[0001] Die Erfindung betrifft ein Grillbrikett zur Zubereitung von Speisen auf offener Glut
als stückiges Agglomerat umfassend feinkörnige bis staubförmige Kohle oder Koks.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung solcher Briketts.
[0003] Aus der
EP 03 856 65 A2 ist beispielsweise ein Brikett zum Abbrand in einem offenen Feuer beschrieben, welches
aus einer Mischung aus Feinkohlen verschiedenster Inkohlungsgrade und diversen Zusätzen
wie beispielsweise Eisenoxid oder Magnesiumsulfat zur Verbesserung der Brenneigenschaften
sowie einem organischen Bindemittel wie beispielsweise Melasse, Bitumen oder Stärke
besteht. Dabei soll das Bindemittel einen möglichst raucharmen Abbrand gewährleisten.
Ein solches Brikett eignet sich insbesondere wegen des vergleichsweise hohen Anteils
an flüchtigen Bestandteilen nicht als Brennmaterial für die Zubereitung von Speisen.
[0004] Ein Grillbrikett der eingangs genannten Art sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung
sind beispielsweise aus der
DE 199 61 325 C2 bekannt. Dieses Grillbrikett soll herkömmliche Grillbriketts aus Holzkohlenstaub
und einem organischen Bindemittel substituieren, da die Herstellung von Holzkohle
verhältnismäßig aufwändig und teuer ist. Darüber hinaus ist die Herstellung von Holzkohle
wegen des damit verbundenen Hartholzverbrauchs unter Umweltschutzgesichtspunkten nicht
unbedingt wünschenswert.
[0005] Farbige Grillbriketts sind derzeit nicht oder zumindest kaum bekannt. Bekannt ist,
Steinkohlebriketts durch Eintauchen in Farbbäder mit einem farbigen Überzug zu versehen.
[0006] Das Eintauchen von Steinkohlebriketts in Farbbäder ist nur deshalb möglich, da als
Bindemittel in derartigen Briketts Melasse verwendet wird, welche ihre Bindereigenschaften
beim Durchnässen nicht verliert. Tauchbäder zum Einfärben von zum Beispiel Braunkohlenkoksbriketts
sind nicht geeignet, da diese Briketts in der Regel wasserlösliche Bindemittel aufweisen
und hygroskopisch sind. Dies führt dazu, dass sich Braunkohlenkoksbriketts nicht in
Tauchbädern einfärben lassen, da sie sich durch Aufnahme von Wasser strukturell zersetzen
würden.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Grillbrikett auf der Basis von
feinkörniger bis staubförmiger Kohle oder Koks bereitzustellen, insbesondere ein Braunkohlenkoksbrikett,
welches zu verkaufsfördernden Zwecke zumindest äußerlich eine leicht-schimmernde oder
bis zu voll-deckende Farbgebung aufweist, und zwar auf hygienisch unbedenkliche Art
und Weise. Die Farbgebung soll darüber hinaus abriebfest sein und bei der Herstellung
gegebenenfalls schnelltrocknend sein.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Grillbrikett zur Zubereitung von Speisen
auf offener Glut als stückiges Agglomerat umfassend feinkörnige bis staubförmige Kohle
oder Koks gelöst, das sich durch ein farbgebendes Pigment, welches auf die Oberfläche
des Agglomerats aufgetragen ist, auszeichnet.
[0009] Besonders bevorzugt ist, wenn das farbgebende Pigment auf das bereits fertige, gegebenenfalls
getrocknete Grillbrikett aufgesprüht wurde. Ein derartiger Pigmentauftrag hat insbesondere
produktionstechnische und kostenmäßige Vorteile, da der Sprühauftrag gegebenenfalls
gemeinsam mit weiteren Hilfsstoffen wie zum Beispiel Duftstoffen und/oder Zündhilfen
vorgenommen werden kann.
[0010] Vorzugsweise kommen als farbgebende Pigmente solche Pigmente in Betracht, die pigmentförmige
Teilchen auf mineralischer Basis umfassen. Die Pigmente müssen dabei lebensmittelrechtlich
unbedenklich sein.
