[0001] Die Erfindung betrifft eine Rohrbiegemaschine.
[0002] Rohrbiegemaschinen sind für verschiedene Rohrbiegeverfahren bekannt. Beim so genannten
Pressbiegen wird das Biegewerkzeug mit dem eingearbeiteten Biegeradius manuell oder
hydraulisch gegen zwei Gegenrollen gepresst. Diese Bewegung zwingt das zwischen Biegeradius
und Gegenrolle eingelegte Rohr zur Biegung um den Radius. Da die Rohre nicht von innen
gestützt werden können, ist dieses Verfahren in der Regel nur für dickwandige Rohre
und große Biegeradien geeignet. Drei-Rollen-Biegen wird angewendet, um Werkstücke
mit großen Biegeradien herzustellen. Das Verfahren ist dem Pressbiegen ähnlich, doch
rotieren die Arbeitswalze sowie die beiden stationären Gegenwalzen und formen dadurch
den Bogen. Beim Kompressionsbiegen ist das Rohr zwischen einem Gleitschlitten und
einer stationären Biegerolle geklemmt. Durch Rotation des Gleitschlittens um die Biegerolle
wird das Rohr auf den Radius der Biegerolle gebogen. Wesentlich vielseitiger und präziser
als die zuvor genannten Verfahren ist das Rotationszugbiegen. Das Werkstück wird hierbei
zwischen der Biegerolle und dem Klemmstück fixiert und durch Rotation beider Werkzeuge
um die Biegeachse umgeformt.
[0003] Für das Rohrbiegen kommt es zunehmend darauf an, Rohrbiegemaschinen zu entwickeln,
die es erlauben, einander folgende Rohrabschnitte des zu verformenden Rohrs in unterschiedlicher
Weise zu biegen. So kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass ein erster Rohrabschnitt
mit einem ersten Biegeradius und um einen ersten Rotationswinkel gebogen werden soll,
während ein nachfolgender Rohrabschnitt mit einem zweiten Biegeradius um einen zweiten
Rotationswinkel zu biegen ist. Ferner sind Rohrbiegeaufträge bekannt, bei denen ein
erster Rohrabschnitt "nach rechts" und der danach folgende Rohrabschnitt "nach links"
gebogen werden soll.
[0004] Aus
DE 102 49 316 A1 ist eine Rohrbiegemaschine bekannt bei der ein ringförmiges Verformungswerkzeug um
mindestens drei Wellen verstellbar in Bezug auf einen Grundkörper gelagert ist. Das
zu biegende Rohr wird in einem dem Verformungswerkzeug vorgelagerten Führungsteil
gehalten. Durch die Einstellung der Relativposition des Verformungswerkzeugs relativ
zum Führungsteil kann es ermöglicht werden, dass das Rohr nahezu frei verformt werden
kann.
[0005] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Rohrbiegemaschine
vorzuschlagen, die es mit einfachen Mitteln erlaubt, ein möglichst freies Biegen des
Rohrs zu ermöglichen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind in den Unteransprüchen wiedergegeben.
[0007] Die Erfindung geht von dem Grundgedanken aus, die Rohrbiegemaschine mit einem verschwenkbaren
Werkzeugträger vorzusehen, der mindestens zwei Biegewerkzeuge oder zumindest mindestens
zwei Aufnahmen für Biegewerkzeuge aufweist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die
mindestens zwei Biegewerkzeuge, bzw. die mindestens zwei Aufnahmen derart auf dem
Werkzeugträger angeordnet sind, dass sich in der ersten Schwenkposition ein erstes
Biegewerkzeug in einer Arbeitsposition befindet und dass sich in der zweiten Schwenkposition
ein zweites Biegewerkzeug in der Arbeitsposition befindet. Die Anordnung der Biegewerkzeuge
auf einem verschwenkbaren Werkzeugträger erlaubt einen raschen Wechsel zwischen zwei
Biegewerkzeugen, so dass der zum Biegen zweier Rohrabschnitte unterschiedlicher Biegegeometrie
erforderliche Werkzeugwechsel rasch und einfach durchgeführt werden kann. Bei der
erfindungsgemäßen Rohrbiegemaschine ist es vorgesehen, dass der Werkzeugträger um
eine Schwenkachse schwenkt, die in einer Ebene liegt, die in einem Winkel größer 0°
und kleiner 180° zur Rohrachse des ungebogenen Rohres steht. Eine solche Anordnung
eines Werkzeugträgers vereinfacht den Aufbau der Rohrbiegemaschine und erlaubt einen
raschen Wechsel zwischen zwei Biegewerkzeugen.
