus Kunststoffgarnen
oder aus Kunststoffgarnen und Metalldrähten gefertigt sind.
2. Hochsicherheitsseil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Kunststoffgarnsorte in jedem Anteil vorhanden ist.
3. Hochsicherheitsseil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Metalldrahtsorte, falls vorhanden, in jedem Anteil vorhanden ist.
4. Hochsicherheitsseil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil mindestens ein Garn aus Fasern der Gruppe der Karbonfasern, der p-Aramid-Fasern,
m-Aramid-Fasern und PBO-Fasern umfasst.
5. Hochsicherheitsseil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil Drähte aus Nickel oder aus einer austenitischen Ni-Cr-Legierung umfasst.
6. Hochsicherheitsseil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwirne aus je einem gleich grossen Anteil an S- und Z-gezwirnten Garnen gefertigt
sind.
7. Hochsicherheitsseil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil an Garnen mit einer Reissfestigkeit von über 10 cN/dtex vorwiegend im
ersten und zweiten Anteil vorkommen.
8. Hochsicherheitsseil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Garne eine Zwirnung von min. 30 U/m und max. 600 U/m aufweisen.
9. Hochsicherheitsseil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Metalldrähte im Coverspin-Verfahren im Garn integriert sind.
10. Verwendung eines Hochsicherheitsseils nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass dieses als Sicherheitsfangseil zur Verbindung eines Rades eines Rennwagens mit dessen
Chassis verwendet wird.
11. Verwendung eines Hochsicherheitsseils nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Hochsicherheitsseil zu mehreren Windungen parallel geschlossener Schlaufen geformt
wird, so dass an beiden Enden mindestens je eine offene Lasche geformt ist.
12. Verwendung eines Hochsicherheitsseiles nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass hieraus Netze geknüpft werden, die als Sicherheitsfangnetze entlang Skipisten dienen.
13. Verwendung eines Hochsicherheitsseiles nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Netze als temporäre Lawinenfangnetze dienen.
14. Verwendung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Netze als temporäre Steinschlagschutznetze dienen.
1. A high-security cable, which is manufactured from a mixture of plastic yarns, or from
plastic yarns and metal wires,
characterised in that the cable is manufactured from a first component of untwisted or twisted yarns, or
untwisted or twisted yarns and wires,
- a second component of twine manufactured from plastic yarns, or from plastic yarns
and metal wires,
- and a third component of cord manufactured from twines that are manufactured from
plastic yarns, or from plastic yarns and metal wires.
2. The high security cable according to Claim 1,
characterised in that each kind of plastic yarn is present in each component.
3. The high security cable according to Claim 1,
characterised in that each kind of metal wire, if present, is present in each component.
4. The high security cable according to Claim 1,
characterised in that the cable comprises at least one yarn of fibres of the group of carbon fibres, p-aramid
fibres, m-aramid fibres and PBO fibres.
5. The high security cable according to Claim 1,
characterised in that the cable comprises wires of nickel or of an austenitic Ni-Cr alloy.
6. The high security cable according to Claim 1,
characterised in that the twines are manufactured from equal components of S and Z twisted yarns.
7. The high security cable according to Claim 4,
characterised in that the components of yarns with a tearing strength of more than 10 cN/dtex are to be
found predominantly in the first and second components.
8. The high security cable according to Claim 1,
characterised in that the yarns have a twist of min. 30 turns per metre and max. 600 turns per metre.
9. The high security cable according to Claim 1,
characterised in that the metal wires are integrated into the yarn with the Coverspin method.
10. The use of a high security cable according to one of the Claims 1 to 8,
characterised in that the cable is used as a security retention cable to connect a wheel of a racing car
with its chassis.
11. The use of a high security cable according to Claim 10,
characterised in that the high security cable is formed as a plurality of windings of parallel closed straps,
so that at least one open strap is formed at either end.
12. The use of a high security cable according to one of the Claims 1 to 8,
characterised in that nets are knotted together from this cable that serve as security retention nets along
ski slopes.
13. The high security cable according to Claim 12,
characterised in that the nets serve as temporary avalanche retention nets.
14. The use according to Claim 12,
characterised in that the nets serve as temporary rock fall protection nets.
1. Câble haute sécurité, qui est fabriqué à partir d'un mélange de filaments en matière
synthétique ou de filaments en matière synthétique et de fils métalliques,
caractérisé en ce que le câble est fabriqué à partir d'une première partie de filaments non retordus ou
retordus ou de filaments et filaments métalliques non retordus ou retordus,
- d'une deuxième partie de fil fabriqué à partir de filaments en matière synthétique
ou de filaments en matière synthétique et de filaments métalliques ainsi que
- d'une troisième partie de corde fabriquée à partir de fils fabriqué à partir de
filaments en matière synthétique ou de filaments en matière synthétique et de filaments
métalliques.
2. Câble haute sécurité selon la revendication 1, caractérisé en ce que chaque sorte de filament en matière synthétique est disponible dans chaque partie.
3. Câble haute sécurité selon la revendication 1, caractérisé en ce que chaque sorte de filament métallique, s'il en est, est disponible dans chaque partie.
4. Câble haute sécurité selon la revendication 1, caractérisé en ce que le câble comprend au moins un filament composé de fibres du groupe des fibres au
carbone, des fibres d'aramide p, des fibres d'aramide r et des fibres PBO.
5. Câble haute sécurité selon la revendication 1, caractérisé en ce que le câble comprend des filaments métalliques en nickel ou en alliage austénitique
de Ni/Cr.
6. Câble haute sécurité selon la revendication 1, caractérisé en ce que les fils sont fabriqués chacun à partir d'une partie égale de filaments retordus
en S et en Z.
7. Câble haute sécurité selon la revendication 4, caractérisé en ce que la partie de fils ayant une résistance à l'effilochage supérieure à 10 cN/dtex apparaît
majoritairement dans la première et la deuxième partie.
8. Câble haute sécurité selon la revendication 1, caractérisé en ce que les filaments présentent un retordage d'au moins 30 rotations/m et d'au maximum 600
rotations/m.
9. Câble haute sécurité selon la revendication 1, caractérisé en ce que les filaments métalliques sont intégrés par procédé de filage couvrant dans le filament.
10. Utilisation d'un câble haute sécurité selon une des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que celui-ci est utilisé comme câble d'arrêt pour relier une roue d'une voiture de course
à son châssis.
11. Utilisation d'un câble haute sécurité selon la revendication 10, caractérisé en ce que le câble haute sécurité est formé en plusieurs spires de boucles fermées parallèlement
de sorte qu'au moins une patte ouverte est formée à chacune des deux extrémités.
12. Utilisation d'un câble haute sécurité selon une des revendications 1 à 8, caractérisé en ce qu'on tisse à partir de celui-ci des filets qui servent de filets rétenteurs de sécurité
le long des pistes de ski.
13. Utilisation d'un câble haute sécurité selon la revendication 2, caractérisé en ce que les filets servent de filets temporaires de rétention des avalanches.
14. Utilisation d'un câble haute sécurité selon la revendication 2, caractérisé en ce que les filets servent de filets temporaires de protection contre les impacts de pierres.

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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