[0011] Besonders bevorzugt ist es, wenn die pigmentförmigen Teilchen auf mineralischer Basis
im Wesentlichen plättchenförmig sind. Beispiele für solche pigmentförmigen Teilchen
auf mineralischer Basis sind etwa Glimmer, andere Schichtsilikate oder Mischungen
daraus.
[0012] Zur Einstellung des gewünschten Farbeffektes sind die pigmentförmigen Teilchen auf
mineralischer Basis bevorzugt beschichtet. Durch die geringe Größe der pigmentförmigen
Teilchen, je nach Art der Beschichtung der Teilchen und je nach Menge bzw. Dicke der
auf die Oberfläche des Agglomerats aufgetragen Pigmente stellt sich ein Farbeffekt
der Grillbriketts ein. Vorzugsweise sind die pigmentförmigen Teilchen mit einem Metalloxid
oder einem mineralischen Oxid beschichtet. Beispiele für solche Farbeffekte hervorrufenden
bzw. beeinflussenden Beschichtungen sind Beschichtungen auf Basis von Titandioxid,
Zinnoxid oder Eisenoxid oder beliebige Mischungen daraus.
[0013] Besonders bevorzugt wird mit Titandioxid, Zinnoxid, Eisenoxid oder mit einer Mischungen
aus Titandioxid/Zinnoxid oder Titandioxid/Eisenoxid beschichteter Glimmer als farbgebendes
Pigment eingesetzt.
[0014] Eine besonders bevorzugte Variante des Grillbriketts gemäß der Erfindung zeichnet
sich dadurch aus, dass das farbgebende Pigment einen Siebdurchmesser von mindestens
5 µm, bevorzugt mindestens 10 µm und besonders bevorzugt im Bereich von 10 bis 50
µm, oder einen mittleren Durchmesser bestimmt durch Laserlichtstreuung von mindestens
5 µm, bevorzugt mindestens 10 µm und besonders bevorzugt im Bereich von 10 bis 50
µm, aufweist.
[0015] Der Anteil des auf der Oberfläche aufgetragenen Pigments am Grillbrikett kann 0,0005
bis 2 Gew.-%, bevorzugt 0,001 bis 1 Gew.-%, noch bevorzugter 0,005 bis 0,5 Gew.-%,
und am meisten bevorzugt 0,01 bis 0,1 Gew.-% betragen.
[0016] Als Kohle oder Koks kommen vorzugsweise Holzkohle oder Braunkohlenkoks in Betracht.
Braunkohle oder Steinkohle sind aufgrund ihrer Zusammensetzung aus lebensmittelrechtlichen
Gründen nicht zur Verwendung in Grillbriketts zur Zubereitung von Speisen auf offener
Glut geeignet.
[0017] Eine Variante des Grillbriketts gemäß der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass
das Grillbrikett ein organisches Bindemittel, vorzugsweise in Form von Stärke oder
auf der Basis von Stärke, umfasst. Die Stärke kann dabei in Form von Mais-, Weizen-
oder Kartoffelstärke vorgesehen sein. Als Stärke kann beispielsweise native Stärke
Anwendung finden, welche mit Wasser gemischt erhitzt und anschließend mit Braunkohlenkoks
gemischt wird. Alternativ hierzu kann kaltquellende Stärke Anwendung finden, welche
nach Zugabe von Wasser mit Braunkohlenkoks gemischt wird. Schließlich kann native
Stärke Anwendung finden, welche nach Zugabe von trockenem Natriumhydroxid mit Wasser
gemischt wird oder welche mit Natriumhydroxid in wässriger Lösung gemischt wird. Das
Natriumhydroxid dient als Verkleisterungshilfe (Katalysator). Durch Beimischung von
Natriumhydroxid kann ohne zusätzliche Erwärmung eine Verkleisterung erfolgen. Anstelle
von Natriumhydroxid kann auch Kaliumhydroxid Anwendung finden. Dieses ist in der EU
als Lebensmittelzusatzstoff mit der Bezeichnung E 525 ohne Höchstmengenbeschränkung
für Lebensmittel allgemein zugelassen.