[0008] Als Grundkörper einer Rohrbiegemaschine wird jeder Körper verstanden, an dem ein
verschwenkbarer Werkzeugträger - auch unter Zwischenschaltung weiterer Bewegungsmittel
- befestigt werden kann. Insbesondere bevorzug wird als Grundkörper der Teil bzw.
ein Teilelement des Teils der Biegemaschine verstanden, der nicht bewegt wird.
[0009] Als Werkzeugträger wird auch eine mehrteilige Baugruppe verstanden, die als Gesamtes
verschwenkt wird. Beispielsweise kann ein Werkzeugträger durch mehrere rahmenartig
zusammengesetzte Bauteile gebildet werden. Je nach Ausbildung des Biegewerkzeugs kann
das jeweilige Biegewerkzeug an einem einzigen Bauelement des Werkzeugträgers befestigt
werden oder aber durch Teilwerkzeuge gebildet werden, die mit verschiedenen Bauelementen
des Werkzeugträgers verbunden sind. Beim Rotationszugbiegen wird ein Biegewerkzeug
beispielsweise durch eine Biegerolle und ein Klemmstück und manchmal auch durch weitere
Teilwerkzeuge, wie beispielsweise einem Faltenglätter oder einer Gleitschiene gebildet.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird der Werkzeugträger durch eine rechteckige
Rahmenkonstruktion gebildet, in deren Mitte Augen für die Aufnahme einer Welle vorgesehen
sind. Ferner kann ein mit der Welle schwenkbarer Tragarm vorgesehen sein. Bei einem
solchen Werkzeugträger kann das eine Teilwerkzeug des Biegewerkzeugs, nämlich beispielsweise
die Biegerolle, von der Welle getragen werden, während ein anderes Teilwerkzeug des
Biegewerkzeugs, beispielsweise das Klemmstück, mit dem Schwenkarm verbunden wird.
Das erfindungsgemäß vorgesehene zweite Biegewerkzeug kann dann an gleichen oder anderen
Bauelementen des Werkzeugträgers vorgesehen sein.
[0010] Der erfindungsgemäße Werkzeugträger ist um eine Schwenkachse schwenkbar, die in einer
Ebene liegt, die in einem Winkel größer 0° und kleiner 180° zur Rohrachse des umgebogenen
Rohres steht. In der Regel verläuft der Rohrabschnitt des zu biegenden Rohres, der
gebogen werden soll, vor dem Biegen geradlinig. Dies ist häufig auch deshalb notwendig,
weil dieser zu biegende Rohrabschnitt (zumindest teilweise) durch ein meist geradlinig
ausgebildetes Klemmstück (beim Rotationszugbiegen) oder gegen ein meist geradlinig
verlaufendes Gegenlager (beim Pressbiegen) abgestützt wird. Als "Rohrachse des ungebogenen
Rohres" wird deshalb bei solchen Ausgestaltungen, bei denen zumindest der zu biegende
Rohrabschnitt geradlinig verläuft der Verlauf der Rohrachse verstanden, wie er sich
ergibt, wenn der zu biegende Rohrabschnitt in die Position eingebracht wurde, in der
dann als nächster Schritt das tatsächliche Rohrbiegen mit dem Biegewerkzeug erfolgt.
Dies ist beim Rotationszugbiegen beispielsweise die Einspannung des zu biegenden Rohrabschnitts
zwischen dem Klemmstück und der Biegerolle bevor das Verschwenken der Biegerolle begonnen
hat. Zwar wird in einer Mehrzahl von Rohrbiegemaschinen das Rohrbiegen ausgehend von
einem geraden Rohr erfolgen, das abschnittweise gebogen wird. So wird häufig ein erster
Abschnitt am ersten Ende des geradlinig verlaufenden Rohres gebogen, dann das Rohr
soweit vorgeschoben, bis der nächste zu biegende Rohrabschnitt von dem Biegewerkzeug
erfasst werden kann, um diesen dann zu biegen. Man arbeitet also das gesamte geradlinige
Rohr ab, bis man am anderen Ende des geradlinigen Rohrs angekommen ist. Die Erfindung
soll jedoch nicht auf Rohrbiegemaschinen für derartige Verfahren beschränkt sein.