[0018] Wahlweise kann das Grillbrikett Duftadditive und/oder einen Zusatz eines Sauerstoff
freisetzenden Oxidationsmittels und/oder andere Hilfsstoffe umfassen.
[0019] Dabei können die Duftadditive und/oder der Zusatz eines Sauerstoff freisetzenden
Oxidationsmittels und/oder die anderen Hilfsstoffe jeweils unabhängig voneinander
homogen in dem Agglomerat verteilt sein oder, gegebenenfalls gemeinsam mit dem farbgebenden
Pigment, auf der Oberfläche des Agglomerats, vorzugsweise durch Sprühen, aufgetragen
sein.
[0020] Das Grillbrikett nach der Erfindung weist bevorzugt eine Zusammensetzung von 80-90
Gew.-% Braunkohlenkoks, 5-10 Gew.-% des Bindemittels und gegebenenfalls 0,3-3 Gew.-%
des auf der Oberfläche aufgetragenen Zusatzes eines Sauerstoff freisetzenden Oxidationsmittels
auf. Neben den 0,0005 bis 2 Gew.-% des auf der Oberfläche aufgetragenen farbgebenden
Pigments können gegebenenfalls auch noch Duftadditive und/oder andere Hilfsstoffe
in den Grillbriketts eingearbeitet oder auf die Oberfläche der Briketts aufgetragen
sein. Eine besonders bevorzugte Variante des Grillbriketts gemäß der Erfindung umfasst
mehr als 85 % Braunkohlenkoks, vorzugsweise Braunkohlenfeinstkoks (Durchschnittliche
Korngröße ≤ 1 mm), 5 bis 10 Gew.-% eines warm- oder kaltquellenden Bindemittels wie
beispielsweise Mais-, Weizen- oder Kartoffelstärke und gegebenenfalls 0,3-3 Gew.-%
des auf der Oberfläche aufgetragenen Zusatzes eines Sauerstoff freisetzenden Oxidationsmittels.
Auch hier können neben den 0,0005 bis 2 Gew.-% des auf der Oberfläche aufgetragenen
farbgebenden Pigments zusätzlich Duftadditive und/oder andere Hilfsstoffe enthalten
oder aufgetragen sein.
[0021] Der Braunkohlenfeinstkoks kann mit feinstkörniger Holzkohle in beliebigen Anteilen
substituiert werden. Dadurch lässt sich das Anzünd- und Durchglühverhalten von Braunkohlenkoksgrillbriketts
verbessern. Naturgemäß hat ein solches Grillbrikett trotzdem noch ein trägeres Anzünd-
und Durchglühverhalten als ein reines Holzkohlenbrikett, so dass die Zugabe eines
Zusatzes eines Sauerstoff freisetzenden Oxidationsmittels empfehlenswert sein kann.
Was hier für Braunkohlenfeinstkoks ausgesagt wird gilt auch allgemein für Grillbriketts
auf Basis von normalem Braunkohlenkoks.
[0022] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines Grillbriketts,
insbesondere eines wie zuvor beschriebenen Grillbriketts, folgende Verfahrensschritte
umfassend:
- gegebenenfalls die Herstellung eines wässrigen Bindemittelansatzes, vorzugsweise eines
Bindemittels wie oben beschrieben in Form von Stärke oder auf der Basis von Stärke,
- gegebenenfalls die Vermischung des Bindemittelansatzes oder eines beliebigen anderen
Bindemittels mit feinkörniger bis staubförmiger Kohle oder Koks, vorzugsweise wie
sie oben beschrieben ist, und gegebenenfalls mit Duftadditiven und/oder einem Zusatz
eines Sauerstoff freisetzenden Oxidationsmittels und/oder anderen Hilfsstoffen,
- das Stückigmachen feinkörniger bis staubförmiger Kohle oder Koks oder der Mischung
durch Pressagglomeration,
- das Trocknen der Pressformlinge und
- das Aufbringen eines farbgebenden Pigments, wie es oben beschrieben ist, und gegebenenfalls
Duftadditive und/oder einen Zusatz eines Sauerstoff freisetzenden Oxidationsmittels
und/oder andere Hilfsstoffe auf die getrockneten Pressformlinge.
[0023] Das Aufbringen des farbgebenden Pigments kann grundsätzlich durch Tauchen in ein
das Pigment enthaltende Bad, durch Aufsprühen oder durch Pinseln im weitesten Sinne
erfolgen. Wie einleitend erwähnt kann im Falle von hygroskopischen Briketts mit hygroskopischen
Eigenschaften, z.B. durch Verwendung von wasserlöslichen Bindemitteln, das Tauchen
nachteilig sein. Auch das Auftragen durch Aufpinseln ist im industriellen Maßstab
unpraktikabel.
[0024] In einer bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das farbgebende
Pigment daher durch Sprühen aufgebracht. Besonders bevorzugt ist, wenn der Auftrag
durch Sprühen einer Dispersion enthaltend das Pigment auf die getrockneten Pressformlinge
aufgebracht wird. Als Dispersionsmittel wird vorzugsweise Wasser verwendet, da es
kostengünstig, lebensmittelrechtlich unbedenklich und ungefährlich ist.
[0025] Das Aufsprühen der vorzugsweise wässrigen Dispersion enthaltend das Pigment auf die
getrockneten Pressformlinge kann durch verschiedene Verfahren erfolgen:
- durch individuelles Besprühen jedes einzelnen Grillbriketts;
- durch kontinuierliches Vorbeiführen der Grillbriketts mittels Förderer, z.B. Gliederband,
Wabenband, Netz- oder Gewebeband, an einer Sprühvorrichtung;
- durch chargenweises Besprühen der Grillbriketts in einer Trommel, z.B. des Typs Rowamat
der Firma Walther Trowal GmbH & Co. KG;
- durch kontinuierliches Besprühen der Grillbriketts in einer Trommel im Durchlaufverfahren,
insbesondere einer Trommel wie nachfolgend beschrieben.
[0026] In einer besonders bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt das
Aufsprühen durch kontinuierliches Besprühen der Grillbriketts in einer Trommel im
Durchlaufverfahren, nämlich in einer Durchlauf-Sprüheinrichtung (1) zum Benetzen von
festen Stoffen mit Flüssigkeiten mit wenigstens einer drehbar gelagerten Sprühtrommel
(3), die über wenigstens eine Teillänge einen etwa zylindrischen oder konischen Trommelmantel
(6) aufweist, welcher jeweils stirnseitig einen Einlauf (10) und einen Auslauf (11)
aufweist, wobei im Inneren der Sprühtrommel (3) Mittel zum Anheben und Abwerfen der
Grillbriketts oberhalb der Rotationsachse der Sprühtrommel (3) vorgesehen sind und
wobei die Sprühtrommel (3) von wenigstens einem ortsfesten Sprühbalken (13) durchsetzt
wird.
[0027] Die Grillbriketts werden bei der erfindungsgemäßen Durchlauf-Sprüheinrichtung an
der stromaufwärts des Materialstroms vorgesehenen Stirnseite kontinuierlich aufgegeben
und an der stromabwärts gelegenen Stirnseite kontinuierlich abgezogen. Die Sprühtrommel
ist dabei vorzugsweise an beiden Stirnseiten offen.
[0028] Es versteht sich, dass die Stirnseiten der Sprühtrommel mit Abdeckungen (Gummilappen
oder dergleichen) zur Geräuschdämmung versehen sein können.
[0029] Dadurch dass die Sprühtrommel von einem ortsfest gelagerten Sprühbalken durchsetzt
wird, um den sich die Sprühtrommel kontinuierlich dreht, können die Grillbriketts
mit entsprechenden Einbauten in der Sprühtrommel so angehoben und abgeworfen werden,
dass sie jedenfalls durch den oder die Sprühkegel der einzusprühenden Flüssigkeit
bewegt werden und auf diese Art und Weise vollständig benetzt werden.