So kommt es vor, dass die von der Rohrbiegemaschine durchzuführende Rohrbiegung an
einem bereits in einigen Rohrabschnitten gebogenen Rohr erfolgen soll und der neu
zu biegende Rohrabschnitt zwischen schon gebogenen Rohrabschnitten liegt. Dies erfordert
zwar eine aufwendige Abstützung des Rohrs im Zulauf auf das Rohrbiegewerkzeug. Da
der erfindungsgemäße Gedanke auch auf solche Rohrbiegemaschinen anwendbar ist, wird
gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Begriff "Rohrachse des ungebogenen Rohres"
und damit die Bezugsachse für die Definition der Lage der Ebene, in der die Schwenkachse
des Werkzeugträgers liegt, so verstanden, dass es sich dabei um die Rohrachse des
zu biegenden Rohrabschnitts handelt, wie sie liegt, wenn der zu biegende Rohrabschnitt
in die Position eingebracht wurde, in der dann als nächster Schritt das tatsächliche
Rohrbiegen mit dem Biegewerkzeug erfolgt.
[0011] Die Lage der Schwenkachse des Werkzeugträgers in eine Ebene, die in einem Winkel
größer 0° und kleiner 180° zur Rohrachse des ungebogenen Rohres steht, erlaubt insbesondere
den Vorteil eines kompakten Aufbaus der Rohrbiegemaschine. Ferner können bei einigen
bevorzugten Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Rohrbiegemaschine Anschlüsse oder
Antriebe, die mit dem Werkzeugträger verbunden werden sollen, besser an den Werkzeugträger
herangeführt werden.
[0012] Die Erfolge der Erfindung werden insbesondere durch die Ausrichtung der Schwenkachse
des Werkzeugträgers erzielt. Da eine Rohrbiegemaschine auch ohne an ihr angebrachten
Biegewerkzeugen ein vertriebsfähiges Gut ist, beispielsweise für Kunden, die Wechselwerkzeuge
besitzen, beziehen sich die in dieser Beschreibung wiedergegebenen Erläuterungen des
Aufbaus der erfindungsgemäßen Rohrbiegemaschine bzw. bevorzugter Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Rohrbiegemaschine - soweit es sich nicht um konkrete Beschreibungen
der Biegewerkzeuge selbst handelt - auch auf die Aufnahme (kann auch aus Einzelaufnahmen
zusammengesetzt sein) für ein Biegewerkzeug.
[0013] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform liegt die Schwenkachse, um die der
Werkzeugträger schwenkt, in einer Ebene, die in einem Winkel von 90° zur Rohrachse
des ungebogenen Rohres steht. Durch diese Ausgestaltung wird die Rohrbiegemaschine
besonders kompakt ausgebildet. Insbesondere bevorzugt ist die Schwenkachse horizontal
ausgerichtet.
[0014] Es sind Ausgestaltungen der Rohrbiegemaschine denkbar, bei denen der Werkzeugträger,
beispielsweise auf einer gebogenen Schiene geführt, um eine Schwenkachse geschwenkt
wird, die nicht durch den Werkzeugträger verläuft. In einer bevorzugten Ausführungsform
verläuft die Schwenkachse jedoch durch den Werkzeugträger. Dies ermöglicht es, einen
besonders kompakten Aufbau der Rohrbiegemaschine zu erzielen.