[0030] Zweckmäßigerweise erstreckt sich der Sprühbalken parallel zur Trommelachse. Für die
Zwecke der Erfindung ist es sinnvoll, wenn der Sprühbalken sich parallel zur Rotationsachse
aber in Bezug auf den Querschnitt der Sprühtrommel exzentrisch angeordnet erstreckt.
[0031] Der Sprühbalken kann mehrere mit Abstand voneinander angeordnete Sprühdüsen aufweisen.
Die Mischeinbauten in der Sprühtrommel sind zweckmäßigerweise dabei so ausgebildet,
dass die Grillbriketts jeweils oberhalb der Trommelachse bzw. Rotationsachse der Sprühtrommel
abgeworfen werden. Schwerkraftbedingt fallen dann die Grillbriketts durch den oder
die Sprühkegel.
[0032] Bei einer zweckmäßigen und vorteilhaften Variante gemäß der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Neigung der Sprühtrommel bezüglich einer horizontalen Aufstellebene verstellbar
ist. Eine solche Verstellung kann auch während des Betriebs der Sprüheinrichtung vorgenommen
werden.
[0033] Vorzugsweise ist die Sprühtrommel auf einem in der Neigung verstellbaren Grundrahmen
angeordnet. Unter Grundrahmen im Sinne der Erfindung ist nicht notwendigerweise nur
eine Gerüststruktur zu verstehen, vielmehr kann dies auch eine Plattform oder ein
Sockel sein, der in der Neigung verstellbar ist. Auf dem Grundrahmen können der Antrieb
der Sprühtrommel sowie der Sprühbalken befestigt sein, sodass beispielsweise der Sprühbalken
jede Neigungsverstellung des Grundrahmens mitvollzieht und dessen Lage so bezüglich
der Trommelachse eindeutig definiert ist.
[0034] Wenn, wie dies erfindungsgemäß vorgesehen ist, die Durchlauf-Sprüheinrichtung zum
Vermischen und Benetzen der abriebempfindlichen Grillbriketts verwendet wird, ist
es zweckmäßig, wenn der Trommelmantel zumindest abschnittsweise Siebe bildende Durchbrechungen
aufweist, durch welchen der Abrieb abgeführt werden kann.
[0035] Die Sprühtrommel kann beispielsweise auf dem letzten Drittel ihrer Länge in Transportrichtung
der Grillbriketts mehrere gleichmäßig über ihren Umfang verteilt angeordnete Sieböffnungen
aufweisen. Die Siebe können beispielsweise als Spaltsiebe ausgebildet sein.
[0036] Vorzugsweise sind im Inneren der Sprühtrommel mehrere sich axial erstreckende Leit-
und/oder Hebebleche angeordnet. Diese sich axial erstreckenden Einbauten erfüllen
sowohl die Funktion des Anhebens der Grillbriketts als auch der Führung der Briketts
in Richtung der Trommelachse bzw. in Richtung der Rotationsachse. Vorzugsweise sind
die sich axial erstreckenden Leit- und Hebebleche mit gleichbleibendem Abstand zueinander
über den Innenumfang des Trommelmantels verteilt angeordnet.
[0037] In Transportrichtung der Grillbriketts an die sich axial erstreckenden Leit- und
Hebebleche können unmittelbar sich in einem Winkel zur Rotationsachse erstreckende
Leitbleche vorgesehen sein, die vorzugsweise im Bereich des Auslaufs der Sprühtrommel
angeordnet sind. Mit diesen Leitblechen kann der Materialaustrag kanalisiert werden,
beispielsweise so, dass das Material gezielt auf einen unterhalb des Auslaufs angeordneten
Gurtbandförderer abgeworfen werden kann.
[0038] Dem Trommeleinlauf kann beispielsweise eine Aufgaberutsche, beispielsweise als halbschalige
Rutsche vorgeschaltet sein.
[0039] Vorteilhaft ist es, wenn unterhalb der Sprühtrommel im Bereich der Sieböffnungen
eine Auffangeinrichtung für die Grillbriketts vorgesehen ist. Insbesondere durch die
Sieböffnungen im letzten Drittel der Sprühtrommel wird ein Zusetzen derselben aufgrund
von anfallendem Brikettabrieb zuverlässig verhindert.
[0040] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert.
[0041] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht der Durchlauf-Sprüheinrichtung gemäß der Erfindung,
- Figur 2
- eine Schnittansicht entlang der Linien II-II in Figur 1,
- Figur 3
- eine Schnittansicht entlang der Linien III-II in Figur 1,
- Figur 4
- einen Längsschnitt durch die Sprühtrommel und
- Figur 5
- einen Schnitt entlang der Linien V-V in Figur 4.
[0042] Es wird zunächst Bezug genommen auf Figur 1. Die mit 1 bezeichnete Durchlauf-Sprüheinrichtung
gemäß der Erfindung umfasst einen Grundrahmen 2, auf dem eine Sprühtrommel 3 drehbar
gelagert ist. Die Sprühtrommel 3 ist auf dem Grundrahmen 2 über insgesamt vier nicht
angetriebenen Laufrollen 4 drehbar abgestützt. Der Antrieb der Sprühtrommel 3 erfolgt
über einen Elektromotor 5, der ebenfalls auf dem Grundrahmen 2 angeordnet ist. Der
Elektromotor 5 ist als mechanisch verstellbarer Getriebemotor ausgebildet, der über
ein Triebstockritzel mit einer über den Trommelmantel 6 gespannten Rollenkette 7 in
Eingriff steht.
[0043] Der Grundrahmen 2 ist über Füße 8 mit einer Bodenplatte 9 gegen die Aufstellebene
abgestützt.
[0044] Wie vorstehend bereits erwähnt, ist der Trommelmantel 6 zylindrisch und besitzt eine
mit 10 bezeichneten stirnseitigen Einlauf sowie einen mit 11 bezeichneten gegenüberliegenden
stirnseitigen Auslauf. Beide Stirnseiten der Sprühtrommel 3 sind im Wesentlichen offen.
[0045] Über einen oder beide Füße 8 ist der Grundrahmen 2 in seiner Neigung zwischen 0°
und etwa 10° verstellbar, und zwar auch während des Betriebs der Durchlauf-Sprüheinrichtung.
Hierzu sind einer oder beide Füße 8 über Spannspindeln mit Trapezgewinde in der Höhe
verstellbar.
[0046] Der Einlauf 11 wird über eine nicht dargestellte Aufgaberutsche, die vorzugsweise
als halbschalige Rutsche ausgebildet ist und unter einem Rutschenwinkel von etwa 30°
bis 35° im unteren Bereich des Einlaufs 11 mittig angeordnet ist, mit Material beschickt.
Unterhalb des Auslaufs 11 ist beispielsweise ein Förderband angeordnet, auf das das
Material abgeworfen werden kann. Der einlaufseitige Rand 12 der Sprühtrommel 6 ist
stromaufwärts des Materialstroms konisch verjüngt, um bei Rückstau Grillbriketts ein
Herauslaufen der Briketts auf der betreffenden Seite zu verhindern.
[0047] Wie insbesondere den Figuren 2 und 4 zu entnehmen ist, ist auf dem Grundrahmen 2
weiterhin ein Sprühbalken 13 freiragend abgestützt. Der Sprühbalken 13 ist auf dem
Grundrahmen 2 ortsfest, d. h. auch drehfest angeordnet und durchsetzt die Sprühtrommel
3 nahezu vollständig, wobei dieser sich parallel zur Rotationsachse und mit Abstand
zu dieser erstreckt, sodass der Sprühbalken 13 in Bezug auf den Querschnitt der Sprühtrommel
3 außermittig angeordnet ist. Auf dem Sprühbalken 13 sind mit Abstand zueinander vier
Sprühdüsen 14 angeordnet, aus denen ohne Zugabe von Zerstäubungsluft oder dergleichen
eine Flüssigkeit auf die Grillbriketts eingetragen werden kann.
[0048] Wie dies insbesondere aus Figur 2 zu entnehmen ist, ist der Sprühbalken 13 so außermittig
angeordnet, dass die noch nachstehend zu bezeichneten Mischeinbauten die Grillbriketts
oberhalb der Trommelachse durch den Sprühkegel 15 der Sprühdüsen abwerfen können.