[0015] Die Vorteile der erfindungsgemäßen Rohrbiegemaschine können bei Rohrbiegemaschinen
erzielt werden, die nach dem Pressbiegen oder dem Drei-Rollen-Biegen oder dem Kompressionsbiegen
oder dem Rotationszugbiegen arbeiten. Besonders bevorzugt wird eine Rohrbiegemaschine,
bei der zumindest eines der mindestens zwei Biegewerkzeuge für das Rotationszugbiegen
ausgebildet ist. Insbesondere bevorzugt weist die Rohrbiegemaschine eine Biegerolle
und ein Klemmstück auf, die auf dem Werkzeugträger angeordnet sind. Das zweite Biegewerkzeug
der erfindungsgemäß vorgesehenen mindestens zwei Biegewerkzeuge auf dem Werkzeugträger
kann zum Durchführen eines anderen Biegeverfahrens ausgebildet sein. Besonders bevorzugt
wird jedoch auch das zweite Biegewerkzeug für das Durchführen des Rotationszugbiegens
ausgebildet. In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Rohrbiegemaschine deshalb
eine erste Biegerolle und ein erstes Klemmstück sowie eine zweite Biegerolle und ein
zweites Klemmstück auf, die auf dem Werkzeugträger angeordnet sind. Es ist aber auch
denkbar, dass das zweite Biegewerkzeug nach Art eines Verformungswerkzeugs ausgebildet
ist, wie es
DE 102 49 316 A1 bekannt ist.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Rohrbiegemaschine ferner eine Gleitschiene
und/oder einen Faltenglätter auf, die ebenfalls auf dem Werkzeugträger angeordnet
sind. Durch den Einsatz einer Gleitschiene und/oder eines Faltenglätters lassen sich
Biegeaufgaben nach dem Rotationszugbiegen einfacher durchführen.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform verläuft die Rotationsachse einer Biegerolle
auf dem Werkzeugträger in einem Winkel von größer 0° und kleiner 180°, insbesondere
bevorzugt in einem Winkel von 90° zur Schwenkachse des Werkzeugträgers. Diese Anordnung
erlaubt es, die Rohrbiegemaschine kompakt und zugleich robust auszubilden.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Schwenkwinkel, um den der Werkzeugträger
verschwenkt wird, um von der ersten Schwenkposition in die zweite Schwenkposition
zu gelangen größer oder gleich 90° und beträgt insbesondere bevorzugt 180°. Ein größerer
Schwenkwinkel zwischen den Arbeitspositionen vereinfacht die konstruktiven Maßnahmen
zur Anordnung des Biegewerkzeugs auf dem Werkzeugträger, da mit zunehmendem Schwenkwinkel
weniger Maßnahmen getroffen werden müssen, um sicherzustellen, dass ein bewegtes Teilwerkzeug
des Biegewerkzeugs oder ein bewegtes Teil des Werkzeugträgers oder Teile des zu biegenden
Rohres nicht mit Teilen des zweiten, gerade nicht verwendeten Biegewerkzeugs kollidieren.
Deshalb wird insbesondere ein Schwenkwinkel von 180° bevorzugt. Andererseits nimmt
mit größerem Schwenkwinkel die im Betriebsablauf vorzusehene Zeit für das Verschwenken
des Werkzeugträgers von der einen Arbeitsposition zur anderen Arbeitsposition zu.
Je nach Anforderung kann es deshalb vorteilhaft sein, auch einen kleineren Schwenkwinkel
vorzusehen.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die erfindungsgemäße Rohrbiegemaschine
eine erste Biegerolle und ein erstes Klemmstück sowie eine zweite Biegerolle und ein
zweites Klemmstück auf, die derart auf dem Werkzeugträger angeordnet sind, dass sich
die erste Biegerolle und das erste Klemmstück in der ersten Schwenkposition in ihrer
Arbeitsposition befinden und sich die zweite Biegerolle und das zweite Klemmstück
in der zweiten Schwenkposition in ihrer Arbeitsposition befinden. Mit einem derartigen
Aufbau einer Rohrbiegemaschine kann in beiden Arbeitspositionen ein Rotationszugbiegen
durchgeführt werden.
[0020] In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die erste und die zweite Biegerolle die
gleiche Rotationsachse auf. Dies erlaubt es, beide Biegerollen auf der gleichen Welle
abzustützen. Hierdurch kann der für das Biegen notwendige Antrieb vereinfacht werden,
da für beide Biegeaufgaben in den beiden Arbeitspositionen der gleiche Antrieb verwendet
werden kann.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform wird das erste Klemmstück auf einem ersten Schwenkarm
und das zweite Klemmstück auf einem zweiten Schwenkarm abgestützt. Sowohl der erste
Schwenkarm als auch der zweite Schwenkarm können um die gleiche Rotationsachse schwenkbar
ausgebildet sein und insbesondere bevorzugt von der gleichen Welle getragen werden.