[0049] Als Mischeinbauten sind sich innerhalb der Sprühtrommel 3 axial erstreckende Leitbleche
16 gleichmäßig über den Umfang der Sprühtrommel 3 im Inneren angeordnet. Die Leitbleche
16 erstrecken sich parallel zur Trommelachse bzw. zur Rotationsachse und sind bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel gegen die Drehrichtung der Sprühtrommel 3 (im
Uhrzeigersinn) abgewinkelt.
[0050] Wie dies insbesondere aus Figur 5 zu entnehmen ist, sind im Bereich des auslaufseitigen
Endes der Sprühtrommel 3 in deren Innerem weiterhin Leitbleche 17 angeordnet, die
sich jeweils in einem Winkel zur Trommelachse radial einwärts erstrecken. Diese Leitbleche
17 (8 an der Zahl) erstrecken sich auf dem Umfang der Sprühtrommel 3 jeweils zwischen
den Leitblechen 16 (ebenfalls insgesamt 8 Stück). Die Leitbleche 17 sind so angeordnet,
dass der Materialfluss im Bereich des Auslaufs 11 der Sprühtrommel 3 kanalisiert wird.
[0051] Wie dies insbesondere aus Figur 4 ersichtlich ist, sind im Trommelmantel 6 etwa im
letzten Drittel der Sprühtrommel 3 mehrere über deren Umfang verteilt angeordnete
Siebdurchbrüche 18 vorgesehen.
[0052] Über die Siebdurchbrüche 18, die beispielsweise in Form von Spaltsieben realisiert
werden können, kann Materialabrieb bzw. Brikettabrieb in eine unterhalb der Sprühtrommel
3 auf dem Grundrahmen 2 angeordneten Auffangwanne 9 abgeführt werden.
[0053] In Richtung des Grillbri8ketttransports ist die Sprühtrommel 3 über einen umlaufenden
Kragen 20 gegen eine zentral auf dem Grundrahmen 2 angeordnete Stützrolle 21 abgefangen.
[0054] Mit 22 sind die Sprühtrommel 3 beiderseitig einfassende Sicherheitsgitter bezeichnet.
Bezugszeichen:
[0055]
- 1
- Durchlauf-Sprüheinrichtung
- 2
- Grundrahmen
- 3
- Sprühtrommel
- 4
- Laufrollen
- 5
- Elektromotor
- 6
- Trommelmantel
- 7
- Rollenkette
- 8
- Füße
- 9
- Bodenplatte
- 10
- Einlauf
- 11
- Auslauf
- 12
- Rand
- 13
- Sprühbalken
- 14
- Sprühdüsen
- 15
- Sprühkegel
- 16
- Leitbleche
- 17
- Leitbleche
- 18
- Siebdurchbrüche
- 19
- Auffangwanne
- 20
- Kragen
- 21
- Stützrolle
- 22
- Sicherheitsgitter
1. Grillbrikett zur Zubereitung von Speisen auf offener Glut als stückiges Agglomerat
umfassend feinkörnige bis staubförmige Kohle oder Koks, gekennzeichnet durch ein farbgebendes Pigment, welches auf die Oberfläche des Agglomerats aufgetragen
ist.
2. Grillbrikett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das farbgebende Pigment pigmentförmige Teilchen auf mineralischer Basis umfasst.
3. Grillbrikett nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die pigmentförmigen Teilchen auf mineralischer Basis im Wesentlichen plättchenförmig
sind.
4. Grillbrikett nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die pigmentförmigen Teilchen auf mineralischer Basis beschichtet sind.
5. Grillbrikett nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die pigmentförmigen Teilchen mit einem Metalloxid oder einem mineralischen Oxid beschichtet
sind.
6. Grillbrikett nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Pigment einen Siebdurchmesser von mindestens 5 µm oder einen mittleren Durchmesser
bestimmt durch Laserlichtstreuung von mindestens 5 µm aufweist.