[0022] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Werkzeugträger derart mit dem Grundkörper
verbunden, dass er relativ zum Grundkörper in zumindest eine Richtung linear bewegt
werden kann. Es ist von Vorteil, den Werkzeugträger nicht nur schwenkbar auszubilden,
sondern durch eine lineare Beweglichkeit relativ zum Grundkörper auch eine lineare
Einstellung der Position der Biegewerkzeuge relativ zum Grundkörper zu erlauben. In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Werkzeugträger über einen Kreuzschlitten
mit dem Grundkörper verbunden.
[0023] Nachfolgend wird die Erfindung an Hand einer lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
- Fig.1
- den Werkzeugträger und einen Teil des Grundkörpers einer erfindungsgemäßen Rohrbiegemaschine
in einer schematischen, perspektivischen Ansicht;
- Fig.2
- den Werkzeugträger und den Teil des Grundkörpers gemäß Fig. 1 in einer schematischen
Seitenansicht und
- Fig. 3
- den Werkzeugträger und den Teil des Grundkörpers gemäß Fig. 1 in einer schematischen
Frontansicht.
[0024] In Fig. 1 ist ein Werkzeugträger 1 einer erfindungsgemäßen Rohrbiegemaschine dargestellt.
Der Werkzeugträger 1 ist über einen Kreuzschlitten 2 mit einem nur schematisch und
teilweise dargestellten Grundkörper 3 verbunden.
[0025] Der Werkzeugträger 1 wird durch Träger 10, 11 mit dem Kreuzschlitten 2 verbunden.
Die Träger 10, 11 weisen jeweils ein Lager 12 auf, in dem ein Schwenkzapfen einer
rahmenartig aufgebauten Bauelementgruppe 13 des Werkzeugträgers 1 gelagert ist.
[0026] Die rahmenartig aufgebaute Bauelementgruppe 13 des Werkzeugträgers 1 besteht aus
zwei Längselementen 14, zwei Querelementen 15 und zwei Deckelementen 16.
[0027] Auf der Welle 18 sitzt eine erste Biegerolle 20 und ein erster Schwenkarm 22. Auf
der Welle 19 sitzt eine zweite Biegerolle 21 und ein zweiter Schwenkarm 23.
[0028] Die Deckelemente 16 tragen Öffnungen 17. Die Öffnungen 17 werden von den Wellen 18,
19 durchgriffen.
[0029] Der Werkzeugträger 1 weist ein erstes Biegewerkzeug zum Rotationszugbiegen auf. Dieses
Biegewerkzeug wird durch die erste Biegerolle 20, ein auf dem ersten Schwenkarm 22
angeordnetes Klemmstück 24, eine Gleitschiene 25 und einen Faltenglätter 26 gebildet.
Ein zweites Biegewerkzeug wird durch die Biegerolle 21, ein auf dem zweiten Schwenkarm
23 angeordnetes, nicht näher dargestelltes Klemmstück, die Gleitschiene 27 und den
Faltenglätter 28 gebildet.
[0030] Der Werkzeugträger 1 ist über die Schwenkzapfen schwenkbar in den Trägern 10, 11
gelagert und schwenkt um die Schwenkachse A. In der in den Fig. 1, 2, 3 gezeigten
Betriebssituation befindet sich der Werkzeugträger 1 in einer ersten Arbeitsposition,
bei der das Biegen mittels des ersten Biegewerkzeugs erfolgt. Durch Schwenken des
Werkzeugträgers um die Schwenkachse A um 180° kann das zweite Biegewerkzeug (Biegerolle
21, Klemmstück, Gleitschiene 27, Faltenglätter 28) in eine Arbeitsposition (zweite
Schwenkposition des Werkzeugträgers 1) gebracht werden.
[0031] In der in Fig. 1 dargestellten Betriebssituation befindet sich das geradlinige Rohr
30 mit seinem zu biegenden Rohrabschnitt 31 eingespannt zwischen dem Klemmstück 24
und der Biegerolle 20. Der zu biegende Rohrabschnitt 31 ist noch ungebogen. Sobald
nun die Biegerolle 20 und das Klemmstück 24 um die entlang der Welle 18 verlaufende
Rotationsachse B geschwenkt wird, wird der Rohrabschnitt 31 nach dem Rotationszugbiegeverfahren
gebogen. Der Fig. 1 ist entnehmbar, dass die Schwenkachse A des Werkzeugträgers 1
in einer Ebene liegt, die in einem Winkel von 90° zur Rohrachse des ungebogenen Rohres
(hier: des ungebogenen Rohrabschnitts 31) steht.