7. Grillbrikett nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil des auf der Oberfläche aufgetragenen Pigments am Grillbrikett 0,0005 bis
2 Gew.-% beträgt.
8. Grillbrikett nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kohle oder das Koks Holzkohle oder Braunkohlenkoks ist.
9. Grillbrikett nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Grillbrikett ein organisches Bindemittel, vorzugsweise in Form von Stärke oder
auf der Basis von Stärke, umfasst.
10. Grillbrikett nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Grillbrikett Duftadditive und/oder einen Zusatz eines Sauerstoff freisetzenden
Oxidationsmittels und/oder andere Hilfsstoffe umfasst.
11. Grillbrikett nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Duftadditive und/oder der Zusatz eines Sauerstoff freisetzenden Oxidationsmittels
und/oder die anderen Hilfsstoffe jeweils unabhängig voneinander homogen in dem Agglomerat
verteilt sind oder auf der Oberfläche des Agglomerats aufgetragen sind.
12. Grillbrikett nach einem der Ansprüche 8 bis 10, gekennzeichnet durch eine Zusammensetzung von 80-90 Gew.-% Braunkohlenkoks, 5-10 Gew.-% des Bindemittels,
0,0005 bis 2 Gew.-% des auf der Oberfläche aufgetragenen farbgebenden Pigments sowie
gegebenenfalls 0,3-3 Gew.-% des auf der Oberfläche aufgetragenen Zusatzes eines Sauerstoff
freisetzenden Oxidationsmittel und/oder Duftadditive und/oder andere Hilfsstoffe.
13. Verfahren zur Herstellung eines Grillbriketts, insbesondere eines Grillbriketts nach
einem der Ansprüche 1 bis 12, folgende Verfahrensschritte umfassend:
- gegebenenfalls die Herstellung eines wässrigen Bindemittelansatzes,
- gegebenenfalls die Vermischung des Bindemittelansatzes oder eines beliebigen anderen
Bindemittels mit feinkörniger bis staubförmiger Kohle oder Koks und gegebenenfalls
mit Duftadditiven und/oder einem Zusatz eines Sauerstoff freisetzenden Oxidationsmittels
und/oder anderen Hilfsstoffen,
- das Stückigmachen feinkörniger bis staubförmiger Kohle oder Koks oder der Mischung
durch Pressagglomeration,
- das Trocknen der Pressformlinge und
- das Aufbringen eines farbgebenden Pigments und gegebenenfalls Duftadditive und/oder
einen Zusatz eines Sauerstoff freisetzenden Oxidationsmittels und/oder andere Hilfsstoffe
auf die getrockneten Pressformlinge.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das farbgebende Pigment durch Sprühen einer Dispersion enthaltend das Pigment auf
die getrockneten Pressformlinge aufgebracht wird, wobei die Dispersion vorzugsweise
eine wässrige Dispersion ist.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufsprühen der das Pigment enthaltenden Dispersion auf die getrockneten Pressformlinge
durch individuelles Besprühen jedes einzelnen Grillbriketts, durch kontinuierliches
Vorbeiführen der Grillbriketts mittels Förderer an einer Sprühvorrichtung, durch chargenweises
Besprühen der Grillbriketts in einer Trommel oder durch kontinuierliches Besprühen
der Grillbriketts in einer Trommel im Durchlaufverfahren erfolgt.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufsprühen in einer Durchlauf-Sprüheinrichtung (1) zum Benetzen von festen Stoffen
mit Flüssigkeiten mit wenigstens einer drehbar gelagerten Sprühtrommel (3), die über
wenigstens eine Teillänge einen etwa zylindrischen oder konischen Trommelmantel (6)
aufweist, welcher jeweils stirnseitig einen Einlauf (10) und einen Auslauf (11) aufweist,
wobei im Inneren der Sprühtrommel (3) Mittel zum Anheben und Abwerfen der Grillbriketts
oberhalb der Rotationsachse der Sprühtrommel (3) vorgesehen sind und wobei die Sprühtrommel
(3) von wenigstens einem ortsfesten Sprühbalken (13) durchsetzt wird, erfolgt.