[0032] Die Rotationsachse B der Biegerolle 20 und die Rotationsachse C der Biegerolle 21
verlaufen in einem Winkel von 90° zur Schwenkachse A des Werkzeugträgers.
[0033] In den Figuren nicht dargestellt sind Antriebsmittel, um den Werkzeugträger 1 um
die Schwenkachse A zu schwenken sowie Antriebsmittel, um den Schwenkarm 22 um die
Rotationsachse B und den Schwenkarm 23 um die Rotationsachse C zu schwenken sowie
Antriebsmittel, um die Klemmstücke der Biegewerkzeuge in eine den zu biegenden Rohrabschnitt
gegen die jeweilige Biegerolle klemmende Position zu verfahren.
[0034] Der Kreuzschlitten 2 erlaubt es, die Träger 10, 11 und damit den Werkzeugträger 1
linear relativ zum Grundkörper 3 zu verschieben, und zwar in die Richtung des Doppelpfeils
D und in die Richtung des Doppelpfeils E.
1. Rohrbiegemaschine mit einem Grundkörper (3) und einem im Verhältnis zum Grundkörper
(3) zwischen einer ersten Schwenkposition und einer zweiten Schwenkposition verschwenkbaren
Werkzeugträger (1), wobei der Werkzeugträger (1) mindestens zwei Biegewerkzeuge oder
zumindest mindestens zwei Aufnahmen für Biegewerkzeuge aufweist, wobei die mindestens
zwei Biegewerkzeuge, bzw. die mindestens zwei Aufnahmen derart auf dem Werkzeugträger
(1) angeordnet sind, dass sich in der ersten Schwenkposition ein erstes Biegewerkzeug
in einer Arbeitsposition befindet und dass sich in der zweiten Schwenkposition ein
zweites Biegewerkzeug in einer Arbeitsposition befindet, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeugträger (1) um eine Schwenkachse (A) schwenkt, die in einer Ebene liegt,
die in einem Winkel größer 0° und kleiner 180° zu Rohrachse des ungebogenen Rohres
(30) steht.
2. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeugträger (1) um eine Schwenkachse (A) schwenkt, die in einer Ebene liegt,
die in einem Winkel von 90° zu Rohrachse des ungebogenen Rohres (30) steht.
3. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (A) durch den Werkzeugträger (1) verläuft.
4. Rohrbiegemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Biegerolle (20, 21) und ein Klemmstück (24), die auf dem Werkzeugträger (1)
angeordnet sind.
5. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotationsachse der Biegerolle (20, 21) in einem Winkel von größer 0° und kleiner
180°, insbesondere in einem Winkel von 90° zur Schwenkachse (A) des Werkzeugträgers
(1) verläuft.
6. Rohrbiegemaschine nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkwinkel, um den der Werkzeugträger (1) verschwenkt wird, um von der ersten
Schwenkposition in die zweite Schwenkposition zu gelangen, größer oder gleich 90°
ist und insbesondere 180° beträgt.
7. Rohrbiegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Biegerolle (20) und ein erstes Klemmstück (24) und eine zweite Biegerolle
(21) und ein zweites Klemmstück derart auf dem Werkzeugträger (1) angeordnet sind,
dass sich die erste Biegerolle (20) und das erste Klemmstück (24) in der ersten Schwenkposition
in ihrer Arbeitsposition befinden und sich die zweite Biegerolle (21) und das zweite
Klemmstück in der zweiten Schwenkposition in ihrer Arbeitsposition befinden.
8. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und die zweite Biegerolle die gleiche Rotationsachse aufweisen.
9. Rohrbiegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeugträger (1) derart mit dem Grundkörper (3) verbunden ist, dass er relativ
zum Grundkörper (3) in zumindest eine Richtung linear bewegt werden kann.
10. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeugträger (1) über einen Kreuzschlitten (2) mit dem Grundkörper (3) verbunden
ist.